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Feninismusthesen: Erwartungen - Das Leben in der Neuzeit

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Maggo schrieb:
Aber warum begründet das eine Abkehr von der offensiven Spielweise und nicht die Verfeinerung des Defensivspiels bei BEIBEHALTUNG eben dieser tollen und den Gegner dominierenden Spielweise?


Es gab bis zur Saison 2006/2007 keine Abkehr! Dies wurde dir bereits ein paar mal gesagt. Es haben sich lediglich die meisten Mannschaften auf diese Taktik eingestellt. Und anstatt offensiv zu spielen, ernten wir seitdem Punkte. Zudem verlagerte sich mit dem Streittransfer das Kreativzentrum auf die rechte Seite, während zuvor mit Chris, Preuß, Köhler, NADW und Meier recht ausgeglichen waren. Dies hat meiner Meinung nach auch mit der egoistischen Spielweise Streits zu tun. Desweiteren wurde mit Takahara ein Spieler verpflichtet, der taktisch gesehen Copado nicht ersetzten konnte.
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ach und weil sich jetzt die Gegner auf unsere defensive Spielweise eingestellt haben, müssen wir wieder offensiv spielen???
Ich halte das für eine Pseudologik. Überraschung erzeugt man im Spiel durch Spielzüge - nicht so sehr durch die Taktikformation oder die Ausrichtung.
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Schoppenpetzer schrieb:


Wir haben dann eine halbe Rückrunde mit dem allerletzten Aufgebot gespielt.


Wir haben bereits ab dem 17. Spieltag aufgehört trotz offensiver Taktik zu punkten! . [/quote]

Allerletztes Aufgebot? Ich weiß nicht, sicher nicht mit dem besten. Aber allerletztes?

Offensive Taktik? Ich weiß nicht, ich habe tatsächlich in Erinnerung,
dass das Spiel in der damalige Saison teils sehr schön anzusehen war. Aber letztlich war das doch viel sehr guter Konterfußball. Irgendwann hat das der Gegner gemerkt und hat nicht mehr mit Mann und Maus gestürmt. Und seitdem haben wir eigentlich das Problem, "schön" zu spielen. Da wir niemanden hatten, der in der Lage war tiefer stehende Mannschaften auszuspielen. Auch Copado nicht, der eine beschissene Rückrunde spielte, trotzdem viele Einsatzzeiten hatte und zum Schluss hin weniger Berücksichtigung fand. Bis heute hat sich an der Grundproblematik wenig geändert. Das ist aber in der Tat weniger einer Frage des Systems als der Spieler.

BiebererAdler
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Maggo schrieb:
ach und weil sich jetzt die Gegner auf unsere defensive Spielweise eingestellt haben, müssen wir wieder offensiv spielen???
Ich halte das für eine Pseudologik. Überraschung erzeugt man im Spiel durch Spielzüge - nicht so sehr durch die Taktikformation oder die Ausrichtung.


Ach haben unserer Gegner dies getan? Ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen! Bisher haben wir immer mehr Punkte geholt, als 2005/2006. Da haben sich unsere Gegner ja mächtig auf uns eingestellt!  
Es gibt quasi nur 2 Möglichkeiten Punkte zu holen:
a) Ich zwinge dem Gegner meine Taktik auf! Dazu brauche ich aber ein gewisses Maß an guten Spielern. Die haben wir (noch) nicht! Ich behaupte mal sogar, daß es nur 2 Vereine in Deutschland gibt, die das derzeit mittel- bis langfristig können: Bayern und Bremen (und dies auch nur im nationalen Wettbewerb).
b) Ich passe mich stets dem Gegner an! Dies tut Funkel, denn ansonsten hätten wir wohl nicht gegen Leverkusen, Hamburg und Bayern gepunktet. Zudem haben wir gegen Bremen sehr gut mitgehalten und hätten mit etwas mehr Glück noch den Ausgleich geschossen. Mit Sicherheit kann man darüber diskutieren, ob man bei dem einen oder anderen Spiel der letzten Saison (diese Hinrunde nehme ich mal aufgrund der vielen Verletzungen im Stürmerbereich aus) nicht auch mit zwei Mittelstürmern hätte auflaufen können, aber das Grundkonzept stimmt (vorerst).
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Schoppenpetzer schrieb:

Ach haben unserer Gegner dies getan? Ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen! Bisher haben wir immer mehr Punkte geholt, als 2005/2006. Da haben sich unsere Gegner ja mächtig auf uns eingestellt!  

