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SAW Gebabbel 24.11.2010

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tobago schrieb:
Tube schrieb:
Der Kerl war und ist einfach ungemein wichtig für die Entwicklung der Eintracht.  


Das ist auch vollkommen unwiderlegbar. Er ist der Vater des Erfolges und zwar ohne wenn und aber. Er ist für mich der Topmanager der Liga (Hoeneß ist ja weg) aber nichtsdestotrotz kann man doch in bestimmten Dingen die er öffentlich äußert anderer Meinung sein und das in einem Fussballforum diskutieren. Ich habe prinzipiell etwas gegen Götzenbilder und halte niemanden für unfehlbar (auch mich nicht) und ich denke, dass Bruchhagen mit dem Dauerbremsen (denn darunter fällt es ja wieder) falsch liegt.

Gruß,
tobago




Er bremst doch nicht, sonst hätte es diese positive Entwicklung nicht gegeben. Sie ist ja nicht nur am Tabellenplatz auszumachen, sondern auch an einen in der Breite und in der Qualität immer besser werden Kader, sowie in einer stetigen Entwicklung der Spielkultur.

Was er macht, er redet in der Öffentlichkeit von Zement, Beton und Mittelmaß, und dies aus guten Gründen. Damit Traumfänger in Frankfurt keine Chance mehr haben. Ergo, muss man unterscheiden zwischen "Reden und Tun".

Und beim "Tun" arbeitet der Meister mit dem Presslufthammer. Hätte er nichts bewegt würden wir immer noch um den Abstieg spielen oder in 2. Liga

Deswegen ist der Beitrag Tube so außerordentlich gut.
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DietrichWeise schrieb:
Er bremst doch nicht, sonst hätte es diese positive Entwicklung nicht gegeben. Sie ist ja nicht nur am Tabellenplatz auszumachen, sondern auch an einen in der Breite und in der Qualität immer besser werden Kader, sowie in einer stetigen Entwicklung der Spielkultur.
Ich sage doch auch nicht, dass er wirklich das Fortkommen bremst sondern nur, dass er ständig das macht:

DietrichWeise schrieb:
Was er macht, er redet in der Öffentlichkeit von Zement, Beton und Mittelmaß, und dies aus guten Gründen. Damit Traumfänger in Frankfurt keine Chance mehr haben. Ergo, muss man unterscheiden zwischen "Reden und Tun". Und beim "Tun" arbeitet der Meister mit dem Presslufthammer.
Ich bin der Meinung, dass man ruhig positiver über das gesamte Thema reden kann als er es tut. Bei ihm glaubt man manchmal die ganze Welt möchte innerhalb von zwei Wochen um die deutsche Meisterschaft mitspielen so beharrlich wie er immer auf seinem Zement besteht. Das Umfeld ist nich halb so unrealistisch wie er es scheinen lassen möchte.
DietrichWeise schrieb:
Hätte er nichts bewegt würden wir immer noch um den Abstieg spielen oder in 2. Liga
Deswegen ist der Beitrag Tube so außerordentlich gut.

Zum ersten Satz stimme ich zu und an Tubes Beitrag habe ich überhaupt nichts auszusetzen.

Gruß,
tobago
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Laber, Laber und Rhabarber....
Ob Boing oder Airbus, ob Daimler oder BMW, ob Danone oder Müller, egal, am Ende zählen einfach die Punkte aufm Konto und man kann (zumindest theoretisch) jedes Spiel gewinnen.
Von daher schau ich von Spiel zu Spiel und von Saison zu Saison und da kann ich eine positive Entwicklung sehen, augenblicklich reicht mir das!
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tobago schrieb:

Ich bin der Meinung, dass man ruhig positiver über das gesamte Thema reden kann als er es tut. Bei ihm glaubt man manchmal die ganze Welt möchte innerhalb von zwei Wochen um die deutsche Meisterschaft mitspielen so beharrlich wie er immer auf seinem Zement besteht. Das Umfeld ist nich halb so unrealistisch wie er es scheinen lassen möchte.


Dies sehe ich anders. Vor allen hinsichtlich der Medien, nicht nur Blöd, FR und HR.

