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Richard Kress

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Ohne jetzt die Journalisten allzu sehr verteidigen zu wollen, aber der Umgang der Vereine und Spieler hat sich doch wesentlich gewandelt. Die Spieler sollen ja nicht mehr frei Schnauze erzählen, was so vor sich geht, und wenn einer mal was raushaut, wie Rode nach dem Schalkespiel, dann kriegt er direkt vor laufender Kamera ein "unprofessionell" von seinem damaligen Nochchef reingedrückt.

Das Unprofessionelle daran, so sicher Bobics Überzeugung (sofern es nicht um ihn geht) ist, dass die Spieler am besten nur die mit der PR abgesprochenen Statements abzugeben haben. Was aus Journalistensicht meist bedeutet, dass von XY trotz Nachfrage keine Stellungnahme zu bekommen war. Sondern maximal ein abgestimmter Text.

Nach gängiger Lehrmeinung beruhen übrigens mittlerweile 60% aller veröffentlichen Sach-Artikel in Zeitungen, Magazinen und Webseiten auf den PR-Vorlagen, die die Industrie den Journalisten überlässt.
Meist eingeleitet vom Anzeigenverkauf, der gerne anbietet, Anzeigen in redaktionelle, also abgesprochene, bzw. vom Kunden perfekt vorgelegte Artikel einzubetten (was den Wirkungsgrad der Anzeige deutlich erhöht und die Kosten auf Seite der Medien verringert).

Ich kann das zumindest aus meinen bescheidenen Erfahrungen bestätigen, weil alle Artikel die je über mich oder meine kleinen Firmen erschienen sind, letztlich aus meiner Feder stammten. Und dazu musste ich die Journalisten noch nicht mal bestechen. Die haben sich einfach gefreut, dass sie die Arbeit für das Zeilengeld nicht machen mussten und zu ihrem Honorar dann am Ende des Jahres noch von der VG Wort ihre Tantiemen bekommen haben. Und das ist genau das, was sich hinter dem Wörtchen professionell in Sachen Pressearbeit verbirgt.

Von daher ist es für die Journaille in den letzten 30 Jahren einerseits bequemer und einträglicher geworden, von Vorlagen abzuschreiben (oder sie wortgleich zu übernehmen, wenn sie professionell schon in ihrem Stil vorgeschrieben wurden), andererseits aber auch schwerer an nicht freigegebene Informationen zu kommen. Auch mit ein Grund, warum bei der Bild Inhalte so gerne erfunden werden. Das was die Betroffenen oder deren Arbeitgeber rausgeben, ist halt schon in Stromlinienform. Damit lassen sich selten Schlagzeilen machen und wenn doch, war wieder jemand unprofesionell!

Das beutetet nicht, dass ich damit alle Journalisten vom Haken lassen will, was die Qualität ihrer Arbeit angeht. Ganz im Gegenteil, aber sie müssen bei ihrer Recherche deutlich höhere Hürden überwinden als früher.
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philadlerist schrieb:

Nach gängiger Lehrmeinung beruhen übrigens mittlerweile 60% aller veröffentlichen Sach-Artikel in Zeitungen, Magazinen und Webseiten auf den PR-Vorlagen, die die Industrie den Journalisten überlässt.
Meist eingeleitet vom Anzeigenverkauf, der gerne anbietet, Anzeigen in redaktionelle, also abgesprochene, bzw. vom Kunden perfekt vorgelegte Artikel einzubetten (was den Wirkungsgrad der Anzeige deutlich erhöht und die Kosten auf Seite der Medien verringert).

Ich kann das zumindest aus meinen bescheidenen Erfahrungen bestätigen, weil alle Artikel die je über mich oder meine kleinen Firmen erschienen sind, letztlich aus meiner Feder stammten. Und dazu musste ich die Journalisten noch nicht mal bestechen. Die haben sich einfach gefreut, dass sie die Arbeit für das Zeilengeld nicht machen mussten und zu ihrem Honorar dann am Ende des Jahres noch von der VG Wort ihre Tantiemen bekommen haben. Und das ist genau das, was sich hinter dem Wörtchen professionell in Sachen Pressearbeit verbirgt.