Ach Schoppe! Willst du wirklich allein auf die Punkte achten? Ich z.B. finde das schon erwähnte Spiel in Leverkusen am Anfang der Rückrunde 05/06 mitnichten einen Beweis dafür, dass sich der Gegner auf uns eingestellt hat. Oder meinst du, Leverkusen wäre in das Spiel gegangen und hätte gesagt: lass die Eintracht uns mal an die Wand spielen, die treffen eh nix und wir machen aus unseren 2-3 Chancen 2 Tore?
Oder diese Saison das Spiel in München. Da haben wir einen Punkt mitgenommen, wurden aber völlig an die Wand gespielt und hatten viele hochkarätige Chancen gegen uns. Aber wir wussten ja, dass Toni und Klose nicht so die Goalgetter sind, oder was?

Und es ist auch gar nicht so wie du behauptest, dass eine bessere Mannschaft sich notwendigerweise immer durchsetzt, wenn die schlechtere Mannschaft mitspielt. Denn es kommt ja drauf an, welche Mannschaft besser zusammenspielt, wie gut die Mannschaften verteidigen, angreifen etc. Ich spiele z.B. Unihockey  (Floorball) und meine Mannschaft ist die mit Abstand beste in der Liga von den Spielern her. Aber wenn eine Mannschaft gegen uns mitspielt, haben wir immer Probleme. Wenn sie sich hinten reinstellt, wird sie abgeschossen.

Und wenn meine Mannschaft der nächsten Saison Realität würde, dann sehe ich kaum eine Mannschaft in der Bundesliga, die da technisch und spielerisch mithalten könnte (eigentlich nur Stuttgart, Leverkusen, Bayern und evtl. Werder):
Pröll
Ochs - Galindo - Russ - Aogo/Steinhöfer
Preuß
Meier - - - - Chris
Caio
Ama - Fenin


(oder alternativ im Mittelfeld: Chris - Meier, Toski - Caio)
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BiebererAdler schrieb:
Offensive Taktik? Ich weiß nicht, ich habe tatsächlich in Erinnerung, dass das Spiel in der damalige Saison teils sehr schön anzusehen war. Aber letztlich war das doch viel sehr guter Konterfußball. Irgendwann hat das der Gegner gemerkt und hat nicht mehr mit Mann und Maus gestürmt. Und seitdem haben wir eigentlich das Problem, "schön" zu spielen. Da wir niemanden hatten, der in der Lage war tiefer stehende Mannschaften auszuspielen. Auch Copado nicht, der eine beschissene Rückrunde spielte, trotzdem viele Einsatzzeiten hatte und zum Schluss hin weniger Berücksichtigung fand. Bis heute hat sich an der Grundproblematik wenig geändert. Das ist aber in der Tat weniger einer Frage des Systems als der Spieler.

Genau so war und ist es!
Aber manche Leute stricken leider lieber an Legenden (Super-Copado, Dolchstoß-Funkel).
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Maggo schrieb:

Ach Schoppe! Willst du wirklich allein auf die Punkte achten? Ich z.B. finde das schon erwähnte Spiel in Leverkusen am Anfang der Rückrunde 05/06 mitnichten einen Beweis dafür, dass sich der Gegner auf uns eingestellt hat. Oder meinst du, Leverkusen wäre in das Spiel gegangen und hätte gesagt: lass die Eintracht uns mal an die Wand spielen, die treffen eh nix und wir machen aus unseren 2-3 Chancen 2 Tore?


Warum sollen sie nicht in Frankfurt antreten mit dem Motto:"Laß die mal kommen, wir warten auf Fehler und nutzen diese gnadenlos aus"? Ist doch dieselbe Taktik, wie die Bayern es seit Jahrzehnten zeigen.
Im übrigen darf in unserer Lage nicht die Punkte vernachlässigen, sonst endet  es schnell wieder in Fürth und dann ist erst einmal sowohl die sportliche, als auch die finanzielle Ausgangssituation hinüber, um guten Fußball zu liefern.
Sollten wir irgendwann einmal zu den oberen Klubs gehören, die jede Saison weit weg vom Abstieg spielen, können wir darüber reden, wieder mehr auf die Ästhetik zu reden.
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Schoppenpetzer schrieb:
Maggo schrieb:

Ach Schoppe! Willst du wirklich allein auf die Punkte achten? Ich z.B. finde das schon erwähnte Spiel in Leverkusen am Anfang der Rückrunde 05/06 mitnichten einen Beweis dafür, dass sich der Gegner auf uns eingestellt hat. Oder meinst du, Leverkusen wäre in das Spiel gegangen und hätte gesagt: lass die Eintracht uns mal an die Wand spielen, die treffen eh nix und wir machen aus unseren 2-3 Chancen 2 Tore?


