Adler78 schrieb: Ich würde denen zutrauen, dass sie einem kommenden Investor zu Füße liegen. Im Ernst, würdet ihr den Tod des Vereins vorziehen oder die Rettung durch einen Großgönner?
Ein Investor à la Red Bull ist auch der Tod des Vereins.
Wenn 50+1 fällt, ist die Büchse der Pandora geöffnet... - man muss kompromisslos an dieser Regelung festhalten - oder der Profifußball als "Sport" wird endgültig auf dem Altar der kompletten Durchkommerzialisierung geopfert. Dagegen geht es uns derzeit noch richtig blendend.
Zum Thema: Eine lange schleichende Entwicklung, die im Grunde genommen schon seit dem knappen Verpassen der CL in 98/99 begann.
a.saftsack schrieb: - man muss kompromisslos an dieser Regelung festhalten - oder der Profifußball als "Sport" wird endgültig auf dem Altar der kompletten Durchkommerzialisierung geopfert.
Du willst es nicht kapieren, oder? Wie "rückständig" kann man denn sein, nicht erkennen zu wollen, welche Möglichkeiten sich ergeben! Die englische Liga bekommt das dreifache an Fernseheinnahmen. Und man sieht ja, wie "positiv" der Fussball sich dort entwickelt hat! Jeder Zuschauer hat einen eigenen Sitzplatz, muß sich nicht den Quadratmeter mit einem stinkenden Genossen teilen, sondern kann auch nachdem er sich was zu trinken geholt hat noch an angestammter Stelle das Spiel bewundern. Außerdem fließt ja auch ein unerheblicher Teil in die Verbandskasse zurück und wird in der Jugendarbeit eingesetzt. Die Erfolge sieht man ja jetzt schon bei Arsenal London! Ich finde es gibt noch viel zu wenige Ligen und Wettbewerbe. Daher meine Forderungen: - Kind Hörgeräte Pokal - ARO Cup - Wolf Bergstraße Liga
Adler78 schrieb: Ich würde denen zutrauen, dass sie einem kommenden Investor zu Füße liegen. Im Ernst, würdet ihr den Tod des Vereins vorziehen oder die Rettung durch einen Großgönner?
Vielleicht etwas off topic, aber immer wieder schön: Jess Jochimsens Ode an die KLeinstadt (vor einiger Zeit in der FR veröffentlicht).
Last Exit Betzenberg
VON JESS JOCHIMSEN
Kommen wir mal wieder zu einer Episode aus der unregelmäßigen, aber schönen Rubrik "öde Orte in- und außerhalb des Verbreitungsgebietes dieser Zeitung". Heute: Kaiserslautern. Und wir sagen gleich mal, wie es ist: Wäre Kaiserslautern ein Mensch, dann hieße er Horst, wäre Buchhalter und hätte keine Freunde.
Das war übrigens immer schon so: Die Römer haben die Stadt erbaut, die Germanen wollten sie nicht haben, die Hunnen legten sie in Schutt und Asche. Irgendein seniler Kaiser stellte sie versehentlich wieder auf, und dann kam auch schon bald der 30-jährige Krieg, aber weder die spanischen noch die schwedischen Truppen wollten Kaiserslautern so richtig besetzen. Noch nicht einmal Napoleon wollte das Städtchen behalten, weswegen er gleich die ganze Pfalz den Bayern schenkte, die den öden Landstrich allerdings auch wieder dankend zurückgaben. Drei städteabbaulich erfrischende Kriege später scheiterte der Versuch, Kaiserslautern den Franzosen unterzujubeln, und er scheiterte an den Amerikanern. Denen gefiel "K-Town" nämlich, und genau so sieht es dort auch aus: Fressbuden, Menschen, die einen unverständlichen Slang sprechen, und Wüste drumrum. Und Werbeslogans, die belegen, dass hier noch nicht einmal der Humor zu Hause ist: "Kaiser's lauter(n) gute Ideen!"
Aua.
Diesen Spruch habe ich wirklich einmal gelesen, womit klar ist, dass auch ich schon einmal dort war - wenn auch nicht freiwillig: Ich stand betrunken an einer norddeutschen Autobahnausfahrt, um in die Heimat zu trampen. Das Glück, einen Lastwagen mit dem Fahrtziel Neustadt erwischt zu haben, endete jäh, als ich mich statt im Schwarzwald an der Weinstraße wiederfand, und etliche Reisebiere später eben in Kaiserslautern. Dort stand ich nun und dachte: Ach, hätten die Alliierten ihr Werk doch zu Ende gebracht.
Wie auch immer, nach einigen weiteren, der Situation angemessenen Alkoholika geriet ich an eine Frau, die von ihren eingeborenen Freunden "'s Carolinsche" genannt wurde. "Möchescht bei mir schloofen?" fragte sie mich irgendwann, und um den Dialekt, der noch die letzte Resterotik im Keim erstickt, nicht mehr hören zu müssen, küsste ich sie. Das aber war - ich gebe es unumwunden zu - sehr schön. Ich "schloofte" beim Carolinsche, was ebenfalls schön war, und sah mir tags drauf sogar ein Spiel auf dem Betzenberg an. Dort fuhr eine Mannschaft aus einer zivilisierteren Gegend einen Kantersieg ein und verließ das Spielfeld, nur um möglichst schnell wieder wegzukommen, noch vor dem Schlusspfiff. Sollte ich je wieder nach Kaiserslautern müssen, so schwor ich mir damals, würde ich es ebenso machen.
