Ah, dieses freudige Erlebnis hatte ich auch. Angesichts von W15 wollte ich sogar 2 Jahre ROA machen. Am Tag der Vereidigung stand aber morgens in der Zeitung, dass es runter auf 12 Monate geht. Da bin ich umgeschwenkt. Zur großen Freude der Vorgesetzten.
Das mit dem Menschen entdecken hast Du gut gesagt. Ich hatte einige Ossis dabei (denen der Bund ziemlich lasch vorkam). Einen Torwart von MTV Ingolstadt und hervorragenden Schachspieler. Einen Kirchenmusiker. Einen Dorfpunk (kein leichtes Leben). Einen ganz zurückhaltenden Typen, der dann nach 3 Monaten ein extrem witziges, selbst gemachtes Rekrutenquiz über unsere Zeit dort veranstaltet hat. Einen Freund fürs Leben habe ich beim Bund gefunden. Andererseits gab es auch P. Huber, bei dem das P für Porno stand, die er in unfassbarer Anzahl und Diversität besaß und in die Kaserne mitbrachte.
Im meiner Ausbildungsbatterie war Dieter Schatzschneider im Stammpersonal. Ziemlich arrogantes A...loch. Einmal hatte er mich ziemlich derb angekackt - von mir gabs ein "Geh kacken!". Mein Hintermannn meinte danach zu ihm: "Dieta sei freundlich zu dem, der iss Ringa unn kämpft Bundesliga. Pass uff, der fackelt net lange.". Hatte damals Muckis und ein ziemlich breites Kreuz, aber das war komplett gelogen; Dieta war danach sehr freundlich zu mir.
Eure Beiträge zeigen, dass Ihr nicht gedient habt und das es Euch gut getan hätte
Gute Güte! Schön, dass auch mal außerhalb des Schirithreads posten zu können. Inwieweit das irgendjemandem je gut getan hat oder hätte, übersteigt meine Phantasie. Ich fands höchst sinnlos. Aber die Zeiten waren auch andere. Der einzige Sinn des Militärs damals bestand darin, Sandsäcke zu schleppen, wenn ein Fluss über die Ufer trat ... früh aufstehen und Betten machen, kann man sich zur Not auch selbst beibringen.
Stichwort Manöver, was ich auch krass und irgendwie absurd fand, war eine Episode vom Übungsplatz Baumholder, wo wir im Sommer zwei Wochen verbrachten. Zur Halbzeit am Samstag wurde das Krieg spielen unterbrochen, wir mussten uns alle saubere Uniformen anziehen (die wir für diesen Tag extra hatten aufheben müssen) und es gab einen ganzen Tag Touri-Programm im nahen Idar-Oberstein: Edelsteinmuseum, gemütlicher Stadtbummel mit Kaffeetrinken inmitten irritiert schauender Omis in einem Café und dann noch ein Schwenkbratenessen in einem Restaurant. Es war ja irgendwie "gut gemeint" im Sinne von "wIr tun den Jungs mal was Gutes", sogar Bier durften wir trinken zum Braten, aber welch ein Kontrastprogramm, denn am nächsten Tag wurden wieder scharfe Mörsergranaten auf einen imaginären Gegner gefeuert. Was aber gut war, dass man in dem Café mal zivilisiert aufs Klo gehen und sich danach die Hände waschen konnte, denn an unserem Biwakplatz in Baumholder gab es tatsächlich noch einen klassischen "Donnerbalken" unter freiem Himmel...
Bei arktischen Temperaturen (Manöver in der Lüneburger Heide) war ich aufgrund einer Verletzung als MTW-Fahrer des Leutnants ausgefallen.
Der Leutnant war ca. Mitte 20, also nicht so viel älter als ich und liess mich eigentlich immer in Ruhe mein Ding machen .Auch im normalen Kasernenalltag hatte ich immer Moglichkeit mich zu verkrümeln. Ich durfte mir auch meistens selber Leute für die Wartung der Fahrzeuge aussuchen und diese vor üblen Tagesabläufen bewahren. Entsprechend viele "Freunde" hatte ich ...
