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Palermo oder Wolfsburg? Lupo oder doch nur Wölfli? Vorbericht VFL Wolfsburg

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Eigentlich denkt man ja, dass einem zum VFL Wolfsburg hauptsächlich unangenehme oder zumindest kühle Dinge einfallen. Retortenstadt, VW-Millionen, Felix Magath. Wenn ich in meinen persönlichen Wolfsburg-Erinnerungen krame, finde ich aber auch einige Farbkleckse. Z.B. 1997, da fing in Mainz, in dessen Nähe ich wohne, der Hype um die 05er an und daran war der VFL Wolfsburg nicht ganz unbeteiligt. In einem Quasi-Endspiel wurde am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison zwischen den 05ern und Wolfsburg der dritte Aufsteiger in die Bundesliga ermittelt. Im Volkspark in Mainz  war eine Großbildleinwand aufgestellt. Jeder, auch die, die sich im Leben noch nie für Fußball interessiert hatten, war plötzlich 05-Fan. Die 05er (damals noch mit Kloppo als Spieler) verloren mit 5:4, Wolfsburg stieg zusammen mit dem FCK und Hertha auf. Der damalige doppelte Torschütze Roy Präger, der zudem noch den Elfmeter zum 3:1 für Wolfsburg schindete, ist heute noch einer der am besten gehassten Fußballer in Meenz.  

Ebenfalls noch sehr plastisch in Erinnerung ist  mir der 30. Januar 2007 - die SGE spielte an diesem Abend in Wolfsburg und wir waren im Unterhaus in Mainz, wo der großartige Gerd Knebel sein erstes (und ich glaub bisher einziges) Soloprogramm „Um was geht’s hier eigentlich?“ zelebrierte. Die Parkplätze in der Mainzer Innenstadt waren übersät mit Fahrzeugen aus dem hessischen Umland. Ich hatte meinen Eintracht-Schal um. Das Programm war umwerfend – bös, garstig, saukomisch („Die Wissenschaft hat ja dauernd neue Erkenntnisse. Grad hab ich gelese: Onanieren ist gut gegen Prostatakrebs. Na also – alles richtig gemacht!“) -  und mitten im Publikum saß Henny Nachtsheim. Da Handyempfang  im Gewölbe des Unterhauses nicht möglich ist, stürmten in der Halbzeit ganze Pulks von Zuschauern nach oben, um sich über den Zwischenstand in Wolfsburg zu informieren. Wir tranken an der kleinen Bar im Foyer ein Bier und aßen eine Bretzel, direkt neben uns stand Henny. „Wie isses ausgegange?“ „2:2“  Daumen hoch.

Oder letztes Jahr im Mai. Unser Heimspiel gegen die Wolfsburger, das wir mit 2:3 verloren haben. Gruselige Stimmung im Stadion. Ironische Ovationen (nachzulesen im Eintracht-Archiv). Die 32 mit gereisten Wolfsburg-Fans bildeten einen kleinen, jubelnden Haufen im ansonsten gähnend leeren Gästeblock. Ein paar weitere Wolfsburger saßen auch um uns herum auf der Gegengeraden. Nach dem Spiel kam Marcel Schäfer herüber, flankte über die Bande, schüttelte Hände, schien fast jeden persönlich zu kennen, hielt ein Schwätzchen hier, ein Schwätzchen da, verschenkte sein Trikot. Das war zwar angesichts der Niederlage schwer zu ertragen, aber ist bei mir haften geblieben. Irgendwie.

Dass die Welt sogar in Wolfsburg groß und weit und geheimnisvoll sein kann, weiß ich spätestens, seit ich im letzten Jahr in der Zeit den wunderbaren Artikel “Wolfsburg, Mississippi“ gelesen habe. Dort berichtet der Autor wie er in der „Plattenbücherei“ (!) in Wolfsburg als Jugendlicher Muddy Waters, John Lee Hooker, den Blues, den Rock’n Roll und eine neue Welt entdeckte. Vielleicht ist ja unter dem Pflaster doch irgendwo überall der Strand.

