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Trost für die EINTRACHT-Seele

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Liebe EINTRACHT-Kumpanen!

Mein Herz schlägt seit über 33 Jahren für die Eintracht. Wie viele von Euch habe ich in den letzten Jahrzehnten einiges miterlebt: UEFA-Pokalsieg, zwei DFB-Pokalsiege, mehrere gefühlte „fast-Meisterschaften“, aber auch alle drei Abstiege und diverse Krisen, die viel drastischer waren als die derzeitige. Trotzdem: Die momentane Situation scheint mir nur düstere Perspektiven zu offenbaren.
Möglichkeit A: Alles läuft so weiter, wie bisher und wir steigen folglich ab. Will ich nicht, denn das wirft uns x-Jahre zurück (niemand weiß wie lange).
Möglichkeit B: Wir bleiben mit viel Dusel oder einer überraschenden Leistungssteigerung drin und Herr Funkel macht bei uns weiter. Tja, Klassenerhalt wäre geil, aber wir stehen auch dann vor einem Trümmerhaufen.
Beruhigend finde ich momentan nur, dass eh’ alles immer anders kommt, als man denkt bzw. wir alle derzeit denken. Lassen wir uns also überraschen, denn wir haben sowieso keine andere Wahl.
Deswegen habe ich für Euch einen (etwas gewagten) Blick in die Zukunft geworfen, der vielleicht ein wenig Trost für die angekratzte Eintracht-Seele spenden kann (Achtung: Satire ,-) ).

Frankfurter Rundschau, Dezember 2012

Eintracht Frankfurt
Ungleiches Duell mit den Kickers weckt alte Erinnerungen


Nachdem sensationellen Erreichen des Achtelfinales der Champions League freut sich ganz Frankfurt nun auf das erste Derby gegen Kickers Offenbach seit 2007. Gemischte Gefühle haben dagegen Kickers Trainer Friedhelm Funkel und Kickers-Spieler Jermaine Jones.
Auf der Pressekonferenz feixte Eintracht-Coach Jan-Aage Fjörtoft in gewohnter Manier: „Wenn einer die Kickers noch vor dem Abstieg retten kann, dann ganz sicher der Friedhelm – aber der Aufschwung kommt frühestens nach dem Spiel gegen uns“. Dann stand er auf, grinste nochmal entspannt in die Runde und zog von dannen.
Man muss den Mann verstehen: Letzten Samstag fegte sein Team die im Mittelmaß versunkenen Schalker in überlegener Manier mit 7:1 aus dem eigenen Stadion und festigte damit den dritten Tabellenplatz mit nun 31 Punkten. Am Dienstag dann der Überraschungscoup bei Inter Mainland. Mit großem taktischen Geschick, einem Freistoßtraumtor durch Faton Toski und auch ein wenig Glück (O-Ton Fjörtoft) wurde durch den 3:2 Auswärtserfolg der Einzug ins Achtelfinale besiegelt. Die Stimmung in Frankfurt könnte also nicht besser sein. Doch Fjörtoft warnt zugleich: „Auch wenn die Kickers sicher keine Übermannschaft sind (er sagt das mit breitem Grinsen im Gesicht), so müssen wir uns auf einen beinharten Fight einstellen. Der Friedhelm und der Jermaine werden sicher alles tun, um uns die Sache möglichst unangenehm zu machen“.
Nicht nur bei gestandenen Eintracht-Fans weckt diese Begegnung düstere Erinnerungen an die Saison 2006/07. Im Februar 2007 siegte eine spielerisch arg limitierte Eintracht scheinbar souverän bei sehr schwachen Kickers und warf diese aus dem Pokal. Die Eintracht steckte in der Bundesliga schon mitten im Abstiegskampf, doch der damalige Trainer Funkel und auch die Führungsriege des Vereins sahen trotz offenkundiger Probleme keine Veranlassung etwas Entscheidendes zu ändern (Anmerk. d. Red.: Eine große Anzahl von Fans forderte die Entlassung Funkels – sogar im vorzeitigem Wahlkampf befindliche Politiker machten Stimmung gegen den Trainer). Funkel zu der dramatischen Situation 2007: „Das war wirklich unangenehm, aber wir waren uns alle sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen würden. Trotz der immer größer werdenden Unruhe hatte die Mannschaft jederzeit mein vollstes Vertrauen. Am Ende fehlte uns leider die mannschaftliche Geschlossenheit und der letzte Wille das Schicksal abzuwenden“. Folglich stieg die Eintracht ab, aber eben auch der Nachbar aus Offenbach. Trainer Funkel wurde beurlaubt und kämpfte nach einem Jahr Pause mit Oberligist KFC Uerdingen drei Jahre erfolgreich gegen den Abstieg. Nach dem katastrophalen Saisonstart der Kickers mit nur 3 Punkten aus 12 Spielen kam Funkel zurück in die Bundesliga, auch weil sonst niemand dieses „Himmelfahrts-Kommando“ (O-Ton Udo Lattek, dem die Kickers „Freibier bis an Lebensende“ versprochen hatten, wenn er kommen würde) übernehmen wollte. Funkel zur gegenwärtigen Lage: „Das ist alles Vergangenheit und die Situationen sind eben nicht vergleichbar. Wir werden gegen die Eintracht sehr kompakt stehen und geduldig auf unsere Chance lauern. Außerdem will ja die Eintracht wieder in die Champions League und steht deswegen unter größerem Druck als wir. Unser Ziel heißt Klassenerhalt und den werden wir auch schaffen, denn die Gegner auf Augenhöhe kommen alle noch zu uns auf den Biberer Berg“.

