>

Corona-Virus (Teil III)


Thread wurde von SGE_Werner am Freitag, 21. Mai 2021, 09:04 Uhr um 09:04 Uhr gesperrt weil:
#
SGE_Werner schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Wieder so ein gefühlter Blödsinn. Sollten sich die Intensivstationen derart füllen, wie manche das befürchten und keine Notfälle mehr aufgenommen werden können, kriegst du das aber ganz schnell wieder "zurückgespult". Wieder so eines deiner berühmten Bauchgefühle, stimmts?        


Hm, ist aber Deine Einschätzung, dass dann zurückgespult wird, nicht auch eine Art Bauchgefühl?


Du meinst jetzt ernsthaft, dass wenn die Krankenhäuser "volllaufen", es keine Reaktion seitens der Politik gibt?
#
ich hatte es glaube ich schonmal irgendwo geschrieben.

die politik manoevriert sich immer mehr in die situation, dass ein weiteres eingreifen immer schwerer wird.
fuer immer mehr politiker bedeutet eine erneute reaktion die anerkenntnis fehler gemacht zu haben.

fehler, die tausenden menschen das leben gekostet haben. damit steigt die schwelle wieder massnahmen zu ergreifen massiv.

lockerungen in anbetracht der aktuellen situation (potentieller anstieg der zahlen durch erste verhaltensaenderungen der menschen und des zu erwartenden anstiegs durch die mutation) fuehrt zu einer brandgefaehrlichen situatoin.

die zahlen steigen zu einem zeitpunkt an dem noch nicht mal die priogruppe 1 in der impfung durch ist. das ist auch der zeitpunkt, an dem die politik und die medien eine lockerungsdiskussion anzetteln.

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.
d.h. wir bringen jetzt auch die priogruppe 2 in gefahr, die nur geringfuegiger weniger gefaehrdet ist als die gruppe 1. dazu sollten wir in erinnerung behalten, dass ueber 50% der menschen in deutschland in risikogruppen sind und wir sollten aus den erfahrungen in z.b. israel lernen, dass die epidemie bei steigendem impfgrad, gleichzeitigen lockerungen massiv in die juengeren bevoelkerungsgruppen schwappt.

auch wenn 70% der todesfaelle in den hoeheren altersgruppen passieren, sind 30% immer noch viel, vor allem bei steigenden infektionszahlen.

dazu kommt, dass das thema longcovid, das 20-30% der Infizierten Menschen betrifft, hierzulande in der Diskussion fast ueberhaupt nicht stattfindet.

aktuell steigt die wahrscheinlichkeit fuer ein szenario bei dem ein nicht unerheblicher anteil der bevoelkerung durchseucht wird, ich kann nicht abschaetzen wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, denn da spielen noch zu viele rahmenbedingungen, wie impftempo, umstellen der impfstrategie (erhoehen des zeitlichen abstands zwischen den impfungen) und die pot. bereitschaft der politik evtl. doch massnahmen zu ergreifen und nichtzuletzt mein klitzekleiner funken hoffnung, dass die saisonalitaet doch unter- und die erhoehung der ausbreitung der mutation ueberschaetzt wurde

#
sonofanarchy schrieb:

Weil man damit umgehen kann.


man nimmt verkehrstote nicht einfach hin. dieses netz von dem du sprichst, gibt es nicht seit anbeginn der menschheit, sondern wurde geschaffen, um die anzahl von verkehrstoten zu verringern, das ganze ist ein jahrzehntelanger weg.

vielleicht ist es doch kein schlechter vergleich, denn auch bei der einfuehrung der gurtpflicht gab es aehnlich haarstraeubende debatten wie zu massnahmen gegen die ausbreitung von corona.

eine weitere parallele zum strassenverkehr, es gibt eine permanente debatte den strassenverkehr sicherer zu machen, mit z.t. recht einfachen loesungsansaetzen, wie zb. tempolimit.

aehnlich gibt es bei der pandemie einen loesungsansatz, der uns einem normalen leben deutlich naeher bringen wird, nocovid, der noch nicht mal probiert wird.

es gibt allerdings einen massiven unterschied in deinem vergleich:
die pandemie ist kein stabiles system, so wie sie aktuell betrieben wird.
ein balanzieren der pandemie in der naehe einer ausbreitungszahl von 1 fuehrt sehr schnell zu einem kippen.
die exponentielle natur (die viele menschen, auch wenn es elementare mathematik ist, nicht greifen koennen), fuehrt dann zu einem schnellen entgleisen der situation, in der wir dann in 3 tagen soviele tote haben, wie durch den verkehr in einem ganzen jahr.
#
Passend dazu das unpassende Beispiel aus Schweden:
Den Ursprung hat Vision Zero im Arbeitsschutz. Die schwedische Regierung machte das dort definierte Ziel 1997 auch zur gesetzlichen Grundlage ihrer Verkehrspolitik. Schweden ist mittlerweile eines der Länder in Europa mit den wenigsten Verkehrstoten. Im vergangenen Jahr kamen dort pro einer Million Einwohner 29 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben, in Deutschland waren es 42. Der EU-Durchschnitt liegt bei rund 50.

Kein Wunder also, dass sich der schwedische Autohersteller Volvo, der in seiner Heimat einen Marktanteil von 20 Prozent hat, die Vision zum Markenkern gemacht hat: Ab 2020 soll niemand mehr in einem neuen Volvo sterben oder ernsthaft verletzt werden, langfristig sollen Volvo-Modelle überhaupt nicht mehr in Unfälle verwickelt werden, heißt es von dem Unternehmen.
#
ich hatte es glaube ich schonmal irgendwo geschrieben.

die politik manoevriert sich immer mehr in die situation, dass ein weiteres eingreifen immer schwerer wird.
fuer immer mehr politiker bedeutet eine erneute reaktion die anerkenntnis fehler gemacht zu haben.

fehler, die tausenden menschen das leben gekostet haben. damit steigt die schwelle wieder massnahmen zu ergreifen massiv.

lockerungen in anbetracht der aktuellen situation (potentieller anstieg der zahlen durch erste verhaltensaenderungen der menschen und des zu erwartenden anstiegs durch die mutation) fuehrt zu einer brandgefaehrlichen situatoin.

die zahlen steigen zu einem zeitpunkt an dem noch nicht mal die priogruppe 1 in der impfung durch ist. das ist auch der zeitpunkt, an dem die politik und die medien eine lockerungsdiskussion anzetteln.

