>

SGE Fussballanalyse- und Taktikthread

#
Hi.

Also zu Gegentor 1:

Alles, was du sagst, würde ich unterschreiben, klar sind das auch alles individuelle Fehler, nur wenn die sich halt dauernd wiederholen, werden sie systematisch. Aber konkret:

Zunächst ist halt die Frage, ob man, wie T. Müller gestern nach dem PSG-Spiel auch erklärte, "herausstürzt", also den Gegner in solchen Situationen attackiert, oder ob man verzögert, also dem Konter durch schnelles Zurückweichen Tiefe nimmt. Die SGE stürzt in 99 Prozent der Fälle raus, wie hier Kamada (und auch Rode),  also ohne Differenzierung (hier hat Kamada ja null Chance, einen one-touch-Ball zu verhindern, also wieso rennt er da raus?). Kann man machen, aber dann müssen die Räume zwischen den Linien geschlossen werden per Durchschieben von hinten. Das wird aber verschlafen, die letzte Linie steht so weit hinten, dass sie eben nicht gegen Gerhardt durchichern können und dann stehen sie hinten ohne Tiefe, und ohne Staffelung mit Riesenabständen nebeneinander. Da braucht man im Grunde auch gar niemand mehr hinstellen, denn das spielt jeder Gegner ohne Probleme aus.
Beim AC Mailand konnte man gestern ganz gut sehen, wie man das auch mit Dreierkette organisieren kann. Die drei Verteidiger haben sich immer bei Ballverlust sofort Richtung Tiefe orientiert, also sehr schnell den Weg zurück Richtung eigene Sechzehnerlinie und haben dann das Mittelfeld vor sich arbeiten lassen. Die SGE macht das aber halt nicht, sondern Tuta, Ndicka und Hasebe bleiben zu oft einfach stehen, rücken also weder eng nach, um überhaupt durchsichern zu können (klappt wie gesagt besser, wenn Jakic IV spielt, Hasebe vercheckt das halt wirklich in etwa der Hälfte der Fälle würde ich mal tippen), noch suchen sie defensive Tiefe. Dieses im Halbraum Rumstehen ist halt absolut tödlich und das muss mit so einer Kette klar trainiert werden. Ist es aber nicht oder jedenfalls unzureichend.
Und klar kann man das trainieren, dafür gibt es verschiedene didaktisch-methodische Reihen. Kann man, wenn man es im Detail wissen will, sich anschauen indem man bspw. einmal ein Jahr die Zeitschrift "fussballtrainig" vom philippka Verlag abonniert, da werden die Übungen im einzelnen gezeigt.

Beim zweiten Tor ist es ja im Grunde ähnlich. Wieder entsteht durch undifferenziertes "Herausstürzen" (Max und wieder Kamada) und fehlendes Durchsichern von hinten der Freiraum, in den Svanberg dann läuft. Bleibt Kamada auf seiner 6er-Position, kann Rode ohne Angst, die Zentrale vollkommen freizugeben, mit Svanberg mitlaufen. Wie gesagt, den Zweikampf mit Tempo nach vorne zu gewinnen gegen den sich aufdrehenden Gegner, ist für Ndicka super schwierig, der Fehler liegt vielmehr darin, dass weder Ndicka noch Rode diesen Gegner decken. Das ist eine Frage des Stellungsspiels. Sie sind ja hier schon wieder komplett durchgeschoben, Wolfsburg ist ganz außen gar nicht besetzt und trotzdem verteidigt die SGE mit Max die Außenlinie, während Ndicka und Hasebe ganz auf die Seite durchschieben (müssen). Warum? Sie stehen doch hier super besetzt. Götze ist mit Zugriff auf Baku, Kamada könnte auf den Querpass spekulieren, Lindström den Seitenwechsel sichern und dahinter Max die Innenbahn gegen Svanberg halten, dann könnte Ndicka mit Hasebe gegen die beiden Wolfsburger in der Zentrale stehen bleiben. Wenn Svanberg sich nach ganz außen bewegt, geht Max einfach mit, Rode kann die MF-Halbposition ja weiter sichern - normales Kettenverhalten, wie es jede andere Mannschaft auch macht. Nur halt die SGE nicht, da wird dann wie wild "nach vorne verteidigt" von Max (vielleicht weil er ganz außen sonst auch nichts zu tun hat?) bis keiner mehr da ist oder seinen Einsatz verpennt (was halt wirklich auch nicht schwer ist). Das ist einfach nicht sehr gut abgestimmt und klar kann man auch das trainieren.

Ich stimme aber zu, selbst einer gut abgestimmten Defensive passieren individuelle Fehler, klar kann man mal zu schnell in einen Zweikampf laufen, auch sind Spieler wie Kolo Muani oder Musiala, Coman und ähnlich selbst mit perfekter Abstimmung kaum davon abzuhalten, mit Einzelaktionen Räume zu öffnen, etc. aber wenn man in praktisch jede Abwehraktion Stellungsfehler einbaut, lädt man die Gegner halt zum Toreschießen ein.
#
NickHenig schrieb:

Und klar kann man das trainieren, dafür gibt es verschiedene didaktisch-methodische Reihen. Kann man, wenn man es im Detail wissen will, sich anschauen indem man bspw. einmal ein Jahr die Zeitschrift "fussballtrainig" vom philippka Verlag abonniert, da werden die Übungen im einzelnen gezeigt.