Beste Grüsse D.W.
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SemperFi schrieb:
Da Du Airbus nennst...
Schau mal nach, wielange die brauchten, um an Boing zu kratzen.
Oder wirf einen leckeren Blick nach England, wieviele Millionäre da rein und wieder raus sind.
HB hat nunmal die Verantwortung mit den wahrscheinlichen Realitäten, nicht mit den, wenn X und Y passen, dann Z und ZZ passiert und evtl. vielleicht unter Umständen, ja dann...

Fakt ist, daß ein Jahr Euro League zB schön wäre, vlt. sogar einen speziellen Transfer möglich macht, aber an den realen "Machtverhältnissen" ändert es nichts langfristig.

Ein HB schließt ja nicht aus, daß mal dieser oder mal jener Verein eine Überraschung schaffen kann, aber er als Verantwortlicher darf mit sowas nicht kalkulieren.

Natürlich möchte er die SGE am liebsten ins Rennen um die deutsche Meisterschaft führen, aber ist das dauerhaft realistisch?
Es würde doch genau sein Szenario eintreffen, trotz Platz 3, würden dann halt Wob, Schalke oder wer auch immer mit lockerer Börse hinter uns liegt die Leistungsträger rauskaufen.

Er muss also versuchen so zu planen, daß wir Jahr für Jahr organisch wachsen.
Stück für Stück muss der Kader besser werden.

Wir als Fans denken eher kurz- und mittelfristig.
Ein HB denkt imho langfristig.

Wie gesagt, ich bin fest davon überzeugt, daß HB uns in der Spitze etablieren will, er sagt ja indirekt, daß er noch "hungrig" ist.

Er gibt ja auch nicht umsonst den Wink mit den Jugendspielern.
Wir müssen uns im Prinzip eine goldene Generation heranzüchten, diese integrieren und mit Schlüsselspielern wie Schwegler zB verstärken.

Wenn so ein Kader dann oben mitspielt, die Verträge entsprechend sind, dann kann ein HB anders planen, anders auftreten, anders Sponsoren ansprechen.

Gibt nicht umsonst das schöne Sprichwort, daß Geld zu Geld kommt.

Und ich gebe Brief und Siegel, daß HB auch einen Plan in der Schublade hat, wenn wir 2. oder 3. werden und CL winkt.

Wir müssen im Moment darauf bauen, daß Vereine wie der HSV es permanent nicht gebacken bekommen qualitativ bessere Spieler in ein entsprechendes Team zu formen, daß Stuttgart den inzwischen fast kategorischen Einbruch hat, daß Vereine wie Hertha oder Köln überreizen, daß man auch in Schalke irgendwann den Geldbeutel umdreht und nichts mehr rausfällt.

Man muss ja nur Mitgliederzahlen oder Merchandiseeinnahmen ansehen und weiß, daß wir eigentlich vom finanziellen Polster nicht in den Top5 stehen.

Das alles schließt natürlich keine Überraschungssaison aus, aber als VV muss man entsprechend planen und handeln.

Und nichts anderes drückt ja HB in seinen Aussagen aus.
Er muss mit dem planen, was er hat und was wahrscheinlich rumkommt, aber er ist ganz bestimmt der letzte, der sich beschwert, wenn Skibbe auf einmal darauis ein Team macht, welches 35 Mios Fernsehgelder in der CL einnimmt.


Ich habe von alledem doch überhaupt nichts gegenteiliges behauptet. Nochmal, das Einzige was ich an Bruchhagen überhaupt kritisiere  kannst du in der Antwort an Dietrich Weise (oben) nachlesen. Dass man Geld braucht um Spieler zu bezahlen habe ich noch nie anders gesehen. Dass die guten Spieler weggekauft werden von Vereinen mit mehr Geld ist auch klar und dass Bruchhagen den Plan hat die Eintracht möglichst weit nach oben zu bringen halte einerseits für seine Pflicht andererseits aber auch für sein persönliches Ziel.

Auch ist mir bekannt, dass man nicht mit Erfolg kalkulieren kann usw. usw. Aber das habe ich auch alles überhaupt nicht geschrieben. Trotzdem nett, dass du mir in bruchhagenscher Manier schnell mal die Mechanismen der Wirtschaft und der Liga erklärt hast

Gruß,
tobago
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tobago schrieb:
Tube schrieb:
Der Kerl war und ist einfach ungemein wichtig für die Entwicklung der Eintracht.  


