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SV Wehen Wiesbaden

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Leopard schrieb:
Der SV Wehen hat sich doch über Jahre als Dorfverein erfolgreich in der Oberliga-Hessen und der Regionalliga gegen weitaus größere Vereine behauptet. Das war aller Ehren wert.


??
Die haben sich da behauptet, weil ein Geldgeber entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt hat. So würde sich auch ein 5-Mann Kaff behaupten, dass ist keine besondere Leistung.

Respekt kann man vor all den wirklichen "Dorfvereinen" haben die jahrelang in der Oberliga oder Landesliga gespielt haben, wie z.B. Victoria Sindlingen, VFB Schrecksbach, Spygg Dietesheim, aber nicht vor Wehen, die nur dank einem Gönner da hingekommen sind.
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red_black_heart schrieb:
Cino schrieb:
gründung 1926?
wohl eher 2007.  
Da hast du Recht, und das Wiesbaden könnte man auch weglassen, ich hab mal gehört das die es nicht mögen wenn man Wiesbaden mit dazu schreibt.

Weiß jemand wie die Atmosphäre bei SV Wiesbaden 1899 so ist?


Einen Fanclub ham` se noch: http://www.bagaasch-wiesbaden.de/- und die versuchen auch auf Gruppenliga-Niveau Stimmung zu machen. Für Bier und Bratwurst tu ich mir hin und wieder gerne ein Spielchen an der Berliner Straße an. Besser als die drittklassige Retorte nebenan zu unterstützen   .
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Ich lese hier immer "Retorte" - was hat der SVWW mit Retorte zu tun? Gar nichts. Den Verein (der trotz Brita alles andere als reich ist) gibt es seit 1926, und derselbe Club existiert noch immer. Nur nennt sich seine Profi-Fußballabteilung eben 2007 eben SV Wehen Wiesbaden - was auch nicht so abwegig ist, da das Stadion nunmal in Wiesbaden steht und die GmbH, in die die 1. und die 2. Mannschaft (wie bei fast allen Proficlubs) ausgegliedert sind, in WI ihren Sitz hat. Was ist daran bitte verwerflich?

Die Wiesbadener haben endlich den Profifußball in der Stadt, die Stadt erscheint seit 3 Jahren bundesweit auf der Fußball-Landkarte - und dem Verein blieb nach dem Aufstieg in die 2. Liga gar nichts anderes übrig, als sich in Richtung Wiesbaden zu orientieren. Wiesbaden hat 280.000 Einwohner und Potential. In Taunusstein hatten sich selbst in der Aufstiegssaison nur etwas mehr als 1000 Leute im Schnitt auf den Halberg verirrt, damit war kein Staat zu machen (ein Jahr später hatte der SVWW einen Schnitt von 9.500 Zuschauern).

Man kann doch auch ruhig mal respektieren, wenn ein Verein sich weiterentwickeln will und sich dabei vielleicht auch etwas verändert - wo ist das Problem? Eine Konkurrenz für Eintracht wird der SVWW nie werden - aber ein Konkurrent für die Oxxenbacher sind sie schon längst.  
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sgevolker schrieb:
Leopard schrieb:
Der SV Wehen hat sich doch über Jahre als Dorfverein erfolgreich in der Oberliga-Hessen und der Regionalliga gegen weitaus größere Vereine behauptet. Das war aller Ehren wert.


??
Die haben sich da behauptet, weil ein Geldgeber entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt hat. So würde sich auch ein 5-Mann Kaff behaupten, dass ist keine besondere Leistung.

Respekt kann man vor all den wirklichen "Dorfvereinen" haben die jahrelang in der Oberliga oder Landesliga gespielt haben, wie z.B. Victoria Sindlingen, VFB Schrecksbach, Spygg Dietesheim, aber nicht vor Wehen, die nur dank einem Gönner da hingekommen sind.  


Ja ja, schuldigung, ich vergass: Shice Kommerz und shice SV Wehen.....sozusagen jahrelang das Hoppenheim der Oberliga-Hessen.    :neutral-face  
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Adler-in-Wiesbaden schrieb:
Ich lese hier immer "Retorte" - was hat der SVWW mit Retorte zu tun? Gar nichts.  


Ähm.

Dir ist aber schon bewusst, dass deine weiteren Ausführungen genau das gegenteilige Bild zeichnen?

