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Corona-Virus (Teil III)


Thread wurde von SGE_Werner am Freitag, 21. Mai 2021, 09:04 Uhr um 09:04 Uhr gesperrt weil:
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Hui, also bei einigen Maßnahmen werde ich so langsam auch zum Maßnahmen Gegner.

Weil meine Schwiegermutter eine Augen OP hat und Schwiegervater gesundheitsbedingt keine große Hilfe ist, wollte meine Frau mit unseren 2 Kindern da 10 Tage zur Unterstützung hinfahren. Kein großes Problem. Frau ist in Elternzeit und wegen bisheriger Maßnahmen ist der große seit 1 Monat nicht in der Kita, weil meine Frau ja zu hause aufpassen kann.

Jetzt ist es aber nach den neuen Regeln so, dass ja nur noch eine Person einen Haushalt besuchen kann. Und Niedersachsen zählt Kinder und Babys als Personen mit. Wenn diese von jemand anderem betreut werden können, dürfen diese also nicht mit zu meinen Schwiegereltern.

Also, wenn wir uns jetzt Maßnahmenkonform verhalten, fährt nicht mein Frau mit den Kindern, die zuvor seit 2 Wochen keine weitere Person gesehen haben zu meinen Schwiegereltern, sondern die Kinder bleiben bei mir.
Da ich mich aber auch selbst im Homeoffice nicht wirklich den ganzen Tag mit nem 4 jährigen und nem Baby beschäftigen kann, bring ich dann den 4 jährigen jeden Tag in die Kita und das Baby zu meinen Eltern. Und das dämmt dann das Virus besser ein, als wenn meine Frau die Kinder statt bei uns zu hause bei meinen Schwiegereltern zu hause betreut?
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Deine Frau besucht ja nicht deine Eltern sondern wohnt die Tage mit im Haus. Besuch bedeutet zum Essen treffen oder Kinder zum spielen verabreden. Das was deine Frau macht ist Regelkonform. Da würde ich mir keine Sorgen machen.
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Mittlerweile über 40.000 Tote. Und noch ne Menge Nachmeldungen wohl, heute schon wieder über 1.000 Tote. Bin dann mal gespannt, wie es nächste Woche diesbezüglich weitergeht.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Da ich mich aber auch selbst im Homeoffice nicht wirklich den ganzen Tag mit nem 4 jährigen und nem Baby beschäftigen kann, bring ich dann den 4 jährigen jeden Tag in die Kita und das Baby zu meinen Eltern.


Ich verstehe es eher so, dass man davon ausgeht, dass Du dir in einem solchen Fall einen Elternkrankenschein für die Zeit holst und dich um die Kinder kümmerst. Dafür wurden die Krankentage, die im Jahr beansprucht werden können, ja erhöht.
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miraculix250 schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Da ich mich aber auch selbst im Homeoffice nicht wirklich den ganzen Tag mit nem 4 jährigen und nem Baby beschäftigen kann, bring ich dann den 4 jährigen jeden Tag in die Kita und das Baby zu meinen Eltern.


Ich verstehe es eher so, dass man davon ausgeht, dass Du dir in einem solchen Fall einen Elternkrankenschein für die Zeit holst und dich um die Kinder kümmerst. Dafür wurden die Krankentage, die im Jahr beansprucht werden können, ja erhöht.


Wenn man über den Zeitraum mit ca. 2/3 des Einkommens zurecht kommt...
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Ich bin ja mal gespannt wie es am Wochenende in den deutschen Mittelgebirgs-Schneegebieten zugeht. Ob die Leute verstanden haben das sie nicht dahin fahren sollen? Ich hab da so meine Zweifel.
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Ich bin ja mal gespannt wie es am Wochenende in den deutschen Mittelgebirgs-Schneegebieten zugeht. Ob die Leute verstanden haben das sie nicht dahin fahren sollen? Ich hab da so meine Zweifel.
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propain schrieb:

Ich bin ja mal gespannt wie es am Wochenende in den deutschen Mittelgebirgs-Schneegebieten zugeht. Ob die Leute verstanden haben das sie nicht dahin fahren sollen? Ich hab da so meine Zweifel.


Glaube es eher nicht. Unabhängig aber natürlich vom fatalen Zeichen, das man damit auslöst, indem man überall "touristisch" unterwegs ist, finde ich die Fixierung auf diese Dinge auch nicht ganz korrekt. Ich finde es gut, dass einige Medien auch langsam hinterfragen, wie es sein kann, dass Millionen von Menschen trotz Möglichkeit von Homeoffice vom Arbeitgeber Präsenzpflicht erhalten und die Regierung sagt, dass sie nicht in die Autonomie der Unternehmen eingreifen will, gleichzeitig aber Menschen nicht mal mit der Familie irgendwo Schlitten fahren gehen können (zumindest dann, wenn sie Abstand halten). Letztlich werden die Menschen in ihren Privatkontakten eingeschränkt (zurecht) , aber viele andere Dinge werden nicht zurückgefahren, obwohl sie noch wirksamer wären, aber halt der Wirtschaft evtl. ein bisschen Mühe kostet.
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propain schrieb:

Ich bin ja mal gespannt wie es am Wochenende in den deutschen Mittelgebirgs-Schneegebieten zugeht. Ob die Leute verstanden haben das sie nicht dahin fahren sollen? Ich hab da so meine Zweifel.


