Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
Achja, bevor mir jemand auf die Eier geht, weil ich hier ja ständig mit meinem Englandtrikot angegeben hab. Ich fahr am Sonntag ganz die Freiburger Linie: ich freue mich einfach auf ein schönes Fußballspiel und drücke auch dem Gegner die Daumen. 😊
Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
Achja, bevor mir jemand auf die Eier geht, weil ich hier ja ständig mit meinem Englandtrikot angegeben hab. Ich fahr am Sonntag ganz die Freiburger Linie: ich freue mich einfach auf ein schönes Fußballspiel und drücke auch dem Gegner die Daumen. 😊
Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
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Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe. Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen. Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown. Krass, oder?
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Neben der Deltavariante und dessen Ausbreitung hat das Finale es auch geschafft rassistische Übergriffe auf POC in England zu provozieren.
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
Das hatte ich direkt nach dem Elferschießen gesagt, dass das passieren wird.
Den Spielern von England hätte ich den Sieg absolut gegönnt, aber dem Trainer nach seinen unreflektierten Aussagen sowie Teilen der englischen Fans nicht.
Aber gut, sieht in andren Ländern insgesamt natürlich nicht besser aus...
Neben der Deltavariante und dessen Ausbreitung hat das Finale es auch geschafft rassistische Übergriffe auf POC in England zu provozieren.
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
Btw.: Merkwürdiger Schlinger-Kurs der UEFA. Aber man wundert sich ja so langsam nicht mehr.
Gegen die Nazi-Hools der Ungarn hatten sie erst einmal 0,0 unternommen. Dabei waren ja schon während des Frankreich-Spiels rassistische und homophobe Gesänge zu hören. Als dann die Münchner Arena in Regenbogen-Farben illuminiert werden sollte, gab es das Veto. Weil: ein politisches Statement, so genau zu dem Ungarn-Spiel. Die UEFA zeigt dann zwar genau zu diesem Termin ihr Logo in Regenbogenfarben... weil: das ist ja scheinbar kein politisches Statement. Nur die Regenbogenfarben auf dem Stadion. Der Unterschied: So macht man das halt einfach werbewirksam, ohne den ungarischen Fascho-Führern so direkt ans Bein zu pinkeln... mit der Bestrahlung des Stadions schon. Und auch Faschos sind ja potente Geldgeber und haben Einfluss. Hat ja alles nix genutzt. Orban war not amused. Jetzt wiederum geht die UEFA wieder auf vollen Konfrontationskurs und verhängt eine harte Strafe gegen Ungarn: 100.000 EUR (Peanuts), aber auch 3 Geisterspiele Die Antwort aus Ungarn folgt prompt und genau mit einem Wortlaut, wie man sie von Faschos erwartet: Außenminister Szijjártó legt sofort die "Wie Kommunisten"-Schallplatte auf... eine der beliebtesten unter den Nazis: https://www.sport1.de/fussball/em/2021/07/ungarns-aussenminister-schimpft-ueber-uefa-strafe-gegen-fans
Aber: Interessant harte Strafe, dafür, dass man Tage zuvor noch den Kuschelkurs gefahren ist. England hat nun auch eine UEFA-Strafe für das Buhen der Fans während den Nationalhymnen und der Laserpointer-Attacke bekommen: Läppische 30.000 EUR und sonst nix. Das ist sowas wie 1,50 EUR Strafe für den Normalverdiener. Mal schauen, ob noch was wegen dem versuchten Sturm auf das Wembley-Stadion vonseiten der UEFA folgt. Ich werde aber mal eine Prognose abgeben: Nö.
Neben der Deltavariante und dessen Ausbreitung hat das Finale es auch geschafft rassistische Übergriffe auf POC in England zu provozieren.
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
Das hatte ich direkt nach dem Elferschießen gesagt, dass das passieren wird.
Den Spielern von England hätte ich den Sieg absolut gegönnt, aber dem Trainer nach seinen unreflektierten Aussagen sowie Teilen der englischen Fans nicht.
Aber gut, sieht in andren Ländern insgesamt natürlich nicht besser aus...
