Am Wochenende gab es ein lesenswertes Interview in der SZ mit dem englischen Autor Nick Hornby (leider online hinter der pay-wall). Er hat u.a. die Entwicklung der letzten 10 Jahre in England ganz gut beschrieben. Hier ein paar Auszüge:
Hornby: "Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Ich glaube 2006 hatte wohl zwei Dinge angestoßen. Zum einen waren da Menschen mit Einwanderungsgeschichte auf den Straßen, die stolz ihren deutschen Pass gezeigt haben und sich "dazu gehörend" gefühlt haben. Hieraus hätte grundsätzlich ein positiver Patriotismus, der nicht ausschließt, entstehen können. Es blieb aber leider sehr oberflächlich.
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
ich käme nicht auf die Idee meinen Balkon und mein nicht vorhandenes Auto mit Deutschland Flaggen zu schmücken. Aber wer es möchte, ich sehe es nicht so dramatisch und habe mit politischen Rechten so gar nichts am Hut.
Ich glaube 2006 hatte wohl zwei Dinge angestoßen. Zum einen waren da Menschen mit Einwanderungsgeschichte auf den Straßen, die stolz ihren deutschen Pass gezeigt haben und sich "dazu gehörend" gefühlt haben. Hieraus hätte grundsätzlich ein positiver Patriotismus, der nicht ausschließt, entstehen können. Es blieb aber leider sehr oberflächlich.
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung, Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung, Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung, Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Ich meinte nicht, dass ich gegen eine bunte Gesellschaft bin, sorry Telefonat kam rein.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Ja, würde ich dir in Teilen sogar zustimmen. Und vor 10 Jahren habe ich mich auch noch bedenkenlos als Patriot bezeichnet. Einfach weil ich eigentlich ganz gerne in Deutschalnd lebe, weil die Menschen mit denen ich es hier täglich zu tun habe zu 90 % irgendwo zwischen ziemlich in Ordnung und sehr liebenswert anzusiedeln sind. Zudem finde ich die Landschaft schön und bin zufrieden damit, dass Deutschland mehrheitlich für Demokratie, Menschenrechte, Weltoffenheit, gegen Ausgrenzung und gegen Hass steht. Ich finde dieses Land also alles in allem ziemlich in Ordnung.
Und das muss man vielleicht den AfDlern und Leuten von Pegida lassen: Sie haben es geschafft, dass sich weniger "normale" Menschen als Patrioten bezeichnen. Somit haben die Nazis diesen Begriff ein Stück weit für sich vereinnahmt.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Patriotismus und Nationalismus sind nicht unbedingt dasselbe....es kommt darauf an, ob und wie er gelebt wird oder ob er für eigene Zwecke instrumentalisiert wird...ich kenne keinen "wahren" Patrioten und wenn es so wäre, muß der nicht zwangsläufig mit einer rechten nationalistischen Gesinnung behaftet sein...das sollte man nicht reflexartig vermischen...
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Ich denke, ganz nüchtern betrachtet: Du wirst den Leuten ihr Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk und Nation nie völlig austreiben können, das ist einfach viel zu sehr verankert und ja auch keineswegs nur negativ und ausschließend, sondern Leute auch verbindet und historisch auch für Veränderungen zum Positiven genutzt wurde, siehe z. B. Die französische Revolution. Ein Wir-Gefühl macht Leute ja auch stark und führt dazu, für seine Rechte zu kämpfen, weil "Wir, die Franzosen/Die Deutschen/etc" sich dieses nicht mehr bieten lassen wollen und jenes für uns fordern. Wichtig ist halt, das man es nicht übertreibt, und kein ethnisches Volksverständnis mehr vorliegt. Ich würde also sagen, ein Nationalgefühl ist ein zweischneidiges Wert.
Wenn du dann aber schon Deutschland-Flaggen (oder auch das Wort "Volk") dämonisieren willst, empfindet das ein großer Teil der Bevölkerung als zu weit hergeholt und bescheuert, und empfinden auch einfach eine Ungerechtigkeit, weil sie das auch bei allen anderen sehen, nur den Deutschen wollen manche bis heute am liebsten ihre Flaggen verbieten. Das führt dann zu einem "jetzt erst Recht" und das man die betreffenden Leute nicht ernst nimmt. Und nein, ich meine damit nicht die CDU-Wähler, ich kenne auch Altlinke, die so denken.
