Und wenn der Polizeisprecher erklärt das 2+2=5 ist wird das auch schon stimmen, weil das die einem Unsinn erzählen ist ja total fern von dieser Welt, is klar.
Einzelfall: Bildmaterial vom Täter, Zeugenaussage bezüglich Aufenthaltsorts mit Blockangabe "Stadiongänger / Dauerkartenbesitzer"
In dem Fall würde ich sogar selbst in diesem Block suchen, wenns mein Rad wäre. Ich hab mich über die Vorgehensweise 2 Tage lang aufgeregt. Aber wenn diese kolportierten Fakten zutreffen, es kein willkürliches Massenscreening gab und wirklich nur 2 Leute "rausgewunken" wurden, dann ist das zwar immer noch Scheisse, aber irgendwo für mich grad so noch ok. Die Leute während des Spiels anzuquatschen ist halt die einfachste / sicherste Variante, dem Verdacht nachzugehen.
...shit happends. Ich konnt' das Dortmundspiel nicht sehen, weil ich bei der EU Einreise am Vormittag "ordentlich" kontrolliert wurde und mehr als 1Stunde an der Grenze verloren habe.
Naja, die Verantwortlichen wissen doch, in welchem Block sie die vermeintlichen/angeblichen Problemfans finden. Und wo ein Feuer brennt, wird man wohl auch Zündler identifizieren können. Bzw. wenn 20 Gewaltbereite vor den gegnerischen Block rennen, will man diese plötzlich nicht erkennen können? Und so genau wusste die Polizei in dem vorliegenden Fall wohl nicht, wie die Person aussieht - sonst hätte sie ja nicht Unschuldige rausgeholt.
Und natürlich wurde niemand wie ein Terrorist oder Serienmörder behandelt, aber meinst Du nicht, eine dezente Überprüfung der Personalien in der Pause hätte es nicht auch getan?
Krakeeler schrieb: Naja, die Verantwortlichen wissen doch, in welchem Block sie die vermeintlichen/angeblichen Problemfans finden. Und wo ein Feuer brennt, wird man wohl auch Zündler identifizieren können. Bzw. wenn 20 Gewaltbereite vor den gegnerischen Block rennen, will man diese plötzlich nicht erkennen können? Und so genau wusste die Polizei in dem vorliegenden Fall wohl nicht, wie die Person aussieht - sonst hätte sie ja nicht Unschuldige rausgeholt.
Und natürlich wurde niemand wie ein Terrorist oder Serienmörder behandelt, aber meinst Du nicht, eine dezente Überprüfung der Personalien in der Pause hätte es nicht auch getan?
Ich finde diese Gechichte auch sehr merkwürdig, also aufwendige Stadionfahndung wegn Fahrradklau.
Hammersbalds Ausfürungen sind allerdings auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Ein abschliessender spekulativer Gedanke: Möglicherweise (das ist selbstverständlich reine Spekulation) steht dieser Fahrraddiebstahl auch in irgendeinem Zusammenhang mit einem ernsthafterem kriminellen Akt, was den (für mich unverhältnismässigen) Aufwand dann doch wieder rechtfertigen würde. Die Polizei muss das einem (durch blosse ähnlichkeit) Verdächtigen nicht unbedingt auf die Nase binden.
Krakeeler schrieb: Bzw. wenn 20 Gewaltbereite vor den gegnerischen Block rennen, will man diese plötzlich nicht erkennen können?
In dem Fall erkennt man die bestimmt. Die Frage ist, ob man die Gesichter zuordnen kann. Manchmal wird man das bestimmt können.
Krakeeler schrieb:
Und so genau wusste die Polizei in dem vorliegenden Fall wohl nicht, wie die Person aussieht - sonst hätte sie ja nicht Unschuldige rausgeholt.
Naja, sie haben offenbar zwei Personen rausgeholt. Das ist, finde ich, schon eine recht enge Eingrenzung.
Krakeeler schrieb:
Und natürlich wurde niemand wie ein Terrorist oder Serienmörder behandelt, aber meinst Du nicht, eine dezente Überprüfung der Personalien in der Pause hätte es nicht auch getan?