Warum sollen sie nicht in Frankfurt antreten mit dem Motto:"Laß die mal kommen, wir warten auf Fehler und nutzen diese gnadenlos aus"? Ist doch dieselbe Taktik, wie die Bayern es seit Jahrzehnten zeigen.
Im übrigen darf in unserer Lage nicht die Punkte vernachlässigen, sonst endet  es schnell wieder in Fürth und dann ist erst einmal sowohl die sportliche, als auch die finanzielle Ausgangssituation hinüber, um guten Fußball zu liefern.
Sollten wir irgendwann einmal zu den oberen Klubs gehören, die jede Saison weit weg vom Abstieg spielen, können wir darüber reden, wieder mehr auf die Ästhetik zu reden.


Du wechselst das Thema! Es ging hier nicht um den Erfolg, sondern darum, ob die anderen Mannschaften sich auf unser offensives Spielsystem eingestellt hatten oder nicht.
Ob und wenn ja wie sich das in Punkten ausgedrückt hat, ist eine andere Frage.
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Maggo schrieb:
Es ging hier nicht um den Erfolg, sondern darum, ob die anderen Mannschaften sich auf unser offensives Spielsystem eingestellt hatten oder nicht.


Ich frage nochmal, welches "offensive" Spielsystem. ich gebe zu, ich bin kein Super-Experte und habe sicher nicht jedes Spiel gesehen. Aber ich kann mich zumindest nicht an erfolgreiche Beispiele von Offensivfußball, sondern nur an tollen erfolgreichen Konterfußball erinnern.

BiebererAdler

PS: Übrigens bei allen Schwächen von Cha- Konterfußball, das konnte der !
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Maggo schrieb:

Du wechselst das Thema! Es ging hier nicht um den Erfolg, sondern darum, ob die anderen Mannschaften sich auf unser offensives Spielsystem eingestellt hatten oder nicht.
Ob und wenn ja wie sich das in Punkten ausgedrückt hat, ist eine andere Frage.


Wieso wechsle ich das Thema? In erster Linie geht es darum, daß die Eintracht Punkte sammelt. Wenn man dies nicht mit dem 2005/2006-gezeigten Fußball schafft, dann muß man halt sein System ändern. Es mag dir ja beim Zuschauen nicht gefallen, aber derzeit lässt sich in unserer Situation nicht großartig etwas anderes servieren, ohne gleich unseren Ligaaufenthalt zu gefährden. Als Beweis hieerfür wurde dir der Vergleich zwischen den letzten 3 Saisons gezeigt.
Was daran nicht so sehr zu verstehen ist, bleibt mir schleierhaft - zumal niemand etwas gegen eine eierlegene Wollmilchsau einzuwenden hätte (erfolgreich und attraktiv spielen).
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Die Diskussion ist mir zum Teil zu vergangenheitslastig geworden. Ich ganz persönlich werte die offensive Transferpolitik dieses Winters in der Tat als Beginn einer neuen Zeitrechnung. Für mich spielt es derzeit keine wahnsinnig entscheidende Rolle, warum wir vor Monaten und Jahren unser Spielsystem aus welchen Gründen auch immer so oder so ausgerichtet haben. Ich gehe einfach davon aus, dass die bisherige zurückhaltende Transferpolitik voll und ganz auf die Etablierung in der Bundesliga bei gleichzeitiger finanzieller Konsolidierung gesetzt hat. Gratulation, dies ist hervorragend umgesetzt worden und die Mittel, die zur Zielerreichung notwendig waren, spielen aufgrund der Wichtigkeit diese Ziels eine absolut untergeordnete Rolle.

Nun sind neue Zeiten angebrochen. Und nun möchte ich nochmal die Grundaussage meines Ausgangsbeitrages versuchen auf den Punkt zu bringen: Wir wollen den nächsten Schritt gehen. Die Spitze zu erreichen ist lt. HB und FF auch mittelfristig so gut wie unmöglich, da die Spitzenclubs ihre Position in Beton gemeißelt haben. Der Verein versucht nun innerhalb eines gewissen Rahmens des Mittelmaßes sich so gut wie möglich zu positionieren und hat dabei Angst, dass dies dem Umfeld nicht ausreicht, weil dieses einen größeren weiteren Schritt machen möchte.