Glaube es eher nicht. Unabhängig aber natürlich vom fatalen Zeichen, das man damit auslöst, indem man überall "touristisch" unterwegs ist, finde ich die Fixierung auf diese Dinge auch nicht ganz korrekt. Ich finde es gut, dass einige Medien auch langsam hinterfragen, wie es sein kann, dass Millionen von Menschen trotz Möglichkeit von Homeoffice vom Arbeitgeber Präsenzpflicht erhalten und die Regierung sagt, dass sie nicht in die Autonomie der Unternehmen eingreifen will, gleichzeitig aber Menschen nicht mal mit der Familie irgendwo Schlitten fahren gehen können (zumindest dann, wenn sie Abstand halten). Letztlich werden die Menschen in ihren Privatkontakten eingeschränkt (zurecht) , aber viele andere Dinge werden nicht zurückgefahren, obwohl sie noch wirksamer wären, aber halt der Wirtschaft evtl. ein bisschen Mühe kostet.
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Wenn dem so ist (ich weiß es nicht), dann muss man das in den Unternehmen ändern resp. dort vorstellig werden oder protestieren. Es ist jedenfalls kein Grund, dann auch privat gegen die Auflagen zu verstoßen. Und wer die Bilder aus den Mittelgebirgen gesehen hat, weiß, dass es da weder mit Masken noch mit Abstand viel her war.
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propain schrieb:

Ich bin ja mal gespannt wie es am Wochenende in den deutschen Mittelgebirgs-Schneegebieten zugeht. Ob die Leute verstanden haben das sie nicht dahin fahren sollen? Ich hab da so meine Zweifel.


Glaube es eher nicht. Unabhängig aber natürlich vom fatalen Zeichen, das man damit auslöst, indem man überall "touristisch" unterwegs ist, finde ich die Fixierung auf diese Dinge auch nicht ganz korrekt. Ich finde es gut, dass einige Medien auch langsam hinterfragen, wie es sein kann, dass Millionen von Menschen trotz Möglichkeit von Homeoffice vom Arbeitgeber Präsenzpflicht erhalten und die Regierung sagt, dass sie nicht in die Autonomie der Unternehmen eingreifen will, gleichzeitig aber Menschen nicht mal mit der Familie irgendwo Schlitten fahren gehen können (zumindest dann, wenn sie Abstand halten). Letztlich werden die Menschen in ihren Privatkontakten eingeschränkt (zurecht) , aber viele andere Dinge werden nicht zurückgefahren, obwohl sie noch wirksamer wären, aber halt der Wirtschaft evtl. ein bisschen Mühe kostet.
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SGE_Werner schrieb:

Ich finde es gut, dass einige Medien auch langsam hinterfragen, wie es sein kann, dass Millionen von Menschen trotz Möglichkeit von Homeoffice vom Arbeitgeber Präsenzpflicht erhalten und die Regierung sagt, dass sie nicht in die Autonomie der Unternehmen eingreifen will,

Ist es wirklich hinterfragen oder einfach nur irgendwas erzählen? Wie das in sehr vielen Betrieben in den Büros läuft habe ich in diesem Thread beschrieben. Auch kann man nicht alle ins Homeoffice schicken, das funktioniert nicht überall, es müssen zwangsweise immer einige Leute an ihren Arbeitsplatz fahren. Beispiel Computerfirma, die Techniker kann man schlecht nur vom Homeoffice aus arbeiten lassen, die müssen nämlich auch mal direkt am Rechner oder sonstiger Technik was machen. Es gibt massenhaft Beispiele was man nicht vom Homeoffice aus erledigen kann.
SGE_Werner schrieb:

gleichzeitig aber Menschen nicht mal mit der Familie irgendwo Schlitten fahren gehen können (zumindest dann, wenn sie Abstand halten).

Das haben sehr viele letztes Wochenende an keinem der bekannten Winterausflugsziele gemacht, Abstand halten und MNS tragen. Eher im Gegenteil, standen viele dicht an dicht ohne jeglichen Schutz in der Gegend rum, fuhren sogar dicht gedrängt in Bussen zum Gipfel des Hügels.
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Wenn dem so ist (ich weiß es nicht), dann muss man das in den Unternehmen ändern resp. dort vorstellig werden oder protestieren. Es ist jedenfalls kein Grund, dann auch privat gegen die Auflagen zu verstoßen. Und wer die Bilder aus den Mittelgebirgen gesehen hat, weiß, dass es da weder mit Masken noch mit Abstand viel her war.
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WuerzburgerAdler schrieb:


         Wenn dem so ist (ich weiß es nicht), dann muss man das in den Unternehmen ändern resp. dort vorstellig werden oder protestieren.      


https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-01/homeoffice-zwang-rechtliche-lage-machtdiebueroszu-ministerpraesidentenkonferenz/komplettansicht

https://www.handelsblatt.com/karriere/new-work-die-homeoffice-muffel-warum-sich-fuehrungskraefte-so-gegen-das-mobile-arbeiten-wehren/26635726.html?ticket=ST-215036-4S2vG0hNxt5OCG0Z94cE-ap4

Und wenn der Chef nun nein sagt? Es gibt kein Recht auf Homeoffice. Sitzungen mit Dutzenden Leuten mit 1,50 Meter Abstand, Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand, Chef verlangt Präsenz... Joa, da geht man natürlich zum Betriebsrat, der wird das ändern... Würzi, Du weißt doch selbst, dass zwischen Protest und Protest-Erfolg in unserer Arbeitswelt eben Welten liegen.