Klar. Ich bin kein Fan dieses polizeilichen Vorgehens. Siehe oben.
Snuffle82 schrieb:
@Hammersbald Deine Erklärungsstränge klingen an sich nicht vollkommen unschlüssig.
Auf Grund von (auch persönlichen) Erfahrungen kann ich das "allgemeine" Misstrauen jedoch nur allzu gut verstehen.
Ein gewisses Misstrauen kann ich auch verstehen. Und blindes Vertrauen in unseren Staatsapparat sollte man auf keinen Fall haben.
Was ich aber nur schwer begreifen kann... Oder sagen wir es anders, mal unabhängig von diesem Thread hier, sondern allgemein im Hinblick auf Verschwörungstheorien gesprochen:
Was ich sehr faszinierend finde, ist, dass intelligente Erwachsene ein naheliegendes und in sich schlüssiges Erklärungsmodell anzweifeln, ein viel weniger plausibles "Hirngespinst", das eine Vielzahl Fragen aufwirft, aber für wahr oder wahrer halten. Das übrigens häufig selbst dann, wenn man sie mit den Fragen konfrontiert. Irgendwie scheint es in der menschlichen Natur zu liegen, dass es immer eine höhere Macht gewesen sein muss, die geheim und verschwörerisch und völlig diffusen und unklaren Zielen folgend irgendwas Gemeines ausgeheckt hat. Irgendwie hat wohl einfach niemand "Bock" auf eine verhältnismäßig einfach zu erklärende Realität. ,-)
Ich verspreche, das ist mein letzter Beitrag für heute:
SGE-URNA schrieb: Ich finde diese Gechichte auch sehr merkwürdig, also aufwendige Stadionfahndung wegn Fahrradklau.
Was war daran aufwändig? Die Kameras waren schon im Stadion, genug Polizisten waren auch ohnehin da, die mussten nur noch eine relativ kleine Menschenmenge nach einer Personenbeschreibung absuchen, hingehen und "Guten Tag" sagen. Wenn unsere Polizei das aufwandstechnisch nicht hinkriegen sollte, dann wäre das ein Moment, wo ich anfangen würde, mir Sorgen zu machen. ,-)
Hammersbald schrieb: Ich verspreche, das ist mein letzter Beitrag für heute:
SGE-URNA schrieb: Ich finde diese Gechichte auch sehr merkwürdig, also aufwendige Stadionfahndung wegn Fahrradklau.
Was war daran aufwändig? Die Kameras waren schon im Stadion, genug Polizisten waren auch ohnehin da, die mussten nur noch eine relativ kleine Menschenmenge nach einer Personenbeschreibung absuchen, hingehen und "Guten Tag" sagen. Wenn unsere Polizei das aufwandstechnisch nicht hinkriegen sollte, dann wäre das ein Moment, wo ich anfangen würde, mir Sorgen zu machen. ,-)
Ist denke ich ein unterschied, ob dort Hundertschaften ihren Dienst schieben, oder Kripobeamte ihre Streife durchs Stadion ziehen. Müsste lügen wenn ich sagen würde, dass ich mit bestimmtheit sagen kann das diese sonst nicht vor Ort sind, vorstellen kann ich es mir aber kaum, zumindest nicht zuhause...
selbst bei uns in der nordhessischen Provinz kommen die Wachtmeister nicht auf die Idee extra wegen einem Rad so ein Bohei zu machen. Um dem von Hammersbald angesprochenen Legalitätsprinzip zu genügen reicht die Aufnahme der Anzeige! Dann geht die Meldung an den Rest der Truppe "Rotes Rad geklaut, guckt mal ob ihr auf Streife was seht". Mehr passiert da nicht!
Das hier hört sich für mich schon fast nach "SOKO blaues Dreirad" an.
Entweder der Bock ist wirklich sauteuer gewesen oder der Dieb ist schon polizeibekannt. Vielleicht wurde mit dem Rad dann ja auch ne Bank ausgeraubt?
