Übrigens: Die vielfach aufgestellte Behauptung, die hätten uns 2002 die Insolvenz an den Hals gewünscht, kann eigentlich nicht wahr sein. Die haben doch außer uns absolut gar nix. Sieht man ja auch schön an dem Brief.
Muehlheimer schrieb: Ich denke in diesem Fall kommen so einige Sachen zusammen: Die nachvollziehbar überharte Behandlung durch den DFB in der Vergangenheit: Diese Urteile, ob berechtigt oder nicht, haben sich selbst in den Köpfen der neueren Funktionärsgeneration so eingebrannt, dass die Oxxenbacher bis heute grundsätzlich als Wiederholungstäter eingestuft werden. Und da wird dann eben auch ein Formfehler (sofern es dabei bleiben sollte) in einem ansonsten einigermaßen soliden Lizenzantrag zum Damoklesschwert. Geht uns ja auch nicht anders, wenn mal wieder ein Bengalo ausgepackt wird. Wir kamen damals in einem hochkomplexen Lizensierungsverfahren durch, weil wir zum Glück noch nicht auf der Abschussliste standen.
Lächerlich in diesem Zusammenhang sind natürlich die immerwährenden Verschwörungsphantasien von der anderen Mainseite, alles diene nur dazu, unserer Eintracht einen Vorteil zu verschaffen, während unsere Vereinsführung gleichzeitig an immer neuen Strafen in Rekordhöhe verzweifelt. Das geht nun schon seit 1959 so. Ja, es stimmt: Beim DFB wird mit zweierlei Maß gemessen, aber dieses Prinzip lässt sich nach oben beliebig weiterverfolgen und Frankfurt ist da genauso betroffen wenn man mal Vergleiche zu Großclubs wie Dortmund, Schalke oder Bayern heranzieht. Das ist einfach ein korrupter Laden.
Dann kommt natürlich die katastrophale wirtschaftliche Konstruktion der 3. Liga hinzu, deren fatale Auswirkungen auf die betroffenen Vereine HB bereits vor einigen Wochen in einem Interview vorahnungsvoll angeprangert hatte.
Last but not least die enorme Selbstüberschätzung der Verantwortlichen beim OXC: Einnahmen aus einem Wettbewerb, den man noch gar nicht erreicht hat, fest mit einzuplanen. Als relativ kleiner Verein 9 Millionen Schulden anzuhäufen und zu glauben, man käme damit durch. Ganz schön naiv … Selbst überzeugte Kickersnasen aus meinem Bekanntenkreis sehen das so und sind stinksauer.
Ich habe wirklich nichts mit dem OXC am Hut, wohne aber nun mal im Kreis und bekomme die Reaktionen deren Fans hautnah mit. Freuen kann ich mich daher nicht über diesen z.T. selbstverschuldeten Niedergang. Die Oxxen sind nicht alle Hools oder Minderbemittelte, sondern meist einfach nur in der falschen Gegend aufgewachsen. Da fehlt es halt am entscheidenden Sozialisierungsfaktor. Was willste machen, wenn schon Oppa und Vadder zum Bersch gepilgert sind?
An alle, die das anders sehen: Was bleibt denn von der sportlichen Rivalität, die wir über so viele Jahre genüsslich gepflegt haben, wenn unser Lieblingshassverein im Nirvana verschwindet? Der Karnevalsverein ist da für mich kein adäquater Ersatz.
Welche sportliche Rivalität denn? Die existiert doch seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Offenbacher hält doch nur noch der Neid auf die SGE zusammen. Sportlich sind die für uns doch seit 30 Jahren uninteressant... und für mich ansonsten auch.
Muehlheimer schrieb: Ich denke in diesem Fall kommen so einige Sachen zusammen: Die nachvollziehbar überharte Behandlung durch den DFB in der Vergangenheit: Diese Urteile, ob berechtigt oder nicht, haben sich selbst in den Köpfen der neueren Funktionärsgeneration so eingebrannt, dass die Oxxenbacher bis heute grundsätzlich als Wiederholungstäter eingestuft werden. Und da wird dann eben auch ein Formfehler (sofern es dabei bleiben sollte) in einem ansonsten einigermaßen soliden Lizenzantrag zum Damoklesschwert. Geht uns ja auch nicht anders, wenn mal wieder ein Bengalo ausgepackt wird. Wir kamen damals in einem hochkomplexen Lizensierungsverfahren durch, weil wir zum Glück noch nicht auf der Abschussliste standen.
Lächerlich in diesem Zusammenhang sind natürlich die immerwährenden Verschwörungsphantasien von der anderen Mainseite, alles diene nur dazu, unserer Eintracht einen Vorteil zu verschaffen, während unsere Vereinsführung gleichzeitig an immer neuen Strafen in Rekordhöhe verzweifelt. Das geht nun schon seit 1959 so. Ja, es stimmt: Beim DFB wird mit zweierlei Maß gemessen, aber dieses Prinzip lässt sich nach oben beliebig weiterverfolgen und Frankfurt ist da genauso betroffen wenn man mal Vergleiche zu Großclubs wie Dortmund, Schalke oder Bayern heranzieht. Das ist einfach ein korrupter Laden.
Dann kommt natürlich die katastrophale wirtschaftliche Konstruktion der 3. Liga hinzu, deren fatale Auswirkungen auf die betroffenen Vereine HB bereits vor einigen Wochen in einem Interview vorahnungsvoll angeprangert hatte.
Last but not least die enorme Selbstüberschätzung der Verantwortlichen beim OXC: Einnahmen aus einem Wettbewerb, den man noch gar nicht erreicht hat, fest mit einzuplanen. Als relativ kleiner Verein 9 Millionen Schulden anzuhäufen und zu glauben, man käme damit durch. Ganz schön naiv … Selbst überzeugte Kickersnasen aus meinem Bekanntenkreis sehen das so und sind stinksauer.
Ich habe wirklich nichts mit dem OXC am Hut, wohne aber nun mal im Kreis und bekomme die Reaktionen deren Fans hautnah mit. Freuen kann ich mich daher nicht über diesen z.T. selbstverschuldeten Niedergang. Die Oxxen sind nicht alle Hools oder Minderbemittelte, sondern meist einfach nur in der falschen Gegend aufgewachsen. Da fehlt es halt am entscheidenden Sozialisierungsfaktor. Was willste machen, wenn schon Oppa und Vadder zum Bersch gepilgert sind?
An alle, die das anders sehen: Was bleibt denn von der sportlichen Rivalität, die wir über so viele Jahre genüsslich gepflegt haben, wenn unser Lieblingshassverein im Nirvana verschwindet? Der Karnevalsverein ist da für mich kein adäquater Ersatz.
Ich geb Dir in mancher Hinsicht recht. Aber die sportliche Rivalität war doch in letzten Jahren sehr begrenzt, da uns doch sportlich Welten trennen. Die echten Derbys haben doch nur noch wir gesetzten Jahrgänge live miterlebt. Und die waren wirklich von einem gnadenlosen Hass geprägt. Es war ja schon sehr tollkühn mit Vereinsemblemen als einzelner durch den Hauptbahnhof zu laufen. Wir waren damals sicherlich auch keine Weisenknaben. Ich kann mich errinnern, dass man auf dem Weg Hauptbahnhof zum Sportdfeld gerne einmal einen Oxxen in die Zugtoilette gesperrt hat und zur nächsten Station weiterfahren lies. Die war damals allerdings in Bebra.
Der Hass wurde damals aber auch bei Oxxen-Mannschaft deutlich. Da gab es mal die taktische Anweisung des Trainers Rehagel:" Tretet den Hölzenbein kaputt!", was fast diese Karriere beendet hat.
Aber das ist, wie gesagt Vergangenheit. Ich kann die Oxxen absolut nicht vermissen.
Von mir aus können sie in die Kreisliga C. Sportliche Rivalitäten sind doch noch genug vorhanden. Die Inzucht wird sicherlich wieder in die erste Liga aufsteigen. Und wenn der FSV so weiterarbeitet haben wir ja vielleicht demnächst einen zweiten Bundesligisten in Frankfurt. Gott sei Dank ist hier die Rivalität wesentlich freundschaftlicher.