Deutlich emotionaler wird dagegen Kickers-Spieler Jones, wenn man ihn auf 2006/07 anspricht: “Ja, ähh, was soll ich dazu sagen. 2007 und danach ging eben vieles schief. Der Abstieg meiner Eintracht tut mir noch heute weh, aber halt auch die ganzen Anfeindungen der Fans nach der Bekanntgabe meines Wechsels zu Schalke“. Für Jones folgten drei bittere Jahre auf Schalke, in denen er nur 28 Bundesligaspiele absolvierte, aber keines in der der so ersehnten Champions-League. Meist war der inzwischen Dreißigjährige verletzt oder er passte den jeweiligen Trainern nicht ins taktische Konzept. Als ihn Schalke dann im Sommer 2010 zum Regionalligisten SV Wiesbaden-Wehen abschob und er auch dort nur sporadisch eingewechselt wurde, dachte er immer öfter ans Aufhören. Jones (mit trauriger Miene): „Das war echt schlimm dort aufm’ Dorf. Der Trainer war oft besoffen, mochte mich nicht und es gab dort auch keinen Burger-King“. Doch ein alter Weggefährte hatte Jones’ nie aus den Augen verloren. Kickers-Sportdirektor Ervin Skela: „Es tat weh zu verfolgen, wie es sportlich immer weiter bergab ging mit ihm. Als wir mit den Kickers in die Krise kamen, ging er mir immer wieder durch den Kopf.“ Dann ging alles ganz schnell. Skela erinnert sich: „Wir trafen uns abends an einer Pommesbude in Hanau-Großauheim. Ich spendierte ihm ne’ Coke und zwei Burger. Dann schaute er mich scharf an und sagte: „Ehh, Erwin-Alder! Das iss’ ja schon ne’ ganz schöne Scheisse bei euch, aber ich schieß euch noch in den Uefa-Cup – sag’ isch dir.“ Morgen spielt Jones gegen „seine alte Eintracht“.
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Ganz ehrlich - ich gönne denen den Friedhelm Funkel gar nicht - der bringt es auch noch fertig und führt die zurück in die erste Bundesliga.  

WennderAdlerfliegt schrieb:
Am Ende fehlte uns leider die mannschaftliche Geschlossenheit und der letzte Wille das Schicksal abzuwenden“.

Damit könnte Deine Satire in der Tat bald zur Realsatire werden  

WennderAdlerfliegt schrieb:
Kickers Sportdirektor Erwin Skela...
 
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Blöderweise bin ich heute Abend so gar nicht satiremäßig unterwegs. Aber die Grundidee gefällt mir gut - wie überhaupt viele der literarischen Versuche hier näher an der ersten Liga dran sind, als das lahme Gekicke von Meier und Co. Deshalb können wir nicht gleich einen literarischen Salon eröffnen. Also: Schreiben gegen den Abstieg und nächste Saison ohne NadW und FF (die wir aber als Menschen nicht miteinander vergleichen wollen - nur beide haben der Eintracht, leider auch FF, eher geschadet) wieder Fußball spielen!
Auf geht's Eintracht!
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Danke, du hast mir Trost gespendet.

Verzeih mir bitte, wenn ich den Thread-Titel geändert habe, denn für mich ist dass eine Zukunft´s Fanhistorie.
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Inter Mainland  
wohl ne Spielgemeinschaft Oxxenbach & Aschaffenburg mit Cheftrainer Heintje Möller  
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Altbub schrieb:
Inter Mainland


GEIL! Das habe ich glatt übersehen. Aber jetzt hätte ich die gerne die Copyrights dafür - INTER MAINLAND, wie ******geil     .

