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Israel

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@DA

Schreib doch, um was es Dir geht. Ich kenne genügend Israelis, die Kritik an ihrer Regierung üben. Sind das alles Antisemiten?

@M_M
Faschistisch kann Israel nicht wirklich sein, da der Begriff eng mit der national-sozialistischen Rasse-Ideologie verwoben ist. Hobby-Politologen würden es allenfalls vorsichtig faschistoid nennen.

Sei es drum. Es gibt auch das Israel der Koexisstenz und nicht nur des Gaza-Streifens. Umgekehrt gibt es die Hizbullah und den Libanon, Selbstmordattentäter usf.

Man kann in dieser schwierigen Gemengelage aus Ressentiments und Haß kaum noch einen Schuldigen ausmachen. Vielleicht sollte man das auch gar nicht. Nachvollziehen kann ich allerdings, daß man aus Selbstschutzgründen teils zu drastischen Maßnahmen greift. Eingangskontrollen mit Metalldetektoren bei Cafés usf. sind schon prall.

Ich bin kein Richter und hüte mich vor Schuldzuweisungen. Daß aber versucht wird statt des Einsatzes friedlicher Mittel eigene Ansichten herbeizubombardieren - das kann es nicht sein.
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Zeus schrieb:

Faschistisch kann Israel nicht wirklich sein, da der Begriff eng mit der national-sozialistischen Rasse-Ideologie verwoben ist.


Der Faschismus, in Italien z.B., hatte aber keine derartige rassenbiologische Komponente (allenfalls erst nach Beeinflussung durch den Bündnispartner, da hat man dann eben mal mitgemacht).

Für faschistisch halte ich Israel aber auch nicht, wenngleich ich die konservativ-orthodoxe Politik da auch nicht gutheiße.
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Maxfanatic schrieb:
Zeus schrieb:

Faschistisch kann Israel nicht wirklich sein, da der Begriff eng mit der national-sozialistischen Rasse-Ideologie verwoben ist.


Der Faschismus, in Italien z.B., hatte aber keine derartige rassenbiologische Komponente (allenfalls erst nach Beeinflussung durch den Bündnispartner, da hat man dann eben mal mitgemacht).

Für faschistisch halte ich Israel aber auch nicht, wenngleich ich die konservativ-orthodoxe Politik da auch nicht gutheiße.



Keine rassenbiologische Komponente ? Wirklich nicht ?
Walter Hollstein ("Kein Frieden um Israel" ) erläutert: Maßgebliche Väter des Zionismus, der ideologischen Grundlage Israels, wie Theodor Herzl oder der Biologe Meisel, gingen von der Notwendigkeit eines speziellen "Judenstaats" aus, da "der Antisemitismus ewiglich und jedem Nichtjuden inhärent (innewohnend)" sei. Zum Beweis dieser These wurden von Meisel sogar Chromosomen- untersuchungen angestellt. Herzl schrieb in seinem Buch "Judenstaat" über die Aufgaben bei der angestrebten Kolonialisierung Palästinas, des "Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" : "Die autochtone (vorhandene/eingeborene) Bevölkerung ist zunächst für die gröbste Kolonialisierungsarbeit heranzuziehen und sodann unbemerkt über die Grenze abzuschieben." Das war die Grundlage für die fortan verfolgte Politik der "Fait accomplis" der vollendeten Tatsachen, die von der Weltöffentlichkeit "unbemerkt" vollzogen und sodann von dieser akzeptiert werden mußte. Der Antisemitismus sollte also nicht in den jeweiligen Ländern bekämpft werden, sondern wurde als unvermeidlich und biologistisch vorbestimmt hingenommen. Die Antwort auf diesen war der Judenstaat, in welchem es keine Chance für Antisemitismus geben würde. Der Zionismus ist also keine dem Antisemitismus entgegenstehende Ideologie, sondern als diesem quasi parallel anzusehen.
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Zeus schrieb:
War da auch nicht mal was mit dem Iran, der seine Fußballspieler, die nicht wider israelische Mannschaften anträten, als Helden verehre? Ich meine mich da an eine komische Geschichte mit Haschemian zu entsinnen, der urplötzlich krank war, als es gegen Mak. Telaviv ging.