Dieses Kunstprodukt darf gerne wieder dahin gehen, wo es einmal herkam...
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Ich denke diesbezüglich sehr regional und insofern, finde ich es gut, wenn hessische Mannschaften in der Bundesliga vertreten sind. Den SV Wehen in der 2. oder 3. Liga kann ich problemlos verkraften.
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a.saftsack schrieb:
Dir ist aber schon bewusst, dass deine weiteren Ausführungen genau das gegenteilige Bild zeichnen?
Nö.

Aber vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen für den Begriff "Retorte". Unter Retortenverein verstehe ich einen neu gegründeten Verein wie RB Leipzig. Oder einen völlig umgekrempelten, neu konstituierten und umbenannten Verein wie Red Bull Salzburg. Oder auch einen Fusionsverein wie LR Ahlen (damals aus Blau-Weiß und TuS gebildet, heute Rot-Weiß Ahlen).

Aber der SV Wehen Wiesbaden ist immer noch derselbe Verein, den es schon seit 84 Jahren gibt - außer daß die Heimspiele jetzt in Wiesbaden ausgetragen werden. Nicht mal der Vereinsname ist bislang offiziell geändert worden, im Vereinsregister steht immer noch der alte Name. "SV Wehen Wiesbaden" ist eine Art Künstlername, den der Verein seit dem Aufstieg in den Profifußball benutzt. Mit dem Erfolg, daß viele Wiesbadener, die sich früher einen Dreck um den Dorfclub aus dem Taunuskaff scherten, den SVWW jetzt als "ihre" Mannschaft ansehen und der Verein in der Stadt Anhänger und Sympathisanten findet.  

Man kann auch nicht gerade behaupten, daß die Mannschaft mit viel Geld vollgepumpt würde. Der SVWW ists eit einiger Zeit auf Sparkurs, sucht seit über einem Jahr vergeblich nach einem Trikotsponsor. Diverse Spieler, die Gino Lettieri haben wollte, konnte der Verein nicht finanzieren; geholt wurden schließlich Spieler, die bei Sandhausen ausgemustert worden waren. Um so beachtlicher ist das, was Lettieri aus der Mannschaft bislang rausholt.  

Das muß man alles nicht toll finden, aber mit Retorte hat das nichts zu tun - es sei denn man bezeichnet jeden Verein, in dem es irgendwelche Veränderungen gibt, automatisch als "Retortenverein".  
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Leopard schrieb:
sgevolker schrieb:
Leopard schrieb:
Der SV Wehen hat sich doch über Jahre als Dorfverein erfolgreich in der Oberliga-Hessen und der Regionalliga gegen weitaus größere Vereine behauptet. Das war aller Ehren wert.


??
Die haben sich da behauptet, weil ein Geldgeber entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt hat. So würde sich auch ein 5-Mann Kaff behaupten, dass ist keine besondere Leistung.

Respekt kann man vor all den wirklichen "Dorfvereinen" haben die jahrelang in der Oberliga oder Landesliga gespielt haben, wie z.B. Victoria Sindlingen, VFB Schrecksbach, Spygg Dietesheim, aber nicht vor Wehen, die nur dank einem Gönner da hingekommen sind.  


Ja ja, schuldigung, ich vergass: Shice Kommerz und shice SV Wehen.....sozusagen jahrelang das Hoppenheim der Oberliga-Hessen.    :neutral-face  



Willst Du etwas ernsthaft behaupten, die Wehener hätten es auch ohne Britta soweit nach oben geschafft?
Die haben sicher mit Ihrem Geld was vernünftiges erreicht, aber ne große Leistung ist für mich was anderes  
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Adler-in-Wiesbaden schrieb:

Aber der SV Wehen Wiesbaden ist immer noch derselbe Verein, den es schon seit 84 Jahren gibt




Es mag ja der alte Vereinsname noch im Vereinsregister stehen, dass war's dann aber auch. Allein durch den Umzug nach Wiesbaden kann es nicht mehr der gleiche Verein sein.
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Gott, was für Diskussionen. Natürlich ist Wehen nicht mehr der selbe Verein, wie er noch vor paar Jahren war. Ich war noch Mitte der 90er aufm Halberg. Da hatte man trotz Brita-Gönnerei noch das Gefühl, dass hier gehobener Dorffußball gespielt wird. Jeder kannte jeden.