Und genau da ist mein Ansatz: Mittelmaß also weiterhin (weiterhin? Bisher waren wir eher abstiegsgefährdet, gesichertes Mittelmaß ist für uns Neuland) trotz enormen Erwartungen aufgrund der neuen Transferpolitik. Der Weg, dies so zu akzeptieren besteht darin, nicht nur am Tabellenplatz den Erfolg zu messen, sondern auch an der Attraktivität des Spielsystems. In der Hoffnung, dass ein attraktives Spielsystem gewisse  Synergieeffekte erzielen wird (Verein wird populärer, interessanter für potentielle Neuzugänge, Zufriedenstellung des Umfeldes auch bei gering verbesserten Platzierungen, etc.), kauft man die Spieler gezielt für die Verwirklichung gewisser Grundansprüche an die taktische Ausrichtung, ebenso setzt man in der Nachwuchsarbeit auch auf diese Basics.

In meinen Augen wird es zu schnell akzeptiert, dass man Punkte nur oder hauptsächlich durch ein auf Reaktion und Zerstörung ausgelegtes Spielsystem gewinnen kann. In der Tat ist der Fußball global immer unattraktiver geworden je moderner er wurde (Afrika-Cup "Leckerbissen" Elfenbeinküste gegen Nigeria, mittlerweile europäisch verseuchter Ergebnisfußball mit der Frage: Ist der afrikanische Fußball durch die ach so tollen z.B. Berti-Vogts-mäßigen europäischen Einflüsse tatsächlich viel besser als zu Zeiten eines Roger Milla 1990? Mich würde der Gegenentwurf mal interessieren). Ein Armutszeugnis und ein Beleg für den mangelnden Mut, hier gezielt entgegenzuwirken. Das der Europameister Griechenland heißt, ist in erster Linie eine Ohrfeige für alle anderen beteiligten Länder, die es offenbar nicht verstanden haben, ideenreich und innovativ dieses System zu knacken. Vor allem schlimm, weil einige Länder durchaus über die Einzelspieler verfügen, die Systeme zu sprengen in der Lage wären, aber oft genug im Gefängnis eines Spielsystems gehalten werden, welches ihre Kreativität verkümmern läßt.

Ich habe die Hoffnung, dass wir zukünftig (und nur davon rede ich und damit meine ich vor allem auch die kommende Saison, vor der sich das Transferfenster ja nochmals öffnet) durchaus in der Lage sein werden, eine solche Rolle zu spielen, dass wir mehr agieren statt zu reagieren.

Verstehen kann ich nicht, wie man bei diesem Thema sich seiner Sache so sicher sein kann. Man kann das Geleistete beurteilen, aber es fehlt der jeweilige Gegenbeweis, dass es anders besser gelaufen wäre. Deshalb hört doch bitte auf, so zu tun als wäre dies und das Fakt. Und ebenso versteht es sich von selbst, dass alles relativ gemeint ist. Ich sage nicht, dass man in jedem Spiel volle Pulle ins offene Messer laufen soll und man niemals das Spiel am Gegner ausrichtet.

Mir tut es jedenfalls weh, wenn ich sehe, was z.B. aus dem Afrika-Cup geworden ist. Und ich weigere mich, es als gegeben hinzunehmen, dass man Erfolg nur haben kann, wenn man sich dem modernen Käse anpasst, der meist gespielt wird. Vielleicht mal wieder eine falsche These von mir, aber das könnt ihr mir nicht beweisen. Ätsch.
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Fenin kann kommen was wolle. In diesem Sinn.. schieß viele Tore...und herzlich willkommen in Frankfurt...
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Feninist schrieb:
Die Diskussion ist mir zum Teil zu vergangenheitslastig geworden. Ich ganz persönlich werte die offensive Transferpolitik dieses Winters in der Tat als Beginn einer neuen Zeitrechnung. Für mich spielt es derzeit keine wahnsinnig entscheidende Rolle, warum wir vor Monaten und Jahren unser Spielsystem aus welchen Gründen auch immer so oder so ausgerichtet haben. Ich gehe einfach davon aus, dass die bisherige zurückhaltende Transferpolitik voll und ganz auf die Etablierung in der Bundesliga bei gleichzeitiger finanzieller Konsolidierung gesetzt hat. Gratulation, dies ist hervorragend umgesetzt worden und die Mittel, die zur Zielerreichung notwendig waren, spielen aufgrund der Wichtigkeit diese Ziels eine absolut untergeordnete Rolle.