Nun, im ersten Golfkrieg war sich der Iran nicht zu schade sich mit israelischen Waffen (u.a. Panzer) gegen den Irak zu wehren (Quelle: Bekannter aus dem damaligen iranischen Landwirtschaftsministerium). Daher kann ich mir eigentlich nur an den Kopf greifen. Zudem ist dieses Forum für solche Diskussionen ein denkbar ungeigneter Ort.
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Rigobert_G schrieb:
Daher kann ich mir eigentlich nur an den Kopf greifen. Zudem ist dieses Forum für solche Diskussionen ein denkbar ungeigneter Ort.


Wieso, was spricht dagegen, sich gelegentlich auch als Fußball-Fan an den Kopf zu greifen ? Und wieso ist dieses Forum dazu ungeeignet ? Ist es uninteressant und egal, warum Israel im europäischen Wettbewerb spielt, obwohl im Herz des Orients zu finden ?
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Sorry, dachte die Diskussion geht wieder mal in Richtung Stammtisch. Ist aber Gott sei Dank (noch) nicht so. Daher nehme ich das mit ungeeigneten Ort zurück...  
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Pedrogranata schrieb:
Rigobert_G schrieb:
Daher kann ich mir eigentlich nur an den Kopf greifen. Zudem ist dieses Forum für solche Diskussionen ein denkbar ungeigneter Ort.


Wieso, was spricht dagegen, sich gelegentlich auch als Fußball-Fan an den Kopf zu greifen ? Und wieso ist dieses Forum dazu ungeeignet ? Ist es uninteressant und egal, warum Israel im europäischen Wettbewerb spielt, obwohl im Herz des Orients zu finden ?


Warum das so ist, wurde doch schon hinreichend am Anfang des Threads erlaeutert. Aber trotzdem ist keine Ruh' hier weil immer mehr Leute ankommen und meinen jetzt wieder den Nah-Ost Konflikt mit ihrem geballten Fachwissen analysieren zu muessen......wir hatten schon so oft threads zu dem Thema die dann ausarten irgendwann mal, ich denke nicht, dass wir das nochmal gebrauchen koennen. Warum gibt man den Leuten hier eigentlich immer wieder das Forum ihre Abneigungen so zur Schau zu tragen, muss das sein? Ich bein kein Mod und will auch keiner sein aber wenn ich einer waere, dann waere der Thread jetzt zu.
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Ruben schrieb:
Ich bein kein Mod und will auch keiner sein aber wenn ich einer waere, dann waere der Thread jetzt zu.



Zum Glück bist du keiner...

Ruben schrieb auch (#27):
"...im uebrigen ist Dein obiger Post echt zum Bruellen komisch.... "Sollen sie sich mit ihren Nachbarn vertragen (wie wir das seit 61 Jahren) auch machen"  ....also dann schlag ich vor wir tauschen mal die Nachbarn und Israel muss sich mit den boesen Schweizern, Oesis, Belgiern, Hollaendern usw. rumschlagen und Du Witzbold probierst es mal mit Syrien, Irak, Iran usw......."

Dein Vorschlag ist doch schon längst Tatsache:
Die deutsche Marine liegt vor der libanesischen Küste mir robustem Auftrag
und euer Schiedsrichtergespann Yefet, Nahmias und Shteif probiert es mal mit der Eintracht und Palermo.
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Ruben schrieb:
Ich bein kein Mod und will auch keiner sein aber wenn ich einer waere, dann waere der Thread jetzt zu.

... genau so wie vermutlich jeder andere Fred in dem die leiseste Kritik an Israel kommuniziert würde ... zum Modsein gehört e bissi Neutralität und Objektivität (es sei denn es geht um Alex Meier) ...

DA
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Zeus schrieb:

@DA

Schreib doch, um was es Dir geht. Ich kenne genügend Israelis, die Kritik an ihrer Regierung üben. Sind das alles Antisemiten?

Nein, das ist ein Fußballfred. Einer kann sich ja dran halten, oder?

