>

Bald neuer großer Korruptionsskandal im europäischen Fussball ?!

#
singender_adler schrieb:
Der Tagesspiegel spricht in manu666s Worten
"Es kann nicht sein, was nicht sein darf."


Selbstbetrug in Sachen Betrug

...Tatsächlich sind viele Anhaltspunkte für verschobene Spiele augenscheinlich: Wettpaten bis hin zu Ante Sapina belasten deutsche Fußballer der Manipulation. Mehrere Profis haben bereits zugegeben, Geldbeträge entgegengenommen zu haben (streiten aber den dafür geforderten Betrug ab). Spieler haben sich sogar schon gegenseitig belastet. Und noch sind die Ermittlungen, zu denen der DFB kaum beitragen kann, nicht abgeschlossen.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Diesem Credo sollte Theo Zwanziger, der im ersten Wettskandal noch den Aufklärer gegeben hatte, nicht verfallen. Damit tut er dem deutschen Fußball keinen Gefallen. Sich als Jurist auch nicht.

http://www.tagesspiegel.de/sport/selbstbetrug-in-sachen-betrug/3882984.html


"jeder weiss es, aber keiner will es wahr haben." ist gemeint (zu "nicht sein darf" besteht auf der Wissensseite wohl noch ein kleiner Unterschied).
#
Wie von Declan Hill kürzlich angekündigt -

Theories have four stages of acceptance:

i) This is worthless nonsense.
ii) This is an interesting, but perverse, point of view.
iii) This is true, but quite unimportant.
iv) I always said so.
(JDS Haldane)

http://www.howtofixasoccergame.com/blog/

- gibt es inzwischen seitens einiger Funktionäre von FIFA, IOC, etc. das Bemühen, der Öffentlichkeit nicht nur das blosse Nichtstun vorzuführen.
Etwas getrieben werden sie durch die EU, die dem Treiben der Mitgliedsländer angeblich nicht länger zu schauen will (während FIFA und IOC kürzliche gemeinsam Warnungen an die EU verteilten: "Hände weg!", http://www.playthegame.org/news/detailed/countering-corruption-will-spring-come-to-sport-5114.html).

Darüber wurde nun in kleinem Kreis in Budapest diskutiert, auf dem EU Sports Forum, also sozusagen bei den vergleichsweise "Guten" bzw. offensichtlich um anti-Korruption Bemühten. Dazu zählt offenbar der Chef der World-Anti-Doping-Agentur (WADA) Howmann, der zur Bekämpfung des Sportbetrugs eine eigens zuständige Institution gründen möchte (was der IOC laut einem IOC-Funktionär auf jeden Fall verhindern will, http://www.playthegame.org/news/detailed/countering-corruption-will-spring-come-to-sport-5114.html).

Der österreichische Standard (eine Zeitung aus Deutschland fühlt sich noch nicht zur Berrichterstattung bemüssigt) schreibt dazu:


"Furchteinflößend und extrem clever"
Das organisierte Verbrechen und der Sport

"Matchfixing" bedroht Integrität des Sports - WADA-Generaldirektor Howman fordert Gründung einer Agentur
...
"Wenn das Engagement der kriminelle Unterwelt nicht gebremst wird, gefährdet es die Zukunft des modernen Sports", sagte Howman in einem Statement. "Dieselben Leute die in den Handel mit Steroiden verstrickt sind und Athleten zum Doping treiben sind in den illegalen Wettmarkt verstrickt". Es gehe dabei im Wesentlichen um „Geldwäsche, Erpressung und Korruption im Zusammenhang mit Sportmanipulationen."

Darauf wies auch Matyas Esterhazy hin….spielt als Tormann in der zweiten Liga. "Spielmanipulationen sind heute ein riesiges Problem", meinte der siebenfache Nachwuchs-Nationalspieler und theoretische Graf. Spieler seiner Art seien meist sehr schlecht abgesichert, könnten sich keiner abgesicherten Zukunft sicher sein. Er selbst könne zwar niemals akzeptieren, aber nachvollziehen, dass Spieler von einem lukrativen Angebot gelockt werden. Esterhazy betonte den Wert von Bildungsmaßnahmen für Jungsportler und Absicherungen für verletzte Profisportler. Er selbst studiere nebenbei, und wer eine Perspektive habe, wenn die Sportkarriere ende, würde auch das Risiko des Betrugs eher meiden.

Simon Taylor (EU Athletes) ergänzte diese berufliche um eine ganz pragmatische Dimension der Aufklärung. Betroffene müssten auch wissen, an wen sie sich vertraulich wenden können, wenn sie von dubiosen Figuren kontaktiert werden

Declan Hill wies in der Debatte darauf hin, dass man damit aber auch Gefahr laufe, Täter dafür auszubilden, das System zu umgehen - zumindest solange eine zum Problem passende Exekutive fehle. Tatsächlich sei im Moment das Risiko, erwischt zu werden, objektiv betrachtet gering.

Den Rückgang des Zuseherinteresses in manchen Gegenden der Welt - etwa in China - führen manche bereits darauf zurück, dass das Manipulationsproblem dort überhand genommen hat. Es scheint als wäre diese Gefahr nun zumindest ins Bewusstsein der Verantwortlichen getreten.

Declan Hill schrieb vor kurzem: "Als ich 2005 auf einen Podium in Kopenhagen über die Gefahren von Korruption für den Sport sprach, was es ein sehr, sehr einsamer Kampf". Mittlerweile wurde er zumindest zum IOC nach Lausanne eingeladen, um im Geheimen einige Verantwortliche zu briefen. Er will sie von der Notwendigkeit einer Korruptions-WADA überzeugen.

http://derstandard.at/1297818882359/Furchteinfloessend-und-extrem-clever-Das-organisierte-Verbrechen-und-der-Sport


Key Message: "die kriminelle Unterwelt versucht mit klaren und ernsten Anstrengungen den Sport zu korrumpieren"... "Regierungen, Sportverbände und die legale Wettindustrie müssen sich zur Rettung des Sports vereinigen."