Soviel zu den netten Erinnerungen an Wolfsburg. Jetzt kommen wir einfach mal zu den doch eher trockenen Fakten.

VFL Wolfsburg - Vereinsgeschichte als Stadtgeschichte

Wenn man bedenkt, dass die Stadt Wolfsburg gerade mal 70 Jahre alt ist, ist der VFL Wolfsburg ein sehr alter Verein. Wolfsburg wurde im Jahr 1938 von den Nazis als technokratisches Planspiel auf dem Gelände des kleinen Dorfes Heßlingen und des dazugehörigen Gutsbezirkes Wolfsburg in der Nähe von Fallersleben aus dem Boden gestampft. Keimzelle des Ortes war die „Gesellschaft zur Vorbereitung des deutschen Volkswagens“, den Kern der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ bildete das Werk, in dem der Volkswagen gebaut werden sollte.  Sieben Jahre später lag der Ort zu zwei Dritteln in Asche, erhielt aber erst jetzt seinen endgültigen Namen: Wolfsburg, nach dem Schloss, das – auch heute noch -  oberhalb des Ortes gelegen ist. Direkt nach Kriegsende, wurde auch der  VFL Wolfsburg gegründet – von (so ist es in den Annalen vermerkt) 11 Männern und einer Frau. Zehn grüne Trikots, die noch aus den Vorkriegsbeständen übrig waren, bildeten die Grundausstattung für die Fußballmannschaft. Aus weißen Bettlaken wurden die dazugehörigen Hosen genäht – so entstanden die Vereinsfarben grün und weiß.

Die auf dem Reißbrett entstandene Stadt ist auch nach dem Krieg eng mit der  Geschichte der Bundesrepublik verknüpft. Hier wird der VW-Käfer gebaut, der zum Inbegriff des Wirtschaftswunders wird. Italienische Gastarbeiter standen in den 60er Jahren im  â€žCastell Lupo“  hinterm Band und sorgten dafür, dass der Käfer lief und lief. Die Siedlung unweit des Stadtschlosses, in der viele der Gastarbeiter lebten, wurde als „Italienerdorf“ bezeichnet. Die Tagespresse berichtete über „Kino für Italiener“, den Besuch des „Botschaftsrats im Italienerdorf“, darüber dass es im Italienerdorf einen wilden Streik gab oder “wieder Ruhe“ herrschte. In Wolfsburg wurde im Jahr 1962 der erste – so heißt das heute - „Migrantenfußballclub“Lupo Martini gegründet. An der Stelle des ehemaligen Italienerdorfes steht heute die Volkswagen Arena.

Über 20.000 Italiener lebten in den 80ern in Wolfsburg, heute sind es immer noch über 7.000. Da Wolfsburg ein Ort war, den es eigentlich noch gar nicht gab, war es hier wahrscheinlich einfacher Fuß zu fassen als anderswo in Deutschland. Der italienische Einfluss gab und gibt der Stadt ein eigenes Gepräge. Ob man deshalb auch gleich von einem italienischen „Flair“ sprechen kann, wie es einige Homepages tun, ist wohl mehr eine Frage der Perspektive. Immerhin sind die Italiener seit dieser Saison nicht nur als Fahrer im Mannschaftsbus des VFL Wolfsburg, sondern auch in der Bundesligamannschaft  angekommen.

Vereinschronologie im Schnelldurchlauf

Die Fußballer des VFL Wolfsburg machten schnell von sich reden. Bereits 1950 kämpften sie um den Aufstieg in die Oberliga Nord, die damals höchste Spielklasse. 1954 gelang der Aufstieg, in den Folgejahren kämpften sie dann gegen denAbstieg, verbrachten dann auch wieder einige Jahre in der Zweitklassigkeit, bevor 1963 der Wiederaufstieg in die jetzt neu formierte Regionalliga Nord gelang. 1974 qualifizierten sich die Wolfsburger für die eingleisige zweite Bundesliga – sind also sozusagen Gründungsmitglied - , aber erst nach einem zweiten Abstieg konnten sie sich ab Anfang der 90er in der zweiten Liga etablieren. Von 1995 – 1998 war Willi Reimann Trainer in Wolfsburg – und er war es, der die Wölfe 1997 in die Bundesliga führte, die sie seitdem nicht mehr verlassen haben.