DA
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Keine rassenbiologische Komponente ? Wirklich nicht ?
Walter Hollstein ("Kein Frieden um Israel" ) erläutert: Maßgebliche Väter des Zionismus, der ideologischen Grundlage Israels, wie Theodor Herzl oder der Biologe Meisel, gingen von der Notwendigkeit eines speziellen "Judenstaats" aus, da "der Antisemitismus ewiglich und jedem Nichtjuden inhärent (innewohnend)" sei. Zum Beweis dieser These wurden von Meisel sogar Chromosomen- untersuchungen angestellt. Herzl schrieb in seinem Buch "Judenstaat" über die Aufgaben bei der angestrebten Kolonialisierung Palästinas, des "Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" : "Die autochtone (vorhandene/eingeborene) Bevölkerung ist zunächst für die gröbste Kolonialisierungsarbeit heranzuziehen und sodann unbemerkt über die Grenze abzuschieben." Das war die Grundlage für die fortan verfolgte Politik der "Fait accomplis" der vollendeten Tatsachen, die von der Weltöffentlichkeit "unbemerkt" vollzogen und sodann von dieser akzeptiert werden mußte. Der Antisemitismus sollte also nicht in den jeweiligen Ländern bekämpft werden, sondern wurde als unvermeidlich und biologistisch vorbestimmt hingenommen. Die Antwort auf diesen war der Judenstaat, in welchem es keine Chance für Antisemitismus geben würde. Der Zionismus ist also keine dem Antisemitismus entgegenstehende Ideologie, sondern als diesem quasi parallel anzusehen.



Äh, sorry, ich habs mir jetzt 3mal durchgelesen, aber:

Wo steht da was von der rassenbiologischen Komponente im (ital.) Faschismus??

Dass es auch da und überall Antisemitismus gab und gibt, bestreite ich nicht, aber einen Zusammenhang mit meinem Beitrag, auf den du geantwortet hast, sehe ich beim besten Willen nicht.
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Ruben schrieb:
propain schrieb:

Ja. Hier haben die nix zu suchen, denn so mischt sich Europa mal wieder einseitig in die Politik da unten ein. Jedes Land da unten fragt sich zu Recht, warum dürfen die da mitspielen und wir nicht, sind die was besseres.

Netter Kommentar von Dir....
Im uebrigen, kein Land da unten fragt sich das, im Gegenteil, die sind sehr froh darueber das Israel seit 1994 Uefa Mitglied ist.
Denn bis 1994 hat Israel auch in der Asiengruppe gespielt mit besagten Laendern zusammen, die aber dann systematisch Spiele gegen Israel boykottierten so dass es dann eher witzlos war in der Gruppe zu bleiben. Der Grund in die Ueafa zu wechseln diente also der Politik auszuweichen und wieder Fussball spielen zu koennen...


Danke für diese Richtigstellung, dies dürfte die Sache beantworten.
(Nur mal zur Erinnerung gepostet    )
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@ Maxfanatic

Wollte zeigen, daß die rassenbiologische Komponente in der zionistischen Ideologie zu finden ist. Italien hat in der Tat keine im Faschismus erlebt.
Argumentum a mjore ad minum.
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Argumentum a majore ad minum
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Pedrogranata schrieb:
@ Maxfanatic

Wollte zeigen, daß die rassenbiologische Komponente in der zionistischen Ideologie zu finden ist. Italien hat in der Tat keine im Faschismus erlebt.
Argumentum a mjore ad minum.


Sorry, aber das halte ich für Unfug!!! Der Zionismus hat mit Rassismus überhaupt nichts zu tun. Er ist eine Reaktion auf den Antisemitismus in Europa gewesen, nicht mehr gedemütigt und wehrlos zu sein, sondern selbstbestimmt und frei. Denn es geht um ein Volk, das 2000 Jahre regelrecht vogelfrei war, dessen Menschen gemordet werden konnten, ohne das die Mörder Angst haben mußten, dafür bestraft werden zu müssen. Das sollte wohl in Deutschland bekannt sein. Darauf ist Israel und der Zionismus die Antwort. Und ich finde es einfach jämmerlich und kläglich für Deutschland, wie latent und offen weiterhin der Antisemitismus brütet, wenn man ein bißchen an der Oberfläche kratzt. Dazu passt die totale Unfähigkeit, mit Israel wenigstens etwas redlich umzugehen (Was wäre in Deutschland eigentlich los, wenn hier Zehntausende in die Luft gesprengt worden wären, eine Demokratie wär das hier nicht mehr. oder die dunklen Seiten der Araber zu ignorieren.Schade und traurig.
Aber wie wußte schon Berthold Brecht: "Der Schoß aus dem das Unheil kroch, ist leider furchtbar fruchtbar noch."
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Apollo11 schrieb:
Pedrogranata schrieb:
@ Maxfanatic
Wollte zeigen, daß die rassenbiologische Komponente in der zionistischen Ideologie zu finden ist. Italien hat in der Tat keine im Faschismus erlebt.
Argumentum a mjore ad minum.