Das ist auch vollkommen unwiderlegbar. Er ist der Vater des Erfolges und zwar ohne wenn und aber. Er ist für mich der Topmanager der Liga (Hoeneß ist ja weg) aber nichtsdestotrotz kann man doch in bestimmten Dingen die er öffentlich äußert anderer Meinung sein und das in einem Fussballforum diskutieren. Ich habe prinzipiell etwas gegen Götzenbilder und halte niemanden für unfehlbar (auch mich nicht) und ich denke, dass Bruchhagen mit dem Dauerbremsen (denn darunter fällt es ja wieder) falsch liegt.

Gruß,
tobago


Na klar darfst du anderer Meinung sein und sicher macht auch HB Fehler. Keine Frage. Einer war sicher die Entlassung Funkels.
Kleiner Scherz.  

Ich empfinde solche Aussagen halt nicht als Bremserei. Mir sind Leute lieber, die nach Außen nicht den Maxe machen und erkennbar gute Arbeit abliefern, als Schaumschläger, ich nenne hier mal einen Meier als Extrembeispiel (mir ist bewusst, dass sich hier niemand einen Meier  wünscht), der was von Leverkusen angreifen faselt und einen Scheisskader zusammen stellt.

Talk is cheap. Oder kanns zumindest sein.

Und so wie du deine Meinung äußerst, äußere ich halt meine. Ist doch kein Problem. Ich habe halt recht - du nicht. So ist das manchmal im Leben.  ,-)

Nee, Spaß beiseite, ist doch vollkommen okay, wenn du das anders siehst als ich. Kann ja sein, dass ich wenns um HB geht ein bisschen übersensibel bin, weil ich nicht möchte, dass sich Leute in eine Anti-HB-Haltung reinsteigern, aus Gründen, die ich absurd finde und das letztlich dazu führt, dass eine Anti-HB-Stimmung entsteht, die zu was weiß ich was führt..

Mir doch schnuppe, dass HB als von Zement schwätzt, so lange wir dieses Jahr Überraschungsmeister werden.
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tobago schrieb:
Trotzdem nett, dass du mir in bruchhagenscher Manier schnell mal die Mechanismen der Wirtschaft und der Liga erklärt hast

Gruß,
tobago


Mach ich doch gerne
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Tube schrieb:
Nun ja, die Entwicklung unter HB zeigt ja, dass der Mann Tag und Nacht daran arbeitet, diesen Verein kontinuierlich zu verbessern.

Das ist das Wesentliche! Von Zementierung reden und in kleinen Schritten (oder von mir aus auch "Schrittchen") nach oben klettern ist allemal besser als große Versprechungen und damit auf die Schnauze fallen. Siehe z.B. Köln. Meister im Sprücheklopfen können gerne die anderen BL-Manager werden, diesen Titel würde ich auch kampflos hergeben. Wichtig ist das Ergebnis, nicht das Gerede. "Leider" ist das nicht ganz so leicht zu bewerten, dazu muss man eben genau hinschauen; mit Gerede jemanden beeindrucken ist ungleich einfacher. Zum Glück hat HB hier inzwischen einen Status erreicht, wo man einfach sagen kann: Lasst ihn reden, lasst ihn machen, das Ergebnis stimmt.


Zum Unterschied in Zielsetzungen zwischen BL und freier Wirtschaft / normalem Leben: in der BL wird Leistung nicht absolut gemessen, sondern relativ zu 17 Konkurrenten, die genau die gleichen Ziele haben. Für ein "wir spielen aber schön" kann man sich nicht viel kaufen, wenn man auf einem Abstiegsplatz liegt. Es geht immer nur um die eigene Position in einem Ranking von 18 Vereinen.