Bei uns haben wir ja derzeit ne 50 % Anwesenheit bei denen, die auch von daheim arbeiten könnten. Zunächst war das eine Anwesenheitspflicht, jetzt ist es eine Anwesenheitsoption. Das heißt, die andere Hälfte darf gar nicht da sein. Einige wollen auch lieber nicht daheim arbeiten, was ich auch nachvollziehen kann.
Nachbarreferat zB darf niemand heim, außer Risikogruppe (über 60) und zwei Mütter mit Kind, der Rest muss da sein. Das heißt, die fahren jeden Tag mit Zug, Bus etc. zur Arbeit. Dort ist zwar in den Fluren Maskenpflicht, aber trotzdem ist es natürlich ein Mehr an Kontakten als wenn man daheim ist. Gezwungen werden dürfen Arbeitnehmer ja auch nicht. Und wenn man sie zwingt, muss der Arbeitgeber die Arbeitsstättenverordnung auch daheim im Büro einzuhalten versuchen mW.

Letztlich ist es so, dass die Politik die Wirtschaft um Maßnahmen bittet und bei den Bürgern sie verlangt. Das ist schon etwas, was jetzt mehrere kritisieren. Entweder, wir versuchen alles, was möglich ist oder wir können es auch bleiben lassen. Auch sowas schadet der Akzeptanz, wenn der Chef einen zu einem Meeting mit 20 Leuten zwingt (wenn auch mit Abstand und Maske) oder morgens in eine überfüllte Bahn befördert, weil man ins Büro kommen muss für Arbeiten, die man auch zuhause machen könnte.
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Propain, mir ist schon klar, dass nicht alle ins Homeoffice gehen können. Und auch nicht monatelang. Wir haben zum Beispiel keine elektronischen Akten und jemanden nur zum Scannen zu schicken wäre auch sinnfrei. Also muss man von Zeit zu Zeit auch mal an die Akten usw. kommen. Daher haben wir ja ein Wechselmodell.

Aber es gibt Arbeitgeber, die zwingen Mitarbeiter zur Präsenz, weil sie die Kontrolle behalten wollen, nicht weil Homeoffice nicht möglich wäre.

Mein Bruder ist selbständiger Gärtner, der wird kaum "von zuhause" arbeiten können. Und seine Mitarbeiter auch nicht.  Und natürlich kommt man da sich auch mal näher beim Arbeiten. Und ein Fabrikarbeiter kann auch kaum zuhause bleiben. Es geht einfach um das Ausschöpfen des Maximum.
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Propain, mir ist schon klar, dass nicht alle ins Homeoffice gehen können. Und auch nicht monatelang. Wir haben zum Beispiel keine elektronischen Akten und jemanden nur zum Scannen zu schicken wäre auch sinnfrei. Also muss man von Zeit zu Zeit auch mal an die Akten usw. kommen. Daher haben wir ja ein Wechselmodell.

Aber es gibt Arbeitgeber, die zwingen Mitarbeiter zur Präsenz, weil sie die Kontrolle behalten wollen, nicht weil Homeoffice nicht möglich wäre.

Mein Bruder ist selbständiger Gärtner, der wird kaum "von zuhause" arbeiten können. Und seine Mitarbeiter auch nicht.  Und natürlich kommt man da sich auch mal näher beim Arbeiten. Und ein Fabrikarbeiter kann auch kaum zuhause bleiben. Es geht einfach um das Ausschöpfen des Maximum.
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SGE_Werner schrieb:

Aber es gibt Arbeitgeber, die zwingen Mitarbeiter zur Präsenz, weil sie die Kontrolle behalten wollen, nicht weil Homeoffice nicht möglich wäre.


Es liegt nicht am Kontrolle behalten, sondern das es leider immer wieder Leute gibt die sehen das mobile Arbeiten als Teilfreizeit an. Nicht jeder ist geeignet von zu Hause aus zu arbeiten.
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SGE_Werner schrieb:

Aber es gibt Arbeitgeber, die zwingen Mitarbeiter zur Präsenz, weil sie die Kontrolle behalten wollen, nicht weil Homeoffice nicht möglich wäre.


Es liegt nicht am Kontrolle behalten, sondern das es leider immer wieder Leute gibt die sehen das mobile Arbeiten als Teilfreizeit an. Nicht jeder ist geeignet von zu Hause aus zu arbeiten.
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propain schrieb:

Es liegt nicht am Kontrolle behalten, sondern das es leider immer wieder Leute gibt die sehen das mobile Arbeiten als Teilfreizeit an. Nicht jeder ist geeignet von zu Hause aus zu arbeiten.
       


Natürlich ist nicht jeder geeignet von zu Hause zu arbeiten. Das ist unstrittig. Ich zB würde das nicht dauerhaft können und wollen. Das würde meiner Arbeitsmoral eher schaden. Aber man muss auch jetzt nicht von einigen auf alle schließen und behaupten, es läge nicht am Kontrollbedürfnis mancher Arbeitgeber. Ich kenne Menschen, in denen der Chef ganz bewusst gesagt hat, dass er keinem traut, was Homeoffice angeht. Selbst wenn da Mitarbeiter seit 20 Jahren fleißig jeden Tag arbeiten und Top Leistung bringen.