Von daher ist es für die Journaille in den letzten 30 Jahren einerseits bequemer und einträglicher geworden, von Vorlagen abzuschreiben (oder sie wortgleich zu übernehmen, wenn sie professionell schon in ihrem Stil vorgeschrieben wurden), andererseits aber auch schwerer an nicht freigegebene Informationen zu kommen.


Was Du als Fakt darstellst, kommt in manchen Druckmedien wie z.B. Fachzeitschriften zwar vor, stimmt in dieser pauschalen Darstellung meiner Kenntnis nach allerdings nicht generell. Gerade bei den hier diskutierten Zeitungen kann ich mir das nur schwer vorstellen.
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Richard Kress schrieb:

Adlerdenis schrieb:


Sein wir mal ehrlich: Wer die Interviews von Möller zu Spielerzeiten kennt, der weiß ja, dass der Mann nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.



Wenn deine Aussage richtig ist, wäre der Verdacht, vielleicht nicht der richtige Leiter des NLZ zu sein, nicht unbegründet oder?


Nein, wäre er nicht.
Erschwerend hinzu kommt, dass Möller keinerlei nennenswerte Erfahrungen und Referenzen im Jugendbereich vorzuweisen hat (und jetzt kommt mir bitte keiner mit Co-Trainer bei Ungarn...dann hätten wir den Loddar nehmen sollen, der war da zumindest mal Chef).
So jemandem dann die Leitung des NLZs zu übertragen, finde ich schon ein wenig seltsam.
Falls Krösche einen erfahrenen Jugendtrainer kennt, der für den Job passt, würde ich Andi Möller - ganz emotionslos und ungeachtet seiner Verfehlungen als Spieler - ersetzen.
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Adlerdenis schrieb:

Richard Kress schrieb:

Adlerdenis schrieb:


Sein wir mal ehrlich: Wer die Interviews von Möller zu Spielerzeiten kennt, der weiß ja, dass der Mann nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.



Wenn deine Aussage richtig ist, wäre der Verdacht, vielleicht nicht der richtige Leiter des NLZ zu sein, nicht unbegründet oder?


Nein, wäre er nicht.
Erschwerend hinzu kommt, dass Möller keinerlei nennenswerte Erfahrungen und Referenzen im Jugendbereich vorzuweisen hat (und jetzt kommt mir bitte keiner mit Co-Trainer bei Ungarn...dann hätten wir den Loddar nehmen sollen, der war da zumindest mal Chef).
So jemandem dann die Leitung des NLZs zu übertragen, finde ich schon ein wenig seltsam.
Falls Krösche einen erfahrenen Jugendtrainer kennt, der für den Job passt, würde ich Andi Möller - ganz emotionslos und ungeachtet seiner Verfehlungen als Spieler - ersetzen.


Falls Herr Krösche Herrn Broich nicht kennen sollte, könnte Andi Möller ihm den ja mal vorstellen. Vielleicht tritt der ja dann ganz gerne wieder etwas weniger kurz.
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greg schrieb:

Möller mag ein netter Mensch sein, aber jemand, der sich solange "falsch" beraten lässt, der ist dann vielleicht doch ein wenig naiv!? Vielleicht hat er sich von all seinen Einflüsterern emanzipiert, allein mir fehlt der Glaube.

Sein wir mal ehrlich: Wer die Interviews von Möller zu Spielerzeiten kennt, der weiß ja, dass der Mann nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.
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Adlerdenis schrieb:


Sein wir mal ehrlich: Wer die Interviews von Möller zu Spielerzeiten kennt, der weiß ja, dass der Mann nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.



Wenn deine Aussage richtig ist, wäre der Verdacht, vielleicht nicht der richtige Leiter des NLZ zu sein, nicht unbegründet oder?