Ein Manöver-Stabsarzt hatte mir wegen einer Quetschung einen KZH-Schein ausgestellt, der mich vor 2 weiteren Wochen bewahren sollte. Der Spieß nahm dieses Dokument, schüttlete den Kopf und entschied "Du machst Innendienst!". Alle meine Argumente nutzten nichts, die vorzeitige Heimfahrt entfiel. Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken. Wenn meine Einheit in der Kaserne eintraf, war ich (zusammen mit anderen Innendienstlern) deutlich in der besseren Verfassung.
Die Geschichte: "Als mich die "Gasmaske" in den Knast der Kasernenwache brachte und wie es am Ende gut ausgegangen ist" erzähle ich später.
Landroval schrieb: ... Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen? Bin gespannt auf die Gasmasken-Story! Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Bei arktischen Temperaturen (Manöver in der Lüneburger Heide) war ich aufgrund einer Verletzung als MTW-Fahrer des Leutnants ausgefallen.
Der Leutnant war ca. Mitte 20, also nicht so viel älter als ich und liess mich eigentlich immer in Ruhe mein Ding machen .Auch im normalen Kasernenalltag hatte ich immer Moglichkeit mich zu verkrümeln. Ich durfte mir auch meistens selber Leute für die Wartung der Fahrzeuge aussuchen und diese vor üblen Tagesabläufen bewahren. Entsprechend viele "Freunde" hatte ich ...
Ein Manöver-Stabsarzt hatte mir wegen einer Quetschung einen KZH-Schein ausgestellt, der mich vor 2 weiteren Wochen bewahren sollte. Der Spieß nahm dieses Dokument, schüttlete den Kopf und entschied "Du machst Innendienst!". Alle meine Argumente nutzten nichts, die vorzeitige Heimfahrt entfiel. Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken. Wenn meine Einheit in der Kaserne eintraf, war ich (zusammen mit anderen Innendienstlern) deutlich in der besseren Verfassung.
Die Geschichte: "Als mich die "Gasmaske" in den Knast der Kasernenwache brachte und wie es am Ende gut ausgegangen ist" erzähle ich später.
Landroval schrieb: ... Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen? Bin gespannt auf die Gasmasken-Story! Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis?
Die Amis waren nur extra angereiste Manöverteilnehmer, wie meine Einheit (Pz. Artl.) auch. Deswegen waren sie in einer der benachbarten Unterkünfte (wenn ich mich richtig entsinne, waren das "ganz normale" Kasernen, die extra für die dort übenden ortsfremden Soldaten zur Verfügung standen?) und perfekt für mich zu erreichen.
Landroval schrieb: ... Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen? Bin gespannt auf die Gasmasken-Story! Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis?
Die Amis waren nur extra angereiste Manöverteilnehmer, wie meine Einheit (Pz. Artl.) auch. Deswegen waren sie in einer der benachbarten Unterkünfte (wenn ich mich richtig entsinne, waren das "ganz normale" Kasernen, die extra für die dort übenden ortsfremden Soldaten zur Verfügung standen?) und perfekt für mich zu erreichen.
Ich hatte damals als Schwimmbrückenpionier in Speyer gedient. Da gibt es eine Menge Geschichten... zum größten Teil lustig und mit "WTF?"-Charakter. Da kann ich so ein paar Sachen zum Besten geben.
Aber die erste nette Geschichte bezieht sich auf den Zeitpunkt meines Dienstes und hat sogar Eintracht-Bezug. Und das war nämlich genau zu der Zeit, als der FCK auf wundersame Art und Weise Deutsche Meister wurde... und wir erstmalig unter meinem ewigen Lieblingstrainer, Horst Ehrmantraut, aufgestiegen sind.