Letztlich haben die Chefs die Wahl: Entweder ich vertraue meinen Mitarbeitern erstmal und schaue dann, wie es klappt und reagiere dann entsprechend oder ich misstraue ihnen und verlange, dass sie anwesend sind mit dem Risiko, dass sie sich gegenseitig anstecken, ein Teil in Quarantäne muss und wegen dem Mehr an Infektionen die Corona-Maßnahmen länger und schärfer sein müssen, was dem eigenen Unternehmen ebenfalls schadet.

Und abgesehen davon gibt es auch Leute, die im Homeoffice mehr arbeiten, weil sie alleine daheim sich besser konzentrieren und ausgeschlafen sind, weil sie nicht 2 Stunden pendeln müssen. Was ist mit denen? Wieso nur die betrachten, die HomeOffice nicht "vertragen"?

Sorry, das Denken ist nach dem letzten Jahr überholt. Hochqualifizierte Arbeitskräfte achten schon jetzt auf Flexibilität in diesem Punkt, das ist oft die erste Frage derzeit in Bewerbungsgesprächen, selbst bei uns im Amt. Wir haben mehrere Mitarbeiter nur bekommen, weil man ein Telearbeitsmodell von vornherein beschlossen hat, wir hätten die Stellen nie besetzen können.

Aktuell geht es darum das Bestmögliche an Kontaktreduktionen hinzubekommen. Und wir könnten viel mehr Kontakte unterbinden, wenn man mal für paar Wochen die Leute ins Homeoffice schickt, selbst wenn dann Leute dabei sind, die paar Prozent unproduktiver sind, als wenn wir weiterhin versuchen, durch 100 Maßnahmen, bei denen keiner mehr durchblickt, nicht mal annähernd den selben Effekt zu erreichen.

Würden nämlich alle Chefs so denken, wie Du es gerade beschreibst und demnach ultimativ und pauschal handeln, hätten wir vermutlich noch mal paar tausend Tote mehr.
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WuerzburgerAdler schrieb:


         Wenn dem so ist (ich weiß es nicht), dann muss man das in den Unternehmen ändern resp. dort vorstellig werden oder protestieren.      


https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-01/homeoffice-zwang-rechtliche-lage-machtdiebueroszu-ministerpraesidentenkonferenz/komplettansicht

https://www.handelsblatt.com/karriere/new-work-die-homeoffice-muffel-warum-sich-fuehrungskraefte-so-gegen-das-mobile-arbeiten-wehren/26635726.html?ticket=ST-215036-4S2vG0hNxt5OCG0Z94cE-ap4

Und wenn der Chef nun nein sagt? Es gibt kein Recht auf Homeoffice. Sitzungen mit Dutzenden Leuten mit 1,50 Meter Abstand, Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand, Chef verlangt Präsenz... Joa, da geht man natürlich zum Betriebsrat, der wird das ändern... Würzi, Du weißt doch selbst, dass zwischen Protest und Protest-Erfolg in unserer Arbeitswelt eben Welten liegen.

Bei uns haben wir ja derzeit ne 50 % Anwesenheit bei denen, die auch von daheim arbeiten könnten. Zunächst war das eine Anwesenheitspflicht, jetzt ist es eine Anwesenheitsoption. Das heißt, die andere Hälfte darf gar nicht da sein. Einige wollen auch lieber nicht daheim arbeiten, was ich auch nachvollziehen kann.
Nachbarreferat zB darf niemand heim, außer Risikogruppe (über 60) und zwei Mütter mit Kind, der Rest muss da sein. Das heißt, die fahren jeden Tag mit Zug, Bus etc. zur Arbeit. Dort ist zwar in den Fluren Maskenpflicht, aber trotzdem ist es natürlich ein Mehr an Kontakten als wenn man daheim ist. Gezwungen werden dürfen Arbeitnehmer ja auch nicht. Und wenn man sie zwingt, muss der Arbeitgeber die Arbeitsstättenverordnung auch daheim im Büro einzuhalten versuchen mW.

Letztlich ist es so, dass die Politik die Wirtschaft um Maßnahmen bittet und bei den Bürgern sie verlangt. Das ist schon etwas, was jetzt mehrere kritisieren. Entweder, wir versuchen alles, was möglich ist oder wir können es auch bleiben lassen. Auch sowas schadet der Akzeptanz, wenn der Chef einen zu einem Meeting mit 20 Leuten zwingt (wenn auch mit Abstand und Maske) oder morgens in eine überfüllte Bahn befördert, weil man ins Büro kommen muss für Arbeiten, die man auch zuhause machen könnte.
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SGE_Werner schrieb:

Und wenn der Chef nun nein sagt? Es gibt kein Recht auf Homeoffice. Sitzungen mit Dutzenden Leuten mit 1,50 Meter Abstand, Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand, Chef verlangt Präsenz... Joa, da geht man natürlich zum Betriebsrat, der wird das ändern... Würzi, Du weißt doch selbst, dass zwischen Protest und Protest-Erfolg in unserer Arbeitswelt eben Welten liegen.

Ja, weiß ich und ich habe dem auch nicht widersprochen. Ich möchte mir auch kein Urteil über die Arbeitswelt in den Betrieben erlauben, weil ich die schlicht und einfach nicht kenne. Repräsentative Zahlen zum Pandemieverhalten von Betrieben werden sich wohl auch schwerlich finden lassen.