Als dann der Aufstieg näher rückte (nachdem man ihn mehrfach schon verpasst hatte) warf man die halbe Verangenheit von einem Tag auf den anderen weg, weil man nicht rechtzeitig vorgesorgt hatte (Klar war, dass der Halberg als 2. Liga-Stätte nicht möglich ist), man versuchte innerhalb weniger Wochen von einem Dorfverein zu einem Profiverein zu werden, statt diesen Weg behutsam Stück für Stück zu gehen und die Gelegenheit gab es 5, 6 Jahre zuvor schon, als man erstmals in der Regionalliga eine gute Rolle spielte. So zerstörte man viel vom Charakter des Vereins. Und die Werbepartner, die jahrelang treu an der Seite waren, wurden einfach gekündigt beim Aufstieg. Die tollen Zweitligasponsoren sind aber jetzt nicht mehr da.

Der Begriff Retortenverein sollte übrigens erstmal definiert werden.

Sorry, Volker, dass ich übrigens nicht deiner Meinung entspreche. Was Wehen abgeliefert hat, war schon eine Leistung, das kriegt man nicht mit jedem 5-Mann-Kaff hin. Die finanziellen Mittel waren eigentlich im Vergleich meistens niedriger als der spätere Tabellenplatz. Das lag aber an der hervorragenden Arbeit von z.B. Bruno Hübner.
Und wie man Vereine der Oberliga und Landesliga mit Wehen vergleichen kann, ist mir rätselhaft. Die Unterschiede zwischen diesen Ligen und der Regionalliga waren schon vor 15 Jahren in der vierteiligen Regionalliga riesig. In den letzten 20 Jahren habe ich jedenfalls keinen Dorfverein gesehen, der es in die Regionalliga geschafft hat ohne einen Mäzen.
Und ich würde gerne mal rausfinden, ob die hochgepriesenen Oberliga-Vereine, die genannt wurden, nicht irgendwo einen lokalen Sponsor hatten, der hin und wieder ne Spende hat springen lassen.
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P.S. Der Umzug nach Wiesbaden war unausweichlich. Das weiß jeder, der Wehen und den Halberg kennt.

Die Frage ist einfach nur, wie man das gemacht hat. Es war ja wenige Wochen vor dem Aufstieg (übrigens vor Hoppenheim) noch ned mal klar, dass der Filter hier in der Berliner Straße in WI gebaut wird.
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SGE_Werner schrieb:
Gott, was für Diskussionen. Natürlich ist Wehen nicht mehr der selbe Verein, wie er noch vor paar Jahren war. Ich war noch Mitte der 90er aufm Halberg. Da hatte man trotz Brita-Gönnerei noch das Gefühl, dass hier gehobener Dorffußball gespielt wird. Jeder kannte jeden.

Mag sein - aber "Dorffußball" und "jeder kennt jeden" ist eh nicht mein Ding, da bin ich zu sehr Stadtmensch. Und in höherklassigen Ligen braucht eine Mannschaft m.E. eine Großstadt im Rücken, daher war der Schritt nach WI das einzig richtige. Der FC Erzgebirge Aue ist zwar auch mit einer 17.000-Einwohner-Stadt recht weit gekommen, aber da steht wohl auch die ganze Region geschlossen hinter der Mannschaft - und das war in Wehen auf dem kalten Halberg eben nicht der Fall. Ich selbst wäre auch nie auf die Idee gekommen, da hinzufahren - aber in der Brita-Arena war ich schon ein paar Mal. Wie gesagt -  die Mannschaft spricht seitdem ein wesentlich breiteres Publikum an. Kann man das den Verantwortlichen verdenken?
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Aue sollte nach Leipzig ziehen...ist dann doch noch der gleiche Verein...
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SV Wer?
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ZeroZeroZeroDestructZero schrieb:
Aue sollte nach Leipzig ziehen...ist dann doch noch der gleiche Verein...
Wenn Du schon versuchst, geistreich zu sein, Nullnummer: Leipzig ist über 100 km von Aue entfernt - Chemnitz wäre die nächste Großstadt gewesen (es sei denn man betrachtet Zwickau als Großstadt).

Richtig umgezogen ist der SVWW im übrigen gar nicht. Der Vereinssitz ist nach wie vor in Taunusstein, das Trainingsgelände für alle Mannschaften von F-Jugend bis 1. Mannachaft) ebenfalls (demnächst wird es am alten Standort ausgebaut). Nur die Heimspiele finden in WI statt. Also kein Grund, hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen...  
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Ohne den SV Wehen zu verteidigen, muss ich recht geben, hier gehts nicht um einen Umzug von 100km. Hier sind es vllt. 11 vom Halberg bis zum Filter.