Damit erreichst du niemanden, außer den wenigen Leuten, die eh schon so denken, alle anderen reagieren gleichgültig oder ablehnend. Übrigens auch keine Migranten, für die Grüne Jugend das ihrer Meinung nach tut. Auch die finden das oft befremdlich und bescheuert, und machen sich eher Gedanken, was bei den Deutschen kaputt ist. Sowas, was Adler im Steilflug aus den USA berichtet hat, hab ich auch schon oft von hier lebenden Migranten gehört: Von daher stimme ich Frankfurter Bob zu, dass das eher spalterisch als in irgendeiner Weise hilfreich ist.
Ich verzweifle auch manchmal daran, dass solche Leute nicht verstehen, was sie da eigentlich anrichten, und dass sie das Gegenteil von dem bewirken, was sie anstreben.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Patriotismus und Nationalismus sind nicht unbedingt dasselbe....es kommt darauf an, ob und wie er gelebt wird oder ob er für eigene Zwecke instrumentalisiert wird...ich kenne keinen "wahren" Patrioten und wenn es so wäre, muß der nicht zwangsläufig mit einer rechten nationalistischen Gesinnung behaftet sein...das sollte man nicht reflexartig vermischen...
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Das ist auch wie immer...je höhere moralische Standards dem Volk verkauft werden, von denen man selbst weiß, sie nicht einhalten zu können, kommt niederschwellig genau das zum Tragen....alles, was nicht der eigenen Denklinie folgt, wird in irgendwelche Ecken gestellt....das ist das eigentlich Gefährliche, weil es einer Richtung folgt, über andere moralisch bestimmen zu wollen..
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Das ist auch wie immer...je höhere moralische Standards dem Volk verkauft werden, von denen man selbst weiß, sie nicht einhalten zu können, kommt niederschwellig genau das zum Tragen....alles, was nicht der eigenen Denklinie folgt, wird in irgendwelche Ecken gestellt....das ist das eigentlich Gefährliche, weil es einer Richtung folgt, über andere moralisch bestimmen zu wollen..
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salonfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Das Problem ist aber, dass manch Äußerungen der Grünen auch viele zu dieser gleichgültigen Haltung drängen, weil man eh in die rechte Schublade gesteckt wird, wenn man nur eine Fahne im Garten hat. Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Die Spaltung wird leider nicht nur von rechts vorangetrieben. Und das ist auch nicht nur in Deutschland so.
Ja, würde ich dir in Teilen sogar zustimmen. Und vor 10 Jahren habe ich mich auch noch bedenkenlos als Patriot bezeichnet. Einfach weil ich eigentlich ganz gerne in Deutschalnd lebe, weil die Menschen mit denen ich es hier täglich zu tun habe zu 90 % irgendwo zwischen ziemlich in Ordnung und sehr liebenswert anzusiedeln sind. Zudem finde ich die Landschaft schön und bin zufrieden damit, dass Deutschland mehrheitlich für Demokratie, Menschenrechte, Weltoffenheit, gegen Ausgrenzung und gegen Hass steht. Ich finde dieses Land also alles in allem ziemlich in Ordnung.
Und das muss man vielleicht den AfDlern und Leuten von Pegida lassen: Sie haben es geschafft, dass sich weniger "normale" Menschen als Patrioten bezeichnen. Somit haben die Nazis diesen Begriff ein Stück weit für sich vereinnahmt.
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salonfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Ich bin in diesem Punkt eher bei dir, kann aber auch Brodowin hierbei verstehen.
Den Profifußball kann man nicht als alleinigen Wegbereiter für die Entwicklung des Rechtsextremismus in Europa verantwortlich machen. Vereine wie Eintracht Frankfurt stehen hierbei eigentlich auch für eine Gegenbewegung ein (siehe Fischers deutliche Abgrenzung zur AfD). Aber eine so marginale Stimme trägt auch nicht dazu bei, dem Rechtsruck entgegen zu wirken. Es wäre eine sehr zentrale Aufgabe der Verbände... und die pappen sich halt ab und an mal ein "Respect" oder irgendeinen anderen Scheiß zu Marketingzwecken auf. Und das war es. Über die jetzige Strafe gegen Ungarn bin ich mehr als erstaunt. Mir ist jetzt nicht gewahr geworden, dass es eine großartige Strafe gegen Lazio Rom gab, als sich ein paar Faschos vor den Eintrachtblock stellten und den römischen Gruß zeigten.
