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Es gehört zu den Pflichten eines jeden,
der des höheren Lebens teilhaftig wer
den soll, sich von dem Schönen und
der Kunst eine tiefer eindringende
Kenntnis zu verschaffen, sie mit der
gebührenden Ehrfurcht zu betrachten
und, soweit es ihm vergönnt ist, sie
mit heiliger Scheu und ihrer Würde
gemäß zu üben.
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Es gibt in der Kunst einen Punkt
höchster Vollkommenheit, wie die
Natur eine letzte Güte und Reife kennt.
Wer ihn empfindet und liebt, hat den
vollkommenen Geschmack; wer ihn
nicht empfindet, sondern das schätzt,
was diesseits oderjenseits davon liegt,
hat einen mangelhaften Geschmack.
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Es gibt in der Kunst keinen Fortschritt
in der Horizontale, sondern nur immer
das neue Aufreißen einer Vertikale.
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Es gibt Maler, die die Sonne
in einen gelben Fleck verwandeln.
Es gibt aber andere, die dank ihrer
Kunst und Intelligenz einen gelben
Fleck in die Sonne verwandeln.
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Es gibt nur eine Kunst,
und sie besteht darin, die harmlosen
allgemeinen Freuden zu erhöhen,
die allen zugänglich sind
das Glück des Menschen.
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Es gibt nur zwei Leben, das gemeine
(das schlechter ist als wir) und das
höhere; viele Menschen schweben
zwischen beiden, der wahre Künstler
steht ganz Letzterm, es ist die wahre
Seligkeit, und wer es einmal betreten,
der ist der Welt ohne Rettung verloren.
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Es ist die Aufgabe der Kunst,
den Stoff mit den Formen zu vereinen,
die das Wahrste, Schönste und Reinste
in der Natur sind.
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Es ist unmöglich,
dass die Kunst mehr vermöge
als die Natur.
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Es reden so viele von Liebe,
und doch verstehen so wenige
die Kunst zu lieben.
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Fraglos ist die Kunst nur dem,
der sie schafft. Wer ihrer unfähig ist,
zieht entweder ihre Notwendigkeit
in Zweifel oder leugnet ihre Existenz.
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Gegenstand der Kunst ist
nach Heiner Müller
die Unerträglichkeit des Seins.
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Gemeine Wahrheit oder rein Wirkliches
kann nicht Thema der Kunst sein.
Täuschung auf dem Grund der
Wahrheit, das ist das Geheimnis
der schönen Künste.
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Eines der vorzüglichsten Kennzeichen
des Verfalles der Kunst
ist die Vermischung
der verschiednen Arten derselben.
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Die Kunst verhält sich zur Natur
wie der Wein zur Traube.
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Die Kunst,
mit den Menschen nicht umzugehen,
könnte auch noch geschrieben werden.
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Die Kunst muss das Medium sein
und von dazu Verbündeten absichtlich
geleitet werden, die Menschheit
durch religiösen Sinn zu veredeln
und zu verbinden.
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Die Kunst muss nichts,
die Kunst darf alles.
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Die Kunst, o Mensch, hast du allein.
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Die Kunst
soll sich ein Ziel geben,
das stets zurückweicht.
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Die Kunst soll vor allem
und zuerst das Leben verschönern,
als uns selber den anderen erträglich,
womöglich angenehm machen.


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