Selbst solche vermeintlich absoluten Fortschrittsmessungen wie "50 Punkte statt 46 Punkte holen" sind fundamental anders als "50 Lizenzen verkaufen statt 46" bei einer Softwareschmiede. Der "Markt" ist für BL-Vereine ein verdammt kleiner, jeden Punkt mehr muss man einem Konkurrenten direkt abnehmen, jeden Platz den man in der Tabelle klettern, rutscht ein anderer ab. Man streitet nicht um einen großen, langsam wachsenden Kuchen, wo theoretisch auch jeder einzelne Marktteilnehmer "gewinnen" kann. In der Bundesliga ist der Gewinn des einen IMMER auch Niederlage des anderen.

Dazu kommt eine sehr hohe Glücksabhängigkeit in den 34 Spieltagen pro Saison, wo man höchstens seine Gewinnchancen immer wieder optimieren kann. Wenn man nicht über mehrere Spielzeiten mittelt, um statistische Schwankungen etwas auszugleichen, lassen sich schon mal prinzipiell keine Aussagen treffen, ob ein Verein gut oder schlecht gewirtschaftet hat.
(Man sieht das auch immer wieder daran, wie Eintagsfliegen hochgejubelt und als leuchtendes Vorbild hingestellt werden. In den letzten Jahren waren dies u.a. Bochum, Karlsruhe, Nürnberg, Hertha. Nun aktuell eben Mainz.)
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Wem soll eigentlich diese Art von sich ständig wiederholendem Realismus (für mich eher pessimistische Grundeinstellung) nützen? Diese Betonen des Besserwissen als die anderen im Umfeld?

Wer ist denn dieses Umfeld? Weder im Forum noch im Stadion um mich rum höre ich überbordende Forderungen, sogar die Träume sind leicht grau meliert. Blütenträume, die real werden sollen? Lese ich nirgendwo, höre ich nirgendwo. Auch nicht in der Presse, höchstens Hochachtung vor der Arbeit in Frankfurt. Das wird doch wohl in den VIP-Logen nicht so anders sein? Falls ja, darf er gerne auch diese Logisten belehren.

Sein Team im Vorstand und im AR ist doch hochprofessionell. Die Richtung stimmt. Das darf er auch gerne offensiv nach außen tragen. Zu Recht. Und ich träum weiter! Ob er will oder nicht.
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Äh, kleiner Nachtrag. Meine evtl. Übersensibilität in Bezug auf HB darf natürlich nicht dazu führen, dass an berechtigter Stelle keine Kritik mehr geübt werden darf.

Wobei am Zementgelabert natürlich rein garnichts auszusetzen ist. Rein objektiv betrachtet, versteht sich.  
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Tolles Interview von HB. War aber auch nicht anders zu erwarten.

Mir gehen allerdings so langsam die Fragen auf den Keks. Warum muss denn immer diese Skibbe/HB-Geschichte hochgeholt werden? Wie oft müssen die beiden denn noch sagen, dass es nie Probleme gab? Reicht doch jetzt, oder?
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gereizt schrieb:
Diese Betonen des Besserwissen als die anderen im Umfeld?

Ganz schäbiges Wortspiel, Herr gereizt.    

gereizt schrieb:

Wer ist denn dieses Umfeld?  


Umfeld=tobago
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Tube schrieb:
gereizt schrieb:
Diese Betonen des Besserwissen als die anderen im Umfeld?

Ganz schäbiges Wortspiel, Herr gereizt.    

gereizt schrieb:

Wer ist denn dieses Umfeld?  


Umfeld=tobago


Dreggsagg.  
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Sehr sehr interessantes Interview mit Bruchhagen. Aufschlussreich, informativ, fundiert, auf den Punkt. Gefällt mir!

Vor allem dieser Part:

Aber es hat doch hier ein richtiges Aufbegehren der Fans gegeben. Auch gegen den so genannten Funkel-Fußball.

Respektlos. Die Leistung von Friedhelm Funkel ist gar nicht hoch genug zu würdigen. Das Elementare, das, was unsere Mannschaft so stabil macht, die menschliche, die charakterliche Qualität – die hat Herr Funkel auf wunderbare Form geschaffen und gefördert. Und ich bin nicht mehr bereit, die kultivierten Anti-Funkel-Parolen zu akzeptieren.


Respektlos ist nicht nur, die Leistung des ehemaligen Trainers nicht zu würdigen, sondern auch, immer wieder alle Fans über einen Kamm zu scheren. Ich erinnere mal deutlich daran: Die Fanszene war zu der Zeit so gespalten wie seit... wie noch nie in meiner kompletten Zeit als Fan, seit 1992!