Nun sind neue Zeiten angebrochen. Und nun möchte ich nochmal die Grundaussage meines Ausgangsbeitrages versuchen auf den Punkt zu bringen: Wir wollen den nächsten Schritt gehen. Die Spitze zu erreichen ist lt. HB und FF auch mittelfristig so gut wie unmöglich, da die Spitzenclubs ihre Position in Beton gemeißelt haben. Der Verein versucht nun innerhalb eines gewissen Rahmens des Mittelmaßes sich so gut wie möglich zu positionieren und hat dabei Angst, dass dies dem Umfeld nicht ausreicht, weil dieses einen größeren weiteren Schritt machen möchte.

Und genau da ist mein Ansatz: Mittelmaß also weiterhin (weiterhin? Bisher waren wir eher abstiegsgefährdet, gesichertes Mittelmaß ist für uns Neuland) trotz enormen Erwartungen aufgrund der neuen Transferpolitik. Der Weg, dies so zu akzeptieren besteht darin, nicht nur am Tabellenplatz den Erfolg zu messen, sondern auch an der Attraktivität des Spielsystems. In der Hoffnung, dass ein attraktives Spielsystem gewisse  Synergieeffekte erzielen wird (Verein wird populärer, interessanter für potentielle Neuzugänge, Zufriedenstellung des Umfeldes auch bei gering verbesserten Platzierungen, etc.), kauft man die Spieler gezielt für die Verwirklichung gewisser Grundansprüche an die taktische Ausrichtung, ebenso setzt man in der Nachwuchsarbeit auch auf diese Basics.

In meinen Augen wird es zu schnell akzeptiert, dass man Punkte nur oder hauptsächlich durch ein auf Reaktion und Zerstörung ausgelegtes Spielsystem gewinnen kann. In der Tat ist der Fußball global immer unattraktiver geworden je moderner er wurde (Afrika-Cup "Leckerbissen" Elfenbeinküste gegen Nigeria, mittlerweile europäisch verseuchter Ergebnisfußball mit der Frage: Ist der afrikanische Fußball durch die ach so tollen z.B. Berti-Vogts-mäßigen europäischen Einflüsse tatsächlich viel besser als zu Zeiten eines Roger Milla 1990? Mich würde der Gegenentwurf mal interessieren). Ein Armutszeugnis und ein Beleg für den mangelnden Mut, hier gezielt entgegenzuwirken. Das der Europameister Griechenland heißt, ist in erster Linie eine Ohrfeige für alle anderen beteiligten Länder, die es offenbar nicht verstanden haben, ideenreich und innovativ dieses System zu knacken. Vor allem schlimm, weil einige Länder durchaus über die Einzelspieler verfügen, die Systeme zu sprengen in der Lage wären, aber oft genug im Gefängnis eines Spielsystems gehalten werden, welches ihre Kreativität verkümmern läßt.
Ich habe die Hoffnung, dass wir zukünftig (und nur davon rede ich und damit meine ich vor allem auch die kommende Saison, vor der sich das Transferfenster ja nochmals öffnet) durchaus in der Lage sein werden, eine solche Rolle zu spielen, dass wir mehr agieren statt zu reagieren.

Verstehen kann ich nicht, wie man bei diesem Thema sich seiner Sache so sicher sein kann. Man kann das Geleistete beurteilen, aber es fehlt der jeweilige Gegenbeweis, dass es anders besser gelaufen wäre. Deshalb hört doch bitte auf, so zu tun als wäre dies und das Fakt. Und ebenso versteht es sich von selbst, dass alles relativ gemeint ist. Ich sage nicht, dass man in jedem Spiel volle Pulle ins offene Messer laufen soll und man niemals das Spiel am Gegner ausrichtet.

Mir tut es jedenfalls weh, wenn ich sehe, was z.B. aus dem Afrika-Cup geworden ist. Und ich weigere mich, es als gegeben hinzunehmen, dass man Erfolg nur haben kann, wenn man sich dem modernen Käse anpasst, der meist gespielt wird. Vielleicht mal wieder eine falsche These von mir, aber das könnt ihr mir nicht beweisen. Ätsch.


