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Eintracht Frankfurt und die Moral

SemperFi schrieb:

Mittelm schrieb:

Aber die Eintracht ist ein deutscher Sportverein


Da ich das ganze schon 50 Mal durchgekaut habe nur kurz, entweder man ist "nur ein Sportverein" dann soll man den ganzen marketingrotz und das Gesabbel, was jemand zB wie Sonny und sein Erbe bedeutet schlicht und einfach sein lassen.

Wenn man es nicht sein lässt, dann wäre bei 11 Vlogs doch mal einer drin gewesen, wo Mitarbeiter mal nicht den nächsten NFL Klub besuchen.

Wer eine angebliche Moral nutzt um Trikots zu verkaufen, dann aber nicht mal die Qualität an kritik eines Philip Hofmeister erreicht, der zumindest einen Satz über die erschreckende Anzahl Obdachloser verfasst hat, soll sich dieses scheinheilige Gesabbel sparen.

Entweder man hat Werte und steht zu denen, da man die nicht mehr hat, bitte einfach mal dann streichen.
Moral nur zum Geld verdienen rauszuholen, finde ich persönlich widerlich.

Ich bin froh darüber, in einem Land zu leben, in dem sehr viele Bürger in ihren romantischen Gut/Böse-Welten existieren und sich äußern dürfen und das meine ich auch so. Nur kann man mit diesen Vorstellungen heutzutage sicherlich keinen erfolgreichen Sportclub auf das nächste Level heben. Da müssen auch schmerzliche Kompromisse eingegangen werden. Wenn ich mich also dafür entscheide, mein Trainingslager  in die USA in ihrem aktuellen Zustand zu verlegen, kann ich dort nicht als Rächer der Enterbten auftreten, ohne meinen Zielen und vermutlich auch meinen Gastgebern zu schaden. Dann sollte man es besser ganz lassen.  Und wer immer noch „Marketingrotz“ für bare Münze hält und an die hehren Sprüche glaubt, wird irgendwann sehr, sehr enttäuscht aufwachen.
SemperFi schrieb:

finde ich persönlich widerlich.

persönlich widerlich find ich so manche deutsch "Tugent"
- Überkorrektheit
- Miesmacherei
- Besserwisser-Phänomen
-Überheblichkeit
-Rechthaberei
-Nörgeleien
oder Zusammengefasst: Wir Deutsche alleine wissen wie die Welt zu funktionieren hat.
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Mochid schrieb:

SemperFi schrieb:

finde ich persönlich widerlich.

persönlich widerlich find ich so manche deutsch "Tugent"
- Überkorrektheit
- Miesmacherei
- Besserwisser-Phänomen
-Überheblichkeit
-Rechthaberei
-Nörgeleien
oder Zusammengefasst: Wir Deutsche alleine wissen wie die Welt zu funktionieren hat.


Nein, aber das Eintrachtgen war Weltoffenheit... Betonung auf war, mit Fischers Peter, unserem Sonny..  und unserer bunten Vergangenheit, aber das wird ja jetzt nach und nach verkauft.
Mittelm schrieb:

...


Du liest gar nicht was ich schreibe.

Sehr bedauerlich.
Mochid schrieb:

persönlich widerlich find ich so manche deutsch "Tugent"


Es heißt deutsche Tugend.

Gern geschehen.
SemperFi schrieb:

Mittelm schrieb:

...


Du liest gar nicht was ich schreibe.

Sehr bedauerlich.

