adlerkadabra schrieb: Na gut, man kann das wohl verschieden betrachten. Aber eine naheliegende Frage hätte ich dann doch:
Ihr habt gerade erst eine längere und überaus anstrengende Phase hinter euch, in der ihr eure Familien ziemlich aufwendig durch kritisches Fahrwasser gebracht und Kinder großgezogen habt, die ihr jetzt endlich in die Selbständigkeit entlassen könnt. Eine physisch und auch emotional haarige Angelegenheit.
Okay, darauf geht man abends zur Feier des Tages einen Trinken. Auf dem Rückweg wirft euch plötzlich aus dem Hinterhalt jemand ein Netz über und reisst euch nieder. Verpasst euch ein Aluminiumband mit Nummer ums Fußgelenk und befestigt auf eurem Rücken eine Art Rucksack. Okay, das Ding wiegt ja proportional hochgerechnet nur 1,5 kg. Aber ihr ahnt bereits: los werdet ihr diesen Klunker bis zur Bahre nimmer.
Dann lässt man euch mit besten Wünschen laufen. Wie fühlt sich das wohl so an?
Dazu könnte noch ein spezieller Effekt kommen, weniger bei euch (obwohl, man weiß ja nie  , aber bei den Adlern, die Zugvögel sind und über mehrere tausend km wandern. Es ist bis heute noch nicht genau erforscht, wie die Tiere navigieren. Erdmagnetfeld ist eine Hypothese. Wenn sie also derart feine Frequenzen spüren können und sich danach orientieren - wissen wir wirklich, ob da der Sender auf dem Rücken nicht am Ende Störfeuer produziert? Ob nicht die Zusatzlast bei einem so überaus fein austarierten Organismus Aberration produziert?
Und schließlich und natürlich: richtig, als Ästhet mag ich keine Adler mit Rucksäcken ,-)
Ich verstehe, was Du meinst. Zum Einen der Zeitpunkt, als Mama Adler mal etwas durchschnaufen konnte... Zum Anderen die Tatsache, dass sie das Teil nun ewig mit sich herumschleppen und es sie ggf. noch weiterhin beeinflussen wird. Ich fand den Moment auch alles andere als optimal. Und ein bisschen weh getan hat es mir auch, sie auf einmal mit dem Ding auf dem Rücken zu sehen. So als ob man ihr ihre Freiheit genommen hätte. (Wobei ich durchaus den wissenschaftlichen Nutzen verstehe.)
Ja. Ich sag's mal etwas pathetisch und nicht ganz unspekulativ: meiner Überzeugung nach werden sich nicht nur die Menschen, sondern überhaupt die Lebewesen auf unserem Planeten, und zwar alle Lebewesen, im Zukunft zunehmend aufeinander zu bewegen und entwickeln. (Naheliegendes Beispiel: stefanK und sein Schaf  . Es könnte auf einen vielteiligen lebenden Gesamtorganismus hinauslaufen, der seine unverwechselbare Charakteristik dadurch erhielte, dass seine zahllosen Mitglieder genau dadurch zur Gesamtheit beitragen, dass sie für sich weitgehend autonom und jedenfalls nicht vom Menschen überformt sind.
Willst Du mir jetzt sagen, dass die Generationen nach uns sich so den Tieren angenähert haben, dass sie gegen Webcams scheissen, gackern wie Brady und bei erotischen Kuscheleien unter der Decke schnurren?
Ich will Dir damit überhaupt nichts sagen. Es ist ein Bild. Damit kann man spielen oder auch es bleiben lassen.
Ich hab grad ein Bild vor mir, wie StefanK und ich Schafe hüten. Ich muss ins Bett.
Benni wieder allein zuhaus. Lediglich ein unglücklicher Fisch teilt seine Anwesenheit. Technisch noch nicht sonderlich ausgefeilt, dafür jedoch sehr inbrünstig, rückt Benni ihm auf die Gräten.
Das ist wie mit dem Entlein. Benni wird am Ende der unbestrittene König der Lüfte.
Ist es nicht erstaunlich, wie alle drei als jeweils ganz eigene Persönlichkeit entwickelt haben, die auch jetzt noch erkennbar ist?
O Benni, kleiner Held, der du da mutig im Neste dem Sturm trotzest, eben noch winziges Bündel, jetzt stolz aufgerichtet das edle Haupt, glänzend das Gefieder, die Schwingen weit geöffnet zum baldigen Fluge folgend dem Ruf der Brüder und Schwestern sieh nur: die Wälder, der Himmel, die Ferne balde, balde fliegest auch du
Herzzerreissend: es schüttet vom estnischen Himmel, Windböen peitschen über das Nest und lassen es tanzen - in dem nur noch ein einsamer Jungadler ausharrt und schweigend nach draußen starrt.
Ah, gerade kommt der Dicke zu Besuch. Sehr nett. Er scheint das junge Geschwister zu ermutigen, denn sofort beginnt der "Kleine", heftig mit den Flügeln zu schlagen.
Ich hab grad ein Bild vor mir, wie StefanK und ich Schafe hüten. Ich muss ins Bett.
Aber zumindest für die Jungadler scheint das Nest wenigstens noch für einige Tage wenigstens überwiegend ihr zuhause zu sein.
Schön, auch für Benni.
Ich finde ja, dass sich Benni immer noch ein bisschen blöd beim Fressen anstellt.
Überhaupt ein wenig wie in Auflösung begriffen.
Dennoch. Mittwoch: Estland, vormittags. Bewölkt, böiger Wind. Der Fisch sitzt.
ja, benni ist eine richtig fette henne geworden.
Er flattert, hält sich aber mit den Krallen bombenfest, wollte ich dann schreiben.
Stimmt nicht. Gerade hat er eininge mächtige Flatter-Hüpfer durchs Nest gemacht. Und seine Flügel sind riesig.
Ist es nicht erstaunlich, wie alle drei als jeweils ganz eigene Persönlichkeit entwickelt haben, die auch jetzt noch erkennbar ist?
O Benni, kleiner Held, der du da mutig im Neste dem Sturm trotzest,
eben noch winziges Bündel, jetzt
stolz aufgerichtet das edle Haupt,
glänzend das Gefieder, die Schwingen weit geöffnet zum baldigen Fluge
folgend dem Ruf der Brüder und Schwestern
sieh nur: die Wälder, der Himmel, die Ferne
balde, balde fliegest auch du
Seufz.
(rotundkrass)
Ja, stimmt schon, die 3 waren am Ende verhaltensmäßig leichter zu unterscheiden als vom Aussehen her.
Richtig, gerade wenn man ihn momentan im Vergleich mit den sportlichen Geschwisterchen anschauen kann...
Das ist ganz schön windig, man hatte das Gefühl, die fallen gleich runter.
Ah, gerade kommt der Dicke zu Besuch. Sehr nett. Er scheint das junge Geschwister zu ermutigen, denn sofort beginnt der "Kleine", heftig mit den Flügeln zu schlagen.
Fly, Bennie!
Jetzt steht er am Nestrand und schlägt aufmunternd mit den Flügeln, guckt rüber zum Nesthäkchen - welches frisst. Fliegen? Ich? Nö.