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.
d.h. wir bringen jetzt auch die priogruppe 2 in gefahr, die nur geringfuegiger weniger gefaehrdet ist als die gruppe 1. dazu sollten wir in erinnerung behalten, dass ueber 50% der menschen in deutschland in risikogruppen sind und wir sollten aus den erfahrungen in z.b. israel lernen, dass die epidemie bei steigendem impfgrad, gleichzeitigen lockerungen massiv in die juengeren bevoelkerungsgruppen schwappt.

auch wenn 70% der todesfaelle in den hoeheren altersgruppen passieren, sind 30% immer noch viel, vor allem bei steigenden infektionszahlen.

dazu kommt, dass das thema longcovid, das 20-30% der Infizierten Menschen betrifft, hierzulande in der Diskussion fast ueberhaupt nicht stattfindet.

aktuell steigt die wahrscheinlichkeit fuer ein szenario bei dem ein nicht unerheblicher anteil der bevoelkerung durchseucht wird, ich kann nicht abschaetzen wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, denn da spielen noch zu viele rahmenbedingungen, wie impftempo, umstellen der impfstrategie (erhoehen des zeitlichen abstands zwischen den impfungen) und die pot. bereitschaft der politik evtl. doch massnahmen zu ergreifen und nichtzuletzt mein klitzekleiner funken hoffnung, dass die saisonalitaet doch unter- und die erhoehung der ausbreitung der mutation ueberschaetzt wurde

#
Xaver08 schrieb:

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.


Das wage ich zu bezweifeln. Mein persönlicher Eindruck ist ein komplett anderer.
Das bestätigt auch dieser Artikel von heute:

https://www.fr.de/politik/corona-lockdown-lockerungen-massnahmen-covid-19-geschaefte-friseure-oeffnungen-90222724.html
#
sonofanarchy schrieb:

Weil man damit umgehen kann.


man nimmt verkehrstote nicht einfach hin. dieses netz von dem du sprichst, gibt es nicht seit anbeginn der menschheit, sondern wurde geschaffen, um die anzahl von verkehrstoten zu verringern, das ganze ist ein jahrzehntelanger weg.

vielleicht ist es doch kein schlechter vergleich, denn auch bei der einfuehrung der gurtpflicht gab es aehnlich haarstraeubende debatten wie zu massnahmen gegen die ausbreitung von corona.

eine weitere parallele zum strassenverkehr, es gibt eine permanente debatte den strassenverkehr sicherer zu machen, mit z.t. recht einfachen loesungsansaetzen, wie zb. tempolimit.

aehnlich gibt es bei der pandemie einen loesungsansatz, der uns einem normalen leben deutlich naeher bringen wird, nocovid, der noch nicht mal probiert wird.

es gibt allerdings einen massiven unterschied in deinem vergleich:
die pandemie ist kein stabiles system, so wie sie aktuell betrieben wird.
ein balanzieren der pandemie in der naehe einer ausbreitungszahl von 1 fuehrt sehr schnell zu einem kippen.
die exponentielle natur (die viele menschen, auch wenn es elementare mathematik ist, nicht greifen koennen), fuehrt dann zu einem schnellen entgleisen der situation, in der wir dann in 3 tagen soviele tote haben, wie durch den verkehr in einem ganzen jahr.
#
Richtig, diese Pandemie ist (noch) kein stabiles System. Wir sind aber gerade dabei daraus ein stabiles System zu machen. Durch Impfungen und Schnelltests, durch Weiterentwicklung der Gesundheitsämter, durch Veränderung der Arbeitswelt und Schulen. Da wird einiges Nachhaltig anders bleiben, als es zu Zeiten vor der Pandemie war. Über die Geschwindigkeit oder Sinnhaftigkeit diverser Entwicklungen lässt sich streiten. Und wir sind hier nach einem Jahr schon sehr weit gekommen.
Es ging hier jedoch vordergründig um den Umgang mit den Opfern der Pandemie in der Relation zu allem anderen.
Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen. Das dies zumindest aktuell jedoch fern jeder Praxis ist sollte aber langsam mal klar werden.
So wie es bei der Verkehrssicherheit ein stetig andauernder Prozess ist, der sich mit Beginn der Mobilität erstmal etablieren musste ist es aktuell eben auch ein Prozess. Und dieser findet meiner Meinung nach zum Glück in einer viel schnelleren Zeitspanne statt.
#
Richtig, diese Pandemie ist (noch) kein stabiles System. Wir sind aber gerade dabei daraus ein stabiles System zu machen. Durch Impfungen und Schnelltests, durch Weiterentwicklung der Gesundheitsämter, durch Veränderung der Arbeitswelt und Schulen. Da wird einiges Nachhaltig anders bleiben, als es zu Zeiten vor der Pandemie war. Über die Geschwindigkeit oder Sinnhaftigkeit diverser Entwicklungen lässt sich streiten. Und wir sind hier nach einem Jahr schon sehr weit gekommen.
Es ging hier jedoch vordergründig um den Umgang mit den Opfern der Pandemie in der Relation zu allem anderen.
Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen. Das dies zumindest aktuell jedoch fern jeder Praxis ist sollte aber langsam mal klar werden.
So wie es bei der Verkehrssicherheit ein stetig andauernder Prozess ist, der sich mit Beginn der Mobilität erstmal etablieren musste ist es aktuell eben auch ein Prozess. Und dieser findet meiner Meinung nach zum Glück in einer viel schnelleren Zeitspanne statt.
#
sonofanarchy schrieb:

Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen. Das dies zumindest aktuell jedoch fern jeder Praxis ist sollte aber langsam mal klar werden.