Das Grauen hat einen Namen: Offenbach (sm) Vermutlich hat sie nicht gewusst, was sie anrichtete, die Schwimmerin Antje Buschulte, die am Abend des 5. Juli 2003 im Aktuellen Sportstudio des ZDF die Plastikkugeln für die Partien der ersten Runde des DFB-Pokals zog. Fast 20 Jahre lang waren wir davon verschont geblieben, unsere edlen Adlerträger in das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand schicken zu müssen. Nur unsere Amateure vor dem Derby: Anmerkungen zum Verhältnis Frankfurt / Offenbach hatten in dieser Zeit hin und wieder ein Punktspiel in jener Bruchbude auszutragen, welche die Einheimischen mit dem ihnen eigenen Realitätssinn gerne als "Fußballtempel" bezeichnen und der sich dem objektiven Betrachter doch nur als billige Bausünde präsentiert. Wir hatten schon geglaubt (und mit einer gewissen Erleichterung registriert), dass es nie wieder zu einem Pflichtspiel der ersten Mannschaften dieser zwei so ungleichen Vereine kommen würde. Nun aber bescherte die Pokalauslosung der Region ein Spiel, das - ja das eigentlich niemand so richtig braucht. Viele Menschen - in der Regel jene, die außerhalb Frankfurts geboren und aufgewachsen sind - halten die Begegnung zwischen der Eintracht und den Kickers für ein "normales" Derby, das seinen Reiz eben, wie jedes Derby, aus der "besonderen Rivalität" der beiden Städte beziehe. Das ist Unfug, wer so etwas behauptet, hat keine Ahnung von der Geschichte unserer Region. Ähnlich unsinnig ist die immer wieder auftauchende Behauptung, das Verhältnis zwischen Frankfurt und Offenbach (bzw. Eintracht und Kickers) habe erst aufgrund von Ereignissen in vergleichsweise jüngerer Zeit - z.B. Endspiel 1959 - an Brisanz gewonnen. Auch solche Aussagen treiben einem echten Frankfurter die Zornesröte ins Gesicht. Fgv nimmt daher das nun anstehende "Derby" zum Anlass, ein für allemal mit derartigen Missverständnissen aufzuräumen - und die ganze schreckliche Wahrheit über das Elendsviertel zu enthüllen. Eintracht gegen Kickers ist kein "normales" Derby. Bei allen anderen bekannten und für brisant gehaltenen Derbies begegnen sich entweder zwei Mannschaften aus derselben Stadt (Bayern vs. 1860; HSV vs. St. Pauli) oder eben aus benachbarten Städten, die sich jedoch mehr oder weniger "auf Augenhöhe" begegnen können (Dortmund/ Gelsenkirchen oder Nürnberg/Fürth oder Köln/ Düsseldorf, wobei im letzteren Falle wegen des Niedergangs der Fortuna sich die fußballerischen Rivalitätsgefühle der Domstädter nunmehr nach Leverkusen verschoben haben). Frankfurt und Offenbach hingegen haben sich in weit über 1000 Jahren noch nie, auch nicht annähernd, "auf Augenhöhe" gegenübergestanden. Immer schon war Offenbach nur ein kleines, lästiges, hässliches und, vor allem, total unbedeutendes Anhängsel, das sich hartnäckig an unserem östlichen Stadtrand hielt. Beliebt wie eine Stechmücke, vom Nutzwert eines Parasiten. Es ist deshalb schon von der Terminologie her verfehlt, von einer "historischen Rivalität" zwischen Frankfurt und Offenbach zu sprechen. Frankfurt konnte und musste zu keiner Zeit und in keinerlei Hinsicht jemals Offenbach als "Rivalen" ansehen. Ungleicher als Frankfurt und sein hässliches Furunkel am östlichen Stadtrand können menschliche Siedlungen nicht sein, seit sich der Homo sapiens vor Jahrtausenden entschloss, das Nomadentum aufzugeben und sesshaft zu werden... Die Gefühle, die seit jeher Frankfurter und Offenbacher füreinander empfinden, sind daher gewiss nicht die einer wie auch immer gearteten "Rivalität". Aber wie lässt sich am zutreffendsten beschreiben, was man diesseits und jenseits des Kaiserleikreisels voneinander hält? Nun, wie bei so vielen anderen Fragen des Verhältnisses verschiedener Völker zueinander, scheint auch hier ein Blick auf die Geschichte lehrreich, wenn nicht gar unerlässlich. Es soll ja die Gegenwart nicht verstehen können, wer sich nicht mit der Vergangenheit befasse, heißt es schließlich. Und die Beschäftigung mit der "Offenbacher Stadtgeschichte" ist durchaus amüsant und aufschlussreich. Soweit sich überhaupt Materialien hierzu finden lassen, denn auch die Geschichtsschreibung gehört zu den Kulturtechniken, die in Offenbach nicht gerade auf einen üppig fruchtbaren Boden treffen... Das wenige aber, was zur "Offenbacher Stadtgeschichte" bekannt ist, fügt sich rasch zu einem einheitlichen Bild: Offenbach kam immer zu spät, Offenbach war immer völlig unbedeutend. Niemand hat sich je für diesen weitgehend nutz- und wertlosen Flecken Erde interessiert, keiner schenkte ihm je Beachtung. Das geht nun schon seit mehr als eintausend Jahren so. Was immer man auch in Offenbach unternahm oder unternehmen wollte - es ging schief. Das, und nur das, ist der rote Faden, der sich durch Offenbachs Geschichte zieht. Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat eine "Gründungsgeschichte" - mehr oder weniger historisch belegt und im übrigen angereichert durch Mythos, durch tradierte Volkserzählung. Romulus und Remus gründeten Rom, und die Franken entdeckten auf der Heimkehr von einem Feldzug gegen die Sachsen eine Furt über den Main und gründeten darauf hin Frankfurt. Wer aber wann und aus welchem Grund Offenbach gründete, ist unbekannt. Man weiß es einfach nicht, und im Grunde interessiert's ja auch keinen. 1977 "feierte" Offenbach sein 1000-jähriges Bestehen. Und das nur, weil im Jahre 977 erstmals eine Urkunde die Existenz einer Siedlung Offenbach erwähnt. In besagter Urkunde wurden übrigens Teile des Dorfes verschenkt. Schon damals also war der Müll nichts wert. Frankfurt war zu dieser Zeit schon lange eine "richtige" Stadt mit Mauern und Gräben (838 errichtet), nachdem hier Karl der Große 794 einen Königshof erbauen ließ. Frankfurt beherbergte das kaiserliche Kammergut und wurde (843) Hauptstadt des ostfränkischen Reichs. Von dem in der Schenkungsurkunde 977 erstmals erwähnten Offenbach weiß die Geschichtsschreibung hingegen bis zum Jahr 1372 überhaupt nichts mehr zu berichten. Offenbach an Frankfurt verpfändet Auf ungeklärte Weise war dieses unbedeutende Nest in den Besitz derer zu Falkenstein übergegangen. Philipp von Falkenstein lieh sich im Jahre 1372 von der Stadt Frankfurt 1.000 Gulden und verpfändete dafür Offenbach an den Rat der Stadt Frankfurt! Das war damals gar kein so ungewöhnlicher Vorgang, und auf ähnliche Weise sind bspw. Bornheim und Oberrad "eingemeindet" worden. Glücklicherweise erkannten die damaligen Frankfurter Stadtväter bereits, welch Ei man ihnen ins Nest zu legen versuchte. Die Eingemeindung Offenbachs lehnte Frankfurt dankend ab - statt einer "Verwertung" des Pfandes forderte man von Falkensteins lieber die Rückzahlung des Darlehens: Philipp von Falkenstein musste zahlen und blieb auf seinem Müllhaufen namens Offenbach sitzen. Sein Sohn Graf Werner von Falkenstein, der wenig später dieses nichtsnutzige Stück Land im Nachlass vorfand, errichtete "zur Rache" eine Zollgrenze und versuchte, die nach Frankfurt zur Messe anreisenden Händler und Kaufleute abzukassieren. Obendrein begann er, in Offenbach eigene Münzen prägen zu lassen (und das, obwohl das Dorf Offenbach zu dieser Zeit aus weniger als 100 Häusern bestand!). Dieser neidvolle und Hasserfüllte Blick auf den übermächtigen, glanzvollen und prosperierenden Nachbarn Frankfurt, der lächerliche Versuch, es ihm gleichzutun - dieses Verhaltensmuster des Grafen Werner von Falkenstein hat sich bis heute bewahrt. Zum Beispiel beim "Anhang" der Offenbacher Kickers... Anschließend (nach dem Tode des Werner von Falkenstein) ging Offenbach in den Besitz des Grafen von Isenburg über. Die Isenburgs, welche für die nun folgenden etwa drei Jahrhunderte das zweifelhafte Vergnügen hatten, Offenbach ihr eigen nennen zu müssen, gehörten eher in die Rubrik des damals schon verarmten Landadels. Offenbach blieb so das ärmliche und unbedeutende Nest, das es seit jeher war. Irgendetwas Nennenswertes weiß jedenfalls die seriöse Geschichtsforschung aus Offenbach auch während des Mittelalters nicht zu berichten. Wenn sich überhaupt mal ein Geschichtsbuch mit Offenbach befasst, liest sich das so: "Offenbach ist eine Provinzstadt, kein Zweifel. Und es ist nicht einmal eine jener Provinzstädte, die vom Pathos vergangener höfischer Repräsentationsbedürfnisse zehren können. Seine Fürsten waren es gewohnt kleine Brötchen zu backen. Nie war es tonangebend, wie die glänzenden Residenzen es sein konnten, wie es die Metropolen sind für weites Land. Es konnte nicht Zentrum werden, weil es selber im Vorfeld eines Zentrums wuchs, angelehnt und eingezwängt." Offenbach wird österreichisch Als Napoleon Kriege, Macht und Einfluss verlor, sollte die europäische Landkarte 1815 in der sog. "Wiener Konferenz" der Mächte Europas neu geordnet werden. Deutschland wird in eine große Zahl souveräner Einzelstaaten aufgeteilt, Frankfurt behält den Status als "Freie Stadt" und wird als solche sogar Hauptstadt des neu gegründeten "Deutschen Bundes". Und Offenbach? Keiner wollte Offenbach haben; und so wurde es dem österreicherischen Kaiserreich (!) zugeschlagen... Auch in Wien merkte man aber bald, was man sich da eingefangen hatte. Nur etwa ein Jahr lang gehörte Offenbach zu Österreich, dann trat man es 1816 "großzügig" an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt ab - dieses war mit dem mächtigen Österreich verbündet und konnte deshalb das üble Geschenk wohl nicht ablehnen. 