Trotzdem finde ich die Umbenennung, auch wenn sie logisch war um Wiesbadener zu locken, weiterhin bedenklich. Und wie hektisch und ruppig damals der Umzug in wenigen Wochen passierte, fand ich teilweise erbärmlich.

Mir wärs lieber, der SV Wiesbaden wäre in Liga 3, aber die hatten keinen Hankammer und sind zudem mit ihren Möglichkeiten unfassbar schlecht umgegangen.

Für mich bleibt Wehen immer der kleine Verein, der früher in der Regionalliga ordentlich mitmischte vor 500-700 Zuschauern aufm Halberg, der ab 1000 Zuschauer bereits ein Verkehrschaos erleben durfte, wo man nach einem Spiel abends durch die Felder lief und mehr Rehe am Seitenrand sah als Fans.

Diese Atmosphäre ist nicht mehr gegeben. Ist einfach so. Dass das zwangsläufig so kommen musste, war klar, wie es gekommen ist, finde ich bis heute kritikwürdig.
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SGE_Werner schrieb:
Mir wärs lieber, der SV Wiesbaden wäre in Liga 3, aber die hatten keinen Hankammer und sind zudem mit ihren Möglichkeiten unfassbar schlecht umgegangen.
Natürlich wäre mir der SV Wiesbaden auch lieber gewesen als der SVWW, keine Frage. Aber Der SVW ist leider von der gesamten Wirtschaft immer im Stich gelassen worden. In den 80er Jahren war der Verein lange in der (drittklassigen) Oberliga und stand somit nicht schlechter da als Mainz 05. Dann kam die Insolvenz, Einstellung des Spielbetriebs und der langsame Wiederaufbau, und dann wieder der Abstieg in die 7. Liga - wegen Geldmangel. Leistungsträger mußten gehen, weil man deren Gehälter nicht mehr bezahlen konnte - und das in der Landesliga!

Daran kann man sehen, wie unerläßlich ein Geldgeber ist. Niemand in Wiesbaden wollte dem Verein helfen, nach oben zu kommen. Besonders erbärmlich verhielt sich die Wiesbadener Versicherung DBV-Winterthur, die - obwohl ihr Hochhaus sogar nur einen Steinwurf vom Wiesbadener Stadion entfernt steht - lieber Mainz 05 sponserte. Und daß Brita/Hankammer als Taunussteiner den SV Wehen gefördert haben, ist schon nachvollziehbar. Aber daß sich kein Wiesbadener Unternehmen gefunden hat, der Wiesbadens Traditionsverein aufpäppelt, das ist schon enttäuschend.

Und der früher gelegentlich zu hörende Spruch "WI ist eben keine Fußballstadt" ist Quatsch und längst widerlegt; man hat ja gesehen, wie die Wiesbadener plötzlich ins Stadion gehen, wenn Zweitligafußball geboten wird. Jede Großstadt kann zur "Fußballstadt" werden - wenn entsprechendes geboten wird. Vor der Klopp-Ära hat sich in Mainz auch kein Schwanz für die 05er interessiert, da kamen höchstens mal 3000 Figuren an den Bruchweg, wie Heidel & Co immer noch gerne erwähnen. Der SV Wehen Wiesbaden war in der ersten, erfolgreichen Zweitligasaison auf einem ähnlichen Weg; hätten die so weitergespielt, wären sie heute in WI wahrscheinlich genauso ein Kultverein wie 05 in MZ.
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Adler-in-Wiesbaden schrieb:
Natürlich wäre mir der SV Wiesbaden auch lieber gewesen als der SVWW, keine Frage. Aber Der SVW ist leider von der gesamten Wirtschaft immer im Stich gelassen worden.


Und deshalb gehen die Wiesbadener jetzt zum SV Wehen, der jahrzentelang in großer Rivalität zum SV Wiesbaden stand? Das zeigt doch schon, was der SV Wehen "Wiesbaden" für ein Retortenverein ist. Gerade wenn ein Verein nicht die finanziellen Möglichkeiten hat wie andere, weil ihm z.B. gewisse Sponsoreneinnahmen fehlen, ist es umso wichtiger dass die Fans trotzdem zu ihrem Verein stehen, und nicht zum nächst besten aus einem anderen Ort wechseln.

