Ich frage mich grade ernsthaft welches "System" gegen den KSC gegriffen haben soll. Beide Tore vielen nach hohen Bällen gepaart mit einem Abwehrschnitzer von Karlsruhe. Ansonsten war das ca. 85 Minuten ein einziger Offenbarungseid.
Cottbus hingegen kann man schon anders bewerten, nach langer Zeit wurden mal schöne Chancen herausgespielt (Caio, Libo in Halbzeit 2)
Man darf beim Umsatz und Gewinn aber nicht ausser acht lassen das dieser massgeblich durch Trainer +Team beeinflusst wurde. Ne wichtige Vorraussetzung war vor allen Dingen im 1.Jahr unter Funkel aufzusteigen und die ersten beiden Jahre drin zu bleben und dies hat man geschafft,dies hat den Umsatz eben auch vorangetrieben und 1.Ligafussball kommt auch besser bei Sponsoren an oder beeinflusst Höhe der Sponsorengelder,oder erhöht die Chance neue Sponsoren zu binden. Bonus waren noch Pokaleinnahmen National +International.
Natürlich hilft ein Standort Frankfurt,aber nur zu argumentieren bei dem Umsatz kann man dies oder jenes erwarten ist zu einfach. Man braucht auch den sportlichen Erfolg um den Umsatz in die Höhe zu treiben,bzw. bisher ist sportlich alles genau so eingetreten wie es im Optimalfall aussehen sollte um auch wirtschaftlich voranzukommen. Somit hatte auch der Trainer+Mannschaft massgeblichen Einfluss das man nun überhaupt so hohen Umsatz generiert.
Marco72 schrieb: Man darf beim Umsatz und Gewinn aber nicht ausser acht lassen das dieser massgeblich durch Trainer +Team beeinflusst wurde. Ne wichtige Vorraussetzung war vor allen Dingen im 1.Jahr unter Funkel aufzusteigen und die ersten beiden Jahre drin zu bleben und dies hat man geschafft,dies hat den Umsatz eben auch vorangetrieben und 1.Ligafussball kommt auch besser bei Sponsoren an oder beeinflusst Höhe der Sponsorengelder,oder erhöht die Chance neue Sponsoren zu binden. Bonus waren noch Pokaleinnahmen National +International.
Natürlich hilft ein Standort Frankfurt,aber nur zu argumentieren bei dem Umsatz kann man dies oder jenes erwarten ist zu einfach. Man braucht auch den sportlichen Erfolg um den Umsatz in die Höhe zu treiben,bzw. bisher ist sportlich alles genau so eingetreten wie es im Optimalfall aussehen sollte um auch wirtschaftlich voranzukommen. Somit hatte auch der Trainer+Mannschaft massgeblichen Einfluss das man nun überhaupt so hohen Umsatz generiert.
Das ist schon klar. Aber ob es jetzt eine "einzigartige Leistung" ist Eintracht Frankfurt ein paar Jahre in der Bundesliga zu halten bezweifele ich ein wenig. Das haben wir auch schon mit wesentlich weniger Umsatz hinbekommen und mit einem wesentlich weniger Ertrag abwerfendem Stadion und wesentlich weniger WM begeisterten Fans. Die strömen nämlich nahezu überall, egal wie scheiße oder gut ihr Team spielt. Siehe Köln und deren 2 Ligaaufenthalt, mit der super Leistung der Kölner Mannschaft wird das kaum zu erklären sein. Ach, dafür gibt es zig Beispiele.
Um hier mal kurz in die Debatte einzugreifen, nicht, dass ihr euch missversteht:
Um sich in der Bundesliga zu etablieren, muss man auch am Standort Frankfurt eine ordentliche Arbeit abliefern. Eine einzigartige Leistung ist diese Etablierung aber nicht, sondern lediglich die Ausnutzung des Potentials (was gemessen an vielem, was man hier in Frankfurt schon erlebt hat, für die Frankfurter Eintracht schon eine recht seltene Sache ist ).
Dein Argument bezüglich Standort Frankfurt und der Umsatzentwicklung ringt mir allerdings ein kurzes Schmunzel ab weswegen ich doch noch kurz darauf eingehen muss. Sportlichen Erfolg von Umsatzsituation und Standorten auszumachen wäre doch ein wenig viel zu einfach und ich traue dir ehrlich gesagt mehr Sachverstand zu als, dass du das so wirklich ernst meinst, oder?
Das meine ich absolut ernst. Ohne den richtigen Standort im Rücken kannst du langfristig keinen Erfolg haben (Ausnahme natürlich ein Sponsor wie Hoffenheim oder Leverkusen etc.). Hast du den Standort im Rücken und lieferst eine ordentliche Arbeit ab, dann sollte sich das auszahlen. Guck dir doch die Bundesligavereine mal an....kennst du große Städte in Deutschland, die nicht in der Bundesliga vertreten sind - den Osten als Spezialfall mal ausklammernd, dort sind die finanziellen Möglichkeiten sowohl was die Kaufkraft als auch die öffentlichen Mittel oder lokaler Sponsoren historisch limitiert? Ist das Zufall für dich? Natürlich gibt es immer mal wieder Gegenbeispiele. Aber es geht um grundsätzliches. So gut wie jeder großer Verein ist wieder auferstanden, womit sonst, außer dem Standort und den damit verknüpften Potenzialen hat das bitte schön zu tun???
Und frag mal den Heribert nach der Korrelation zwischen Umsatz respektive Standort und sportlichem Erfolg Oder hat der auch nicht Deinen Sachverstand?
Wenn ich die Gelegenheit zu einem Vieraugen-Gespräch mit Heribert hätte, dann wären die umsatzsituation dabei absolut untergeordneter Priorität. Davon abgesehen habe ich dir deinen Sachverstand auch nicht abgesprochen, im Gegenteil
Ich gehe soweit mit dir d'accord, dass ein guter (Wirtschafts-)Standort durchaus eine vielversprechende Grundlage für sportliche Erfolge sein kann. Jedoch kann man einzig anhand dessen niemals auch gleichzeitig davon ausgehen, dass Standort und finanzielle Möglichkeiten zwangsläufig Erfolg bringen, denn dazu ist der Sport viel zu komplex und es spielen genügend andere Einflüsse eine entscheidende Rolle.
Was deine Theorie der großen Städte angeht, da wirst du selbst wenn man den Osten (wieder einmal) ausgrenzt, eine Vielzahl von großen Städten finden, die nicht in der Bundesliga, respektive im Profifußball vertreten sind, obwohl die Möglichkeiten, auch finanziell, durchaus dazu befähigen könnten. Als bestes Gegenbeispiel deiner Theorie und der Bedeutung der Größe einer Stadt für Erfolg, wie gestern irgendwo hier gelesen, muss man ja nur Berlin heranziehen.
Ich gehe soweit mit dir d'accord, dass ein guter (Wirtschafts-)Standort durchaus eine vielversprechende Grundlage für sportliche Erfolge sein kann. Jedoch kann man einzig anhand dessen niemals auch gleichzeitig davon ausgehen, dass Standort und finanzielle Möglichkeiten zwangsläufig Erfolg bringen, denn dazu ist der Sport viel zu komplex und es spielen genügend andere Einflüsse eine entscheidende Rolle.
Einigen wir uns doch auf eine starke Korrelation?
cyberboy schrieb:
Was deine Theorie der großen Städte angeht, da wirst du selbst wenn man den Osten (wieder einmal) ausgrenzt, eine Vielzahl von großen Städten finden, die nicht in der Bundesliga, respektive im Profifußball vertreten sind, obwohl die Möglichkeiten, auch finanziell, durchaus dazu befähigen könnten. Als bestes Gegenbeispiel deiner Theorie und der Bedeutung der Größe einer Stadt für Erfolg, wie gestern irgendwo hier gelesen, muss man ja nur Berlin heranziehen.
So viele sehe ich da nicht in Deutschland und wohl auch nicht in anderen europäischen Ligen. Berlin ist insofern eine Ausnahme, da auch hier die ehemalige Grenzziehung eine Rolle spielt. Ich habe mal eine Weile in Berlin gewohnt. Hertha ist dort nicht der Verein der Wahl. In Berlin wohnen viele Ossis, die sich nicht mit dem Verein identifizieren wollen (lieber Union Berlin z.B.) und es wohnen dort viele Neuzugezogene, die auch keinen wirklichen Bock auf den Verein haben - was ich verstehen kann
Ein anderes Beispiel ist Paris. Mit Abstand die größte Stadt Frankreichs, dafür relativ wenig Erfolg. Aber ich habe ja auch nie behauptet, dass es alleine an der Einwohnerzahl liegt...sondern nur, dass es ohne Standort im Rücken nahezu unmöglich ist (dauerhaft) Erfolg zu haben und vice versa.
Ein anderes Beispiel ist Bonn (woh ich wohne). Eigentlich keine soo kleine Stadt (wenn auch nicht vergleichbar mit FFM) und vor allem relativ wohlhabend. Aber der BSC spielt seit Jahrzehnten grauenhaft und erfolglos. Niemand interessiert sich in Bonn für diesen Club. Hier residiert seit Jahrzehnten ein komischer Präsident (ich weiß noch nicht mal mehr den Namen von diesem Clown), der alle Macht an sich gerissen hat, ohne dass ihm irgendwas von irgendjemand entgegengesetzt wird. Schade.
Aber das ist Off-Topic, gleich wird uns Maggo wieder verbal verhauen
OK damit kann ich dann auch leben. Berlin war sicher ein Extrembeispiel, wobei ich Paris dahingehend auch wieder ausklammern würde, dass da bis vor ein paar Jahren durchaus noch relativ erfolgreich gearbeitet wurde. Neben Bonn hätte man locker auch noch Düsseldorf, Münster, Mannheim, evtl. Kiel nennen können, aber du hast Recht, damit verirren wir uns hier im OT und das wäre für diesen Thread zu schade und auf virtuelle Kloppe von Maggo hab ich auch keine Lust.
Aber das ist Off-Topic, gleich wird uns Maggo wieder verbal verhauen
Nee, mache ich nicht.
1. ist es eine fruchtbare und anregende Diskussion
2. ist es gar nicht wirklich Off-Topic, weil man bei der ganzen Funkelkritik durchaus auch auf das Machbare schauen muss - wobei ich ja bei meinem Text ganz bewusst die Erfolgsfrage ausgeklammert habe.
Zunächst möchte ich Maggo ein großes Lob aussprechen und Danke sagen für die Mühe, die er sich gemacht hat, um seine Ansichten darzulegen, die sich eigentlich fast komplett mit meinen decken. Natürlich ist es bei dieser Ausführlichkeit und Themenvielfalt schwierig alles so zu erklären, dass auch jeder das versteht, was ausgedrückt werden sollte.
Als Quellennachweis möchte ich nun Pedrogranatas Text zitieren. Ich werde allerdings versuchen, das Zitierte anschließend kurz in eigenen Worten zusammenzufassen.
Pedrogranata schrieb:
Maggo schrieb: ... Die Kritikpunkte an Funkel
1. Was kann denn der Trainer dafür, wenn die Spieler das Tor nicht treffen, individuelle Fehler machen, .. Nichts! Der Trainer kann nur etwas dafür, wie die Mannschaft spielt, wie sie in das Spiel hineingeht. Wie sieht die Formation aus, klappt das Verschieben, kennen die Spieler ihre Laufwege, verstehen sie sich auf dem Spielfeld, haben sie Spielzüge drauf, gibt es einstudierte Varianten für Standards. Ich finde, dass man von all dem sehr wenig sehen kann. Na dann wollen wir mal etwas näher hinschauen. Vielleicht liegt das aber auch an deiner Sichtweise. Ich finde, daß man da sehr wohl einiges sehen kann. Das Defensivverhalten ist in manchen Spielen ziemlich gut, in anderen Spielen wirkt es so als sei überhaupt keine Formation abgesprochen,Das könnte auch am Verschieben innerhalb der meist zwei Defensivreihen liegen, welches Funkel von seiner Abwehr verlangt. Die Abwehr muß sich dem Spielverlauf, dem Ballbesitz und den Stärken und Schwächen der jeweiligen Gegner, sowie dem jeweiligen Spielstand anpassen und taktisch verhalten. Laufwege in der Offensive finden nicht statt oder den Spielern sind sie untereinander unbekannt, einstudierte Spielzüge gibt es nicht, die Standards sind recht einfallslos. Unsere derzeitige Offensivtruppe spielt derzeit ohne wichtige Spieler, mit deren Einsatz im Vorfeld der Saison fest gerechnet wurde, wie z.B. Meier, der für unser Angriffsspiel enorm wichtig ist und leider nach dem Rostockspiel erneut verletzt ausfiel. Seither spielen wir de facto mit einem OM, welches diesen Namen meiner Meinung nach nicht verdient. Funkel:"Wir können uns nicht so gut vorne durchsetzen. Die Spieler, die die kreativen Momente ins Spiel bringen, fehlen. Aber was soll ich machen? Die Spieler, die da sind, können es eben nur begrenzt. Das Kreative bleibt ein bisschen auf der Strecke. Und jetzt merkt man erst, wie sehr uns Alexander Meier fehlt. An allen Ecken und Enden." (Gegenbeispiel: Bayer LeverkusenDu weißt aber schon, daß es sich bei den Offensivkräften der Pillen um 8-Millionen-Leute handelt.).
Fazit: Der Trainer ist für die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, verantwortlich. Mit der Einschränkung, daß er die für sein Vorhaben nötigen Spieler einsatzbereit hat und diese in der erwarteten Form spielen. Ob ein Spieler ein Tor schießt oder einen Zweikampf gewinnt, das kann er weniger beeinflussen.