Die ganze Deutschland-Fahnen-Beflaggung ab 2006 war doch einfach eine Modeerscheinung für ein paar Jahre. Die waren in der Zeit des Turnieres dran. Und danach wieder ab. Hat weniger mit Nationalismus als -wie gesagt- mit einem Modetrend zu tun. An den 4 Wochen alle 2 Jahre können sich auch AfD und Konsorten kaum anhängen. Zumal die Sache mit Flaggen und Nationalstolz in Deutschland sowieso irgendwie einen anderen Stellenwert als in anderen Ländern hat. Ich schaue ab und an auf einen Youtuber, der (noch in den USA lebend) so ein bisschen die USA und Deutschland vergleicht. Ziemlich schmachtend bezüglich Deutschland, da in vielen Vergleichen ob der Lebensqualität die USA hinterher hinkt. Zu der Sache mit Nationalfahnen und Nationalstolz war er aber etwas erstaunt, dass es in Deutschland kaum Fahnen gibt, wo vor fast jedem Haus in Amerika ne USA-Flagge hängt. Und warum wir uns mit einem Nationalstolz so schwer tun. Er mutmaßte, dass sich hier die Erfahrungen aus dem dritten Reich noch niederschlagen und dass die Deutschen mal über die Schuldfrage hinweg kommen müssen. Für mich ist das vielleicht ein Aspekt. Ich glaube aber nicht der einzige oder gar hauptsächliche. Deutschland ist nun einmal ein Staatenverbund, der sich in der Historie aus verschiedenen Stämmen zusammensetzte. Zwischen 1806 und 1871 existierte dieser Verbund sogar nicht mehr. Die Eigenständigkeit mancher Städte, Regionen oder Bundesländer (Mia san mia) wurde immer sehr hoch gehalten. Hier herrscht mehr Lokalpatriotismus als wirklich starker Nationalismus. Ich bin halt Hesse, im engsten Sinne aber Frankfurter. Ich liebe zwar Deutschland als Land (ein wirklich wunderschönes Land!), sehe aber wenig Gemeinsamkeiten mit einem Bayer. Oder einem Thüringer etc. Von daher empfindet man eine große Zurschaustellung von Deutschlandfahnen einfach als unnatürlich, da normalerweise nicht existent. Der Amerikaner wundert sich hingegen, warum es dermaßen heftige Auseinandersetzungen im deutschen Fußball zwischen den Anhängern der Vereine teilweise gibt. Bei Partien der deutschen Nationalmannschaft hingegen sind kaum Auseinandersetzungen der Anhänger zu vernehmen oder dass plötzlich nationalistische Gruppierungen unter Fans auftreten.
Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salonfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Thema Umweltschutz ist auch wichtig. An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung. Denn außer Steuern und Strafen ist deren Lösungsansatz kaum vorhanden. Und gerade Menschen, die nicht so gut verdienen, fühlen sich nicht selten von dieser Politik eher bestraft als motiviert.
Also in meinem Umfeld kommt Ausgrenzung auch von den Grünen. Und zwar gerne mit der Nazikeule, zu Themen die gar nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun haben. Das empfinde ich als sehr gefährlich.
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Thema Umweltschutz ist auch wichtig. An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung. Denn außer Steuern und Strafen ist deren Lösungsansatz kaum vorhanden. Und gerade Menschen, die nicht so gut verdienen, fühlen sich nicht selten von dieser Politik eher bestraft als motiviert.
An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung.
Bestimmt sind sie das, Kommunikation ist extrem wichtig, da werden Fehler gemacht.
Ansonsten muss man aber in die Wirtschaft "eingreifen" und lenken, ansonsten passiert nichts. Geht oft nur über Strafen und Steuern. Und im Grunde hat man in den letzten Jahren sogar genau das Gegenteil gemacht und zB die Autoindustrie hofiert, sie in ihren Handlungen unterstützt und Umweltschutzbemühungen auf EU Ebene untergraben, anstatt die Industrie zu lenken und die Transformation einzuleiten (zB SUVs und CO2 Zertifikate). Jetzt schreien wieder alle.