Sorry, aber das halte ich für Unfug!!! Der Zionismus hat mit Rassismus überhaupt nichts zu tun. Er ist eine Reaktion auf den Antisemitismus in Europa gewesen, nicht mehr gedemütigt und wehrlos zu sein, sondern selbstbestimmt und frei. Denn es geht um ein Volk, das 2000 Jahre regelrecht vogelfrei war, dessen Menschen gemordet werden konnten, ohne das die Mörder Angst haben mußten, dafür bestraft werden zu müssen. Das sollte wohl in Deutschland bekannt sein. Darauf ist Israel und der Zionismus die Antwort. Und ich finde es einfach jämmerlich und kläglich für Deutschland, wie latent und offen weiterhin der Antisemitismus brütet, wenn man ein bißchen an der Oberfläche kratzt. Dazu passt die totale Unfähigkeit, mit Israel wenigstens etwas redlich umzugehen (Was wäre in Deutschland eigentlich los, wenn hier Zehntausende in die Luft gesprengt worden wären, eine Demokratie wär das hier nicht mehr. oder die dunklen Seiten der Araber zu ignorieren.Schade und traurig.
Aber wie wußte schon Berthold Brecht: "Der Schoß aus dem das Unheil kroch, ist leider furchtbar fruchtbar noch."

Die Kernaussage ist: Die Juden sind zweitausend Jahre verfolgt worden und dürfen daher jetzt ebenfalls rassistisch sein und zweitausend Jahre lang ungestraft Leute ermorden.

Und wenn ich anderer Meinung bin, bin ich zumindest latent antisemitisch und unfähig redlich mit Israel umzugehen? Und all die Juden, die ebenfalls nicht dieser Meinung sind, und davon dürfte es eine ganze Menge geben, ebenfalls?

Ich glaube, Dir würde ein wenig Objektivität ganz gut tun. Besonders diese "dunklen Seiten der Araber" würden mich mal interessieren.

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:

Die Kernaussage ist: Die Juden sind zweitausend Jahre verfolgt worden und dürfen daher jetzt ebenfalls rassistisch sein und zweitausend Jahre lang ungestraft Leute ermorden.



Das ist doch Unsinn!
Die Juden sind jahrhundertelang verfolgt worden und setzen jetzt alles daran, dass sowas nicht mehr geschieht. Über die Art und Weise, wie das in Israel getan wird, kann man streiten. Aber es gibt sicherlich größere "Unrechtsstaaten" als Israel.

Ich verstehe auch das Ansinnen der Palästinenser- aber wie will man denn zu einem Konsens kommen, wenn diese nicht dazu bereit sind, das Existenzrecht Israels anzuerkennen?? In dem Falle würde ich auch mit niemandem verhandeln.
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Lieber Dortelweil-Adler, ich poste hier mal einen Kommentar aus der israelischen Zeitung Haaretz aus dem jüngsten libanon-Krieg. Vielleicht macht es ja klick. Ab davon na ja wir sind Adler und ich weiß sehr wohl, daß das hier ein Eintracht-Forum ist. Aber ich will eine Eintracht ohne Rassismus und Antisemitismus und ich hoffe das viele auch so denken!

Tut uns leid, Welt – Kommentar von Guy Benyovits, haaretz, 31.7.06

Tut uns leid, Welt

Die Welt empört sich über die „barbarischen Juden“, aber vergisst den 7-jährigen israelischen Jungen, der von Hisbollah-Raketen getötet wurde

Der britische Kommentator sitzt mit Krawatte im Studio und verliest mit gut zurechtgemachter Schaudermiene die aufschreienden Schlagzeilen der Zeitungen. Ganz Europa, so scheint es, ist heute vereint in der Meinung, dass wir alle – alle Israelis – schuldig sind für das, was als „ zweites Massaker von Kana“ beschrieben wird.

Ministerpräsident Ehud Olmert und Generalstabschef Dan Halutz haben sich entschuldigt. Ebenso der Verteidigungsminister. Und das sogar, bevor eine Untersuchung durchgeführt wird, bevor die ganze Wahrheit ans Licht kommt. So sind wir eben.

Es steht mir nicht zu, mich ihnen an die Seite zu stellen. Aber, wenn Sie gestatten, möchte ich gerne ein paar eigene Entschuldigungen vorbringen, einen Tag nach der Bombardierung.