Das mag mittelfristig so sein. Momentan ist die Situation aber nach wie vor derart angespannt, dass eine Abkehr von diesem Grundsatz katastrophale Auswirkungen haben könnte.
#
Xaver08 schrieb:

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.


Das wage ich zu bezweifeln. Mein persönlicher Eindruck ist ein komplett anderer.
Das bestätigt auch dieser Artikel von heute:

https://www.fr.de/politik/corona-lockdown-lockerungen-massnahmen-covid-19-geschaefte-friseure-oeffnungen-90222724.html
#
Diegito schrieb:

Xaver08 schrieb:

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.


Das wage ich zu bezweifeln. Mein persönlicher Eindruck ist ein komplett anderer.
Das bestätigt auch dieser Artikel von heute:

https://www.fr.de/politik/corona-lockdown-lockerungen-massnahmen-covid-19-geschaefte-friseure-oeffnungen-90222724.html



Wobei Xaver ja von ner Mehrheit für Maßnahmen geredet hat, die gab es immer und wird es immer geben. Nur sinkt die Akzeptanz für einen bestimmten Teil der Maßnahmen dramatisch. Nach wochenlanger Springer-Kampagne und MinPräs-Lockerungsdiskussionen auch kein Wunder. Dazu noch gutes Wetter.

Xaver08 schrieb:

d.h. wir bringen jetzt auch die priogruppe 2 in gefahr, die nur geringfuegiger weniger gefaehrdet ist als die gruppe 1.


Wenn man jetzt nur auf die Altersgruppe 80+ / 70-79 schaut, reden wir von einem Unterschied von 53 % weniger Wahrscheinlichkeit an Corona zu sterben. Da würde ich nicht von "geringfügig weniger gefährdet" reden, das geben die Zahlen nicht her. Aber sagen wir mal so: Wenn statt 20 % "nur" noch 10 % sterben, ist das immer noch ne ganze Menge. Verdoppeln sich die Infektionszahlen in der Gruppe, ist der Effekt auch wieder weg.

Xaver08 schrieb:

dazu kommt, dass das thema longcovid, das 20-30% der Infizierten Menschen betrifft, hierzulande in der Diskussion fast ueberhaupt nicht stattfindet.



Das kann man nicht bestreiten. Andererseits kanzelst Du ja Diskussionen über die Folgen der Maßnahmen bei den Menschen ja auch ein bisschen ab. Das ist ja das Problem, Corona wird extreme Nachwirkungen haben, egal ob wir nun zu locker damit umgehen oder nicht. Halt nur an unterschiedlicher Stelle. Corona-Langzeitfolgen kosten Lebensjahre, Corona-Maßnahmen auch.

Klar ist: Jetzt ausgiebig zu lockern, wo gerade die dritte Welle losgeht, ist halt dumm. Zumindest bis Ostern hätte man durchhalten müssen.
Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.
#
Diegito schrieb:

Xaver08 schrieb:

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.


Das wage ich zu bezweifeln. Mein persönlicher Eindruck ist ein komplett anderer.
Das bestätigt auch dieser Artikel von heute:

https://www.fr.de/politik/corona-lockdown-lockerungen-massnahmen-covid-19-geschaefte-friseure-oeffnungen-90222724.html



Wobei Xaver ja von ner Mehrheit für Maßnahmen geredet hat, die gab es immer und wird es immer geben. Nur sinkt die Akzeptanz für einen bestimmten Teil der Maßnahmen dramatisch. Nach wochenlanger Springer-Kampagne und MinPräs-Lockerungsdiskussionen auch kein Wunder. Dazu noch gutes Wetter.

Xaver08 schrieb:

d.h. wir bringen jetzt auch die priogruppe 2 in gefahr, die nur geringfuegiger weniger gefaehrdet ist als die gruppe 1.


Wenn man jetzt nur auf die Altersgruppe 80+ / 70-79 schaut, reden wir von einem Unterschied von 53 % weniger Wahrscheinlichkeit an Corona zu sterben. Da würde ich nicht von "geringfügig weniger gefährdet" reden, das geben die Zahlen nicht her. Aber sagen wir mal so: Wenn statt 20 % "nur" noch 10 % sterben, ist das immer noch ne ganze Menge. Verdoppeln sich die Infektionszahlen in der Gruppe, ist der Effekt auch wieder weg.

Xaver08 schrieb:

dazu kommt, dass das thema longcovid, das 20-30% der Infizierten Menschen betrifft, hierzulande in der Diskussion fast ueberhaupt nicht stattfindet.



Das kann man nicht bestreiten. Andererseits kanzelst Du ja Diskussionen über die Folgen der Maßnahmen bei den Menschen ja auch ein bisschen ab. Das ist ja das Problem, Corona wird extreme Nachwirkungen haben, egal ob wir nun zu locker damit umgehen oder nicht. Halt nur an unterschiedlicher Stelle. Corona-Langzeitfolgen kosten Lebensjahre, Corona-Maßnahmen auch.

Klar ist: Jetzt ausgiebig zu lockern, wo gerade die dritte Welle losgeht, ist halt dumm. Zumindest bis Ostern hätte man durchhalten müssen.
Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.
#
SGE_Werner schrieb:

Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.

Klar. Das ist halt die Denke von hochentwickelten Industrieländern.
Wenn auch die EU so gehandelt hätte wie die USA, GB, Israel etc., dann hätten die ärmeren Länder noch weniger Impfstoff als ohnehin schon.
#
SGE_Werner schrieb:

Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.