25.05.1998. Es war ein Montag und Dienstende. Ab in die Kantine, für Kantinenfraß. Oft hatte man aber einfach irgendwo Pizza oder ähnliches bestellt (weil die Kantine so gut war). Danach war es irgendwie Gang und Gebe, sich erst einmal in einem Kellerraum zu treffen, um Simpsons zu schauen. Danach meistens Nintendo64 und PS1-Sessions (manchmal sogar mit Unteroffizieren) auf den Stuben bei ein paar Bierchen. Diesmal kommt aber ein Kamerad aus der Nachbarstube rüber: "Wir fahren nach Frankfurt. Eintracht gegen Mainz gucken. Kommt hier jemand mit?" Da war ich quasi Gewehr bei Fuß. Mehrere Autos fuhren dann von Speyer nach Frankfurt. Waldstadion. G-Block. Unter Flutlicht mühten wir uns zu einem 2:2 Unentschieden. Der Punkt reichte aber zum Aufstieg aus. "Das Gras ist grüner"-Mainz mit der tollen Community versauerte damals noch in den Niederungen der 2. Liga. Waren das noch Zeiten. Danach ging es ab ins Gaslicht in Sachsenhausen. Derjenige mit den wenigstens Promille ist dann spät nachts wieder nach Speyer gefahren... und am nächsten Morgen gab es bei einigen Herren lange Gesichter, bei vielleicht 2-3 Stunden Schlaf und einigen Promille. Aber schee war's
Schön, dass solche spontanen Stadionbesuche damals noch möglich waren!
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Ich hatte damals als Schwimmbrückenpionier in Speyer gedient. Da gibt es eine Menge Geschichten... zum größten Teil lustig und mit "WTF?"-Charakter. Da kann ich so ein paar Sachen zum Besten geben.
Aber die erste nette Geschichte bezieht sich auf den Zeitpunkt meines Dienstes und hat sogar Eintracht-Bezug. Und das war nämlich genau zu der Zeit, als der FCK auf wundersame Art und Weise Deutsche Meister wurde... und wir erstmalig unter meinem ewigen Lieblingstrainer, Horst Ehrmantraut, aufgestiegen sind.
25.05.1998. Es war ein Montag und Dienstende. Ab in die Kantine, für Kantinenfraß. Oft hatte man aber einfach irgendwo Pizza oder ähnliches bestellt (weil die Kantine so gut war). Danach war es irgendwie Gang und Gebe, sich erst einmal in einem Kellerraum zu treffen, um Simpsons zu schauen. Danach meistens Nintendo64 und PS1-Sessions (manchmal sogar mit Unteroffizieren) auf den Stuben bei ein paar Bierchen. Diesmal kommt aber ein Kamerad aus der Nachbarstube rüber: "Wir fahren nach Frankfurt. Eintracht gegen Mainz gucken. Kommt hier jemand mit?" Da war ich quasi Gewehr bei Fuß. Mehrere Autos fuhren dann von Speyer nach Frankfurt. Waldstadion. G-Block. Unter Flutlicht mühten wir uns zu einem 2:2 Unentschieden. Der Punkt reichte aber zum Aufstieg aus. "Das Gras ist grüner"-Mainz mit der tollen Community versauerte damals noch in den Niederungen der 2. Liga. Waren das noch Zeiten. Danach ging es ab ins Gaslicht in Sachsenhausen. Derjenige mit den wenigstens Promille ist dann spät nachts wieder nach Speyer gefahren... und am nächsten Morgen gab es bei einigen Herren lange Gesichter, bei vielleicht 2-3 Stunden Schlaf und einigen Promille. Aber schee war's
Schön, dass solche spontanen Stadionbesuche damals noch möglich waren!