2. Was man auf dem Platz sieht, ist Funkelfußball Was die Mannschaft spielt, ist das, was ihr der Trainer vermittelt. Eine billige Aussage, aber so billig ist es nun einmal. Wenn ein Trainer bei einer Mannschaft 4,5 Jahre mit dem absoluten Vertrauen des Vorstandsvorsitzenden ausgestattet ist und ein nicht geringer Teil dieser Mannschaft über Jahre unverändert bleibt,Von diesen unverändert bei uns Spielenden fehlen derzeit: Meier, Preuß, Vasoski, Chris, Ama. Hinzu kommt der Verlust von Jones und Streit, die bisher wohl nicht adäquat ersetzt werden konnten. Zumindest mit dem Einsatz der Altkräfte Köhler, Meier, Chris und Ama durfte Funkel vor Beginn der Saison rechnen. dann wird er es ja wohl hinbekommen, seiner Mannschaft seine Vorstellungen von Fußball zu vermitteln. Das heißt also: Funkel will, dass die Mannschaft vor allem kompakt steht und dann schnell nach vorne spielt. Vorne wird ihr dann schon irgend etwas einfallen. Der vorstehende Satz ist unsachlich und reine Polemik. Ich erspare mir daher, darauf einzugehen. So sieht es auf dem Platz aus und dazu hat Funkel sich auch schon einmal fast wörtlich bekannt. Das ist im Hinblick auf meine vorhergehende Anmerkung mit Verlaub eine Frechheit.Nach dem Aufstieg sagte er, dass sie am Defensivverhalten arbeiten müssten, denn vorne sei seine Mannschaft immer für ein Tor gut. Eine Offensivabteilung, angetrieben von solch guten Spieleröffnern wie Jones und Chris, kreativ und torgefährlich wie Meier und Preuß, wie Ama, Copado und auch DuRi würde mich auch heute abend ruhiger schlafen lassen, anstatt hier Krähenfüße zu malen. ... , oder daran, daß die besten und insbesondere die Kreativkünste von Meier und andere gute Offensivkräfte fehlen und die anderen es eben einfach nicht so gut können, oder woran auch immer, kann ich nicht beurteilen. Fest steht: In der Öffentlichkeit beklagt sich Funkel so gut wie nie darüber, dass sich seine Mannschaften zu wenig Torchancen heraus gespielt hat. Das ist eine der Stärken Funkels, daß er so gut wie n i e etwas auf seine Spieler schiebt, damit er keinen von ihnen seines Selbstbewußtseins beraubt und die mannschaftliche Geschlossenheit wahrt. Er klagt immer darüber, dass sie die vorhandenen nicht ordentlich genutzt hat und dem Gegner zu viele Torchancen zugelassen hat. Im mangelhaften Offensivspiel sieht er offensichtlich keinen gravierenden Mangel des Spiels seiner Mannschaft. Das ist eine infame Unterstellung, die allein schon durch das letzte Interview widerlegt ist. Wie gesagt, wird Funkel es normalerweise vermeiden, es sei denn in seiner jetzigen Situation, einen oder mehrere Spieler öffentlich bloßzustellen. Ich und die Spieler rechnen ihm das hoch an. Funkel hadert üblicherweise nicht mit dem Schicksal. Das neue hier im Fred verlinkte Interview ist wohl ausschließlich den vehementen Angriffen geschuldet, denen er sich in Frankfurt ausgesetzt sieht.
Fazit: Eine Mannschaft spielt den Fußball, den ihr der Trainer vermittelt.Nein, nicht immer, aber je öfter er die Spieler zusammen hat, die er für seine Formationen und seine Vorstellungen in der Vorbereitung vorgesehen hatte. Mit Ausfällen von großten Teilen der ersten Garnitur kann kein Trainer der Welt planen.Das gilt um so mehr je länger der Trainer im Amt ist.
3. Funkels bevorzugte Spielertypen und Spielsysteme … Nehmen wir uns mal Huggel vor. Den hat er u.a. wegen seiner Kopfballstärke geschätzt. In einem Auswärtsspiel in Bremen verliert Huggel ein Kopfballduell gegen Frings. Warum? Weil er ein schlechtes Kopfballtiming hat. Willst du allen Ernstes Huggel mit Frings, einem der besten und vielseitigsten Spieler der Welt, vergleichen ? Das ist schlicht lachhaft.Außerdem war er so langsam, dass er es selten hinbekam überhaupt in Zweikämpfe zu kommen, in denen er seinen wuchtigen Körper vorteilhaft hätte einsetzen können. Wenn er irgendwie doch an den Ball kam, dann hat er im besten Fall das Tempo aus dem Spiel genommen und im Normalfall den Ball verloren. Ich habe auch schon gute Spiele von Huggel gesehen, allerdings gehört er nicht wirklich zu meinen Lieblingsspielern.Aber unser armseliges Budget seinerzeit ist dir vielleicht auch noch geläufig, oder ? Huggel hat einen Marktwert unter 400.000,- €... Da wäre mir ein Cimen lieber gewesen. Klar, es kann schon sein, dass Cimen nicht bundesligatauglich ist. Vielleicht ist er sogar ein schlechterer Spieler als Huggel. Aber er wäre für eine Mannschaft, die Kombinationsfußball spielen will, Du widersprichst dir selbst schon wieder. Entweder Funkel wollte eine Kompakte Defensive und vorne helfe ihm Gott, oder Kombinationsfußball. Was war nun angesagt ?die bessere Wahl als Huggel gewesen. Er hätte den Spielfluss nicht gehemmt, sondern eher unterstützt. Wo spielt Cimen jetzt nochmal ? Dann hätte man halt in der Winterpause oder nach der Saison nachlegen müssen. Statt dessen wurde auf Huggel gesetzt. Ein weiteres Beispiel sind die IV, wo einige Zeit lang Vasoski und Kyrgiakos Russ vorgezogen wurden. Klar hatte Russ noch Defizite, aber Kyrgiakos hat auch Fehler gemacht, vor allem taktischer Natur und hat mit seinen Spieleröffnungen, ein vernünftiges Aufbauspiel unterbunden. Der von ihm weggeschlagene Ball, diese „Mondbälle“, kamen nicht selten postwendend zurück. Er hat also damit dazu beigetragen, dass der Druck auf die eigene Abwehr immens wurde, weil er mit seinen Mondbällen verhindert hat, dass sich die Mannschaft aus dem Druck befreien konnte. Ich war auch kein wirklicher Freund von Sotos' Spielaufbau. Aber abgeräumt hat er meist zuverlässig und torgefährlicher mit seinen Kopfbällen war er auch als Russ. Erinnerst du dich noch, wie der Riesen Kerl das Tor mit dem Fallrückzieher machte ? Hättest du ihm das zugetraut ? Nee, gelle. Ich auch nicht. Gravierende Fehler von Funkel auf diese Spieler zu setzen, was zeigt, dass der Trainer 1. die Spieler nicht gemäß des von ihm laut einigen Interviews angestrebten Kombinationsfußballs Schon wieder dieser dir eigene Wechselritt. Mauerkick und vorn hilft Gott oder Kombifußball, was will Funkel nun ? einkauft und 2. nicht systematisch auf einen solchen Fußball hingearbeitet hat und vor allem 3. das aufgrund glücklicher Umstände vorhandene Potential für diesen Fußball nicht genutzt hat. Der Vorteil eines solchen Kombinationsfußballs wäre, dass die Mannschaftsleistung stärker ist, als wenn man die Einzelspieler mit denen der gegnerischen Mannschaften vergleicht. Beispiele: Freiburg früher, Hoffenheim heute.Funkel hat seinen Zweitligakickern mühevoll und höchst erfolgreich beigebracht, wie man hinten gut steht. Damit hat er uns letzte Saison bis zum Nürnbergspiel 42 Punkte einfahren lassen. Das reichte mir. Kombinationsfußball, sorry aber was du jetzt siehst, ist der "Kombinationsfußball", der mit diesen Kickern derzeit zu machen ist. Ich habe mitbekommen, daß du davon selbst alles andere als amused bist.
Nun gibt es daraufhin sicherlich den Einwand, dass man auch mit einer Defensivstrategie besser dastehen könnte als es die Mannschaft von den Spielern her hergibt. … Nur defensiver Fußball muss, wenn er erfolgreich sein will, auch Mittel und Wege finden, ein Tor zu erzielen. Es braucht gerade beim Defensivfußball eine Geilheit auf den Torerfolg. Eine Antizipation von Fehlern des Gegners, die man mit blitzartigen Kontern ausnutzt. Wenn ich mir hingegen unser Defensivspiel ansehe, dann habe ich eigentlich nur in der Rückrunde der 2. Liga, 1. Saison nach dem Aufstieg und in der Rückrunde der vergangenen Saison eine richtig gut organisierte Defensive gesehen. Ein Konzept, wie aus der Abwehr heraus gespielt wird, schien es in der 1. Saison nach dem Aufstieg zu geben, aber davon ist nichts übrig geblieben. Das erkläre ich mit mit Punkt 3. Du hast aber doch schon mitbekommen, daß Funkel seit dem Nürnbergspiel der Rückrunde einen Angriffsfußball aus der kompakten Defesive heraus entwickeln will. Kannst du dir denn auch angesichts deiner Kritik an vielen unserer Spieler nicht vorstellen, daß eine bundesligataugliche Systementwicklung mit unserem verhältnismäßigen Billigkader, angesichts der ständigen Verletztenmisere (wir stehen laut AK's Nachschau auf Platz 2 der Verletztengeplagten hinter Hannover, deren Kader durchweg und auch, was die Ergänzungsspieler betrifft, wesentlich teurer und besser besetzt ist)
Fazit: Funkel setzt auf Spielertypen, die großen Einsatz haben und hat damit die guten Ansätze für ein schnelles Kombinationsspiel, das unser damaliger Kader in der 2. Liga und über weite Strecken in der 1. Saison nach dem Aufstieg hatte, verkümmern lassen. Hast du schon mal so geschaut, was man für Spieler, die für bundesligatauglichen Kombinationsfußball stehen, so ausgeben muß ? Ja, er hat im wesentlichen Kämpfer. Was anderes kostet.
4. Die jetzigen Probleme sind eine Folge von Funkels Spielvorstellungen und seiner Personalpolitik Als wir in der 2. Liga am Anfang große Verletzungsprobleme hatten, hat Funkel einfach auf die Jugend gesetzt und die Jungs wild drauf los stürmen lassen. Wir standen zwar irgendwann ziemlich weit hinten, aber ich z.B. habe immer noch fest an den Aufstieg geglaubt. Warum? Weil man der Mannschaft einfach das Potential ansehen konnte. Auch in der 1. Bundesligasaison nach dem Aufstieg konnte man unserer Mannschaft die Spielfreude ansehen. Teilweise lief der Ball wie in guten (alten) frankfurter Zeiten ... Über den spielerischen und taktischen Leistungsstand dieser 1. Bundesligasaison sind wir nicht mehr hinaus gekommen. In einzelnen Spielen haben wir tolle Leistungen gebracht, insgesamt gesehen wurde die Mannschaft immer ideenloser, unsortierter und auch immer weniger bissig auf dem Spielfeld. Wie kam es dazu? Ein flüssiges Kombinationsspiel bedingt eigentlich 10 Feldspieler, die dieses Spiel spielen können. Insofern wurde es für die Mannschaft immer weniger möglich dieses Spiel zu spielen, da ein großer Teil der Stammelf aus Spielern wie Huggel, Rehmer, Kyrgiakos, Thurk, Spycher und Vasoski bestand. Funkel hat immer betont, dass sein Ziel ein attraktives, offensives Kurzpassspiel sei. Wieso holt man dann aber diese Spieler. Ich möchte hier mal ausdrücklich Vasoski ausnehmen, da er von den genannten Spielern aus meiner Sicht noch der geringste Stolperstein für ein solches Kombinationsspiel wäre und er wurde ja auch in der 2. Liga geholt. Der Verweis von Funkel auf das nicht vorhandene Spielermaterial für diese Spielweise ist also ein wenig seltsam, weil er das Resultat seiner eigenen Spielerwünsche kritisiert. Nun werden einige einwenden, dass halt nicht genügend Geld da war. Das ist aber kein Einwand, weil man immer zwischen mehreren Kandidaten wählen kann und man einen Kyrgiakos z.B. niemals holen würde, wenn man einen Aufbau über Kurzpässe spielen lassen will, der ist dafür nämlich einfach keine Verstärkung, sondern ein Hindernis. Es ist aber nicht so, daß Funkel damals schon den Schritt zum Kombifußball gehen wollte. Wie gesagt mußte er stets mit Verletzten kämpfen und wurde dadurch in der Entwicklung der Mannschaft aufgehalten. Hinzu kam eine Geldnot, die die freie Auswahl auf dem Spielermarkt, insbesondere für gute Spieler, die du einfach unterstellst, eben verhinderte. Erst in den letzten 16 Spielen versucht Funkel mit den Jungs diesen Schritt.In dem neuen Interview sagt er allerdings, daß er das heute bereue, diesen Schritt vermutlich zu früh gegangen zu sein und dadurch unser jetziges Spiel wohl seine Ursache hat. Das ist aber nicht der einzige Grund. Gerade in den ersten Jahren hat Funkel nach jeder Niederlage betont, dass die Niederlag daher zustande gekommen sei, dass seine Mannschaft euphorisch nach vorne gelaufen sei und dadurch die Gegentore gefangen habe. Das habe ich von ihm ganze zwei mal gehört. Das letzte mal nach dem Stuttgart-Spiel.Wenn es dann irgendwann auf dem Spielfeld so aussieht, dass sich nur noch wenige Spieler nach vorne trauen, dann mag das vielleicht nicht die Absicht des Trainers sein, aber doch die fast schon notwendige Folge seiner ständigen Kritik. Vater werden ist nicht schwer, Bundesligamannschaften mit halben Kindern formen, dagegen sehr. Eine kleine Nebenbemerkung an diejenigen, die jetzt aus meiner Aussage fälschlicherweise herauslesen, dass man die Fehler im Abwehrverhalten nicht hätte thematisieren sollen: Ich bin der Meinung, dass man den natürlichen Vorwärtsdrang der Mannschaft nicht eindämmen sollte. Man hätte daran arbeiten sollen, dass er planvoller vollzogen wird und sich darauf passende Abwehrstrategien in Fällen von Ballverlusten in verschiedenen Situationen erarbeiten sollen. So ungefähr macht das Rangnick jetzt in Hoffenheim. Ich halte viel von Rangnick. Aber wenn Funkel jeden Speler auch wirklich bekommt, den er will, dann kann ich das auch Funkel auch. Hast du dir schonmal angesehen, über welche Infrastruktur Hoffenheim verfügt ? Jedoch hat er das Defensivverhalten zum Trainingsschwerpunkt erhoben und der Mannschaft mit auf den Weg gegeben, sich möglichst nicht hinten raus zu begeben oder nur mit wenigen Spielern anzugreifen. Das machen sie mittlerweile fast perfekt. So perfekt, dass Funkel ihnen nun wieder beibringen muss oder teilweise daran verzweifelt, dass keiner mehr in den Strafraum vorstößt. Das Keiner in den Strafraum vorstößt, liegt nicht an der Anzahl der Spieler, die sich umihn einfinden, sondern an deren Qualität derzeit. Uns fehlt die erste Garnitur der OM's, um es dir nochmals in Erinnerung zu rufen.