Klar. Das ist halt die Denke von hochentwickelten Industrieländern.
Wenn auch die EU so gehandelt hätte wie die USA, GB, Israel etc., dann hätten die ärmeren Länder noch weniger Impfstoff als ohnehin schon.
#
Traurig daran ist, dass die EU in meinen Augen absolut gut agiert hat und dafür jetzt die Politiker abgestraft werden.
#
Richtig, diese Pandemie ist (noch) kein stabiles System. Wir sind aber gerade dabei daraus ein stabiles System zu machen. Durch Impfungen und Schnelltests, durch Weiterentwicklung der Gesundheitsämter, durch Veränderung der Arbeitswelt und Schulen. Da wird einiges Nachhaltig anders bleiben, als es zu Zeiten vor der Pandemie war. Über die Geschwindigkeit oder Sinnhaftigkeit diverser Entwicklungen lässt sich streiten. Und wir sind hier nach einem Jahr schon sehr weit gekommen.
Es ging hier jedoch vordergründig um den Umgang mit den Opfern der Pandemie in der Relation zu allem anderen.
Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen. Das dies zumindest aktuell jedoch fern jeder Praxis ist sollte aber langsam mal klar werden.
So wie es bei der Verkehrssicherheit ein stetig andauernder Prozess ist, der sich mit Beginn der Mobilität erstmal etablieren musste ist es aktuell eben auch ein Prozess. Und dieser findet meiner Meinung nach zum Glück in einer viel schnelleren Zeitspanne statt.
#
bis das ein stabiles system wird, dauert es noch monate.

sonofanarchy schrieb:

Es ging hier jedoch vordergründig um den Umgang mit den Opfern der Pandemie in der Relation zu allem anderen.
Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen.


mir nicht, darum ging es dir vordergruendig, ich habe das nicht in den vordergrund gestellt.

warum soll man den schutz von menschenleben nicht immer wieder in den vordergrund stellen, ich sehe keinen grund das in den hintergrund zu schieben.

klar ist nachwievor, dass es einen ansatz gibt, der das ziel hat das leben zu normalisieren, darauf zu reagieren, indem man einfach den schutz des lebens umpriorisiert oder in relation stellt, finde ich zynisch. immer noch.

wie ich es cyrillar gegenueber bereits ausgefuehrt habe, hat sich meine meinung zum umgang mit der pandemie im letzten jahr nicht massgeblich geaendert.

aus dem was ich gelesen und an ideen gesehen habe, war fuer mich ein nocovidansatz immer plausibel.

ich kenne immer noch keinen vernuenftigen grund, warum er nicht probiert wird.
#
Diegito schrieb:

Xaver08 schrieb:

selbst jetzt (wochen nachdem die politik den menschen lockerungswuensche in den mund legt) gibt es immer noch eine mehrheit fuer massnahmen.


Das wage ich zu bezweifeln. Mein persönlicher Eindruck ist ein komplett anderer.
Das bestätigt auch dieser Artikel von heute:

https://www.fr.de/politik/corona-lockdown-lockerungen-massnahmen-covid-19-geschaefte-friseure-oeffnungen-90222724.html



Wobei Xaver ja von ner Mehrheit für Maßnahmen geredet hat, die gab es immer und wird es immer geben. Nur sinkt die Akzeptanz für einen bestimmten Teil der Maßnahmen dramatisch. Nach wochenlanger Springer-Kampagne und MinPräs-Lockerungsdiskussionen auch kein Wunder. Dazu noch gutes Wetter.

Xaver08 schrieb:

d.h. wir bringen jetzt auch die priogruppe 2 in gefahr, die nur geringfuegiger weniger gefaehrdet ist als die gruppe 1.


Wenn man jetzt nur auf die Altersgruppe 80+ / 70-79 schaut, reden wir von einem Unterschied von 53 % weniger Wahrscheinlichkeit an Corona zu sterben. Da würde ich nicht von "geringfügig weniger gefährdet" reden, das geben die Zahlen nicht her. Aber sagen wir mal so: Wenn statt 20 % "nur" noch 10 % sterben, ist das immer noch ne ganze Menge. Verdoppeln sich die Infektionszahlen in der Gruppe, ist der Effekt auch wieder weg.

Xaver08 schrieb:

dazu kommt, dass das thema longcovid, das 20-30% der Infizierten Menschen betrifft, hierzulande in der Diskussion fast ueberhaupt nicht stattfindet.



Das kann man nicht bestreiten. Andererseits kanzelst Du ja Diskussionen über die Folgen der Maßnahmen bei den Menschen ja auch ein bisschen ab. Das ist ja das Problem, Corona wird extreme Nachwirkungen haben, egal ob wir nun zu locker damit umgehen oder nicht. Halt nur an unterschiedlicher Stelle. Corona-Langzeitfolgen kosten Lebensjahre, Corona-Maßnahmen auch.

Klar ist: Jetzt ausgiebig zu lockern, wo gerade die dritte Welle losgeht, ist halt dumm. Zumindest bis Ostern hätte man durchhalten müssen.
Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.
#
SGE_Werner schrieb:

Das kann man nicht bestreiten. Andererseits kanzelst Du ja Diskussionen über die Folgen der Maßnahmen bei den Menschen ja auch ein bisschen ab


ich kanzele das nicht ab, was ich gecancelt habe, sind aussagen wie nocovid ist nicht realisitisch weil wir keine insel, keine diktatur oder aehnliches sind.

ich finde eine diskussion ueber die negativen folgen von massnahmen aktuell auch schwierig, denn was ist der vergleichsmassstab.

vergleichen wir mit ohne corona? vergleichen wir mit ohne massnahmen?

mein weg waere eh ein anderer gewesen, auch wenn ich nicht weiss, ob der am ende so funktioniert haette wie in nz oder australien, bin ich mir sicher, dass wir dann aber nicht 4 monate am stueck im lockdown gewesen waeren.