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Unser Standardübungsplatz war an einem Seitenarm des Rheins. Wir haben aber auch "scharfe" Übungen über den Rhein und auch einmal über den Neckar gemacht. Wir haben es aber auch hinbekommen, in etwas mehr als 10 Minuten eine Brücke auf- und wieder abzubauen. Bezüglich gefährlich: Das ist einem damals nicht so bewusst gewesen. Wir hatten aber tatsächlich leider einen Vorfall gehabt. Von daher kann ich bezüglich "KzH bis DZE" nicht so richtig lachen. Die Schwimmelemente werden quasi als "Koffer" ins Wass geschmissen. Zuvor entriegelt man an Land starre Verriegelungen. Man kann sich das wie ein "W" vorstellen: Also: Ein Element hat auf jeder Seite 3 Achsen, die verriegelt sind. Da ist ein Seilwindensystem drinnen.. und bei Aufschlag auf dem Wasser geht dann das Element auf und wird schlussendlich zur Plattform. Zuvor müssen jedoch Soldaten auf der Plattform diese Elemente wieder verriegeln bzw. auch mehrere Elemente miteinander verbinden (ein bissi Lego für Große). Und bei einer Übung gab es eine Welle und hatte eine noch nicht verriegelte Schwimmbrücke leicht angehoben. Ein Soldat stand dummerweise zu diesem Zeitpunkt genau auf der Mittelachse (die, wie auf dem ersten Bild zu sehen, nach oben auf gehen kann). Fuß ist nach unten gerutscht. Element hat sich wieder geschlossen. 5,4 Tonnen wiegt so ein Element. Den armen Kerl haben wir erst zum Ende der Bundeswehrzeit wieder gesehen.
Schön, dass solche spontanen Stadionbesuche damals noch möglich waren!
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Unser Standardübungsplatz war an einem Seitenarm des Rheins. Wir haben aber auch "scharfe" Übungen über den Rhein und auch einmal über den Neckar gemacht. Wir haben es aber auch hinbekommen, in etwas mehr als 10 Minuten eine Brücke auf- und wieder abzubauen. Bezüglich gefährlich: Das ist einem damals nicht so bewusst gewesen. Wir hatten aber tatsächlich leider einen Vorfall gehabt. Von daher kann ich bezüglich "KzH bis DZE" nicht so richtig lachen. Die Schwimmelemente werden quasi als "Koffer" ins Wass geschmissen. Zuvor entriegelt man an Land starre Verriegelungen. Man kann sich das wie ein "W" vorstellen: Also: Ein Element hat auf jeder Seite 3 Achsen, die verriegelt sind. Da ist ein Seilwindensystem drinnen.. und bei Aufschlag auf dem Wasser geht dann das Element auf und wird schlussendlich zur Plattform. Zuvor müssen jedoch Soldaten auf der Plattform diese Elemente wieder verriegeln bzw. auch mehrere Elemente miteinander verbinden (ein bissi Lego für Große). Und bei einer Übung gab es eine Welle und hatte eine noch nicht verriegelte Schwimmbrücke leicht angehoben. Ein Soldat stand dummerweise zu diesem Zeitpunkt genau auf der Mittelachse (die, wie auf dem ersten Bild zu sehen, nach oben auf gehen kann). Fuß ist nach unten gerutscht. Element hat sich wieder geschlossen. 5,4 Tonnen wiegt so ein Element. Den armen Kerl haben wir erst zum Ende der Bundeswehrzeit wieder gesehen.
Es ist so lange her, aber eine Situation ist mir noch in Erinnerung: Ich hatte Dienst als OvD und mußte die Kompanien kontrollieren, ob alles korrekt war. Als ich die Kontrolle begann, war die Tür zur Waffenkammer unverschlossen, vermutlich ein Versäumnis des WuG Uffz, aber der UvD hätte das merken müssen...das war das eine. Das zweite war, das aus dem Dienstzimmer des UvD eindeutige Geräusche zu vernehmen waren, die nur auf eins hindeuteten. Als ich eintrat, erhielt ich die Bestätigung. Das sich der UvD aber ausgerechnet mit der Ehefrau des Kompaniechefs vergnügte, mußte ich als schweres Dienstvergehen betrachten. Wenn ich beides in meinem Bericht erwähnte, war es für den Matratzenhelden vorbei und es hätte einen Riesenzirkus mit Papierkram und Diszi gegeben. Ich habe nur die Waffenkammer erwähnt, damit war er schon gestraft genug. Die Ehefrau habe ich des Kasernengeländes verwiesen, da sie keine Militärangehörige war, allerdings mit dem Hinweis, ihre Aktivitäten möglichst nicht auf Militärgelände auszuüben. Der Kompaniechef hat nie etwas davon erfahren, obwohl ich es normalerweise nicht hätte ignorieren dürfen. Man muß aber auch mal für dringende Bedürfnisse Verständnis zeigen. Als letztes habe ich den Kameraden darauf hingewiesen, das es nicht der HDV entspricht, vor einem vorgesetzten Offizier mit heruntergelassenen Hosen zu salutieren und Meldung zu machen.