“The key issue is that the criminal underworld is engaged in clear and serious efforts to corrupt the sporting world,” said Howman. “It needs governments, sports organisations and the legitimate gambling industry to unite together to save sport. If we do not, we face a very rocky future.”
http://www.cityam.com/sport/sport-%E2%80%98needs-unified-anti-corruption-body%E2%80%99


Seitens der EU gibt's für die gemeinsame Sportpolitik allerdings ein kleines Finanzierungsproblem... Wenn's nach FIFA und IOC geht wird sich daran auch nichts ändern.


Die EU kämpft um ein Sportprogramm

...So groß die Ziele für die europäische Zusammenarbeit sind, so klein ist das Budget. Bis 2013 gibt es ohnehin keine Mittel speziell für den Sport – Projekte werden im Moment aus jeweils themenverwandten Töpfen finanziert. Ab 2014 würden für das Nötigste rund 10 Millionen Euro gebraucht, verrieten Funktioniäre in Budapest.

http://zurpolitik.com/2011/02/25/die-eu-kampft-um-ein-sportprogramm/
#
Hier noch ein paar interessante Zitate zur Rede (Kommentar: http://www.playthegame.org/news/detailed/countering-corruption-will-spring-come-to-sport-5114.html)
des IOC-Funktionärs Tomas Ajan:


"Ajan... erzählte der Versammlung, dass Korruption auf jeder Ebene im Sport existiert... Er sagte, dass der Sport dieses Problem niemals ohne Hilfe von aussen loswerden würde. Er rief nach mehr öffentlicher Aufmerksamkeit, warnte vor einer neuen Generation von Sportfunktionären aus Ländern, "wo Geld an den Bäumen zu wachsen scheint".

"...noch nie hat ein IOC-Mitglied öffentlich gesagt, dass Korruption in den Olympischen Verbänden weit verbreitet ist... und absolut noch niemand hat nach einem Eingreifen der Europäischen Kommission gerufen. Im Gegensatz: IOC und FIFA haben in den vergangenen Jahren gemeinsame Warnungen an einer zunehmend an Sportpolitik interessierten EU verabschiedet: Hände weg!".

"Es gibt viele Anzeichen, dass der IOC eine entgegengesetzte Agenda hat, darauf zielend die Debatte eher zu begrenzen als umfassend zu führen"

"Unsere zwingende Information - die ausführliche Briefings durch amerikanische Strafverfolgungsbehörden einschliessen (zusätzlich zu Informationen der Ermittler der Major League Baseball) - ist, dass die kriminelle Unterwelt inzwischen sehr stark zu Gange ist. Begegnet man ihr nicht, wird sie die Zukunft des modernen Sports schwer gefährden" schreibt Howman.
...
Es muss ein Modell gefunden werden bei dem die Gangster nicht durch korrupte Funktionäre kontrolliert werden.



Englische Quelle

Aján, who is also the president of the International Weightlifting Federation, told the assembly that corruption exists on every level in sport, even in the handling of doping tests. He said that sport will never overcome the problem without help from outside. He called for more public awareness, warning that a new generation of sports leaders is emerging from countries where money “seems to grow on trees”.

To my knowledge no IOC member has ever before stated publically that corruption is widespread in the Olympic federations. And absolutely no one from the helmet of international sport has never, ever asked the European Commission to interfere in their internal affairs. On the contrary, the IOC and FIFA have in recent years issued joint warnings to an EU increasingly interested in sports politics: Hands off!

There are many signs that the Olympic leadership has a contrasting agenda, aiming at limiting the debate rather than opening it all up.

“Our compelling information, and that includes an extensive briefing I had last week from American enforcement agencies (which added to the information we received from the Major League Baseball investigators) is that the criminal underworld is now heavily engaged in ways that, if unchecked, will seriously jeopardize the future of modern sport,” Howman writes.

WADA wishes a three-armed institution, suggesting itself as the first arm, an anti match fixing body as the second, while the third arm should combat corruption in a wider sense.

This announcement is not well received at the IOC which regards it as an untimely attempt from WADA to position itself for a lead role in the future fight against corruption. The IOC will go far to avoid that WADA is allowed such a lead role, as the agency has already performed much too independently in the fight against doping over the past decade.

In other words there is a double reason to demand that sports leaders accept that their own conduct is X-rayed by the public. You cannot imagine that responsible governments will buy a model in which the fox is let into the henhouse and corrupt leaders allowed to control gangsters?

http://www.playthegame.org/news/detailed/countering-corruption-will-spring-come-to-sport-5114.html
#
Vorletztes Update für heute:

Mehrere Spieler der Fussball Nationalmannschaft von Zimbabwe haben zugegeben, dass sie 2008 und 2009 für Geld absichtlich Spiele gegen Thailand, Malaysia und Syrien verloren haben.

Blatter wusste von nix, kündigte aber eine Reaktion an.

Several players confessed in sworn statements to an official investigation that they were paid to lose matches in 2008 and 2009.

All the players are, however, still playing for their respective clubs in South Africa and in Zimbabwe.

"If someone has confessed then this person should not be playing any more," Valcke told BBC Sport

The internationals had admitted that they were paid to lose matches against Thailand, Malaysia and Syria.