SGE_Werner schrieb:

Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU.


in der letzten konsequenz ja, national nervt mich beim impfungsthema aktuell nur, dass es auch da keine strategie gibt.
es liegen dosen ungenutzt herum und wir muessen jetzt schnell entscheiden, ob wir das impfraster aendern.

was die bestellstrategie angeht, bin ich bei wuerzi, denn auch hier wird es erst richtig zur normalitaet zurueckkehren, wenn impfungen weltweit weitestgehend umgesetzt sind.
#
SGE_Werner schrieb:

Und klar ist auch: Am Ende retten uns nur die Impfungen und da sind wir, auch wenn es langsam besser aussieht, anderen Ländern wie USA, GB, Israel etc. meilenweit hinterher als EU. Spahns Umfragewerte zB rutschen ja auch schon dramatisch ab, die Union wird mE auch nun spürbar Stimmen verlieren.

Klar. Das ist halt die Denke von hochentwickelten Industrieländern.
Wenn auch die EU so gehandelt hätte wie die USA, GB, Israel etc., dann hätten die ärmeren Länder noch weniger Impfstoff als ohnehin schon.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Wenn auch die EU so gehandelt hätte wie die USA, GB, Israel etc., dann hätten die ärmeren Länder noch weniger Impfstoff als ohnehin schon.                                              


Wie viele Impfdosen von Moderna, BionTech und AstraZeneca sind denn bereits an ärmere Länder gegangen, die wir noch hätten wegnehmen können? Könnte es sein, dass diese Zahl fast bei 0 liegt und diese Länder sich ohnehin gezwungenermaßen eher bei China, Russland etc. Zeug ordern?

Übrigens, da ich ja mit paar aus Afrika stammenden Menschen Kontakt habe: Deren größten Sorgen sind ganz sicher nicht fehlende Impfstoffe aktuell, sondern eine lahmende Weltwirtschaft und deren Auswirkung in deren Heimat. Diese Länder haben eine junge und zu oft von Arbeitslosigkeit geprägte Gesellschaft, da sind die Prioritäten andere, als die 3-4 % Ü65 (Deutschland 22 %) zu schützen.

Das Hauptproblem ist dann schon eher, dass ein unkontrolliertes Ausbreiten dort zu weiteren Mutationen führt und das dann wieder zum Schaden aller führt. Das ist der entscheidende Punkt.
#
https://nzzas.nzz.ch/kultur/eine-form-geistiger-rettung-christian-drosten-wissenschaft-ld.1603894?reduced=true

Ein sehr lesenswerter Artikel über Wissenschaft und dem Umgang mit Fakten und Erkenntnissen.
#
bis das ein stabiles system wird, dauert es noch monate.

sonofanarchy schrieb:

Es ging hier jedoch vordergründig um den Umgang mit den Opfern der Pandemie in der Relation zu allem anderen.
Man kann natürlich gebetsmühlenartig aufführen, den Schutz von allem und jedem in den Vordergrund zu stellen.


mir nicht, darum ging es dir vordergruendig, ich habe das nicht in den vordergrund gestellt.

warum soll man den schutz von menschenleben nicht immer wieder in den vordergrund stellen, ich sehe keinen grund das in den hintergrund zu schieben.

klar ist nachwievor, dass es einen ansatz gibt, der das ziel hat das leben zu normalisieren, darauf zu reagieren, indem man einfach den schutz des lebens umpriorisiert oder in relation stellt, finde ich zynisch. immer noch.

wie ich es cyrillar gegenueber bereits ausgefuehrt habe, hat sich meine meinung zum umgang mit der pandemie im letzten jahr nicht massgeblich geaendert.

aus dem was ich gelesen und an ideen gesehen habe, war fuer mich ein nocovidansatz immer plausibel.

ich kenne immer noch keinen vernuenftigen grund, warum er nicht probiert wird.
#
Im November, Dezember, Januar und in Teilen im Februar hätte das ganz wunderbar funktioniert. Habe mich ja auch für einen härteren Lockdown ausgesprochen, alles dicht und die Infektionszahlen massiv drücken. Damit hätte man eine richtig gute Grundlage für alles Weitere gehabt. Hat man leider wie so vieles total verpennt.
Für einen solchen Lockdown ist es aber meines Erachtens mittlerweile zu spät. Entscheidungen wurden getroffen, die Akzeptanz sinkt und alle wollen wieder raus. Der Winter war für alle lang und der Frühling steht vor der Tür.
Auch aus eigenen, teils wirklich schlimmen Momenten, bin ich absolut froh darüber, dass meine Kinder wieder ihr halbwegs normales Leben führen können. Hintergründe dazu gibt es aber höchstens per PN, das hat hier nichts verloren.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass man mittlerweile eine andere Strategie fahren muss. Lauterbach empfiehlt z.B. aktuell eine Änderung der Impfstrategie in Kombination mit gezielten Schnelltests.
Es muss nicht immer nur der Königsweg NoCovid sein...
#
Im November, Dezember, Januar und in Teilen im Februar hätte das ganz wunderbar funktioniert. Habe mich ja auch für einen härteren Lockdown ausgesprochen, alles dicht und die Infektionszahlen massiv drücken. Damit hätte man eine richtig gute Grundlage für alles Weitere gehabt. Hat man leider wie so vieles total verpennt.
Für einen solchen Lockdown ist es aber meines Erachtens mittlerweile zu spät. Entscheidungen wurden getroffen, die Akzeptanz sinkt und alle wollen wieder raus. Der Winter war für alle lang und der Frühling steht vor der Tür.
Auch aus eigenen, teils wirklich schlimmen Momenten, bin ich absolut froh darüber, dass meine Kinder wieder ihr halbwegs normales Leben führen können. Hintergründe dazu gibt es aber höchstens per PN, das hat hier nichts verloren.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass man mittlerweile eine andere Strategie fahren muss. Lauterbach empfiehlt z.B. aktuell eine Änderung der Impfstrategie in Kombination mit gezielten Schnelltests.
Es muss nicht immer nur der Königsweg NoCovid sein...
#
sonofanarchy schrieb:

Im November, Dezember, Januar und in Teilen im Februar hätte das ganz wunderbar funktioniert. Habe mich ja auch für einen härteren Lockdown ausgesprochen, alles dicht und die Infektionszahlen massiv drücken. Damit hätte man eine richtig gute Grundlage für alles Weitere gehabt. Hat man leider wie so vieles total verpennt.
Für einen solchen Lockdown ist es aber meines Erachtens mittlerweile zu spät. Entscheidungen wurden getroffen, die Akzeptanz sinkt und alle wollen wieder raus. Der Winter war für alle lang und der Frühling steht vor der Tür.
Auch aus eigenen, teils wirklich schlimmen Momenten, bin ich absolut froh darüber, dass meine Kinder wieder ihr halbwegs normales Leben führen können. Hintergründe dazu gibt es aber höchstens per PN, das hat hier nichts verloren.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass man mittlerweile eine andere Strategie fahren muss. Lauterbach empfiehlt z.B. aktuell eine Änderung der Impfstrategie in Kombination mit gezielten Schnelltests.
Es muss nicht immer nur der Königsweg NoCovid sein...


Sehe ich weitestgehend ähnlich. Man hat die Momente für den richtig harten Lockdown verpasst. Jetzt hat man halt seit November irgendwie anders rumgeeiert. Finde ich nicht gut, aber den Weg ist man nunmal gegangen. Es ist jetzt auch das erste mal seit November, dass ich auf Lockerungen bei der Ministerpräsidentenkonferenz hoffe, dass es zumindest Schritt für Schritt wieder dahin geht, wo wir im September/Oktober waren. Gerne natürlich verbunden mit Schnelltests vor dem Restaurantbesuch oder dem Amateurfußball-Spiel.

Haben jetzt auch letzte Woche, nach langem Ringen mit uns selber, unseren Sohn wieder in die Kita gebracht, obwohl wir es dank Elternzeit nicht müssten. Obwohl Corona bei uns in der Familie ein großes Thema ist, mit aktuell einem Corona-Toten in der Familie meiner Frau und zwei weiteren Infizierten, von denen einer im Krankenhaus liegt und immer noch großer Sorge, dass sich irgendwann der schwer lungenkranke Schwiegervater ansteckt. Aber wir hatten zu sehr das Gefühl, dass es ihn immer mehr mitnimmt, nicht mehr in die Kita zu können.

Wir haben jetzt Impfungen, durch die offensichtlich sich Besserungen in Sachen Todesfällen und Intensivbettenbelegung zeigen. Bleibt zu hoffen, dass die Mutationen diesen Erfolg nicht auffressen.
#
sonofanarchy schrieb:

Im November, Dezember, Januar und in Teilen im Februar hätte das ganz wunderbar funktioniert. Habe mich ja auch für einen härteren Lockdown ausgesprochen, alles dicht und die Infektionszahlen massiv drücken. Damit hätte man eine richtig gute Grundlage für alles Weitere gehabt. Hat man leider wie so vieles total verpennt.
Für einen solchen Lockdown ist es aber meines Erachtens mittlerweile zu spät. Entscheidungen wurden getroffen, die Akzeptanz sinkt und alle wollen wieder raus. Der Winter war für alle lang und der Frühling steht vor der Tür.
Auch aus eigenen, teils wirklich schlimmen Momenten, bin ich absolut froh darüber, dass meine Kinder wieder ihr halbwegs normales Leben führen können. Hintergründe dazu gibt es aber höchstens per PN, das hat hier nichts verloren.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass man mittlerweile eine andere Strategie fahren muss. Lauterbach empfiehlt z.B. aktuell eine Änderung der Impfstrategie in Kombination mit gezielten Schnelltests.
Es muss nicht immer nur der Königsweg NoCovid sein...


Sehe ich weitestgehend ähnlich. Man hat die Momente für den richtig harten Lockdown verpasst. Jetzt hat man halt seit November irgendwie anders rumgeeiert. Finde ich nicht gut, aber den Weg ist man nunmal gegangen. Es ist jetzt auch das erste mal seit November, dass ich auf Lockerungen bei der Ministerpräsidentenkonferenz hoffe, dass es zumindest Schritt für Schritt wieder dahin geht, wo wir im September/Oktober waren. Gerne natürlich verbunden mit Schnelltests vor dem Restaurantbesuch oder dem Amateurfußball-Spiel.

Haben jetzt auch letzte Woche, nach langem Ringen mit uns selber, unseren Sohn wieder in die Kita gebracht, obwohl wir es dank Elternzeit nicht müssten. Obwohl Corona bei uns in der Familie ein großes Thema ist, mit aktuell einem Corona-Toten in der Familie meiner Frau und zwei weiteren Infizierten, von denen einer im Krankenhaus liegt und immer noch großer Sorge, dass sich irgendwann der schwer lungenkranke Schwiegervater ansteckt. Aber wir hatten zu sehr das Gefühl, dass es ihn immer mehr mitnimmt, nicht mehr in die Kita zu können.

Wir haben jetzt Impfungen, durch die offensichtlich sich Besserungen in Sachen Todesfällen und Intensivbettenbelegung zeigen. Bleibt zu hoffen, dass die Mutationen diesen Erfolg nicht auffressen.
#
Exil-Adler-NRW schrieb:

Bleibt zu hoffen, dass die Mutationen diesen Erfolg nicht auffressen.