Ich wäre mich strikt dagegen, in einen Topf geworfen zu werden. Ich habe Herrn Funkel nie beleidigt und immer mit Respekt und Dankbarkeit betrachtet. Die Zeit für einen Wechsel mag vermutlich dennoch reif gewesen sein, das sagte ich schon damals, aber nie hätte ich es auf diese Art und Weise gemacht. Und damit war ich weiß Gott nicht allein!
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SemperFi schrieb:
Wir als Fans denken eher kurz- und mittelfristig.
Ein HB denkt imho langfristig.

Ja. Wobei wir Eintracht-Fans mittlerweile das langfristige Denken von HB, Pröckl & Co auch schon etwas eingeimpft bekommen haben. Selbst die Fans, die sich emotional damit gar nicht anfreunden können, müssen doch beim Blick auf die Ergebnisse auch anerkennen, dass sich in den letzten Jahren außer Hoffenheim kein anderer Verein so gut entwickelt hat wie unsere Eintracht.

Schaut auch mal nach Köln. Die Fans dort sind sich im Moment vielleicht sogar allesamt einig, dass Meier weg muss, aber die Mehrheit träumt trotzdem weiter vom nächsten Messias, der den Äff-Zeh wieder ganz schnell dahin führt, "wo er hingehört". Sie sehen sich mit uns und Gladbach auf Augenhöhe und finden es auch gar nicht so schlimm, sich in wenigen Jahren einen 24-Mio-Schulden-Klotz ans Bein gebunden zu haben. Es ist eine absolute Minderheit unter den Fans, die dort den langsamen Weg der kleinen Schritte predigt (dann übrigens fast immer mit Hinweis auf HBs Leistungen!), selbst jetzt, wo die Kölner den Absturz in Liga zwei vor Augen haben.
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tobago schrieb:
Ein Ansatz von Vergleichbarkeit sollte natürlich vorhanden sein im Wettbewerb
ok der Vergleich war überzogen, aber den von HB genannten Vereinen stehen doch auch ganz anderen finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Bundesliga ist ein unfairer Vergleich. Dieser Extrazaster "der Großen" ist wirklich eine Hausmarke, die man durch solide Arbeit nicht ausgleichen kann. Da bedarf es einen langen Atem. Mann muss warten bis deren Konzept mit dem Leben auf großen Fuss von den Schulden aufgefressen wird.

tobago schrieb:
Wenn du diese Einstellung hast behalte sie. Ich habe nicht das geringste Interesse dich zu überzeugen. Aber bitte gestehe mir zu, dass ich komplett anders denke.
Das tue ich, aber versuche trotzdem zu verstehen, warum du denkst, man könne mit weniger Geld als die Hälfte der Liga mehr erreichen als 5 dieser 10 Geldscheisser, aber auch gleichzeitig nicht solche Ausreisser wie Mainz/Freiburg mal vorbei lassen. Mit solider Arbeit geht das - meiner Meinung - nicht, das übersteigt meine Vorstellungskraft.

Ich sage ja nicht, dass sowas total unmöglich ist, aber das geht nur, wenn wirklich alles perferkt läuft ...oder ein Detari vorbei kommt.

Aber unsere Realität sieht anders aus: Für Fenin, Caio, Belaid, Korkmaz ... wurde Geld in die Hand genommen, das jetzt fehlt, weil die erhoffte Transferwertsteigerung bei diesen Jungprofis nicht eingeteten ist. Jedes Jahr 2 Schweglers aus dem Hut zu zaubern, halte ich nicht für realistisch. Und solche Kaliber bräuchten wir, um wirklich ordentlich Fahrt aufzunehmen.

Alles ist möglich - theoretisch ... aber deine Erwartungen sind für mich wie das Hoffen auf die Lottoziehung.
Was ich mir vorstellen kann ist ein Pokalsieg: Wir können jeden schlagen und wir sind auch für eine Serie gut. Mit dem DFB-Geld und dem Geld aus der EL-Teilnahme wäre der nächste Schritt der Annäherung getan. Aber in der Bundesliga - auf die Dauer von 34 Spieltagen - setzt sich das Geld bei mindestens 6 der 10 reicheren Clubs durch.

bis später, ich les' heute abend weiter ...die Arbeit ruft.
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Aachener_Adler schrieb:
SemperFi schrieb:
Wir als Fans denken eher kurz- und mittelfristig.
Ein HB denkt imho langfristig.