"I'm not fully aware of what happened with Zimbabwe but I promise Fifa will act to prevent these things happening in our sport," Blatter told BBC Sport in Khartoum.

http://news.bbc.co.uk/sport2/hi/football/africa/9407370.stm
#
Ein bisschen Champions League Manipulations-Geschichte:

Der ehemaliger Stürmer der Glasgow Rangers, Mark Hateley, hat gestern davon berichtet, dass der Champions League-Sieg von Olymique Marseille 1993 (http://en.wikipedia.org/wiki/1992%E2%80%9393_UEFA_Champions_League) angeblich durch den Eigentümer von OM, den Unternehmer Bernard Tapie, gekauft wurde.
Verschobene Meisterschaften und internationale Wettbewerbe gehören offensichtlich seit mindestens 30 Jahren zum Fussball...

"Ich habe mich 100% betrogen gefühlt, es war eine Chance (für die Rangers), wie man sie nur einmal im Leben hat. Marseille sollte der Champions League-Titel entzogen werden. Warum wurde nichts gemacht?"

"I felt 100% cheated, it was a once in a lifetime chance [for Rangers]. [Marseilles] should be stripped [of the Champions League]. Why haven't the powers-that-be taken action?"

http://soccernet.espn.go.com/news/story/_/id/884486/former-rangers-striker-mark-hateley-makes-marseille-bribe-claim?campaign=rss&source=soccernet&cc=5739


Ihm selbst sei über einen Spieleragenten Geld für eine Niederlage angeboten worden. Den Kontakt habe der Freund eines Freundes eines abends via Telefon hergestellt, er habe sofort abgelehnt.
OM musste damals den französischen Meistertitel zurückgeben, durfte den CL-Titel jedoch aufgrund der Untätigkeit der UEFA behalten.
http://soccernet.espn.go.com/news/story/_/id/884486/former-rangers-striker-mark-hateley-makes-marseille-bribe-claim?campaign=rss&source=soccernet&cc=5739


Die Spielmanipulationen wären seit damals immer weitergelaufen:

"Wer im italienischen Fussball gross geworden ist, der hat das alles vorher schonmal gesehen... das ist die schlechte Seite des Fussballs"

"Das gibt es schon lange, lange Zeit. Ich dachte nur nicht, dass es in meine Karriere kommen würde".


...Hateley told The Football Years that he knew that match-fixing went on in football. The one-time Milan and Monaco star said he was stunned to be involved himself though.

“If you’re brought up in Italian football then you’ve seen it all before,” he explained. “So I’ve got that going on in the back of my mind and it’s the bad side to football.

“It’s been there for a long, long time. I just didn’t think that it was going to come in to my career at all.

http://sport.stv.tv/football/scottish-premier/rangers/230444-hateley-tells-the-football-years-about-marseille-bribery-approach/


...Former Rangers striker Mark Hateley has claimed he was offered money to miss a Champions League game against eventual champions Marseille in 1993.

The French club's owner Bernard Taipe was accused of bribing referees and players to influence the outcome of matches, and Marseille were stripped of their domestic league title in the same season, though UEFA have always refused to revoke l'OM's European Cup triumph.

"It was a friend of a friend, who had got in touch via certain routes, basically asking me not to play," Hateley told an ITV documentary about the French side's 1993 triumph. "It would be financially rewarding for you, he said, should I not play in the Marseille game.

"He was not an agent I knew, but another agent had given him the number. It was a French-speaking person, offering me large sums of money not to play against Marseille. It points the finger at a person, or persons, working within that club not wanting me to play."

Hateley refused the bribe, but went on to miss the Marseille game anyway after being controversially sent off in the preceeding game against Club Brugge, a decision that he suspected may have been influenced by Taipe.
...
"I felt 100% cheated, it was a once in a lifetime chance [for Rangers]. [Marseilles] should be stripped [of the Champions League]. Why haven't the powers-that-be taken action?"

http://soccernet.espn.go.com/news/story/_/id/884486/former-rangers-striker-mark-hateley-makes-marseille-bribe-claim?campaign=rss&source=soccernet&cc=5739
#
Kurzer Abstecher ins ebenfalls massiv korrupte Fussball-Land Brasilien:

CBF, der Ausrichterverband der WM 2014, glänzt duch Vorbildfunktionäre wie den ehemaligen FIFA-Präsidenten Havelange (bekannt durch seine Verbindungen zum illegalen Wettsyndikat Castor de Andrade und kolumbianischen Drogenkartellen:


...At the centre of the box was João Havelange, then head of the Fédération Internationale de Football Association (FIFA). He had been named in 1994 by a Brazilian district attorney for his connections with “the country’s most notorious capo,” one Castor de Andrade, the head of an illegal gambling network estimated at $2.6 billion. A man who also had, according to Brazilian law enforcement, connections with top Colombian drug gangs.
http://www.howtofixasoccergame.com/blog/?p=151)


und CBF-Chef Teixeira:


...Teixeira (63), kam als Schwiegersohn des damaligen FIFA-Patrons Havelange 1994 ins Exko. Er ist skrupellos wie Jack Warner, wenn es ums schmutzige Geldverdienen geht, nachzulesen etwa in Korruptionsberichten des brasilianischen Parlaments oder in den Unterlagen zum ISL-Korruptionsprozess. Doch Fußball ist Religion in Brasilien – und Verbandschef Teixeira Dank der Protektion von Politik und TV Globo unantastbar.
http://www.jensweinreich.de/2010/10/25/sepp-blatters-tafelrunde-das-ehrenwerte-fifa-exekutivkomitee/