Weil mein Fußballclub dort antritt, ist es demnächst soweit, und falls der Plan nicht aufgeht, kann ich mich ja immer noch beim Carolinsche melden.
Adler78 schrieb: Ich würde denen zutrauen, dass sie einem kommenden Investor zu Füße liegen. Im Ernst, würdet ihr den Tod des Vereins vorziehen oder die Rettung durch einen Großgönner?
War das bei uns mit Octagon nicht auch so?
So ähnlich.
Bin auch absolut für die 50+1 Regel. Klar in Lautern würde ich auch nicht investieren.
im prinzip ist es egal. so ziemlich keiner der aktuellen spieler der lauterer wird für die dritte liga mit unterschrieben haben. davon abgesehen, dass man die eh nicht mehr bezahlen könnte.
1860 und nürnberg haben damals vorgemacht wie man von unten wieder nach oben kommen kann. aber ich glaube die zeiten sind aktuell vorbei.
halte ich für ein gerückt, fromlowitz ist sicher so gut wie rensing und neuer.. da lehne ich mich mal aus dem fenster.. und enke halte ich für etwas überschätzt. denke zwar nicht, dass er die chance bekommt aber wenn dann ist er sicher MINDESTESNS genauso gut wie enke
In Lautern dürften wohl heute Abend die Lichter ausgegangen sein...
Ein Traditionsverein, zu dem wir ja eine gesunde portion Rivalität hatten, verlässt wohl das Fußballoberhaus (die neue 3. Liga zähl ich mal nicht dazu) und wird durch Gurkentruppen wie Hoffenheim, Wehen und Golfsburg ersetzt.
vonNachtmahr1982 schrieb: In Lautern dürften wohl heute Abend die Lichter ausgegangen sein...
Ein Traditionsverein, zu dem wir ja eine gesunde portion Rivalität hatten, verlässt wohl das Fußballoberhaus (die neue 3. Liga zähl ich mal nicht dazu) und wird durch Gurkentruppen wie Hoffenheim, Wehen und Golfsburg ersetzt.
Na Prost Mahlzeit.
durch die werden sie nicht ersetzt. die sind schon da, obwohl lautern "noch" nicht abgestiegen ist.
bei allem respekt, aber so langsam entwickelt sich die diskussion um lautern auch ein bisschen in die richtung "früher war alles besser".
auch wenn lautern nicht absteigt bleiben wolfsburg und hoffenheim und wehen bestehen. und da wo sie sind. ich verstehe den ansatz nicht.
Ein Investor à la Red Bull ist auch der Tod des Vereins.
Wenn 50+1 fällt, ist die Büchse der Pandora geöffnet... - man muss kompromisslos an dieser Regelung festhalten - oder der Profifußball als "Sport" wird endgültig auf dem Altar der kompletten Durchkommerzialisierung geopfert. Dagegen geht es uns derzeit noch richtig blendend.
Zum Thema: Eine lange schleichende Entwicklung, die im Grunde genommen schon seit dem knappen Verpassen der CL in 98/99 begann.
Einer der sich somit das Geld für den Bau eines modernen Stadions sparen könnte.
Dein Beitrag verrät aber schon eine gewisse Affinität zu diesem Verein.
Du willst es nicht kapieren, oder? Wie "rückständig" kann man denn sein, nicht erkennen zu wollen, welche Möglichkeiten sich ergeben! Die englische Liga bekommt das dreifache an Fernseheinnahmen. Und man sieht ja, wie "positiv" der Fussball sich dort entwickelt hat! Jeder Zuschauer hat einen eigenen Sitzplatz, muß sich nicht den Quadratmeter mit einem stinkenden Genossen teilen, sondern kann auch nachdem er sich was zu trinken geholt hat noch an angestammter Stelle das Spiel bewundern.
Außerdem fließt ja auch ein unerheblicher Teil in die Verbandskasse zurück und wird in der Jugendarbeit eingesetzt. Die Erfolge sieht man ja jetzt schon bei Arsenal London!
Ich finde es gibt noch viel zu wenige Ligen und Wettbewerbe. Daher meine Forderungen:
- Kind Hörgeräte Pokal
- ARO Cup
- Wolf Bergstraße Liga
Danke.
Sind wir nicht alle ein bißchen verwandt?
War das bei uns mit Octagon nicht auch so?
Ja, seid ihr
Last Exit Betzenberg
VON JESS JOCHIMSEN
Kommen wir mal wieder zu einer Episode aus der unregelmäßigen, aber schönen Rubrik "öde Orte in- und außerhalb des Verbreitungsgebietes dieser Zeitung".