Fazit: Funkel hat mit den Einkaufswünschen, mit der Bevorzugung von gewissen Spielertypen, mit seinen Trainingsschwerpunkten und mit seinen Aussagen das Spiel unserer Mannschaft zu dem werden lassen, was man momentan sehen kann. Was man im Moment sehen kann, ist das unfertige und durch Ausfälle bedingte Fortentwickeln der Mannschaft hin zu schnellem offensivem Kombinationsspiel aus einer kompakten Abwehr heraus. Das ist schwierig, dauert und muß erst gelernt werden. Es wird um so schwieriger bei den vielen Verletzten.
5. Einzelne charakteristische Elemente des Funkelfußballs a) Das Starkreden des Gegners, das Kleinreden der eigenen Mannschaft Vorweg einmal ganz deutlich: Was Funkel in der Öffentlichkeit sagt, ist völlig egal. … Das blöde ist nur, dass man auf dem Spielfeld oft den Eindruck hatte, dass die Mannschaft genau so gespielt hat, wie ihr Trainer öffentlich über seine Mannschaft geredet hat. Da werden ordentliche Mannschaften wie Wolfsburg zu CL-Aspiranten überhöht, Schon mal einen Blick auf die Tabelle geworfen ? Golfsburg liegt 3 Punkte hinter Hopp, der 3. ist. ein Aufsteiger wie der KSC wird letzte Saison ob seines Konzepts und seiner Spielweise in den Himmel gelobt, Hoffenheim wird vor dem ersten Bundesligaspiel als ein Konkurrent dargestellt, mit dem man sich kaum messen könne (3. !!!) , der gerade aufgestiegene FC Köln wird auf Augenhöhe gesehen (9. !!!) und so weiter und so fort. Dabei wird umgekehrt betont, dass wir doch erst seit kurzem in der Bundesliga seien und uns daher eigentlich nicht mit Hertha oder Hannover messen könnten. Ja, was denn nun? Sind es die Jahre in der Bundesliga oder die finanziellen Möglichkeiten Beides ! oder das Konzept?
Fazit: In Wolfsburg und in Köln nicht richtig auf Sieg gespielt - und der Punkt wird in einem Fall als gutes, im anderen Fall als überragendes Ergebnis verkauft. In beiden Fällen waren es aber eher bescheidene Spiele, in denen wir sehr, sehr wenige Torchancen hatten.
b) Hauptaugenmerk: Kein Gegentor Der Grundpfeiler von Funkels Fußball ist, dass seine Mannschaft kein Gegentor bekommt. Dieses Ziel will Funkel durch viele Defensivspieler sowie durch das nach hinten Arbeiten der Offensivspieler erreichen. Gerade in der 2. Saison nach dem Aufstieg hat uns diese Marschroute oft um den Sieg gebracht. Da wurden bei einer knappen Führung offensive Spieler durch defensive ersetzt (meistens kamen hier Huggel und Rehmer) und sollten helfen, den Sieg einzufahren. Es kam jedoch fast immer anders. Einerseits ging dann gar nichts mehr nach vorne, wodurch sich der Druck auf unsere Abwehr erhöhte, andererseits brachten es diese eingewechselten Defensivspieler fertig, große Unordnung in die Mannschaft zu bringen und / oder mit ihren individuellen Fehlern, dem Gegner zu Chancen und Toren zu verhelfen. Es war eine bizarre Situation: solange die Mannschaft einigermaßen nach vorne spielte, hatte der Gegner nur wenige Chancen, als die Mannschaft sich voll und ganz aufs Verteidigen verließ, ging es in die Hose. … Ein Unterpunkt ist hier, dass Funkel mit aller Macht, Klatschen verhindern will und in Reimannscher Manier z.B. das 0:1 auf Schalke hat verwalten lassen. Dieses Verhalten zeugt davon, dass er seiner Mannschaft offensichtlich bei offensiver Ausrichtung auch nicht mehr Tore gegen Schalke zutraut als bei defensiver Ausrichtung. … Immer die gleiche Leier: Klatsche tut nix..Hast du schon mal eine Mannschaft trainiert ? Nee, gelle. So ne Klatsche ist ganz schön lange drin in den Köpfen der Kids...
Fazit: siehe 3. und 4.
c) Hohe, lange Bälle zur Spieleröffnung Lange Zeit, d.h. ab der 2. Bundesligasaison bis zur Rückrunde der letzten Saison, bestand unser Spiel nach vorne zu großem Teilen in langen, hohen Bällen nach vorne, aus der Abwehr heraus geschlagen. Diese Mondbälle haben den Nachteil, dass die von der Abwehr gewonnenen Bälle in aller Regel direkt wieder zurück kommen, so dass der Druck auf die eigene Abwehr immer mehr zunimmt, da die Eintracht so keine Chance hatte, selber gefährlich zu werden und für Entlastung zu sorgen. Der gewonnene Ball in der Abwehr war somit in aller Regel dem Gegner geschenkt worden. Besonders verheerend wirkte sich das nicht nur daher aus, weil das Mittelfeld so aus der Spielgestaltung ausgemischt wurde, sondern weil sich zudem nur ein Stürmer vorne befand. Aber du weißt schon, das wir ohne Jones und Chris eine ziemlich miese Spieleröffnung hatten (und haben)
Fazit: Diese Art der Spieleröffnung, die Funkel 1,5 Jahre nicht unterbunden hat, also wohl zumindest toleriert hat, hat einerseits das kreative Potential unserer Mannschaft zum Erliegen gebracht, andererseits zu einer Festlegung auf die defensive Ausrichtung geführt.
d) Einstürmertaktik … Ja, ja, Resultat von Funkels Arbeit: Liberopoulos ist jetzt gerade mal 5-6 Spiele für uns unterwegs...Funkel hat stets betont, daß das mangelhafte Verschieben der Mannschaftsteile mit oder gegen den Ball für den fehlenden Druck verantwortlich ist...Da hat er recht.
e) Flügelspiel Funkel lässt Angriffe über die Flügel regelmäßig mit einem Außenspieler vortragen… Ist dir nicht aufgefallen, daß Steinhöfer und Ochs es so gut wie nie hinkriegen, ihre Flankenläufe bis an die Grundlinie zu bringen und dadurch nicht hinter die gegnerische Abwehr kommen ? Erst Ümit (und früher Heller) praktizieren das. Warts ab, das wird schon dadurch besser, daß Spycher mit Ümit links auch mal einen Doppelpass spielen werden, wie das gegen den KSC in der zweiten Halbzeit versucht wurde.
Fazit: Das spielen wir schon seit Ewigkeiten so, von daher muss man davon ausgehen, dass das von Funkel so gewollt ist, dass da kein Außenverteidiger nachrückt oder ein Mittelfeldspieler sich außen anbietet.
6. Funkels Förderkonzept für junge Spieler … Fazit: Aber getrennt davon, wie man die einzelnen Fälle einschätzt, muss man zu der Einschätzung kommen, dass Funkels Jugendförderung im wesentlichen darin besteht, dass sie 1. bei den Profis mittrainieren dürfen und 2. aufgrund von Zufällen in die Mannschaft gespült werden. Das halte ich so ungefähr für das Gegenteil einer planmäßigen Förderung.
7. Hoffnung auf Besserung ist unbegründet Nun könnte man ja sagen: Alles halb so wild, Funkel wird schon seine Lehren daraus ziehen. Das Problem ist nur: das tut er nicht. Funkel ist und bleibt Funkel. … Die Hoffnung darauf, dass Funkel sich ändert, ist nichts als ein frommer Wunsch ohne jeglichen realistischen Anhaltspunkt. Zumal es doch, aus seiner Sicht, immer und immer wieder Gründe gibt, die dagegen sprechen. Mal sind es die Verletzungen, dann ist es die prekäre sportliche Lage, dann will man erstmal das Saisonziel erreichen, dann muss man nach einer Niederlage erst einmal wieder für Sicherheit sorgen - immer und immer wieder gibt es für Funkel wichtigeres zu tun als die Mängel im Offensivspiel zu beseitigen. Er kann noch so oft in Interviews betonen, wie gerne er ein schnelles Kombinationsspiel hat und wie sehr er das anstrebt. Im alltäglichen Bundesligabetrieb ist ihm alles andere wichtiger und er kehrt immer und immer wieder zu seinen alten Gewohnheiten zurück…
p.s.: Meine „Ansprüche“ an die Mannschaft sind, dass sie die Leistungen, die sie in den besseren Spielen der Saison nach dem Aufstieg gezeigt hat, beständiger zeigt und nicht nur in ganz wenigen Spielen, dass sie sich spielerisch weiter entwickelt, dass sie erkennbar eingespielt ist, dass unsere Art zu spielen nicht von ein paar wenigen Leistungsträgern abhängt (einst: Ama, Taka, Streit, Kyrgiakos; jetzt laut Funkel / HB: Ama, Chris, Korkmaz, Meier). Klar: mit besseren Spielern spielt man besser und erfolgreicher, aber dass man, laut Funkel, nur mit diesen Spielern ein schnelles Kurzpassspiel hinbekommt, ohne sie aber nur ideenlosen Kampffußball, das spricht doch schon sehr gegen das, was im Training erarbeitet worden sein soll. Und auch mit diesen Spielern habe ich ein solches Spiel, in letzter Zeit zumindest, nicht gesehen.
… Aber wann hast du denn in den letzten Jahren einmal die erste Garnitur spielen gesehen ? Wie kannst du denn verlangen, daß bei ständig verletzungsbedingt wechselnder Mannschaftszusammensetzung so schnell ein linearer, die gesamte Mannschaft vorwärts bringender Lernprozeß in Gang kommt, der unsere Jungs schneller als bisher vorwärts bringen würde ? Vor wenigen Wochen war auch bei dir nur die Rede vom angeblichen Defensivfußball, den Funkel angeblich nach wie vor lehre. Jetzt mußt auch du die veränderte Spielweise konstatieren. Allerdings läßt du, gerade hierüber im diffusen Bilde, schon kein graues Haar an ihr, meist ohne jede wirkliche faktengetragene Grundlage. Solange Funkel nicht selbst einmal später seinen Museumsabend abhält, werde ich, wie du, nur aus unseren subjektiven Beobachtungen heraus spekulieren und/oder uns in langen Berichten verquasen. Er hat im letzten Interview mal außergewöhnlich viel über seine Sorgen erzählt. Sonst ist er doch sehr verschlossen. Die von dir geschilderten Eindrücke sind alles in allem doch sehr konstruiert und hergeholt.
Um eine bessere zukünftige Diskussion zu ermöglichen, habe ich oben Maggos Text stark gekürzt, um mich auf Pedros Antwort zu konzentrieren, und ich werde nun zunächst versuchen, die meiner Meinung nach wichtigsten Grundaussagen Pedros prägnant zusammenzufassen (wenn ich dabei etwas falsch verstanden haben, unterschlagen oder nicht umfassend genug anführen sollte, bitte ich um Korrektur):
1a.) Die momentane Erfolglosigkeit und spielerische Armut liegt an in erster Linie an der Verletztenmisere (v.a. am Fehlen von Amanatidis, Meier, Chris, Preuß). b.) Funkel würde gerne besser/attraktiver spielen lassen, kann es aber aufgrund von 1a.) nicht.
2.) Die anderen Mannschaften sind uns überwiegend entweder finanziell deutlich überlegen (z.B. Hannover, Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen) oder schon wesentlich länger in der Liga, weshalb wir nicht auf einer Höhe mit diesen Mannschaften sind. Unser „Billigkader“ ist überwiegend mit „Zweitligakickern“ bestückt, die guten Spieler sind verletzt (siehe oben) oder wurden weggekauft (Jones, Streit, Cha, Copado werden erwähnt) und nicht ersetzt mit gleichwertigen, spielerisch guten Spielern, da wir uns nur Kämpfer leisten können.
3.) Eine von Funkels Stärken ist es, die Spieler nicht öffentlich zu kritisieren und keine Klatschen kassieren zu lassen, damit sie Ihr Selbstvertrauen nicht verlieren.
4.) Du hast einstudierte Spielzüge und Standards in letzter Zeit bei der Eintracht erkannt.
