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Tradition, oder wie Dinge sich ändern XXL

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...irgendwann werden in den Bundesligastadien auf dem Anzeigewürfel/der Anzeigetafel die Anfeuerungstexte zu lesen sein, die aktuell gerufen und gesungen werden sollen... dann ist es wie in den USA bei deren großen publikumswirksamen Sportarten... bei dem Gedanken dreht sich mir zwar heftig der Magen um, aber ich sehs schon kommen...

na ja, bei Chelski - ManU war ja die Stimmung zum Glück absolut Top, ganz OHNE soclhe dummen Textvorgaben!!
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Respekt. Das ist die beste Threaderöffnung seit langer langer Zeit. Und die Beiträge/Antworten passen auch dazu. Sehr unaufgeregt und sehr sachlich. Ich kann da fast alles unterschreiben.

Dass er noch nicht zugemüllt wurde, liegt wohl auch mit daran, dass er nicht im 'Hauptforum Unsere Eintracht' steht, sondern hier in diesem 'Nebenforum'. Hab ihn auch nur über den Link aus dem Blog-G entdeckt.

Mehr solcher Threads bitte. Danke.
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Ich bin alt geworden..., ausser bei „Im Herzen von“ kann ich mit den Sangesorgien in der Kurve herzlich wenig anfangen. Da ist mir zur wenig Emotion und zu viel Planung dahinter. Diese Sangeswettbewerbe unabhängig von Spielsituation, Spielstand und Spiel, um sich dann mit anderen Kurven zu vergleichen, ist irgendwie ein eigener Wettbewerb. Meiner nicht, ich schreie lieber ganz ordinär so laut ich kann “Eintracht“.

Aber ob das ein Hauptgrund für die nachlssende Stimmung ist? Vielleicht ist es ganz lapidar der gute Tabellenstand. Erstmals seit Jahren kein Existenz- oder Aufstiegskampf sondern „gepflegte Langeweile“, so wie viele sie sich erhofft haben. Da fehlt der Anreiz, die „Forza SGE“ etc.-Gesänge mit „S-G-E“ zu übertönen (war letzte Saison anders, meine ich). Deshalb habe ich alle Hoffnung, dass sich die Stimmung nächstes Jahr ändert, wenn es wieder um etwas geht (egal in welche Richtung) oder sich viele Fans an das Mittelfeld gewöhnt haben.

Ob dies allerdings für die sich „selber Feiernden“ gilt, weiß ich nicht. Wem die Lautstärke/Kreativität eines Supports (früher hieß das gröhlen) wichtiger ist als das Spiel selbst, der hat irgendetwas falsch oder zumindest anders verstanden. Das die Ultras dies so sehen, hoffe ich nicht, vermutlich aber viele, die gerne in diese Gruppe kommen möchten oder sich als Umfeld begreifen. Das ist ok, nur, jemand mit so einem Verständnis sollte mir nicht mit Begriffen wie „echter Fan“ oder „Tradition“ beim Fussball kommen.

Noch schlimmer ist es, wenn man meint, sich krass asozial (z.B. Flaschenwerfen, Spucken) benehmen zu müssen, gehört dazu, wenn man Fussball auslebt oder zu einer Gruppe gehören will. Das ist Quatsch! Die „Asi’s“ gabs schon immer, klar, auch in den 80ern im alten G-Block haben z.B. ein paar Experten ihren Stehplatz nicht verlassen, um zu pieseln. Aber das waren damals Axxxx und sind es auch heute. Egal welcher Gruppe die nun angehören oder gerne angehören würden.
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hi all,

ich möchte mich erst einmal für die sehr interesanten antworten und beiträge in diesem thread bedanken. ehrlich gesagt hatte ich befürchtet es könnte hin ins unangenehme ausarten und bin positiv überrascht. kein einziger ausrutscher, keinerlei blöde polemik und ernsthafter umgang mit themen, die mir wirklich am herzen liegen.

eine frage wurde mir aber noch nicht ausreichend beantwortet und die finde ich wirklich wichtig, da es häufig als wort und argument,  selten aber als für mich nachvollziehbarer begriff artikuliert wurde und wird.

was bedeutet eigentlich tradition im zusammenhang mit eintracht frankfurt?

peter
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peter schrieb:
hi all,

ich möchte mich erst einmal für die sehr interesanten antworten und beiträge in diesem thread bedanken. ehrlich gesagt hatte ich befürchtet es könnte hin ins unangenehme ausarten und bin positiv überrascht. kein einziger ausrutscher, keinerlei blöde polemik und ernsthafter umgang mit themen, die mir wirklich am herzen liegen.

eine frage wurde mir aber noch nicht ausreichend beantwortet und die finde ich wirklich wichtig, da es häufig als wort und argument,  selten aber als für mich nachvollziehbarer begriff artikuliert wurde und wird.

was bedeutet eigentlich tradition im zusammenhang mit eintracht frankfurt?

peter


Für mich ist Tradition, durch den Isenburger Wald zu laufen und dann vor dem Spiel und nach dem Spiel, vor dem Rückmarsch 1 bis x Schoppen mit den Jungs zu nehmen. Für andere ist das keine Tradition sondern Hin- und Rückweg.

