Rahvin schrieb: Der Hopp ist schon ein lustiger Vogel. Er investiert Unsummen, um einen Dorfverein in die erste Liga zu holen. Anstatt aber die, aus seiner Sicht, "peanuts" zu investieren, die es bräuchte, um den Verein dauerhaft ganz oben spielen zu lassen, bleibt er kurz vor dem "Ziel" stehen. Schafft einen selbsternannten "Ausbildungsverein", der bisher kaum was nennenswertes ausgebildet hat, und lässt sein völlig überflüssiges und ungeliebtes Konstrukt im Nirgendwo der Tabelle enden. Zum Leben zu wenig zum Sterben zu viel. Sinnloser geht es nicht.
Also eines kann man Hopp sicherlich nicht vorwerfen, nämlich Dummheit oder nichts von Geschäftlichem zu verstehen.
Das große Geld wird international nur in der CL verdient. Und wenn er wenigstens einen Teil seines Geldes wiedersehen will, dann sicherlich nicht in der EL, denn in der CL will und wollte er mit dem Dorfverein nie landen.
Auch wenn das mit den Spielerverkäufen bis jetzt noch nicht der große Wurf war, so wird Hoppenheim meiner Meinung nach als Ausbildungsverein eher Bestand und Erfolg haben. Und in der Ausbildung ist der Klub wirklich vorbildlich, da kann man sagen was man will..
Es ist wirklich spannend was momentan bei Hoffenheim abgeht. Das Hopp prinzipiell nicht in die Champions League will, würde ich so nicht sagen. 1899 Hoffenheim ist sein persönliches Märchen, sein Traum und der endet sicher nicht grudsätzlich bei Rang 5.
Hopp: Erstes Ziel ist es, dass Hoffenheim schwarze Zahlen schreibt. Das können wir nur in der Ersten Liga, weil wir ein Stadion für 60 Millionen Euro bauen und ein neues Trainingszentrum errichten. Der einzige Unterschied zwischen Hoffenheim und anderen Vereinen ist, dass wir das Ganze nicht mit Bankschulden finanzieren, sondern dass ich dieses Kapital investiere. Ich wäre aber schlecht beraten, wenn ich ein Gebilde finanzieren würde, das auf Dauer Schulden macht. Außerdem verwechseln die Leute Anlagen mit Ausgaben. Es ist doch wahrscheinlich, dass ein Spieler wie Carlos Eduardo, der uns sieben Millionen Euro gekostet hat, irgendwann Transfererlöse abwirft.
WELT ONLINE: Wie gefällt Ihnen die vom Fifa-Präsidenten Joseph Blatter vorgeschlagene „6+5-Regelung“, nach der jede Mannschaft mit sechs einheimischen Spielern antreten muss?
Hopp: Auch wenn wir derzeit oft mit mehr als fünf Ausländern spielen, werden wir diesen Vorschlag offensiv unterstützen. Wir sehen uns als Ausbildungsverein, haben schon 14 Jugendnationalspieler.
WELT ONLINE: Hat es Sie nie gereizt, mit Ihrem Geld Superstars zu kaufen und Hoffenheim im Eilverfahren in die Champions League zu führen?
Hopp: Wenn ich ganz oben hätte sein wollen, hätte ich beim Karlsruher SC oder gleich bei Bayern München investiert. Ich wollte aber dort etwas bewegen, wo ich lebe und selbst Fußball gespielt habe. Ganz ehrlich: Die Champions League hat mich nie gereizt.
WELT ONLINE: Betriebswirtschaftliche Überlegungen – das wird die Traditionalisten aufstöhnen lassen.
Hopp: Aber so ist es doch. Fußballvereine sind Unternehmen.
WELT ONLINE: Wegen der „50+1-Regelung“ können Sie nur 49 Prozent Vereinsanteile halten, weil die Mehrheit beim Verein bleiben muss. Schreckt diese Regelung Sie und andere Großinvestoren ab?
Hopp: Ich habe durch persönliche Bindungen und Herkunft kein Problem damit, nur 49 Prozent zu halten, auch wenn ich kapitalmäßig 99 Prozent stelle. Aber ein fremder Investor braucht eine sichere Basis. Ich will nicht Vorkämpfer spielen für die Aufhebung dieser Regelung, aber wenn mehr deutsche Vereine als nur die Bayern in die europäische Spitze vorstoßen sollen, geht das nicht ohne Investoren. Dann müsste die 50+1-Regelung fallen.
Hopp wird also allenfalls dann seine Überlegungen in Richtung CL schweifen lassen, wenn 50+ 1 gefallen ist.
Bis dahin muß Rangnick woanders in die CL zu kommen versuchen.
Dietmar Hopp hat sich in den letzten Jahren sehr unterschiedlich zu seinen Ambitionen und der strategischen Ausrichtung des Klubs geäußert. „Die Qualifikation für die Champions League ist unser Ziel", erklärte Hopp. "Der Appetit kommt schließlich beim Essen. Und wir, vor allem natürlich Spieler und Trainer, haben sehr großen Hunger. Mein Hoffenheim kennt keine Grenzen."
Verständlich, denn Appetit ist nicht planbar. 'Rangnick der Champions-Leauge Trainer' - das halte ich für ein Konstrukt. Interessant sind auch Rangnicks Ausführungen dazu, die er auf seiner letzten Pressekonferenz tätigte.
In punkto Wegfall der 50+1 Regel (WELT Interview) bezieht sich Hopp wohl auf 'fremde' Investoren, nicht auf sein Hoffenheim.
Dein Artikel erschien ein halbes Jahr später als das Welt-Interview. Da war Hoffenheim Spitzenreiter der 1. Liga.
Klar, daß Hopp da nicht abwinkt und sagt, daß er mit der CL nix am Hut hätte. Aber die Tabellenspitze war nicht von ihm geplant. Sonst hätte auch er finanziell nachgelegt, um sich dort dauerhaft einzunisten.
50+1 ist sicher nicht nur für Hopp, aber auch für ihn ein Hindernis für noch höhere private Großinvestitionen. Das hat er nicht nur so gemeint, sondern er hat auch recht damit. Zum Glück.
An den längerfristigen Fortbestand von 50+1 zu glauben halte ich trotzdem für naiv. Bald ist leider Schluss damit. Die Vorstellung, Herr über einen solchen Massen-Seelenfang wie den Spitzen-Fussball zu sein und dabei vielleicht sogar hohen Profit zu machen, ergreift sicher noch einige weitere Superreiche. Und die haben die Möglichkeiten, ihr Steckenpferd zu realisieren und werden sie nutzen.
Dein Artikel erschien ein halbes Jahr später als das Welt-Interview. Da war Hoffenheim Spitzenreiter der 1. Liga.
Klar, daß Hopp da nicht abwinkt und sagt, daß er mit der CL nix am Hut hätte. Aber die Tabellenspitze war nicht von ihm geplant. Sonst hätte auch er finanziell nachgelegt, um sich dort dauerhaft einzunisten.
50+1 ist sicher nicht nur für Hopp, aber auch für ihn ein Hindernis für noch höhere private Großinvestitionen. Das hat er nicht nur so gemeint, sondern er hat auch recht damit. Zum Glück.
An den längerfristigen Fortbestand von 50+1 zu glauben halte ich trotzdem für naiv. Bald ist leider Schluss damit. Die Vorstellung, Herr über einen solchen Massen-Seelenfang wie den Spitzen-Fussball zu sein und dabei vielleicht sogar hohen Profit zu machen, ergreift sicher noch einige weitere Superreiche. Und die haben die Möglichkeiten, ihr Steckenpferd zu realisieren und werden sie nutzen.