1828 hatte man mal wieder die Wahnidee, mit Frankfurt konkurrieren zu wollen. Offenbach schloss mit Preußen ein Zollabkommen und erklärte sich zur Messestadt. Ein kläglich gescheiterter Versuch: Auch Frankfurt trat dem preußischen Zollverein bei, und schon 1836 ging die Offenbacher Messe wieder ein. Wie gesagt: das Wenige, das man von der Offenbacher Geschichte weiß, ist eine Geschichte voller Pleiten, Pech und Pannen. Die preußische Neuordnung Hessens 1866 und die von Preußen ausgehenden Gründung des Deutschen Reichs 1871 führten dann leider dazu, dass erstmals in der Geschichte beider Städte keine Landes- bzw. Fürstentumsgrenze mehr zwischen Offenbach und Frankfurt verlief. Ein Zustand, der bedauerlicher Weise bis heute anhält... Wer ist der "größte Sohn" Offenbachs? Diese ewige Bedeutungslosigkeit, diese ständigen Niederlagen, das Nicht-ernst-genommen-Werden - all das hat sich tief ins kollektive Bewusstsein der Offenbacher eingeprägt. Auf keinem Gebiet menschlichen Daseins - weder in Wissenschaft noch Kultur noch Wirtschaft noch Politik - hat jemals ein Offenbacher irgendetwas geleistet, das überregional auch nur Beachtung gefunden hätte. Wer ist eigentlich "der größte Sohn Offenbachs"? Was ist eine herausragende Leistung eines Offenbachers? Auf welchem Gebiet hat ein Offenbacher jemals Großes oder wenigstens Erwähnenswertes geleistet? Fragen, zu denen es keine Antwort gibt. Diese Stadt hat nichts, aber auch gar nichts - weder ein eigenes Theater noch eine eigene Telefonvorwahl. In all den Jahrhunderten brachte Offenbach zustande: - nichts, gar nichts, nur Ödnis und gähnende Leere. Frankfurt hingegen - Kaiserresidenz, freie Reichsstadt, Ort der Kaiserkrönungen, Stadt des Handels und der Messe, der Bildung, der Künste - wuchs und gedieh. In Frankfurt entwickelte sich das freie Bürgertum, hier prosperierten Wirtschaft und Geist, gründete man Messe und Universität, wurde man DAS mitteleuropäische Handelszentrum. In Frankfurt tagte (in der Paulskirche) das erste deutsche Parlament, Frankfurt ist die Geburtsstadt Goethes, die Heimat der Buchmesse und der Deutschen Bibliothek, hier entstand die "Frankfurter Schule" um Adorno, Marcuse u.a., Rainer Werner Faßbinder ist Frankfurter (und Eintrachtfan!) gewesen usw. usf. - Offenbach hingegen ist intellektuell über das Niveau von Jimmy Hartwig und Hermann Nuber nie hinausgekommen. Wie lassen sich also nun die Gefühle beschreiben, die Frankfurter und Offenbacher wechselseitig füreinander hegen? Mit "Rivalität" hat das, wie einleitend schon erwähnt, nichts zu tun (einen Rivalen nimmt man ernst - welcher Frankfurter hätte aber jemals schon einen Offenbacher ernst genommen?). Vielmehr eher so: Die Offenbacher entwickeln Hass und Neid auf uns, sie spüren ihre Unterlegenheit auf allen Gebieten. Diese Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühle werden durch pubertäre Machtphantasien kompensiert. Das bringt zuweilen skurrile Ergebnisse (man könnte auch sagen: Totgeburten) hervor, wie bspw. die Münzen Werner von Falkensteins, die "Offenbacher Messe" von 1828 oder den OFC Kickers von 1901... Auch dass sich die Offenbacher "Stadtväter" wie trotzige Kinder jahrzehntelang weigerten, dem FVV beizutreten (nur wegen des Namens "Frankfurter Verkehrsverbund"), passt in dieses lächerliche Bild. So wie die unbeholfenen Versuche der Offenbacher, sich ähnlich wie der Rest der Menschheit mittels eines Automobils fortzubewegen (dass die Beherrschung des Autofahrens die intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnittsoffenbachers weit überfordert, erkennen wir leidgeplagten Frankfurter täglich auf unseren Straßen). Wir Frankfurter empfinden die Offenbacher hingegen vor allem als lästig. Die natürlichste Gefühlsregung wäre zwar Mitleid; dies wird aber durch das penetrante Verhalten dieser Möchtegern-Städter verhindert. Nachdem Offenbach in Jahrhunderten noch nicht einen Beweis seiner Daseinsberechtigung geben konnte, wäre es unbestreitbar das Sinnvollste, diese "Stadt" einfach aufzulösen und von der Landkarte verschwinden zu lassen. Leider (wenn auch verständlicherweise) ist aber niemand bereit, die Offenbacher aufzunehmen, weswegen wir das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand wohl noch eine Weile hinnehmen müssen... Notfalls nehmen wir es halt mit Humor. So wie im 19. Jahrhundert der Frankfurter Heimatdichter (übrigens: hat es jemals einen Dichter gegeben, der aus Offenbach stammte?) Friedrich Stoltze: "Was is des Offebach for e Stadt! Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von Aabeginn, daß se net aach von Frankfort sin.". Das Derby Eintracht - Kickers Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund muss man kennen, um das Verhältnis Eintracht/Kickers richtig einzuordnen. Beide - Eintracht wie Kickers - sind in diesem Sinne seit jeher würdige Vertreter ihrer Städte. Die Eintracht war und ist immer wieder für glanzvolle Taten bekannt; zwar fehlt es ihr an Beständigkeit, aber nicht an Höhepunkten glanzvoller Spielkultur (Meisterschaft 1959/Europapokal 1960, die Siebziger, der UEFA-Cup 1980, die frühen Neunziger...). Die Kickers hingegen haben nie "Traumfußball" gespielt. Gewiss, es gab durchaus hin und wieder einen mehr oder minder spektakulären Erfolg, wie bspw. die Vizemeisterschaft 1959. Diese wurden aber äußerst unspektakulär errungen, bieder kickten sich die Kickers voran. Sie hatten nie einen Nationalspieler, kein Offenbacher hat jemals glanzvoll Fußball gespielt. Ihr Idol ist - wie bezeichnend - Hermann Nuber, ein Metzgermeister. Mehr muss man nicht - und mehr kann man auch nicht - zu Offenbacher "Fußballkunst" sagen. In Ermangelung sonstiger Fähigkeiten versuchen sie (Horst Gregorio Canellas in der Saison 70/71!), durch Bestechung und Bescheißen in der Bundesliga zu bleiben; doch selbst mit diesen Mitteln klappt's nicht... Weswegen der beleidigte Südfrüchtehändler sodann den sog. "Bundesligaskandal" aufdeckt - womit er zwar nicht seinen Drecksverein rettet, es aber immerhin schafft, als erster (und bislang letzter) Offenbacher jemals bundesweit Aufsehen erregt zu haben...
Das Grauen hat einen Namen: Offenbach (sm) Vermutlich hat sie nicht gewusst, was sie anrichtete, die Schwimmerin Antje Buschulte, die am Abend des 5. Juli 2003 im Aktuellen Sportstudio des ZDF die Plastikkugeln für die Partien der ersten Runde des DFB-Pokals zog. Fast 20 Jahre lang waren wir davon verschont geblieben, unsere edlen Adlerträger in das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand schicken zu müssen. Nur unsere Amateure vor dem Derby: Anmerkungen zum Verhältnis Frankfurt / Offenbach hatten in dieser Zeit hin und wieder ein Punktspiel in jener Bruchbude auszutragen, welche die Einheimischen mit dem ihnen eigenen Realitätssinn gerne als "Fußballtempel" bezeichnen und der sich dem objektiven Betrachter doch nur als billige Bausünde präsentiert. Wir hatten schon geglaubt (und mit einer gewissen Erleichterung registriert), dass es nie wieder zu einem Pflichtspiel der ersten Mannschaften dieser zwei so ungleichen Vereine kommen würde. Nun aber bescherte die Pokalauslosung der Region ein Spiel, das - ja das eigentlich niemand so richtig braucht. Viele Menschen - in der Regel jene, die außerhalb Frankfurts geboren und aufgewachsen sind - halten die Begegnung zwischen der Eintracht und den Kickers für ein "normales" Derby, das seinen Reiz eben, wie jedes Derby, aus der "besonderen Rivalität" der beiden Städte beziehe. Das ist Unfug, wer so etwas behauptet, hat keine Ahnung von der Geschichte unserer Region. Ähnlich unsinnig ist die immer wieder auftauchende Behauptung, das Verhältnis zwischen Frankfurt und Offenbach (bzw. Eintracht und Kickers) habe erst aufgrund von Ereignissen in vergleichsweise jüngerer Zeit - z.B. Endspiel 1959 - an Brisanz gewonnen. Auch solche Aussagen treiben einem echten Frankfurter die Zornesröte ins Gesicht. Fgv nimmt daher das nun anstehende "Derby" zum Anlass, ein für allemal mit derartigen Missverständnissen aufzuräumen - und die ganze schreckliche Wahrheit über das Elendsviertel zu enthüllen. Eintracht gegen Kickers ist kein "normales" Derby. Bei allen anderen bekannten und für brisant gehaltenen Derbies begegnen sich entweder zwei Mannschaften aus derselben Stadt (Bayern vs. 1860; HSV vs. St. Pauli) oder eben aus benachbarten Städten, die sich jedoch mehr oder weniger "auf Augenhöhe" begegnen können (Dortmund/ Gelsenkirchen oder Nürnberg/Fürth oder Köln/ Düsseldorf, wobei im letzteren Falle wegen des Niedergangs der Fortuna sich die fußballerischen Rivalitätsgefühle der Domstädter nunmehr nach Leverkusen verschoben haben). Frankfurt und Offenbach hingegen haben sich in weit über 1000 Jahren noch nie, auch nicht annähernd, "auf Augenhöhe" gegenübergestanden. Immer schon war Offenbach nur ein kleines, lästiges, hässliches und, vor allem, total unbedeutendes Anhängsel, das sich hartnäckig an unserem östlichen Stadtrand hielt. Beliebt wie eine Stechmücke, vom Nutzwert eines Parasiten. Es ist deshalb schon von der Terminologie her verfehlt, von einer "historischen Rivalität" zwischen Frankfurt und Offenbach zu sprechen. Frankfurt konnte und musste zu keiner Zeit und in keinerlei Hinsicht jemals Offenbach als "Rivalen" ansehen. Ungleicher als Frankfurt und sein hässliches Furunkel am östlichen Stadtrand können menschliche Siedlungen nicht sein, seit sich der Homo sapiens vor Jahrtausenden entschloss, das Nomadentum aufzugeben und sesshaft zu werden... Die Gefühle, die seit jeher Frankfurter und Offenbacher füreinander empfinden, sind daher gewiss nicht die einer wie auch immer gearteten "Rivalität". Aber wie lässt sich am zutreffendsten beschreiben, was man diesseits und jenseits des Kaiserleikreisels voneinander hält? Nun, wie bei so vielen anderen Fragen des Verhältnisses verschiedener Völker zueinander, scheint auch hier ein Blick auf die Geschichte lehrreich, wenn nicht gar unerlässlich. Es soll ja die Gegenwart nicht verstehen können, wer sich nicht mit der Vergangenheit befasse, heißt es schließlich. Und die Beschäftigung mit der "Offenbacher Stadtgeschichte" ist durchaus amüsant und aufschlussreich. Soweit sich überhaupt Materialien hierzu finden lassen, denn auch die Geschichtsschreibung gehört zu den Kulturtechniken, die in Offenbach nicht gerade auf einen üppig fruchtbaren Boden treffen... Das wenige aber, was zur "Offenbacher Stadtgeschichte" bekannt ist, fügt sich rasch zu einem einheitlichen Bild: Offenbach kam immer zu spät, Offenbach war immer völlig unbedeutend. Niemand hat sich je für diesen weitgehend nutz- und wertlosen Flecken Erde interessiert, keiner schenkte ihm je Beachtung. Das geht nun schon seit mehr als eintausend Jahren so. Was immer man auch in Offenbach unternahm oder unternehmen wollte - es ging schief. Das, und nur das, ist der rote Faden, der sich durch Offenbachs Geschichte zieht. Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat eine "Gründungsgeschichte" - mehr oder weniger historisch belegt und im übrigen angereichert durch Mythos, durch tradierte Volkserzählung. Romulus und Remus gründeten Rom, und die Franken entdeckten auf der Heimkehr von einem Feldzug gegen die Sachsen eine Furt über den Main und gründeten darauf hin Frankfurt. Wer aber wann und aus welchem Grund Offenbach gründete, ist unbekannt. Man weiß es einfach nicht, und im Grunde interessiert's ja auch keinen. 