Na da ist der Oli Glasner bestimmt dankbar für die Zeitschriften Tipps, kennt er bestimmt noch nicht.

Ich wäre ja allgemein vorsichtig mit Aussagen wie "wird nicht trainiert" oder "unzureichend trainiert" wenn man nicht wirkliche wess was Teil der täglichen Trainingsarbeit bei Eintracht Frankfurt ist.

So sehr ich deine Analysen schätze finde ich dass du hier etwas zu sehr vorpreschst.
#
Hi.

Also zu Gegentor 1:

Alles, was du sagst, würde ich unterschreiben, klar sind das auch alles individuelle Fehler, nur wenn die sich halt dauernd wiederholen, werden sie systematisch. Aber konkret:

Zunächst ist halt die Frage, ob man, wie T. Müller gestern nach dem PSG-Spiel auch erklärte, "herausstürzt", also den Gegner in solchen Situationen attackiert, oder ob man verzögert, also dem Konter durch schnelles Zurückweichen Tiefe nimmt. Die SGE stürzt in 99 Prozent der Fälle raus, wie hier Kamada (und auch Rode),  also ohne Differenzierung (hier hat Kamada ja null Chance, einen one-touch-Ball zu verhindern, also wieso rennt er da raus?). Kann man machen, aber dann müssen die Räume zwischen den Linien geschlossen werden per Durchschieben von hinten. Das wird aber verschlafen, die letzte Linie steht so weit hinten, dass sie eben nicht gegen Gerhardt durchichern können und dann stehen sie hinten ohne Tiefe, und ohne Staffelung mit Riesenabständen nebeneinander. Da braucht man im Grunde auch gar niemand mehr hinstellen, denn das spielt jeder Gegner ohne Probleme aus.
Beim AC Mailand konnte man gestern ganz gut sehen, wie man das auch mit Dreierkette organisieren kann. Die drei Verteidiger haben sich immer bei Ballverlust sofort Richtung Tiefe orientiert, also sehr schnell den Weg zurück Richtung eigene Sechzehnerlinie und haben dann das Mittelfeld vor sich arbeiten lassen. Die SGE macht das aber halt nicht, sondern Tuta, Ndicka und Hasebe bleiben zu oft einfach stehen, rücken also weder eng nach, um überhaupt durchsichern zu können (klappt wie gesagt besser, wenn Jakic IV spielt, Hasebe vercheckt das halt wirklich in etwa der Hälfte der Fälle würde ich mal tippen), noch suchen sie defensive Tiefe. Dieses im Halbraum Rumstehen ist halt absolut tödlich und das muss mit so einer Kette klar trainiert werden. Ist es aber nicht oder jedenfalls unzureichend.
Und klar kann man das trainieren, dafür gibt es verschiedene didaktisch-methodische Reihen. Kann man, wenn man es im Detail wissen will, sich anschauen indem man bspw. einmal ein Jahr die Zeitschrift "fussballtrainig" vom philippka Verlag abonniert, da werden die Übungen im einzelnen gezeigt.

Beim zweiten Tor ist es ja im Grunde ähnlich. Wieder entsteht durch undifferenziertes "Herausstürzen" (Max und wieder Kamada) und fehlendes Durchsichern von hinten der Freiraum, in den Svanberg dann läuft. Bleibt Kamada auf seiner 6er-Position, kann Rode ohne Angst, die Zentrale vollkommen freizugeben, mit Svanberg mitlaufen. Wie gesagt, den Zweikampf mit Tempo nach vorne zu gewinnen gegen den sich aufdrehenden Gegner, ist für Ndicka super schwierig, der Fehler liegt vielmehr darin, dass weder Ndicka noch Rode diesen Gegner decken. Das ist eine Frage des Stellungsspiels. Sie sind ja hier schon wieder komplett durchgeschoben, Wolfsburg ist ganz außen gar nicht besetzt und trotzdem verteidigt die SGE mit Max die Außenlinie, während Ndicka und Hasebe ganz auf die Seite durchschieben (müssen). Warum? Sie stehen doch hier super besetzt. Götze ist mit Zugriff auf Baku, Kamada könnte auf den Querpass spekulieren, Lindström den Seitenwechsel sichern und dahinter Max die Innenbahn gegen Svanberg halten, dann könnte Ndicka mit Hasebe gegen die beiden Wolfsburger in der Zentrale stehen bleiben. Wenn Svanberg sich nach ganz außen bewegt, geht Max einfach mit, Rode kann die MF-Halbposition ja weiter sichern - normales Kettenverhalten, wie es jede andere Mannschaft auch macht. Nur halt die SGE nicht, da wird dann wie wild "nach vorne verteidigt" von Max (vielleicht weil er ganz außen sonst auch nichts zu tun hat?) bis keiner mehr da ist oder seinen Einsatz verpennt (was halt wirklich auch nicht schwer ist). Das ist einfach nicht sehr gut abgestimmt und klar kann man auch das trainieren.

