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Domin

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propain schrieb:
Domin schrieb:
propain schrieb:
Aragorn schrieb:

Nochmal für Dich zum nachlesen:

"Der Unterstützerkreis geht eindeutig ins rechtspopulistische und rechtsradikale Milieu hinein", so Güllner.


Ja und, stimmt doch. Aber das stimmt genauso für CDU/CSU.


Das ist aber jetzt nicht Dein Ernst.
Wenn Ihr auf der Suche nach Rechtsradikalen und rechtsradikalem Gedankengut seid, dann schaut Euch mal in unserer Fanszene um, da werdet Ihr auch fündig, leider.


Was soll nicht mein Ernst sein? Mit der CDU/CSU ist bekannt, die haben das regelmäsig in Wahlkämpfen gemacht das sie am rechten Rand Stimmen fischen gegangen sind und das nicht erst seit Koch, die machten das immer wieder ganz bewusst.


Propain, zwischen Unterstützerkreis und Partei, die am rechten Rand fischt, ist ein großer Unterschied. Du implizierst mit Deinem Statement, dass die Partei rechtsradikal unterwandert sei. Das sehe ich nicht so, denn die Inhalte der Partei sind nicht rechtsradikal. Außerdem ist es noch ein weiter Weg von rechtspopulistisch zu rechtsradikal meiner Meinung nach. Aber mein Einwurf kommt eh sehr spät und passt gerade nicht in die laufende Diskussion.
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propain schrieb:
Aragorn schrieb:

Nochmal für Dich zum nachlesen:

"Der Unterstützerkreis geht eindeutig ins rechtspopulistische und rechtsradikale Milieu hinein", so Güllner.


Ja und, stimmt doch. Aber das stimmt genauso für CDU/CSU.


Das ist aber jetzt nicht Dein Ernst.
Wenn Ihr auf der Suche nach Rechtsradikalen und rechtsradikalem Gedankengut seid, dann schaut Euch mal in unserer Fanszene um, da werdet Ihr auch fündig, leider.
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Die Diskussion geht hier aber etwas am Thema vorbei. Es ist doch nicht die Frage, ob Polizei im Stadion sein soll oder nicht. Sondern vielmehr die Frage, wie sollte die Polizei agieren? Ich lese hier in den unterschiedlichsten Blättchen, was ein Fernbleiben der Polizei im Stadion bewirkt oder nicht. Alles idiotische Nebenschauplätze, die da aufgemacht werden. So wie ich den Vorfall auf Schalke verstanden habe, haben sich griechische Fans provoziert gesehen und damit gedroht, einen Eklat zu provozieren, wenn die Polizei diese Provokationen (Bannerschwenken) nicht unterbindet.
Wenn das wirklich so war, dann hat sich die Polizei völlig fehl verhalten.  Wenn ein Schiedsrichter eine spielentscheidende Fehlentscheidung trifft und sich das nachher im Fernsehen ansieht und dann sagt. "OK, ich habe das falsch gesehen, tut mir leid", dann ist die Sache gut. Dass hätte der Innenminister von NRW mal tun können. Es kann doch nicht angehen, dass ich mich provoziert fühle von einer Fahne, die ich nicht sehen will und dann die Polizei in einen Block schicke, um die Fahne zu entfernen. Vielmehr hätte die Polizei die Gewaltandroher umstellen müssen. Wo kommen wir denn dahin, wenn man mit friedlichen Mitteln eine Botschaft rüberbringt, und nur, weil sie irgendjemandem nicht passt, dafür niedergeknüppelt wird?
Die Polizei hat hier die Falschen ins Visier genommen, das ist meine Meinung. ich fühle mich hier auch von einem Wahlplakat vor meiner Haustür provoziert. Ich würde nicht auf die Idee kommen, den Verursacher von der Polizei niederknüppeln zu lassen.
Also: Dieser Einsatz war nicht nur überzogen und völlig unangemessen, er war m.E. sogar strafbar. Dieser Polizeieinsatz auf Schalke müsste rechtlich verfolgt und untersucht werden. Denn dies war eine Straftat der Polizei, so sehe ich das.
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In dieser ganzen Angelegenheit wird jetzt offensichtlich auf Zeit gespielt. Assad bekommt Zeit, wenn er denn für den Giftgasanschlag verantwortlich ist, Spuren zu verwischen, denn es muss jedem klar sein, dass die Sichtung, Zuordnung, Übergabe und Abnahme des Chemiewaffenarsenals nicht innerhalb eines Monats vonstatten geht. Obama bekommt Zeit und kann vielleicht sein Gesicht wahren, wenn er doch nicht zuschlagen müsste. Ich stelle mir immer noch die Frage, welche Berater Obama hat, ihn in so eine Situation zu bringen. Wenn er schlüssig alleine denken kann, dann muss er doch wissen, dass seine Militäraktion zu einem Desaster führen kann.
Erdogan bekommt Zeit, seine Unterstützung noch effektiver den Aufständischen zukommen zu lassen. Er unterstützt natürlich die religiösen Scharfmacher unter den Aufständischen und nicht diese modernen, säkularen Nichtsnutze. Die Aufständischen bekommen auch Zeit, um die Bewegung noch stärker als bisher islamistisch zu unterwandern. Und es wird ganz zum Schluss so ausgehen, wie es immer ausgeht. Der Sieger geht lehr aus.
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Die Diskussion ging hier in der letzten Zeit ziemlich am Thema vorbei und die Frage ist, ob die Auflistung der Beteiligung der USA wirklich weiterhilft. Da kam ja durchaus eine differenzierte Antwort. "Kuba: OK Punkt für Dich". Auch das stimmt nicht ganz. Die USA hatte damals lediglich Batista unterstützt (59 - 61), aber nachdem Batista weg war sind Fidel und Che als allererstes nach Washington gefahren, da sie hofften bei Kennedy Gehör und Verständnis zu finden. Interessanterweise war die UDSSR erst die zweite oder dritte Option. Die USA hat sich dumm verhalten und Kuba der UDSSR in die Arme getrieben. Und dann wurde in Kuba aber mal so richtig aufgeräumt und der heilige Che als Minister lag ganz vorn bei den Säuberungsaktionen. Kein anderer Revolutionär hat soviel Menschenleben in Kuba auf dem Gewissen wie Che. Führt aber jetzt noch weiter vom Thema ab.