Antwort: Ich gebe zu, dass sich unsere Verletztenmisere nach dem KSC-Spiel deutlich verschärft hat. Allerdings selbst in dieser extremen Situation sieht die heutige Formation noch mehr als bundesligatauglich aus (Nikolov - Ochs, Russ, Galindo, Spycher – Inamoto, Fink, Caio, Steinhöfer, Ljubicic – Liberopoulos; dazu noch auf der Bank Korkmaz und Fenin). Abgesehen von Ljubicic alles gestandene Bundesliga- und/oder Nationalspieler, noch dazu war die Situation vorher nicht so drastisch. Außerdem hatten wir auch in der Vergangenheit Verletzungspech, auf das wir allerdings in den vergangenen Jahren reagiert haben und uns einen entsprechend großen und auch guten Kader aufgebaut haben. Eigentlich kann man leicht auf fast 30 Mann kommen, was bei einer nicht im internationalen Wettbewerb vertretenen Mannschaft sehr viel ist. Chris war beispielsweise seit Funkel hier ist, nie langfristig einsatzfähig. Dennoch hat man in den ersten beiden Funkel-Jahren wesentlich besseren Fußball gesehen wie danach. An dieser Zeit gibt es auch von mir, Maggo & Co keine Kritik an Funkel. Doch wie erklärt sich die (negative) Entwicklung seitdem?
Funkel hat in meinen Augen mit der Zeit immer mehr Angst vor Niederlagen bekommen und irgendwie hat irgendjemand zu dieser Zeit das Gerücht in die Welt gesetzt, wir seien eine gute Kontermannschaft. Daraus hat Funkel in den letzten Jahren sein System entwickelt und perfektioniert: Hinten kompakt stehen, nach vorne Nadelstiche setzen, indem man Konter fährt. Das funktioniert allerdings nur solange gut, bis wir in Rückstand geraten, dann haben wir ein Problem. Unser Glück – speziell in der letzten Saison – war, dass wir sehr häufig früh in Führung gegangen sind und unsere wenigen Chancen sehr gut ausgenutzt haben. Lief es dann schief, kritisierte Funkel stets die Chancenauswertung, nie, dass wir zu wenig Chancen herausgespielt haben – und das nicht nur zwei Mal.
Natürlich haben uns auch vereinzelt wichtige Stammspieler verlassen, aber für die und die Verletzten kamen auch genügend Ersatzspieler. Stellvertretend ein kurzer Blick auf einige Verpflichtungen allein der letzten beiden Jahre: - Inamoto, Nationalspieler Japan, kaum verletzt - Galindo, Nationalspieler Mexiko, kaum verletzt - Fenin, 3,5 Mio. Ablöse, Nationalspieler Tschechien, nie verletzt - Caio, 3,8 Mio. Ablöse, teuerste Neuverpflichtung aller Zeiten, torgefährlichster Mittelfeldspieler Brasiliens in seiner letzten Serie dort, nie verletzt - Bellaid, 2,5 Mio. Ablöse, U-21 Nationalspieler Frankreich, kaum verletzt - Korkmaz, 2,3 Mio. Ablöse, Nationalspieler Österreich, EM-Überraschung, der einzige langfristige Ausfall (1 von 8!) - Liberopoulos, Nationalspieler Griechenland, mehrfacher Torschützenkönig und Spieler des Jahres dort, nie verletzt - Steinhöfer, 0,9 Mio. Ablöse, U-21 Nationalspieler Deutschland, nie verletzt Und diese Liste ist nicht mal vollständig, außerdem kommen noch einige talentierte Jugendspieler hinzu. Ausgaben allein an Ablösesumme für diese Spieler 13 Mio., fast alle Nationalspieler bedeutender Länder. Dem gegenüber stehen die von Dir angeführten Abgänge: - Jones, 2 Länderspiele für Deutschland, machte in seiner letzten Eintracht-Saison ganze 4 Spiele, von denen wir keines gewannen - Streit, Ersatzbank- bzw. Tribünenwärmer auf Schalke, viele hier im Forum sehen ihn als überschätzt und finden es positiv für unser Spiel, dass er weg ist, da er zu egoistisch war (inkl. Patrick Ochs) - Cha, 2.Liga Mittelfeld in Koblenz - Copado, 1./2.Liga Hoffenheim, in der Regel Ersatzbank
Du vermisst von den Verletzten in erster Linie die vier Spieler Chris, Preuß, Meier und Ama. Ama ist zwar jetzt langfristig verletzt, war zuvor aber fast immer fit. Als Ersatz kamen die Wunschspieler Fenin und Liberopoulos, Heller und Takahara ließ man ohne großes Zögern ziehen. Chris und Preuß waren unter Funkel nie langfristig fit und in der Stammelf, trotzdem lief es am Anfang unter Funkel wesentlich besser. Bleiben Meier und als Abgang Jones: Hier haben wir auch auf Funkels Wunsch Caio geholt, der nicht spielt. Außerdem wurden Inamoto, Fink, Bajramovic verpflichtet, auch ein Russ könnte hier spielen, da für ihn genug Alternativen in der IV bestehen. Entweder diese Spieler sind gut genug, um Meier und Jones zumindest annähernd zu ersetzen oder Funkel und seine Mitendscheider haben die Spieler völlig falsch einschätzt (und damit die hohen Transferausgaben falsch investiert) oder Funkel trainiert oder setzt die Spieler falsch (ein). In jedem Fall wäre Funkel auch selbst daran Schuld, wenn sie nicht gleichwertig ersetzt worden wären. Daraus kann man dann aber kein Argument mehr für Funkel ableiten.
Selbst wenn die zur Verfügung stehenden Spieler zuletzt nicht mehr an das Niveau der Verletzten heranreichen, kann man doch trotzdem verlangen, auch diesen Spielern mit der Zeit den gewünschten Kombinationsfußball zumindest ansatzweise beizubringen. Ein halbes Jahr ist eine verdammt lange Zeit im Profifußball, andere Trainer haben längst nicht diese Geduld in ihrem Umfeld gehabt und eine weitaus schwächere Besetzung – auch ohne Verletzte – und spielen trotzdem mindestens einen gleich guten Fußball. Deshalb ein kurzer Blick auf die Möglichkeiten der Vergleichsvereine.
Vielleicht haben andere Mannschaften noch viel mehr investiert, so dass Deine Bezeichnungen vom „Billigkader“ mit „Zweitligakickern“ doch zutreffend sind. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die Konkurrenz: Die Aufsteiger: - 1.FC Köln: Mit Geromel und Ishiaku zwei Millionverpflichtungen, dazu Petit, ansonsten keine nennenswerten Verstärkungen zu ihrem (tatsächlichen) Zweitligakader. In den letzten beiden Jahren zusammen 4,3 Mio. Transferminus. Dazu drei Jahre weniger Bundesligafußball wie wir. Mit uns auf Augenhöhe? Wohl kaum. - Borussia Mönchengladbach: 2 Millionenverpflichtungen nach dem Aufstieg: Matmour, 2. Liga-Spieler, Bradley, ganze 2 Einsätze bisher. Insgesamt dieses Jahr 6,03 Mio. investiert, letztes Jahr nach dem Abstieg mit Transferüberschuss. - TSG Hoffenheim: Die Regionalliga-Mannschaft in 2 Jahren mit 29,1 Mio. verstärkt. Deshalb finanziell in anderen Dimensionen wie wir. Dennoch ein Blick auf die Elf, die uns 2:1 schlug: Haas - Beck, Jaissle, Compper, Ibertsberger - Weis, Luiz Gustavo, Salihovic - Obasi, Ibisevic, Ba; eingewechselt: Carlos Eduardo, Vorsah, Teber. Also mehr wie die Hälfte billige/von anderen aussortierte/aus der Jugend stammende Spieler (Haas, Jaissle, Compper, Ibertsberger, Weis, Salihovic, Ibisevic, Teber), die wir zum Zeitpunkt der Verpflichtung ohne Probleme auch selbst hätten holen können, der Rest zwar relativ teure, aber auch noch sehr junge, völlig bundesligaunerfahrene Spieler. Uns momentan in der Spielerbesetzung um Lichtjahre voraus? Nein, das sehe ich wirklich nicht. Vielleicht in 1-2 Jahren, momentan nur vom Spielerischen und Taktischen. Fazit: Durch die finanziellen Möglichkeiten mit uns – zumindest aktuell noch – auf Augenhöhe.
Die später Hinzugekommenen: - Karlsruher SC / VfL Bochum / Energie Cottbus: Ein bzw. zwei Jahre weniger Bundesligaerfahrung. In den letzten beiden Spielzeiten zusammen insgesamt 15,8 Mio. investiert (die Transfereinnahmen dabei nicht berücksichtigt). Weniger Fans, kleinere Stadien, deutlich geringere finanzielle Möglichkeiten. Mit uns auf Augenhöhe: Wohl kaum!
Die anderen: - Arminia Bielefeld: Ein Jahr Bundesliga mehr wie wir. Seit dem Aufstieg 11,4 Mio. innerhalb von 5 Jahren insgesamt investiert (Transfereinnahmen nicht abgezogen!). Laut HB wie mehrmals betont uns unterlegen. Nach dem Fink-Wechsel gab es Vorwürfe in Richtung Eintracht, wir würden ihn mit Geld zuwerfen. Ebenfalls nicht mit uns auf Augenhöhe. - Hertha BSC Berlin / Borussia Dortmund: In den letzten Jahren war das einzige Beständige dieser Mannschaften die Unbeständigkeit, insbesondere was die Spieler und vor allem die Trainer betrifft. Wenn bei uns die Kontinuität nach HB, Funkel und seinen Anhänger so wichtig ist, müsste dies für beide Vereine ein großer Nachteil sein. Investitionen im Vergleich zu den Einnahmen in den letzten drei Jahren von nur 1,6 Mio. Zum Vergleich bei uns 10,14 Mio. mehr Ausgaben als Einnahmen in diesen drei Jahren. Deshalb trotz der längeren Zugehörigkeit, sehe ich beide auf Augenhöhe mit uns. - Hannover 96: 8,6 Mio. investiert in den letzten drei Jahren, aber angeblich wie von Pedro angeführt, die einzige Mannschaft mit noch mehr Verletzungspech wie wir. Uns deutlich überlegen? Warum? Maximal mit leichten Vorteilen durch die längere Bundesligazugehörigkeit, trotzdem in einer Kategorie mit uns und sicher nicht in der nächst höheren!
Ich komme also auf 6 Vereine, die wir auf jeden Fall hinter uns lassen sollten. 4 Vereine, mit denen wir auf Augenhöhe sind, bleiben noch 7 Vereine, die gegenüber uns im Vorteil sind. Platz 8-12 und damit auch 8-12.attraktivste Spielweise sollten der Normalfall sein. Wenn wir bereits nur über einen „Billigkader“ mit „Zweitligakickern“ verfügen, muss es ziemlich einfach sein, im Mittelfeld der Bundesliga zu landen. Und wenn wir so eine schlechte Mannschaft haben, dann frage ich mich, was die 6 Vereine unter uns sagen sollen. Doch ganz ehrlich, welche Mannschaft hat in letzter Zeit spielerisch weniger überzeugt wie wir. Ich würde hier maximal Cottbus und Bielefeld gelten lassen.
Aktuell haben wir einen Ein-Punkt-pro-Spiel-Kurs, das macht am Ende 34 Punkte. Das wird wohl maximal zum Relegationsplatz reichen. Das bedeutet, wir müssen uns nicht nur spielerisch, sondern auch punktemäßig steigern. Das gilt auch nachdem nun der Spielplan wieder gerade ist! Schaut man allerdings auf das bisherige Programm und vergleicht es mit dem Rest der Hinrunde, wird klar, dass es nicht leichter, sondern eher schwerer wird: Wir haben bereits gegen 4 der 6 Mannschaften unter uns gespielt, vor uns liegen noch 2 schlechtere, 3 auf Augenhöhe und 4, die ich über uns sehe. Zur Verdeutlichung: Bisher: 4/2/3 im Vergleich zu: 2/3/4. Für mich deutlich schwieriger. Bei einer nicht deutlich erfolgreicheren Spielweise, wird es selbst mit den minimal von Funkel geforderten 40 Punkten eng, von der spielerischen Note noch gar nicht zu reden.
Doch trotz der 5 Tore aus den letzten Spielen, haben momentan nur 4 Mannschaften weniger Tore erzielt. In der letzten Saison landeten wir "immerhin" auf Platz 11. Ich führe dies nur an, da es natürlich immer im Auge des Betrachters liegt, wie sehr man einstudierte Spielzüge erkennt. Am besten kann man einstudierte Automatismen noch bei den Standards erkennen. Hier behaupte ich, war unsere einzige gefährliche Waffe in den letzten Jahren die Variante Streit hoch auf Kyrgiakos. Dass auch daran nicht sehr viel einstudiert gewesen sein kann, sieht man jetzt wo beide nicht mehr da sind. Der Erfolg dieser Vorgehensweise lag zu sehr großem Anteil an den individuellen Fähigkeiten der beiden Spieler. Stellvertretend seien hier die Ecken von Köhler angeführt. Jeder, der im letzten Dreivierteljahr nicht bei jeder Ecke von uns auf der Toilette war, kann nicht ernsthaft behaupten, dass hier etwas gut einstudiert war. Die besten Standards kommen noch von Steinhöfer und Caio, im Gegensatz zu Köhler beides Neuverpflichtungen, die wohl noch etwas von früheren Stationen beherrschen. Das Tor gegen den KSC war wohl das erste Tor nach einem Freistoß in der Bundesliga seit Jahren ohne die Beteiligung von Kyrgiakos und Streit. Alles nur Zufall oder vielleicht doch Ergebnis des (Nicht-)Trainings? Wenn es ausreicht, sich auf die „angeborenen“ Fähigkeiten der Spieler zu verlassen, warum spricht dies für Funkel? Dann könnte man auch jeden anderen für diesen Bereich verantwortlich machen.