Ich bin pessimistisch genug, davon auszugehen, dass sie das zunächst erstmal tun werden und wir bis April wieder sehr hohe Infektionszahlen haben werden.
Ich bin aber auch optimistisch genug, dass ich erwarte, dass die Impfungen und vielleicht auch das bessere Wetter ihren Beitrag leisten werden, um zumindest die schweren Verläufe und Todesfälle im zweiten Quartal spürbar sinken zu lassen.
Deshalb schaue ich zwar aktuell noch sorgenvoll auf die 7-Tage-Inzidenz, denke aber, dass dieser Wert immer weniger eine Rolle spielen wird und zunkünftig mehr auf die Intensivbettenbelegung geachtet wird. Was ich auch für sinnvoll erachten würde.
Meine Hoffnung ist, dass die Mischung aus allem schon dafür sorgen wird, dass sich die Situation bis Mai zumindest soweit zum positiven entwickelt hat, dass man ruhigen Gewissens weitere Öffnungsschritte angehen kann. Man sollte dies aber zumindest bis Ostern noch extrem vorsichtig oder besser gar nicht tun.
Es ist einfach ein Rennen gegen die Zeit.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Wenn auch die EU so gehandelt hätte wie die USA, GB, Israel etc., dann hätten die ärmeren Länder noch weniger Impfstoff als ohnehin schon.                                              


Wie viele Impfdosen von Moderna, BionTech und AstraZeneca sind denn bereits an ärmere Länder gegangen, die wir noch hätten wegnehmen können? Könnte es sein, dass diese Zahl fast bei 0 liegt und diese Länder sich ohnehin gezwungenermaßen eher bei China, Russland etc. Zeug ordern?

Übrigens, da ich ja mit paar aus Afrika stammenden Menschen Kontakt habe: Deren größten Sorgen sind ganz sicher nicht fehlende Impfstoffe aktuell, sondern eine lahmende Weltwirtschaft und deren Auswirkung in deren Heimat. Diese Länder haben eine junge und zu oft von Arbeitslosigkeit geprägte Gesellschaft, da sind die Prioritäten andere, als die 3-4 % Ü65 (Deutschland 22 %) zu schützen.

Das Hauptproblem ist dann schon eher, dass ein unkontrolliertes Ausbreiten dort zu weiteren Mutationen führt und das dann wieder zum Schaden aller führt. Das ist der entscheidende Punkt.
#
SGE_Werner schrieb:

Wie viele Impfdosen von Moderna, BionTech und AstraZeneca sind denn bereits an ärmere Länder gegangen, die wir noch hätten wegnehmen können? Könnte es sein, dass diese Zahl fast bei 0 liegt und diese Länder sich ohnehin gezwungenermaßen eher bei China, Russland etc. Zeug ordern?

Das weiß ich nicht, weißt du es? Es scheint aber so zu sein, dass die Industrienationen von den oben Genannten so ziemlich alles abgreifen, was sie bekommen können.

SGE_Werner schrieb:

Übrigens, da ich ja mit paar aus Afrika stammenden Menschen Kontakt habe: Deren größten Sorgen sind ganz sicher nicht fehlende Impfstoffe aktuell, sondern eine lahmende Weltwirtschaft und deren Auswirkung in deren Heimat. Diese Länder haben eine junge und zu oft von Arbeitslosigkeit geprägte Gesellschaft, da sind die Prioritäten andere, als die 3-4 % Ü65 (Deutschland 22 %) zu schützen.

Ich weiß, was du meinst. Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet.
Das ist genauso wie wenn man Produkte aus Kinderarbeit deshalb nicht boykottieren würde, weil man den Kindern ihre Arbeitsplätze nicht wegnehmen möchte.

SGE_Werner schrieb:

Das Hauptproblem ist dann schon eher, dass ein unkontrolliertes Ausbreiten dort zu weiteren Mutationen führt und das dann wieder zum Schaden aller führt. Das ist der entscheidende Punkt.

Zum Schaden bei uns, richtig? Darum geht's doch immer.
Im Übrigen würde ich mal die Zahlen aus Afrika insgesamt mit einem dicken Fragezeichen versehen.
#
SGE_Werner schrieb:

Wie viele Impfdosen von Moderna, BionTech und AstraZeneca sind denn bereits an ärmere Länder gegangen, die wir noch hätten wegnehmen können? Könnte es sein, dass diese Zahl fast bei 0 liegt und diese Länder sich ohnehin gezwungenermaßen eher bei China, Russland etc. Zeug ordern?

Das weiß ich nicht, weißt du es? Es scheint aber so zu sein, dass die Industrienationen von den oben Genannten so ziemlich alles abgreifen, was sie bekommen können.

SGE_Werner schrieb:

Übrigens, da ich ja mit paar aus Afrika stammenden Menschen Kontakt habe: Deren größten Sorgen sind ganz sicher nicht fehlende Impfstoffe aktuell, sondern eine lahmende Weltwirtschaft und deren Auswirkung in deren Heimat. Diese Länder haben eine junge und zu oft von Arbeitslosigkeit geprägte Gesellschaft, da sind die Prioritäten andere, als die 3-4 % Ü65 (Deutschland 22 %) zu schützen.

Ich weiß, was du meinst. Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet.
Das ist genauso wie wenn man Produkte aus Kinderarbeit deshalb nicht boykottieren würde, weil man den Kindern ihre Arbeitsplätze nicht wegnehmen möchte.

SGE_Werner schrieb:

Das Hauptproblem ist dann schon eher, dass ein unkontrolliertes Ausbreiten dort zu weiteren Mutationen führt und das dann wieder zum Schaden aller führt. Das ist der entscheidende Punkt.

Zum Schaden bei uns, richtig? Darum geht's doch immer.
Im Übrigen würde ich mal die Zahlen aus Afrika insgesamt mit einem dicken Fragezeichen versehen.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

"Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet."