Adler-in-Wiesbaden schrieb:

Und der früher gelegentlich zu hörende Spruch "WI ist eben keine Fußballstadt" ist Quatsch und längst widerlegt; man hat ja gesehen, wie die Wiesbadener plötzlich ins Stadion gehen, wenn Zweitligafußball geboten wird.


Sind beim SV Wehen auch 10.000 Fans im Stadion, wenn es mal nicht so läuft, wie es in Braunschweig der Fall ist?
Die haben mit Wolfsburg und Hannover auch harte Konkurrenten um sich.
Und noch dazu hat Wiesbaden mehr Einwohner als Braunschweig!
Die 2-3000 "Fans" die da zum sv wehen gehen wollen sich einfach mal ein Fußballspiel anschauen. Da würde doch keiner von denen für diesen Plastikclub durchs Feuer gehen. Vor einem Jahr standen sie kurz vorm Abstieg in die Hessenliga. Dann wärs wieder ab aufn Halberg gegangen und keine Sau hätt sich mehr für den sv wehen intressiert!
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Adler-in-Wiesbaden schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Mir wärs lieber, der SV Wiesbaden wäre in Liga 3, aber die hatten keinen Hankammer und sind zudem mit ihren Möglichkeiten unfassbar schlecht umgegangen.
Natürlich wäre mir der SV Wiesbaden auch lieber gewesen als der SVWW, keine Frage. Aber Der SVW ist leider von der gesamten Wirtschaft immer im Stich gelassen worden. In den 80er Jahren war der Verein lange in der (drittklassigen) Oberliga und stand somit nicht schlechter da als Mainz 05. Dann kam die Insolvenz, Einstellung des Spielbetriebs und der langsame Wiederaufbau, und dann wieder der Abstieg in die 7. Liga - wegen Geldmangel. Leistungsträger mußten gehen, weil man deren Gehälter nicht mehr bezahlen konnte - und das in der Landesliga!

Daran kann man sehen, wie unerläßlich ein Geldgeber ist. Niemand in Wiesbaden wollte dem Verein helfen, nach oben zu kommen. Besonders erbärmlich verhielt sich die Wiesbadener Versicherung DBV-Winterthur, die - obwohl ihr Hochhaus sogar nur einen Steinwurf vom Wiesbadener Stadion entfernt steht - lieber Mainz 05 sponserte. Und daß Brita/Hankammer als Taunussteiner den SV Wehen gefördert haben, ist schon nachvollziehbar. Aber daß sich kein Wiesbadener Unternehmen gefunden hat, der Wiesbadens Traditionsverein aufpäppelt, das ist schon enttäuschend.

Und der früher gelegentlich zu hörende Spruch "WI ist eben keine Fußballstadt" ist Quatsch und längst widerlegt; man hat ja gesehen, wie die Wiesbadener plötzlich ins Stadion gehen, wenn Zweitligafußball geboten wird. Jede Großstadt kann zur "Fußballstadt" werden - wenn entsprechendes geboten wird. Vor der Klopp-Ära hat sich in Mainz auch kein Schwanz für die 05er interessiert, da kamen höchstens mal 3000 Figuren an den Bruchweg, wie Heidel & Co immer noch gerne erwähnen. Der SV Wehen Wiesbaden war in der ersten, erfolgreichen Zweitligasaison auf einem ähnlichen Weg; hätten die so weitergespielt, wären sie heute in WI wahrscheinlich genauso ein Kultverein wie 05 in MZ.



Nicht nur die Wirtschaft hat den SVW im Stich gelassen.
Als der SVW in den 80ern eine recht gute Hessenliga-Saison spielte und die Möglickeit bestand, das er aufsteigt, ist er von der Stadt ausgebremst worden, da diese nicht bereit war, für die nötigen Umbaumassnahmen (Zaun etc.) des Stadions an der Berliner Straße aufzukommen.

Wie mir ein damaliges Vorstandsmitglied des SVW unmittelbar nach dem Treffen mit dem Oberbürgermeister erzählte, wurden sie mit den Worten abgespeist "Wiesbaden ist keine Fußballstadt. Wir wollen hier auch keinen Profi-Fußball, denn der ist dem Image einer Kurstadt abträglich. Wir fördern lieber den Reit - und den Hockeysport."


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