Es ging mir nur um das "ich sehe nicht ein, dass ich nicht zum Brocken fahren soll, wenn ich im Betrieb auch nicht geschützt werde". Dieses "aber die anderen, aber die Betriebe, aber die Linken" bringt Null, wird aber gerne als Legitimation benutzt, selbst die Dinge nicht so genau nehmen zu müssen.
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SGE_Werner schrieb:

Und wenn der Chef nun nein sagt? Es gibt kein Recht auf Homeoffice. Sitzungen mit Dutzenden Leuten mit 1,50 Meter Abstand, Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand, Chef verlangt Präsenz... Joa, da geht man natürlich zum Betriebsrat, der wird das ändern... Würzi, Du weißt doch selbst, dass zwischen Protest und Protest-Erfolg in unserer Arbeitswelt eben Welten liegen.

Ja, weiß ich und ich habe dem auch nicht widersprochen. Ich möchte mir auch kein Urteil über die Arbeitswelt in den Betrieben erlauben, weil ich die schlicht und einfach nicht kenne. Repräsentative Zahlen zum Pandemieverhalten von Betrieben werden sich wohl auch schwerlich finden lassen.

Es ging mir nur um das "ich sehe nicht ein, dass ich nicht zum Brocken fahren soll, wenn ich im Betrieb auch nicht geschützt werde". Dieses "aber die anderen, aber die Betriebe, aber die Linken" bringt Null, wird aber gerne als Legitimation benutzt, selbst die Dinge nicht so genau nehmen zu müssen.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Es ging mir nur um das "ich sehe nicht ein, dass ich nicht zum Brocken fahren soll, wenn ich im Betrieb auch nicht geschützt werde". Dieses "aber die anderen, aber die Betriebe, aber die Linken" bringt Null, wird aber gerne als Legitimation benutzt, selbst die Dinge nicht so genau nehmen zu müssen.        


So war es auch nicht gemeint. Also nicht, dass ich das rechtfertigen würde.

Nur ist es schwierig, wenn immer von den Menschen verlangt wird, dass sie Opfer bringen sollen in ihrem Privatleben, aber dann Unternehmen sich nicht mal anstrengen müssen, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Oder andere Branchen schließt, weil es dort zu Kontakten kommt, gleichzeitig aber Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand weiter betrieben werden dürfen, obwohl viele der Arbeiten auch von zuhause gemacht werden könnten. Und man dann die Arbeitgeber "bittet"... Bitten? Entweder wir versuchen an allen Stellen das zu verkraftende Maximum an Kontaktreduktion hinzubekommen oder man darf sich bei diesem ungleichen Handeln nicht wundern, wenn Menschen irgendwann keine Akzeptanz mehr dafür haben, wenn sie sich mehr einschränken sollen als andere. Wir haben 800 Tote am Tag, da kann man auch mal erwarten, dass ein Arbeitgeber seine Leute nicht unnötig zur Präsenz verpflichtet, nur weil er vermutet, dass die Mitarbeiter daheim ein paar Prozent unproduktiver sein könnten.
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Ich kann hier von einem sehr positiven Beispiel in Bezug auf Homeoffice berichten. Mein Chef war bis Corona immer ein Gegner davon und hat extrem viel Wert auf Anwesenheit gelegt. Gezwungener Maßen ging es Mitte März für alle ins Homeoffice und es lief wunderbar. Bis Jahresende war ich 4 mal im Büro. Kurz vor Weihnachten hat er dann vor allen zugegeben total überrascht zu sein wie gut es geklappt hat, er hat sich getäuscht und das wird wohl auch ne konstante Option nach corona bleiben. Ich fand es total klasse die Größe zu haben das vor allen so auszusprechen. Aber der ist eh ne coole Socke (als Eintrachtfan 😎).
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WuerzburgerAdler schrieb:


Es ging mir nur um das "ich sehe nicht ein, dass ich nicht zum Brocken fahren soll, wenn ich im Betrieb auch nicht geschützt werde". Dieses "aber die anderen, aber die Betriebe, aber die Linken" bringt Null, wird aber gerne als Legitimation benutzt, selbst die Dinge nicht so genau nehmen zu müssen.        


So war es auch nicht gemeint. Also nicht, dass ich das rechtfertigen würde.

Nur ist es schwierig, wenn immer von den Menschen verlangt wird, dass sie Opfer bringen sollen in ihrem Privatleben, aber dann Unternehmen sich nicht mal anstrengen müssen, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Oder andere Branchen schließt, weil es dort zu Kontakten kommt, gleichzeitig aber Großraumbüros mit 1,50 Meter Abstand weiter betrieben werden dürfen, obwohl viele der Arbeiten auch von zuhause gemacht werden könnten. Und man dann die Arbeitgeber "bittet"... Bitten? Entweder wir versuchen an allen Stellen das zu verkraftende Maximum an Kontaktreduktion hinzubekommen oder man darf sich bei diesem ungleichen Handeln nicht wundern, wenn Menschen irgendwann keine Akzeptanz mehr dafür haben, wenn sie sich mehr einschränken sollen als andere. Wir haben 800 Tote am Tag, da kann man auch mal erwarten, dass ein Arbeitgeber seine Leute nicht unnötig zur Präsenz verpflichtet, nur weil er vermutet, dass die Mitarbeiter daheim ein paar Prozent unproduktiver sein könnten.
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SGE_Werner schrieb:

Nur ist es schwierig, wenn immer von den Menschen verlangt wird, dass sie Opfer bringen sollen in ihrem Privatleben, aber dann Unternehmen sich nicht mal anstrengen müssen, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Sorry Werner, auch diese Bemerkung geht in die falsche Richtung, und zwar stockvoll in die falsche.
Herrje, wann begreift man endlich, dass man im Prinzip von den Menschen nichts "verlangt", sondern dass man die Menschen schützt? Sie sollen "Opfer" bringen? Wofür denn?