Ich stimme aber zu, selbst einer gut abgestimmten Defensive passieren individuelle Fehler, klar kann man mal zu schnell in einen Zweikampf laufen, auch sind Spieler wie Kolo Muani oder Musiala, Coman und ähnlich selbst mit perfekter Abstimmung kaum davon abzuhalten, mit Einzelaktionen Räume zu öffnen, etc. aber wenn man in praktisch jede Abwehraktion Stellungsfehler einbaut, lädt man die Gegner halt zum Toreschießen ein.
#
Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich habe sie so in der Art auch erwartet, weil ich natürlich weiß, dass meine Herangehens- und Betrachtungsweise eines Fußballspiels Schwächen hat, da ich eher die individuellen fußballerischen Skills im Auge habe als das taktische Verhalten. Insofern bist du mit meiner Kritik sogar noch einigermaßen gnädig umgegangen, schließlich ist es ja eine vorwiegend taktische Betrachtung unserer Spiele. 😉

Es ist auch nicht leicht, die beiden Elemente (taktisches Verhalten / individuelle spielerische Fähigkeiten) bei einer Spielbetrachtung unter einen Hut zu bekommen. So gehe ich davon aus, dass Glasner bestimmte taktische Defizite bewusst in Kauf nimmt, weil seine Abwägung oft zugunsten des Letztgenannten ausfällt.

Beispiele:
Hasebes Antizipationsfähigkeit und sein gegenüber allen anderen weit überlegener Spielaufbau punktet gegenüber seinen Stellungsfehlern und Geschwindigkeitsdefiziten.
Max' Dynamik nach vorne punktet gegen Lenz' Defensivdisziplin.
Kamadas Übersicht, wenn er ein Spiel vor sich hat, punktet gegen sein eher wechselhaftes Defensivverhalten.
usw.
Aber das ist nur Spekulation von mir.

Du wirst jetzt vielleicht sagen: gut, aber warum trainiert er dann die defensiven/taktischen Schwächen der individuell besseren Spieler nicht weg? Da habe ich keine Antwort, außer der, dass vielleicht gar nicht möglich ist, innerhalb eines Jahres und bei den straffen Terminplänen aus einem 10er (Kamada) einen fehlerfreien 6er oder aus einem 38-jährigen, gleichwohl noch immer überragenden Fußballer einen fehlerfreien Zentral-IV zu machen. Keine Ahnung.

Immerhin: bei der Betrachtung von Jakic und Smolcic sind wir uns einig. Vor allem Smolcic hat mir in Leipzig sehr gut gefallen, insbesondere seine Bärenruhe, mit der er reihenweise intelligente und konstruktive Spieleröffnungspässe gespielt hat.

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍
#
Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich habe sie so in der Art auch erwartet, weil ich natürlich weiß, dass meine Herangehens- und Betrachtungsweise eines Fußballspiels Schwächen hat, da ich eher die individuellen fußballerischen Skills im Auge habe als das taktische Verhalten. Insofern bist du mit meiner Kritik sogar noch einigermaßen gnädig umgegangen, schließlich ist es ja eine vorwiegend taktische Betrachtung unserer Spiele. 😉

Es ist auch nicht leicht, die beiden Elemente (taktisches Verhalten / individuelle spielerische Fähigkeiten) bei einer Spielbetrachtung unter einen Hut zu bekommen. So gehe ich davon aus, dass Glasner bestimmte taktische Defizite bewusst in Kauf nimmt, weil seine Abwägung oft zugunsten des Letztgenannten ausfällt.

Beispiele:
Hasebes Antizipationsfähigkeit und sein gegenüber allen anderen weit überlegener Spielaufbau punktet gegenüber seinen Stellungsfehlern und Geschwindigkeitsdefiziten.
Max' Dynamik nach vorne punktet gegen Lenz' Defensivdisziplin.
Kamadas Übersicht, wenn er ein Spiel vor sich hat, punktet gegen sein eher wechselhaftes Defensivverhalten.
usw.
Aber das ist nur Spekulation von mir.

Du wirst jetzt vielleicht sagen: gut, aber warum trainiert er dann die defensiven/taktischen Schwächen der individuell besseren Spieler nicht weg? Da habe ich keine Antwort, außer der, dass vielleicht gar nicht möglich ist, innerhalb eines Jahres und bei den straffen Terminplänen aus einem 10er (Kamada) einen fehlerfreien 6er oder aus einem 38-jährigen, gleichwohl noch immer überragenden Fußballer einen fehlerfreien Zentral-IV zu machen. Keine Ahnung.

Immerhin: bei der Betrachtung von Jakic und Smolcic sind wir uns einig. Vor allem Smolcic hat mir in Leipzig sehr gut gefallen, insbesondere seine Bärenruhe, mit der er reihenweise intelligente und konstruktive Spieleröffnungspässe gespielt hat.

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍
#
Stimme dir auch diesmal weitgehend zu und ich versuche in den Analysen ja auch nachzuverfolgen, welche Entwicklungen stattfinden. So konnten wir bspw. gut beobachten, wie die SGE in dieser Saison Fortschritte bei eigenem Ballbesitz gemacht hat, etc. m.E. ein wichtiger Grund dafür, dass sie dieses Jahr in der Tabelle trotz Dreifachbelastung viel besser dastehen als letzte Saison.

Genauso gibt es halt auch Bereiche, wo Glasners Entscheidungen schwer nachzuvollziehen sind, bzw. keine positive Entwicklungen zu beobachten sind.

Das kann immer auch unterschiedliche Ursachen haben. Ich bin z.B. gespannt, wie sich Ndicka in den nächsten Jahren entwickeln wird, ob ein anderer Trainer seine individuellen und taktischen Fehlverhalten mit ihm besser bearbeiten kann als Hütter und Glasner. Es gibt bei Spielern auch immer Grenzen ihrer Entwicklungsfähigkeit und bei Ndicka könnte es durchaus sein, dass gutes Bundesliganiveau Ende der Fahnenstange ist und dann kann ein Trainer halt auch nicht mehr viel machen. Wir werden sehen.