Das mit dem Menschen entdecken hast Du gut gesagt. Ich hatte einige Ossis dabei (denen der Bund ziemlich lasch vorkam). Einen Torwart von MTV Ingolstadt und hervorragenden Schachspieler. Einen Kirchenmusiker. Einen Dorfpunk (kein leichtes Leben). Einen ganz zurückhaltenden Typen, der dann nach 3 Monaten ein extrem witziges, selbst gemachtes Rekrutenquiz über unsere Zeit dort veranstaltet hat. Einen Freund fürs Leben habe ich beim Bund gefunden. Andererseits gab es auch P. Huber, bei dem das P für Porno stand, die er in unfassbarer Anzahl und Diversität besaß und in die Kaserne mitbrachte.
Im meiner Ausbildungsbatterie war Dieter Schatzschneider im Stammpersonal. Ziemlich arrogantes A...loch. Einmal hatte er mich ziemlich derb angekackt - von mir gabs ein "Geh kacken!". Mein Hintermannn meinte danach zu ihm: "Dieta sei freundlich zu dem, der iss Ringa unn kämpft Bundesliga. Pass uff, der fackelt net lange.". Hatte damals Muckis und ein ziemlich breites Kreuz, aber das war komplett gelogen; Dieta war danach sehr freundlich zu mir.
Gute Güte!
Schön, dass auch mal außerhalb des Schirithreads posten zu können. Inwieweit das irgendjemandem je gut getan hat oder hätte, übersteigt meine Phantasie. Ich fands höchst sinnlos. Aber die Zeiten waren auch andere. Der einzige Sinn des Militärs damals bestand darin, Sandsäcke zu schleppen, wenn ein Fluss über die Ufer trat ... früh aufstehen und Betten machen, kann man sich zur Not auch selbst beibringen.
Dich möcht` ich sehen, wenn dir das "Betten bauen" misslingt und du dich dafür selbst anschreist.
Egal, die Stahlhelme für Gen Z sind schon gepresst
Du schreibst einen Mist, unglaublich.
Es war ja irgendwie "gut gemeint" im Sinne von "wIr tun den Jungs mal was Gutes", sogar Bier durften wir trinken zum Braten, aber welch ein Kontrastprogramm, denn am nächsten Tag wurden wieder scharfe Mörsergranaten auf einen imaginären Gegner gefeuert.
Was aber gut war, dass man in dem Café mal zivilisiert aufs Klo gehen und sich danach die Hände waschen konnte, denn an unserem Biwakplatz in Baumholder gab es tatsächlich noch einen klassischen "Donnerbalken" unter freiem Himmel...
Der Leutnant war ca. Mitte 20, also nicht so viel älter als ich und liess mich eigentlich immer in Ruhe mein Ding machen .Auch im normalen Kasernenalltag hatte ich immer Moglichkeit mich zu verkrümeln. Ich durfte mir auch meistens selber Leute für die Wartung der Fahrzeuge aussuchen und diese vor üblen Tagesabläufen bewahren. Entsprechend viele "Freunde" hatte ich ...
Ein Manöver-Stabsarzt hatte mir wegen einer Quetschung einen KZH-Schein ausgestellt, der mich vor 2 weiteren Wochen bewahren sollte. Der Spieß nahm dieses Dokument, schüttlete den Kopf und entschied "Du machst Innendienst!". Alle meine Argumente nutzten nichts, die vorzeitige Heimfahrt entfiel.
Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken. Wenn meine Einheit in der Kaserne eintraf, war ich (zusammen mit anderen Innendienstlern) deutlich in der besseren Verfassung.