1977 "feierte" Offenbach sein 1000-jähriges Bestehen. Und das nur, weil im Jahre 977 erstmals eine Urkunde die Existenz einer Siedlung Offenbach erwähnt. In besagter Urkunde wurden übrigens Teile des Dorfes verschenkt. Schon damals also war der Müll nichts wert. Frankfurt war zu dieser Zeit schon lange eine "richtige" Stadt mit Mauern und Gräben (838 errichtet), nachdem hier Karl der Große 794 einen Königshof erbauen ließ. Frankfurt beherbergte das kaiserliche Kammergut und wurde (843) Hauptstadt des ostfränkischen Reichs. Von dem in der Schenkungsurkunde 977 erstmals erwähnten Offenbach weiß die Geschichtsschreibung hingegen bis zum Jahr 1372 überhaupt nichts mehr zu berichten. Offenbach an Frankfurt verpfändet Auf ungeklärte Weise war dieses unbedeutende Nest in den Besitz derer zu Falkenstein übergegangen. Philipp von Falkenstein lieh sich im Jahre 1372 von der Stadt Frankfurt 1.000 Gulden und verpfändete dafür Offenbach an den Rat der Stadt Frankfurt! Das war damals gar kein so ungewöhnlicher Vorgang, und auf ähnliche Weise sind bspw. Bornheim und Oberrad "eingemeindet" worden. Glücklicherweise erkannten die damaligen Frankfurter Stadtväter bereits, welch Ei man ihnen ins Nest zu legen versuchte. Die Eingemeindung Offenbachs lehnte Frankfurt dankend ab - statt einer "Verwertung" des Pfandes forderte man von Falkensteins lieber die Rückzahlung des Darlehens: Philipp von Falkenstein musste zahlen und blieb auf seinem Müllhaufen namens Offenbach sitzen. Sein Sohn Graf Werner von Falkenstein, der wenig später dieses nichtsnutzige Stück Land im Nachlass vorfand, errichtete "zur Rache" eine Zollgrenze und versuchte, die nach Frankfurt zur Messe anreisenden Händler und Kaufleute abzukassieren. Obendrein begann er, in Offenbach eigene Münzen prägen zu lassen (und das, obwohl das Dorf Offenbach zu dieser Zeit aus weniger als 100 Häusern bestand!). Dieser neidvolle und Hasserfüllte Blick auf den übermächtigen, glanzvollen und prosperierenden Nachbarn Frankfurt, der lächerliche Versuch, es ihm gleichzutun - dieses Verhaltensmuster des Grafen Werner von Falkenstein hat sich bis heute bewahrt. Zum Beispiel beim "Anhang" der Offenbacher Kickers... Anschließend (nach dem Tode des Werner von Falkenstein) ging Offenbach in den Besitz des Grafen von Isenburg über. Die Isenburgs, welche für die nun folgenden etwa drei Jahrhunderte das zweifelhafte Vergnügen hatten, Offenbach ihr eigen nennen zu müssen, gehörten eher in die Rubrik des damals schon verarmten Landadels. Offenbach blieb so das ärmliche und unbedeutende Nest, das es seit jeher war. Irgendetwas Nennenswertes weiß jedenfalls die seriöse Geschichtsforschung aus Offenbach auch während des Mittelalters nicht zu berichten. Wenn sich überhaupt mal ein Geschichtsbuch mit Offenbach befasst, liest sich das so: "Offenbach ist eine Provinzstadt, kein Zweifel. Und es ist nicht einmal eine jener Provinzstädte, die vom Pathos vergangener höfischer Repräsentationsbedürfnisse zehren können. Seine Fürsten waren es gewohnt kleine Brötchen zu backen. Nie war es tonangebend, wie die glänzenden Residenzen es sein konnten, wie es die Metropolen sind für weites Land. Es konnte nicht Zentrum werden, weil es selber im Vorfeld eines Zentrums wuchs, angelehnt und eingezwängt." Offenbach wird österreichisch Als Napoleon Kriege, Macht und Einfluss verlor, sollte die europäische Landkarte 1815 in der sog. "Wiener Konferenz" der Mächte Europas neu geordnet werden. Deutschland wird in eine große Zahl souveräner Einzelstaaten aufgeteilt, Frankfurt behält den Status als "Freie Stadt" und wird als solche sogar Hauptstadt des neu gegründeten "Deutschen Bundes". Und Offenbach? Keiner wollte Offenbach haben; und so wurde es dem österreicherischen Kaiserreich (!) zugeschlagen... Auch in Wien merkte man aber bald, was man sich da eingefangen hatte. Nur etwa ein Jahr lang gehörte Offenbach zu Österreich, dann trat man es 1816 "großzügig" an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt ab - dieses war mit dem mächtigen Österreich verbündet und konnte deshalb das üble Geschenk wohl nicht ablehnen. 1828 hatte man mal wieder die Wahnidee, mit Frankfurt konkurrieren zu wollen. Offenbach schloss mit Preußen ein Zollabkommen und erklärte sich zur Messestadt. Ein kläglich gescheiterter Versuch: Auch Frankfurt trat dem preußischen Zollverein bei, und schon 1836 ging die Offenbacher Messe wieder ein. Wie gesagt: das Wenige, das man von der Offenbacher Geschichte weiß, ist eine Geschichte voller Pleiten, Pech und Pannen. Die preußische Neuordnung Hessens 1866 und die von Preußen ausgehenden Gründung des Deutschen Reichs 1871 führten dann leider dazu, dass erstmals in der Geschichte beider Städte keine Landes- bzw. Fürstentumsgrenze mehr zwischen Offenbach und Frankfurt verlief. Ein Zustand, der bedauerlicher Weise bis heute anhält... Wer ist der "größte Sohn" Offenbachs? Diese ewige Bedeutungslosigkeit, diese ständigen Niederlagen, das Nicht-ernst-genommen-Werden - all das hat sich tief ins kollektive Bewusstsein der Offenbacher eingeprägt. Auf keinem Gebiet menschlichen Daseins - weder in Wissenschaft noch Kultur noch Wirtschaft noch Politik - hat jemals ein Offenbacher irgendetwas geleistet, das überregional auch nur Beachtung gefunden hätte. Wer ist eigentlich "der größte Sohn Offenbachs"? Was ist eine herausragende Leistung eines Offenbachers? Auf welchem Gebiet hat ein Offenbacher jemals Großes oder wenigstens Erwähnenswertes geleistet? Fragen, zu denen es keine Antwort gibt. Diese Stadt hat nichts, aber auch gar nichts - weder ein eigenes Theater noch eine eigene Telefonvorwahl. In all den Jahrhunderten brachte Offenbach zustande: - nichts, gar nichts, nur Ödnis und gähnende Leere. Frankfurt hingegen - Kaiserresidenz, freie Reichsstadt, Ort der Kaiserkrönungen, Stadt des Handels und der Messe, der Bildung, der Künste - wuchs und gedieh. In Frankfurt entwickelte sich das freie Bürgertum, hier prosperierten Wirtschaft und Geist, gründete man Messe und Universität, wurde man DAS mitteleuropäische Handelszentrum. In Frankfurt tagte (in der Paulskirche) das erste deutsche Parlament, Frankfurt ist die Geburtsstadt Goethes, die Heimat der Buchmesse und der Deutschen Bibliothek, hier entstand die "Frankfurter Schule" um Adorno, Marcuse u.a., Rainer Werner Faßbinder ist Frankfurter (und Eintrachtfan!) gewesen usw. usf. - Offenbach hingegen ist intellektuell über das Niveau von Jimmy Hartwig und Hermann Nuber nie hinausgekommen. Wie lassen sich also nun die Gefühle beschreiben, die Frankfurter und Offenbacher wechselseitig füreinander hegen? Mit "Rivalität" hat das, wie einleitend schon erwähnt, nichts zu tun (einen Rivalen nimmt man ernst - welcher Frankfurter hätte aber jemals schon einen Offenbacher ernst genommen?). Vielmehr eher so: Die Offenbacher entwickeln Hass und Neid auf uns, sie spüren ihre Unterlegenheit auf allen Gebieten. Diese Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühle werden durch pubertäre Machtphantasien kompensiert. Das bringt zuweilen skurrile Ergebnisse (man könnte auch sagen: Totgeburten) hervor, wie bspw. die Münzen Werner von Falkensteins, die "Offenbacher Messe" von 1828 oder den OFC Kickers von 1901... Auch dass sich die Offenbacher "Stadtväter" wie trotzige Kinder jahrzehntelang weigerten, dem FVV beizutreten (nur wegen des Namens "Frankfurter Verkehrsverbund"), passt in dieses lächerliche Bild. So wie die unbeholfenen Versuche der Offenbacher, sich ähnlich wie der Rest der Menschheit mittels eines Automobils fortzubewegen (dass die Beherrschung des Autofahrens die intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnittsoffenbachers weit überfordert, erkennen wir leidgeplagten Frankfurter täglich auf unseren Straßen). Wir Frankfurter empfinden die Offenbacher hingegen vor allem als lästig. Die natürlichste Gefühlsregung wäre zwar Mitleid; dies wird aber durch das penetrante Verhalten dieser Möchtegern-Städter verhindert. Nachdem Offenbach in Jahrhunderten noch nicht einen Beweis seiner Daseinsberechtigung geben konnte, wäre es unbestreitbar das Sinnvollste, diese "Stadt" einfach aufzulösen und von der Landkarte verschwinden zu lassen. Leider (wenn auch verständlicherweise) ist aber niemand bereit, die Offenbacher aufzunehmen, weswegen wir das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand wohl noch eine Weile hinnehmen müssen... Notfalls nehmen wir es halt mit Humor. So wie im 19. Jahrhundert der Frankfurter Heimatdichter (übrigens: hat es jemals einen Dichter gegeben, der aus Offenbach stammte?) Friedrich Stoltze: "Was is des Offebach for e Stadt! Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von Aabeginn, daß se net aach von Frankfort sin.". Das Derby Eintracht - Kickers Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund muss man kennen, um das Verhältnis Eintracht/Kickers richtig einzuordnen. Beide - Eintracht wie Kickers - sind in diesem Sinne seit jeher würdige Vertreter ihrer Städte. Die Eintracht war und ist immer wieder für glanzvolle Taten bekannt; zwar fehlt es ihr an Beständigkeit, aber nicht an Höhepunkten glanzvoller Spielkultur (Meisterschaft 1959/Europapokal 1960, die Siebziger, der UEFA-Cup 1980, die frühen Neunziger...). Die Kickers hingegen haben nie "Traumfußball" gespielt. Gewiss, es gab durchaus hin und wieder einen mehr oder minder spektakulären Erfolg, wie bspw. die Vizemeisterschaft 1959. Diese wurden aber äußerst unspektakulär errungen, bieder kickten sich die Kickers voran. Sie hatten nie einen Nationalspieler, kein Offenbacher hat jemals glanzvoll Fußball gespielt. Ihr Idol ist - wie bezeichnend - Hermann Nuber, ein Metzgermeister. Mehr muss man nicht - und mehr kann man auch nicht - zu Offenbacher "Fußballkunst" sagen. In Ermangelung sonstiger Fähigkeiten versuchen sie (Horst Gregorio Canellas in der Saison 70/71!), durch Bestechung und Bescheißen in der Bundesliga zu bleiben; doch selbst mit diesen Mitteln klappt's nicht... Weswegen der beleidigte Südfrüchtehändler sodann den sog. "Bundesligaskandal" aufdeckt - womit er zwar nicht seinen Drecksverein rettet, es aber immerhin schafft, als erster (und bislang letzter) Offenbacher jemals bundesweit Aufsehen erregt zu haben...