Ja. Wobei wir Eintracht-Fans mittlerweile das langfristige Denken von HB, Pröckl & Co auch schon etwas eingeimpft bekommen haben. Selbst die Fans, die sich emotional damit gar nicht anfreunden können, müssen doch beim Blick auf die Ergebnisse auch anerkennen, dass sich in den letzten Jahren außer Hoffenheim kein anderer Verein so gut entwickelt hat wie unsere Eintracht.

Schaut auch mal nach Köln. Die Fans dort sind sich im Moment vielleicht sogar allesamt einig, dass Meier weg muss, aber die Mehrheit träumt trotzdem weiter vom nächsten Messias, der den Äff-Zeh wieder ganz schnell dahin führt, "wo er hingehört". Sie sehen sich mit uns und Gladbach auf Augenhöhe und finden es auch gar nicht so schlimm, sich in wenigen Jahren einen 24-Mio-Schulden-Klotz ans Bein gebunden zu haben. Es ist eine absolute Minderheit unter den Fans, die dort den langsamen Weg der kleinen Schritte predigt (dann übrigens fast immer mit Hinweis auf HBs Leistungen!), selbst jetzt, wo die Kölner den Absturz in Liga zwei vor Augen haben.


Immer diese absoluten Negativbeispiele die als allgemeingültig hingestellt werden. Als wenn irgendein Eintrachtfan sich Meyer oder sonst einen Schaumschläger gewünscht hätte oder die Versprechung in einem Jahr an Leverkusen vorbei zu sein.

Die Fans werden von dir ja fast schon als Vollidioten hingestellt die von der Vereinsführung der Eintracht erklärt bekommen müssen was richtig und was falsch in der Einstellung ist. Die Fans schauen sich jede Woche die Eintracht an und soweit ich mit anderen spreche höre ich immer das gleiche nämlich durchaus realistische Einschätzungen der Gesamtlage mal positiver ausgerichtet (bei mir) mal vorsichtiger ausgerichtet.

Aber Recht hast du, denn was wirklich verinnerlicht wurde durch dauerndes Wiederholen sieht man an deinem Beitrag ganz gut, nämlich dass das Umfeld angeblich gebremst werden muss. Nur sehe ich dieses zu bremsende Umfeld so überhaupt nicht. Die Frage von gereizt ist schon richtig, wer genau ist dieses ominöse Umfeld was gebremst werden muss?

Gruß,
tobago
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Aachener_Adler schrieb:
Tube schrieb:
Nun ja, die Entwicklung unter HB zeigt ja, dass der Mann Tag und Nacht daran arbeitet, diesen Verein kontinuierlich zu verbessern.

Das ist das Wesentliche! Von Zementierung reden und in kleinen Schritten (oder von mir aus auch "Schrittchen") nach oben klettern ist allemal besser als große Versprechungen und damit auf die Schnauze fallen. Siehe z.B. Köln. Meister im Sprücheklopfen können gerne die anderen BL-Manager werden, diesen Titel würde ich auch kampflos hergeben. Wichtig ist das Ergebnis, nicht das Gerede. "Leider" ist das nicht ganz so leicht zu bewerten, dazu muss man eben genau hinschauen; mit Gerede jemanden beeindrucken ist ungleich einfacher. Zum Glück hat HB hier inzwischen einen Status erreicht, wo man einfach sagen kann: Lasst ihn reden, lasst ihn machen, das Ergebnis stimmt.


Zum Unterschied in Zielsetzungen zwischen BL und freier Wirtschaft / normalem Leben: in der BL wird Leistung nicht absolut gemessen, sondern relativ zu 17 Konkurrenten, die genau die gleichen Ziele haben. Für ein "wir spielen aber schön" kann man sich nicht viel kaufen, wenn man auf einem Abstiegsplatz liegt. Es geht immer nur um die eigene Position in einem Ranking von 18 Vereinen.