Die Geschichte: "Als mich die "Gasmaske" in den Knast der Kasernenwache brachte und wie es am Ende gut ausgegangen ist" erzähle ich später.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen?
Bin gespannt auf die Gasmasken-Story!
Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Der Leutnant war ca. Mitte 20, also nicht so viel älter als ich und liess mich eigentlich immer in Ruhe mein Ding machen .Auch im normalen Kasernenalltag hatte ich immer Moglichkeit mich zu verkrümeln. Ich durfte mir auch meistens selber Leute für die Wartung der Fahrzeuge aussuchen und diese vor üblen Tagesabläufen bewahren. Entsprechend viele "Freunde" hatte ich ...
Ein Manöver-Stabsarzt hatte mir wegen einer Quetschung einen KZH-Schein ausgestellt, der mich vor 2 weiteren Wochen bewahren sollte. Der Spieß nahm dieses Dokument, schüttlete den Kopf und entschied "Du machst Innendienst!". Alle meine Argumente nutzten nichts, die vorzeitige Heimfahrt entfiel.
Naja, ich war dann oft bei den Amis, fand gute Kontakte und bekam super Essen und Trinken. Wenn meine Einheit in der Kaserne eintraf, war ich (zusammen mit anderen Innendienstlern) deutlich in der besseren Verfassung.
Die Geschichte: "Als mich die "Gasmaske" in den Knast der Kasernenwache brachte und wie es am Ende gut ausgegangen ist" erzähle ich später.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen?
Bin gespannt auf die Gasmasken-Story!
Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Die Amis waren nur extra angereiste Manöverteilnehmer, wie meine Einheit (Pz. Artl.) auch. Deswegen waren sie in einer der benachbarten Unterkünfte (wenn ich mich richtig entsinne, waren das "ganz normale" Kasernen, die extra für die dort übenden ortsfremden Soldaten zur Verfügung standen?) und perfekt für mich zu erreichen.
Gab es in der Lüneburger Heide (in Munster waren wir auch mal zwei lange Novemberwochen) auch Amis? Ich dachte, da im Norden seien vorwiegend die Briten gewesen?
Bin gespannt auf die Gasmasken-Story!
Aber jetzt erstmal auf dem Weg zum Brentanobad.
Die Amis waren nur extra angereiste Manöverteilnehmer, wie meine Einheit (Pz. Artl.) auch. Deswegen waren sie in einer der benachbarten Unterkünfte (wenn ich mich richtig entsinne, waren das "ganz normale" Kasernen, die extra für die dort übenden ortsfremden Soldaten zur Verfügung standen?) und perfekt für mich zu erreichen.
Aber die erste nette Geschichte bezieht sich auf den Zeitpunkt meines Dienstes und hat sogar Eintracht-Bezug. Und das war nämlich genau zu der Zeit, als der FCK auf wundersame Art und Weise Deutsche Meister wurde... und wir erstmalig unter meinem ewigen Lieblingstrainer, Horst Ehrmantraut, aufgestiegen sind.
25.05.1998. Es war ein Montag und Dienstende. Ab in die Kantine, für Kantinenfraß. Oft hatte man aber einfach irgendwo Pizza oder ähnliches bestellt (weil die Kantine so gut war). Danach war es irgendwie Gang und Gebe, sich erst einmal in einem Kellerraum zu treffen, um Simpsons zu schauen. Danach meistens Nintendo64 und PS1-Sessions (manchmal sogar mit Unteroffizieren) auf den Stuben bei ein paar Bierchen. Diesmal kommt aber ein Kamerad aus der Nachbarstube rüber: "Wir fahren nach Frankfurt. Eintracht gegen Mainz gucken. Kommt hier jemand mit?" Da war ich quasi Gewehr bei Fuß.