Thema Umweltschutz ist auch wichtig. An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung. Denn außer Steuern und Strafen ist deren Lösungsansatz kaum vorhanden. Und gerade Menschen, die nicht so gut verdienen, fühlen sich nicht selten von dieser Politik eher bestraft als motiviert.
Interessante Diskussion, die wieder mal sehr vielschichtig ist und ich deshalb gerne erstmal zuschaue. Nur hier muss ich kurz einhaken: das ist eine Behauptung, die keiner Nachprüfung standhält. Schon gar nicht die Sache mit den Geringverdienern. Und in den wenigen Fällen, wo sie zutrifft, sind Steuern und Strafen die ultima ratio.
Dass die Grüne Jugend mit ihrem "Fahnen runter" aneckt, war vermutlich bewusst gewählt. Es ist das Vorrecht der Jugend, insbesondere der politischen Jugend, anzuecken, zu provozieren und aufzuwecken.
Aber etwas anderes fällt mir noch ein: AdlerSteigflug erzählte von der Historie der deutschen Nation und der Vielschichtigkeit ihrer Bewohner. Und trotzdem respektiert man sich, allen Sticheleien zwischen den Landsmannschaften zum Trotz. So in etwa stelle ich mir eine Nation vor. Und die darf auch Flaggen hissen, namentlich wenn sie in der Lage ist, auch Menschen von ganz woanders her zu integrieren.
So lange aber - und da bin ich vollkommen bei brodo - dies für genau das Gegenteil, nämlich zur Selbsterhöhung und Ausgrenzung anderer missbraucht wird, ist schwarz-rot-gold für mich ein rotes Tuch.
Thema Umweltschutz ist auch wichtig. An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung. Denn außer Steuern und Strafen ist deren Lösungsansatz kaum vorhanden. Und gerade Menschen, die nicht so gut verdienen, fühlen sich nicht selten von dieser Politik eher bestraft als motiviert.
An einem Teil der Ablehnung gegenüber diesem tragen aber auch die Grünen Verantwortung.
Bestimmt sind sie das, Kommunikation ist extrem wichtig, da werden Fehler gemacht.
Ansonsten muss man aber in die Wirtschaft "eingreifen" und lenken, ansonsten passiert nichts. Geht oft nur über Strafen und Steuern. Und im Grunde hat man in den letzten Jahren sogar genau das Gegenteil gemacht und zB die Autoindustrie hofiert, sie in ihren Handlungen unterstützt und Umweltschutzbemühungen auf EU Ebene untergraben, anstatt die Industrie zu lenken und die Transformation einzuleiten (zB SUVs und CO2 Zertifikate). Jetzt schreien wieder alle.
Hornby:
"Ich war niemals so stolz darauf, Engländer zu sein, wie 2012, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London. Das war ein Land, in dem ich mich wiedererkannte, weil Dinge gefeiert wurden, die Teil meiner selbst waren, sei es das öffentliche Gesundheitssystem NHS oder (die Punkband) The Clash. Da dachte ich: "Oh my god! This is my country!" Von diesem Höhepunkt sind wir hinabgewandert zu einem Tiefpunkt, zu einem lächerlichen Little England, zur Stupidität, die auf das Referendum folgte. Wie das passieren konnte? Wir hatten jahrelang eine konservative Regierung, auf die dieses Referendum folgte."
(...)
SZ: Der Brexit hat die Gesellschaft gespalten. Benutzt Boris Johnson diese EM, diese englische Mannschaft, um eine Kohäsion zu konstruieren, um ein patriotisches Gefühl zu potenzieren und auszubeuten?
Hornby: "Da bin ich mir sicher. Seit ich auf der Welt bin, hat noch jeder Ministerpräsident versucht, Momente sportlicher, nationaler Einheit auszuschlachten, um eine Message zu transportieren. Harald Wilson tat das in den 1960ern, Margaret Thatcher tat es... Und Johnson tut es auch."
SZ: Hat er damit Erfolg? Deutsche Kollegen, die das Spiel gegen England in Wembley besuchten, waren sehr erstaunt, dass das alte, faire "sportmanship" verloren zu sein scheint, weil die deutsche Hymne ausgebuht wurde. Auch die dänische Hymne wurde ausgepfiffen. Ist der Chauvinismus zurück?
