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Ein Coach für alles

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nordic_eagle schrieb:
Karsten schrieb:
Braucht man dann demnächst für den Ball mit Chip eigentlich den Controller für die PS3 oder reicht das Wii-Dingsbums nebst Erweiterung für das Balance Board um bei Fehlentscheidungen hektisch herum zu hopsen?


Nicht jeder Fortschritt ist blöd.....finde ich.


Ja, aber jetzt sei mir bitte nicht böse, dass ich es auf die Schippe genommen habe.  

Nicht jede bis ins Detail über ein Fussballforum sezierte Trainingsmethode ist auch sinnvoll.  ,-)
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Gant ehrlich ich finde immernoch Funkels gute alte Idee eines Techniktrainers
sehr sinnvoll. Er könnte sich unsere Eckball- und Freistoßschützen mal zur Bust nehmen, Videoanalysen vom Bewegungsablauf machen und den Spielern genau sagen, was sie falsch machen. Ein Maier, der nach dem Training noch Sondereinheiten macht in allen Ehren, aber wäre es nicht sinnvoller, wenn das jemand analysiert? Oder Flankentraining für Ochs; Ballannahme für Ama; usw.. Ich denke für einen Techniktrainer gibt es ein weites Betätigungsfeld bei der Eintracht. (P.S.: Ich stehe nicht zur Verfügung  ,-) )
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Goldlocke1502 schrieb:
Ballannahme für Ama


Wer solldenn da helfen ?

Der Ball kommt, er springt 8 Meter weg, Ama sinkt auf die Knie und betet die griechischen Götter an?
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Karsten schrieb:
Goldlocke1502 schrieb:
Ballannahme für Ama


Wer solldenn da helfen ?

Der Ball kommt, er springt 8 Meter weg, Ama sinkt auf die Knie und betet die griechischen Götter an?



Pattex, grieschischer Gott des "Ball-am-Fuß-klebens"
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Goldlocke1502 schrieb:
Gant ehrlich ich finde immernoch Funkels gute alte Idee eines Techniktrainers
sehr sinnvoll. Er könnte sich unsere Eckball- und Freistoßschützen mal zur Bust nehmen, Videoanalysen vom Bewegungsablauf machen und den Spielern genau sagen, was sie falsch machen. Ein Maier, der nach dem Training noch Sondereinheiten macht in allen Ehren, aber wäre es nicht sinnvoller, wenn das jemand analysiert? Oder Flankentraining für Ochs; Ballannahme für Ama; usw.. Ich denke für einen Techniktrainer gibt es ein weites Betätigungsfeld bei der Eintracht. (P.S.: Ich stehe nicht zur Verfügung  ,-) )


Guter Einwand. Um den geplanten Techniktrainer ist es leider etwas ruhig geworden (um nicht zu sagen, dass er in Vergessenheit geraten ist?).
Der Techniktrainer waere, fuer mich, eine sinnvolle Erweiterung des Trainerteams gewesen (unter Funkel, und ich gehe davon aus, auch unter Skibbe).

Auch ein Mentaltrainer a la Joerg Loehr koennte mal etwas oefter vorbeischauen als 1-2 Tage im Jahr im Sommertraining.

Und weiterhin Videoanalyse, Videoanalyse, Videoanalyse, vom eigenen/Mannschafts-Verhalten bis zum Studium des naechsten Gegenspielers/Gegners.
Ich weiss nicht, in welchem Umfang das bis jetzt gemacht wird, koennte eventuell gezielter ausgebaut werden?
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Hat aber nicht genau das alles der Klinsmann bei den Bauern probiert einzuführen? Das ist doch alles komplett in die Hose gegangen?!

Techniktrainer halte ich auch für sinnvoll genauso wie sonderbetreuung für Spieler wie Caio. Da steckt so viel Kohle in dem Kerle und der muss einfach zu laufen gebracht werden.
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Mir fällt auf, dass unter dem Gesichtspunkt "Mehr Coaches" inzwischen ein "Verbesserung des Trainingsinhalts" wurde.