Im brasilianischen Wettskandal von 2005 "Mafia der Pfeife" hatten korrupte Schiedsrichter, die wie die Verbandsfunktionäre Verbindungen zu illegalen Wettgeschäften hatten (http://www.rp-online.de/sport/fussball/international/Brasiliens-Fussball-Boss-droht-Vereinen_aid_109495.html) mindestes elf Meisterschaftsspiele verschoben. Der CBF hatte damals die betroffenen Vereine vor rechtlichen Schritten gewarnt - "Wer auch immer absteigen muss, wird absteigen, und wer auch immer aufsteigen darf, wird aufsteigen." - und unvergessliche Strafen angedroht:


...Unterdessen warnte CBF-Präsident Ricardo Teixeira betroffene Vereine vor der Einschaltung ziviler Gerichte, nachdem mehrere "Kellerkinder" wegen des Skandals für die bis Anfang Dezember laufenden Saison eine Aussetzung der Abstiegsregelung gefordert hatten. "Wer auch immer absteigen muss, wird absteigen, und wer auch immer aufsteigen darf, wird aufsteigen. Jeder, der deswegen vor Gericht zieht, wird eine unvergessliche Strafe erhalten", erklärte Teixeira.
http://www.rp-online.de/sport/fussball/international/Brasiliens-Fussball-Boss-droht-Vereinen_aid_109495.html


Nun wurde letzte Woche ein erstes Urteil gegen den brasilianischen Fussballverband verhängt. Verband und Schiedsrichter müssen 70 Millionen Euro Entschädigung zahlen - das Urteil ist allerdings noch anfechtbar. Es wird ein weiterer langjähriger Rechtsstreit erwartet.


...Knapp sechs Jahre nach dem größten Wettskandal in der brasilianischen Fußballgeschichte hat ein Gericht in Sao Paulo hohe Geldstrafen verhängt. Der Ex-Schiedsrichter Edílson Pereira de Carvalho sowie der brasilianische Verband CBF müssen insgesamt rund 70 Millionen Euro an Entschädigung zahlen. Das in erster Instanz erteilte Urteil kann noch angefochten werden.

Pereira hatte 2005 von der sogenannten "Mafia der Pfeife" (Máfia do Apito) Geld erhalten, um für deren Wetten günstige Resultate in insgesamt elf, später annullierten Erstligaspielen in die Wege zu leiten.
...
Prozessspezialisten in Brasilien gehen jedoch davon aus, dass sich der Fall mit allen Einspruchsmöglichkeiten noch auf Jahre hinauszieht.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/2/27/07aeb4151d6b39c1fcaade7026a367d101xml
#
Die Vorwürfe gegen den ehemaligen FIFA-Präsidenten und Blatter-Spezi Havelange sind krass, wurden aber auch in der Berliner Zeitung bestätigt.

Zum ex-FIFA-Chef Havelange (Blatter war sein Generalsekretär):

...In brasilianischen Medien wurden Verbindungen zur Wettspiel-Mafia und zum Drogenkartell dargelegt.
...
Da schwingt sich jemand zum Menschenfreund auf, der einst den bolivianischen Militärdiktator Hugo Banzer mit Granaten belieferte, argentinischen Junta-Generälen die Treue hielt, der sich von Nigerias Staatschef Sani Abacha einen Orden überreichen ließ einen Tag bevor Abacha den Dichter Ken Saro Wiwa und andere Bürgerrechtler hinrichten ließ.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/0608/blickpunkt/0001/index.html


Letztlich sind Fussballverbände und die Wettmafia demnach teilweise personenidentisch.
In Deutschland scheint der politische Einfluss der Wettmafia ebenfalls enorm zu sein:

...Das Verfahren wurde 2006 knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Deutschland eingestellt - auf politischen Druck, wie Insider des Verfahrens noch heute vermuten.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,665327,00.html
#
Ne realistische Aussage zur Reformwahrscheinlichkeit ist auch folgende:

"Was in der Welt des Sports Reformen und Änderungen von innen heraus beinahe unmöglich macht: Funktionäre, Trainer, Spieler, TV Sponsoren und Agenten sehen alle, dass es in ihrem eigenen finanziellen Interesse ist nichts zu hören, wegzusehen und zu schweigen. Enthüllt man, dass der Kaiser keine Kleider hat, dann bleiben alle Rechnungen unbezahlt."
http://www.sbpost.ie/commentandanalysis/sport-cant-compete-with-endless-greed-53253.html
#
Aus St. Pauli hört man mal wieder was. Eigentlich war der Mantel des Schweigens ja schon fast geschlossen, aber nun meldet sich Brunneman zu Wort.


Der 30-Jährige gab zu, gemeinsam mit Schnitzler und einem weiteren Teamkollegen in den Niederlanden bei einem Treffen mit dem mutmaßlichen Wettpaten Paul R. dabei gewesen zu sein. Allerdings dementierte Brunnemann jegliche Verwicklung in den Wettskandal: "Ich habe nie ein Spiel manipuliert oder mich in irgendeiner Form an Manipulationen beteiligt. Ich habe dort in Holland lediglich einen Mann gesehen, von dem ich erst heute weiß, dass es sich um den 'Wettpaten' Paul R. handeln soll", sagte Brunnemann. "Schnitzler hat uns von seinen Problemen erzählt, die er im Zusammenhang mit seiner Zockerei hätte und dass er nicht gerne alleine fahren wollte. Auch hat er gesagt, dass wir vielleicht ein paar Euro verdienen könnten, wenn alles gut laufe."