Mehrere Autos fuhren dann von Speyer nach Frankfurt. Waldstadion. G-Block. Unter Flutlicht mühten wir uns zu einem 2:2 Unentschieden. Der Punkt reichte aber zum Aufstieg aus. "Das Gras ist grüner"-Mainz mit der tollen Community versauerte damals noch in den Niederungen der 2. Liga. Waren das noch Zeiten. Danach ging es ab ins Gaslicht in Sachsenhausen. Derjenige mit den wenigstens Promille ist dann spät nachts wieder nach Speyer gefahren... und am nächsten Morgen gab es bei einigen Herren lange Gesichter, bei vielleicht 2-3 Stunden Schlaf und einigen Promille. Aber schee war's
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Aber die erste nette Geschichte bezieht sich auf den Zeitpunkt meines Dienstes und hat sogar Eintracht-Bezug. Und das war nämlich genau zu der Zeit, als der FCK auf wundersame Art und Weise Deutsche Meister wurde... und wir erstmalig unter meinem ewigen Lieblingstrainer, Horst Ehrmantraut, aufgestiegen sind.
25.05.1998. Es war ein Montag und Dienstende. Ab in die Kantine, für Kantinenfraß. Oft hatte man aber einfach irgendwo Pizza oder ähnliches bestellt (weil die Kantine so gut war). Danach war es irgendwie Gang und Gebe, sich erst einmal in einem Kellerraum zu treffen, um Simpsons zu schauen. Danach meistens Nintendo64 und PS1-Sessions (manchmal sogar mit Unteroffizieren) auf den Stuben bei ein paar Bierchen. Diesmal kommt aber ein Kamerad aus der Nachbarstube rüber: "Wir fahren nach Frankfurt. Eintracht gegen Mainz gucken. Kommt hier jemand mit?" Da war ich quasi Gewehr bei Fuß.
Mehrere Autos fuhren dann von Speyer nach Frankfurt. Waldstadion. G-Block. Unter Flutlicht mühten wir uns zu einem 2:2 Unentschieden. Der Punkt reichte aber zum Aufstieg aus. "Das Gras ist grüner"-Mainz mit der tollen Community versauerte damals noch in den Niederungen der 2. Liga. Waren das noch Zeiten. Danach ging es ab ins Gaslicht in Sachsenhausen. Derjenige mit den wenigstens Promille ist dann spät nachts wieder nach Speyer gefahren... und am nächsten Morgen gab es bei einigen Herren lange Gesichter, bei vielleicht 2-3 Stunden Schlaf und einigen Promille. Aber schee war's
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Unser Standardübungsplatz war an einem Seitenarm des Rheins. Wir haben aber auch "scharfe" Übungen über den Rhein und auch einmal über den Neckar gemacht. Wir haben es aber auch hinbekommen, in etwas mehr als 10 Minuten eine Brücke auf- und wieder abzubauen.
Bezüglich gefährlich: Das ist einem damals nicht so bewusst gewesen. Wir hatten aber tatsächlich leider einen Vorfall gehabt. Von daher kann ich bezüglich "KzH bis DZE" nicht so richtig lachen. Die Schwimmelemente werden quasi als "Koffer" ins Wass geschmissen. Zuvor entriegelt man an Land starre Verriegelungen. Man kann sich das wie ein "W" vorstellen: Also: Ein Element hat auf jeder Seite 3 Achsen, die verriegelt sind. Da ist ein Seilwindensystem drinnen.. und bei Aufschlag auf dem Wasser geht dann das Element auf und wird schlussendlich zur Plattform.
Zuvor müssen jedoch Soldaten auf der Plattform diese Elemente wieder verriegeln bzw. auch mehrere Elemente miteinander verbinden (ein bissi Lego für Große). Und bei einer Übung gab es eine Welle und hatte eine noch nicht verriegelte Schwimmbrücke leicht angehoben. Ein Soldat stand dummerweise zu diesem Zeitpunkt genau auf der Mittelachse (die, wie auf dem ersten Bild zu sehen, nach oben auf gehen kann). Fuß ist nach unten gerutscht. Element hat sich wieder geschlossen. 5,4 Tonnen wiegt so ein Element. Den armen Kerl haben wir erst zum Ende der Bundeswehrzeit wieder gesehen.