Ich kann mir nicht vorstellen das die Frankfurter Ordnungswächter so eine dicke Personaldecke haben um einem Fahrraddiebstahl in dieser Form nachzugehen. Ganz egal ob die jetzt eh schon vor Ort im Stadion waren oder extra gekommen sind! Die haben dann auch was anderes zu tun oder schlicht keinen Bock!
Ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster hängen aber vielleicht sucht man ja auch irgendeinen blonden dessen Bengalo unter ein Auto gekullert ist? Wer weiß das schon!
Zivilwachtmeister die in Frankfurt geklaute Fahrräder suchen? Da hat die Hauptstadt des Verbrechens aber ein echtes Imageproblem!
Vielleicht wurde mit dem Rad dann ja auch ne Bank ausgeraubt?
Das ist auch das Einzige, was ich immer im Kopf hatte. Nun nicht unbedingt ne Bank ausgeraubt, aber evtl. eine Straftat begangen, was aber dann trotzdem einige Dinge nicht erklärt..
Ist überhaupt schon so etwas wie "Hinweise kamen übrigens von einem Offenbach-Fan." gefallen.
Ohje, Kollege Hammersbald schustert hier ein auf Vermutungen, kruden Schlussfolgerungen und den Polizeiaussagen basierendes Rechtfertigungspamphlet zusammen, da kommt mir der Kaffee wieder hoch...
Eine Rekonstruktion ist das nicht, Hammersbald, da Du Dich auch in Mutmaßungen verlierst und mit diesem Abschnitt bereits das Bild verzerrst:
Hammersbald schrieb: Offenbar wurde also ein Fahrrad geklaut (wohl außerhalb des Stadions, wohl auch völlig unabhängig von der Eintracht). Der Dieb wurde beim Klauen offenbar gefilmt. Wie es dann weiter ging, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wurde anhand des Filmes ein Fahndungsfoto erstellt. Irgendjemand hat dieses Foto (oder den ganzen Film?) dann wohl gesehen und der Polizei gesagt, dass er die Person, die das Fahrrad klaute, offenbar häufiger („…regelmäßig…“) im Stadion gesehen hat bzw. sieht.
Was Du schilderst, ist ein Szenario. Es ist auch genauso gut möglich, dass der gefilmte Verdächtige ein Kleidungsstück mit Adler oder gar UF-Aufdruck trug oder, oder, oder... Es kann auch sein, dass von alledem nichts wahr ist, denn ermittlungstaktisch wäre es schon merkwürdig, wenn die Polizei genauere Umstände mitteilen würde - solche Geschwätzigkeit würde sich verbieten. Aber dahingestellt, denn Du stehst damit nicht allein. Auch Hr. Reges tut das seine dazu:
Hammersbald schrieb: „Der Mann wurde bei dem Diebstahl des Rades gefilmt und wir haben einen Hinweis bekommen, dass er sich regelmäßig im Stadion aufhält“, so Polizeisprecher Rüdiger Reges. Bei der Auswertung der Überwachungskameras im Stadion habe man in dem entsprechenden Block zwei Personen gefunden, die Ähnlichkeit mit dem Dieb hätten, diese beiden Männer seien kontrolliert worden.[/i]
Was Hr. Reges dabei unterlässt zu erwähnen ist, dass neben der Identitätsfeststellung - die jederzeit jeden Bürger verpflichtet, diese zu erdulden - auch eine erkennungsdienstliche Behandlung in Form von Lichtbildern durchgeführt wurde. Laut Strafprozessordnung (§§ 81b, 163b)
Wikipedia schrieb: können erkennungsdienstliche Maßnahmen nur gegenüber einem Beschuldigten i.S.d. StPO durchgeführt werden, generell ausgeschlossen sind damit Kinder, aber auch Personen, gegen die (noch) kein Ermittlungsverfahren eröffnet wurde.