Das ist nicht war. Ich habe sehr genau gelesen, was du geschrieben hast und habe darauf geantwortet, dich sogar zitiert. Nochmal in Kurzform: Die Eintracht ist imho heutzutage ein „normaler Sportverein“ mit all seinen Vor- und Nachteilen. Und alles andere ist Folklore. Das ist mein Eindruck, ohne das ich es (hier) werte. Dazu müssten wir tatsächlich in den Moralchat gehen, ich hatte im SAW-Gebabbel lediglich auf den FAZ-Artikel reagiert.
Bevor du wieder verbesserst: „wahr“ nicht „war“ im ersten Satz
Vael schrieb:

Nein, aber das Eintrachtgen war Weltoffenheit... Betonung auf war, mit Fischers Peter, unserem Sonny..  und unserer bunten Vergangenheit, aber das wird ja jetzt nach und nach verkauft

Als Peter Fischer noch Präsident war und Sonny noch lebte wurden mehrere Trainingslager im weltoffenen Abu Dhabi gemacht. Ein Land, das als Vorreiter im Kampf für die Frauenrecht Berühmtheit erlangte.
So kann man sich auch die Vergangenheit schön träumen.
Nachtrag zur bunten Vergangenheit:
Das Waldstadion war am diesjährigen Frankfurter CSD in Regenbogenfarben beleuchtet und die Eintracht hat auch beim CSD teilgenommen.
Im aktuellen Kader sind Spieler aus 14 Nationen (incl. deutschen Spielern und ohne Smolcic) und insgesamt 20 Spieler nicht deutscher Herkunft, wenn ich mich nicht verzählt habe. Die Eintracht ist also immer noch bunt.

Und nein, ich bin nicht rechts, weil ich die Spieler mit nicht deutscher Herkunft gezählt habe. Mit ist völlig egal, aus welchem Land ein Spieler kommt und welche Sprache er spricht.
SemperFi schrieb:

mikulle schrieb:

...

Paxton und Timmy eine Stunde in ein Community Center, wo die Kids nicht so reicher Eltern nebenbei auch kicken oder Basketball spielen und da verteilt man mal Trikots.

Denen versüßt man den Tag und greift indirekt eine Thematik auf.
...

Ok, das stimmt. Solch eine Aktion hätte ich sicher auch gut gefunden.
Das Ausbleiben einer solchen Aktion sehe ich halt für dieses Trainingslager nicht als Makel und sehe deshalb auch nicht gleich eine Diskrepanz zwischen Werten und Handeln.  
Verstehe Deinen Punkt nun aber besser, ich hatte ursprünglich an etwas Größeres mit mehr Sendungsbewusstsein gedacht (und bin dazu eher erleichtert, dass es nicht stattfand).
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Die Behauptung, Eintracht Frankfurt habe ihre weltoffene Identität verloren oder „verkaufe“ sie, hält einer sachlichen Betrachtung nicht stand. Der Verein positioniert sich weiterhin klar gegen Diskriminierung und für gesellschaftliche Verantwortung – auf personeller, struktureller und kommunikativer Ebene.

Die bereits erwähnte Internationalität des Kaders, das Engagement in sozialen Projekten, die klare Haltung in Vereinsstatuten sowie die breite Unterstützung innerhalb der Fanszene sprechen dafür, dass Weltoffenheit kein vergangenes Ideal ist, sondern gelebter Bestandteil des Selbstverständnisses bleibt.

Vor diesem Hintergrund wirkt es so, als diene der Verweis auf ein angeblich verlorenes „Eintracht-Gen“ weniger einer fundierten Auseinandersetzung mit der Entwicklung des Vereins, sondern eher dem Versuch, Kritik an Eintracht Frankfurt unter einem moralischen Vorwand zu platzieren.
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Neben den erwähnten Beispielen fällt mir noch die stete Arbeit an der Verbesserung des  ESG Ratings auch nach Peter und Sonny ein oder die Nominierung zum ECA Award „Sustainability“, den dann aber das Leberschwimmbad gewann.
Das Peojekt der Eintracht hieß
„From Waste to Wins: Eintracht Frankfurt’s Path to a Circular Economy“

Man könnte auch die Zusammenarbeit mit PreZero erwähnen, jedoch könnte dem dann das Kapitalismus Argument folgen.

Vor dem Hintergrund all dieser Aktivitäten erscheint die Diskussion hier geradezu grotesk.
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Neben den erwähnten Beispielen fällt mir noch die stete Arbeit an der Verbesserung des  ESG Ratings auch nach Peter und Sonny ein oder die Nominierung zum ECA Award „Sustainability“, den dann aber das Leberschwimmbad gewann.
Das Peojekt der Eintracht hieß
„From Waste to Wins: Eintracht Frankfurt’s Path to a Circular Economy“

Man könnte auch die Zusammenarbeit mit PreZero erwähnen, jedoch könnte dem dann das Kapitalismus Argument folgen.