Hornby: "Er kam mit dem Referendum zurück. Das eine steht mit dem anderen absolut in Beziehung."
Zitat Ende quelle
Der in Europa um sich greifende Populismus hat allerorts das gesellschaftliche Klima vergiftet. Das spiegelt sich dann eben auch in den Stadien bei solchen Turnieren wieder, siehe Ungarn, siehe Wembley usw. So viel zum Thema: Sport und Politik haben nix miteinander zu tun.
Als irgendwann zu Beginn der 10er Jahre die Grüne Jugend mal zu irgendeinem Turnier gefordert hat "Fahnen runter!" hielt ich das für eine völlig überzogene Forderung, die nur in extrem linken Bubbels kommen kann. Die Begründung war damals: Man leistet mit diesem zur Schau gestellten Fußball-Patriotismus dem Nationalismus Vorschub. Ich hatte 2010 und 2014 auch ein Fähnchen raus gehängt. Ich hielt es halt für einen Fan-Artikel, nix weiter. Rückblickend würde ich aber sagen, dass die Grüne Jugend damals Recht hatte. Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.
Ich persönlich würde nie wieder eine Deutschland-Fahne zu so einem Turnier aufhängen, da ich immer das Gefühl hätte, dass ich mich mit den Vollidioten der AfD und dem ganzen rechten Pack gemein machen würde.
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Das letztere was du beschreibst, ist wohl das entscheidende und insofern gebe ich dir hier vollkommen recht. Die jungen Grünen haben es geahnt. Ich hasse etwas, dass ausschließt oder sich anderen gegenüber als "überlegen" ansieht. Das ist ein weltweites Übel. Nationalismus geht mir extrem auf den Senkel. Ich finde es gut, dass wir mittlerweile eine bunte Nationalmannschaft haben. Aber die Begleitumstände halten mich davon ab, hier großartig etwas "abzufeiern".
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung,
Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Wuss? Ehhh nein?
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung,
Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Bunte Nationalmannschaft ja, bunte Gesellschaft unter den Farben der Nation, nein. Eine Gesellschaft ohne Identität wird immer die Extreme suchen.
Wuss? Ehhh nein?
Bunte Gesellschaft, oh ja
Alles was ausschließt führt zu nichts Guten. Wenn letzteres, also Ausschließen/ Ausgrenzung/ Abgrenzung,
Identität sein soll, brauche ich eine solche nicht. Und vor allem wird sie niemanden voran bringen. Ganz im Gegenteil.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Ich meinte eher, dass der DFB für eine bunte Mannschaft stehen kann, aber die deutsche Fahne anscheinend nicht für eine bunte Gesellschaft. Und das empfinde ich als kontraproduktiv. Um dem Rechtspopulismus entgegen zu wirken, kann man halt auch die Landesfarben für eine bunte Gesellschaft vereinnahmen und nicht den rechten überlassen.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Letzteres war auch immer meine Hoffnung, dass das funktionieren kann. Und es ist ja auch ein Prozess, in der Hoffnung, dass wir da noch hinkommen.
Oder anders ausgedrückt: Schwarz, rot, Gold muss für eine offene, bunte Gesellschaft stehen. Dann finde ich es gut. Im Moment bleibt es bei mir leider mit zu vielen negativen Auswüchsen behaftet. Stichwort: Aufkommender, spaltender, rechter Populismus.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Ja, würde ich dir in Teilen sogar zustimmen. Und vor 10 Jahren habe ich mich auch noch bedenkenlos als Patriot bezeichnet. Einfach weil ich eigentlich ganz gerne in Deutschalnd lebe, weil die Menschen mit denen ich es hier täglich zu tun habe zu 90 % irgendwo zwischen ziemlich in Ordnung und sehr liebenswert anzusiedeln sind. Zudem finde ich die Landschaft schön und bin zufrieden damit, dass Deutschland mehrheitlich für Demokratie, Menschenrechte, Weltoffenheit, gegen Ausgrenzung und gegen Hass steht. Ich finde dieses Land also alles in allem ziemlich in Ordnung.