Wo ich Dir zustimme, ist der Punkt, dass Funkel seine Spieler (fast) nie öffentlich kritisiert. Das stimmt insofern, wenn man Ochs und Caio ausnimmt. Allerdings auch wenn er einzelne Spieler selten kritisiert, so kritisiert er sehr häufig die Mannschaft, indem er sagt, wir waren zu euphorisch, nicht kompakt genug, haben die Chancen nicht konsequent genug ausgenutzt. Wenn er dies nicht tut, hatten wir entweder kein Glück oder es war „Zufall“. Nur eigene Fehler gesteht er so gut wie nie ein. Das hier verlinkte Interview ist das erste seit Ewigkeiten, in dem er sich nicht als unfehlbar hinstellt und damit auch das erste vernünftige Interview mit Funkel seit Ewigkeiten. Vor gut einem Jahr erklärte er hierzu übrigens ernsthaft, selbst keine Fehler gemacht zu haben. Nun gut, wie schon bei einem anderen Punkt richtig erwähnt, ist es relativ egal, was er nach Außen hin erzählt, aber so wie die Mannschaft meistens auftritt und mit dem, was er ihr vorwirft, wenn er ihr etwas vorwirft, lässt für mich nur den Schluss zu, dass seine Selbsteinschätzung nicht wirklich weit von dieser Aussage entfernt ist. Besonders auffällig war dies, wenn wir im 4-4-2 erfolgreich und gut spielten. Anschließend gab Funkel nie zu, dass es an der von außen vielfach geforderten Systemumstellung lag und kehrte dann auch relativ bald wieder zu seinem 4-5-1 / 4-3-3 zurück. Genau hier setzt eine von Maggos Hauptkritiken an: Wenn Funkel diese Fehler oder richtiger gesagt, die Ursachen, nicht selbst sieht, wie soll er sie dann abstellen können? Und wenn es, wenn es schief läuft, immer an den Spielern und nie am Trainer liegt, warum soll es dann, wenn es gut läuft, auf einmal am Trainer liegen?
Du behauptest Maggo würde sich widersprechen, wenn er einmal schreibt, Funkel will Sicherheitsfußball und dann wieder offensiven Kombinationsfußball. Funkel kann durchaus Kombinationsfußball spielen wollen. Wenn er aber nicht weiß, wie er das der Mannschaft vermitteln kann, da er immer nur Sicherheitsfußball favorisiert hat, dann bringt es nichts. Die Folge ist, die Mannschaft spielt irgendeinen Misch-Masch aus beiden Philosophien, der nur das schlechteste von beidem vereint: Unansehnliche Punktearmut. Den von Dir erkannten Offensivfußball kann ich im letzten halben Jahr sicher nicht erkennen. Die letzten 5 der erzielten Tore aus den letzten 17 Bundesligaspielen (ausgenommen Auf- und Absteiger): 11. (21 Tore) SGE 12. (20) Bochum/Bielefeld 14. (16) KSC 15. (12) Cottbus
Warum tut sich momentan jede Mannschaft so schwer mit Hoffenheim? Es liegt nicht (allein) an den teuren Neuzugängen. Es liegt in erster Linie am System und daran, dass Hoffenheim sehr flexibel und unausrechenbar spielt. Die anderen Mannschaften haben sich noch nicht auf diese Spielweise einstellen können. Ich behaupte, es ist viel schwieriger sich auf diesen Kombinationsfußball einzustellen wie auf den abwartenden, defensiven Sicherheitsfußball. Bis zum Leverkusen-Spiel haben wir aus diesem System das Optimale herausgeholt. Ich bin mir sicher, solch eine Saison wird uns nicht mehr gelingen. Wie gesagt, wir hatten oft das Glück in Führung zu gehen und haben aus relativ wenig Chancen sehr viel gemacht. Die anderen Vereine wissen jedoch inzwischen, wie wir spielen. Sie wissen, dass uns offensiv nicht viel einfällt, wenn man selbst tief steht.
Funkel selbst hat dies wohl auch (immerhin) eingesehen. Nur die richtigen Schlüsse hat er nicht gezogen. Wir haben ein halbes Jahr herumexperimentiert und sind nicht vorangekommen. 21 Tore und 13 Punkte aus den 17 Spielen dieser Zeit sprechen eine deutliche Sprache. Welcher andere Trainer würde solch eine lange Zeit bekommen, ohne dass wirkliche Fortschritte zu sehen sind? Da kann man doch niemand ernsthaft Ungeduld vorwerfen. Woher kommt denn die Unzufriedenheit auf den Rängen und woher kommt denn die Verunsicherung in der Mannschaft? All das resultiert doch aus den sowohl punktetechnisch als auch spielerisch enttäuschenden Auftritten. Hier darf man nicht Ursache und Folge verdrehen! Die Fans waren sehr lange geduldig, die Mannschaft und der Trainer hatten sehr viel Kredit, doch das wurde „verspielt“. Natürlich ist es nicht gut, während dem Spiel die Mannschaft auszupfeifen oder durch negative Schlachtrufe weiter zu verunsichern. Dennoch Kritik muss erlaubt sein – von mir aus nach dem Spiel oder eben hier. Glaubt denn jemand ernsthaft, dass es hier irgendjemand einzig um die Person Funkel geht. Wenn er wieder zum Fußball aus den ersten beiden Jahren zurückkehrt, kann er von mir aus noch 20 Jahre Trainer bleiben. Aber das ist mittlerweile 2,5 Jahre her, warum sollte er jetzt plötzlich wieder dahin zurückkehren, wo wir eigentlich schon (fast) waren?
Nun wirst Du vielleicht fragen, warum werfen wir Funkel vor, etwas nicht spielen zu können, was er bereits spielen ließ. Genau hier setzt Maggo an und erklärt, dass Funkel früher oder später immer wieder auf alte Muster – eben den Sicherheitsfußball zurückkommt. Dies hat sich in den letzten Jahren immer weiter fortgeführt. Die Mannschaft zeigt gute Ansätze, aber dann folgen Fehler oder Funkel stellt „freiwillig“ auf eine defensivere Ausrichtung um. Folgten auch hier wieder Fehler, wurde man einfach noch defensiver. Unsere gute und bessere Chancenauswertung hat lange Zeit einiges verdeckt, doch mittlerweile hat Funkel der Mannschaft so sehr den Sicherheitsfußball verinnerlicht, dass sie selbst jetzt, wo Funkel scheinbar offensiver spieler will, es nicht kann und kaum noch Chancen hat, geschweige denn herausspielt.
Diese Kritik habe ich schon vor 1,5 Jahren geübt, verbessert hat sich seitdem nichts. Funkels Reaktion auf das Auskontern von Cottbus und Bochum damals war gegen Aachen noch Offensive, Pressing, das man zuletzt auch wieder ausgepackt hat. Doch warum spielte man dazwischen so abwartend, so passiv. Funkels Antwort danach war wieder tief stehen, um eben nicht mehr ausgekontert werden zu können. Kein Wunder, dass in der Mannschaft mit der Zeit das spielerische Element verkümmert, das ja in erster Linie im Offensivspiel zum Tragen kommen sollte und nicht beim tief stehen.
Und nun frage ich Dich noch, nachdem die Mannschaft zwei Spiele nach Rückstand noch umgebogen hat: Ist es tatsächlich besser für das Selbstvertrauen in 15 Spielen nur 1x zu gewinnen und wenn man verliert, nur knapp zu verlieren, wenn das einzige Erfolgserlebnis maximal in einem ermauerten Unentschieden liegt? Oder ist es nicht besser vielleicht, das ein oder andere Mal höher zu verlieren, aber manchmal eben auch noch einen Rückstand aufzuholen? Und wie holt man Rückstände auf, sicher nicht mit Defensive. Ich denke eher, wenn man anfängt bei einem Rückstand auf knappe Niederlage zu spielen, sagen sich die Spieler bald, für wie schlecht muss uns unser eigener Trainer halten, wenn er hier ein 0:1 verwaltet.
Natürlich hört sich die hier vorgebrachte, komprimierte Kritik an Funkel so an, als würden wir gar nichts an Funkel schätzen und er wäre der unfähigste Trainer von allen. Funkel ist in meinen Augen ein ordentlicher Trainer, der gut dazu geeignet ist, eine Mannschaft in die 1.Liga zu führen und dort bis zum gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Er kann eine kompakte Mannschaft formen, die schwer zu schlagen ist. Den nächsten Schritt kann er in meinen Augen nicht gehen. Dieser nächste Schritt besteht noch nicht darin, jetzt in den Europapokal zu stürmen. Der nächste Schritt besteht in einer spielerischen Fortentwicklung fern vom überwiegenden Destruktivfußball, um dann irgendwann mittelfristig höhere Tabellenplätze anstreben zu können. Sprich vom gesicherten Mittelfeld ins obere Mittelfeld. Dazu muss man mindestens so viele Spiele gewinnen wie verlieren und dazu muss man sich gegen vom Papier unterlegene Mannschaften spielerisch durchsetzen können, da hier Unentschieden auf Dauer nicht ausreichen und diese Mannschaften aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen mit einem Unentschieden sehr wohl gut leben können. Doch da sie dieses Unentschieden beim Anpfiff schon in der Hand haben, werden sie in erster Linie versuchen, dies (defensiv) zu verteidigen. Eine aufs Abwarten angelegte Kontertaktik ist dann nicht mehr erfolgsversprechend.
@Bruder Vasis: Saustarke Analyse. Zusammen mit Maggo Abhandlungen macht sie überdeutlich, warum wir einen neuen Trainer brauchen. Auch wenn Funkel das Glück gepachtet hat, was fast als einziges für ihn spricht.
- Caio, 3,8 Mio. Ablöse, teuerste Neuverpflichtung aller Zeiten, torgefährlichster Mittelfeldspieler Brasiliens in seiner letzten Serie dort, nie verletzt
Mal etwas OT von Deinem hervorragenden Beitrag habe ich eine Frage, rein interessenhalber: War er tatsächlich der torgefährlichste MF in Brasilien? Habe das nicht näher verfolgt bzw. überprüft und ist offenbar völlig an mir vorbei gegangen.
Der Standort Frankfurt ist eher ein Hemmnis für die Eintracht.
Die zahlreichen Business-Kunden erwarten in ihrer Finanzmetropole einen den Wolkenkratzern angemessenes Spiel der Eintracht. Diese Zuschauer legen in erster Linie Wert auf schönen Fußball, sei es, weil sie ihren Gästen in den Lounges solchen bieten wollen, sei es, weil sie selbst ihrem Erfolg ein entsprechendes dominantes Spiel zur Seite stellen wollen, oder, weil sie ihrem krisengebeutelten Ego ein attraktiveres Spiel ihrer Mannschaft entgegensetzen wollen.
Es interessiert sie weder die aufgrund des gleichen Größenwahns schon einmal an den Rand des Ruins gebrachte jüngste Geschichte der Eintracht, noch deren langsame Sanierungs- und Aufbaupolitik, oder gar die aktuellen Verletzungssorgen. Sie wollen "für ihr Geld" einen entsprechenden "Gegenwert".
Diese Kunden setzen den zwischen ihnen sitzenden Aufsichtsrat, namentlich Becker, unter Druck und kriteln mit mehr weniger als mehr Sachverstand an der Mannschaft und Funkel herum.
Diese bilden eine unheilige Allianz mit einigen Dauerschreibern im Forum, die Unruhe und Ungeduld in die Fans im Stehblock und auf den 30er Rängen bringen und in ausgreifenden, deshalb aber nicht unbedingt von Sachkenntnis getragenen Dauerpostings darzulegen versuchen, warum Funkel nicht in der Lage sei, aus der angeblich personell mit Fußballperlen gespickten Eintracht eine Spitzenmannschaft zu generieren. Zum Teil fallen sie dabei zugleich widersprüchlicherweise über die Spieler her und hauen diese z.B. im Notenthread in Grund und Boden. Hinzu gesellen sich gelegentliche Poster, die sich derart wichtig nehmen, für ihre persönliche "Sicht der Dinge" eine Art Kolumne in Anspruch zu nehmen, die von der Moderation nicht nur geduldet, sondern auch noch regelmäßig mit dem Prädikat "besonders lesenswert" geadelt wird.
Nein, es ist nicht Funkels Verdienst, wo wir stehen.
Es ist der Verdienst der spezifischen "Frankfurter Verhältnisse", der Stadt mit einer Tradition der eigenen Überschätzung und des Größenwahns schlechthin, daß die Eintracht von entsprechenden Protagonisten aus ihren Reihen vor kurzem noch an die Wand gefahren wurde und schon wieder damit bedroht ist, von Besserwissern und anderen traurigen Gestalten an selbige gefahren zu werden.
vorweg erstmal die Entschuldigung, dass du das Ding wegen der von mir beantragten Sperrung des Threads neu schreiben musstest. Da steckt äußerst viel Arbeit drin. Aber auch ein kleiner Fehler:
EmVasiSeinBruda schrieb: Chris und Preuß waren unter Funkel nie langfristig fit und in der Stammelf, trotzdem lief es am Anfang unter Funkel wesentlich besser.
Die Phase mit dem excellenten Fußball in der 1. Bundesligasaison unter Funkel wurde, so weit ich weiß, größtenteils mit beiden Spielern bestritten und teilweise mit einem von beiden.
Das nimmt allerdings überhaupt nichts von deinen Argumenten zurück. Insgesamt ein brillianter Beitrag, bei dessen Studium in mir höchste Glücksgefühle aufkamen. Einfach ganz großartig geschrieben, messerscharf analysiert und klug und einleuchtend argumentiert. Ganz großes Kino - oder einfach: Die allerbeste, feinsinnigste, eleganteste verbale Blutgrätsche seit es Forum gibt! Du machst deinem Namen mehr als alle Ehre!