In Syrien wäre es unverantwortlich - von wem auch immer unterstützt - einzugreifen. Es gibt keine Pauschallösung und die Situation bei den Rebellen ist sehr unübersichtlich. Zwar gehen die Rebellen davon aus, dass wenn man Assad beseitigt hat der Kampf gegen die Islamisten in den eigenen Reihen beginnt. Aber das ist m.E. Wunschdenken. Ich bin hier erst sehr spät in die Diskussion eingestiegen, aber ich sage das in meinem privaten Freundeskreis schon lange. Man muss in dieser Region die vernünftigen Kräfte zusammenführen und nach (diplomatischen) Lösungen suchen, die nicht nur Syrien betreffen, sondern den gesamten Raum dort. Natürlich haben alle (auch die Vernünftigen) Eigeninteressen. Und die Saudis - das hat hier schon jemand geschrieben - sind die größten Kriegstreiber. Dem stimme ich voll zu. Vorn herum die USA auffordern in den Krieg gegen Assad einzuschreiten und hintenrum die schlimmsten terroristischen Gruppierungen (z.B. Al Khaida) mit Waffen und Finanzen zu bezahlen.
Seit Jahren beobachte ich die Entwicklung im Iran. Im Iran existiert eine sehr gut gebildete intellektuelle Mittelschicht, die alles andere als revanchistisch agiert und die so langsam auch eine Stimme in der iranischen Regierung hat. Ich habe mit einigen dieser Leute schon ausgiebige Diskussionen führen können. Sie sind von einem Pragmatismus geleitet und wollen endlich den Anschluss an die Weltgemeinschaft. Natürlich sind diese Leute religiös, aber sie wissen sehr wohl zu trennen. Auch die Glückwünsche zum jüdischen Neujahrsfest gestern, die der iranische Präsident nach Israel entsendet hat, ist ein starkes Zeichen, leider in unserer Presse etwas untergegangen. Aber ich denke, man muss jetzt auf den Iran zugehen, denn hier gibt es sehr vernünftige Strömungen, die Frieden in der Region als höchstes Gut ansehen. Ich denke auch, dass sich Putin und Obama in ihrem informellen Gespräch Einiges gesagt haben. Ich persönlich verstehe die Haltung Obamas überhaupt nicht. Er hat sich zu früh aus dem Fenster gelehnt und jetzt hat er ein Problem. Warum nicht zurückrudern? Denn, wenn die USA (mit Verbündeten?) einen Schlag gegen Assad ausführt, dann wollen sie ihn nicht wirklich schwächen, sondern nur zeigen, dass es so nicht geht. Ist denn der Giftgaseinsatz jetzt zweifelsfrei geklärt? Wer waren die Verantwortlichen? Ich denke, diese Antwort wird auch Obama (und auch Putin) noch abwarten. Dann wird man sehen....
Langfristig halte ich den Iran und Israel für die Mächte in dieser Region, die am ehesten eine ruhigere Zukunft aushandeln können, unabhängig von der Lage in der Vergangenheit (s. Atombeschuldigungen).
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Brady schrieb:
Domin schrieb:
Brady schrieb:
So Domin welches politsches Zeichen setzten wir in Tel Aviv?