All dies dient doch dazu, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, mithin zuerst den Zusammenbruch des Gesundheitssystems, dann den Zusammenbruch der Wirtschaft und schlussendlich den Zusammenbruch der Gesellschaft! Man stelle sich vor, es gäbe eine Regierung, die das alles ignorieren würde. Keine Maßnahmen, keine "Opfer", nichts "verlangen". Kannst du dir das vorstellen? Was dann passiert wäre?

Nochmal: wir bringen keine "Opfer", wir folgen einer koordinierenden Stelle, die Maßnahmen trifft, unsere Zukunft zu sichern. Punkt. Und wenn irgendwo in dieser Kette ein Fehler ist, dann ist das kein Grund für die "Opfer" all dieser Maßnahmen, an anderer Stelle weitere Fehler in der Kette zu eröffnen.
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SGE_Werner schrieb:

Nur ist es schwierig, wenn immer von den Menschen verlangt wird, dass sie Opfer bringen sollen in ihrem Privatleben, aber dann Unternehmen sich nicht mal anstrengen müssen, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Sorry Werner, auch diese Bemerkung geht in die falsche Richtung, und zwar stockvoll in die falsche.
Herrje, wann begreift man endlich, dass man im Prinzip von den Menschen nichts "verlangt", sondern dass man die Menschen schützt? Sie sollen "Opfer" bringen? Wofür denn?

All dies dient doch dazu, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, mithin zuerst den Zusammenbruch des Gesundheitssystems, dann den Zusammenbruch der Wirtschaft und schlussendlich den Zusammenbruch der Gesellschaft! Man stelle sich vor, es gäbe eine Regierung, die das alles ignorieren würde. Keine Maßnahmen, keine "Opfer", nichts "verlangen". Kannst du dir das vorstellen? Was dann passiert wäre?

Nochmal: wir bringen keine "Opfer", wir folgen einer koordinierenden Stelle, die Maßnahmen trifft, unsere Zukunft zu sichern. Punkt. Und wenn irgendwo in dieser Kette ein Fehler ist, dann ist das kein Grund für die "Opfer" all dieser Maßnahmen, an anderer Stelle weitere Fehler in der Kette zu eröffnen.
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Wir folgen Landesregierungen, die überwiegend den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Was kann man der Bevölkerung zumuten? Wo kann man abwägen. Ein Beispiel sind die kommenden schul- & Kitaschließungen. Ginge es wirklich darum hier mal Tacheles zu reden müsste man dicht machen. So wie im Frühjahr, nur für absolute Notfälle. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass viele ihre Kinder hinschicken, obwohl sie problemlos daheim bleiben könnten. Aber Geschichten von 20 von 23 Kindern anwesend oder trotz Elternzeit wird das größere Kind in die Schule geschoben bekomme ich ohne ende mit. Wenn es eins gibt, was wir im vergangenen Jahr gelernt haben: es braucht strikte und klare Vorgaben, sonst machen zu viele einfach nur was sie definitiv müssen und keinen Schritt mehr.
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SGE_Werner schrieb:

Nur ist es schwierig, wenn immer von den Menschen verlangt wird, dass sie Opfer bringen sollen in ihrem Privatleben, aber dann Unternehmen sich nicht mal anstrengen müssen, irgendwie über den eigenen Schatten zu springen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Sorry Werner, auch diese Bemerkung geht in die falsche Richtung, und zwar stockvoll in die falsche.
Herrje, wann begreift man endlich, dass man im Prinzip von den Menschen nichts "verlangt", sondern dass man die Menschen schützt? Sie sollen "Opfer" bringen? Wofür denn?

All dies dient doch dazu, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, mithin zuerst den Zusammenbruch des Gesundheitssystems, dann den Zusammenbruch der Wirtschaft und schlussendlich den Zusammenbruch der Gesellschaft! Man stelle sich vor, es gäbe eine Regierung, die das alles ignorieren würde. Keine Maßnahmen, keine "Opfer", nichts "verlangen". Kannst du dir das vorstellen? Was dann passiert wäre?

Nochmal: wir bringen keine "Opfer", wir folgen einer koordinierenden Stelle, die Maßnahmen trifft, unsere Zukunft zu sichern. Punkt. Und wenn irgendwo in dieser Kette ein Fehler ist, dann ist das kein Grund für die "Opfer" all dieser Maßnahmen, an anderer Stelle weitere Fehler in der Kette zu eröffnen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Sorry Werner, auch diese Bemerkung geht in die falsche Richtung, und zwar stockvoll in die falsche.
Herrje, wann begreift man endlich, dass man im Prinzip von den Menschen nichts "verlangt", sondern dass man die Menschen schützt? Sie sollen "Opfer" bringen? Wofür denn?


Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, einfach mal die Haltung vieler Menschen erstmal als die für sie eigene Realität anzusehen, statt sie ständig moralisch zu verurteilen, sie als falsch zu bezeichnen und so zu tun, als wären alle anderen im Unrecht und nur man selbst wäre im Recht? Genau dieses Verhalten, was Du hier gerade an den Tag legst, dass Du sagst, dass man endlich begreifen müsse, dass man "nichts verlangt" und "keine Opfer bringen muss", das ist für mich der Hauptgrund, warum Menschen irgendwann zur genauso polarisierenden, harten Gegenseite wechseln. Auch beim von Dir ja oft zurecht vorgebrachten Thema Klimawandel.

Für eine 20-Jährige, die jeden zweiten Tag im Fitti war und sich dort mit ihren Freundinnen getroffen hat und für die das ein wesentlicher Teil ihres Glücklichseins war und ist, ist es schon ein "Opfer bringen", wenn sie auf all das verzichten muss. Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass für manche Menschen das Risiko einer Corona-Erkrankung geringer ist als das Risiko zu vereinsamen oder depressiv zu werden? Aus Deiner Haltung heraus, auch beim Thema Klimawandel, merke ich einfach, dass Du völlig intolerant gegenüber anderen Haltungen und Meinungen geworden bist und dafür einfach keinerlei Verständnis mehr aufbringst. Aber wir leben eben in einer Gesellschaft, in der nicht alle Ja und Amen sagen oder die Fresse halten, weil evtl. ein Vergleich als Relativierung interpretiert werden könnte.

Ich kenne Menschen, die an Corona gestorben sind. Ich kenne aber auch Menschen, die seit 9 Monaten eine solche Fresse ziehen, weil sie einen Teil dieser 9 Monate in einem erheblichen Teil ihres Lebens eingeschränkt wurden. Ich kenne Menschen, die schwer depressiv geworden sind. Für die eine Corona-Infektion definitiv weniger gefährlich gewesen wäre als die Einschränkungen.

Ach und übrigens... Ich habe nirgends geschrieben, dass ich eigenes Fehlverhalten rechtfertige, nur weil woanders Fehler sind. Das steht in meinem Beitrag nicht. Und es nervt mittlerweile tierisch in diesem Forum, das bei jedem Mal, wenn man Gerechtigkeitsdefizite oder Inkonsistenzen anspricht, man mit dieser Argumentation um die Ecke kommt. Wenn das hier zum Usus wird, dann bin ich hier wirklich endgültig raus und man kann mich mal kreuzweise, wenn man immer das interpretiert, was man interpretieren will.
Es geht darum, dass die Bürger bei den Maßnahmen mitziehen und da helfen "zweierlei Maß" nichts. Und irgendwann, wie Lobo schon letztens im Spiegel gesagt hat, wird die Masse an Vernünftigen, die durchaus bereit sind, den Maßnahmen zu folgen, keinen Bock mehr auf Maßnahmen haben, wenn andere eben ihr Leben ohne Einschränkungen weiter leben dürfen, weil die Politik diesen in den Ar... kriecht.

Ich bin ein absoluter Gerechtigkeitsfanatiker. Ich werde weiterhin die Maßnahmen mittragen, selbst wenn ich sie teils für Blödsinn halte. Einfach weil ich das Maximum an Kontaktreduktion für nötig halte. Aber die Politiker können nicht erwarten, dass ich ihnen meine Stimme gebe, wenn sie so inkonsequent und nicht konsistent handeln.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Sorry Werner, auch diese Bemerkung geht in die falsche Richtung, und zwar stockvoll in die falsche.
Herrje, wann begreift man endlich, dass man im Prinzip von den Menschen nichts "verlangt", sondern dass man die Menschen schützt? Sie sollen "Opfer" bringen? Wofür denn?


Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, einfach mal die Haltung vieler Menschen erstmal als die für sie eigene Realität anzusehen, statt sie ständig moralisch zu verurteilen, sie als falsch zu bezeichnen und so zu tun, als wären alle anderen im Unrecht und nur man selbst wäre im Recht? Genau dieses Verhalten, was Du hier gerade an den Tag legst, dass Du sagst, dass man endlich begreifen müsse, dass man "nichts verlangt" und "keine Opfer bringen muss", das ist für mich der Hauptgrund, warum Menschen irgendwann zur genauso polarisierenden, harten Gegenseite wechseln. Auch beim von Dir ja oft zurecht vorgebrachten Thema Klimawandel.

Für eine 20-Jährige, die jeden zweiten Tag im Fitti war und sich dort mit ihren Freundinnen getroffen hat und für die das ein wesentlicher Teil ihres Glücklichseins war und ist, ist es schon ein "Opfer bringen", wenn sie auf all das verzichten muss. Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass für manche Menschen das Risiko einer Corona-Erkrankung geringer ist als das Risiko zu vereinsamen oder depressiv zu werden? Aus Deiner Haltung heraus, auch beim Thema Klimawandel, merke ich einfach, dass Du völlig intolerant gegenüber anderen Haltungen und Meinungen geworden bist und dafür einfach keinerlei Verständnis mehr aufbringst. Aber wir leben eben in einer Gesellschaft, in der nicht alle Ja und Amen sagen oder die Fresse halten, weil evtl. ein Vergleich als Relativierung interpretiert werden könnte.

Ich kenne Menschen, die an Corona gestorben sind. Ich kenne aber auch Menschen, die seit 9 Monaten eine solche Fresse ziehen, weil sie einen Teil dieser 9 Monate in einem erheblichen Teil ihres Lebens eingeschränkt wurden. Ich kenne Menschen, die schwer depressiv geworden sind. Für die eine Corona-Infektion definitiv weniger gefährlich gewesen wäre als die Einschränkungen.