- Caio, 3,8 Mio. Ablöse, teuerste Neuverpflichtung aller Zeiten, torgefährlichster Mittelfeldspieler Brasiliens in seiner letzten Serie dort, nie verletzt
Mal etwas OT von Deinem hervorragenden Beitrag habe ich eine Frage, rein interessenhalber: War er tatsächlich der torgefährlichste MF in Brasilien? Habe das nicht näher verfolgt bzw. überprüft und ist offenbar völlig an mir vorbei gegangen.
Ja, das war er. Und wenn ich mich richtig erinnere war er auch der beste Vorbereiter.
@Pedro: Im Anschuldigungen machen bist du gut. Ich hoffe, du bist auf anderem Gebiet ebenso gut: Deine Argumente hier im Thread sind aber allesamt widerlegt. Jetzt wird sich zeigen, ob du auf Grundlage von Argumenten urteilst - oder aber ob dein Standpunkt eh a priori feststeht, ein Vorurteil ist, für das du dir Argumente zusammen suchst. Also mach dich mal an die Gegengegenkritik von EmVasiSeinBruda.
Stoppdenbus schrieb: @Bruder Vasis: Saustarke Analyse. Zusammen mit Maggo Abhandlungen macht sie überdeutlich, warum wir einen neuen Trainer brauchen. Auch wenn Funkel das Glück gepachtet hat, was fast als einziges für ihn spricht.
Na, ob das nun Glück ist oder nicht, ist Ansichtssache. Genauso wie man auch denken kann, dass manches Pech ist.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Funkel es diese Saison noch hinbekommt, dass man das Ziel erreicht. Ich glaube aber auch, dass er letzte Saison gute Arbeit geleistet hat. Über die Saison hinweg hat die Mannschaft den erreichten Tabellenplatz auch verdient gehabt.
Diese Saison ist geprägt von dem miesen Heimspiel zum Start gg Berlin und dem ausgefallenen Spiel gegen Karlsruhe. Wenn wir das Spiel gegen Karlsruhe am ursprünglichen Termin gespielt und gewonnen hätten, dann wären wir zwischen Platz 9 und 15, einmal auch auf 16 rumgependelt. Das hätte in der Tabelle also nie so dramatisch ausgesehen, wie es die ganze Zeit mit dem einen Spiel weniger aussah.
Viel entscheidet sich im Kopf und, die Tatsache, dass wir so lange kein Spiel gewonnen hatten, haben alle in den Kopf bekommen. Es war oft von der Negativspirale die Rede, die irgendwie gestoppt und umgedreht werden müsste.
Ich vermute, wenn das Karlruhe-Spiel am Spieltag gewonnen worden wäre, wäre die Psychologie dieses ersten Saisonviertels eine ganz andere gewesen und wir hätten 2 bis 3 Punkte mehr auf dem Konto, weil die Mannschaft insgesamt selbstbewusster und mutiger auf dem Platz agiert hätte.
Wenn diese Vermutung stimmt, dann müsste jetzt in den nächsten Spielen, nachdem die Negativspirale beendet ist, eine Verbesserung stattfinden. Wir werden es sehen, was passiert.
Cottbus hingegen kann man schon anders bewerten, nach langer Zeit wurden mal schöne Chancen herausgespielt (Caio, Libo in Halbzeit 2)
Ne wichtige Vorraussetzung war vor allen Dingen im 1.Jahr unter Funkel aufzusteigen und die ersten beiden Jahre drin zu bleben und dies hat man geschafft,dies hat den Umsatz eben auch vorangetrieben und 1.Ligafussball kommt auch besser bei Sponsoren an oder beeinflusst Höhe der Sponsorengelder,oder erhöht die Chance neue Sponsoren zu binden.
Bonus waren noch Pokaleinnahmen National +International.
Natürlich hilft ein Standort Frankfurt,aber nur zu argumentieren bei dem Umsatz kann man dies oder jenes erwarten ist zu einfach.
Man braucht auch den sportlichen Erfolg um den Umsatz in die Höhe zu treiben,bzw. bisher ist sportlich alles genau so eingetreten wie es im Optimalfall aussehen sollte um auch wirtschaftlich voranzukommen.
Somit hatte auch der Trainer+Mannschaft massgeblichen Einfluss das man nun überhaupt so hohen Umsatz generiert.
Das ist schon klar. Aber ob es jetzt eine "einzigartige Leistung" ist Eintracht Frankfurt ein paar Jahre in der Bundesliga zu halten bezweifele ich ein wenig. Das haben wir auch schon mit wesentlich weniger Umsatz hinbekommen und mit einem wesentlich weniger Ertrag abwerfendem Stadion und wesentlich weniger WM begeisterten Fans. Die strömen nämlich nahezu überall, egal wie scheiße oder gut ihr Team spielt. Siehe Köln und deren 2 Ligaaufenthalt, mit der super Leistung der Kölner Mannschaft wird das kaum zu erklären sein. Ach, dafür gibt es zig Beispiele.
Um sich in der Bundesliga zu etablieren, muss man auch am Standort Frankfurt eine ordentliche Arbeit abliefern. Eine einzigartige Leistung ist diese Etablierung aber nicht, sondern lediglich die Ausnutzung des Potentials (was gemessen an vielem, was man hier in Frankfurt schon erlebt hat, für die Frankfurter Eintracht schon eine recht seltene Sache ist ).
Wenn ich die Gelegenheit zu einem Vieraugen-Gespräch mit Heribert hätte, dann wären die umsatzsituation dabei absolut untergeordneter Priorität. Davon abgesehen habe ich dir deinen Sachverstand auch nicht abgesprochen, im Gegenteil
Ich gehe soweit mit dir d'accord, dass ein guter (Wirtschafts-)Standort durchaus eine vielversprechende Grundlage für sportliche Erfolge sein kann. Jedoch kann man einzig anhand dessen niemals auch gleichzeitig davon ausgehen, dass Standort und finanzielle Möglichkeiten zwangsläufig Erfolg bringen, denn dazu ist der Sport viel zu komplex und es spielen genügend andere Einflüsse eine entscheidende Rolle.
Was deine Theorie der großen Städte angeht, da wirst du selbst wenn man den Osten (wieder einmal) ausgrenzt, eine Vielzahl von großen Städten finden, die nicht in der Bundesliga, respektive im Profifußball vertreten sind, obwohl die Möglichkeiten, auch finanziell, durchaus dazu befähigen könnten.
Als bestes Gegenbeispiel deiner Theorie und der Bedeutung der Größe einer Stadt für Erfolg, wie gestern irgendwo hier gelesen, muss man ja nur Berlin heranziehen.
Einigen wir uns doch auf eine starke Korrelation?
So viele sehe ich da nicht in Deutschland und wohl auch nicht in anderen europäischen Ligen.
Berlin ist insofern eine Ausnahme, da auch hier die ehemalige Grenzziehung eine Rolle spielt. Ich habe mal eine Weile in Berlin gewohnt. Hertha ist dort nicht der Verein der Wahl. In Berlin wohnen viele Ossis, die sich nicht mit dem Verein identifizieren wollen (lieber Union Berlin z.B.) und es wohnen dort viele Neuzugezogene, die auch keinen wirklichen Bock auf den Verein haben - was ich verstehen kann
Ein anderes Beispiel ist Paris. Mit Abstand die größte Stadt Frankreichs, dafür relativ wenig Erfolg. Aber ich habe ja auch nie behauptet, dass es alleine an der Einwohnerzahl liegt...sondern nur, dass es ohne Standort im Rücken nahezu unmöglich ist (dauerhaft) Erfolg zu haben und vice versa.
Ein anderes Beispiel ist Bonn (woh ich wohne). Eigentlich keine soo kleine Stadt (wenn auch nicht vergleichbar mit FFM) und vor allem relativ wohlhabend. Aber der BSC spielt seit Jahrzehnten grauenhaft und erfolglos. Niemand interessiert sich in Bonn für diesen Club. Hier residiert seit Jahrzehnten ein komischer Präsident (ich weiß noch nicht mal mehr den Namen von diesem Clown), der alle Macht an sich gerissen hat, ohne dass ihm irgendwas von irgendjemand entgegengesetzt wird. Schade.
Aber das ist Off-Topic, gleich wird uns Maggo wieder verbal verhauen
OK damit kann ich dann auch leben.
Berlin war sicher ein Extrembeispiel, wobei ich Paris dahingehend auch wieder ausklammern würde, dass da bis vor ein paar Jahren durchaus noch relativ erfolgreich gearbeitet wurde.
Neben Bonn hätte man locker auch noch Düsseldorf, Münster, Mannheim, evtl. Kiel nennen können, aber du hast Recht, damit verirren wir uns hier im OT und das wäre für diesen Thread zu schade und auf virtuelle Kloppe von Maggo hab ich auch keine Lust.
Nee, mache ich nicht.
1. ist es eine fruchtbare und anregende Diskussion
2. ist es gar nicht wirklich Off-Topic, weil man bei der ganzen Funkelkritik durchaus auch auf das Machbare schauen muss - wobei ich ja bei meinem Text ganz bewusst die Erfolgsfrage ausgeklammert habe.
Als Quellennachweis möchte ich nun Pedrogranatas Text zitieren. Ich werde allerdings versuchen, das Zitierte anschließend kurz in eigenen Worten zusammenzufassen.
Um eine bessere zukünftige Diskussion zu ermöglichen, habe ich oben Maggos Text stark gekürzt, um mich auf Pedros Antwort zu konzentrieren, und ich werde nun zunächst versuchen, die meiner Meinung nach wichtigsten Grundaussagen Pedros prägnant zusammenzufassen (wenn ich dabei etwas falsch verstanden haben, unterschlagen oder nicht umfassend genug anführen sollte, bitte ich um Korrektur):
1a.) Die momentane Erfolglosigkeit und spielerische Armut liegt an in erster Linie an der Verletztenmisere (v.a. am Fehlen von Amanatidis, Meier, Chris, Preuß).
b.) Funkel würde gerne besser/attraktiver spielen lassen, kann es aber aufgrund von 1a.) nicht.
2.) Die anderen Mannschaften sind uns überwiegend entweder finanziell deutlich überlegen (z.B. Hannover, Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen) oder schon wesentlich länger in der Liga, weshalb wir nicht auf einer Höhe mit diesen Mannschaften sind. Unser „Billigkader“ ist überwiegend mit „Zweitligakickern“ bestückt, die guten Spieler sind verletzt (siehe oben) oder wurden weggekauft (Jones, Streit, Cha, Copado werden erwähnt) und nicht ersetzt mit gleichwertigen, spielerisch guten Spielern, da wir uns nur Kämpfer leisten können.
3.) Eine von Funkels Stärken ist es, die Spieler nicht öffentlich zu kritisieren und keine Klatschen kassieren zu lassen, damit sie Ihr Selbstvertrauen nicht verlieren.
4.) Du hast einstudierte Spielzüge und Standards in letzter Zeit bei der Eintracht erkannt.
Antwort:
Ich gebe zu, dass sich unsere Verletztenmisere nach dem KSC-Spiel deutlich verschärft hat. Allerdings selbst in dieser extremen Situation sieht die heutige Formation noch mehr als bundesligatauglich aus (Nikolov - Ochs, Russ, Galindo, Spycher – Inamoto, Fink, Caio, Steinhöfer, Ljubicic – Liberopoulos; dazu noch auf der Bank Korkmaz und Fenin). Abgesehen von Ljubicic alles gestandene Bundesliga- und/oder Nationalspieler, noch dazu war die Situation vorher nicht so drastisch. Außerdem hatten wir auch in der Vergangenheit Verletzungspech, auf das wir allerdings in den vergangenen Jahren reagiert haben und uns einen entsprechend großen und auch guten Kader aufgebaut haben. Eigentlich kann man leicht auf fast 30 Mann kommen, was bei einer nicht im internationalen Wettbewerb vertretenen Mannschaft sehr viel ist. Chris war beispielsweise seit Funkel hier ist, nie langfristig einsatzfähig. Dennoch hat man in den ersten beiden Funkel-Jahren wesentlich besseren Fußball gesehen wie danach. An dieser Zeit gibt es auch von mir, Maggo & Co keine Kritik an Funkel. Doch wie erklärt sich die (negative) Entwicklung seitdem?
Funkel hat in meinen Augen mit der Zeit immer mehr Angst vor Niederlagen bekommen und irgendwie hat irgendjemand zu dieser Zeit das Gerücht in die Welt gesetzt, wir seien eine gute Kontermannschaft. Daraus hat Funkel in den letzten Jahren sein System entwickelt und perfektioniert: Hinten kompakt stehen, nach vorne Nadelstiche setzen, indem man Konter fährt. Das funktioniert allerdings nur solange gut, bis wir in Rückstand geraten, dann haben wir ein Problem. Unser Glück – speziell in der letzten Saison – war, dass wir sehr häufig früh in Führung gegangen sind und unsere wenigen Chancen sehr gut ausgenutzt haben. Lief es dann schief, kritisierte Funkel stets die Chancenauswertung, nie, dass wir zu wenig Chancen herausgespielt haben – und das nicht nur zwei Mal.
Natürlich haben uns auch vereinzelt wichtige Stammspieler verlassen, aber für die und die Verletzten kamen auch genügend Ersatzspieler. Stellvertretend ein kurzer Blick auf einige Verpflichtungen allein der letzten beiden Jahre:
- Inamoto, Nationalspieler Japan, kaum verletzt
- Galindo, Nationalspieler Mexiko, kaum verletzt
- Fenin, 3,5 Mio. Ablöse, Nationalspieler Tschechien, nie verletzt
- Caio, 3,8 Mio. Ablöse, teuerste Neuverpflichtung aller Zeiten, torgefährlichster Mittelfeldspieler Brasiliens in seiner letzten Serie dort, nie verletzt
- Bellaid, 2,5 Mio. Ablöse, U-21 Nationalspieler Frankreich, kaum verletzt
- Korkmaz, 2,3 Mio. Ablöse, Nationalspieler Österreich, EM-Überraschung, der einzige langfristige Ausfall (1 von 8!)