Auch würde ich einem Trainer wie Glasner, der gerade seine allerersten Champions League - Erfahrungen macht und zum ersten Mal eine Bundesligamannschaft mit Dreifachbelastung betreut, zugestehen, dass er auch selbst noch dazulernt und es würde mich nicht wundern, wenn er künftig seine Mannschaften nicht mehr ganz so krass auf ein einziges System festnagelt.

Leute wie Rose z.B. sind seit Jahren auf diesem Niveau unterwegs, das ist nicht zu unterschätzen.

Da spielt halt wirklich viel mit rein und vieles können wir von außen auch kaum ausreichend beurteilen.

Auch das Zeitproblem besteht. Solche didaktisch-methodische Reihen wie z.B. korrektes Kettenverhalten sind voraussetzungsreich und zeitaufwendig und der Trainer muss eben auch Prioritäten setzen was seine Inhalte betrifft.
Ich glaube, dass da alles im grünen Bereich ist, das einzige, was mich inzwischen etwas stutzig macht, ist, dass Glasner nun schon mehrfach verkündet hat, das defensive Problem prioritärer behandeln zu wollen, davon aber nicht sehr viel zu sehen ist.

Es bleibt spannend.
#
Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich habe sie so in der Art auch erwartet, weil ich natürlich weiß, dass meine Herangehens- und Betrachtungsweise eines Fußballspiels Schwächen hat, da ich eher die individuellen fußballerischen Skills im Auge habe als das taktische Verhalten. Insofern bist du mit meiner Kritik sogar noch einigermaßen gnädig umgegangen, schließlich ist es ja eine vorwiegend taktische Betrachtung unserer Spiele. 😉

Es ist auch nicht leicht, die beiden Elemente (taktisches Verhalten / individuelle spielerische Fähigkeiten) bei einer Spielbetrachtung unter einen Hut zu bekommen. So gehe ich davon aus, dass Glasner bestimmte taktische Defizite bewusst in Kauf nimmt, weil seine Abwägung oft zugunsten des Letztgenannten ausfällt.

Beispiele:
Hasebes Antizipationsfähigkeit und sein gegenüber allen anderen weit überlegener Spielaufbau punktet gegenüber seinen Stellungsfehlern und Geschwindigkeitsdefiziten.
Max' Dynamik nach vorne punktet gegen Lenz' Defensivdisziplin.
Kamadas Übersicht, wenn er ein Spiel vor sich hat, punktet gegen sein eher wechselhaftes Defensivverhalten.
usw.
Aber das ist nur Spekulation von mir.

Du wirst jetzt vielleicht sagen: gut, aber warum trainiert er dann die defensiven/taktischen Schwächen der individuell besseren Spieler nicht weg? Da habe ich keine Antwort, außer der, dass vielleicht gar nicht möglich ist, innerhalb eines Jahres und bei den straffen Terminplänen aus einem 10er (Kamada) einen fehlerfreien 6er oder aus einem 38-jährigen, gleichwohl noch immer überragenden Fußballer einen fehlerfreien Zentral-IV zu machen. Keine Ahnung.

Immerhin: bei der Betrachtung von Jakic und Smolcic sind wir uns einig. Vor allem Smolcic hat mir in Leipzig sehr gut gefallen, insbesondere seine Bärenruhe, mit der er reihenweise intelligente und konstruktive Spieleröffnungspässe gespielt hat.

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍
#
WürzburgerAdler schrieb:

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍

Danke euch beiden für die tiefgehende Diskussion, die ihr da führt!
#
WürzburgerAdler schrieb:

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍

Danke euch beiden für die tiefgehende Diskussion, die ihr da führt!
#
Es ist schon auffällig das Hasebe so gut wie immer nach vorne verteidigt und wir sehr hoch stehen. Das mag seiner Vergangenheit als DM geschuldet sein oder ist vielleicht auch so von OG gewünscht, es führt aber immer wieder zu gefährlichen Situationen und Gegentoren. Der Treffer gegen Wolfsburg war ja so ähnlich auch schon gegen andere, zum Beispiel Darmstadt, zu sehen. Ich finds grundsätzlich schon gut, dass wir aktiv nach vorne verteidigen und pressen, ob man das aber in der Form gegen Wolfsburg schon in den Anfangsminuten machen muss, da habe ich meine Zweifel. Gegentore in der Anfangsviertelstunde bekommen wir ja auch öfters mal. Vielleicht einfach mal etwas tiefer stehen und kontrolliert beginnen, aggressiver spielen kann man immer noch wenn notwendig.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍

Danke euch beiden für die tiefgehende Diskussion, die ihr da führt!
#
Luzbert schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Danke nochmal, es freut mich immer, mal eine Diskussion nur um Fußball zu führen. Die Gelegenheit dazu ist ja recht selten geworden in den letzten Jahren. 👍

Danke euch beiden für die tiefgehende Diskussion, die ihr da führt!


Da schließe ich mich an, sehr spannend!
#
#
👍👍👍
#
DFB-Pokal Viertelfinale gegen Union Berlin
#
Danke!!
#
DFB-Pokal Viertelfinale gegen Union Berlin
#
Vielen Dank.
#
Hm. Bin ja nicht unbedingt als Glasnerjünger bekannt, aber hier bin ich schon eher beim Trainer. Beim 1:0 reihten sich Fehler an Fehler, aber die hier aufgezeigten sehe ich am wenigsten ursächlich für das Gegentor. Buta mit seiner Ballannahme in der Vorwärtsbewegung der Mannschaft an der Mittellinie wurde zwar "erwähnt", ist für mich aber ein NoGo gegen ein ball- und kombinationssicheres Team mit schnellen Spitzen. Er hätte im Übrigen auch Sow als Anspielstation nutzen können, anstatt den Ball zu verlieren.