Das bleibt Dir überlassen. Schlag doch mal was vor.

Entschuldige bitte! Aber das hier ist dein Thread. Dein Thema. Und man hat dir eine Frage gestellt. Da kann man auch freundlich darauf antworten.

Also welches Zeichen sollen "wir" setzen, wenn Tel Aviv bei uns zu Gast sein wird?



Ich fand das jetzt nicht unfreundlich. Aber wenn Du meinst es sei unfreundlich gewesen, dann will ich nochmal versuchen, dazu was zu sagen. Wenn die Maccabi-Fans rassistische Äußerungen grundsätzlich in ihrem Repertoire haben, dann finde ich das schändlich und verurteile dies auch. ich hatte ja damals nicht vorgeschlagen, sich mit den Fans von Karabach anzulegen, sondern ein Zeichen zu setzen, da  die  staatstragende Politik sich auf ihre Fahnen geschrieben hat, die armenische Bevölkerung auszulöschen. Bei der israelischen Politik sehe ich den Ausbau der Siedlungen im Westjordanland ebenso als riesige Provokation der palästinensischen  Staatsbürger. Aber es ist doch eine völlig andere Kategorie. Israel strebt doch nicht die Vernichtung der Palästinenser an (höchstens die Ultrarechten), auf der anderen Seite hört man aber immer wieder, dass der Tag komme, an dem man die israelische Bevölkerung ins Meer treibt. Ich bin des Öfteren in der Region und sage ganz ehrlich, dass ich in Israel besser arbeiten kann als etwa in Ägypten oder Jordanien. Es ist einfach etwas entspannter, da man die Religion außen vor lässt, was in muslimischen Ländern kaum möglich ist, obgleich meine Arbeit nix mit Politik zu tun hat.
Ansonsten stimme ich dem letzten Part des vorigen Beitrags nicht so ohne Weiteres zu.
Dass man die Politik Israels kritisieren kann ist völlig klar, aber ich sehe hier jetzt keine Veranlassung zu einer Aktion, wie auch immer sie geartet sein könnte. Was die Fans von Maccabi angeht, da kann ich leider nicht mitsprechen, weil ich das Feld nicht kenne.
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Brady schrieb:
So Domin welches politsches Zeichen setzten wir in Tel Aviv?