Erstmal Gratulation zu dem tollen Thread.  

Du setzt hier sehr interessante Punkte zur Diskussion, die ich auch ein wenig kommentieren moechte.

Ich denke es war wirklich geplant, abzuwarten ob man sich wirklich in der Liga halten kann. Ich koennte mir vorstellen, dass man sich selbst so eine Marke gesetzt hat, ab wann man mehr aktiv werden moechte. Mit erreichten 23 Punkten braucht man vielleicht noch 16 - 17 Punkte zum Klassenerhalt.

Grosser Vorteil man kann jetzt mit neuen und jungen Spielern mehr "experimentieren". Ich denke ab der Saison 2008/2009 wird man auch die Ziele anders definieren.

Das mit dem Umfeld ist so ne Sache. Ich persoenlich halte die Konstellation eG und AG nicht fuer gluecklich. Das weckt besonders in der eG Begehrlichkeiten. Nur eins ist auch klar das Finanz-Umfeld investiert nur bei steigenden Erfolg.

Das Umfeld Fan, so wie ich euch kenne werden die meisten die Eintracht selbst in der 3 Liga unterstuetzen. Das wir alle von internationalen Spielen trauemen, sollte aber auch erlaubt sein. Wenn's dann nicht so kommt - na und.

Du bist wie ich auch anscheinend kein Realist. Der Tabellenplatz ist extrem wichtig und leider weniger die Spielweise. Ansehen in der allgemeinen Oeffentlichkeit, bei den Fernsehgeldern usw.

Sag wir die Eintracht wird 7 mit "Kack-Fussball", dann wird sie beachtet, ist als Werbe-Traeger interessant, erhaelt Betrag X von den Medien. Keiner interessiert sich doch Morgen, ob die toll gespielt haben. Bestes Beispiel dass Spiel gegen die Bayern, das was ich in 5 Minuten Zusammnefassung sah, kann man getrostet vom fussballerisch als schrecklich bezeichnen. Aber es war einPunkt in Bayern. Die Saison zuvor ht man zwar ganz gut gespielt, hat auch den Lob vom Gegner erhalten, nur was kann ich mir davon kaufen.

Und natuerlich hast du recht frueher war alles besser ,-)  ,-) .
Ganz im Ernst man sieht kaum noch so richtig schoene Fussballspiele. Das Problem wie schon beschrieben nur der Erfolg zaehlt -leider!

Gruss Afrigaaner
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Feninist schrieb:

Mir tut es jedenfalls weh, wenn ich sehe, was z.B. aus dem Afrika-Cup geworden ist. Und ich weigere mich, es als gegeben hinzunehmen, dass man Erfolg nur haben kann, wenn man sich dem modernen Käse anpasst, der meist gespielt wird. Vielleicht mal wieder eine falsche These von mir, aber das könnt ihr mir nicht beweisen. Ätsch.


Hm, doch.
Europameister: Griechenland
Weltmeister: Italien

Als Vergleich bietet sich American Football an (eine noch systemlastigere Sportart mit wesentlich mehr Einfluss durch den Trainer).
Die College Spiele sind meist wesentlich attraktiver, speltakulärer, denn jeder Spieler, ja sogar jeder Coach versucht auf sich aufmerksam zu machen.

Denn es bringen alle Titel nichts, wenn man zwar immer für das Team ackerte, aber der Draft an einem vorbeigeht.

In der NFL wird es dann wesentlich taktiklastiger, weniger spektakulär, weil da geht es um das grosse Geld, um den grossen Titel.

Es ist traurig, aber nicht von ungefähr spielen viele der Topteams mit nur noch einer richtigen Spitze und zwei Sechsern.

Wobei ja selbst Otto teilweise auf "3 Stürmer" umgestellt hat (da spielt Ama übrigens außen *hust*)

Wenn man dann überlegt, wie erfolgreich ein Rehagel und ein Stevens waren und sind, dann ist der bedauerliche Schluß leider, daß eine defensive Grundausrichtung wohl den größeren Erfolg verspricht.