Hasebe hätte durch Zurückweichen / Stellen von Wirtz diesem das Leben noch leichter gemacht als es ohnehin schon war. Rode hätte den gedanken- und handlungsschnellen Wirtz nicht mehr stören können. Wirtz hätte sich also unbedrängt seine Optionen aussuchen können. Dass Wirtz dann trotz Hasebes Attacke diesen Pass auf Adli spielt ist seiner überragenden fußballerischen Klasse zuzuschreiben.
Für mich wird umgekehrt ein Schuh draus: Hasebe erkennt als Einziger die Gefahr, die von Wirtz/Adli ausgeht und versucht, diese Gefahr im Keim zu ersticken, auch weil er weiß, dass er und N'Dicka im Laufduell chancenlos sind.

Bei N'Dicka bin ich dagegen eher einverstanden. Er hätte den geordneten Rückzug antreten, Adli irgendwie aufhalten oder abdrängen können. Ob das bei einem superschnellen Stürmer, der in vollem Lauf ist, gelungen wäre - wer weiß. Er ist ja sogar so naiv, den Ball wegschlagen zu wollen, er dachte wohl allen Ernstes, er könne eher am Ball sein als Adli.

Irgendwie kam mir bei diesem Tor unser 1:0 im Pokalfinale gegen die Bayern in den Sinn. Die Bayern bauen das Spiel auf, sind in der Vorwärtsbewegung, dann dieser Fehler von James, der gedankenschnelle Pass von Boateng und die Schnelligkeit von Rebic. Auch hier hätte man der Bayernabwehr zahlreiche Stellungs- und Verhaltensfehler vorwerfen können. Ursächlich aber war und ist der Fehler eines Aufbauspielers in der Vorwärtsbewegung. Hast du dann gedanken- und handlungsschnelle Gegner, ist das nur noch schwer zu verteidigen.

Sorry, aber da würde ich Glasner eher den Vorwurf machen, dass er zu offensiv ins Spiel ging und gegen Leverkusen ein Aufbauspiel wie gegen Bochum spielen ließ. Nur dass halt Bochum Fehler in der Vorwärtsbewegung nicht so knallhart bestraft wie Leverkusen.

Auch beim zweiten Tor sehe ich eher ein schwaches Zweikampfverhalten denn Stellungsfehler. Denn Max hob das Abseits von Diaby ohnehin auf und ist dazu noch auf der ungünstigen Außenbahn, N'Dicka hatte da schon die richtige Vorahnung. Immerhin hatte er Diaby auch erreicht, aber anstatt sich in die Schussbahn zu werfen oder in die Flugbahn des Diaby-Abschlusses zu grätschen gab er nicht nur wehrlosen Geleitschutz, sondern fälschte den Ball noch ins eigene Tor ab. So etwas nennt man glaube ich Doppel-Wumms.
#
Hm. Bin ja nicht unbedingt als Glasnerjünger bekannt, aber hier bin ich schon eher beim Trainer. Beim 1:0 reihten sich Fehler an Fehler, aber die hier aufgezeigten sehe ich am wenigsten ursächlich für das Gegentor. Buta mit seiner Ballannahme in der Vorwärtsbewegung der Mannschaft an der Mittellinie wurde zwar "erwähnt", ist für mich aber ein NoGo gegen ein ball- und kombinationssicheres Team mit schnellen Spitzen. Er hätte im Übrigen auch Sow als Anspielstation nutzen können, anstatt den Ball zu verlieren.

Hasebe hätte durch Zurückweichen / Stellen von Wirtz diesem das Leben noch leichter gemacht als es ohnehin schon war. Rode hätte den gedanken- und handlungsschnellen Wirtz nicht mehr stören können. Wirtz hätte sich also unbedrängt seine Optionen aussuchen können. Dass Wirtz dann trotz Hasebes Attacke diesen Pass auf Adli spielt ist seiner überragenden fußballerischen Klasse zuzuschreiben.
Für mich wird umgekehrt ein Schuh draus: Hasebe erkennt als Einziger die Gefahr, die von Wirtz/Adli ausgeht und versucht, diese Gefahr im Keim zu ersticken, auch weil er weiß, dass er und N'Dicka im Laufduell chancenlos sind.

Bei N'Dicka bin ich dagegen eher einverstanden. Er hätte den geordneten Rückzug antreten, Adli irgendwie aufhalten oder abdrängen können. Ob das bei einem superschnellen Stürmer, der in vollem Lauf ist, gelungen wäre - wer weiß. Er ist ja sogar so naiv, den Ball wegschlagen zu wollen, er dachte wohl allen Ernstes, er könne eher am Ball sein als Adli.

Irgendwie kam mir bei diesem Tor unser 1:0 im Pokalfinale gegen die Bayern in den Sinn. Die Bayern bauen das Spiel auf, sind in der Vorwärtsbewegung, dann dieser Fehler von James, der gedankenschnelle Pass von Boateng und die Schnelligkeit von Rebic. Auch hier hätte man der Bayernabwehr zahlreiche Stellungs- und Verhaltensfehler vorwerfen können. Ursächlich aber war und ist der Fehler eines Aufbauspielers in der Vorwärtsbewegung. Hast du dann gedanken- und handlungsschnelle Gegner, ist das nur noch schwer zu verteidigen.

