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SAW Gebabbel 5. März 2008

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Luzbert schrieb:

Aber ist das nicht eigentlich auch der Weg den wir aktuell unter Ausklammerung des Begriffs "Investoren" beschreiten?
HB möcxhte den Verein Jahr um Jahr nach vorne bringen um irgendwann die Chance zu nutzen sich vorne festbeißen zu können.
Dabei handelt er emotionslos und kalkuliert rein wirtschaftlich.
Auch wenn ich den Einstieg von Investoren strikt ablehne und Modelle wie Hoffenheim verabscheue, die Herangehensweise unterscheidet sich nicht von der unsrigen.
Nur, dass HB kein Privates Geld reinpumpt, sondern die vorhandenen Mittel optimal nutzt.
 


Naja was 6:3 meint is eher darauf abgezielt, dass ein investor sich einen scheiss um die Fans, die Tradition und die Kultur des Vereines interessiert. Der sieht es einfach als gewinnerzielendes Objekt an. HB hingegen handelt zwar emotionslos mit dem vorhandenen Kapital, aber ihm ist der Verein und dessen Tradition, sowie der Stellenwert der Eintracht alles andere als egal. Er möchte den Verein aus eigener Kraft zum Erfolg führen. Und ein Invetor verkloppt den Verein einfachwieder, wenn er keinen Bock mehr hat, HB wird das nicht tun.
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Schade. Jetzt war ich bereit für den Diskurs. Jetzt hätt ich mal wieder Lust gehabt. Kommt leider nix.

Bedtime for Bonzo.
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schusch schrieb:
schusch schrieb:
freundDERsonne schrieb:


Kennst du die EK.Quote z.B. von Manchester? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Bank bei einem Fußballverein eine Quote von 10 - 15 % wie z.B. bei Immobilien akzeptiert, da es Abseits des Stadions keine fest kalkulierbaren Gegenwerte gibt und der Vereinswert auch von sportlichem Erfolg abhängt. und somit hohes Risiko bürgt.  


 


Der Wert der Marke wird ebenfalls bilanziert. Und der ist immens. Nach IAS geht das viel einfacher als nach HGB. Die Einnahmen aus den Fernsehverträgen, zumindest die Garantiezahlungen, kannst du ebenfalls aktivieren. Da kommt schon etwas zusammen, was über den Wert des Gebäudes Stadion hinausgeht. Und das ist immer ausverkauft.


Ich sollte das vielleicht jetzt wieder in unseren Kontext zurück führen.

Markenwert bedeutet: Du bist Manchester United und nicht Colchester United. Und selbst wenn du ein rosa Trikot raus haust, gibt es genug Deppen, die das kaufen, weil das ist von Dir! Und das ist was wert. Und das kann man auch bilanzieren. Ich verstehe allerdings nicht, was H96 groß an Markenwert aufbauen will. Die Musik spielt da in England, nicht in der Buli. Warum sollen Chinesen jetzt mit H96-Trikots rumlaufen? Und wenn, sind sie eh alle Fakes.

Und wenn das "große Geld" auf einmal da ist? Was passiert? Ronaldinho gibt es nur einmal. Nicht jeder kann einen haben. Die Spieler werden nicht besser, nur teurer.

Was will ein Investor? Unser Geld, nichts anderes.

Geld verdienen. Asche machen. Sonst nix. Hopp hat andere Motive, ein Abramowitsch auch, Glazer nur das.

Auf dem Kapitalmarkt findet man Leute, die Geld verdienen wollen aber keinen Platz für Sentimentalitäten, wie wir Fußballfans sie haben. Also gleiche Interessen zwischen uns Hardcore-Fußballfans und Investoren sind rein zufällig und temporär, aber nicht systematisch bedingt.

Ein "Investor", also jemand, der Kapitalmarkt-getrieben ist, hat einen Fußballverein natürlich nicht als einziges Investment, sondern hat ein Portfolio. Einen ganzen Strauß von hier was und dort was. Jedes einzelne Investment hat eine eigene Rendite/Risiko-Struktur, im Gesamtpaket ergänzt sich das. Im Idealfall kann er als EK-Geber und Mehrheitsaktionär über den Anteil der Verschuldung selbst bestimmen. Und das ist nicht diejenige, die optimal für das einzelne Investment ist, sondern, die, die sich bestens in sein Gesamtportfolio einfügt.

Und wenn sein Investment Fußballverein gegen die Wand fährt, dann ist es für ihn eine außerordentliche Abschreibung, die aber durch sein Restportfolio ausgeglichen werden kann.

Für uns ist das das Ende der Welt.






Es ist klar, dass auch Spieler etc. als Unternehmensaktiva eingewertet werden und es einen Markenwert gibt..
Aber da die Spieler ja nur durch die Vertragsdauer einen Wert für de nVerein haben,  wird außer im Falle eines Verkaufs der finanzielle Wert der Mannschaft über die durch sportlichen Erfolg und Trikotverkäufe erzielten Erträge bemessen, und die müssen höher als die Abschreibung für Spielerkäufe liegen.
Der Spieler Beckham ist ja nur so wertvoll, weil irgendwelche japanischen Teenager sein Trikot haben wollen.

Beispiel Fenin: Kaufpreis ca. 4 Millionen, 4 Jahre Vertrag.
Bei positiver Entwicklung hat er (sofern er noch 2-3 Jahre Vertrag hat) einen (nur als Beispiel) Marktwert als spieler von 10 Millionen. Wenn aber seine Trikots einen Ertrag von 5 Mio. bringen, und sein Anteil am sportlichen Erfolg, der ja Bedingung für alles ist, als sehr hoch angesehen wird, wie würde er in einem Rating oder der Werteinschätzung einer Bank bzw. eines Wirtschaftsprüfers beurteilt werden?

Es ist in jedem Fall eine extrem spekulative Bewertung, weshalb eine Bank wohl nicht mehr als 60-70 % FK geben würde.
Aber da für einen reinen Investor die EK-Quote von über 25 % nicht attraktiv ist, wird er vermutlich auf derartige Konstellationen spezialisierte
Mezzanine-Kapitalgeber mit ins Boot nehmen müssen, auch wenn die Kosten hierfür höher sind als die normalen FK-Kosten.

Alleine die fehlende Möglichkeit einer nicht-spekulativen, kapitalorientierten Einwertung eines Vereins sollte doch jedem vernunftbegabtem Wesen zeigen, dass der Fußball nicht für derartige Spielereien da ist.
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Um als Volkswirt mich mal in diesen BWLer Thread einzumischen...
die Problematik einer Kapitalzufuhr im Fußball liegt einfach im beschränkten Angebot an guten Fußballern, an deutschen Meisterschaften  und an Championsleage Plätzen.
Das heißt, fließt Geld in den Fußball, steigen automatsich die Gehälter der Spieler. Egal ob mit Fremd- oder Eigenkapital finanziert, müssen die Kapitalkosten eingespielt werden. Und das geht nur über gestiegene Eintrittspreise etc.
Es können  halt leider nur maximal 4 deutsche Mannschaften an die CL Geldtöpfe, alle anderen Vereine haben bei den Preissteigerungen dann entweder Schulden oder frustrierte Eigenkapitalgeber.  Ich hoffe, die DFL bleibt standhaft in der Frage der Mehrheitsübernahme.    


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