Am Wochenende gab es ein lesenswertes Interview in der SZ mit dem englischen Autor Nick Hornby (leider online hinter der pay-wall). Er hat u.a. die Entwicklung der letzten 10 Jahre in England ganz gut beschrieben. Hier ein paar Auszüge:
Hornby: "Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Ich glaube 2006 hatte wohl zwei Dinge angestoßen. Zum einen waren da Menschen mit Einwanderungsgeschichte auf den Straßen, die stolz ihren deutschen Pass gezeigt haben und sich "dazu gehörend" gefühlt haben. Hieraus hätte grundsätzlich ein positiver Patriotismus, der nicht ausschließt, entstehen können. Es blieb aber leider sehr oberflächlich.
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Am Wochenende gab es ein lesenswertes Interview in der SZ mit dem englischen Autor Nick Hornby (leider online hinter der pay-wall). Er hat u.a. die Entwicklung der letzten 10 Jahre in England ganz gut beschrieben. Hier ein paar Auszüge:
Hornby: "Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Den meisten war angesichts der vorherigen Leistungen ja auch klar, dass sie nicht lange hängen müssen. Spaß beiseite, die Zeiten des Hype zwischen 2006 und 2014 sind vorbei, schlechter Fußball, Kommerzialisierung, fehlende Identifikation mit DFB und Team und Trainer... Eine Summe von kleinen Dingen, die zum Ganzen führen.
Der DFB kann froh sein, dass die EM 24 im eigenen Land ist, das wird für ein Ceklfiz-Zwischenhoch sorgen bei der Stimmung.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Den meisten war angesichts der vorherigen Leistungen ja auch klar, dass sie nicht lange hängen müssen. Spaß beiseite, die Zeiten des Hype zwischen 2006 und 2014 sind vorbei, schlechter Fußball, Kommerzialisierung, fehlende Identifikation mit DFB und Team und Trainer... Eine Summe von kleinen Dingen, die zum Ganzen führen.
Der DFB kann froh sein, dass die EM 24 im eigenen Land ist, das wird für ein Ceklfiz-Zwischenhoch sorgen bei der Stimmung.
Am Wochenende gab es ein lesenswertes Interview in der SZ mit dem englischen Autor Nick Hornby (leider online hinter der pay-wall). Er hat u.a. die Entwicklung der letzten 10 Jahre in England ganz gut beschrieben. Hier ein paar Auszüge:
Hornby: "Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
ich käme nicht auf die Idee meinen Balkon und mein nicht vorhandenes Auto mit Deutschland Flaggen zu schmücken. Aber wer es möchte, ich sehe es nicht so dramatisch und habe mit politischen Rechten so gar nichts am Hut.
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Ich bin in diesem Punkt eher bei dir, kann aber auch Brodowin hierbei verstehen.
Den Profifußball kann man nicht als alleinigen Wegbereiter für die Entwicklung des Rechtsextremismus in Europa verantwortlich machen. Vereine wie Eintracht Frankfurt stehen hierbei eigentlich auch für eine Gegenbewegung ein (siehe Fischers deutliche Abgrenzung zur AfD). Aber eine so marginale Stimme trägt auch nicht dazu bei, dem Rechtsruck entgegen zu wirken. Es wäre eine sehr zentrale Aufgabe der Verbände... und die pappen sich halt ab und an mal ein "Respect" oder irgendeinen anderen Scheiß zu Marketingzwecken auf. Und das war es. Über die jetzige Strafe gegen Ungarn bin ich mehr als erstaunt. Mir ist jetzt nicht gewahr geworden, dass es eine großartige Strafe gegen Lazio Rom gab, als sich ein paar Faschos vor den Eintrachtblock stellten und den römischen Gruß zeigten.