Ich hab Tränen in den Augen- aber nur vom lachen. Herrlicher Artikel...
Das Grauen hat einen Namen: Offenbach (sm) Vermutlich hat sie nicht gewusst, was sie anrichtete, die Schwimmerin Antje Buschulte, die am Abend des 5. Juli 2003 im Aktuellen Sportstudio des ZDF die Plastikkugeln für die Partien der ersten Runde des DFB-Pokals zog. Fast 20 Jahre lang waren wir davon verschont geblieben, unsere edlen Adlerträger in das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand schicken zu müssen. Nur unsere Amateure vor dem Derby: Anmerkungen zum Verhältnis Frankfurt / Offenbach hatten in dieser Zeit hin und wieder ein Punktspiel in jener Bruchbude auszutragen, welche die Einheimischen mit dem ihnen eigenen Realitätssinn gerne als "Fußballtempel" bezeichnen und der sich dem objektiven Betrachter doch nur als billige Bausünde präsentiert. Wir hatten schon geglaubt (und mit einer gewissen Erleichterung registriert), dass es nie wieder zu einem Pflichtspiel der ersten Mannschaften dieser zwei so ungleichen Vereine kommen würde. Nun aber bescherte die Pokalauslosung der Region ein Spiel, das - ja das eigentlich niemand so richtig braucht. Viele Menschen - in der Regel jene, die außerhalb Frankfurts geboren und aufgewachsen sind - halten die Begegnung zwischen der Eintracht und den Kickers für ein "normales" Derby, das seinen Reiz eben, wie jedes Derby, aus der "besonderen Rivalität" der beiden Städte beziehe. Das ist Unfug, wer so etwas behauptet, hat keine Ahnung von der Geschichte unserer Region. Ähnlich unsinnig ist die immer wieder auftauchende Behauptung, das Verhältnis zwischen Frankfurt und Offenbach (bzw. Eintracht und Kickers) habe erst aufgrund von Ereignissen in vergleichsweise jüngerer Zeit - z.B. Endspiel 1959 - an Brisanz gewonnen. Auch solche Aussagen treiben einem echten Frankfurter die Zornesröte ins Gesicht. Fgv nimmt daher das nun anstehende "Derby" zum Anlass, ein für allemal mit derartigen Missverständnissen aufzuräumen - und die ganze schreckliche Wahrheit über das Elendsviertel zu enthüllen. Eintracht gegen Kickers ist kein "normales" Derby. Bei allen anderen bekannten und für brisant gehaltenen Derbies begegnen sich entweder zwei Mannschaften aus derselben Stadt (Bayern vs. 1860; HSV vs. St. Pauli) oder eben aus benachbarten Städten, die sich jedoch mehr oder weniger "auf Augenhöhe" begegnen können (Dortmund/ Gelsenkirchen oder Nürnberg/Fürth oder Köln/ Düsseldorf, wobei im letzteren Falle wegen des Niedergangs der Fortuna sich die fußballerischen Rivalitätsgefühle der Domstädter nunmehr nach Leverkusen verschoben haben). Frankfurt und Offenbach hingegen haben sich in weit über 1000 Jahren noch nie, auch nicht annähernd, "auf Augenhöhe" gegenübergestanden. Immer schon war Offenbach nur ein kleines, lästiges, hässliches und, vor allem, total unbedeutendes Anhängsel, das sich hartnäckig an unserem östlichen Stadtrand hielt. Beliebt wie eine Stechmücke, vom Nutzwert eines Parasiten. Es ist deshalb schon von der Terminologie her verfehlt, von einer "historischen Rivalität" zwischen Frankfurt und Offenbach zu sprechen. Frankfurt konnte und musste zu keiner Zeit und in keinerlei Hinsicht jemals Offenbach als "Rivalen" ansehen. Ungleicher als Frankfurt und sein hässliches Furunkel am östlichen Stadtrand können menschliche Siedlungen nicht sein, seit sich der Homo sapiens vor Jahrtausenden entschloss, das Nomadentum aufzugeben und sesshaft zu werden... Die Gefühle, die seit jeher Frankfurter und Offenbacher füreinander empfinden, sind daher gewiss nicht die einer wie auch immer gearteten "Rivalität". Aber wie lässt sich am zutreffendsten beschreiben, was man diesseits und jenseits des Kaiserleikreisels voneinander hält? Nun, wie bei so vielen anderen Fragen des Verhältnisses verschiedener Völker zueinander, scheint auch hier ein Blick auf die Geschichte lehrreich, wenn nicht gar unerlässlich. Es soll ja die Gegenwart nicht verstehen können, wer sich nicht mit der Vergangenheit befasse, heißt es schließlich. Und die Beschäftigung mit der "Offenbacher Stadtgeschichte" ist durchaus amüsant und aufschlussreich. Soweit sich überhaupt Materialien hierzu finden lassen, denn auch die Geschichtsschreibung gehört zu den Kulturtechniken, die in Offenbach nicht gerade auf einen üppig fruchtbaren Boden treffen... Das wenige aber, was zur "Offenbacher Stadtgeschichte" bekannt ist, fügt sich rasch zu einem einheitlichen Bild: Offenbach kam immer zu spät, Offenbach war immer völlig unbedeutend. Niemand hat sich je für diesen weitgehend nutz- und wertlosen Flecken Erde interessiert, keiner schenkte ihm je Beachtung. Das geht nun schon seit mehr als eintausend Jahren so. Was immer man auch in Offenbach unternahm oder unternehmen wollte - es ging schief. Das, und nur das, ist der rote Faden, der sich durch Offenbachs Geschichte zieht. Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat eine "Gründungsgeschichte" - mehr oder weniger historisch belegt und im übrigen angereichert durch Mythos, durch tradierte Volkserzählung. Romulus und Remus gründeten Rom, und die Franken entdeckten auf der Heimkehr von einem Feldzug gegen die Sachsen eine Furt über den Main und gründeten darauf hin Frankfurt. Wer aber wann und aus welchem Grund Offenbach gründete, ist unbekannt. Man weiß es einfach nicht, und im Grunde interessiert's ja auch keinen. 1977 "feierte" Offenbach sein 1000-jähriges Bestehen. Und das nur, weil im Jahre 977 erstmals eine Urkunde die Existenz einer Siedlung Offenbach erwähnt. In besagter Urkunde wurden übrigens Teile des Dorfes verschenkt. Schon damals also war der Müll nichts wert. Frankfurt war zu dieser Zeit schon lange eine "richtige" Stadt mit Mauern und Gräben (838 errichtet), nachdem hier Karl der Große 794 einen Königshof erbauen ließ. Frankfurt beherbergte das kaiserliche Kammergut und wurde (843) Hauptstadt des ostfränkischen Reichs. Von dem in der Schenkungsurkunde 977 erstmals erwähnten Offenbach weiß die Geschichtsschreibung hingegen bis zum Jahr 1372 überhaupt nichts mehr zu berichten. Offenbach an Frankfurt verpfändet Auf ungeklärte Weise war dieses unbedeutende Nest in den Besitz derer zu Falkenstein übergegangen. Philipp von Falkenstein lieh sich im Jahre 1372 von der Stadt Frankfurt 1.000 Gulden und verpfändete dafür Offenbach an den Rat der Stadt Frankfurt! Das war damals gar kein so ungewöhnlicher Vorgang, und auf ähnliche Weise sind bspw. Bornheim und Oberrad "eingemeindet" worden. Glücklicherweise erkannten die damaligen Frankfurter Stadtväter bereits, welch Ei man ihnen ins Nest zu legen versuchte. Die Eingemeindung Offenbachs lehnte Frankfurt dankend ab - statt einer "Verwertung" des Pfandes forderte man von Falkensteins lieber die Rückzahlung des Darlehens: Philipp von Falkenstein musste zahlen und blieb auf seinem Müllhaufen namens Offenbach sitzen. Sein Sohn Graf Werner von Falkenstein, der wenig später dieses nichtsnutzige Stück Land im Nachlass vorfand, errichtete "zur Rache" eine Zollgrenze und versuchte, die nach Frankfurt zur Messe anreisenden Händler und Kaufleute abzukassieren. Obendrein begann er, in Offenbach eigene Münzen prägen zu lassen (und das, obwohl das Dorf Offenbach zu dieser Zeit aus weniger als 100 Häusern bestand!). Dieser neidvolle und Hasserfüllte Blick auf den übermächtigen, glanzvollen und prosperierenden Nachbarn Frankfurt, der lächerliche Versuch, es ihm gleichzutun - dieses Verhaltensmuster des Grafen Werner von Falkenstein hat sich bis heute bewahrt. Zum Beispiel beim "Anhang" der Offenbacher Kickers... Anschließend (nach dem Tode des Werner von Falkenstein) ging Offenbach in den Besitz des Grafen von Isenburg über. Die Isenburgs, welche für die nun folgenden etwa drei Jahrhunderte das zweifelhafte Vergnügen hatten, Offenbach ihr eigen nennen zu müssen, gehörten eher in die Rubrik des damals schon verarmten Landadels. Offenbach blieb so das ärmliche und unbedeutende Nest, das es seit jeher war. Irgendetwas Nennenswertes weiß jedenfalls die seriöse Geschichtsforschung aus Offenbach auch während des Mittelalters nicht zu berichten. Wenn sich überhaupt mal ein Geschichtsbuch mit Offenbach befasst, liest sich das so: "Offenbach ist eine Provinzstadt, kein Zweifel. Und es ist nicht einmal eine jener Provinzstädte, die vom Pathos vergangener höfischer Repräsentationsbedürfnisse zehren können. Seine Fürsten waren es gewohnt kleine Brötchen zu backen. Nie war es tonangebend, wie die glänzenden Residenzen es sein konnten, wie es die Metropolen sind für weites Land. Es konnte nicht Zentrum werden, weil es selber im Vorfeld eines Zentrums wuchs, angelehnt und eingezwängt." Offenbach wird österreichisch Als Napoleon Kriege, Macht und Einfluss verlor, sollte die europäische Landkarte 1815 in der sog. "Wiener Konferenz" der Mächte Europas neu geordnet werden. Deutschland wird in eine große Zahl souveräner Einzelstaaten aufgeteilt, Frankfurt behält den Status als "Freie Stadt" und wird als solche sogar Hauptstadt des neu gegründeten "Deutschen Bundes". Und Offenbach? Keiner wollte Offenbach haben; und so wurde es dem österreicherischen Kaiserreich (!) zugeschlagen... Auch in Wien merkte man aber bald, was man sich da eingefangen hatte. Nur etwa ein Jahr lang gehörte Offenbach zu Österreich, dann trat man es 1816 "großzügig" an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt ab - dieses war mit dem mächtigen Österreich verbündet und konnte deshalb das üble Geschenk wohl nicht ablehnen. 