Das bleibt Dir überlassen. Schlag doch mal was vor.
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Man kann zu den Artikeln in der FAZ stehen wie man will. Wie es schon vorher gesagt wurde, ist die Gemengelage in Syrien unübersichtlich und von daher wäre es gefährlich von amerikanischer Seite, eine der Parteien rückhaltlos zu unterstützen. Das wissen die Amis seit dem Disaster in Afghanistan am Besten. So muss man das mit dem "weiterlodern" verstehen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass hier der Teufel gegen den Beelzebub agiert. Die Lage ist absolut unübersichtlich und die Assadgegner scheuen genau so wenig vor Greueltaten zurück wie Assads Truppen selbst. Wenn hier jemand eine akzeptable Lösung parat hat, dann bitte schön. Ich glaube, die gibt es derzeit nicht, denn Verhandlungen lehnen ja beide Parteien ab. Wir wissen, dass viele Unschuldige mitleiden und viele Opfer zu beklagen sind, ich bin aber der Überzeugung, dass beiden Lagern dieses Mitgefühl völlig abgeht, es sei denn man kann die Greueltaten der jeweilig anderen Partei zu Propagandazwecken missbrauchen.
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Fred, ein Aufruf für Toleranz ist politisch (genauso wie ein Aufruf zu Intoleranz....) aber ich möchte ein anderes Beispiel bringen und es vielleicht auf den Sport im Allgemeinen ausweiten. Denke an Mexiko Siegerehrung 1968 (Black Panther), denke an Olympiaboykott (glaube es war gegen Russland). Leider muss ich raus und binärste morgen oder vielleicht nochmal heut nacht im Forum. Sorry, aber Vieles ist schon geschrieben und ich wiederhole mich hier dauernd.
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Dirty-Harry schrieb:
Domin schrieb:
Dies ist eine Eröffnung einer Diskussion, die sich in dem Forum "@Homepage: Kritik, Lob und Anregungen" entwickelt hat und zwar insbesondere aufgrund der politischen Lage in Aserbaidschan und des Verhaltens der politischen Führung Aserbaidschans zu seinem Nachbarland Armenien. Die grundsätzliche Frage ist aber: Gehören politische Aktionen ins Stadion?
Ich meine ja, die Frage ist nur welche  und wie kann man sie transportieren?


Abgesehen davon,daß Du für das Spiel heute etwas zu spät bist........

Ich finde,Du solltest Deine Meinung schon etwas näher begründen(warum gehört sie nach deiner Meinung ins Stadion.Und warum hättest du heute was gerne...usw)

Bei einer Diskussionseröffnung schadet es zumindest bei diesem Thema nicht, wenn Du etwas konkreter wirst

Ansonsten teil ich restlos die vorgemachten Aussagen(keine Politik und keine Politiker im Stadion.)


Ich habe dazu schon viel geschrieben...steht weiter oben und es wurde auch schon heiß diskutiert. Das will ich alles nicht mehr wiederholen, weil es zu umfangreich ist (s. Dies & Das ....ernste Diskussionen). dieser Fred sollte hierhin verlagert werden, seinen Ursprung hat er woanders (s.o.)
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Bitte hört auf zu spekulieren, was ich bin, welche Frau ich habe und wo ich im Urlaub war. Da sind alle Spekulationen voll daneben.
Und ich bin beruflich gerade in Paris und kann nicht weg. das ist aber völlig egal, weil es nicht um mich geht. ich wäre an einer ernsten Diskussion interessiert, so bitte nehmt doch die statements zur Kenntnis und wenn ihr inhaltlich was dazu sagen wollt, dann tut es, so wie ich ja auf Eure Einwände reagiere. Ab jetzt aber nur noch auf Ernst zu nehmende.
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lest halt mal in: "@Homepage: Kritik, Lob und Anregungen" im Fred "ernste Diskussionen ....." Da ist schon viel gesagt. Und dann den unsäglichen Artikel in der FNP.....von heute.
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Brady schrieb:
Domin schrieb:
Und wir spielen heute abend gegen eine Mannschaft, die aus einem Land kommt, dass sich brutal hochrüstet, um die Armenier auszulöschen (Rhetorik der armenischen Staatsführung)

Das haben wir vor 60 Jahren auch gemacht...