Sorry, aber da würde ich Glasner eher den Vorwurf machen, dass er zu offensiv ins Spiel ging und gegen Leverkusen ein Aufbauspiel wie gegen Bochum spielen ließ. Nur dass halt Bochum Fehler in der Vorwärtsbewegung nicht so knallhart bestraft wie Leverkusen.

Auch beim zweiten Tor sehe ich eher ein schwaches Zweikampfverhalten denn Stellungsfehler. Denn Max hob das Abseits von Diaby ohnehin auf und ist dazu noch auf der ungünstigen Außenbahn, N'Dicka hatte da schon die richtige Vorahnung. Immerhin hatte er Diaby auch erreicht, aber anstatt sich in die Schussbahn zu werfen oder in die Flugbahn des Diaby-Abschlusses zu grätschen gab er nicht nur wehrlosen Geleitschutz, sondern fälschte den Ball noch ins eigene Tor ab. So etwas nennt man glaube ich Doppel-Wumms.
#
Tatsächlich sehe ich in dem Muster, das erwähnt wird, auch ein Muster. Wobei ich Hasebe aber auch etwas in Schutz nehmen möchte. Hasebe antizipiert viele Bälle und Pässe richtig, aber hier fehlt es ihm tatsächlich etwas an Handlungsschnelligkeit. Dass er den Pass unterbinden will und glaubt, das auch zu schaffen, kreide ich ihm auch nicht so hart an, da er auch Jakic im 1:1 und Ndicka hinter sich weis.
Ndickas Fehler ist da das größere Problem. Er drängt den Angreifer nicht ab, hat keine Absicherung hinter sich und stürzt unsicher auf den Ball zu. Da muss er sich cleverer anstellen.
Ndicka und Tuta sind tatsächlich ein wenig in ihrer Entwicklung stehen geblieben und ich sehe in ihnen auch "nur" durchschnittliche Innenverteidiger. Da wird sich was tun, da bin ich mir sicher.
Das Überladen der Seiten, um Angriffe darüber zu initiieren, ist ja ein Mittel, das auch schon oft funktioniert hat (generell ja auch in diesem Spiel), derzeit treffen wir aber nicht so leicht (Max muss die Bude eigentlich machen). Da geht uns etwas Spielglück verloren, bzw. die letzte Überzeugung fehlt.
Mir fällt jedoch auf, dass der Abstand der beiden defensiven Mittelfeldspieler in diesen Situationen oft nicht passt. Da fehlt eine Anspielstation in die Mitte, die oft zu offensiv interepretiert wird und genau dieser Spieler fehlt dann in der Verteidigung. Das, was Wirtz macht, ist ja quasi nicht viel was anderes, als Götze. Götze schleicht sich nach vorne, um für Butas Anspiel bereit zu sein, Wirtz nutzt Rodes und Sows offensives Denken und bewegt sich in deren Rücken, in die Schnittstelle zwischen 6ern und Hasebe. Da fehlt es uns an Kompaktheit, die haben wir ein wenig verloren.
Bei Ballverlusten ist unser Pressing immer ein Stück zu weit entfernt, greift aber trotzdem zu schnell an und gibt unnötig Räume frei. So etwas läuft bei mir oft unter dem Gedanken, dass man zu viel will und die eigentliche Aufgabe vergisst (was gegen Union funktioniert hat).
#
Hm. Bin ja nicht unbedingt als Glasnerjünger bekannt, aber hier bin ich schon eher beim Trainer. Beim 1:0 reihten sich Fehler an Fehler, aber die hier aufgezeigten sehe ich am wenigsten ursächlich für das Gegentor. Buta mit seiner Ballannahme in der Vorwärtsbewegung der Mannschaft an der Mittellinie wurde zwar "erwähnt", ist für mich aber ein NoGo gegen ein ball- und kombinationssicheres Team mit schnellen Spitzen. Er hätte im Übrigen auch Sow als Anspielstation nutzen können, anstatt den Ball zu verlieren.

Hasebe hätte durch Zurückweichen / Stellen von Wirtz diesem das Leben noch leichter gemacht als es ohnehin schon war. Rode hätte den gedanken- und handlungsschnellen Wirtz nicht mehr stören können. Wirtz hätte sich also unbedrängt seine Optionen aussuchen können. Dass Wirtz dann trotz Hasebes Attacke diesen Pass auf Adli spielt ist seiner überragenden fußballerischen Klasse zuzuschreiben.
Für mich wird umgekehrt ein Schuh draus: Hasebe erkennt als Einziger die Gefahr, die von Wirtz/Adli ausgeht und versucht, diese Gefahr im Keim zu ersticken, auch weil er weiß, dass er und N'Dicka im Laufduell chancenlos sind.

Bei N'Dicka bin ich dagegen eher einverstanden. Er hätte den geordneten Rückzug antreten, Adli irgendwie aufhalten oder abdrängen können. Ob das bei einem superschnellen Stürmer, der in vollem Lauf ist, gelungen wäre - wer weiß. Er ist ja sogar so naiv, den Ball wegschlagen zu wollen, er dachte wohl allen Ernstes, er könne eher am Ball sein als Adli.