Dabei werden vor allem 2 Dinge diskutiert, die eigentlich nicht zusammengehören:

1. Taktisches Verhalten der Spieler (Defensive, Offensive, Individuell, etc.)
2. Individuelle technische Defizite

Für das erste reicht mit Sicherheit ein Coach (der sich aber schon mit anderen beraten sollte)
Bei Punkt 2 kann man schon den ein oder anderen Individualtrainer hinzuziehen. Allerdings sei es dahingestellt, inwieweit ein "fertiger" Fußballer wirklich davon profitiert. Und wieviel Kraft er beim Individualtraining lässt . . .

Soweit ich weiß, werden individuelle Defizite z.B. bei Barcelona mit Spezialtrainern "wegtrainiert".
Allerdings gibt es dort auch kein Ausdauertraining. Die Philosophie dort ist, dass man mittels "Dauertrainings" (d.h. keine Wartezeiten im Training) mehr fußballspezifische Kondition trainiert, als mit Dauerläufen . . .
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guuuude schrieb:
Hat aber nicht genau das alles der Klinsmann bei den Bauern probiert einzuführen? Das ist doch alles komplett in die Hose gegangen?!

Techniktrainer halte ich auch für sinnvoll genauso wie sonderbetreuung für Spieler wie Caio. Da steckt so viel Kohle in dem Kerle und der muss einfach zu laufen gebracht werden.


Mag ja sein, dass Klinsmann die richtigen Ideen hatte, aber trotzdem die falsche Person dafür war. Ich würde aber nicht sagen, nur weil Klinsmann gescheitert ist, gilt das Konzept generell als falsch. Klinsmann ist immerhin erfolgreicher als Van Gaal gewesen, es scheint also nicht alleine am Trainer zu liegen, sondern auch an den besonderen Konstellationen, die nun mal bei den Bayern herrschen.
Davon ab war Klinsmanns Konzept von Anfang an längerfristig angelegt, nur die Zeit hat er nicht bekommen. Die Bayern, haben ja einen ganz anderen Druck, die können sich solche Reformen meiner Meinung nach nicht so gut leisten, wie Clubs, die ohnehin nur um den goldenen Grashalm spielen.
Man sollte da auch nicht schwarz-weiß malen. Zwischen Buddha, Gitarrenunterricht und Chillout-Lounge und gezieltem Individual-Coaching für jeden einzelnen Spieler, gibt es ja auch noch eine Grauzone. Genauso wenig wie ich glaube, dass man alles auf den Kopf stellen muss, glaube ich auch nicht, dass der Deutsche Fußball schon das Optimum erreicht hat.
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@ Tschock und @ etienneone:

Zustimmung. Auch zu dem, was Tschock über Barca schreibt. Keine Ahnung, ob das so stimmt, aber auch bei uns gibt es ja die Tendenz, Kondition mehr über fußballspezifische Trainingsformen (mit Ball) zu trainieren. Nicht ausschließlich, aber vermehrt.

Es muss ja keine "Revolution" à la Klinsmann sein. Aber wenn bei der Eintracht ganz still und unaufgeregt neue Trainingsmethoden zum Einsatz kämen, könnten wir auch auf diesem Weg und nicht nur über die Lincolns dieser Welt ein paar Schritte nach vorne tun.
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SemperFi schrieb:
Ein Spieler muss fühlen, wo es richtig ist hinzulaufen, es zu wissen hilft meist wenig, weil alles vorbei ist, bis das Wissen in eine Handlung umgesetzt wird.

Es hilft mehr, wenn Ama trainiert wie er sein "Ball stoppen" entsprechend verarbeitet.  


1. Sehr schön formuliert. Ich klaue das mal und nutze es bei Gelegenheit im Job  

2. Das war ja das faszinierende an Amas Tor gegen Dortmund. Ich glaube Basalti hat es damals so schön formuliert: "Könnte Ama einen Ball stoppen, hätte er nie das Tor gemacht, weil er sich den Ball dann nicht so zum Schuss 'vorgelegt' hätte."
Ich glaube, es gibt nur wenig Spieler die so gut wie Ama auf einen versprungenen Ball reagieren können  
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schrieb:


Dabei werden vor allem 2 Dinge diskutiert, die eigentlich nicht zusammengehören:


1. Taktisches Verhalten der Spieler (Defensive, Offensive, Individuell, etc.)
2. Individuelle technische Defizite



Ganz genau. Das wollte ich auch schreiben.