Nun ist unschwer zu erkennen, dass Merlin weder ein Kind ist, noch bis zur polizeilichen Ansprache ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Ebenfalls wurde er bis dato nicht darüber aufgeklärt, dass er als Beschuldigter oder einer Straftat Verdächtiger geführt wird. Polizeibehörden verlegen sich in solchen Fällen gerne auf die Anwendung der Landespolizeigesetze und Wikipedia erklärt es wieder sehr schön:
Wikipedia schrieb: Diese Einschränkung kennen dagegen die Landespolizeigesetze nicht. Demnach kann am Betroffenen (nicht: Beschuldigten!) eine erkennungsdienstliche Maßnahme durchgeführt werden, wenn eine zuverlässige Identitätsfeststellung auf andere Weise nicht durchgeführt werden kann oder wenn dies zur vorbeugenden Bekämpfung von Straftaten erforderlich ist, weil der Betroffene verdächtig ist, eine Straftat begangen zu haben, und die Umstände des Einzelfalles die Annahme rechtfertigen, dass er zukünftig eine Straftat begehen wird (vgl. § 36 PolG BaWü). Betroffener kann damit jeder sein, auf Strafmündigkeit oder ein gegen ihn gerichtetes Ermittlungsverfahren kommt es nicht an.
Hr. Reges hat gut daran getan, es auf kleiner Flamme kochen zu wollen - denn es ist anzunehmen, dass er sehr genau darum wußte, dass auch das hessische Landespolizeigesetz hier keine Rechtsgrundlage für eine erkennungsdienstliche Maßnahme beinhaltet, denn
1. die Identitätsfeststellung Merlins ist eindeutig und zweifelsfrei durch seinen vorgelegten Personalausweis durchgeführt und seine Identität bestätigt worden.
2. Merlin wurde laut seinen Angaben nicht aufgeklärt, ob er als Zeuge, als Verdächtiger oder als Beschuldigter geführt wird.
Im Übrigen wäre dies ohnehin nichtig, da Bundesrecht selbstverständlich auch hier Landesrecht bricht und die Vorgaben der (bundesrechtlichen) Strafprozessordnung (§§ 81b, 163b) nicht erfüllt sind. Vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Informationen, ist die durchgeführte erkennungsdienstliche Behandlung somit rechtswidrig erfolgt.
Der Umstand, dass Merlin nicht zu einer Befragung gebeten, sondern unter zu Hilfenahme einer Bedrohung durch eine willkürliche in-Gewahrsamnahme genötigt wurde, ist strafrechtlich betrachtet eine stattgefundene Nötigung: jeder Zeuge, Verdächtige oder Beschuldigte hat das Recht eine Aussage bei der Polizei zu verweigern und polizeilichen Vorladungen - ob schriftlich oder persönlich angetragen - nicht Folge zu leisten. (Cave: Vorladungen durch die Staatsanwaltschaft ist Folge zu leisten und mündet andernfalls in polizeilicher Festnahme zur Vorführung, Zwangsgeld bis Beugehaft)
Hammersbald schrieb: Vermutlich wird die Angabe noch etwas genauer gewesen sein, wahrscheinlich wurde zumindest der Block noch genannt (bpsw. „Der sitzt links oben in Block XY.“). Denn dass die Polizei knapp 50.000 Stadionbesucher per Kamera absucht, ob auf einen der Stadiongänger die Beschreibung eines Fahrrad-Diebes passt, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. (Gesichts-Scanner-Software, die so gut und so schnell funktioniert, dass man alle Stadiongänger überprüft und den Verdächtigen noch während des Spiels rauszieht? In meinen Augen schon technisch eine absurde Vorstellung, jedenfalls im Jahre 2012.)
Leider ergehst Du Dich dann auch hier in Vermutungen. Wo Du übrigens völlig daneben liegst, ist der Abschnitt Gesichtserkennungssoftware. In London seit 2006 (vielfach in TV-Dokumentationen belegt) und Nord-Irland (frühe Testphase bereits Ende der 80er Jahre) sind diese Systeme regelhaft im Einsatz. Dennoch denke ich nicht, dass diese hier im Stadion bemüht wurde.
Hamersbald schrieb: Der Polizeisprecher zeigt Verständnis für den Ärger des Fans: „Klar ist das ein bisschen blöd, wenn jemand unschuldig von seinem Platz geholt und kontrolliert wird.“
Natürlich darf man sich über diesen Satz („bisschen blöd“) – wenn er denn wirklich so gefallen ist – weiter ärgern (vor allem, wenn man den nächsten Satz mitliest, den ich bewusst nicht zitiert habe). Man kann darin aber auch – zugegebenermaßen etwas versteckt – das Eingeständnis der Polizei sehen, dass ihr Vorgehen nicht so ganz glücklich war.