Man ist ja gerne geneigt die Wolfsburger Erfolge erst der jüngeren Vergangenheit zuzuschreiben – dem ist aber nicht so. Einen großen Titel hat der VFL zwar noch nie geholt, aber irgendwie immer ein bisschen mitgemischt. Bereits vor dem Aufstieg in die erste Bundesliga standen die Wolfsburger 1995 im Pokalfinale. Während ihrer jetzt elfjährigen Bundesligazugehörigkeit waren sie sieben Mal in der oberen Hälfte der Tabelle angesiedelt, erreichten insgesamt fünfmal eine UI-Cup- und zweimal (1998/99 und 2007/08) sogar einen UEFA-Cup-Platz.  

Ok - dazwischen liegen auch schlechtere Jahre. Während in den ersten Jahren der Bundesligazugehörigkeit Kontinuität herrschte (Wolfgang Wolf trainierte den VFL Wolfsburg von 1998 bis 2003), wurde der Trainer in der Folgezeit fast im Jahresrhythmus gewechselt. Jürgen Röber blieb ein Jahr (Ende der Saison 20003/2004 bis fast zum Ende der Saison 2004/2005), ebenso solange blieb Erik Gerets, der zusammen mit seinem Co Reinhard Stumpf zumindest eine komplette Saison (2005/2006) zu ende durchtrainieren dufte und unter dessen Ägide die Wolfsburger zum ersten Mal Tabellenführer der Bundesliga waren. Gerets und Thomas Strunz, der damalige Manager des VFL, kamen nicht besonders gut miteinander aus, deswegen musste Gerets gehen. Nachfolger Holger Fach hielt grade mal ein halbes Jahr durch und übergab den Trainerstab an Klaus Augenthaler. Das war eine Zeit, in der einem Wolfsburg fast sympathisch werden konnten. Auge schaffte zweimal den Klassenerhalt (2005/06 und 06/07)  Direkt nach Abpfiff des letzten Spiels der Saison 2006/07 trennten sich die Wege. Gleichzeitig verließen wichtige Leistungsträger – Hanke, Klimowicz, Sarpei – den Verein und es sah so aus als ginge der VFL Wolfsburg schwierigen Zeiten entgegen.

Die Sehnsucht nach Glamour und hoch gesteckte Ambitionen

Eigentlich wäre ja Wolfgang Wolf der Mann gewesen, der schon des Namens wegen, um die Wölfe bis in alle Ewigkeit zu trainieren. Aber leider – irgendwie war er nicht dazu geeignet, den Verein aus dem grauen-Wolf-Retorten-Eck heraus-  und dauerhaft in die Bundesliga-Spitze hinein zu katapultieren. Immer wieder hatten die Wolfsburger versucht Stars zu verpflichten. Geld war da – und so gab es in Wolfsburg ein reges Kommen und Gehen. Der argentinische Nationalspieler Andres D’Alessandro von River Plate Buenos Aires (einem Partnerverein des VFL), der von 2003 bis 2006 in Wolfsburg spielte, war einer der Stars, die einschlugen. Auch Marcelinho spielte immerhin eineinhalb Jahre erfolgreich für den VFL. Nicht ganz so gut lief es z.B. für und mit Albert Streit und Mike Hanke. Die Verpflichtung von Stefan Effenberg  in der Saison 2002/2003 verursachte einen Donnerhall, der aber ebenso schnell wieder verpuffte. Kein Wunder also, dass die nach der Entlassung Augenthalers von der Bild-Zeitung lancierte Meldung „Magath wird Sportdirektor beim VFL Wolfsburg“  als  â€œWitz des Tages“ tituliert wurde. „Stars und der VfL“ so der Autor des Kommentars damals „passen halt ungefähr so gut zusammen wie der Teufel und das Weihwasser.“

Tja. Ob Felix Magath nun die Rolle des Teufels oder die des Weihwasserbringers in Wolfsburg übernommen hat? Mer waas es net. Tatsache ist: Felix kam. Und er wird  wohl noch eine Weile bleiben.