Tut uns leid, Welt. Tut uns leid, dass wir wieder böse waren und barbarisch und zerschlagend. Tut uns leid, dass wir eure wilden antisemitischen Fantasien haben wahr werden lassen, und ihr uns als Stachel im Fleisch des Nahen Ostens, um nicht zu sagen der gesamten Welt, ansehen könnt. Und das alles, damit ihr nächstes Mal, wenn es einen blutigen Terroranschlag in Spanien, England oder irgendwo anders gibt, selbstgerecht seufzen und die Motive „verstehen“ könnt, denn schließlich sind ja die Israelis eh schuld an allem. Es sind nicht wir, werdet ihr mit Frohlocken sagen, sie sind es. Sie waren diejenigen, die eigentlich die Amerikaner in den Irak schickten, oder? Sie haben so eine Gruppe, die „Weisen von Zion“, die die Welt regiert. Das haben wir irgendwo gelesen.

Gibson sprach aus, was alle denken

Tut uns leid, Mel Gibson. Tut uns leid, dass wir uns über dich aufgeregt haben, weil du gestern einem Polizisten in Los Angeles gesagt hast, dass diese verdammten Juden verantwortlich sind für all die Kriege in der Welt, und dann den Polizisten ärgerlich gefragt hast, ob er auch jüdisch sei.
Schließlich, Mel, hast du ja mit betrunkener Stimme und mit schwerem australischem Akzent zum Ausdruck gebracht, was die Mehrheit der westlichen Welt zurzeit denkt. Diese verfluchten Juden, dreckige Juden, verdammte Jidden. In einer Sekunde verkürzte sich der Abstand zwischen einem führenden Hollywood-Schauspieler und dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad auf null.

Zum Glück hat Gibsons Landsmann, Premierminister John Howard, die Würde des Landes gerettet, indem er zu sagen wagte, dass die Hisbollah keine Befreiungsorganisation, sondern eine Terrororganisation ist – woraufhin er von Demonstranten angegriffen wurde. Es gibt hier und dort ein paar Lichtstrahlen, trotz allem. Und sie alle werden wir uns erinnern.

Tut uns leid, Ephraim Kishon. Tut uns leid für all die Jahre, die du von denjenigen, die sich selbst als literarisch-kulturelles Establishment des Landes verstehen, als „verrückter Rechter“ boykottiert wurdest für die Perlen, die du schriebst und deren Wahrheitsgehalt wir erst heute langsam begreifen – wie der Essay darüber, wie die Welt Israel in der Rolle des „Juden“ liebt, des geschlagenen und erniedrigten, a la Tewje, der Milchmann aus „Anatevka“.

Die Welt liebt es wirklich, uns so zu sehen, verspottet und verachtet. Den neuen Juden mag die Welt überhaupt nicht, den mit den Panzern. Das ist ein gefährlicher Jude. Er hat Macht und tut, was er will. Im alten osteuropäischen Schtettl gab es keine Panzer. Dort, unter der Herrschaft des polnischen Gutsherren, wussten wir, wo unser Platz war. Du hattest ja so recht, Ephraim. Tut uns leid.

Wir heulen nicht rum

Und: es tut uns leid, Omer Pesachov. Tut uns leid, teures Kind, du wirst für immer sieben Jahre alt bleiben. An den kleinen Leichnam, der in den Armen seiner Großmutter Yehudit im Moschav Meron zurückblieb, wird sich niemand auf der Welt erinnern. Und darüber berichtet hat eigentlich auch fast niemand.

Tut uns leid, Omer, tut uns leid, dass wir nicht alle Nachrichtenagenturen und Auslandskorrespondenten und Al-Jazeera anschleppten und uns an den UN-Sicherheitsrat wandten und rund um die Uhr Protestaktionen organisierten und aus voller Kehle schrien – in dem Moment, als diese verfluchte Rakete auf euer Haus fiel und dich und deine Großmutter tötete.
Wir haben all das nicht getan, weil wir stolz auf uns und unsere Stärke sind. Wir rennen nicht gleich zur UN und zu den Medien und jammern. Wir beißen uns auf die Zunge und machen weiter, weil wir keine andere Wahl haben.

Also, tut uns leid, Omer, weil wir eigentlich nur dich um Verzeihung bitten müssen. Und erst dann die Kinder von Kana.