"Es trifft nicht zu, dass wir von einem Uli instruiert worden sind, wie wir uns verhalten sollen. Ich weiß nicht, wie René darauf kommt zu behaupten, ein Uli hätte uns Verhaltensanweisungen gegeben. Entweder lügt er bewusst oder er kriegt die Dinge nicht mehr richtig zusammen."

http://www.ndr.de/sport/fussball/bundesliga/wettskandal157.html
#
Interessante Verhaftung in Finnland: Der "Kelong King" (malayisch für Manipulations-King), ein offensichtlich einflussreicher Pate aus Singapur (angeblich ehemaliger Nationalspieler, http://forums.sgclub.com/singapore/event_manager_wilson_250676.html) wurde mit gefälschtem Pass auf der Rückreise vom finnischen Rovaniemi (wo er Spielerkontakte gepflegt haben soll) in Helsinki verhaftet. Er soll in diversen Ländern Spiele verschoben und u.a. auch die Fake-Länderspiele (Gegner war jeweils eine falsche Nationalmannschaft) Zimbabwe-Malysia, Togo-Bahrain und Malaysia-Sierra Leone organisiert haben (http://www.asiaone.com/News/The%2BNew%2BPaper/Story/A1Story20101009-241486.html).


Is the Kelong King caught?

...football match-fixer Wilson Raj Perumal... arrested in Helsinki
...
Some insiders in Singapore said Wilson Raj had been in Rovaniemi to "suss out" some players at the football clubs there.
...
He's also a smooth operator, with one source saying: "He can sell ice to an Eskimo."

http://news.asiaone.com/News/Latest%2BNews/Sports/Story/A1Story20110227-265562.html


Der FC Rovaniemi soll seit Jahren an Spielmanipulationen beteiligt sein (bereits Lim organisierte korrupte Spieler für den Club und setzte damals 5,75 Millionen Euro auf eine Niederlage des Fahrstuhl-Clubs, was den "Kelong King" für die europäische Polizei interessant gemacht haben könnte):


...Lim soll dem Blatt zufolge 5,75 Millionen Euro auf eine Niederlage Rovaniemis mit mindestens drei Toren Unterschied gesetzt haben. P. war offenbar beim 1:5 an drei Gegentreffern beteiligt – Lim gewann drei Millionen Euro. Der untergetauchte Malaysier soll in den möglichen Wettmanipulationen um die deutschen Liga-Spiele Hannover gegen Kaiserslautern (5:1) und Karlsruher SC gegen Siegen (2:0) verwickelt sein.

Wie der „Spiegel“ weiter meldet, wurde Adrian P. von dem wegen Betrugs vom Frankfurter Landgericht verurteilten Ex-Profi Dragan Antic angeworben. Der Lim-Freund vermittelte ihn angeblich nach Rovaniemi.

http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Sport/arid,63831_puid,1_pageid,19.html


Einer der echten Chefs dürfte er allerdings kaum sein, da sich Mafia-Bosse bekanntlich nicht mit dem Alltagsgeschäft befassen.
#
Im Gegensatz zu Zwanziger mit seiner Aussage: „Nach jetzigem Stand gibt es keine Merkmale, dass Spiele wirklich manipuliert wurden.“, die von den Bochumer Ermittlern heftig bestritten wird „auf jeden Fall“ Manipulationen in Deutschland (http://www.da-imnetz.de/sport/fussball/staatsanwalt-spiele-deutschland-manipuliert-1136891.html) hat IOC-Chef Rogge vor der heutigen Anti-Mafia Sitzung des IOC (Deutschland wird von DFL-Chef Seifert vertreten) gesagt, dass die Mafia den gesamten Sport bedroht, vor allem - wie bekannt - Fussball, Cricket, Tennis und Pferderennen. Besonders betroffen seien die Sportarten mit den meisten Zuschauern (also die mit den meisten Wetteinsätzen), frei von Manipulationen der Mafia sei keine Sportart.

Zwecks Rettung der Glaubwürdigkeit des Sports forderte er staatliche Stellen zur massiven Unterstützung auf.


Mafia threatens world sport: Jacques Rogge

…"But the far bigger danger is the total credibility of sport.

"These are mafia rings and mafia people who bet at the same time while manipulating the result of the match.

"We need the support of governments to crack down on these criminal gangs."

The IOC president cited football, cricket, tennis and equestrian events as sports which had been affected by illegal betting and match-fixing allegations.

He said the problem was worse in sports with the biggest popular following.

"It is the sports which have the most audience that are going to be most affected," he said.
...
"You have to assume that, like doping, all sports are affected and none is totally free."

http://www.theaustralian.com.au/news/sport/mafia-threatens-world-sport-jacques-rogge/story-e6frg7mf-1226013775112


In der FAZ liesst es sich ähnlich (allerdings ohne Verwendung des Begriffs Mafia):


IOC-Präsident Jacques Rogge prangert illegale oder unlautere Wetten als „das neue Übel im Weltsport“ an.

Als jüngsten Schritt ist für den 1. März das erste Treffen überhaupt zwischen der Sportbewegung, Regierungen, öffentlichen internationalen Organisationen und Sportwettenveranstaltern anberaumt worden, um zu erörtern, wie gegen unlautere und illegale Sportwetten vorgegangen werden kann.

Deutschland wird bei der Tagung von Christian Seifert, Chef der Deutsche Fußball-Liga (DFL), vertreten.

…Entscheidend sei die Unterstützung durch die Regierungen. „Nur sie und nicht die Sportverbände haben das Recht, Ermittlungen zu veranlassen und strafrechtliche Verfahren einzuleiten. Da sich die Anzeichen immer mehr verdichten, dass grosse kriminelle Netzwerke vom illegalen Wettgeschäft profitieren, fordern wir die Regierungen auf, spezifische Strafgesetze gegen betrügerische Absprachen und Mogeleien aller Art im Sport zu erlassen.“

http://www.faz.net/s/Rub906784803A9943C4A3399622FC846D0D/Doc~E1A253B17FCE24EBE83405D0A1FBA06C7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
#
Rogge hat auf dem heutigen Treffen mit u.a. DFL-Chef Seibert die Gründung einer Task Force angekündigt. Deutliche Worte, aber relevant sind die bereits oben zitierten Worten zu Ajan/Budapest: es darf nicht dazu kommen, dass nur korrupte Funktionäre die Gangster kontrollieren.