Monarchie Magath

Seit Magath in Wolfsburg regiert wird der VFL  â€žimmer stärker und schickt sich an, die unbeliebteste Mannschaft der Liga zu werden.“ „Unbeliebt? Wir?“ Dass ärgert natürlich die Wolfsburg-Fans – doch, doch, entgegen anders lautenden Gerüchten gibt es welche. „Wir wollen endlich Respekt, verdammt noch mal“ kann man im 11-Freunde-Bundesligasonderheft 2008/2009 als Ausspruch eines VFL-Fans nachlesen. Dass der Dauerkartenverkauf in dieser Saison um 40% auf über 11.000 gestiegen ist, kann man zwar wohl der - von Vereinsseite sehr stark forcierten - „Kunden-Kultur“ zuschreiben, trotzdem kann man sogar im Netz die Spur der richtigen VFL-Fans aufnehmen. Man erkennt ihre Blogs und Foren am alten VFL-Vereinswappen, das tapfer dem neuen modernen Vereinslogo entgegengestellt wird. Im alten, etwas schnörkeligen Logo mündeten die Linien des „W“ in die Zinnen der Wolfsburg – das neue Logo dagegen ist das, was man „gestreamlined“ nennen könnte. Grafisch, geradlinig, „formal reduziert. Der nach oben geöffnete Kreis, der das W umschließt enthält jetzt eine dynamische Komponente.“ So, so.

Das Logo wurde im Jahr 2002 – also im Jahr nachdem die Fußballabteilung mit einer 90% Beteilungen der VW AG als GmbH ausgegründet worden war - als Teil eines neuen Außenauftritts präsentiert. Ebenfalls im gleichen Jahr erfolgte der Umzug in die Volkswagen-Arena, unterstützt durch eine Plakataktion „Dabei sein“. Mmh. Dabei sein – das wollte eigentlich auch der Fan-Moderator, der in der laufenden Saison etabliert worden war, um den professionellen Stadionsprecher eines lokalen Radiosenders während der Heimspiele zu unterstützen. Mehr Fan-Nähe, mehr Stimmung im Stadion waren das Ziel. Bereits nach dem Heimspiel gegen Rostock warf der Fan-Moderator (27 Jahre alt und davon 15 Jahre VFL-Fan) die Brocken  wieder hin. Vor lauter Wölfli-Kurve, dem Maskottchen-Wölfli und „Animieren der Fans auf der Haupttribüne, wo’s keine gibt“ scheint wenig Platz für den normalen Fan und schon gar nicht fürs Niedersachsenlied. Dazu ist man wohl schon zu „internäschenel“.

Der VFL Wolfsburg in der Saison 2008/2009

Felix Magath ist nicht nach Wolfsburg gekommen, um im Mittelfeld herumzudümpeln. Erklärtes Ziel ist es, sich in der Bundesligaspitze fest zu etablieren, Schritt für Schritt. Auf dem Weg zum Team 2010 wurden bereits im ersten Jahr der Ära Magath eine ganze Fülle von Spielern verpflichtet. Neben den internationalen Einkäufen (allen voran Ricardo Costa, aber auch Grafite, Dzeko und Josue) wurden dabei auch bereits etablierte Bundesligaspieler (Munteanu, Radu) und junge, potenzialstarke Nachwuchsspieler (Sascha Riether, Ashkan Dejagah, Marcel Schäfer) verpflichtet. Auch einige Spieler aus dem eigenen Nachwuchs – der VFL Wolfsburg errang im Jahr 2008 immerhin die Vize-Meisterschaft in der U19-Bundesliga– wurden in den Profi-Kader integriert.