1828 hatte man mal wieder die Wahnidee, mit Frankfurt konkurrieren zu wollen. Offenbach schloss mit Preußen ein Zollabkommen und erklärte sich zur Messestadt. Ein kläglich gescheiterter Versuch: Auch Frankfurt trat dem preußischen Zollverein bei, und schon 1836 ging die Offenbacher Messe wieder ein. Wie gesagt: das Wenige, das man von der Offenbacher Geschichte weiß, ist eine Geschichte voller Pleiten, Pech und Pannen. Die preußische Neuordnung Hessens 1866 und die von Preußen ausgehenden Gründung des Deutschen Reichs 1871 führten dann leider dazu, dass erstmals in der Geschichte beider Städte keine Landes- bzw. Fürstentumsgrenze mehr zwischen Offenbach und Frankfurt verlief. Ein Zustand, der bedauerlicher Weise bis heute anhält... Wer ist der "größte Sohn" Offenbachs? Diese ewige Bedeutungslosigkeit, diese ständigen Niederlagen, das Nicht-ernst-genommen-Werden - all das hat sich tief ins kollektive Bewusstsein der Offenbacher eingeprägt. Auf keinem Gebiet menschlichen Daseins - weder in Wissenschaft noch Kultur noch Wirtschaft noch Politik - hat jemals ein Offenbacher irgendetwas geleistet, das überregional auch nur Beachtung gefunden hätte. Wer ist eigentlich "der größte Sohn Offenbachs"? Was ist eine herausragende Leistung eines Offenbachers? Auf welchem Gebiet hat ein Offenbacher jemals Großes oder wenigstens Erwähnenswertes geleistet? Fragen, zu denen es keine Antwort gibt. Diese Stadt hat nichts, aber auch gar nichts - weder ein eigenes Theater noch eine eigene Telefonvorwahl. In all den Jahrhunderten brachte Offenbach zustande: - nichts, gar nichts, nur Ödnis und gähnende Leere. Frankfurt hingegen - Kaiserresidenz, freie Reichsstadt, Ort der Kaiserkrönungen, Stadt des Handels und der Messe, der Bildung, der Künste - wuchs und gedieh. In Frankfurt entwickelte sich das freie Bürgertum, hier prosperierten Wirtschaft und Geist, gründete man Messe und Universität, wurde man DAS mitteleuropäische Handelszentrum. In Frankfurt tagte (in der Paulskirche) das erste deutsche Parlament, Frankfurt ist die Geburtsstadt Goethes, die Heimat der Buchmesse und der Deutschen Bibliothek, hier entstand die "Frankfurter Schule" um Adorno, Marcuse u.a., Rainer Werner Faßbinder ist Frankfurter (und Eintrachtfan!) gewesen usw. usf. - Offenbach hingegen ist intellektuell über das Niveau von Jimmy Hartwig und Hermann Nuber nie hinausgekommen. Wie lassen sich also nun die Gefühle beschreiben, die Frankfurter und Offenbacher wechselseitig füreinander hegen? Mit "Rivalität" hat das, wie einleitend schon erwähnt, nichts zu tun (einen Rivalen nimmt man ernst - welcher Frankfurter hätte aber jemals schon einen Offenbacher ernst genommen?). Vielmehr eher so: Die Offenbacher entwickeln Hass und Neid auf uns, sie spüren ihre Unterlegenheit auf allen Gebieten. Diese Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühle werden durch pubertäre Machtphantasien kompensiert. Das bringt zuweilen skurrile Ergebnisse (man könnte auch sagen: Totgeburten) hervor, wie bspw. die Münzen Werner von Falkensteins, die "Offenbacher Messe" von 1828 oder den OFC Kickers von 1901... Auch dass sich die Offenbacher "Stadtväter" wie trotzige Kinder jahrzehntelang weigerten, dem FVV beizutreten (nur wegen des Namens "Frankfurter Verkehrsverbund"), passt in dieses lächerliche Bild. So wie die unbeholfenen Versuche der Offenbacher, sich ähnlich wie der Rest der Menschheit mittels eines Automobils fortzubewegen (dass die Beherrschung des Autofahrens die intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnittsoffenbachers weit überfordert, erkennen wir leidgeplagten Frankfurter täglich auf unseren Straßen). Wir Frankfurter empfinden die Offenbacher hingegen vor allem als lästig. Die natürlichste Gefühlsregung wäre zwar Mitleid; dies wird aber durch das penetrante Verhalten dieser Möchtegern-Städter verhindert. Nachdem Offenbach in Jahrhunderten noch nicht einen Beweis seiner Daseinsberechtigung geben konnte, wäre es unbestreitbar das Sinnvollste, diese "Stadt" einfach aufzulösen und von der Landkarte verschwinden zu lassen. Leider (wenn auch verständlicherweise) ist aber niemand bereit, die Offenbacher aufzunehmen, weswegen wir das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand wohl noch eine Weile hinnehmen müssen... Notfalls nehmen wir es halt mit Humor. So wie im 19. Jahrhundert der Frankfurter Heimatdichter (übrigens: hat es jemals einen Dichter gegeben, der aus Offenbach stammte?) Friedrich Stoltze: "Was is des Offebach for e Stadt! Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von Aabeginn, daß se net aach von Frankfort sin.". Das Derby Eintracht - Kickers Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund muss man kennen, um das Verhältnis Eintracht/Kickers richtig einzuordnen. Beide - Eintracht wie Kickers - sind in diesem Sinne seit jeher würdige Vertreter ihrer Städte. Die Eintracht war und ist immer wieder für glanzvolle Taten bekannt; zwar fehlt es ihr an Beständigkeit, aber nicht an Höhepunkten glanzvoller Spielkultur (Meisterschaft 1959/Europapokal 1960, die Siebziger, der UEFA-Cup 1980, die frühen Neunziger...). Die Kickers hingegen haben nie "Traumfußball" gespielt. Gewiss, es gab durchaus hin und wieder einen mehr oder minder spektakulären Erfolg, wie bspw. die Vizemeisterschaft 1959. Diese wurden aber äußerst unspektakulär errungen, bieder kickten sich die Kickers voran. Sie hatten nie einen Nationalspieler, kein Offenbacher hat jemals glanzvoll Fußball gespielt. Ihr Idol ist - wie bezeichnend - Hermann Nuber, ein Metzgermeister. Mehr muss man nicht - und mehr kann man auch nicht - zu Offenbacher "Fußballkunst" sagen. In Ermangelung sonstiger Fähigkeiten versuchen sie (Horst Gregorio Canellas in der Saison 70/71!), durch Bestechung und Bescheißen in der Bundesliga zu bleiben; doch selbst mit diesen Mitteln klappt's nicht... Weswegen der beleidigte Südfrüchtehändler sodann den sog. "Bundesligaskandal" aufdeckt - womit er zwar nicht seinen Drecksverein rettet, es aber immerhin schafft, als erster (und bislang letzter) Offenbacher jemals bundesweit Aufsehen erregt zu haben...
pipapo schrieb: Wollen wir aber fair sein. Etwas Gutes hat's da drüben doch: http://www.rotari.de/
Und da ist am Samstag übrigens Eric Drooker zu Gast, darauf bin ich dann ehrlich gesagt ziemlich neidisch.
Die Hafenbahn(Hard&Heavy EV) musste damals zugemachen weil man es abreißen wollte und jetzt ist doch wieder was drinnen, was für Narren bei der Stadt Oxxenbach.
pipapo schrieb: Wollen wir aber fair sein. Etwas Gutes hat's da drüben doch: http://www.rotari.de/
Und da ist am Samstag übrigens Eric Drooker zu Gast, darauf bin ich dann ehrlich gesagt ziemlich neidisch.
Die Hafenbahn(Hard&Heavy EV) musste damals zugemachen weil man es abreißen wollte und jetzt ist doch wieder was drinnen, was für Narren bei der Stadt Oxxenbach.
Naja, Heavy-Metal-Fans sind ja auch was übles, eine Gefahr für Leib und Leben der Anwohner. Da macht man das besser dicht, und wenn dann etwas Gras drüber gewachsen ist kann ja dann was anderes rein.
pipapo schrieb: Wollen wir aber fair sein. Etwas Gutes hat's da drüben doch: http://www.rotari.de/
Und da ist am Samstag übrigens Eric Drooker zu Gast, darauf bin ich dann ehrlich gesagt ziemlich neidisch.
Die Hafenbahn(Hard&Heavy EV) musste damals zugemachen weil man es abreißen wollte und jetzt ist doch wieder was drinnen, was für Narren bei der Stadt Oxxenbach.
Das "wieder drinnen" ist aber schon wieder da draußen und umgezogen. Aus den selben Gründen.
Die Ösis sind da weg weil sie Angst vor uns Frankfurtern hatten.
Ich glaub eher die sind da weg, weil selbst sie schon wußten das wird nie was mit Offenbach. Frankfurt hätten die Österreicher dagegen bestimmt gerne genommen.
Heißt das jetzt, dass wir mit der U23 da jetzt nächste Saison nen Pflichtspiel haben nach dem Aufstieg von Elversberg?
Ob die Kackers in die Reginaliga aufgenommen werden? Die Frage ist halt wie verträgt sich das mit "den Fans" in noch niedrigeren Klassen wie Hessenliga oder oder!
Übrigens: Die vielfach aufgestellte Behauptung, die hätten uns 2002 die Insolvenz an den Hals gewünscht, kann eigentlich nicht wahr sein. Die haben doch außer uns absolut gar nix. Sieht man ja auch schön an dem Brief.
Welche sportliche Rivalität denn? Die existiert doch seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Offenbacher hält doch nur noch der Neid auf die SGE zusammen. Sportlich sind die für uns doch seit 30 Jahren uninteressant... und für mich ansonsten auch.