Irgendwie kam mir bei diesem Tor unser 1:0 im Pokalfinale gegen die Bayern in den Sinn. Die Bayern bauen das Spiel auf, sind in der Vorwärtsbewegung, dann dieser Fehler von James, der gedankenschnelle Pass von Boateng und die Schnelligkeit von Rebic. Auch hier hätte man der Bayernabwehr zahlreiche Stellungs- und Verhaltensfehler vorwerfen können. Ursächlich aber war und ist der Fehler eines Aufbauspielers in der Vorwärtsbewegung. Hast du dann gedanken- und handlungsschnelle Gegner, ist das nur noch schwer zu verteidigen.

Sorry, aber da würde ich Glasner eher den Vorwurf machen, dass er zu offensiv ins Spiel ging und gegen Leverkusen ein Aufbauspiel wie gegen Bochum spielen ließ. Nur dass halt Bochum Fehler in der Vorwärtsbewegung nicht so knallhart bestraft wie Leverkusen.

Auch beim zweiten Tor sehe ich eher ein schwaches Zweikampfverhalten denn Stellungsfehler. Denn Max hob das Abseits von Diaby ohnehin auf und ist dazu noch auf der ungünstigen Außenbahn, N'Dicka hatte da schon die richtige Vorahnung. Immerhin hatte er Diaby auch erreicht, aber anstatt sich in die Schussbahn zu werfen oder in die Flugbahn des Diaby-Abschlusses zu grätschen gab er nicht nur wehrlosen Geleitschutz, sondern fälschte den Ball noch ins eigene Tor ab. So etwas nennt man glaube ich Doppel-Wumms.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Hasebe hätte durch Zurückweichen / Stellen von Wirtz diesem das Leben noch leichter gemacht als es ohnehin schon war.

Nee, also beim besten Willen nicht.

Beim ersten Gegentor versuchen sie den laufenden Konter der Leverkusener an der Mittellinie vorwärts zu attackieren. Das ist halt hundertprozentig falsch und kann nie funktionieren und keine Spitzenmannschaft würde das so machen, sondern immer versuchen, dem Gegner Tiefe zu nehmen.

Dieses Tor ist mit Zurückweichen auf eine tiefe Position, so wie es alle anderen Mannschaften auch machen, leicht zu verhindern gewesen. Nur der Schritt raus von Hasebe ermöglicht diese einfache, fast schon billige Angriffsfortsetzung. Schau mal City an, wie die hart konsequent solche Sachen durch tiefe defensive Läufe schlicht abkochen.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Hasebe hätte durch Zurückweichen / Stellen von Wirtz diesem das Leben noch leichter gemacht als es ohnehin schon war.

Nee, also beim besten Willen nicht.

Beim ersten Gegentor versuchen sie den laufenden Konter der Leverkusener an der Mittellinie vorwärts zu attackieren. Das ist halt hundertprozentig falsch und kann nie funktionieren und keine Spitzenmannschaft würde das so machen, sondern immer versuchen, dem Gegner Tiefe zu nehmen.

Dieses Tor ist mit Zurückweichen auf eine tiefe Position, so wie es alle anderen Mannschaften auch machen, leicht zu verhindern gewesen. Nur der Schritt raus von Hasebe ermöglicht diese einfache, fast schon billige Angriffsfortsetzung. Schau mal City an, wie die hart konsequent solche Sachen durch tiefe defensive Läufe schlicht abkochen.
#
Wenn Hasebe auf eine "tiefere Position" zurückweicht, steht es 3:3 (3 Frankfurter Abwehrspieler, 3 Leverkusener Angreifer). Rode kommt da im Leben nicht mehr mit, Max ist auch zu weit weg. Bei den 3 Leverkusenern sind Adli und Diaby mit ihren klaren Tempovorteilen dabei, dazu der geniale Passgeber Wirtz. Ich komme da auf keine gute Prognose für unsere Abwehr.
Grundsätzlich bin ich auch ein Verfechter des Zurückweichens, des Verkleinern der Räume  und möglichst Abdrängens. Wäre ich in diesem Fall aber nicht, denn Jakic-Hasebe-N'Dicka gegen Wirtz-Diaby-Adli mit so viel Wiese außenrum würde mich auch dazu verleiten, es gar nicht soweit kommen zu lassen und Wirtz als Urheber des Angriffs zu attackieren.

Aber selbst wenn dies ein Fehler gewesen sein sollte: ursächlich für das Tor war er nicht. In meinen Augen ursächlich war ein sorgloses Aufbauspiel ohne Absicherungen. Im Fall Leverkusen hätte ich von Anfang an auf Kompaktheit gesetzt und deshalb auch versucht, offensiv die letzte Leverkusener Reihe zu überspielen (mit Flugbällen auf Kolo Muani und Borré), anstatt zu versuchen, mit Kombinationen in einer geschlossen nach vorne orientierten Mittelfeldreihe mein Glück zu versuchen.