Das ist ja alles schön und gut. Es geht aber nicht um das Thema "unglücklich" sondern - betrachtet man die vorliegenden Aussagen - um eine rechtswidrige polizeiliche Maßnahme und um Nötigung im Amt. Das darf man m.E. dann auch als Stasi-Methoden - einschüchtern, verängstigen, erpressen, Verdacht der Rechtsbeugung - bezeichnen.
Langer Rede, kurzer Sinn: ausser Spesen, nichts gewesen. Ich nehme nicht an, dass sich die AG hier tatsächlich zu einer nachhaltigen Kritik an diesem Vorgehen hinreissen lässt. Dazu handelt es sich - öffentlichkeitswirksam - zu sehr um einen Einzel...äh..sry,..Doppelfall, zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass man das Verhältnis und den Status Quo mit den Behörden verschärfen möchte. Oder sieht das jemand anders?
Glaub, was Du willst.
Rein spekulativ:
Einzelfall: Bildmaterial vom Täter, Zeugenaussage bezüglich Aufenthaltsorts mit Blockangabe "Stadiongänger / Dauerkartenbesitzer"
In dem Fall würde ich sogar selbst in diesem Block suchen, wenns mein Rad wäre.
Ich hab mich über die Vorgehensweise 2 Tage lang aufgeregt. Aber wenn diese kolportierten Fakten zutreffen, es kein willkürliches Massenscreening gab und wirklich nur 2 Leute "rausgewunken" wurden, dann ist das zwar immer noch Scheisse, aber irgendwo für mich grad so noch ok. Die Leute während des Spiels anzuquatschen ist halt die einfachste / sicherste Variante, dem Verdacht nachzugehen.
...shit happends. Ich konnt' das Dortmundspiel nicht sehen, weil ich bei der EU Einreise am Vormittag "ordentlich" kontrolliert wurde und mehr als 1Stunde an der Grenze verloren habe.
Deine Erklärungsstränge klingen an sich nicht vollkommen unschlüssig.
Auf Grund von (auch persönlichen) Erfahrungen kann ich das "allgemeine" Misstrauen jedoch nur allzu gut verstehen.
Und so genau wusste die Polizei in dem vorliegenden Fall wohl nicht, wie die Person aussieht - sonst hätte sie ja nicht Unschuldige rausgeholt.
Und natürlich wurde niemand wie ein Terrorist oder Serienmörder behandelt, aber meinst Du nicht, eine dezente Überprüfung der Personalien in der Pause hätte es nicht auch getan?
Dann hätten sie ein Tor verpasst
Hammersbalds Ausfürungen sind allerdings auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Ein abschliessender spekulativer Gedanke: Möglicherweise (das ist selbstverständlich reine Spekulation) steht dieser Fahrraddiebstahl auch in irgendeinem Zusammenhang mit einem ernsthafterem kriminellen Akt, was den (für mich unverhältnismässigen) Aufwand dann doch wieder rechtfertigen würde. Die Polizei muss das einem (durch blosse ähnlichkeit) Verdächtigen nicht unbedingt auf die Nase binden.
In dem Fall erkennt man die bestimmt. Die Frage ist, ob man die Gesichter zuordnen kann. Manchmal wird man das bestimmt können.
Naja, sie haben offenbar zwei Personen rausgeholt. Das ist, finde ich, schon eine recht enge Eingrenzung.
Klar. Ich bin kein Fan dieses polizeilichen Vorgehens. Siehe oben.
Ein gewisses Misstrauen kann ich auch verstehen. Und blindes Vertrauen in unseren Staatsapparat sollte man auf keinen Fall haben.