Ich geb Dir in mancher Hinsicht recht. Aber die sportliche Rivalität war doch in letzten Jahren sehr begrenzt, da uns doch sportlich Welten trennen. Die echten Derbys haben doch nur noch wir gesetzten Jahrgänge live miterlebt. Und die waren wirklich von einem gnadenlosen Hass geprägt. Es war ja schon sehr tollkühn mit Vereinsemblemen als einzelner durch den Hauptbahnhof zu laufen. Wir waren damals sicherlich auch keine Weisenknaben. Ich kann mich errinnern, dass man auf dem Weg Hauptbahnhof zum Sportdfeld gerne einmal einen Oxxen in die Zugtoilette gesperrt hat und zur nächsten Station weiterfahren lies. Die war damals allerdings in Bebra.
Der Hass wurde damals aber auch bei Oxxen-Mannschaft deutlich. Da gab es mal die taktische Anweisung des Trainers Rehagel:" Tretet den Hölzenbein kaputt!", was fast diese Karriere beendet hat.
Aber das ist, wie gesagt Vergangenheit. Ich kann die Oxxen absolut nicht vermissen.
Von mir aus können sie in die Kreisliga C. Sportliche Rivalitäten sind doch noch genug vorhanden. Die Inzucht wird sicherlich wieder in die erste Liga aufsteigen.
Und wenn der FSV so weiterarbeitet haben wir ja vielleicht demnächst einen zweiten Bundesligisten in Frankfurt. Gott sei Dank ist hier die Rivalität wesentlich freundschaftlicher.
aber durchaus lesenswert!
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Das Grauen hat einen Namen: Offenbach (sm) Vermutlich hat sie nicht
gewusst, was sie anrichtete, die Schwimmerin Antje Buschulte, die am
Abend des 5. Juli 2003 im Aktuellen Sportstudio des ZDF die
Plastikkugeln für die Partien der ersten Runde des DFB-Pokals zog.
Fast 20 Jahre lang waren wir davon verschont geblieben, unsere edlen
Adlerträger in das Elendsviertel an unserem östlichen Stadtrand
schicken zu müssen. Nur unsere Amateure vor dem Derby: Anmerkungen
zum Verhältnis Frankfurt / Offenbach hatten in dieser Zeit hin und
wieder ein Punktspiel in jener Bruchbude auszutragen, welche die
Einheimischen mit dem ihnen eigenen Realitätssinn gerne
als "Fußballtempel" bezeichnen und der sich dem objektiven Betrachter
doch nur als billige Bausünde präsentiert. Wir hatten schon geglaubt
(und mit einer gewissen Erleichterung registriert), dass es nie
wieder zu einem Pflichtspiel der ersten Mannschaften dieser zwei so
ungleichen Vereine kommen würde. Nun aber bescherte die
Pokalauslosung der Region ein Spiel, das - ja das eigentlich niemand
so richtig braucht. Viele Menschen - in der Regel jene, die außerhalb
Frankfurts geboren und aufgewachsen sind - halten die Begegnung
zwischen der Eintracht und den Kickers für ein "normales" Derby, das
seinen Reiz eben, wie jedes Derby, aus der "besonderen Rivalität" der
beiden Städte beziehe. Das ist Unfug, wer so etwas behauptet, hat
keine Ahnung von der Geschichte unserer Region. Ähnlich unsinnig ist
die immer wieder auftauchende Behauptung, das Verhältnis zwischen
Frankfurt und Offenbach (bzw. Eintracht und Kickers) habe erst
aufgrund von Ereignissen in vergleichsweise jüngerer Zeit - z.B.
Endspiel 1959 - an Brisanz gewonnen. Auch solche Aussagen treiben
einem echten Frankfurter die Zornesröte ins Gesicht. Fgv nimmt daher
das nun anstehende "Derby" zum Anlass, ein für allemal mit derartigen
Missverständnissen aufzuräumen - und die ganze schreckliche Wahrheit
über das Elendsviertel zu enthüllen. Eintracht gegen Kickers ist
kein "normales" Derby. Bei allen anderen bekannten und für brisant
gehaltenen Derbies begegnen sich entweder zwei Mannschaften aus
derselben Stadt (Bayern vs. 1860; HSV vs. St. Pauli) oder eben aus
benachbarten Städten, die sich jedoch mehr oder weniger "auf
Augenhöhe" begegnen können (Dortmund/ Gelsenkirchen oder
Nürnberg/Fürth oder Köln/ Düsseldorf, wobei im letzteren Falle wegen
des Niedergangs der Fortuna sich die fußballerischen
Rivalitätsgefühle der Domstädter nunmehr nach Leverkusen verschoben
haben). Frankfurt und Offenbach hingegen haben sich in weit über 1000
Jahren noch nie, auch nicht annähernd, "auf Augenhöhe"
gegenübergestanden. Immer schon war Offenbach nur ein kleines,
lästiges, hässliches und, vor allem, total unbedeutendes Anhängsel,
das sich hartnäckig an unserem östlichen Stadtrand hielt. Beliebt wie
eine Stechmücke, vom Nutzwert eines Parasiten. Es ist deshalb schon
von der Terminologie her verfehlt, von einer "historischen Rivalität"
zwischen Frankfurt und Offenbach zu sprechen. Frankfurt konnte und
musste zu keiner Zeit und in keinerlei Hinsicht jemals Offenbach
als "Rivalen" ansehen. Ungleicher als Frankfurt und sein hässliches
Furunkel am östlichen Stadtrand können menschliche Siedlungen nicht
sein, seit sich der Homo sapiens vor Jahrtausenden entschloss, das
Nomadentum aufzugeben und sesshaft zu werden... Die Gefühle, die seit
jeher Frankfurter und Offenbacher füreinander empfinden, sind daher
gewiss nicht die einer wie auch immer gearteten "Rivalität". Aber wie
lässt sich am zutreffendsten beschreiben, was man diesseits und
jenseits des Kaiserleikreisels voneinander hält? Nun, wie bei so
vielen anderen Fragen des Verhältnisses verschiedener Völker
zueinander, scheint auch hier ein Blick auf die Geschichte lehrreich,
wenn nicht gar unerlässlich. Es soll ja die Gegenwart nicht verstehen
können, wer sich nicht mit der Vergangenheit befasse, heißt es
schließlich. Und die Beschäftigung mit der "Offenbacher
Stadtgeschichte" ist durchaus amüsant und aufschlussreich. Soweit
sich überhaupt Materialien hierzu finden lassen, denn auch die
Geschichtsschreibung gehört zu den Kulturtechniken, die in Offenbach
nicht gerade auf einen üppig fruchtbaren Boden treffen... Das wenige
aber, was zur "Offenbacher Stadtgeschichte" bekannt ist, fügt sich
rasch zu einem einheitlichen Bild: Offenbach kam immer zu spät,
Offenbach war immer völlig unbedeutend. Niemand hat sich je für
diesen weitgehend nutz- und wertlosen Flecken Erde interessiert,
keiner schenkte ihm je Beachtung. Das geht nun schon seit mehr als
eintausend Jahren so. Was immer man auch in Offenbach unternahm oder
unternehmen wollte - es ging schief. Das, und nur das, ist der rote
Faden, der sich durch Offenbachs Geschichte zieht. Jede Stadt, die
etwas auf sich hält, hat eine "Gründungsgeschichte" - mehr oder
weniger historisch belegt und im übrigen angereichert durch Mythos,
durch tradierte Volkserzählung. Romulus und Remus gründeten Rom, und
die Franken entdeckten auf der Heimkehr von einem Feldzug gegen die
Sachsen eine Furt über den Main und gründeten darauf hin Frankfurt.
Wer aber wann und aus welchem Grund Offenbach gründete, ist
unbekannt. Man weiß es einfach nicht, und im Grunde interessiert's ja
auch keinen. 1977 "feierte" Offenbach sein 1000-jähriges Bestehen.
Und das nur, weil im Jahre 977 erstmals eine Urkunde die Existenz
einer Siedlung Offenbach erwähnt. In besagter Urkunde wurden übrigens
Teile des Dorfes verschenkt. Schon damals also war der Müll nichts
wert. Frankfurt war zu dieser Zeit schon lange eine "richtige" Stadt
mit Mauern und Gräben (838 errichtet), nachdem hier Karl der Große
794 einen Königshof erbauen ließ. Frankfurt beherbergte das
kaiserliche Kammergut und wurde (843) Hauptstadt des ostfränkischen
Reichs. Von dem in der Schenkungsurkunde 977 erstmals erwähnten
Offenbach weiß die Geschichtsschreibung hingegen bis zum Jahr 1372
überhaupt nichts mehr zu berichten. Offenbach an Frankfurt verpfändet
Auf ungeklärte Weise war dieses unbedeutende Nest in den Besitz derer
zu Falkenstein übergegangen. Philipp von Falkenstein lieh sich im
Jahre 1372 von der Stadt Frankfurt 1.000 Gulden und verpfändete dafür
Offenbach an den Rat der Stadt Frankfurt! Das war damals gar kein so
ungewöhnlicher Vorgang, und auf ähnliche Weise sind bspw. Bornheim
und Oberrad "eingemeindet" worden. Glücklicherweise erkannten die
damaligen Frankfurter Stadtväter bereits, welch Ei man ihnen ins Nest
zu legen versuchte. Die Eingemeindung Offenbachs lehnte Frankfurt
dankend ab - statt einer "Verwertung" des Pfandes forderte man von
Falkensteins lieber die Rückzahlung des Darlehens: Philipp von
Falkenstein musste zahlen und blieb auf seinem Müllhaufen namens
Offenbach sitzen. Sein Sohn Graf Werner von Falkenstein, der wenig
später dieses nichtsnutzige Stück Land im Nachlass vorfand,
errichtete "zur Rache" eine Zollgrenze und versuchte, die nach
Frankfurt zur Messe anreisenden Händler und Kaufleute abzukassieren.