Die ganze Deutschland-Fahnen-Beflaggung ab 2006 war doch einfach eine Modeerscheinung für ein paar Jahre. Die waren in der Zeit des Turnieres dran. Und danach wieder ab. Hat weniger mit Nationalismus als -wie gesagt- mit einem Modetrend zu tun. An den 4 Wochen alle 2 Jahre können sich auch AfD und Konsorten kaum anhängen. Zumal die Sache mit Flaggen und Nationalstolz in Deutschland sowieso irgendwie einen anderen Stellenwert als in anderen Ländern hat. Ich schaue ab und an auf einen Youtuber, der (noch in den USA lebend) so ein bisschen die USA und Deutschland vergleicht. Ziemlich schmachtend bezüglich Deutschland, da in vielen Vergleichen ob der Lebensqualität die USA hinterher hinkt. Zu der Sache mit Nationalfahnen und Nationalstolz war er aber etwas erstaunt, dass es in Deutschland kaum Fahnen gibt, wo vor fast jedem Haus in Amerika ne USA-Flagge hängt. Und warum wir uns mit einem Nationalstolz so schwer tun. Er mutmaßte, dass sich hier die Erfahrungen aus dem dritten Reich noch niederschlagen und dass die Deutschen mal über die Schuldfrage hinweg kommen müssen. Für mich ist das vielleicht ein Aspekt. Ich glaube aber nicht der einzige oder gar hauptsächliche. Deutschland ist nun einmal ein Staatenverbund, der sich in der Historie aus verschiedenen Stämmen zusammensetzte. Zwischen 1806 und 1871 existierte dieser Verbund sogar nicht mehr. Die Eigenständigkeit mancher Städte, Regionen oder Bundesländer (Mia san mia) wurde immer sehr hoch gehalten. Hier herrscht mehr Lokalpatriotismus als wirklich starker Nationalismus. Ich bin halt Hesse, im engsten Sinne aber Frankfurter. Ich liebe zwar Deutschland als Land (ein wirklich wunderschönes Land!), sehe aber wenig Gemeinsamkeiten mit einem Bayer. Oder einem Thüringer etc. Von daher empfindet man eine große Zurschaustellung von Deutschlandfahnen einfach als unnatürlich, da normalerweise nicht existent. Der Amerikaner wundert sich hingegen, warum es dermaßen heftige Auseinandersetzungen im deutschen Fußball zwischen den Anhängern der Vereine teilweise gibt. Bei Partien der deutschen Nationalmannschaft hingegen sind kaum Auseinandersetzungen der Anhänger zu vernehmen oder dass plötzlich nationalistische Gruppierungen unter Fans auftreten.
Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.
Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown.
Krass, oder?
Und? Sollte dir doch passen. 😉
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.
Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown.
Krass, oder?
Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.
Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown.
Krass, oder?
Und? Sollte dir doch passen. 😉
Ja, Hat es auch tatsächlich fast. Klassischer Fall von minimal zu klein.
Und? Sollte dir doch passen. 😉
Ja, Hat es auch tatsächlich fast. Klassischer Fall von minimal zu klein.
Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.
Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown.
Krass, oder?
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
Kauf dir doch stattdessen eins von diesen geilen hellgrauen Sakkos. Dazu im Faschingsladen noch eine Nasen-Brillen-Bart-Maske und du siehst so aus. Die Girls werden es lieben.
https://www.sport1.de/tv-video/video/englische-fans-stuermen-wembley-stadion-und-verwuesten-plaetze-in-london__4B03FB26-3692-4BD9-97DF-E9F520CDF757
https://m.facebook.com/ULTRA-Fanatics-Das-Leben-was-wir-w%C3%A4hlten-632475830097607/videos/979474096150073/?refsrc=deprecated&_rdr
https://www.sport1.de/tv-video/video/englische-fans-stuermen-wembley-stadion-und-verwuesten-plaetze-in-london__4B03FB26-3692-4BD9-97DF-E9F520CDF757
https://m.facebook.com/ULTRA-Fanatics-Das-Leben-was-wir-w%C3%A4hlten-632475830097607/videos/979474096150073/?refsrc=deprecated&_rdr
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.em-2021-englische-fehlschuetzen-in-sozialen-medien-rassistisch-beleidigt.79d6f070-1731-4404-9645-6fa973fe5644.html
Hier auch ne Quelle dazu.