Rogge sieht in Wettbetrug Bedrohung für Olympia

"Der gesamte Sport ist in Gefahr, nicht nur Olympia. Es ist ein Problem auf der ganzen Welt. Es gibt keinen Ort, der nicht betroffen ist."
...
Man müsse "so schnell wie möglich" handeln, erklärte Rogge

Im Jahr werden 140 Milliarden Dollar in illegale Sportwetten investiert.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/3/1/3ae2bf9ccc8da6719049b585e86dbd70131xml


...You cannot imagine that responsible governments will buy a model in which the fox is let into the henhouse and corrupt leaders allowed to control gangsters?

http://www.playthegame.org/news/detailed/countering-corruption-will-spring-come-to-sport-5114.html
#
Wie erwartet konnten sich die IOC-Funktionäre auf dem gestrigen Treffen (Vertretung für Deutschland durch DFL-Geschäftsführer Seifert) nicht zur von Howman geforderten Gründung einer Sport-Integritäts-Agentur (vergleichbar zur relativ schlagkräftigen und unabhängigen Anti-Doping-Agentur) durchringen. Bis Ende des Jahres soll eine Task Force (in nationalen Verbänden bekanntlich auch gerne Task Farce) Möglichkeiten zur Bekämpfung der Spielmanipulationen empfehlen. Für alles andere gäbe es schliesslich schon bestehende Ethikkommissionen..

Im legalen Wettgeschäft (aus dem sich die Olympia- Verbände zum grossen Teil finanzieren) würden pro Jahr 367 Milliarden US-Dollar umgesetzt (im illegalen liegt der Umsatz dagegen bei 450 Milliarden USD pro Jahr, http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/ein_match_kostet_bis_zu_560_000_franken_1.4078231.html).


...Zu den wichtigsten Gästen zählten auch Ronald Noble, Generalsekretär von Interpol, und Dimitri Vlassis, Chef des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung. IOC-Präsident Jacques Rogge geißelt den Wettbetrug als "größte Gefahr für die Integrität des Sports".  Wohlgemerkt akzentuiert sich die Kritik allein auf illegale Wettanbieter und unlautere Wetten - nicht auf jene Firmen, die weltweit mit Sportverbänden und Vereinen kooperieren, als Sponsoren auftreten oder über staatliche Lotterien einen großen Teil des olympischen Sportbusiness finanzieren.

Im regulären Wettgeschäft werden jährlich 367 Milliarden US-Dollar umgesetzt, sagt IOC-Finanzchef und Exekutivmitglied Richard Carrion aus Puerto Rico. Er glaubt sogar, dass der Umsatz im illegalen Bereich höher ist.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1401110/


...analog zur Welt-Anti-Doping-Agentur eine «Sport-Integrität-Agentur» zu gründen, die sich auch mit der Korruption in den eigenen Reihen, etwa unter Funktionären von IOK und Fifa, befassen soll, war indes nicht mehrheitsfähig. «Das Thema illegale Wetten ist drängender», sagte das IOK-Exekutivmitglied Richard Carrion aus Puerto Rico, ein potenzieller Anwärter auf die nächste IOK-Präsidentschaft: «Für alles andere haben wir unsere Ethikkommissionen.»
http://www.tagblatt.ch/nachrichten/sport/-Wir-sind-nicht-blauaeugig-;art339,1696548
#
Wende im Bochumer Wettskandal-Prozess: Letzte Woche hiess es noch, dass zwei der Wettpaten schnell verurteilt werden sollten, nun will das Gericht im Verfahren umfassender aufklären:

«Wir müssen Aufklärung leisten und können nicht alles im Vagen lassen»

Auch Tuna A. und Nürretin G. werden also  noch umfangreichere Geständnisse ablegen müssen.


...Mit einem schnellen Ende des ersten Wettskandal-Prozesses am Bochumer Landgericht ist nicht mehr zu rechnen. Die Richter haben nun damit begonnen, abgehörte Telefonate zu durchforsten. Hintergrund sind angebliche Lücken in den Aussagen der vier Angeklagten. «Wir müssen Aufklärung leisten und können nicht alles im Vagen lassen», sagte Richter Carsten Schwadrat. Auch mit den Geständnissen der beiden Hauptangeklagten Nürettin G. und Tuna A. komme man bislang nicht aus.

Geheime Konten, millionenschwere Geldverstecke: Selbst die Führungsriege der Fußball-Wettbetrüger war offenbar voller Misstrauen.
...
Der in Bochum angeklagte Tuna A. zeigte sich schockiert, dass sein ehemaliger Wettpartner Marijo C. angeblich 3,6 Millionen Euro in Kroatien deponiert hatte.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1118965
#
Coates (IOC Australien) sagt ebenfalls, dass dem Sport eine eigenständige Aufarbeitung des Problems nicht zugetraut werden kann.
Er fordert deshalb eine unabhängige Überwachungsstelle des Sportwetten-Markts, die zusammen mit der Polizei Telefonüberwachungen und Verhaftungen durchführen kann.
Das dürfte ziemlich gut funktionieren... In Deutschland wäre sowas unter Führung der Polizei natürlich auch kein Problem (nur ein neues Gefängnis für die umfangreiche Zielgruppe und ein interessiertes BKA bräuchte man noch).