Insgesamt sah das alles weniger nach Konzept als vielmehr nach „Hauptsache viel, Hauptsache teuer“ aus. Erstmal aus dem Vollen schöpfen – und wer sich als Flop erweist, wird wieder aussortiert. So ähnlich scheint das auch zu funktionieren. Simon Jentzsch, in der Zeit vor Magath Stammtorhüter des VFL Wolfsburg, bekam zu spüren, dass Magath (wir erinnern uns an die Ausbootung von Oka Nikolov durch die Verpflichtung von Dirk Heinen) ein ganz besonderes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Torhütern zu haben scheint. Jentzsch wurde in der laufenden Saison Knall auf Fall durch Benaglio ersetzt.

Mit dem fünften Tabellenplatz erreichten die Wolfsburger gleich im ersten Jahr unter Magath die beste Platzierung Ihrer Vereinsgeschichte. Grund genug, zum Auftakt der neuen Saison noch einmal kräftig nachzurüsten."Palermo oder Wolfsburg" – so heißt ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1980, in dem Werner Schroeter das nicht sehr glücklich verlaufende Schicksal eines jungen Italieners erzählt, der aus Sizilien kommt und Arbeit bei VW findet. Auch die Italiener Zaccardo und Barzagli kamen im Sommer 2008 aus Palermo nach Wolfsburg  - es steht jedoch zu vermuten, dass die beiden deutlich besser gestellt sind als der Held des Schroeter-Filmes. 20 Millionen blätterten die Wolfsburger für die beiden hin – jedoch nur Barzagli konnte sich bisher als Stammkraft in der Abwehr durchsetzen. Die Frage, ob denn nun weiterhin Marcelinho oder der neu verpflichtete Misimovic die Fäden im Mittelfeld ziehen würde, war schnell beantwortet. Marcelinho verließ noch vor Saisonbeginn den Verein. Und Misimovic spielt bisher eine herausragende Saison.

Es sieht so aus als sollte diese Saison auch für die Wolfsburger insgesamt herausragend werden. Im UEFA-Cup erreicht der VFL die Gruppenphase, schaffte es dann sich sogar als Gruppensieger gegen Mannschaften wie Sporting Braga und den AC Mailand durchzusetzen und zog in die Zwischenrunde ein. Am 18.2. – also 5 Tage nach dem Spiel im Waldstadion - steht das Hinspiel gegen den FC Paris St. Germain auf dem Plan. Im DFB-Pokal steht Wolfsburg gegen Werder Bremen im Viertelfinale und in der Bundesligatabelle derzeit auf Platz 7. Die Wolfsburger haben in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren, dafür aber auch – dies der einzige Makel – noch kein einziges Auswärtsspiel gewonnen. Für Felix Magath Grund genug, vollmundig zu verkünden, dass es gegen die Eintracht so weit sei. Hahaha.

Vor dem Spiel gegen die Eintracht

Mein Gefühl sagt mir, dass wir in den letzten Jahren gegen Wolfsburg praktisch immer unentschieden gespielt haben. Stimmt aber gar nicht. Schaut man sich die Ergebnisse der letzten Jahre seit dem Aufstieg der Wolfsburger in die Bundesliga an, steht da nur vier Mal eine Punkteteilung. Von den insgesamt 15 Spielen konnten die Wolfsburger acht für sich entscheiden, nur drei mal war die Eintracht erfolgreich.

Immer gegen die Eintracht  fällt der Stammtorwart aus – so wird wahrscheinlich auch in diesem Jahr (so vermelden die VFL Wölfe) Lenz statt Benaglio in Frankfurt zwischen den Pfosten stehen. Leider nicht ausfallen werden die beiden Riesen im Sturm der Wolfsburger – Dzeko (1,89 m), Grafite (1,92m) - die beide in der Liste der Topscorer der laufenden Saison ganz vorne rangieren. Nur gut, dass wir (Zitat Mit-Adler) „jetzt endlich auch einen haben, vor dem die annern sich fürchten“. Und den (nämlich Kweuke, 1,87m) könnte FF ja, wenn’s hart auf hart kommt einwechseln. Vielleicht ja nicht erst in den letzten 7 Minuten. Wir werden sehen.