Den Spielern von England hätte ich den Sieg absolut gegönnt, aber dem Trainer nach seinen unreflektierten Aussagen sowie Teilen der englischen Fans nicht.
Aber gut, sieht in andren Ländern insgesamt natürlich nicht besser aus...
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.em-2021-englische-fehlschuetzen-in-sozialen-medien-rassistisch-beleidigt.79d6f070-1731-4404-9645-6fa973fe5644.html
Hier auch ne Quelle dazu.
Gegen die Nazi-Hools der Ungarn hatten sie erst einmal 0,0 unternommen. Dabei waren ja schon während des Frankreich-Spiels rassistische und homophobe Gesänge zu hören. Als dann die Münchner Arena in Regenbogen-Farben illuminiert werden sollte, gab es das Veto. Weil: ein politisches Statement, so genau zu dem Ungarn-Spiel. Die UEFA zeigt dann zwar genau zu diesem Termin ihr Logo in Regenbogenfarben... weil: das ist ja scheinbar kein politisches Statement. Nur die Regenbogenfarben auf dem Stadion. Der Unterschied: So macht man das halt einfach werbewirksam, ohne den ungarischen Fascho-Führern so direkt ans Bein zu pinkeln... mit der Bestrahlung des Stadions schon. Und auch Faschos sind ja potente Geldgeber und haben Einfluss. Hat ja alles nix genutzt. Orban war not amused.
Jetzt wiederum geht die UEFA wieder auf vollen Konfrontationskurs und verhängt eine harte Strafe gegen Ungarn: 100.000 EUR (Peanuts), aber auch 3 Geisterspiele
Die Antwort aus Ungarn folgt prompt und genau mit einem Wortlaut, wie man sie von Faschos erwartet: Außenminister Szijjártó legt sofort die "Wie Kommunisten"-Schallplatte auf... eine der beliebtesten unter den Nazis:
https://www.sport1.de/fussball/em/2021/07/ungarns-aussenminister-schimpft-ueber-uefa-strafe-gegen-fans
Aber: Interessant harte Strafe, dafür, dass man Tage zuvor noch den Kuschelkurs gefahren ist. England hat nun auch eine UEFA-Strafe für das Buhen der Fans während den Nationalhymnen und der Laserpointer-Attacke bekommen: Läppische 30.000 EUR und sonst nix. Das ist sowas wie 1,50 EUR Strafe für den Normalverdiener. Mal schauen, ob noch was wegen dem versuchten Sturm auf das Wembley-Stadion vonseiten der UEFA folgt. Ich werde aber mal eine Prognose abgeben: Nö.
Die drei Jungs, die verschossen haben, werden in den "sozialen" Medien ziemlich krass, unter anderem mit dem N-Wort und ähnlichem, beleidigt. Es wird gegen Gewaltverbrechen gegen schwarze aufgerufen und es gab auch schon einige Vorfälle.
Den Spielern von England hätte ich den Sieg absolut gegönnt, aber dem Trainer nach seinen unreflektierten Aussagen sowie Teilen der englischen Fans nicht.
Aber gut, sieht in andren Ländern insgesamt natürlich nicht besser aus...
Hornby:
"Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Zitat Ende quelle
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Hornby:
"Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Zitat Ende quelle
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Den meisten war angesichts der vorherigen Leistungen ja auch klar, dass sie nicht lange hängen müssen. Spaß beiseite, die Zeiten des Hype zwischen 2006 und 2014 sind vorbei, schlechter Fußball, Kommerzialisierung, fehlende Identifikation mit DFB und Team und Trainer... Eine Summe von kleinen Dingen, die zum Ganzen führen.
Der DFB kann froh sein, dass die EM 24 im eigenen Land ist, das wird für ein Ceklfiz-Zwischenhoch sorgen bei der Stimmung.
Ich fand eh das diesmal sehr wenig Fahnen zu sehen waren. Diese komischen Autofahnen sah man kaum, auch an den Häusern war es einiges weniger als die Wettbewerbe davor.