Was ich aber nur schwer begreifen kann... Oder sagen wir es anders, mal unabhängig von diesem Thread hier, sondern allgemein im Hinblick auf Verschwörungstheorien gesprochen:
Was ich sehr faszinierend finde, ist, dass intelligente Erwachsene ein naheliegendes und in sich schlüssiges Erklärungsmodell anzweifeln, ein viel weniger plausibles "Hirngespinst", das eine Vielzahl Fragen aufwirft, aber für wahr oder wahrer halten. Das übrigens häufig selbst dann, wenn man sie mit den Fragen konfrontiert. Irgendwie scheint es in der menschlichen Natur zu liegen, dass es immer eine höhere Macht gewesen sein muss, die geheim und verschwörerisch und völlig diffusen und unklaren Zielen folgend irgendwas Gemeines ausgeheckt hat. Irgendwie hat wohl einfach niemand "Bock" auf eine verhältnismäßig einfach zu erklärende Realität. ,-)
Was war daran aufwändig? Die Kameras waren schon im Stadion, genug Polizisten waren auch ohnehin da, die mussten nur noch eine relativ kleine Menschenmenge nach einer Personenbeschreibung absuchen, hingehen und "Guten Tag" sagen. Wenn unsere Polizei das aufwandstechnisch nicht hinkriegen sollte, dann wäre das ein Moment, wo ich anfangen würde, mir Sorgen zu machen. ,-)
Ist denke ich ein unterschied, ob dort Hundertschaften ihren Dienst schieben, oder Kripobeamte ihre Streife durchs Stadion ziehen. Müsste lügen wenn ich sagen würde, dass ich mit bestimmtheit sagen kann das diese sonst nicht vor Ort sind, vorstellen kann ich es mir aber kaum, zumindest nicht zuhause...
selbst bei uns in der nordhessischen Provinz kommen die Wachtmeister nicht auf die Idee extra wegen einem Rad so ein Bohei zu machen. Um dem von Hammersbald angesprochenen Legalitätsprinzip zu genügen reicht die Aufnahme der Anzeige! Dann geht die Meldung an den Rest der Truppe "Rotes Rad geklaut, guckt mal ob ihr auf Streife was seht". Mehr passiert da nicht!
Das hier hört sich für mich schon fast nach "SOKO blaues Dreirad" an.
Entweder der Bock ist wirklich sauteuer gewesen oder der Dieb ist schon polizeibekannt. Vielleicht wurde mit dem Rad dann ja auch ne Bank ausgeraubt?
Ich kann mir nicht vorstellen das die Frankfurter Ordnungswächter so eine dicke Personaldecke haben um einem Fahrraddiebstahl in dieser Form nachzugehen. Ganz egal ob die jetzt eh schon vor Ort im Stadion waren oder extra gekommen sind!
Die haben dann auch was anderes zu tun oder schlicht keinen Bock!
Ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster hängen aber vielleicht sucht man ja auch irgendeinen blonden dessen Bengalo unter ein Auto gekullert ist? Wer weiß das schon!
Zivilwachtmeister die in Frankfurt geklaute Fahrräder suchen? Da hat die Hauptstadt des Verbrechens aber ein echtes Imageproblem!
Bin gespannt ob es / wie es weitergeht
Das ist auch das Einzige, was ich immer im Kopf hatte. Nun nicht unbedingt ne Bank ausgeraubt, aber evtl. eine Straftat begangen, was aber dann trotzdem einige Dinge nicht erklärt..
Ist überhaupt schon so etwas wie "Hinweise kamen übrigens von einem Offenbach-Fan." gefallen.
Das ist in der Tat komisch, wird das immer so gemacht oder nur wenn ein begründeter Verdacht besteht?