...establish an independent national betting overseer with the support of the federal police and the power to tap phones and compel witnesses to give evidence.
...
"As we found with doping, you can't trust sport to deal with these things themselves," he said.
...
Interpol secretary-general Ron Noble warned that "a collective commitment is needed or fair play in sport will disappear".

http://www.theaustralian.com.au/news/sport/call-for-phone-taps-in-war-on-illegal-bets/story-e6frg7mf-1226014962628
#
Der heutige Prozesstag stand offensichtlich unter dem Zeichen der Auswertung von Abhörprotokollen. Erneut wurde die frühzeitige Warnung der Wettmafia aus Polizeikreisen thematisiert.

Im Dezember hiess es ja bereits:

«Ich habe schon im Juni 2009 erfahren, dass eine Sonderkommission ermittelt und dass unsere Telefone abgehört werden», sagte Tuna A. den Richtern.
Heimlicher Tippgeber soll ein Informant bei der Polizei gewesen sein.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/sport_nt/article11600313/Erste-Angeklagte-vor-Freilassung.html
(http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11167361,11871389/goto/)


Diese Warnung wurde von Tuna A. heute nochmal um mindestens drei Monate nach vorne verlegt:

...Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Führungsriege der Wettbetrüger offenbar schon acht Monate vor der bundesweiten Verhaftungswelle gewarnt war. Tuna A. hatte sich bereits im März 2009 mit einem mutmaßlichen Mittäter über Festnahmen im Glücksspiel- und Wettbüro-Milieu unterhalten.
http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-wettskandal-betrueger-nutzten-codeworte-1659832.html


Desweiteren ging es um den belgischen FC Royal Namur (damals zweite Liga), der von der Wettmafia übernommen worden war:

Wettpate Tuna A. heute: «Ich war der Präsident», sagte Tuna A. den Richtern.
(Stern)

Gleichzeitig will man Codewörter (unbeteiligte Vereine) zur Besprechung der Manipulationen gekaufter Spiele verwendet haben:

Die Fußball-Wettbetrüger haben Codeworte zur Verschleierung ihrer illegalen Aktivitäten benutzt. Wenn es um den belgischen Zweitligisten Royale Namur ging, wurde am Telefon beispielsweise vom spanischen Profiverein Betis Sevilla gesprochen.

http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-wettskandal-betrueger-nutzten-codeworte-1659832.html
#
Heute wurde die Anklageschrift gegen Sapina veröffentlicht. Da hat die Staatsanwaltschaft bei den angeklagten Zahlen angesichts der komplexen Beweisführung und der "unschuldigen" Spieler (Ja, "100.000 Euro genommen, aber manipuliert, wir doch nicht...) ordentlich nachgegeben.


Klar, einige Prozesse sind leider notwendigerweise so aufgebaut, dass spätestens am Ende weder die Medien, noch die Zuschauer noch ein grosses Interesse am Prozessinhalt inhalt haben. Sprich, dass man es nicht mehr hören kann Für die Mafia natürlich eine Win-Win-Win-Situation.


Also Same procedure as every year... Wie bei Lim & Co. (http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false) werden ein paar österreichische Spiele zugegeben (bei denen man viel Geld verloren haben will) und ansonsten versucht den Deckel drauf zu halten.


Von u.a.:

...Insgesamt wird gegen rund 300 Personen ermittelt. Die Wetteinsätze sollen sich laut Staatsanwaltschaft auf 12 Millionen Euro, die erzielten Gewinne auf 7,5 Millionen Euro belaufen.
http://www.zeit.de/sport-newsticker/2010/12/16/262045xml


Sapina "170 Spiele verschoben"
http://www.fr-online.de/panorama/der-feind-des-fussballs/-/1472782/5065364/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

...Wie viele Millionen Sapina bei Wetten einsetzte, wie viele, um Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre zu bestechen, wie viele Millionen, womöglich Milliarden an Gewinnen im Spiel sind, das ganze Ausmaß wird vermutlich erst ans Licht kommen, wenn Sapina selbst wieder auf der Anklagebank sitzt.
http://www.fr-online.de/panorama/der-feind-des-fussballs/-/1472782/5065364/-/view/asFirstTeaser/-/index.html


...Sapina erwähnte darin auch, dass er bei dem asiatischen Wettanbieter SBO allein "im September über 20 Millionen Umsatz gehabt" habe. Seine Umsätze bei anderen asiatischen Wettanbietern wie der Firma IBC, so Sapina im weiteren Verlauf des Gesprächs, seien dabei noch gar nicht berücksichtig
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,690986,00.html

Spuren führen in die Erste Bundesliga
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,665327,00.html


Zu aktuell...

...Insgesamt sollen die sechs Beschuldigten, die wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt sind, Wetten auf 47 Spiele platziert haben, bei denen Manipulationsabsprachen bestanden. Sie sollen 550.000 Euro aufgewendet haben, um Spieler und Schiedsrichter zu bestechen. Mit 3,5 Millionen Euro Einsatz sollen sie 2,8 Millionen Euro Gewinn erzielt haben.

An die deutsche Bundesliga wagten sich die Wettbetrüger um Ante Sapina nicht heran, in Österreichs Topliga sollen sie jedoch Spieler bestochen und dadurch sechsstellige Beträge gewonnen haben. Auch Partien mit Ex-Nationalspieler Alexander Zickler, dem Ex-Münchner Steffen Hofmann und dem ehemaligen HSV-Ersatztorwart Raphael Wolf sind betroffen. Das geht aus der Anklageschrift gegen den mutmaßlichen Haupttäter im Fußball-Wettskandal und fünf seiner Helfer hervor, die sich ab 21. März vor dem Bochumer Landgericht verantworten müssen.