Namentlich da daraus resultierende Ballverluste auf eine Abwehrreihe treffen, die zweikampftechnisch derzeit nicht auf dem Höhepunkt ihres Schaffens zu sein scheint.
Im Übrigen halte ich den Vergleich mit MC für nicht statthaft. Ich möchte Hasebe nicht in einem "tiefen" Laufduell mit Adli oder Diaby oder Frimpong sehen. Da kann er sich so viel Vorsprung nehmen, wie er will. Auch N'Dicka dachte, er stünde näher zum Ball als Adli. So kann man sich täuschen.
#
Wenn Hasebe auf eine "tiefere Position" zurückweicht, steht es 3:3 (3 Frankfurter Abwehrspieler, 3 Leverkusener Angreifer). Rode kommt da im Leben nicht mehr mit, Max ist auch zu weit weg. Bei den 3 Leverkusenern sind Adli und Diaby mit ihren klaren Tempovorteilen dabei, dazu der geniale Passgeber Wirtz. Ich komme da auf keine gute Prognose für unsere Abwehr.
Grundsätzlich bin ich auch ein Verfechter des Zurückweichens, des Verkleinern der Räume  und möglichst Abdrängens. Wäre ich in diesem Fall aber nicht, denn Jakic-Hasebe-N'Dicka gegen Wirtz-Diaby-Adli mit so viel Wiese außenrum würde mich auch dazu verleiten, es gar nicht soweit kommen zu lassen und Wirtz als Urheber des Angriffs zu attackieren.

Aber selbst wenn dies ein Fehler gewesen sein sollte: ursächlich für das Tor war er nicht. In meinen Augen ursächlich war ein sorgloses Aufbauspiel ohne Absicherungen. Im Fall Leverkusen hätte ich von Anfang an auf Kompaktheit gesetzt und deshalb auch versucht, offensiv die letzte Leverkusener Reihe zu überspielen (mit Flugbällen auf Kolo Muani und Borré), anstatt zu versuchen, mit Kombinationen in einer geschlossen nach vorne orientierten Mittelfeldreihe mein Glück zu versuchen.

Namentlich da daraus resultierende Ballverluste auf eine Abwehrreihe treffen, die zweikampftechnisch derzeit nicht auf dem Höhepunkt ihres Schaffens zu sein scheint.
Im Übrigen halte ich den Vergleich mit MC für nicht statthaft. Ich möchte Hasebe nicht in einem "tiefen" Laufduell mit Adli oder Diaby oder Frimpong sehen. Da kann er sich so viel Vorsprung nehmen, wie er will. Auch N'Dicka dachte, er stünde näher zum Ball als Adli. So kann man sich täuschen.
#
Ich glaube nicht das Nick hier meint, dass Hasebe in ein Laufduell gehen soll. Mit dem zurückweichen decken 3 Verteidiger erstmal 2 Stürmer ab. Wirtz hat dann zwar aussichtsreich den Ball, aber seine Optionen sind eingeschränkt. Klar, je näher er dem Tor kommt desto eher muss Hasebe angreifen. Auch um einen Torabschluss zu verhindern. Aber bis dahin haben sich die Verteidiger besser positioniert und der Pass in die Tiefe ist nicht mehr so gefährlich weil der Raum verkürzt wurde. Ich denke auch ein zurückweichen wäre die bessere Option gewesen in der Situation. Um Zeit zu gewinnen und um den Platz enger zu machen.
#
Ich glaube nicht das Nick hier meint, dass Hasebe in ein Laufduell gehen soll. Mit dem zurückweichen decken 3 Verteidiger erstmal 2 Stürmer ab. Wirtz hat dann zwar aussichtsreich den Ball, aber seine Optionen sind eingeschränkt. Klar, je näher er dem Tor kommt desto eher muss Hasebe angreifen. Auch um einen Torabschluss zu verhindern. Aber bis dahin haben sich die Verteidiger besser positioniert und der Pass in die Tiefe ist nicht mehr so gefährlich weil der Raum verkürzt wurde. Ich denke auch ein zurückweichen wäre die bessere Option gewesen in der Situation. Um Zeit zu gewinnen und um den Platz enger zu machen.
#
sgevolker schrieb:

Ich glaube nicht das Nick hier meint, dass Hasebe in ein Laufduell gehen soll. Mit dem zurückweichen decken 3 Verteidiger erstmal 2 Stürmer ab. Wirtz hat dann zwar aussichtsreich den Ball, aber seine Optionen sind eingeschränkt. Klar, je näher er dem Tor kommt desto eher muss Hasebe angreifen. Auch um einen Torabschluss zu verhindern. Aber bis dahin haben sich die Verteidiger besser positioniert und der Pass in die Tiefe ist nicht mehr so gefährlich weil der Raum verkürzt wurde. Ich denke auch ein zurückweichen wäre die bessere Option gewesen in der Situation. Um Zeit zu gewinnen und um den Platz enger zu machen.

So ist es. 100% kommt Rode nicht mehr ins Spiel und auch sonst keiner, wenn Hasebe draufrennt, so wie er draufgerannt ist. Damit waren beide aus dem Spiel, das ist die einzige sichere Erkenntnis, denn das haben wir ja gesehen.
Wenn die 3er-Reihe am besten inkl. Rode und allen anderen hier mit dem Buta-Ballverlust sofort die defensive  Position anläuft, nehmen sie Wirtz die tiefe Passmöglichkeit und niemand muss in irgendein Laufduell, sondern Leverkusen muss ohne klaren Sprintraum 3 gg. 3 gegen die SGE spielen. Dann müssen sie den Angriff vermutlich verzögern und es ergibt sich mit etwas Glück eine Zugriffs- oder defensive Nachrückmöglichkeit (für Rode/Sow).
Klar kann das immernoch schiefgehen für die Eintracht, aber dann hat man zumindest eine Chance, so einen Angriff zu verteidigen. Mit dem Draufstürzen hingegen nimmt man sich einfach selbst aus dem Spiel und Adli rennt allein aufs Tor zu.


Teilen