Vor dem Hintergrund all dieser Aktivitäten erscheint die Diskussion hier geradezu grotesk.
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Naja - nur einmal zur Erinnerung:
Es geht u.a. um die Tatsache, dass unser Flugreisen-Partner von der Eintracht mit folgenden Worten angepriesen wird:
So werden ab Frankfurt unter anderem die Bundesligastandorte München, Hamburg und Berlin aktuell zweimal, ab November sogar dreimal täglich angeflogen – eine perfekte Anbindung für Auswärtsspiele.
https://klub.eintracht.de/news/condor-wird-strategischer-partner-von-eintracht-frankfurt-169603/

Grotesk finde ich, dass ein Verein in der Mitte Deutschlands solche Kurzstrecken als "perfekte Anbindung" empfiehlt.
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Naja - nur einmal zur Erinnerung:
Es geht u.a. um die Tatsache, dass unser Flugreisen-Partner von der Eintracht mit folgenden Worten angepriesen wird:
So werden ab Frankfurt unter anderem die Bundesligastandorte München, Hamburg und Berlin aktuell zweimal, ab November sogar dreimal täglich angeflogen – eine perfekte Anbindung für Auswärtsspiele.
https://klub.eintracht.de/news/condor-wird-strategischer-partner-von-eintracht-frankfurt-169603/

Grotesk finde ich, dass ein Verein in der Mitte Deutschlands solche Kurzstrecken als "perfekte Anbindung" empfiehlt.
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Offensichtlich ist es doch so, dass sich der Verein zwischenzeitlich so positioniert hat, dass er von einem Teil der Fanschaft als „normaler“ Fußballverein wahrgenommen werden kann und von einem anderen Teil als moralische Instanz. Die einen sehen z. B. das Einbinden junger Spieler aus vielen Nationen in erster Linie als Teil des sehr erfolgreichen Geschäftsmodells die anderen eher als Botschaft an die Welt. Damit kann ich leben. Muss man sich nicht zerstreiten.

Da wir nun vom Gebabbel in den  Moralchat ausgelagert wurden, hier meine Gedanken zur US-Reise. Ich bin der Ansicht, man hätte, so man denn ein klares Statement wie von der FAZ gefordert hätte abgeben wollen, die Reise abblasen müssen. „Tut uns leid, es gefällt uns nicht, was in den USA zur Zeit abgeht, ICE, Universitäten usw. usw.“ Das wäre ein Statement gewesen. Aber wenn ich reise, dann muss ich mich wie ein Gast verhalten und kann nicht den Moralapostel geben. Das interessiert dort keinen und die Amis hätten, wie ich sie kenne, richtigerweise gefragt: What the hell are you coming for, if you don’t like it? Kentucky hat übrigens Trump mit knapp 65% ins Amt gewählt, ein tiefroter Staat. Pennsylvania hatte er auch eine Mehrheit. Und dieses Mehrheiten hätte er wohl traurigerweise immer noch.
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Ich finde es auch eher schwierig bzgl. der USA Reise den moralischen Finger zu heben, obwohl der bei mir ja sehr locker sitzt.
So eine Reise sagt man halt auch nicht einfach mal so ab und fährt einfach wo anders hin. Da steckt ja etwas mehr dahinter als nen Koffer ins Auto zu werfen. Außerdem hätte man ja auch nicht nur eine Reise in ein Land abgesagt, sondern auch zu Menschen, denen man eine Zusage gemacht hat.
Und bei alternativen, europäischen Zielen kann man ja auch mal hinterfragen, ob es moralisch ok ist z.b. Menschen zu verhaften und zu verklagen, weil diese andere Menschen vor dem Ertrinken retten wollen.