Allerdings sieht man am HSV durch vdVaart auch, wie ein Spieler manchmal auch in solch ein defensives Korsett wunderschönen Fussball hineinzaubert.
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Die 3 letzten Beiträge waren allesamt gut und sachlich fundiert. Hätten sie am Anfang des Threads gestanden wäre es wahrscheinlich etwas versöhnlicher zugegangen. Ich denke mal genau so haben HB und FF sich das auch vorgestellt.
Es ist durchaus real und nachvollziehbar. Meine Hochachtung,meine Herren!!!!
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Ebifix schrieb:
Die 3 letzten Beiträge waren allesamt gut und sachlich fundiert.


Mist. Meiner ist der Viertletzte. Werd mir mehr Mühe geben  
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Pardon, deinen habe ich natürlich besonders gemeint. Aber im Ernst,so macht das Forum Spass. Und man weiß man hat es mit Leuten zu tun,die sich wirklich Gedanken machen über unsere SGE. Das finde ich gut.
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meine Forderung: FF muss Caio "alle Freiheiten nach vorne" einräumen!

Ein Mann mit diesen aussergewöhlichen Fähigkeiten muss von vielen Defensivaufgaben freigestellt werden, für ihn müssen andere die weiten Wege gehen, er muss dann alle Kräfte konzentriert beisammen haben, wenn er MIT dem Ball bei eigenem Ballbesitz kreativ werden kann.

Nur so kann ein Caio seine besondere Klasse für Eintracht und im interesse der Mannschaft entfalten und entwickeln!

Ich sehe - leider (!) - am Horizont bereits einen Rangnick-Balakov-Konflikt auf uns zukommen. Bekanntlich hattte Rnagnick zu seiner Stuttgarter Zeit Balakov in ein taktisches Schema nach dem Motto "Balakov ist einer unter Gleichen" pressen wollen. Balakov verlor die Lust, Rangnick die Geduld, setzte den regisseur auf die Bank und es dauerte nicht mehr lange, da war Rangnick weg vom VfB.

Erst Felix Magath als Nachfolger-Trainer wusste, dass man solche aussergewöhnlichen Fussballer nicht wie alle Anderen behandeln kann. Magath wusste, dass er Erfolg nur MIT und nicht GEGEN den Regisseur haben konnte. Magath räumte die oben beschiebenen "Freiheiten" ein, der Erfolg gab ihm Recht.

FF, bitte denken Sie mal darüber nach!
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Hmm, also ich bin ja kein ausgewiesener Freund von Funkel. Aber in dieser Hinsicht mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ich denke schon, dass Caio, wenn er spielt, quasi alle Freiheiten hat. Was natürlich nicht bedeutet und bedeuten darf, dass er bei gegnerischem Ballbesitz von der Defensivarbeit entbunden ist.
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Feninist schrieb:
Ich ganz persönlich werte die offensive Transferpolitik dieses Winters in der Tat als Beginn einer neuen Zeitrechnung.


Und genau da unterscheiden wir uns. Ich bin da Funkelist:

Wir haben für einen guten Stürmer einen potenziell guten bekommen.

Wir haben für einen sehr guten Mittelfeldspieler einen potenziell sehr guten bekommen.

Wir haben einen bei uns bestenfalls durchschnittlichen, aber variabel einsetzbaren Spieler verloren. Und dafür noch nichts bekommen.

Ich sehe, dass wir mehr Geld in die Hand genommen haben. Und nicht Zweitligaspieler als Kompensation gekauft haben. Ich sehe aber (noch) nicht den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Natürlich, wenn einer von beiden grandios einschlägt, dann kann das passieren. Aber erwarten sollte man es nicht.

Dein Träumen sei Dir vergönnt. Ich träume auch. Ich sehe aber noch keine Wiederkehr der goldenen Ende70er und auch nicht der goldenen Anfang90er. Erwarten sollte man es aber nicht.

Andererseits sehe ich auch nicht die Plätze 1-8 in Stein gemeißelt. Mit ein wenig Glück kann das klappen. Nur erwarten sollte man es halt nicht.

Ich sehe auch lieber Zauberfußball. Wenn wir aber mit 2 Uwe Bindewalds statt 1 Andy Möller - technisch vielleicht nicht ganz so brillliant - Meister werden, ist mir das lieber als Rostock. Ok - das ist jetzt ein wenig schief. Aber ich glaube in der Tat, dass es schon eines sehr teuren Teams braucht, die taktisch beschlagenen Ballzaubeer sind ja in der Regel keine Billigspieler, um gegen das Rasenschach des modernen Fussballs mithalten zu können.

BiebererAdler


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