Aber es war ein Verbrechen und wir haben das zu verantworten. Wer leugnet denn bei uns den Genozid an der jüdischen Bevölkerung? Dein Einwand macht doch die Situation nicht besser. Zu Deiner 2. Frage: nein, bin in Paris.
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Und wir spielen heute abend gegen eine Mannschaft, die aus einem Land kommt, dass sich brutal hochrüstet, um die Armenier auszulöschen (Rhetorik der armenischen Staatsführung)
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Im Stadion wird viel Politik gemacht, ob man es merkt oder nicht. Von den Vereinen, wenn z.B. unter Protest gespielt wird, von Verbänden, wenn Spiele abgesagt werden, von Zuschauern, wenn rassistische Äußerungen fallen und von Fangruppen, wenn Banner ausgerollt werden mit z.B. der Überschrift:
"SGE-Fans gegen Rassismus"
Man kann doch nicht sagen, dass Fussball nichts mit Politik zu tun hat. Fussball kann soviel transportieren und eben auch politische Botschaften . Erinnert Euch an die Ansagen der Spielführer vor dem WM-Endspiel z.B. Und das Stadion kann eben dazu genutzt werden. Man muss ja deswegen noch lange nicht den Spass am Fussball(schauen) verlieren.
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ist geschehen!
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Dies ist eine Eröffnung einer Diskussion, die sich in dem Forum "@Homepage: Kritik, Lob und Anregungen" entwickelt hat und zwar insbesondere aufgrund der politischen Lage in Aserbaidschan und des Verhaltens der politischen Führung Aserbaidschans zu seinem Nachbarland Armenien. Die grundsätzliche Frage ist aber: Gehören politische Aktionen ins Stadion?
Ich meine ja, die Frage ist nur welche  und wie kann man sie transportieren?
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rhoischnook schrieb:
@ Domin:

Deine Relativierung/Entschuldigung finde ich einen sehr guten Zug von Dir.


Folgendes drücke ich jetzt mal sehr, sehr, sehr, sehr, sehr überspitzt und leicht ironisch aus (um jegliche Schärfe aus meinem Post zu nehmen, die ich mitnichten beabsichtige):

Gehe ich ins Stadion, dann möchte ich meine ruhmreiche SGE sehen, den Kick genießen, vor Freude oder vor Verzweiflung weinen. - Aufgrund eines Passes a la Uwe Bein möchte ich den betreffenden Passgeber in den größten Fußballolymp erheben, bei einem verschossenen Elfmeter dem Schützen die [Selbstzensur] an den Hals wünschen. Bei einem Freistoß a la Detari wie im Pokalfinale 1988 freue ich mich so sehr, dass mich die "innere Wallung" so überkommt, dass ich am liebsten mit meiner Holden in trauter Zweisamkeit vereint wäre.

Kurz: Ich will Fußball genießen, Fußball im Stadion und die Atmosphäre genießen.

Macht die ruhmreiche SGE dann das 1:0, dann grabsche ich alle Leute um mich herum denen ich habhaft werden kann. Drücke die, herze die, freue mich mit diesen.

Da mache ich mir keine Gedanken ob da potentielle Frauenschänder, Kinderschläger, Nazis oder sonstige unpopulärer Gruppen vertreten sind. - Ist mein Nebenmann von oben bis unten Tätowiert, dann mache ich mir keine Gedanken ob das ein "knasterfahrungsreicher" Schläger oder sonstwas ist, der wird genauso gegrabscht wie jeder andere im Rausch des Jubels.


Was ich damit etwas lapidar ausdrücken möchte (und zur Diskussion in diesem Thread beitragen möchte) ist folgendes:

Mir geht es im Stadion um Fußball und sonst nichts. - Wird z.B. in "meinem" Block eine Hakenkreuzflagge gezeigt oder sonstiges schändliche symbolische Material, dann bin ich einer der ersten der den Lappen wegreißt.

Es obliegt mir aber nicht in der Kurve weltpolitische Dinge zu beeinflußen. - Dafür sehe ich mich als Fußballfan zum einen nicht in der Lage, zum anderen will ich dies als Fußballfan auch gar nicht. Habe ich Absichten weltpolitisch etwas zu ändern, dann wähle ich andere Plätze als ein Fußballstadion.