Ob man so eine Reise allerdings für nächstes Jahr wieder planen muss, sollte man sehr genau prüfen.
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Ich finde es auch eher schwierig bzgl. der USA Reise den moralischen Finger zu heben, obwohl der bei mir ja sehr locker sitzt.
So eine Reise sagt man halt auch nicht einfach mal so ab und fährt einfach wo anders hin. Da steckt ja etwas mehr dahinter als nen Koffer ins Auto zu werfen. Außerdem hätte man ja auch nicht nur eine Reise in ein Land abgesagt, sondern auch zu Menschen, denen man eine Zusage gemacht hat.
Und bei alternativen, europäischen Zielen kann man ja auch mal hinterfragen, ob es moralisch ok ist z.b. Menschen zu verhaften und zu verklagen, weil diese andere Menschen vor dem Ertrinken retten wollen.

Ob man so eine Reise allerdings für nächstes Jahr wieder planen muss, sollte man sehr genau prüfen.
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Juno267 schrieb:

Ob man so eine Reise allerdings für nächstes Jahr wieder planen muss, sollte man sehr genau prüfen.

Wenn man will, findet man für jedes Land eine Begründung, wieso man dort kein Trainingslager machen darf oder sollte.

Wenn man konkurrenzfähig sein/bleiben/werden will, dann muss man eben auch fremde bzw neue Märkte erschließen. Und sei es nur, um evtl eher Zugriff auf Talente zu haben.

Mit Moral kommt man im Geschäft Fußball nicht weit. Und dass die Eintracht in vielen Punkten weiterhin zu ihren Werten steht wurde ja weiter oben schon erläutert.
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Juno267 schrieb:

Ob man so eine Reise allerdings für nächstes Jahr wieder planen muss, sollte man sehr genau prüfen.

Wenn man will, findet man für jedes Land eine Begründung, wieso man dort kein Trainingslager machen darf oder sollte.

Wenn man konkurrenzfähig sein/bleiben/werden will, dann muss man eben auch fremde bzw neue Märkte erschließen. Und sei es nur, um evtl eher Zugriff auf Talente zu haben.

Mit Moral kommt man im Geschäft Fußball nicht weit. Und dass die Eintracht in vielen Punkten weiterhin zu ihren Werten steht wurde ja weiter oben schon erläutert.
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Es gibt im Übrigen auch moralische Gründe gegen ein Trainingslager in Deutschland.
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Juno267 schrieb:

Ob man so eine Reise allerdings für nächstes Jahr wieder planen muss, sollte man sehr genau prüfen.

Wenn man will, findet man für jedes Land eine Begründung, wieso man dort kein Trainingslager machen darf oder sollte.

Wenn man konkurrenzfähig sein/bleiben/werden will, dann muss man eben auch fremde bzw neue Märkte erschließen. Und sei es nur, um evtl eher Zugriff auf Talente zu haben.

Mit Moral kommt man im Geschäft Fußball nicht weit. Und dass die Eintracht in vielen Punkten weiterhin zu ihren Werten steht wurde ja weiter oben schon erläutert.
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Basaltkopp schrieb:
Wenn man will, findet man für jedes Land eine Begründung, wieso man dort kein Trainingslager machen darf oder sollte.

Das ist richtig. Daher muss man immer wieder abwägen und hinterfragen und darf nicht kapulieren, indem einem irgendwann alles egal ist.
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Basaltkopp schrieb:
Wenn man will, findet man für jedes Land eine Begründung, wieso man dort kein Trainingslager machen darf oder sollte.

Das ist richtig. Daher muss man immer wieder abwägen und hinterfragen und darf nicht kapulieren, indem einem irgendwann alles egal ist.
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Juno267 schrieb:
kapulieren
kapitulieren war gemeint, aber ich denke das habt ihr auch so verstanden
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Juno267 schrieb:
kapulieren
kapitulieren war gemeint, aber ich denke das habt ihr auch so verstanden
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Juno267 schrieb:

Juno267 schrieb:
kapulieren
kapitulieren war gemeint, aber ich denke das habt ihr auch so verstanden



Ich hab kopulieren verstanden.


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