Vielen Dank für diese Entdeckung *meinBauchbebtimmernochvor Lachen*

Es grüßt Dich
J.
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Veni-vidi-vici schrieb:
Danke, du hast mir Trost gespendet.

Verzeih mir bitte, wenn ich den Thread-Titel geändert habe, denn für mich ist dass eine Zukunft´s Fanhistorie.


Wie kann etwas Historie sein, wenn es noch nicht passiert ist?

Ist das nicht Fiction?  
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Sehr gut geschrieben, gefällt mir!
Teil 2 ....?
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sehr sehr geil

@Mods, daZke für die Markierung
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Danke, nice try,
aber ehrlich: mir geht diese geträume vom Champions-League achtelfinalist ganz erheblich auf den Zeiger, auch wenns Satire sein soll.
Genau das ist das einzige, was seit ich dabei bin (1978) immer gleich geblieben ist: Die Erwartungshaltung von Umfeld und insbesondere der Fans.
Naja,
wems gefällt....
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Ich hab viel gelacht über so viel Fantasie    
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Endlich mal wieder was ordentliches im Forum! Danke!!
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Danke für die "Blümchen". Aber jetzt zählt wirklich nur noch der nächste Samstag (Mann, macht mich das nervös). Und da hätte ich auch noch einen Vorschlag zu machen, wie wir Aachen packen könnten. Zum Beispiel könnten wir unseren HUGGELI (FF stellt ihn eh' auf) vor dem Spiel mal zum Maskenbildner schicken (keine große Arbeit bei ihm). Die Printen sollen vor uns zittern


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Mist, irgendwie bin ich zu doof, um hier Bilder reinzustellen. Ich hoffe, Ihr könnt sie trotzdem sehen...
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WennderAdlerfliegt schrieb:



Mist, irgendwie bin ich zu doof, um hier Bilder reinzustellen. Ich hoffe, Ihr könnt sie trotzdem sehen...


Deinen "Ausblick in die Zukunft" finde ich wirklich klasse - hat Spaß gemacht!  
Allerdings ... die Nummer mit den Huggel-Bildern hättest Du Dir sparen können!  
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Abstieg 2007: Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach wird die erste Fussball Bundesliga verlassen. Der Abstieg in der Saison 2006/2007 war für Gladbach spätestens seit April 07nicht mehr zu vermeiden. Und da können die Spieler noch so weinen, der Abstieg geschieht nicht bei einem Spiel, der kündigt sich die gesamte Saison über an, es erwischte noch den FSV Mainz 05 und nach Ausage vom Präsidium verlassen definitiv Jürgen Klopp und Mohamed Zidan den Verein,Wobei Zidan der Bundesliga erhalten bleibt, er unterschrieb einen zwei Jahresvertrag bei Eintracht frankfurt. Die Alemania, der dritte Absteiger der Liga besinnt sich auf den Neuaufbau und versucht den größten Teil der Leistungsträger zu halten.

Sportonline vom 10.06.2007

Nachzulesen bei www.schauindiezukunft.de  
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Der Verein stellt mit Karl-Heinz Körbel (602 Einsätze, 1972-1991) den Rekordspieler der Bundesliga-Geschichte. Er hat diese Spiele ausschließlich für Eintracht Frankfurt bestritten und "überlebte" dabei 15 Trainer. Später wurde er selber zweimal Bundesligatrainer bei Frankfurt und fiel dort am 30. März 1996 der 15. vorzeitigen Trainerentlassung Frankfurts zum Opfer.
Jürgen Friedl (* 23. Februar 1959) war mit 17 Jahren und 26 Tagen bis zum 6. August 2005 der jüngste Bundesligaspieler.
Richard Kress (* 6. März 1925) war beim Bundesligastart 1963/64 dabei und hält seit Beginn der Bundesliga den Rekord als ältester Ligadebütant aller Zeiten (38 Jahre, 171 Tage). Er ist zugleich der bei seinem ersten Bundesligator älteste Torschütze (38 Jahre, 248 Tage).
Vom 20. August 1985 bis 25. August 1987 stellte der Verein eine Negativrekordserie auf: 32 Auswärtsspiele in Folge ohne Sieg.
Der Verein hält den eher unrühmlichen Rekord der meisten vorzeitigen Trainerentlassungen in der Bundesligageschichte: dieses Schicksal traf 20 Frankfurter Trainer

f.f


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