Heute: Kaiserslautern. Und wir sagen gleich mal, wie es ist: Wäre Kaiserslautern ein Mensch, dann hieße er Horst, wäre Buchhalter und hätte keine Freunde.
Das war übrigens immer schon so: Die Römer haben die Stadt erbaut, die Germanen wollten sie nicht haben, die Hunnen legten sie in Schutt und Asche.
Irgendein seniler Kaiser stellte sie versehentlich wieder auf, und dann kam auch schon bald der 30-jährige Krieg, aber weder die spanischen noch die schwedischen Truppen wollten Kaiserslautern so richtig besetzen. Noch nicht einmal Napoleon wollte das Städtchen behalten, weswegen er gleich die ganze Pfalz den Bayern schenkte, die den öden Landstrich allerdings auch wieder dankend zurückgaben. Drei städteabbaulich erfrischende Kriege später scheiterte der Versuch, Kaiserslautern den Franzosen unterzujubeln, und er scheiterte an den Amerikanern. Denen gefiel "K-Town" nämlich, und genau so sieht es dort auch aus: Fressbuden, Menschen, die einen unverständlichen Slang sprechen, und Wüste drumrum. Und Werbeslogans, die belegen, dass hier noch nicht einmal der Humor zu Hause ist: "Kaiser's lauter(n) gute Ideen!"
Aua.
Diesen Spruch habe ich wirklich einmal gelesen, womit klar ist, dass auch ich schon einmal dort war - wenn auch nicht freiwillig: Ich stand betrunken an einer norddeutschen Autobahnausfahrt, um in die Heimat zu trampen. Das Glück, einen Lastwagen mit dem Fahrtziel Neustadt erwischt zu haben, endete jäh, als ich mich statt im Schwarzwald an der Weinstraße wiederfand, und etliche Reisebiere später eben in Kaiserslautern. Dort stand ich nun und dachte: Ach, hätten die Alliierten ihr Werk doch zu Ende gebracht.
Wie auch immer, nach einigen weiteren, der Situation angemessenen Alkoholika geriet ich an eine Frau, die von ihren eingeborenen Freunden "'s Carolinsche" genannt wurde. "Möchescht bei mir schloofen?" fragte sie mich irgendwann, und um den Dialekt, der noch die letzte Resterotik im Keim erstickt, nicht mehr hören zu müssen, küsste ich sie.
Das aber war - ich gebe es unumwunden zu - sehr schön. Ich "schloofte" beim Carolinsche, was ebenfalls schön war, und sah mir tags drauf sogar ein Spiel auf dem Betzenberg an. Dort fuhr eine Mannschaft aus einer zivilisierteren Gegend einen Kantersieg ein und verließ das Spielfeld, nur um möglichst schnell wieder wegzukommen, noch vor dem Schlusspfiff. Sollte ich je wieder nach Kaiserslautern müssen, so schwor ich mir damals, würde ich es ebenso machen.
Weil mein Fußballclub dort antritt, ist es demnächst soweit, und falls der Plan nicht aufgeht, kann ich mich ja immer noch beim Carolinsche melden.
http://www.sat1.de/sport/zweiteliga/news/2008/04/02/sid_199892/
So ähnlich.
Bin auch absolut für die 50+1 Regel.
Klar in Lautern würde ich auch nicht investieren.
http://dfl.de/de/liga/news/2007/index.php?f=91123.php
im prinzip ist es egal. so ziemlich keiner der aktuellen spieler der lauterer wird für die dritte liga mit unterschrieben haben. davon abgesehen, dass man die eh nicht mehr bezahlen könnte.
1860 und nürnberg haben damals vorgemacht wie man von unten wieder nach oben kommen kann. aber ich glaube die zeiten sind aktuell vorbei.
peter
stimmt. die haben in der zeit aber den kompletten verein umstrukturiert. allerdings haben sie dann mit wildmoser auch wieder auf klüngel umgestellt.
peter
An Enke vorbei zu kommen, dürfte schwer werden.
halte ich für ein gerückt, fromlowitz ist sicher so gut wie rensing und neuer.. da lehne ich mich mal aus dem fenster.. und enke halte ich für etwas überschätzt. denke zwar nicht, dass er die chance bekommt aber wenn dann ist er sicher MINDESTESNS genauso gut wie enke
Ja, ja, die Ratten verlassen das sinkende Schiff ...
Ein Traditionsverein, zu dem wir ja eine gesunde portion Rivalität hatten, verlässt wohl das Fußballoberhaus (die neue 3. Liga zähl ich mal nicht dazu) und wird durch Gurkentruppen wie Hoffenheim, Wehen und Golfsburg ersetzt.
Na Prost Mahlzeit.
durch die werden sie nicht ersetzt. die sind schon da, obwohl lautern "noch" nicht abgestiegen ist.
bei allem respekt, aber so langsam entwickelt sich die diskussion um lautern auch ein bisschen in die richtung "früher war alles besser".
auch wenn lautern nicht absteigt bleiben wolfsburg und hoffenheim und wehen bestehen. und da wo sie sind. ich verstehe den ansatz nicht.
peter