Gezieltes individuelles Training kann man i.d.R. nicht während der Saison ausüben (Belastung). Bei den amerikanischen Sportarten ist die Off-Season wesentlich länger als beim Fussball. Wir haben nur das Premiumprodukt^^ Fussball, dort gibt es vier große Profiligen (NFL/NBA/NHL/MLB) In der Bundesliga wird bis in den Mai gespielt und Ende Juni/Anfang Juli beginnt wieder die Vorbereitung. Weihnachten gibt es 1-2 Wochen frei. Ab und zu ist auch mal WM/EM und deren Quali und die CL/EL gibt es ja auch noch. In der NFL hat man 16 Spiele in 17 Wochen (1/3 spielen noch Playoffs, max. 5 Spiele). Also hat man mehr als 30 Wochen um sich auf den Saisonstart vorzubereiten. Genug Zeit für Urlaub/Regeneration und individuelles Training (Technik, Kraft, Ausdauer). 6-8 Wochen vor dem ersten Spiel beginnt dann das Mannschaftstraining. In der Zeit werden die Kader von 90 auf 60 Spieler gekürzt. Da liegt es bei jedem Spieler selbst, wie er sich beim Trainingstart präsentiert. Fussballer machen ein paar Strandläufe, einer mehr, einer weniger und dann geht's schon wieder los.

Das Problem ist viel weitgreifender als einige denken werden. Auf dem Niveau sollten die Spieler fertig sein. Nur Kleinigkeiten lassen sich noch verändern. Die Ausbildung findet doch in der Kindheit/Jugend statt. In Deutschland geht ein Kind/Jugendlicher i.d.R. 2x/Woche ins Training und hat zwei Stunden Sportunterricht. Wenige werden von Vereinen wie Eintracht Frankfurt u.ä. ausgiebig gefördert. In den USA wird man in der Schule/Universität sportlich ausgebildet. High School/College Footbal ist doch das beste Beispiel, von solchen Zuschauerzahlen können die meisten in D nur träumen. In D sind i.d.R. ehrenamtliche Trainer tätig, die oftmals weder die Fähigkeit noch die Zeit haben gezielt individuell zu trainieren bzw. die Möglichkeit haben es zu lernen.

In den USA werden die ausgebildeten Spieler nach dem College im Auswahlverfahren (Draft) verpflichtet. In Europa wird der Kopf geschüttelt, wenn renomierte Vereine sehr talentierte Kinder/Jugendliche verpflichten, weil sie sie lieber selbst ausbilden wollen.

Lustigerweise habe ich selbst eine C-Lizenz im American Football und war schon öfters auf Lehrgängen bei den Sportverbänden. Im Nachhinein fällt mir auf, dass man dort alle möglichen Sportarten/Sportler sieht, mir aber nie (bewusst) Fussballer aufgefallen sind. Das einzige Pack was sich dort rumtreibt, ist i.d.R. unathletisch und hat chronische Angst vor Uli's Würstchen.

Über Sportlehrer und deren Unterricht wollen wir erst gar nicht reden. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen. Eine zeitlang gab es ein Projekt von EU & NFL an Europaschulen. Freitag nachmittags 90 Minuten freiwillig. Dann darf man nicht vergessen, dass man die Kids bei Laune halten muss. Da kann man nicht gezielt individuell trainieren lassen. Man konnte höchstens das Interesse wecken und sie an Vereine ranführen.