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1. Es in meinen Augen immer noch ein Unterschied zwischen "den Juden" und Israel!

Das "Judentum" ist eine Religion, völlig unabhängig von der Staatszugehörigkeit!
Natürlich ist Israel der einzig existierende jüdische Staat dennoch sollte man das nicht miteinander verwechseln

2. Dass Israel das macht, was ihnen die letzten 2000 Jahren widerfahren ist, ist wohl auch etwas übertrieben!

3. Das ursprüngliche Problem liegt ja schon über 55 Jahre zurück! Die "letzten Überlebenden" werden von den Siegermächten in ein Gebiet geschickt! Dort bekommen sie dann einfach alle wichtigen Hafenstädte, die religiöse Hauptstadt und sämtliche Wasser und Landwirtschaftsgebiete! Den Palästinensern wird alles zum "Leben und Glauben" genommen! Natürlich kommts dann zur Reaktion und einem Krieg den Amerika für Israel gewinnt!

Alles was danach kommt ist ein erbitterter verhasster Kampf auf beiden Seiten! Der Staat Israel mit genau denselben Methoden wie die Terroristen (nur mit besserer Ausrüstung)

Auf der einen Seite haben wir eine Generation Israelis die sich nur "verteidigen wollen" und in jedem Moslem einen Terroristen sehen! Auf der anderen Seite sind es Palästinenser die in ärmlichsten Verhältnissen aufwachsen und schon während der Pausen auf dem Schulhof mit Tränengasgranaten "bombadiert werden" und so mit diesem "Hass" aufwachsen!

Die Zwickmühle in der heutigen Generation liegt darin:

Wie kann ich als "Palästinenser" einen Staat akzeptieren der auf den Blut meiner Väter und Mütter gebaut ist und mir das normale Leben unmöglich macht

Und wie kann ich als "Israeli" die Militäraktionen verurteilen wenn das "angeblich" die einzige Möglichkeit ist in Ruhe zu leben ohne tägliche Angst vor Selbstmordanschlägen zu haben!  


Leider kann sich Israel dank der Unterstützung Amerikas und Großbritannien alles erlauben (Niedermetzeln von Flüchtlingslagern etc..) und solange diese bedingungslose Unterstützung anhält, wird sich in Nahost nix ändern! Neue Generationen von Terroristen werden geboren, der Hass wächst und die Israelis metzeln ab und zu ein paar Moslems nieder und verbauen sich somit selbst die Chance auf eine friedliches Leben!


Das Thema ist jedoch so umfang- und facettenreich dass man ihm in so einem Thread nicht gerecht wird....
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achja und zu diesem Zeitungsartikel:


Apollo11 schrieb:
Tut uns leid, Welt – Kommentar von Guy Benyovits, haaretz, 31.7.06

Tut uns leid, Welt

Die Welt empört sich über die „barbarischen Juden“, aber vergisst den 7-jährigen israelischen Jungen, der von Hisbollah-Raketen getötet wurde

Der britische Kommentator sitzt mit Krawatte im Studio und verliest mit gut zurechtgemachter Schaudermiene die aufschreienden Schlagzeilen der Zeitungen. Ganz Europa, so scheint es, ist heute vereint in der Meinung, dass wir alle – alle Israelis – schuldig sind für das, was als „ zweites Massaker von Kana“ beschrieben wird.

Ministerpräsident Ehud Olmert und Generalstabschef Dan Halutz haben sich entschuldigt. Ebenso der Verteidigungsminister. Und das sogar, bevor eine Untersuchung durchgeführt wird, bevor die ganze Wahrheit ans Licht kommt. So sind wir eben.

Es steht mir nicht zu, mich ihnen an die Seite zu stellen. Aber, wenn Sie gestatten, möchte ich gerne ein paar eigene Entschuldigungen vorbringen, einen Tag nach der Bombardierung.

Tut uns leid, Welt. Tut uns leid, dass wir wieder böse waren und barbarisch und zerschlagend. Tut uns leid, dass wir eure wilden antisemitischen Fantasien haben wahr werden lassen, und ihr uns als Stachel im Fleisch des Nahen Ostens, um nicht zu sagen der gesamten Welt, ansehen könnt. Und das alles, damit ihr nächstes Mal, wenn es einen blutigen Terroranschlag in Spanien, England oder irgendwo anders gibt, selbstgerecht seufzen und die Motive „verstehen“ könnt, denn schließlich sind ja die Israelis eh schuld an allem. Es sind nicht wir, werdet ihr mit Frohlocken sagen, sie sind es. Sie waren diejenigen, die eigentlich die Amerikaner in den Irak schickten, oder? Sie haben so eine Gruppe, die „Weisen von Zion“, die die Welt regiert. Das haben wir irgendwo gelesen.