- Liberopoulos, Nationalspieler Griechenland, mehrfacher Torschützenkönig und Spieler des Jahres dort, nie verletzt
- Steinhöfer, 0,9 Mio. Ablöse, U-21 Nationalspieler Deutschland, nie verletzt
Und diese Liste ist nicht mal vollständig, außerdem kommen noch einige talentierte Jugendspieler hinzu. Ausgaben allein an Ablösesumme für diese Spieler 13 Mio., fast alle Nationalspieler bedeutender Länder.
Dem gegenüber stehen die von Dir angeführten Abgänge:
- Jones, 2 Länderspiele für Deutschland, machte in seiner letzten Eintracht-Saison ganze 4 Spiele, von denen wir keines gewannen
- Streit, Ersatzbank- bzw. Tribünenwärmer auf Schalke, viele hier im Forum sehen ihn als überschätzt und finden es positiv für unser Spiel, dass er weg ist, da er zu egoistisch war (inkl. Patrick Ochs)
- Cha, 2.Liga Mittelfeld in Koblenz
- Copado, 1./2.Liga Hoffenheim, in der Regel Ersatzbank
Du vermisst von den Verletzten in erster Linie die vier Spieler Chris, Preuß, Meier und Ama. Ama ist zwar jetzt langfristig verletzt, war zuvor aber fast immer fit. Als Ersatz kamen die Wunschspieler Fenin und Liberopoulos, Heller und Takahara ließ man ohne großes Zögern ziehen. Chris und Preuß waren unter Funkel nie langfristig fit und in der Stammelf, trotzdem lief es am Anfang unter Funkel wesentlich besser. Bleiben Meier und als Abgang Jones: Hier haben wir auch auf Funkels Wunsch Caio geholt, der nicht spielt. Außerdem wurden Inamoto, Fink, Bajramovic verpflichtet, auch ein Russ könnte hier spielen, da für ihn genug Alternativen in der IV bestehen. Entweder diese Spieler sind gut genug, um Meier und Jones zumindest annähernd zu ersetzen oder Funkel und seine Mitendscheider haben die Spieler völlig falsch einschätzt (und damit die hohen Transferausgaben falsch investiert) oder Funkel trainiert oder setzt die Spieler falsch (ein). In jedem Fall wäre Funkel auch selbst daran Schuld, wenn sie nicht gleichwertig ersetzt worden wären. Daraus kann man dann aber kein Argument mehr für Funkel ableiten.
Selbst wenn die zur Verfügung stehenden Spieler zuletzt nicht mehr an das Niveau der Verletzten heranreichen, kann man doch trotzdem verlangen, auch diesen Spielern mit der Zeit den gewünschten Kombinationsfußball zumindest ansatzweise beizubringen. Ein halbes Jahr ist eine verdammt lange Zeit im Profifußball, andere Trainer haben längst nicht diese Geduld in ihrem Umfeld gehabt und eine weitaus schwächere Besetzung – auch ohne Verletzte – und spielen trotzdem mindestens einen gleich guten Fußball. Deshalb ein kurzer Blick auf die Möglichkeiten der Vergleichsvereine.
Vielleicht haben andere Mannschaften noch viel mehr investiert, so dass Deine Bezeichnungen vom „Billigkader“ mit „Zweitligakickern“ doch zutreffend sind. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die Konkurrenz:
Die Aufsteiger:
- 1.FC Köln: Mit Geromel und Ishiaku zwei Millionverpflichtungen, dazu Petit, ansonsten keine nennenswerten Verstärkungen zu ihrem (tatsächlichen) Zweitligakader. In den letzten beiden Jahren zusammen 4,3 Mio. Transferminus. Dazu drei Jahre weniger Bundesligafußball wie wir. Mit uns auf Augenhöhe? Wohl kaum.
- Borussia Mönchengladbach: 2 Millionenverpflichtungen nach dem Aufstieg: Matmour, 2. Liga-Spieler, Bradley, ganze 2 Einsätze bisher. Insgesamt dieses Jahr 6,03 Mio. investiert, letztes Jahr nach dem Abstieg mit Transferüberschuss.
- TSG Hoffenheim: Die Regionalliga-Mannschaft in 2 Jahren mit 29,1 Mio. verstärkt. Deshalb finanziell in anderen Dimensionen wie wir. Dennoch ein Blick auf die Elf, die uns 2:1 schlug: Haas - Beck, Jaissle, Compper, Ibertsberger - Weis, Luiz Gustavo, Salihovic - Obasi, Ibisevic, Ba; eingewechselt: Carlos Eduardo, Vorsah, Teber. Also mehr wie die Hälfte billige/von anderen aussortierte/aus der Jugend stammende Spieler (Haas, Jaissle, Compper, Ibertsberger, Weis, Salihovic, Ibisevic, Teber), die wir zum Zeitpunkt der Verpflichtung ohne Probleme auch selbst hätten holen können, der Rest zwar relativ teure, aber auch noch sehr junge, völlig bundesligaunerfahrene Spieler. Uns momentan in der Spielerbesetzung um Lichtjahre voraus? Nein, das sehe ich wirklich nicht. Vielleicht in 1-2 Jahren, momentan nur vom Spielerischen und Taktischen. Fazit: Durch die finanziellen Möglichkeiten mit uns – zumindest aktuell noch – auf Augenhöhe.
Die später Hinzugekommenen:
- Karlsruher SC / VfL Bochum / Energie Cottbus: Ein bzw. zwei Jahre weniger Bundesligaerfahrung. In den letzten beiden Spielzeiten zusammen insgesamt 15,8 Mio. investiert (die Transfereinnahmen dabei nicht berücksichtigt). Weniger Fans, kleinere Stadien, deutlich geringere finanzielle Möglichkeiten. Mit uns auf Augenhöhe: Wohl kaum!
Die anderen:
- Arminia Bielefeld: Ein Jahr Bundesliga mehr wie wir. Seit dem Aufstieg 11,4 Mio. innerhalb von 5 Jahren insgesamt investiert (Transfereinnahmen nicht abgezogen!). Laut HB wie mehrmals betont uns unterlegen. Nach dem Fink-Wechsel gab es Vorwürfe in Richtung Eintracht, wir würden ihn mit Geld zuwerfen. Ebenfalls nicht mit uns auf Augenhöhe.
- Hertha BSC Berlin / Borussia Dortmund: In den letzten Jahren war das einzige Beständige dieser Mannschaften die Unbeständigkeit, insbesondere was die Spieler und vor allem die Trainer betrifft. Wenn bei uns die Kontinuität nach HB, Funkel und seinen Anhänger so wichtig ist, müsste dies für beide Vereine ein großer Nachteil sein. Investitionen im Vergleich zu den Einnahmen in den letzten drei Jahren von nur 1,6 Mio. Zum Vergleich bei uns 10,14 Mio. mehr Ausgaben als Einnahmen in diesen drei Jahren. Deshalb trotz der längeren Zugehörigkeit, sehe ich beide auf Augenhöhe mit uns.
- Hannover 96: 8,6 Mio. investiert in den letzten drei Jahren, aber angeblich wie von Pedro angeführt, die einzige Mannschaft mit noch mehr Verletzungspech wie wir. Uns deutlich überlegen? Warum? Maximal mit leichten Vorteilen durch die längere Bundesligazugehörigkeit, trotzdem in einer Kategorie mit uns und sicher nicht in der nächst höheren!
Ich komme also auf 6 Vereine, die wir auf jeden Fall hinter uns lassen sollten. 4 Vereine, mit denen wir auf Augenhöhe sind, bleiben noch 7 Vereine, die gegenüber uns im Vorteil sind. Platz 8-12 und damit auch 8-12.attraktivste Spielweise sollten der Normalfall sein. Wenn wir bereits nur über einen „Billigkader“ mit „Zweitligakickern“ verfügen, muss es ziemlich einfach sein, im Mittelfeld der Bundesliga zu landen. Und wenn wir so eine schlechte Mannschaft haben, dann frage ich mich, was die 6 Vereine unter uns sagen sollen. Doch ganz ehrlich, welche Mannschaft hat in letzter Zeit spielerisch weniger überzeugt wie wir. Ich würde hier maximal Cottbus und Bielefeld gelten lassen.
Aktuell haben wir einen Ein-Punkt-pro-Spiel-Kurs, das macht am Ende 34 Punkte. Das wird wohl maximal zum Relegationsplatz reichen. Das bedeutet, wir müssen uns nicht nur spielerisch, sondern auch punktemäßig steigern. Das gilt auch nachdem nun der Spielplan wieder gerade ist! Schaut man allerdings auf das bisherige Programm und vergleicht es mit dem Rest der Hinrunde, wird klar, dass es nicht leichter, sondern eher schwerer wird: Wir haben bereits gegen 4 der 6 Mannschaften unter uns gespielt, vor uns liegen noch 2 schlechtere, 3 auf Augenhöhe und 4, die ich über uns sehe. Zur Verdeutlichung: Bisher: 4/2/3 im Vergleich zu: 2/3/4. Für mich deutlich schwieriger. Bei einer nicht deutlich erfolgreicheren Spielweise, wird es selbst mit den minimal von Funkel geforderten 40 Punkten eng, von der spielerischen Note noch gar nicht zu reden.
Doch trotz der 5 Tore aus den letzten Spielen, haben momentan nur 4 Mannschaften weniger Tore erzielt. In der letzten Saison landeten wir "immerhin" auf Platz 11. Ich führe dies nur an, da es natürlich immer im Auge des Betrachters liegt, wie sehr man einstudierte Spielzüge erkennt. Am besten kann man einstudierte Automatismen noch bei den Standards erkennen. Hier behaupte ich, war unsere einzige gefährliche Waffe in den letzten Jahren die Variante Streit hoch auf Kyrgiakos. Dass auch daran nicht sehr viel einstudiert gewesen sein kann, sieht man jetzt wo beide nicht mehr da sind. Der Erfolg dieser Vorgehensweise lag zu sehr großem Anteil an den individuellen Fähigkeiten der beiden Spieler. Stellvertretend seien hier die Ecken von Köhler angeführt. Jeder, der im letzten Dreivierteljahr nicht bei jeder Ecke von uns auf der Toilette war, kann nicht ernsthaft behaupten, dass hier etwas gut einstudiert war. Die besten Standards kommen noch von Steinhöfer und Caio, im Gegensatz zu Köhler beides Neuverpflichtungen, die wohl noch etwas von früheren Stationen beherrschen. Das Tor gegen den KSC war wohl das erste Tor nach einem Freistoß in der Bundesliga seit Jahren ohne die Beteiligung von Kyrgiakos und Streit. Alles nur Zufall oder vielleicht doch Ergebnis des (Nicht-)Trainings? Wenn es ausreicht, sich auf die „angeborenen“ Fähigkeiten der Spieler zu verlassen, warum spricht dies für Funkel? Dann könnte man auch jeden anderen für diesen Bereich verantwortlich machen.
Wo ich Dir zustimme, ist der Punkt, dass Funkel seine Spieler (fast) nie öffentlich kritisiert. Das stimmt insofern, wenn man Ochs und Caio ausnimmt. Allerdings auch wenn er einzelne Spieler selten kritisiert, so kritisiert er sehr häufig die Mannschaft, indem er sagt, wir waren zu euphorisch, nicht kompakt genug, haben die Chancen nicht konsequent genug ausgenutzt. Wenn er dies nicht tut, hatten wir entweder kein Glück oder es war „Zufall“. Nur eigene Fehler gesteht er so gut wie nie ein. Das hier verlinkte Interview ist das erste seit Ewigkeiten, in dem er sich nicht als unfehlbar hinstellt und damit auch das erste vernünftige Interview mit Funkel seit Ewigkeiten. Vor gut einem Jahr erklärte er hierzu übrigens ernsthaft, selbst keine Fehler gemacht zu haben. Nun gut, wie schon bei einem anderen Punkt richtig erwähnt, ist es relativ egal, was er nach Außen hin erzählt, aber so wie die Mannschaft meistens auftritt und mit dem, was er ihr vorwirft, wenn er ihr etwas vorwirft, lässt für mich nur den Schluss zu, dass seine Selbsteinschätzung nicht wirklich weit von dieser Aussage entfernt ist. Besonders auffällig war dies, wenn wir im 4-4-2 erfolgreich und gut spielten. Anschließend gab Funkel nie zu, dass es an der von außen vielfach geforderten Systemumstellung lag und kehrte dann auch relativ bald wieder zu seinem 4-5-1 / 4-3-3 zurück. Genau hier setzt eine von Maggos Hauptkritiken an: Wenn Funkel diese Fehler oder richtiger gesagt, die Ursachen, nicht selbst sieht, wie soll er sie dann abstellen können? Und wenn es, wenn es schief läuft, immer an den Spielern und nie am Trainer liegt, warum soll es dann, wenn es gut läuft, auf einmal am Trainer liegen?