An Nächte mit 3-4 Stunden Schlaf kann ich mich auch noch erinnern. Damals mit 19 hat man das noch besser weggesteckt. Das "poco", die Disco in Wetzlar, die ich schon als Schüler frequentierte, hatte bis 1 Uhr auf, dann war es 2 bis man daheim im Bett lag, und spätestens um 5.30 klingelte schon wieder der Wecker, weil Dienstbeginn um 6 in der Kaserne.
Schwimmbrücken, das stelle ich mir technisch sehr anspruchsvoll und auch nicht ungefährlich vor. Habt ihr das auch tatsächlich auf den Rhein geübt, die Dinger aufzubauen, bei Schiffsverkehr etc.?
Unser Standardübungsplatz war an einem Seitenarm des Rheins. Wir haben aber auch "scharfe" Übungen über den Rhein und auch einmal über den Neckar gemacht. Wir haben es aber auch hinbekommen, in etwas mehr als 10 Minuten eine Brücke auf- und wieder abzubauen.
Bezüglich gefährlich: Das ist einem damals nicht so bewusst gewesen. Wir hatten aber tatsächlich leider einen Vorfall gehabt. Von daher kann ich bezüglich "KzH bis DZE" nicht so richtig lachen. Die Schwimmelemente werden quasi als "Koffer" ins Wass geschmissen. Zuvor entriegelt man an Land starre Verriegelungen. Man kann sich das wie ein "W" vorstellen: Also: Ein Element hat auf jeder Seite 3 Achsen, die verriegelt sind. Da ist ein Seilwindensystem drinnen.. und bei Aufschlag auf dem Wasser geht dann das Element auf und wird schlussendlich zur Plattform.
Zuvor müssen jedoch Soldaten auf der Plattform diese Elemente wieder verriegeln bzw. auch mehrere Elemente miteinander verbinden (ein bissi Lego für Große). Und bei einer Übung gab es eine Welle und hatte eine noch nicht verriegelte Schwimmbrücke leicht angehoben. Ein Soldat stand dummerweise zu diesem Zeitpunkt genau auf der Mittelachse (die, wie auf dem ersten Bild zu sehen, nach oben auf gehen kann). Fuß ist nach unten gerutscht. Element hat sich wieder geschlossen. 5,4 Tonnen wiegt so ein Element. Den armen Kerl haben wir erst zum Ende der Bundeswehrzeit wieder gesehen.
Ich hatte Dienst als OvD und mußte die Kompanien kontrollieren, ob alles korrekt war.
Als ich die Kontrolle begann, war die Tür zur Waffenkammer unverschlossen, vermutlich ein Versäumnis des WuG Uffz, aber der UvD hätte das merken müssen...das war das eine.
Das zweite war, das aus dem Dienstzimmer des UvD eindeutige Geräusche zu vernehmen waren, die nur auf eins hindeuteten.
Als ich eintrat, erhielt ich die Bestätigung.
Das sich der UvD aber ausgerechnet mit der Ehefrau des Kompaniechefs vergnügte, mußte ich als schweres Dienstvergehen betrachten.
Wenn ich beides in meinem Bericht erwähnte, war es für den Matratzenhelden vorbei und es hätte einen Riesenzirkus mit Papierkram und Diszi gegeben.
Ich habe nur die Waffenkammer erwähnt, damit war er schon gestraft genug.
Die Ehefrau habe ich des Kasernengeländes verwiesen, da sie keine Militärangehörige war, allerdings mit dem Hinweis, ihre Aktivitäten möglichst nicht auf Militärgelände auszuüben.
Der Kompaniechef hat nie etwas davon erfahren, obwohl ich es normalerweise nicht hätte ignorieren dürfen.
Man muß aber auch mal für dringende Bedürfnisse Verständnis zeigen.
Als letztes habe ich den Kameraden darauf hingewiesen, das es nicht der HDV entspricht, vor einem vorgesetzten Offizier mit heruntergelassenen Hosen zu salutieren und Meldung zu machen.