Und das muss man vielleicht den AfDlern und Leuten von Pegida lassen: Sie haben es geschafft, dass sich weniger "normale" Menschen als Patrioten bezeichnen. Somit haben die Nazis diesen Begriff ein Stück weit für sich vereinnahmt.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Patriotismus und Nationalismus sind nicht unbedingt dasselbe....es kommt darauf an, ob und wie er gelebt wird oder ob er für eigene Zwecke instrumentalisiert wird...ich kenne keinen "wahren" Patrioten und wenn es so wäre, muß der nicht zwangsläufig mit einer rechten nationalistischen Gesinnung behaftet sein...das sollte man nicht reflexartig vermischen...
Ich denke, ganz nüchtern betrachtet: Du wirst den Leuten ihr Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk und Nation nie völlig austreiben können, das ist einfach viel zu sehr verankert und ja auch keineswegs nur negativ und ausschließend, sondern Leute auch verbindet und historisch auch für Veränderungen zum Positiven genutzt wurde, siehe z. B. Die französische Revolution.
Ein Wir-Gefühl macht Leute ja auch stark und führt dazu, für seine Rechte zu kämpfen, weil "Wir, die Franzosen/Die Deutschen/etc" sich dieses nicht mehr bieten lassen wollen und jenes für uns fordern.
Wichtig ist halt, das man es nicht übertreibt, und kein ethnisches Volksverständnis mehr vorliegt. Ich würde also sagen, ein Nationalgefühl ist ein zweischneidiges Wert.
Wenn du dann aber schon Deutschland-Flaggen (oder auch das Wort "Volk") dämonisieren willst, empfindet das ein großer Teil der Bevölkerung als zu weit hergeholt und bescheuert, und empfinden auch einfach eine Ungerechtigkeit, weil sie das auch bei allen anderen sehen, nur den Deutschen wollen manche bis heute am liebsten ihre Flaggen verbieten.
Das führt dann zu einem "jetzt erst Recht" und das man die betreffenden Leute nicht ernst nimmt.
Und nein, ich meine damit nicht die CDU-Wähler, ich kenne auch Altlinke, die so denken.
Damit erreichst du niemanden, außer den wenigen Leuten, die eh schon so denken, alle anderen reagieren gleichgültig oder ablehnend.
Übrigens auch keine Migranten, für die Grüne Jugend das ihrer Meinung nach tut. Auch die finden das oft befremdlich und bescheuert, und machen sich eher Gedanken, was bei den Deutschen kaputt ist.
Sowas, was Adler im Steilflug aus den USA berichtet hat, hab ich auch schon oft von hier lebenden Migranten gehört:
Von daher stimme ich Frankfurter Bob zu, dass das eher spalterisch als in irgendeiner Weise hilfreich ist.
Ich verzweifle auch manchmal daran, dass solche Leute nicht verstehen, was sie da eigentlich anrichten, und dass sie das Gegenteil von dem bewirken, was sie anstreben.
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Patriotismus und Nationalismus sind nicht unbedingt dasselbe....es kommt darauf an, ob und wie er gelebt wird oder ob er für eigene Zwecke instrumentalisiert wird...ich kenne keinen "wahren" Patrioten und wenn es so wäre, muß der nicht zwangsläufig mit einer rechten nationalistischen Gesinnung behaftet sein...das sollte man nicht reflexartig vermischen...
Das sehe ich schon anders, weil ich in meinem direkten Umfeld täglich Alktagsrassismus und ausgrenzende Denkweisen feststellen muss. Das sind alles keine AFD Wähler, zum großen Teil sogar SPD Wähler. Das ist einfach in der breiten Masse unserer Gesellschaft tief verankert und hat eben nichts mit den Grünen zu tun. Die Grünen spiegeln diese Umstände, die eh schon da sind, aus meiner Sicht einfach nur. Insofern sehe ich hier nicht das Thema bei den Grünen, die mE völlig zurecht darauf verweisen, wohin patriotistisches Denken oft führt, leider.
Das ist auch wie immer...je höhere moralische Standards dem Volk verkauft werden, von denen man selbst weiß, sie nicht einhalten zu können, kommt niederschwellig genau das zum Tragen....alles, was nicht der eigenen Denklinie folgt, wird in irgendwelche Ecken gestellt....das ist das eigentlich Gefährliche, weil es einer Richtung folgt, über andere moralisch bestimmen zu wollen..