Man muss Skibbe und Funkel von jeder Kritik bzgl. individuelles Training freisprechen. Beim Beispiel Skibbe ist es doch so, dass er 6 Wochen Zeit hatte, aus gut 25 Profi's, die nicht zur Nächstenliebe neigen, ein funktionierendes Team zu machen, welches außerdem attraktiv spielen soll und zum Auftakt gegen die Oxxen gewinnen muss. Auf dem Niveau geht man von fertigen Spielern aus. Man hat gar nicht die Zeit einen Spieler wirklich individuell weiter zu entwickeln, wie es zum Beispiel bei Steini's Laufgeschwindigkeit Thema war. Wenn man 20 Jahre lang einen Laufstil entwicklet hat, dann kann man diesen nicht ändern, wenn man 1x/Woche 10 Minuten Laufschule mit dem Team macht. Ama bräuchte Tausende Wiederholungen täglich, wenn er das Stoppen verbessern will (imho ist der Flippereffekt bei ihm stark von seiner Form abhängig). Köhler bräuchte zig Sitzungen beim Mental-Coach, damit er nervlich klarkommt, wenn er alleine auf's Tor rennt und das Spielfeld bräuchte Banden, damit Teber keine Bälle mehr ins Aus spielt...  ,-)

Die Entscheidung von Skibbe den Schwerpunkt im Training auf Passpiel zu legen war und ist in meinen Augen völlig richtig. Kompakt stehen, gut verschieben, laufintensives Spiel haben sie ja schon bei Funkel praktiziert. Dann find ich es gut, wenn ein neuer Trainer andere Schwerpunkte setzt.

Im Sommer war ich auch einmal beim Training. Als die Herrschaften Liegestützen machten, dachte ich nicht, dass dort professionelle Sportler anwesend sind. War echt erschreckend.

Taktik/Scouting:
Ich hab mal gelesen, dass die Eintracht ein Art Videosystem nutzt, welches einem Informationen über Laufwege etc gibt. War noch unter Funkel und der HSV nutzt es auch. Weiß aber nichts mehr genaueres.
An sich ist die Videoanalyse eine sehr wertvolle Sache, auch vom Training. Taktisch aber auch individuell sowie psyschologisch. Außerdem ist es nur eine "mentale" Einheit. In der NFL wird in der Vorbereitung dreimal am Tag trainiert und abends Video geschaut. In den letzten Jahren hat sich natürlich schon etwas getan im Fussball. Aber schon in den 90ern waren wir Jahrzehnte zurück. Hab als Jugendlicher als Runner in der Statistik bei der Galaxy gejobbt. Welche Menge an Information dort ein Statistiker aus einem 5 Sekunden Spielzug zieht. Oder welcher Informationsfluß dort zwischen Sideline und Box herrscht. Zu der Zeit wurde die RAN-Datenbank erfunden!^^

Im Training sind Hebebühne und Kamera eigentlich Pflicht, gerade wenn man nur eine Assi hat. Vier Augen sehen halt nicht ganz so viel. Selbst in D beim Footbal wird im Training gefilmt. Vor dem Training spricht man sich ab, welche Übungen gefilmt werden sollen. Da kann man sich vorstellen, wie das in den USA abläuft.

Den psyschologischen Effekt nutzt Skibbe ja schon, wie wir erfahren konnten. Den kann man aber auch im Trainingsbetrieb nutzen, um z.B. Verbesserungen aufzuzeigen und dadurch das Sebstvertrauen zu steigern.

Während dem Spiel sollte eigentlich auch ein vertrauter des Trainers auf der Tribüne sitzen. Natürlich entwickelt ein Trainer ein Auge für das Spiefeld auch von der Seitenlinie, aber von oben ist es schlichtweg effektiver.
Letztes Heimspiel gegen Schalke machte der Gegner Köhler als Schwachstelle aus und schlug in der 2.HZ fast jeden Ball auf seine Seite. Wir reagierten weder taktisch noch personell.

Im Allgemeinen ist in D im Vergleich zu den Staaten sehr großer Nachholbedarf vorhanden, was Trainingslehre, Sportförderung, Videoanalyse und Scouting angeht. Mit Marketing, Merchandising und med. Abteilung wollen wir erst gar nicht anfangen.

Gruss

@SemperFi: Auch ein Receiver sollte bei einem Laufspielzug blocken, ein guter kann es zumindest.  ,-)


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