Kann ich voll nachvollziehen und verstehen und das geht mir genauso. Andererseits bin ich aber auch so geartet, dass ich zu so einem Spiel gehen könnte (mit eben diesem Karabach-Hintergrund) und da sind vor dem Spiel ja noch keine Himmelhochjauchzend-Szenen angesagt (wie Du sie beschreibst mit Drücken eines jeden der gerade in der nähe ist, usw.) und dann ist man eben im Stadion und startet mal so ne Aktion (natürlich politisch) als Happening (das kann schon auch Spaß machen). Es ist ja so, dass man sich dann im Spiel voll auf die Eintracht konzentriert und fiebert, aber wenn die Dramaturgie des Spiels in den Keller geht, was ja auch oft passiert, dann hat man wieder Zeit, entweder ne Kippe zu rauchen oder sein Aktiönchen durchzuziehen. Es ist nicht so, dass ich zur Eintracht gehe aus politischen Motiven. Nein, das Spiel ist schon das wichtigste, aber man kann Nebenbei eben noch was anderes transportieren. Ich seh das aber in keinem Fall verbissen, ganz im Gegenteil. Spontan, politisch was transportieren und gut isses. Ich erwarte auch kein "Ergebnis", sondern es bringt mir für mich und mein Gewissen was. Ich bin mittlerweile weit davon entfernt zu glauben, dass ich Systeme verändern kann, das glaubten wir mit unseren Demos in den 70er Jahren. Aber bewegt haben die Demos schon was und wenn es nur im Bewusstsein einiger Umstehender war. Ich kann das ganz gut auseinander halten, glaube ich. Einerseits den Spaß am Fussball mit allen Emotionen und andererseits den Spaß an irgendwelchen Aktionen  (ob spontan oder vorbereitet).
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Ich bin zur Zeit in Paris und sehr beschäftigt. Auch wüsste ich nicht so recht, was ich jetzt im Dies & Das eröffnen sollte. Ich habe ja zu dem Konflikt schon mehr als genug gesagt (geschrieben). Denn es sind ja zwei Themen geworden:
1. Der Karabach-Konflikt
2. Gehören politische Aktionen ins Stadion?
Da bin ich jetzt einfach ein wenig verunsichert.....und Pipapo,passt schon, war schon richtig von Dir und mein Spruch war eine Überreaktion.
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vonNachtmahr1982 schrieb:
@ Domin: Es gibt viele Konflikte auf der Welt unterschiedlicher Kulturen und Völker. Sollen wir als Fans von Eintracht Frankfurt jetzt bei jedem Spiel gegen einen Verein, der an so einem Konflikt beteiligt ist, klar Position beziehen ob wir für oder da gegen sind obwohl ein Großteil der Fans von Eintracht Frankfurt weder etwas mit dem bestehenden Konflikt zu tun hat bzw. vermutlich viele gar nicht wissen das er existiert? Dein Ansinnen in aller Ehren aber das würde für mich ein wenig zu weit gehen. Da sind wir dann doch NUR Fußballfans und keine Friedensbotschafter.  


Nun, das ist sicherlich eine ganz persönliche Sache, deswegen würde ich nicht fordern wollen, dass nun alle Fans für eine Sache einstehen oder dagegen sind. Dazu sind die Meinungen zu vielfältig. Es geht ja darum, dass man mit dieser Information jemanden erreicht, ob er dann was draus machen will, ist immer noch seine Sache. Die Aufforderungen sind ja nicht mehr als ein "Denkt mal darüber nach" und wer will, der kann oder darf das im Stadion (oder sonstwo) ruhig thematisieren. Wie gesagt, ich bin nicht so euphorisch zu glauben, dass jetzt alle irgend einem Aufruf folgen. Kleine Zeichen sind auch schon was.
Pipapo, dass Du weiterhin stolz bist, dass Du viele Eintrachtfans vor Schlimmerem bewahrt hast, das sei Dir unbenommen. Ich habe das aber alles schon relativiert, was bedeutet, dass ich Deinen Einwand absolut nachvollziehen kann, aber das sollte jetzt dann mal genug sein, denn die Diskussion hat sich ja jetzt in eine etwas allgemeinere Richtung entwickelt, da muss man nicht unbedingt zu den alten Positionen zurückkehren.