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Das ist auch wie immer...je höhere moralische Standards dem Volk verkauft werden, von denen man selbst weiß, sie nicht einhalten zu können, kommt niederschwellig genau das zum Tragen....alles, was nicht der eigenen Denklinie folgt, wird in irgendwelche Ecken gestellt....das ist das eigentlich Gefährliche, weil es einer Richtung folgt, über andere moralisch bestimmen zu wollen..
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Ja, würde ich dir in Teilen sogar zustimmen. Und vor 10 Jahren habe ich mich auch noch bedenkenlos als Patriot bezeichnet. Einfach weil ich eigentlich ganz gerne in Deutschalnd lebe, weil die Menschen mit denen ich es hier täglich zu tun habe zu 90 % irgendwo zwischen ziemlich in Ordnung und sehr liebenswert anzusiedeln sind. Zudem finde ich die Landschaft schön und bin zufrieden damit, dass Deutschland mehrheitlich für Demokratie, Menschenrechte, Weltoffenheit, gegen Ausgrenzung und gegen Hass steht. Ich finde dieses Land also alles in allem ziemlich in Ordnung.
Und das muss man vielleicht den AfDlern und Leuten von Pegida lassen: Sie haben es geschafft, dass sich weniger "normale" Menschen als Patrioten bezeichnen. Somit haben die Nazis diesen Begriff ein Stück weit für sich vereinnahmt.
Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis vereinnahmt wurde.
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.
Bin froh, dass wir im Waldstadion keine Deutschlandfahnen mehr hängen haben, sondern nur Eintracht-Bezug. Trotzdem müssen wir uns in Zukunft wieder anhören, für was weiß ich was wieder alles stehen und verantworten haben...
Den Profifußball kann man nicht als alleinigen Wegbereiter für die Entwicklung des Rechtsextremismus in Europa verantwortlich machen. Vereine wie Eintracht Frankfurt stehen hierbei eigentlich auch für eine Gegenbewegung ein (siehe Fischers deutliche Abgrenzung zur AfD). Aber eine so marginale Stimme trägt auch nicht dazu bei, dem Rechtsruck entgegen zu wirken. Es wäre eine sehr zentrale Aufgabe der Verbände... und die pappen sich halt ab und an mal ein "Respect" oder irgendeinen anderen Scheiß zu Marketingzwecken auf. Und das war es. Über die jetzige Strafe gegen Ungarn bin ich mehr als erstaunt. Mir ist jetzt nicht gewahr geworden, dass es eine großartige Strafe gegen Lazio Rom gab, als sich ein paar Faschos vor den Eintrachtblock stellten und den römischen Gruß zeigten.
Die ganze Deutschland-Fahnen-Beflaggung ab 2006 war doch einfach eine Modeerscheinung für ein paar Jahre. Die waren in der Zeit des Turnieres dran. Und danach wieder ab. Hat weniger mit Nationalismus als -wie gesagt- mit einem Modetrend zu tun. An den 4 Wochen alle 2 Jahre können sich auch AfD und Konsorten kaum anhängen.
Zumal die Sache mit Flaggen und Nationalstolz in Deutschland sowieso irgendwie einen anderen Stellenwert als in anderen Ländern hat. Ich schaue ab und an auf einen Youtuber, der (noch in den USA lebend) so ein bisschen die USA und Deutschland vergleicht. Ziemlich schmachtend bezüglich Deutschland, da in vielen Vergleichen ob der Lebensqualität die USA hinterher hinkt. Zu der Sache mit Nationalfahnen und Nationalstolz war er aber etwas erstaunt, dass es in Deutschland kaum Fahnen gibt, wo vor fast jedem Haus in Amerika ne USA-Flagge hängt. Und warum wir uns mit einem Nationalstolz so schwer tun. Er mutmaßte, dass sich hier die Erfahrungen aus dem dritten Reich noch niederschlagen und dass die Deutschen mal über die Schuldfrage hinweg kommen müssen.