Das Beispiel zeigt z.B. dass Tradition für jeden etwas anderes ist in Bezug auf die Eintracht. Es wird Leute geben die sagen Tradition hat damit nichts zu tun sondern Tradition ist das Tragen von rot-schwarzen oder schwarz-weißen Trikots. Tradition ist die langsam und stetig gewachsene Fangemeinde mit ihren Ritualen. Tradition kann auch sein, dass Erwin Stein mir beim Spiel jedes mal von hinten einen mit der flachen Hand auf die Glatze haut. Ich glaube Tradition ist nicht ohne weiteres allgemein zu erläutern.  

Viele werden das Alter und die Zugehörigkeit in den Oberligen und dann in der Bundesliga als Tradition bezeichen. Aber ist dann ein Verein wie FV 1906 Klickersdorf nicht ebenfalls ein Traditionsverein?

In der Fankommunikation ist die oben angesprochene Fangemeinde meistens damit gemeint, die Eintracht hat eine gewachsene Fangemeinde seit unglaublich vielen Jahren, das haben sogenannte nicht-Traditionsvereine nicht. Das in Zusammenhang mit der Ligazugehörigkeit wird wohl meistens gemeint sein, dazu die Erfolge wie Meister, Pokal, UEFACup usw.

Aber wie als erstes geschrieben, für mich persönlich ist schon der Hinweg Tradition. Und daher halte ich die gesamte Traditionsdebatte für sowieso nicht führbar, da jeder andere Werte mit der Tradition verbindet, Prost.

tobago
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Ich bin da nicht ganz bei tobago.

Wir Fans halten die Tradition höher als es Entscheidungsträger jemals gemacht haben.

Es waren Fans, die die Gründungsurkunde der Viktoria aus dem Container gefischt haben, den der Romeiko zum Ausmisten bestellt hat.

Es waren Fans, die die ganzen Bücher geschrieben haben.

Es waren Fans, die das Museum initiiert haben und die Trophäen nachmachen lassen und die ganzen Ausstellungsstücke besorgt haben.

Es sind die Fans, denen Eintracht Frankfurt zu verdanken hat, dass es Eintracht Frankfurt überhupt noch gibt.

Das ist dieser Kern von Verrückten, denen Eintracht Frankfurt Lebensinhalt ist, die sich dann auch über rosa Schals aufregen. Diejenigen, für die das eben mehr als nur nette Unterhaltung am Wochenende ist.

Vielleicht sind diese Leute jetzt etwas in die Minderheit geraten. Okay, Lauf der Dinge.

Wir fanden aber auch vor 97 die Tetra-Paks schon Scheiße. Und da hieß es auch, dem neuen Sponser, der soo viel Geld bezahlt, müssen wir entgegen kommen, die Eintracht spielt jetzt in blau oder gelb. Ziemlich schnell war die rote Garnitur da. Und das ohne Forum.

Es gab hier schon immer ein stark ausgeprägtes Bewusstsein, wer die Eintracht ist und wofür sie steht. Nicht bei jedem, erst recht nicht bei 51.500, aber genau diese Leute nit dem Bewusstsein waren da, als sonst niemand mehr was mit Eintracht Frankfurt zu tun haben wollte. Und so wenige waren wir gar nicht.

Und eigentlich sind sie noch immer da.

Aber vielleicht sind sie müde.

P.S.: Stimmung im Stadion war am Freitag Scheiße. Spiel war schlecht okay, aber wir haben hier schon ganz anderen Mist gesehen. Und dann haben wir uns halt selbst gefeiert, Plan B halt. Mittlerweile wüsste ich auch nicht mehr warum.
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Für einen längeren Beitrag fehlt mir im Moment ein wenig die Zeit. Der kommt aber in den allernächsten Tagen, denn ich finde das Thema sehr wichtig und auch sehr interessant.
Ich habe mich aber schon länger gefragt, ob ich eigentlich noch als Fan gelte, obwohl ich - wegen eines kranken Vaters - viele Spiele nur noch im TV verfolgen kann (dann aber gerne in einer Sportbar zusammen mit anderen Fans).