Eines der Hauptprobleme Afrikas ist die Ausplünderung durch die eigenen Eliten.
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass von 1970 - 2010 von einem geliehenen Dollar, 63 Cent innerhalb von fünf Jahren den Kontinent wieder verlässt. Herausgeschafft von korrupten lokalen Eliten.
"Auch aus den Einnahmen des Minengeschäfts, der Erdölförderung und auch der Entwicklungszusammenarbeit fließt laut einer Studie des Forschungsinstituts „Brookings Institution“ Geld ab. Seit 1980 hat Afrika so schätzungsweise 1,3 Billionen Dollar verloren. Meist wird das Geld als Privatvermögen außer Landes gebracht."

Solange die Korruption auf der einen Seite und die Bestechung auf der anderen, nicht erfolgreich bekämpft wird, kommt Afrika nicht aus dem Elend. Das kann Afrika aber nur allein.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/
#
WuerzburgerAdler schrieb:

"Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet."


Eines der Hauptprobleme Afrikas ist die Ausplünderung durch die eigenen Eliten.
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass von 1970 - 2010 von einem geliehenen Dollar, 63 Cent innerhalb von fünf Jahren den Kontinent wieder verlässt. Herausgeschafft von korrupten lokalen Eliten.
"Auch aus den Einnahmen des Minengeschäfts, der Erdölförderung und auch der Entwicklungszusammenarbeit fließt laut einer Studie des Forschungsinstituts „Brookings Institution“ Geld ab. Seit 1980 hat Afrika so schätzungsweise 1,3 Billionen Dollar verloren. Meist wird das Geld als Privatvermögen außer Landes gebracht."

Solange die Korruption auf der einen Seite und die Bestechung auf der anderen, nicht erfolgreich bekämpft wird, kommt Afrika nicht aus dem Elend. Das kann Afrika aber nur allein.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/
#
Wobei man, wenn man überhaupt von Afrika als Ganzes sprechen will, auch berücksichtigen muss, dass die Ausplünderungs- und Korruptionsmentalität zu großen Teilen implementiert wurden ( Bsp. Kongo unter belgischer Verwaltung) und der IWF mit seinem Washington Consensus auch einen Anteil hatte. Durch neoliberale Deregulierungspolitik wurde da schwache Staatlichkeit noch mehr geschwächt.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

"Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet."


Eines der Hauptprobleme Afrikas ist die Ausplünderung durch die eigenen Eliten.
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass von 1970 - 2010 von einem geliehenen Dollar, 63 Cent innerhalb von fünf Jahren den Kontinent wieder verlässt. Herausgeschafft von korrupten lokalen Eliten.
"Auch aus den Einnahmen des Minengeschäfts, der Erdölförderung und auch der Entwicklungszusammenarbeit fließt laut einer Studie des Forschungsinstituts „Brookings Institution“ Geld ab. Seit 1980 hat Afrika so schätzungsweise 1,3 Billionen Dollar verloren. Meist wird das Geld als Privatvermögen außer Landes gebracht."

Solange die Korruption auf der einen Seite und die Bestechung auf der anderen, nicht erfolgreich bekämpft wird, kommt Afrika nicht aus dem Elend. Das kann Afrika aber nur allein.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/
#
60revax schrieb:

Eines der Hauptprobleme Afrikas ist die Ausplünderung durch die eigenen Eliten.

Das ist hierzulande nicht anders. Die Korruption haben die Menschen dort von den Kolonialherren übernommen und die damaligen Kolonialherren sitzen heute in Lobbyverbänden und verhindern, dass afrikanischen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, eigene Wirtschaftsstrukturen zu entwickeln und sie so aus der Abhängigkeit von den Industrienationen zu befreien. Dass "die eigenen Eliten" eines der Hauptprobleme sind, ist deshalb nur teilweise richtig und entlässt uns nicht aus der Verantwortung. Schon gar nicht bei der Bereitstellung von Impfstoffen im Jahr 2021.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

"Trotz allem ist das eine zynische Aussage, denn eine pulsierende Weltwirtschaft hat in Afrika nichts anderes zu tun, als den Kontinent und seine Bewohner auszuplündern. Die Arbeitslosigkeit, die du ansprichst, liegt genau hier begründet."


Eines der Hauptprobleme Afrikas ist die Ausplünderung durch die eigenen Eliten.
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass von 1970 - 2010 von einem geliehenen Dollar, 63 Cent innerhalb von fünf Jahren den Kontinent wieder verlässt. Herausgeschafft von korrupten lokalen Eliten.
"Auch aus den Einnahmen des Minengeschäfts, der Erdölförderung und auch der Entwicklungszusammenarbeit fließt laut einer Studie des Forschungsinstituts „Brookings Institution“ Geld ab. Seit 1980 hat Afrika so schätzungsweise 1,3 Billionen Dollar verloren. Meist wird das Geld als Privatvermögen außer Landes gebracht."

Solange die Korruption auf der einen Seite und die Bestechung auf der anderen, nicht erfolgreich bekämpft wird, kommt Afrika nicht aus dem Elend. Das kann Afrika aber nur allein.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/
#
60revax schrieb:

Solange die Korruption auf der einen Seite und die Bestechung auf der anderen, nicht erfolgreich bekämpft wird, kommt Afrika nicht aus dem Elend. Das kann Afrika aber nur allein.


Du enttäuschst mich. In diesem Punkt hätte ich dir mehr Wissen zugetraut.
Zur Klarstellung: niemand in der "afrikanischen Elite" könnte sich behaupten, wenn er nicht aus dem - hauptsächlich europäischen - Ausland massiv und skrupellos mit Geld, Waffen, Infrastruktur (z. B. Polizei) und Kompensationsgeschäften unterstützt werden würde. Niemand.

Dass es sich dabei sowohl um Staaten als auch um Firmen, Unternehmen, Konzerne oder gleich die EU handeln kann ist klar und von Land zu Land in Afrika unterschiedlich.

"Das kann Afrika nur allein" ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten.


Teilen