Ach und übrigens... Ich habe nirgends geschrieben, dass ich eigenes Fehlverhalten rechtfertige, nur weil woanders Fehler sind. Das steht in meinem Beitrag nicht. Und es nervt mittlerweile tierisch in diesem Forum, das bei jedem Mal, wenn man Gerechtigkeitsdefizite oder Inkonsistenzen anspricht, man mit dieser Argumentation um die Ecke kommt. Wenn das hier zum Usus wird, dann bin ich hier wirklich endgültig raus und man kann mich mal kreuzweise, wenn man immer das interpretiert, was man interpretieren will.
Es geht darum, dass die Bürger bei den Maßnahmen mitziehen und da helfen "zweierlei Maß" nichts. Und irgendwann, wie Lobo schon letztens im Spiegel gesagt hat, wird die Masse an Vernünftigen, die durchaus bereit sind, den Maßnahmen zu folgen, keinen Bock mehr auf Maßnahmen haben, wenn andere eben ihr Leben ohne Einschränkungen weiter leben dürfen, weil die Politik diesen in den Ar... kriecht.

Ich bin ein absoluter Gerechtigkeitsfanatiker. Ich werde weiterhin die Maßnahmen mittragen, selbst wenn ich sie teils für Blödsinn halte. Einfach weil ich das Maximum an Kontaktreduktion für nötig halte. Aber die Politiker können nicht erwarten, dass ich ihnen meine Stimme gebe, wenn sie so inkonsequent und nicht konsistent handeln.
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Es hilft aber auch nicht, ständig irgendwelchen Befindlichkeiten hinterherzuhecheln und alle möglichen eventuellen Unzumutbarkeiten zu bedienen. Das wird aber seit dem Frühjahr gemacht, es werden Gruppen, die nicht so betroffen sind, gegen Gruppen, die es härter trifft, aufgestachelt und umgekehrt, anstatt Solidarität zu üben und Disziplin zu zeigen.

Und es sind genau diese Diskussionen, die die Menschen davon abbringen, solidarisch und diszipliniert zu sein. Wenn es dauernd heißt "aber die anderen" und "die haben es leichter/schwerer" - was soll denn das bringen außer Unzufriedenheit und Missgunst.

Im Übrigen habe ich mich gar nicht mit deiner Argumentation mit den Betrieben auseinandergesetzt, sondern mit deinen Formulierungen. "Opfer bringen" ist genau das, was die Menschen eigentlich gar nicht tun. Sondern sich selbst und andere schützen.
Oder würdest du einem schwer kranken Patienten sagen, er soll jetzt das "Opfer bringen", zum Arzt zu gehen?

Mit den Betrieben magst du ja recht haben, das habe ich überhaupt nicht bestritten. Der Zusammenhang mit den Wintersportlern ist aber das, was hier absolut kontraproduktiv ist. Ich meine, das ging doch deutlich aus meinen Beiträgen hervor? Du kannst doch die Nachlässigkeiten in Unternehmen beklagen, ohne gleich als unmittelbare Folge Verständnis für die Wintersportler zu äußern. Und nochmal: wenn du zehnmal irgendwelche Missverhältnisse oder Ungerechtigkeiten im Berufsleben aufdeckst, die auch niemand bestritten hat, so ist das noch zehnmal kein Grund, dann eben auch privat nachlässig zu sein.
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Also für mich ist es schon ein Opfer bringen, aber gut...

Die heutigen Zahlen natürlich beschissen. Aber jetzt dürften die Nachmeldungen wohl auch mal durch sein.

Weltweit heute die meisten Fälle mit Abstand an einem Tag (fast ne Million) , auch dank 340.000 Neuinfektionen in den USA! Die USA auch erstmals mit mehr als 20.000 Toten in 7 Tagen.

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Also für mich ist es schon ein Opfer bringen, aber gut...

Die heutigen Zahlen natürlich beschissen. Aber jetzt dürften die Nachmeldungen wohl auch mal durch sein.

Weltweit heute die meisten Fälle mit Abstand an einem Tag (fast ne Million) , auch dank 340.000 Neuinfektionen in den USA! Die USA auch erstmals mit mehr als 20.000 Toten in 7 Tagen.

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SGE_Werner schrieb:

Also für mich ist es schon ein Opfer bringen, aber gut...

Ich bitte um Verständnis: mit einer Krankenschwester, Pflegekraft oder Ähnlichem kann ich nicht dienen, aber der Mann meiner Tochter, mithin mein Schwiegersohn, arbeitet auf Corona Intensiv. Inzwischen schiebt er 24-Stunden-Dienste. Am Stück. Der Typ ist vollkommen fertig. Und schleppt sich jeden Tag wieder rein ins Elend, um um jedes einzelne Leben zu kämpfen.

Eigentlich sollte er seinen Facharzt schon lange fertig haben. Für seine Patienten hat er es verschoben. Und ist in drei Monaten um fünf Jahre gealtert.

Das sind Opfer.

Zu den Zahlen: Intensivzahlen stabil, das ist ein Hoffnungsschimmer. Wer weiß, wie und wann die Mutation durchschlägt. Ein Blick nach England lässt Schlimmes erahnen.


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