Obendrein begann er, in Offenbach eigene Münzen prägen zu lassen (und
das, obwohl das Dorf Offenbach zu dieser Zeit aus weniger als 100
Häusern bestand!). Dieser neidvolle und Hasserfüllte Blick auf den
übermächtigen, glanzvollen und prosperierenden Nachbarn Frankfurt,
der lächerliche Versuch, es ihm gleichzutun - dieses Verhaltensmuster
des Grafen Werner von Falkenstein hat sich bis heute bewahrt. Zum
Beispiel beim "Anhang" der Offenbacher Kickers... Anschließend (nach
dem Tode des Werner von Falkenstein) ging Offenbach in den Besitz des
Grafen von Isenburg über. Die Isenburgs, welche für die nun folgenden
etwa drei Jahrhunderte das zweifelhafte Vergnügen hatten, Offenbach
ihr eigen nennen zu müssen, gehörten eher in die Rubrik des damals
schon verarmten Landadels. Offenbach blieb so das ärmliche und
unbedeutende Nest, das es seit jeher war. Irgendetwas Nennenswertes
weiß jedenfalls die seriöse Geschichtsforschung aus Offenbach auch
während des Mittelalters nicht zu berichten. Wenn sich überhaupt mal
ein Geschichtsbuch mit Offenbach befasst, liest sich das
so: "Offenbach ist eine Provinzstadt, kein Zweifel. Und es ist nicht
einmal eine jener Provinzstädte, die vom Pathos vergangener höfischer
Repräsentationsbedürfnisse zehren können. Seine Fürsten waren es
gewohnt kleine Brötchen zu backen. Nie war es tonangebend, wie die
glänzenden Residenzen es sein konnten, wie es die Metropolen sind für
weites Land. Es konnte nicht Zentrum werden, weil es selber im
Vorfeld eines Zentrums wuchs, angelehnt und eingezwängt." Offenbach
wird österreichisch Als Napoleon Kriege, Macht und Einfluss verlor,
sollte die europäische Landkarte 1815 in der sog. "Wiener Konferenz"
der Mächte Europas neu geordnet werden. Deutschland wird in eine
große Zahl souveräner Einzelstaaten aufgeteilt, Frankfurt behält den
Status als "Freie Stadt" und wird als solche sogar Hauptstadt des neu
gegründeten "Deutschen Bundes". Und Offenbach? Keiner wollte
Offenbach haben; und so wurde es dem österreicherischen Kaiserreich
(!) zugeschlagen... Auch in Wien merkte man aber bald, was man sich
da eingefangen hatte. Nur etwa ein Jahr lang gehörte Offenbach zu
Österreich, dann trat man es 1816 "großzügig" an das Großherzogtum
Hessen-Darmstadt ab - dieses war mit dem mächtigen Österreich
verbündet und konnte deshalb das üble Geschenk wohl nicht ablehnen.
1828 hatte man mal wieder die Wahnidee, mit Frankfurt konkurrieren zu
wollen. Offenbach schloss mit Preußen ein Zollabkommen und erklärte
sich zur Messestadt. Ein kläglich gescheiterter Versuch: Auch
Frankfurt trat dem preußischen Zollverein bei, und schon 1836 ging
die Offenbacher Messe wieder ein. Wie gesagt: das Wenige, das man von
der Offenbacher Geschichte weiß, ist eine Geschichte voller Pleiten,
Pech und Pannen. Die preußische Neuordnung Hessens 1866 und die von
Preußen ausgehenden Gründung des Deutschen Reichs 1871 führten dann
leider dazu, dass erstmals in der Geschichte beider Städte keine
Landes- bzw. Fürstentumsgrenze mehr zwischen Offenbach und Frankfurt
verlief. Ein Zustand, der bedauerlicher Weise bis heute anhält... Wer
ist der "größte Sohn" Offenbachs? Diese ewige Bedeutungslosigkeit,
diese ständigen Niederlagen, das Nicht-ernst-genommen-Werden - all
das hat sich tief ins kollektive Bewusstsein der Offenbacher
eingeprägt. Auf keinem Gebiet menschlichen Daseins - weder in
Wissenschaft noch Kultur noch Wirtschaft noch Politik - hat jemals
ein Offenbacher irgendetwas geleistet, das überregional auch nur
Beachtung gefunden hätte. Wer ist eigentlich "der größte Sohn
Offenbachs"? Was ist eine herausragende Leistung eines Offenbachers?
Auf welchem Gebiet hat ein Offenbacher jemals Großes oder wenigstens
Erwähnenswertes geleistet? Fragen, zu denen es keine Antwort gibt.
Diese Stadt hat nichts, aber auch gar nichts - weder ein eigenes
Theater noch eine eigene Telefonvorwahl. In all den Jahrhunderten
brachte Offenbach zustande: - nichts, gar nichts, nur Ödnis und
gähnende Leere. Frankfurt hingegen - Kaiserresidenz, freie
Reichsstadt, Ort der Kaiserkrönungen, Stadt des Handels und der
Messe, der Bildung, der Künste - wuchs und gedieh. In Frankfurt
entwickelte sich das freie Bürgertum, hier prosperierten Wirtschaft
und Geist, gründete man Messe und Universität, wurde man DAS
mitteleuropäische Handelszentrum. In Frankfurt tagte (in der
Paulskirche) das erste deutsche Parlament, Frankfurt ist die
Geburtsstadt Goethes, die Heimat der Buchmesse und der Deutschen
Bibliothek, hier entstand die "Frankfurter Schule" um Adorno, Marcuse
u.a., Rainer Werner Faßbinder ist Frankfurter (und Eintrachtfan!)
gewesen usw. usf. - Offenbach hingegen ist intellektuell über das
Niveau von Jimmy Hartwig und Hermann Nuber nie hinausgekommen. Wie
lassen sich also nun die Gefühle beschreiben, die Frankfurter und
Offenbacher wechselseitig füreinander hegen? Mit "Rivalität" hat das,
wie einleitend schon erwähnt, nichts zu tun (einen Rivalen nimmt man
ernst - welcher Frankfurter hätte aber jemals schon einen Offenbacher
ernst genommen?). Vielmehr eher so: Die Offenbacher entwickeln Hass
und Neid auf uns, sie spüren ihre Unterlegenheit auf allen Gebieten.
Diese Ohnmachts- und Minderwertigkeitsgefühle werden durch pubertäre
Machtphantasien kompensiert. Das bringt zuweilen skurrile Ergebnisse
(man könnte auch sagen: Totgeburten) hervor, wie bspw. die Münzen
Werner von Falkensteins, die "Offenbacher Messe" von 1828 oder den
OFC Kickers von 1901... Auch dass sich die Offenbacher "Stadtväter"
wie trotzige Kinder jahrzehntelang weigerten, dem FVV beizutreten
(nur wegen des Namens "Frankfurter Verkehrsverbund"), passt in dieses
lächerliche Bild. So wie die unbeholfenen Versuche der Offenbacher,
sich ähnlich wie der Rest der Menschheit mittels eines Automobils
fortzubewegen (dass die Beherrschung des Autofahrens die
intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnittsoffenbachers weit
überfordert, erkennen wir leidgeplagten Frankfurter täglich auf
unseren Straßen). Wir Frankfurter empfinden die Offenbacher hingegen
vor allem als lästig. Die natürlichste Gefühlsregung wäre zwar
Mitleid; dies wird aber durch das penetrante Verhalten dieser
Möchtegern-Städter verhindert. Nachdem Offenbach in Jahrhunderten
noch nicht einen Beweis seiner Daseinsberechtigung geben konnte, wäre
es unbestreitbar das Sinnvollste, diese "Stadt" einfach aufzulösen
und von der Landkarte verschwinden zu lassen. Leider (wenn auch
verständlicherweise) ist aber niemand bereit, die Offenbacher
aufzunehmen, weswegen wir das Elendsviertel an unserem östlichen
Stadtrand wohl noch eine Weile hinnehmen müssen... Notfalls nehmen
wir es halt mit Humor. So wie im 19. Jahrhundert der Frankfurter
Heimatdichter (übrigens: hat es jemals einen Dichter gegeben, der aus
Offenbach stammte?) Friedrich Stoltze: "Was is des Offebach for e
Stadt! Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von
Aabeginn, daß se net aach von Frankfort sin.". Das Derby Eintracht -
Kickers Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund muss man kennen, um
das Verhältnis Eintracht/Kickers richtig einzuordnen. Beide -
Eintracht wie Kickers - sind in diesem Sinne seit jeher würdige
Vertreter ihrer Städte. Die Eintracht war und ist immer wieder für
glanzvolle Taten bekannt; zwar fehlt es ihr an Beständigkeit, aber
nicht an Höhepunkten glanzvoller Spielkultur (Meisterschaft
1959/Europapokal 1960, die Siebziger, der UEFA-Cup 1980, die frühen
Neunziger...). Die Kickers hingegen haben nie "Traumfußball"
gespielt. Gewiss, es gab durchaus hin und wieder einen mehr oder
minder spektakulären Erfolg, wie bspw. die Vizemeisterschaft 1959.
Diese wurden aber äußerst unspektakulär errungen, bieder kickten sich
die Kickers voran. Sie hatten nie einen Nationalspieler, kein
Offenbacher hat jemals glanzvoll Fußball gespielt. Ihr Idol ist - wie
bezeichnend - Hermann Nuber, ein Metzgermeister. Mehr muss man nicht -
und mehr kann man auch nicht - zu Offenbacher "Fußballkunst" sagen.
In Ermangelung sonstiger Fähigkeiten versuchen sie (Horst Gregorio
Canellas in der Saison 70/71!), durch Bestechung und Bescheißen in
der Bundesliga zu bleiben; doch selbst mit diesen Mitteln klappt's
nicht... Weswegen der beleidigte Südfrüchtehändler sodann den
sog. "Bundesligaskandal" aufdeckt - womit er zwar nicht seinen
Drecksverein rettet, es aber immerhin schafft, als erster (und
bislang letzter) Offenbacher jemals bundesweit Aufsehen erregt zu
haben...
Ich hab Tränen in den Augen- aber nur vom lachen.
Herrlicher Artikel...
ja dann
http://www.youtube.com/watch?v=4Diu2N8TGKA
http://www.rotari.de/
Und da ist am Samstag übrigens Eric Drooker zu Gast, darauf bin ich dann ehrlich gesagt ziemlich neidisch.
Die Hafenbahn(Hard&Heavy EV) musste damals zugemachen weil man es abreißen wollte und jetzt ist doch wieder was drinnen, was für Narren bei der Stadt Oxxenbach.
Naja, Heavy-Metal-Fans sind ja auch was übles, eine Gefahr für Leib und Leben der Anwohner. Da macht man das besser dicht, und wenn dann etwas Gras drüber gewachsen ist kann ja dann was anderes rein.
Das "wieder drinnen" ist aber schon wieder da draußen und umgezogen. Aus den selben Gründen.
Ja Offenbach wünscht man noch nicht mal euch Ösis!
Die Ösis sind da weg weil sie Angst vor uns Frankfurtern hatten.
Ich glaub eher die sind da weg, weil selbst sie schon wußten das wird nie was mit Offenbach.
Frankfurt hätten die Österreicher dagegen bestimmt gerne genommen.
http://www.op-online.de/sport/kickers-offenbach/kickers-offenbach-verzichtet-gang-schiedsgericht-abstieg-regionalliga-2942688.html
Heißt das jetzt, dass wir mit der U23 da jetzt nächste Saison nen Pflichtspiel haben nach dem Aufstieg von Elversberg?
Genau das.
Ob die Kackers in die Reginaliga aufgenommen werden?
Die Frage ist halt wie verträgt sich das mit "den Fans" in noch niedrigeren Klassen wie Hessenliga oder oder!