Auch beim Kapfenberger 0:1 gegen Rapid zahlten die mutmaßlichen Wettbetrüger drauf: Von mehr als 246.000 Euro Einsatz in Asien erhielten sie nur knapp 70.000 Euro zurück, weil sie auf eine höhere Niederlage gesetzt hatten. Ante Sapina gab zu, dass er das Spiel für 100.000 Euro "gekauft" habe.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/3/4/5e8f6f3e2ebad497429203ebee23fd6e21xml
#
Anlässlich der Ausbreitung des Wettskandals auch auf die österreichische erste Liga eine kleine Zusammenfassung des Kurier:


[ulist]
  • Ermittlungen wurden mit der Abhörung von 61 Telefonen begonnen
  • Konten der Führungsebene sind in Malaysia, Singapur, Russland, Türkei, Österreich und Kroatien
  • Internationales Netzwerk. Das Ausmass sei "gigantisch"
  • Ermittlungen der Kripo noch immer gegen mehr als 340 Personen.
  • bislang 19 Festnahmen und rund 60 Hausdurchsuchungen
  • 302 Spiele unter Manipulationsverdacht
  • (Zahl ist bekanntlich viel zu niedrig, allein in den letzten fünf Monaten sind nach Aussage von Spoerl noch 100 dazukommen).
  • Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre seien beteiligt
  • Sapina hat einen Umsatz von 1 Million Euro pro Woche zugegeben
  • (wohl ebenfalls nur 1/5 oder weniger als tatsächlich)
    [/ulist]


    Das Netzwerk des "Wettpaten"
    Insgesamt stehen 302 Spiele unter Manipulationsverdacht. Sapina soll pro Woche eine Million Euro gesetzt haben.
    ...
    Das internationale Netzwerk der Betrüger ist aber viel weiter verzweigt. Die Bochumer Ermittlungskommission "Flankengott", die die Affäre im Sommer 2009 durch Abhörung von 61 Telefonen ins Rollen gebracht hatte, vermutet, dass die mutmaßliche Führungsebene der Wettbetrüger ihre Konten hauptsächlich im asiatischen Raum geführt hat. Genannt werden Malaysia, Singapur, Russland und die Türkei - aber auch Österreich und Kroatien.
    ...
    Der Leiter der Ermittler, Hauptkommissar Thomas Lücke, sprach im Rahmen des bereits laufenden Mammut-Prozesses vor dem Landgericht Bochum von internationalen "Netzwerkstrukturen". Das Ausmaß sei "gigantisch". Die Bochumer Kriminalpolizei ermittelt laut eigenen Angaben noch immer gegen mehr als 340 Personen.

    Bisher habe es 19 Festnahmen und rund 60 Hausdurchsuchungen gegeben

    Laut Lücke stehen insgesamt 302 Spiele unter Manipulationsverdacht. Betroffen seien Ligen in Österreich, Deutschland, Belgien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, in der Türkei, der Schweiz und in Kanada. Dazu kommen Europacup- und U21-Länderspiele.

    Die Betrüger sollen neben Spielern und Trainern auch Schiedsrichter und Offizielle bestochen haben.

    Sapina ist mittlerweile geständig. Wöchentlich sei von ihm rund ein Spiel manipuliert worden, gab er Anfang Jänner zu Protokoll. Im Schnitt habe er pro Monat eine Million Euro gesetzt.

    http://kurier.at/sport/fussball/2078927.php
    #
    Der brasilianische Fussballverband CBF muss - wie bereits kurz berichtet - 93 Millionen US-Dollar Strafe für die Manipulation der Meisterschaft 2005 zahlen. 11 Spiele wurden durch Schiedsrichter im Interesse der Wettmafia (und offensichtlich auch des CBF, warum sonst Strafzahlung durch den Verband...) manipuliert.


    ...As for the match-fixing scandal, a judge in Sao Paulo had ordered a former referee (Edilson Pereira de Carvalho), an agent (Nagib Fayad) and the Confederación Brasileña de Fútbol (CBF) to pay a fine $93m over the manipulating of results in 11 games in the 2005 national championship.

    Carvalho admitted having accepted bribes... for fixing matches on behalf of an internet betting operation. All 11 games he had 'bent' had been replayed with the outcome that Corinthians gained four extra points and overtook Internacional to take the title.

    http://www.sportsfeatures.com/soccernews/story/48252/brazilian-football-under-fire-over-both-2014-world-cup-and-match-fixing


    Zur Wettmafia:

    "Der Krebs, der den Sport aufisst"

    Sportmanipulation ist eine explodierende internationale Seuche, allein Asiens illegaler Wettmarkt enthält 500 Milliarden US-Dollar.

    The cancer eating sport
    http://www.dailytelegraph.com.au/sport/the-cancer-eating-sport/story-e6frexni-1226016156959

    This international plague is exploding at such a rate, Asia's illegal gambling market alone is estimated at $500 billion.
    #
    Man muss einen Frosch nicht überreden, ins Wasser zu springen:

    ...Einem Bericht des „Spiegel” zufolge sollen sich die Vernehmungsbeamten gewundert haben, wie leicht Spieler für Manipulationen gewonnen werden konnten. Ein Ermittler legt Marijo C. folgendes Zitat in den Mund: „Die Spieler, die ich angesprochen habe, haben so gut wie nie nein gesagt.”
    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.wett-skandal-nuernberger-zocker-pate-kaufte-ganzen-fussball-verein.2b1cc312-d495-479a-b0b1-ff515a5077a5.html


    Teilen