die fotos wandern schön in eine bestimmte datei :neutral-face
Was Du schilderst, ist ein Szenario. Es ist auch genauso gut möglich, dass der gefilmte Verdächtige ein Kleidungsstück mit Adler oder gar UF-Aufdruck trug oder, oder, oder... Es kann auch sein, dass von alledem nichts wahr ist, denn ermittlungstaktisch wäre es schon merkwürdig, wenn die Polizei genauere Umstände mitteilen würde - solche Geschwätzigkeit würde sich verbieten. Aber dahingestellt, denn Du stehst damit nicht allein. Auch Hr. Reges tut das seine dazu:
Was Hr. Reges dabei unterlässt zu erwähnen ist, dass neben der Identitätsfeststellung - die jederzeit jeden Bürger verpflichtet, diese zu erdulden - auch eine erkennungsdienstliche Behandlung in Form von Lichtbildern durchgeführt wurde. Laut Strafprozessordnung (§§ 81b, 163b)
Nun ist unschwer zu erkennen, dass Merlin weder ein Kind ist, noch bis zur polizeilichen Ansprache ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Ebenfalls wurde er bis dato nicht darüber aufgeklärt, dass er als Beschuldigter oder einer Straftat Verdächtiger geführt wird. Polizeibehörden verlegen sich in solchen Fällen gerne auf die Anwendung der Landespolizeigesetze und Wikipedia erklärt es wieder sehr schön:
Hr. Reges hat gut daran getan, es auf kleiner Flamme kochen zu wollen - denn es ist anzunehmen, dass er sehr genau darum wußte, dass auch das hessische Landespolizeigesetz hier keine Rechtsgrundlage für eine erkennungsdienstliche Maßnahme beinhaltet, denn
Im Übrigen wäre dies ohnehin nichtig, da Bundesrecht selbstverständlich auch hier Landesrecht bricht und die Vorgaben der (bundesrechtlichen) Strafprozessordnung (§§ 81b, 163b) nicht erfüllt sind. Vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Informationen, ist die durchgeführte erkennungsdienstliche Behandlung somit rechtswidrig erfolgt.
Der Umstand, dass Merlin nicht zu einer Befragung gebeten, sondern unter zu Hilfenahme einer Bedrohung durch eine willkürliche in-Gewahrsamnahme genötigt wurde, ist strafrechtlich betrachtet eine stattgefundene Nötigung: jeder Zeuge, Verdächtige oder Beschuldigte hat das Recht eine Aussage bei der Polizei zu verweigern und polizeilichen Vorladungen - ob schriftlich oder persönlich angetragen - nicht Folge zu leisten. (Cave: Vorladungen durch die Staatsanwaltschaft ist Folge zu leisten und mündet andernfalls in polizeilicher Festnahme zur Vorführung, Zwangsgeld bis Beugehaft)
Leider ergehst Du Dich dann auch hier in Vermutungen. Wo Du übrigens völlig daneben liegst, ist der Abschnitt Gesichtserkennungssoftware. In London seit 2006 (vielfach in TV-Dokumentationen belegt) und Nord-Irland (frühe Testphase bereits Ende der 80er Jahre) sind diese Systeme regelhaft im Einsatz. Dennoch denke ich nicht, dass diese hier im Stadion bemüht wurde.
Das ist ja alles schön und gut. Es geht aber nicht um das Thema "unglücklich" sondern - betrachtet man die vorliegenden Aussagen - um eine rechtswidrige polizeiliche Maßnahme und um Nötigung im Amt. Das darf man m.E. dann auch als Stasi-Methoden - einschüchtern, verängstigen, erpressen, Verdacht der Rechtsbeugung - bezeichnen.
Langer Rede, kurzer Sinn: ausser Spesen, nichts gewesen. Ich nehme nicht an, dass sich die AG hier tatsächlich zu einer nachhaltigen Kritik an diesem Vorgehen hinreissen lässt. Dazu handelt es sich - öffentlichkeitswirksam - zu sehr um einen Einzel...äh..sry,..Doppelfall, zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass man das Verhältnis und den Status Quo mit den Behörden verschärfen möchte. Oder sieht das jemand anders?
Man kommt also wegen Fahrraddiebstahl in die Gewalttäter Sport Datei. Solche Aussagen sollte man im Zweifel dann aber auch belegen können.
Ganz gleich, ob das de jure korrekt war.
Der zynische Kommentar der Cops ("Kein Tor verpasst") ist dann nur noch das Sahnehäubchen, passt aber ins Bild.
Dann sollte man sich doch dringend einen Anwalt suchen, oder?
dann sag mir doch mal wofür die fotos sonst gemacht wurden...oder meinst du ernsthaft "die" führen eine datei über fahrraddiebe?!