Den meisten war angesichts der vorherigen Leistungen ja auch klar, dass sie nicht lange hängen müssen. Spaß beiseite, die Zeiten des Hype zwischen 2006 und 2014 sind vorbei, schlechter Fußball, Kommerzialisierung, fehlende Identifikation mit DFB und Team und Trainer... Eine Summe von kleinen Dingen, die zum Ganzen führen.
Der DFB kann froh sein, dass die EM 24 im eigenen Land ist, das wird für ein Ceklfiz-Zwischenhoch sorgen bei der Stimmung.
Hornby:
"Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Zitat Ende quelle
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Den Profifußball kann man nicht als alleinigen Wegbereiter für die Entwicklung des Rechtsextremismus in Europa verantwortlich machen. Vereine wie Eintracht Frankfurt stehen hierbei eigentlich auch für eine Gegenbewegung ein (siehe Fischers deutliche Abgrenzung zur AfD). Aber eine so marginale Stimme trägt auch nicht dazu bei, dem Rechtsruck entgegen zu wirken. Es wäre eine sehr zentrale Aufgabe der Verbände... und die pappen sich halt ab und an mal ein "Respect" oder irgendeinen anderen Scheiß zu Marketingzwecken auf. Und das war es. Über die jetzige Strafe gegen Ungarn bin ich mehr als erstaunt. Mir ist jetzt nicht gewahr geworden, dass es eine großartige Strafe gegen Lazio Rom gab, als sich ein paar Faschos vor den Eintrachtblock stellten und den römischen Gruß zeigten.
Die ganze Deutschland-Fahnen-Beflaggung ab 2006 war doch einfach eine Modeerscheinung für ein paar Jahre. Die waren in der Zeit des Turnieres dran. Und danach wieder ab. Hat weniger mit Nationalismus als -wie gesagt- mit einem Modetrend zu tun. An den 4 Wochen alle 2 Jahre können sich auch AfD und Konsorten kaum anhängen.
Zumal die Sache mit Flaggen und Nationalstolz in Deutschland sowieso irgendwie einen anderen Stellenwert als in anderen Ländern hat. Ich schaue ab und an auf einen Youtuber, der (noch in den USA lebend) so ein bisschen die USA und Deutschland vergleicht. Ziemlich schmachtend bezüglich Deutschland, da in vielen Vergleichen ob der Lebensqualität die USA hinterher hinkt. Zu der Sache mit Nationalfahnen und Nationalstolz war er aber etwas erstaunt, dass es in Deutschland kaum Fahnen gibt, wo vor fast jedem Haus in Amerika ne USA-Flagge hängt. Und warum wir uns mit einem Nationalstolz so schwer tun. Er mutmaßte, dass sich hier die Erfahrungen aus dem dritten Reich noch niederschlagen und dass die Deutschen mal über die Schuldfrage hinweg kommen müssen.
Für mich ist das vielleicht ein Aspekt. Ich glaube aber nicht der einzige oder gar hauptsächliche. Deutschland ist nun einmal ein Staatenverbund, der sich in der Historie aus verschiedenen Stämmen zusammensetzte. Zwischen 1806 und 1871 existierte dieser Verbund sogar nicht mehr. Die Eigenständigkeit mancher Städte, Regionen oder Bundesländer (Mia san mia) wurde immer sehr hoch gehalten. Hier herrscht mehr Lokalpatriotismus als wirklich starker Nationalismus. Ich bin halt Hesse, im engsten Sinne aber Frankfurter. Ich liebe zwar Deutschland als Land (ein wirklich wunderschönes Land!), sehe aber wenig Gemeinsamkeiten mit einem Bayer. Oder einem Thüringer etc.
Von daher empfindet man eine große Zurschaustellung von Deutschlandfahnen einfach als unnatürlich, da normalerweise nicht existent. Der Amerikaner wundert sich hingegen, warum es dermaßen heftige Auseinandersetzungen im deutschen Fußball zwischen den Anhängern der Vereine teilweise gibt. Bei Partien der deutschen Nationalmannschaft hingegen sind kaum Auseinandersetzungen der Anhänger zu vernehmen oder dass plötzlich nationalistische Gruppierungen unter Fans auftreten.