Selbst solche vermeintlich absoluten Fortschrittsmessungen wie "50 Punkte statt 46 Punkte holen" sind fundamental anders als "50 Lizenzen verkaufen statt 46" bei einer Softwareschmiede. Der "Markt" ist für BL-Vereine ein verdammt kleiner, jeden Punkt mehr muss man einem Konkurrenten direkt abnehmen, jeden Platz den man in der Tabelle klettern, rutscht ein anderer ab. Man streitet nicht um einen großen, langsam wachsenden Kuchen, wo theoretisch auch jeder einzelne Marktteilnehmer "gewinnen" kann. In der Bundesliga ist der Gewinn des einen IMMER auch Niederlage des anderen.

Dazu kommt eine sehr hohe Glücksabhängigkeit in den 34 Spieltagen pro Saison, wo man höchstens seine Gewinnchancen immer wieder optimieren kann. Wenn man nicht über mehrere Spielzeiten mittelt, um statistische Schwankungen etwas auszugleichen, lassen sich schon mal prinzipiell keine Aussagen treffen, ob ein Verein gut oder schlecht gewirtschaftet hat.
(Man sieht das auch immer wieder daran, wie Eintagsfliegen hochgejubelt und als leuchtendes Vorbild hingestellt werden. In den letzten Jahren waren dies u.a. Bochum, Karlsruhe, Nürnberg, Hertha. Nun aktuell eben Mainz.)


!

Heribert Bruchhagen kann sich ein wenig Überheblichkeit absolut leisten. Relativ zu den finanziellen Möglichkeiten ist die Eintracht der Verein, der sich in den letzten Jahren am Besten entwickelt hat. Von allen Vereinen in Deutschland. Was HB somit zu einem der besten Manager Deutschlands macht.

Das macht ihn natürlich nicht unfehlbar und allwissend. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen einer Einschätzung von Heribert Bruchhagen oder von dem ein oder anderen Forumsmitglied, die meinen, man müsse alles nur besser verkaufen, dann wird das schon werden, fällt meine Wahl IMMER auf HB. Weil er fast immer Recht hatte in der Vergangenheit und die Tatsachen (Finanzen, internationale Einnahmen) es nahe legen, dass er auch in Zukunft Recht behalten wird.

Und natürlich arbeitet er daran, dass die Eintracht besser wird. Man muss gar nicht so weit in die Zukunft schauen. Schon in der nächsten Saison kann möglicherweise ein siebter Platz in der Bundesliga (bei entsprechendem Pokalfinale) ausreichen für die Europa League. Und ich bin mir sicher(!!), genau da will Heribert Bruchhagen hin. Ins internationale Geschäft. Und zwar ohne das im Vorhinein zu versprechen oder als Ziel auszugeben.

Und genau das ist für mich der alternativlos richtige Weg.
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Rimas schrieb:


.. aber deine Erwartungen sind für mich wie das Hoffen auf die Lottoziehung.


Welche Erwartungen habe ich denn geäußert?

Gruß,
tobago
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tobago schrieb:
Die Frage von gereizt ist schon richtig, wer genau ist dieses ominöse Umfeld was gebremst werden muss?

Der Blick auf andere Vereine zeigt doch recht deutlich, dass der realistische (bzw. zum Realismus erzogene) Eintrachtfan nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist. Das gilt insbesondere für die Fans, deren Verein es in der Vergangenheit schon mal besser ging als aktuell, und sei es nur gefühlt. Jeder Eintrachtfan, der die Abstiege erlebt hat, weiß, dass auch unsere eigene Vergangenheit mit unrealistischen Versprechungen geradezu gepflastert ist. Von daher halte ich es für höchstwahrscheinlich, dass ohne ständige Erziehung zum Realismus der "Normalzustand" für gefallene Traditionsclub auch in Frankfurt wieder einkehren würden: das Leben und Träumen in der Vergangenheit, die fehlende Nachhaltigkeit / langfristige Orientierung, das Zujubeln zu denen, die große Visionen predigen -- und der damit verbundene Absturz. Also all das, was ich mir lieber lästernd und grinsend in Köln anschaue als in Frankfurt bei meinem Lieblingsverein.


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