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Schwarz auf Weiß (02./03.08.2008) - Gebabbel!

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Warum unterstellen mir so viele User, dass ich "verdeckt" gegen den Trainer agitiere?

FF kann meinethalben, wie an andere Stelle von mir bereits geschrieben, noch 15 Jahre bleiben, wenn es weiter stetig bergauf geht, was nicht unbedingt an jährlichen Tabellenplätzen festzumachen ist.
Aber: Auch ein bereits sehr guter Trainer kann immer noch besser werden, wenn auch er bereit und in der Lage ist, einen so schwierigen "Fall" wie die Integration Caios zu bewerkstelligen. Und wenn der Trainer "noch besser" wird und sich persönlich weiterentwickelt - wie wir alle uns weiterentwickeln - wird zwangsläufig auch unsere Eintracht davon Nutzen haben.

Dass Caio in Walldorf keinen "ersten Sturm" vor sich hatte, war Schicksal, Pech, Zufall oder was auch immer...

An Herbert Becker finde ich gut, dass er Dinge, die etwa ein HB mit "Weichspüler" eher sanft rüberbringen würde, direkter anspricht und einfordert. Insofern ergänzt Becker unseren HB in der Außendarstellung für mich gut, auch wenn man inhaltlich nicht unbedingt mkit Becker übereinstimmt, finde ich seine Art, Themen anzuprechen, gut und auch passend. Becker äußert sich ja nur selten und das ist o. k. so.

Solange Becker AR-Vorsitzer ist, habe ich persönlich das gute Gefühl, dass verschiedene Dinge und Prozesse angetrieben und angeschoben werden. Stillstand ist bekanntlich Rückschritt.

Thema "Unterhaltungsindustrie":
Ich beobachte Eintracht (und damit Fussball in der 1. und 2. Liga und eben zeitweise international) seit 35 Jahren. Dabei sind mir folgende Trends aufgefallen:

Ich persönlich finde gut an der Entwicklung das hohe Mass an Medienpräsenz, in Premiere kann ich meine Eintracht auswärts stets live und in voller Länge sehen, da ich auf Grund familiärer Verpflichtungen nicht regelmäßig nach auswärts fahren kann. Früher undenkbarer Traum, Radio gabs live mit kleinen Einblendungen, Ende. Und da hat der Mann vom WDR hat mit seinem Sarkasmus bei Eintrachtrückständen genervt usw.

Ich will wissen, was ist los bei der Eintracht: Toll, heutzutage Internet, vollkommene Info, WIB schreibt vom Training ihre Eindrücke, phantastisch heutzutage! Früher: Tageszeitung mit Sachen von gestern. Radio: Mittwoch abends um 21.00 den SWF gehört oder WDR 3, der HR hat geschnarcht, weil ich Hintergrundinfos über die BL allgemein wollte, donnerstags kicker...

Stadion: Früher 10.000 Zuschauer im Winter gegen z. B. MSV, aber es ging doch um Platz 5, UEFA-Cup-Teilnahme, lebenswichtig (!) für den Verein, um die hohen Gehälter von z. B. Grabi, Holz, Nickel, Pezzey zu bezahlen. Verärgerung: NUR 10.000 Leute? Ist den daheimgebliebenen das Schicksal der Eintracht  im Hinblick auf Platz 5 egal??? Warum kommen die nur zu Bayern- oder Gladbach- oder HSV-Gastspielen in großer Zahl? Wenn Du einen gegenerischen Spieler wegen einer unfairen Aktion aufpfeifst, lacht der sich in Anbetracht der Entfernung bei 10.000 Leuten in der alten 60.000 Mann-Schüssel doch nur kaputt!

Heute: Bauliche Verdichtung im neuen Waldstadion, 48.000 im Schnitt, Akustik ohrenbetäubend, wenn Diego da herumhampelt oder Podolski oder Barbarez, kriegen die akustisches Feuer von der West! Eine ganz andere Möglichkeit der Einflussnahme des eigenen Publikums!

Das alles ist eine Folge der "Unterhaltungsindustrie".

Schlecht daran jedoch z. B.:

du kannst nicht mehr spontan Dir eine Stehplatzkarte kaufen, gibts nicht mehr,
du musst stattdessen viel Geld für einen Sitzplatz hinlegen. (ich persönlich hab Glück: Steh-DK über Fanklub).

Die leidige Catering-Thematik...teuer und schlecht... die leidige Pay-Clever-Card usw...

Vor der Haupttribüne siehts aus wie beim Eingang des Hilton-Hotels, hat das noch was mit Fussball zu tun???

Die "Verweildauern" der Profis werden immer kürzer... andere locken sie rasch mit viel Kohle weg... einen "dauerhaften" Grabi, Holz, Nickel über 15 Jahre gibts nicht mehr, ganz zu schweigen davon, dass wir Spieler dieser ausserordentlichen Qualität heutzutage nicht mehr würden bezahlen können... sowas tut mir am meisten Weh.

Doch es gibt m. E. nur die Wahl:

Entweder wir "schwimmen mit" im Strom der modernen Zeiten, dann jedoch mit aller Konsequenz, halbherzig geht nicht... da wird Eintracht sonst irgendwann aufgerieben im Konkurrenzkampf...

Oder: Wir machens wie der FC United in Manchester: Von Fans gegründet, fängt in der untersten Spielklasse an, hat tollen Support. Da können sich die Leute noch die Eintrittskarte leisten (kosten in England in der Premiere-League ja noch mehr als in unserer BuLi), müssen nicht die teuren Merchandisingartikel kaufen, man kann noch den Schweiß der Spieler riechen... ist näher dran. Das hat was!

Soweit meine Gedanken zu "Unterhaltungsindustrie".


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