Und noch einmal muss ich einen meiner Mit-Adler zitieren. Der hat sich nämlich gerade die Statistik unserer Spiele gegen den VFL Wolfsburg angeschaut und daraufhin erst einmal einen Moment geschwiegen. „Ok. Und jetzt sag mir bitte, ohne groß zu überlegen, warum wir am Samstag gewinnen werden.“

Einen Moment zögere ich. Wir sind jetzt stärker als in der Hinrunde, will ich sagen. Aber dann ziehen die Bilder vom Hinspiel gegen Wolfsburg in meinem Kopf vorbei. Der blutende Chris, der verletzte Russ. Das 2:0, das wir am Ende noch zu einem 2:2 herum gebogen haben. Die Eintrachtler vor Ort, die noch lange nach dem Spiel in der Kurve die Mannschaft besingen und feiern.

„Ganz einfach", sage ich, "wir werden dieses Spiel gewinnen, weil wir es unbedingt gewinnen wollen.“

In diesem Sinne: Kämpfen und siegen!
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Großes Kino! Merci!!!

Tim
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Fan-tastisch. DaZke.

DA
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TOP, sehr sehr schön     !!!
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rotundschwarz schrieb:
Der blutende Chris, der verletzte Russ. Das 2:0, das wir am Ende noch zu einem 2:2 herum gebogen haben. Die Eintrachtler vor Ort, die noch lange nach dem Spiel in der Kurve die Mannschaft besingen und feiern.

Das ist definitiv falsch... wollte in den sehr guten Beitrag zwar nicht "reinplatzen", aber Amanatidis hat das 1:0 für uns geschossen. Zur Halbzeit stand es 1:1 (Grafite). Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 von Dejagah konnte Toski mit dem 2:2 für zufriedene Gesichter auf der Tribüne sorgen...

Ansonsten ein sehr guter Beitrag!
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SGERafael schrieb:
rotundschwarz schrieb:
Der blutende Chris, der verletzte Russ. Das 2:0, das wir am Ende noch zu einem 2:2 herum gebogen haben. Die Eintrachtler vor Ort, die noch lange nach dem Spiel in der Kurve die Mannschaft besingen und feiern.

Das ist definitiv falsch... wollte in den sehr guten Beitrag zwar nicht "reinplatzen", aber Amanatidis hat das 1:0 für uns geschossen. Zur Halbzeit stand es 1:1 (Grafite). Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 von Dejagah konnte Toski mit dem 2:2 für zufriedene Gesichter auf der Tribüne sorgen...



Da hast du definitv recht. Alles gegengecheckt, nur das net, wobei ich mir sicher war - und das Spiel in Wolfsburg gehörte dazu.    Sorry und danke für den Hinweis!
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Waaaahnsinn, wie kann man nur aus einem Vorbericht gegen WOB so eine
lesenswerte Sache machen.

Vielen Dank.
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Hi K.
rotundschwarz schrieb:
Das 2:0, das wir am Ende noch zu einem 2:2 herum gebogen haben.

Dies war der so genannte Quotenfehler.

Hier mit
rotundschwarz schrieb:

„Ganz einfach", sage ich, "wir werden dieses Spiel gewinnen, weil wir es unbedingt gewinnen wollen.“

In diesem Sinne: Kämpfen und siegen!

liegst Du zu 100 % richtig.

Der Rest Deines Textes ist so wunderbar, mehr können die von einem Auswärtsspiel in Frankfurt gar nicht erwarten.

Thx & lg
A.  
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[quote=rotundschwarz]Eigentlich denkt man ja, dass einem zum VFL Wolfsburg hauptsächlich unangenehme oder zumindest kühle Dinge einfallen. Retortenstadt, VW-Millionen, Felix Magath.