Gibson sprach aus, was alle denken

Tut uns leid, Mel Gibson. Tut uns leid, dass wir uns über dich aufgeregt haben, weil du gestern einem Polizisten in Los Angeles gesagt hast, dass diese verdammten Juden verantwortlich sind für all die Kriege in der Welt, und dann den Polizisten ärgerlich gefragt hast, ob er auch jüdisch sei.
Schließlich, Mel, hast du ja mit betrunkener Stimme und mit schwerem australischem Akzent zum Ausdruck gebracht, was die Mehrheit der westlichen Welt zurzeit denkt. Diese verfluchten Juden, dreckige Juden, verdammte Jidden. In einer Sekunde verkürzte sich der Abstand zwischen einem führenden Hollywood-Schauspieler und dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad auf null.

Zum Glück hat Gibsons Landsmann, Premierminister John Howard, die Würde des Landes gerettet, indem er zu sagen wagte, dass die Hisbollah keine Befreiungsorganisation, sondern eine Terrororganisation ist – woraufhin er von Demonstranten angegriffen wurde. Es gibt hier und dort ein paar Lichtstrahlen, trotz allem. Und sie alle werden wir uns erinnern.

Tut uns leid, Ephraim Kishon. Tut uns leid für all die Jahre, die du von denjenigen, die sich selbst als literarisch-kulturelles Establishment des Landes verstehen, als „verrückter Rechter“ boykottiert wurdest für die Perlen, die du schriebst und deren Wahrheitsgehalt wir erst heute langsam begreifen – wie der Essay darüber, wie die Welt Israel in der Rolle des „Juden“ liebt, des geschlagenen und erniedrigten, a la Tewje, der Milchmann aus „Anatevka“.

Die Welt liebt es wirklich, uns so zu sehen, verspottet und verachtet. Den neuen Juden mag die Welt überhaupt nicht, den mit den Panzern. Das ist ein gefährlicher Jude. Er hat Macht und tut, was er will. Im alten osteuropäischen Schtettl gab es keine Panzer. Dort, unter der Herrschaft des polnischen Gutsherren, wussten wir, wo unser Platz war. Du hattest ja so recht, Ephraim. Tut uns leid.

Wir heulen nicht rum

Und: es tut uns leid, Omer Pesachov. Tut uns leid, teures Kind, du wirst für immer sieben Jahre alt bleiben. An den kleinen Leichnam, der in den Armen seiner Großmutter Yehudit im Moschav Meron zurückblieb, wird sich niemand auf der Welt erinnern. Und darüber berichtet hat eigentlich auch fast niemand.

Tut uns leid, Omer, tut uns leid, dass wir nicht alle Nachrichtenagenturen und Auslandskorrespondenten und Al-Jazeera anschleppten und uns an den UN-Sicherheitsrat wandten und rund um die Uhr Protestaktionen organisierten und aus voller Kehle schrien – in dem Moment, als diese verfluchte Rakete auf euer Haus fiel und dich und deine Großmutter tötete.
Wir haben all das nicht getan, weil wir stolz auf uns und unsere Stärke sind. Wir rennen nicht gleich zur UN und zu den Medien und jammern. Wir beißen uns auf die Zunge und machen weiter, weil wir keine andere Wahl haben.

Also, tut uns leid, Omer, weil wir eigentlich nur dich um Verzeihung bitten müssen. Und erst dann die Kinder von Kana.




Das ist die letzte selbstherrliche Scheisse die ich jemals gelesen habe! Man will keine Fehler zugeben und jegliche Aktionen seinerseits rechtfertigen!

Dieser Artikel erreicht schon fast "Stürmer"-Niveau!

Sorry für diesen Vergleich aber wenn ich so einen Artikel lese, steigt in mir eine unglaubliche Wut hoch! Da werden dutzende Menschen ermordet und das einzige was diese Zeitung auf das Blatt krizelt sind sarkastische Hasstiraden auf alles und Jedermann der nicht sämtliche Mittel zum Zweck heiligt....


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