Was nun das Anfeuern angeht, dieser gesteuerte Support, hat sich da jemand schon mal überlegt, dass das ein allgemeines gesellschaftliches Problem ist? Betrachten wir doch mal die Spieler: früher gab es - nicht nur bei der Eintracht - viel mehr "Typen". Aber auch in der ganz normalen Gesellschaft, somit auch unter den Fans, gab es mehr Individualisten. So entstanden dann auch ganz spielbezogene Supports, die von ein paar Leutchen ausgingen und dann durch das Stadion schwappten. Heutzutage erwarten wir doch aber geradezu, auch außerhalb des Fußballs, dass uns jemand antreibt, dass uns jemand sagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Das trifft vielleicht auf uns Älteren noch nicht so ganz zu, aber die Jugend wächst damit auf.

Was die rosa Schals angeht: ich mag sie nicht. Aber eine Trägerin eines solchen Schals anzupöbeln wäre so ziemlich das Letzte, was mir einfiele. Irgendwann werden auch diese Teenies verstehen, dass die SGE nicht rosa-weiß ist. Und wenn nicht, auch gut.

Das waren jetzt aber nur ein paar nicht ganz ausgegorene Gedanken. In den nächsten Tagen mehr. Ich werde aber eure Diskussion hier ständig weiter verfolgen.
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als "bekannter aus freiburg"  ( ) habe ich bernie ein bisschen angeschubst, hatte dann aber leider keine zeit mich am fred zu beteiligen.
sorry bernie!
ich habe mein pn nun noch ein bisschen überarbeitet und füge sie mal hier ein, weil ich auch meinen senf dazu geben will:

kannst du meinen eindruck bestätigen, dass heute die mannschaft nicht ein einziges mal von den fans angefeuert worden ist?
unter anfeuern verstehe ich z.b. ein lautes, nach vorne treibendes "EINTRACHT EINTRACHT!!" und ähnliches. was ich heute gehört habe war fast ausschließlich monotoner "aiai-sge, aiai-sge..."-wir-feiern-uns selber-sing-sang, welcher nullkommanull beziehung zum spielgeschehen hatte.
gerade nach dem tor für uns, als die dortmunder dann richtig druck machten (lattenknaller) hörte ich nur "...mit dem jürgen, mit dem jürgen..." und die jungs unten standen mit dem rücken zur wand. zwei minuten später hats gerappelt. echt grausig.
vielleicht hängt der fehlenden "support" (im eigentlichen sinn) der kurve ja auch mit der bereits "gelaufenen" saison (was ich mir so lange gewünscht habe) zusammen.
meine gedanken sind ja nun auch nicht gerade neu. in der "11freunde" stand vor ein paar monaten eine nette kolumne von arndt zeigler (u.a. stadionsprecher von werder), der den vielfach glorifizierten "dauersuport" als selbstbeweihräucherung der fans quasi brandmarkte und den unterschied herausstellte, dass eben nicht mehr versucht wird den spielstand zu gunsten der eigenen mannschaft zu manipulieren, sondern dass der status der fans/ des supports eine eigene werthaltigkeit bekommen hat, der durch die ausführenden damit über (!) die bedeutung des ergebnisses des eigenen teams gestellt wird.
im kern geht es mir darum, dass der eintracht-spieler auf dem platz über dahinplätschernde si-sa-singemaus-gesänge keinerlei leistungssteigerung wird abrufen können. und das war doch mal der sinn von den fangesängen.

gruß von
henk
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100%  zustimmung  

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schusch schrieb:
Ich bin da nicht ganz bei tobago.

....


Aber ich bin eigentlich ganz bei Dir. Nur hast Du das, was ich in einem Satz lapidar als Zugehörigkeit usw. bezeichnet habe noch sehr dataillierter aufgeführt und von der Wertigkeit für Dich nach ganz oben geholt. Ich finde alles das, was Du geschrieben hast auch wichtig und gut, nur sind wir doch total verschieden in der Beurteilung was für uns selbst als Tradition im Sinne von Eintracht Frankfurt zu nennen ist und wo die Wertigkeit für den einzelnen liegt.

Macht nix  

tobago
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tobago schrieb:
... nur sind wir doch total verschieden in der Beurteilung was für uns selbst als Tradition im Sinne von Eintracht Frankfurt zu nennen ist und wo die Wertigkeit für den einzelnen liegt.

Macht nix  

tobago


....und genau das ist der springende und auch schwierige Punkt bei der Traditionsdebatte.
Es gibt zwar gewaltige Schnittmengen, aber das 2 Eintrachtfans den Begriff Tradition exakt gleich definieren halte ich für unwahrscheinlich.

P.S. Gruß an den Anschubser aus Freiburg
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schusch schrieb:
Und dann haben wir uns halt selbst gefeiert, Plan B halt. Mittlerweile wüsste ich auch nicht mehr warum.