Das ist allerdings voll daneben, sofern es so gemeint war, dass der Felix bei der Eintracht nix getaugt hat! Du erinnerst Dich, dass er und, trotz utopischen Rückstandes auf einen "Drinbleibeplatz" 1999 übernommen und später drin gehalten hat! Glaube nicht, dass das ein anderer, auch irgendwann Mal gepackt hat! Ich glaube der Punkterückstand auf einen Nichtabstiegsplatz betrug damals, vor der Winterpause, 9 Punkte!
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Ein ganz grosses Danke,an Dich Kerstin!!!
Es macht immer wieder Spass,wie Du und gereizt,uns Fans,auf den nächsten Spieltag einstimmst und Ihr beide euch so viel Mühe macht,mit solch lesenwerten Spielvorschauen.
Wenn es nach euren Berichten geht,müssten wir jedes Wochenende gewinnen,aber leider liegt die Wahrheit auf dem Platz. ,-) .

Nochmals ganz:*Herzlichen Dank,Euch beiden.* ,-)
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Respekt, Respekt, ganz große Fleißarbeit !!!!!!!!!!!!!!!!
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Wow, wieder einmal eine tolle Arbeit. Vor lauter Caio und angeblichen "neuen" Baustellen hätte ich diesen schönen Vorbericht beinahe übersehen.  Danke Kerstin
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Sehr schön, feine Arbeit. Aber soviel Aufmerksamkeit haben die "Wober" aus der KdF-Stadt gar net verdient.
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Tja, VFL Wolfsburg, was fällt mir dazu ein....
(Wie die Oma, die vom Krieg erzählt, dabei ist es noch nicht mal 10 Jahre her.)
Mein zweiter live erlebter Abstieg, die erste Saison meiner Auswärtskarriere...
VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt
Bundesliga 2000/2001 - 33. Spieltag
3:0 (3:0)
Termin: Sa 12.05.2001 15:30
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Hellmut Krug (Gelsenkirchen)
Tore: 1:0 Dorinel Munteanu (12.), 2:0 Frank Greiner (16.), 3:0 Dietmar Kühbauer (31., Foulelfmeter)
Die Christel bekommt ihr Trikot wieder zurückgeworfen.
Vorher bekam ich einen leicht sichtbehinderten Sitzplatz verkauft, direkt hinter einer riesigen Säule, so dass ich, wenn die Bagage im Gästeblock wirklich gesessen hätte, nix aber auch nix gesehen hätte.
Eie verheulte Rückfahrt im Sonderzug nach Hause auf dem Schoss vom Catcher.

Danke Dir Kerstin....
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Einfach Klasse,
lesen zu können, welche Qualitäten hier im Forum schlummern, bin fast neidisch, dass ich so einen fundierten und erfrischenden Beitrag nicht hinkriege.

Eine Erinnerung zu WOB; Salou hat denen vor einigen Jahren im Waldstadion drei Eier reingehauen, eines schöner als das andere, das war gigantisch; kurz zuvor stand er wg. angebl. Alcprobleme in der Kritik.
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Gebhardt hat auch mal im Waldstadion ein schönes Tor gegen "die" gemacht. Das war unter Magath als Eintrachttrainer. Und es gab einen Sieg!
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Bleibt mir nur der Mund offen stehen. Ich fass es nicht, dass hier so etwas noch möglich ist. Grandios!

DaZke!
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schusch schrieb:
Bleibt mir nur der Mund offen stehen. Ich fass es nicht, dass hier so etwas noch möglich ist. Grandios!

DaZke!


John Lee Hooker? Da seh ich doch glatt unsern Leo Kweuke mit den säulendicken Schenkeln, zweimal links, zweimal rechts ... BOOM BOOM BOOM BOOM

Viernull Eintracht und ferddisch.

*Hutzieh* Grüßle ak
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Wieder ein klasse Beitrag von Dir.

Amüsant und sehr informativ !

Wünsche Dir, dass Dein Wunsch für Samstag in Erfüllung geht.

Und uns allen natürlich auch  

Danke !
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Wie immer: genial.  

Wird wieder spannend, wieviele Schlachtenbummler wir am Samstag aus Wolfsburg begrüßen können. Sinds wieder 12, oder doch schon 13?


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