Für mich ist das vielleicht ein Aspekt. Ich glaube aber nicht der einzige oder gar hauptsächliche. Deutschland ist nun einmal ein Staatenverbund, der sich in der Historie aus verschiedenen Stämmen zusammensetzte. Zwischen 1806 und 1871 existierte dieser Verbund sogar nicht mehr. Die Eigenständigkeit mancher Städte, Regionen oder Bundesländer (Mia san mia) wurde immer sehr hoch gehalten. Hier herrscht mehr Lokalpatriotismus als wirklich starker Nationalismus. Ich bin halt Hesse, im engsten Sinne aber Frankfurter. Ich liebe zwar Deutschland als Land (ein wirklich wunderschönes Land!), sehe aber wenig Gemeinsamkeiten mit einem Bayer. Oder einem Thüringer etc.
Von daher empfindet man eine große Zurschaustellung von Deutschlandfahnen einfach als unnatürlich, da normalerweise nicht existent. Der Amerikaner wundert sich hingegen, warum es dermaßen heftige Auseinandersetzungen im deutschen Fußball zwischen den Anhängern der Vereine teilweise gibt. Bei Partien der deutschen Nationalmannschaft hingegen sind kaum Auseinandersetzungen der Anhänger zu vernehmen oder dass plötzlich nationalistische Gruppierungen unter Fans auftreten.
Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Dass bei den Grünen auch Menschen dabei sind, die sich nicht immer zielorientiert äußern, würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen wollen. Die Themen, die sie ansprechen, haben aber meistens eine gewisse Relevanz. Und dafür schlägt ihnen ja nicht seit gestern extremer Gegenwind entgegen, gerade ihr Thema Umweltschutz wurde ja Jahrzehnte "bekämpft", mindestens belächelt. Die Zeche zahlen wir nun alle zusammen, insbesondere die jüngeren Generationen.
Aber du hast Insofern Recht, dass auch auf deren Seite Fehler gemacht werden.
Bestimmt sind sie das, Kommunikation ist extrem wichtig, da werden Fehler gemacht.
Ansonsten muss man aber in die Wirtschaft "eingreifen" und lenken, ansonsten passiert nichts. Geht oft nur über Strafen und Steuern. Und im Grunde hat man in den letzten Jahren sogar genau das Gegenteil gemacht und zB die Autoindustrie hofiert, sie in ihren Handlungen unterstützt und Umweltschutzbemühungen auf EU Ebene untergraben, anstatt die Industrie zu lenken und die Transformation einzuleiten (zB SUVs und CO2 Zertifikate). Jetzt schreien wieder alle.
Interessante Diskussion, die wieder mal sehr vielschichtig ist und ich deshalb gerne erstmal zuschaue.
Nur hier muss ich kurz einhaken: das ist eine Behauptung, die keiner Nachprüfung standhält. Schon gar nicht die Sache mit den Geringverdienern. Und in den wenigen Fällen, wo sie zutrifft, sind Steuern und Strafen die ultima ratio.
Dass die Grüne Jugend mit ihrem "Fahnen runter" aneckt, war vermutlich bewusst gewählt. Es ist das Vorrecht der Jugend, insbesondere der politischen Jugend, anzuecken, zu provozieren und aufzuwecken.
Aber etwas anderes fällt mir noch ein: AdlerSteigflug erzählte von der Historie der deutschen Nation und der Vielschichtigkeit ihrer Bewohner. Und trotzdem respektiert man sich, allen Sticheleien zwischen den Landsmannschaften zum Trotz. So in etwa stelle ich mir eine Nation vor. Und die darf auch Flaggen hissen, namentlich wenn sie in der Lage ist, auch Menschen von ganz woanders her zu integrieren.
So lange aber - und da bin ich vollkommen bei brodo - dies für genau das Gegenteil, nämlich zur Selbsterhöhung und Ausgrenzung anderer missbraucht wird, ist schwarz-rot-gold für mich ein rotes Tuch.
Bestimmt sind sie das, Kommunikation ist extrem wichtig, da werden Fehler gemacht.
Ansonsten muss man aber in die Wirtschaft "eingreifen" und lenken, ansonsten passiert nichts. Geht oft nur über Strafen und Steuern. Und im Grunde hat man in den letzten Jahren sogar genau das Gegenteil gemacht und zB die Autoindustrie hofiert, sie in ihren Handlungen unterstützt und Umweltschutzbemühungen auf EU Ebene untergraben, anstatt die Industrie zu lenken und die Transformation einzuleiten (zB SUVs und CO2 Zertifikate). Jetzt schreien wieder alle.