Du behauptest Maggo würde sich widersprechen, wenn er einmal schreibt, Funkel will Sicherheitsfußball und dann wieder offensiven Kombinationsfußball. Funkel kann durchaus Kombinationsfußball spielen wollen. Wenn er aber nicht weiß, wie er das der Mannschaft vermitteln kann, da er immer nur Sicherheitsfußball favorisiert hat, dann bringt es nichts. Die Folge ist, die Mannschaft spielt irgendeinen Misch-Masch aus beiden Philosophien, der nur das schlechteste von beidem vereint: Unansehnliche Punktearmut. Den von Dir erkannten Offensivfußball kann ich im letzten halben Jahr sicher nicht erkennen. Die letzten 5 der erzielten Tore aus den letzten 17 Bundesligaspielen (ausgenommen Auf- und Absteiger):
11. (21 Tore) SGE
12. (20) Bochum/Bielefeld
14. (16) KSC
15. (12) Cottbus
Warum tut sich momentan jede Mannschaft so schwer mit Hoffenheim? Es liegt nicht (allein) an den teuren Neuzugängen. Es liegt in erster Linie am System und daran, dass Hoffenheim sehr flexibel und unausrechenbar spielt. Die anderen Mannschaften haben sich noch nicht auf diese Spielweise einstellen können. Ich behaupte, es ist viel schwieriger sich auf diesen Kombinationsfußball einzustellen wie auf den abwartenden, defensiven Sicherheitsfußball. Bis zum Leverkusen-Spiel haben wir aus diesem System das Optimale herausgeholt. Ich bin mir sicher, solch eine Saison wird uns nicht mehr gelingen. Wie gesagt, wir hatten oft das Glück in Führung zu gehen und haben aus relativ wenig Chancen sehr viel gemacht. Die anderen Vereine wissen jedoch inzwischen, wie wir spielen. Sie wissen, dass uns offensiv nicht viel einfällt, wenn man selbst tief steht.
Funkel selbst hat dies wohl auch (immerhin) eingesehen. Nur die richtigen Schlüsse hat er nicht gezogen. Wir haben ein halbes Jahr herumexperimentiert und sind nicht vorangekommen. 21 Tore und 13 Punkte aus den 17 Spielen dieser Zeit sprechen eine deutliche Sprache. Welcher andere Trainer würde solch eine lange Zeit bekommen, ohne dass wirkliche Fortschritte zu sehen sind? Da kann man doch niemand ernsthaft Ungeduld vorwerfen. Woher kommt denn die Unzufriedenheit auf den Rängen und woher kommt denn die Verunsicherung in der Mannschaft? All das resultiert doch aus den sowohl punktetechnisch als auch spielerisch enttäuschenden Auftritten. Hier darf man nicht Ursache und Folge verdrehen! Die Fans waren sehr lange geduldig, die Mannschaft und der Trainer hatten sehr viel Kredit, doch das wurde „verspielt“. Natürlich ist es nicht gut, während dem Spiel die Mannschaft auszupfeifen oder durch negative Schlachtrufe weiter zu verunsichern. Dennoch Kritik muss erlaubt sein – von mir aus nach dem Spiel oder eben hier. Glaubt denn jemand ernsthaft, dass es hier irgendjemand einzig um die Person Funkel geht. Wenn er wieder zum Fußball aus den ersten beiden Jahren zurückkehrt, kann er von mir aus noch 20 Jahre Trainer bleiben. Aber das ist mittlerweile 2,5 Jahre her, warum sollte er jetzt plötzlich wieder dahin zurückkehren, wo wir eigentlich schon (fast) waren?
Nun wirst Du vielleicht fragen, warum werfen wir Funkel vor, etwas nicht spielen zu können, was er bereits spielen ließ. Genau hier setzt Maggo an und erklärt, dass Funkel früher oder später immer wieder auf alte Muster – eben den Sicherheitsfußball zurückkommt. Dies hat sich in den letzten Jahren immer weiter fortgeführt. Die Mannschaft zeigt gute Ansätze, aber dann folgen Fehler oder Funkel stellt „freiwillig“ auf eine defensivere Ausrichtung um. Folgten auch hier wieder Fehler, wurde man einfach noch defensiver. Unsere gute und bessere Chancenauswertung hat lange Zeit einiges verdeckt, doch mittlerweile hat Funkel der Mannschaft so sehr den Sicherheitsfußball verinnerlicht, dass sie selbst jetzt, wo Funkel scheinbar offensiver spieler will, es nicht kann und kaum noch Chancen hat, geschweige denn herausspielt.
Diese Kritik habe ich schon vor 1,5 Jahren geübt, verbessert hat sich seitdem nichts. Funkels Reaktion auf das Auskontern von Cottbus und Bochum damals war gegen Aachen noch Offensive, Pressing, das man zuletzt auch wieder ausgepackt hat. Doch warum spielte man dazwischen so abwartend, so passiv. Funkels Antwort danach war wieder tief stehen, um eben nicht mehr ausgekontert werden zu können. Kein Wunder, dass in der Mannschaft mit der Zeit das spielerische Element verkümmert, das ja in erster Linie im Offensivspiel zum Tragen kommen sollte und nicht beim tief stehen.
Und nun frage ich Dich noch, nachdem die Mannschaft zwei Spiele nach Rückstand noch umgebogen hat: Ist es tatsächlich besser für das Selbstvertrauen in 15 Spielen nur 1x zu gewinnen und wenn man verliert, nur knapp zu verlieren, wenn das einzige Erfolgserlebnis maximal in einem ermauerten Unentschieden liegt? Oder ist es nicht besser vielleicht, das ein oder andere Mal höher zu verlieren, aber manchmal eben auch noch einen Rückstand aufzuholen? Und wie holt man Rückstände auf, sicher nicht mit Defensive. Ich denke eher, wenn man anfängt bei einem Rückstand auf knappe Niederlage zu spielen, sagen sich die Spieler bald, für wie schlecht muss uns unser eigener Trainer halten, wenn er hier ein 0:1 verwaltet.
Natürlich hört sich die hier vorgebrachte, komprimierte Kritik an Funkel so an, als würden wir gar nichts an Funkel schätzen und er wäre der unfähigste Trainer von allen. Funkel ist in meinen Augen ein ordentlicher Trainer, der gut dazu geeignet ist, eine Mannschaft in die 1.Liga zu führen und dort bis zum gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Er kann eine kompakte Mannschaft formen, die schwer zu schlagen ist. Den nächsten Schritt kann er in meinen Augen nicht gehen. Dieser nächste Schritt besteht noch nicht darin, jetzt in den Europapokal zu stürmen. Der nächste Schritt besteht in einer spielerischen Fortentwicklung fern vom überwiegenden Destruktivfußball, um dann irgendwann mittelfristig höhere Tabellenplätze anstreben zu können. Sprich vom gesicherten Mittelfeld ins obere Mittelfeld. Dazu muss man mindestens so viele Spiele gewinnen wie verlieren und dazu muss man sich gegen vom Papier unterlegene Mannschaften spielerisch durchsetzen können, da hier Unentschieden auf Dauer nicht ausreichen und diese Mannschaften aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen mit einem Unentschieden sehr wohl gut leben können. Doch da sie dieses Unentschieden beim Anpfiff schon in der Hand haben, werden sie in erster Linie versuchen, dies (defensiv) zu verteidigen. Eine aufs Abwarten angelegte Kontertaktik ist dann nicht mehr erfolgsversprechend.
Wie sind die Alternativen zu FF ? Doll ist in Dortmund und Hamburg nach 2 Jahren gescheitert. Slomka hat keine Erfahrung in unserer Situation.
Wenn FF geht, wird sich auch Herr Bruchhagen hinterfragen müßen und wenn der geht können wir das Buch zumachen.
Kein anderer Trainer kann mehr machen aus dieser Situation.
FF ist der erfahrenste Trainer der Liga.
Nun haben wir 6 Punkte geholt. Ich hoffe auf keine dummen Funkel raus Rufe am Mittwoch, oder Bleibt daheim.
PRO FUNKEL
Zusammen mit Maggo Abhandlungen macht sie überdeutlich, warum wir einen neuen Trainer brauchen. Auch wenn Funkel das Glück gepachtet hat, was fast als einziges für ihn spricht.
Mal etwas OT von Deinem hervorragenden Beitrag habe ich eine Frage, rein interessenhalber: War er tatsächlich der torgefährlichste MF in Brasilien? Habe das nicht näher verfolgt bzw. überprüft und ist offenbar völlig an mir vorbei gegangen.
Die zahlreichen Business-Kunden erwarten in ihrer Finanzmetropole einen den Wolkenkratzern angemessenes Spiel der Eintracht. Diese Zuschauer legen in erster Linie Wert auf schönen Fußball, sei es, weil sie ihren Gästen in den Lounges solchen bieten wollen, sei es, weil sie selbst ihrem Erfolg ein entsprechendes dominantes Spiel zur Seite stellen wollen, oder, weil sie ihrem krisengebeutelten Ego ein attraktiveres Spiel ihrer Mannschaft entgegensetzen wollen.
Es interessiert sie weder die aufgrund des gleichen Größenwahns schon einmal an den Rand des Ruins gebrachte jüngste Geschichte der Eintracht, noch deren langsame Sanierungs- und Aufbaupolitik, oder gar die aktuellen Verletzungssorgen. Sie wollen "für ihr Geld" einen entsprechenden "Gegenwert".
Diese Kunden setzen den zwischen ihnen sitzenden Aufsichtsrat, namentlich Becker, unter Druck und kriteln mit mehr weniger als mehr Sachverstand an der Mannschaft und Funkel herum.
Diese bilden eine unheilige Allianz mit einigen Dauerschreibern im Forum, die Unruhe und Ungeduld in die Fans im Stehblock und auf den 30er Rängen bringen und in ausgreifenden, deshalb aber nicht unbedingt von Sachkenntnis getragenen Dauerpostings darzulegen versuchen, warum Funkel nicht in der Lage sei, aus der angeblich personell mit Fußballperlen gespickten Eintracht
eine Spitzenmannschaft zu generieren. Zum Teil fallen sie dabei zugleich widersprüchlicherweise über die Spieler her und hauen diese z.B. im Notenthread in Grund und Boden. Hinzu gesellen sich gelegentliche Poster, die sich derart wichtig nehmen, für ihre persönliche "Sicht der Dinge" eine Art Kolumne in Anspruch zu nehmen, die von der Moderation nicht nur geduldet, sondern auch noch regelmäßig mit dem Prädikat "besonders lesenswert" geadelt wird.
Nein, es ist nicht Funkels Verdienst, wo wir stehen.
Es ist der Verdienst der spezifischen "Frankfurter Verhältnisse", der Stadt mit einer Tradition der eigenen Überschätzung und des Größenwahns schlechthin,
daß die Eintracht von entsprechenden Protagonisten aus ihren Reihen vor kurzem noch an die Wand gefahren wurde und schon wieder damit bedroht ist, von Besserwissern und anderen traurigen Gestalten an selbige gefahren zu werden.
vorweg erstmal die Entschuldigung, dass du das Ding wegen der von mir beantragten Sperrung des Threads neu schreiben musstest. Da steckt äußerst viel Arbeit drin. Aber auch ein kleiner Fehler:
Die Phase mit dem excellenten Fußball in der 1. Bundesligasaison unter Funkel wurde, so weit ich weiß, größtenteils mit beiden Spielern bestritten und teilweise mit einem von beiden.
Das nimmt allerdings überhaupt nichts von deinen Argumenten zurück. Insgesamt ein brillianter Beitrag, bei dessen Studium in mir höchste Glücksgefühle aufkamen. Einfach ganz großartig geschrieben, messerscharf analysiert und klug und einleuchtend argumentiert. Ganz großes Kino - oder einfach: Die allerbeste, feinsinnigste, eleganteste verbale Blutgrätsche seit es Forum gibt! Du machst deinem Namen mehr als alle Ehre!
begeistert-euphorische Grüße
Maggo
Kennst Du RWE?
Programmierer
Ich freue mich immer wieder über Leute, die meinen Thread so genau studieren wie du!
Ja, das war er. Und wenn ich mich richtig erinnere war er auch der beste Vorbereiter.
Deine Argumente hier im Thread sind aber allesamt widerlegt. Jetzt wird sich zeigen, ob du auf Grundlage von Argumenten urteilst - oder aber ob dein Standpunkt eh a priori feststeht, ein Vorurteil ist, für das du dir Argumente zusammen suchst. Also mach dich mal an die Gegengegenkritik von EmVasiSeinBruda.
Dazke! Ging wirklich an mir vorbei. Nicht zu fassen bei den ganzen Caio-Threads...
Na, ob das nun Glück ist oder nicht, ist Ansichtssache. Genauso wie man auch denken kann, dass manches Pech ist.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Funkel es diese Saison noch hinbekommt, dass man das Ziel erreicht. Ich glaube aber auch, dass er letzte Saison gute Arbeit geleistet hat. Über die Saison hinweg hat die Mannschaft den erreichten Tabellenplatz auch verdient gehabt.
Diese Saison ist geprägt von dem miesen Heimspiel zum Start gg Berlin und dem ausgefallenen Spiel gegen Karlsruhe. Wenn wir das Spiel gegen Karlsruhe am ursprünglichen Termin gespielt und gewonnen hätten, dann wären wir zwischen Platz 9 und 15, einmal auch auf 16 rumgependelt. Das hätte in der Tabelle also nie so dramatisch ausgesehen, wie es die ganze Zeit mit dem einen Spiel weniger aussah.
Viel entscheidet sich im Kopf und, die Tatsache, dass wir so lange kein Spiel gewonnen hatten, haben alle in den Kopf bekommen. Es war oft von der Negativspirale die Rede, die irgendwie gestoppt und umgedreht werden müsste.
Ich vermute, wenn das Karlruhe-Spiel am Spieltag gewonnen worden wäre, wäre die Psychologie dieses ersten Saisonviertels eine ganz andere gewesen und wir hätten 2 bis 3 Punkte mehr auf dem Konto, weil die Mannschaft insgesamt selbstbewusster und mutiger auf dem Platz agiert hätte.
Wenn diese Vermutung stimmt, dann müsste jetzt in den nächsten Spielen, nachdem die Negativspirale beendet ist, eine Verbesserung stattfinden. Wir werden es sehen, was passiert.