...und warum auch nicht?
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Judy59 schrieb:
Was die rosa Schals angeht: ich mag sie nicht. Aber eine Trägerin eines solchen Schals anzupöbeln wäre so ziemlich das Letzte, was mir einfiele.


Dito! Was aber im Forum noch überhaupt nicht diskutiert wird, weshalb werden jetzt schon die Unterschriften-Sammler gegen diesen rosa Mist beschimpft und mit Bier beschüttet???
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peter schrieb:
was bedeutet eigentlich tradition im zusammenhang mit eintracht frankfurt?


Identifikation.
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Rigobert_G schrieb:
schusch schrieb:
Und dann haben wir uns halt selbst gefeiert, Plan B halt. Mittlerweile wüsste ich auch nicht mehr warum.


...und warum auch nicht?



naja, ein "gegenargument" wäre doch, dass man hätte versuchen können die eintracht zum sieg zu schreien?
ganz wertfrei mal nachgefragt vom sessel aus

gruß von
henk
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Rigobert_G schrieb:
schusch schrieb:
Und dann haben wir uns halt selbst gefeiert, Plan B halt. Mittlerweile wüsste ich auch nicht mehr warum.


...und warum auch nicht?



Da meinte ich "früher", nicht Freitag. Nicht mal das haben wir mehr hingekriegt. Ich wüsste auch nicht warum wir das hätten tun sollen.
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Ja, was ist Tradition??

Für mich erst mal eine Art Negativdefinition:

Wenn es Eintracht schlecht geht, kein Geld, keine Spieler, kein Trainer, kein Manager, kein Vereinsarzt (kein Stadion wie 2002 bei Beginn des Abrisses) mehr da ist...

...was bleibt dann??

Dann gibt es noch "die Menschen, die an Eintracht hängen" (Fans, Verrückte, ...), das ist für mich z. B.

ein Bernd Hölzenbein (2002: "Wenn die Eintracht in die Regionalliga muss, werden meine Frau und ich uns die Eintrittskarten kaufen und die Ehrenkarte auf Lebenszeit nicht beanspruchen, denn Eintracht ist dann ja ein armer Verein!"),

ein Rolf Heller, der mit Herrn Lötzbeier und Herrn Patella Weihnachten 1996 am Riederwald sitzt und den Mangel verwaltet an einem großen alten und gediegenen Schreibtisch, während draußen der Putz von den Wänden fällt, am Schreibtisch, an dem große Präsidenten zu großen Zeiten Verträge mit großen Spielern gemacht haben...

Tradition ist für mich die Erinnerung

...an die Vorverkaufsstelle im Oeder Weg in der Turnhalle der Eintracht, wo ich als Jugendlicher hin bin und man musste klingeln, im Büro sass ein älterer Herr im Rentenalter mit beiger Weste im dicken Nebel seiner Zigarre und vor sich die Glückseligkeit: Ein großer Holzksaten mit den vielen bunten Eintrittskarten, jede Farbe hatte eine andere Bedeutung, dem Ziel des Begehrens: "FC Bayern bitte, Schüler!" oder "Kickers Offenbach, bitte, Schüler!"

Ja und dann sehe ich sie in Gedanken wieder spielen: Grabi, Holz, Nickel, Trinklein, Rohrbach, Dr. Kunter, Jürgen Kalb, Roland Weidle, Peter Reichel... und alle anderen... Uwe Kliemann, Bruno Pezzey und die Anderen...

... und ich höre den Stadionsprecher von damals, durchdringend jeweils die wunderbare Ansage: "Das 1:0 für die Eintracht, erzielt von..."

... ich sehe den Motorradfahrer auf der Laufbahn des alten Stadions, der die Filmrollen in der Halbzeit zum HR brachte, wenn Eintracht nicht von den blauen Ü-Wagen des HR direkt zur MAZ ins Funkhaus überspielt wurde, ja dann kam sie entweder in der Sportschau oder bei Motorradfahrer nur im "Hessensport"...

...dann sehe ich HR-Moderator Wolfhard Kuhlins vor meinem geistigen Auge ("und Tschüssjen!")...

...dann höre ich den HR-Rundfunkreporter Joachim Böttcher aufstöhnen (".... und Nickel verzieeeht!!")....

...ich sehe Spieler in ihren Privatwagen hinter der alten Haupttribüne auf den Parkplätzen ankommen und sie nehmen ihre Sporttaschen aus dem Kofferraum...

... ich lerne später einen netten und bescheiden auftretenden älteren Herrn in der U-Bahnstation Eschenheimer Tor kennen, der da jeden Tag wie ich von seiner Arbeit nach Hause fährt, er lächelt eines Tages, als wir über Eintracht sprechen  ("als ICH noch mit Grabowski und Hölzenbein zusammengespielt habe...", "...der Ivica Horvat besucht mich am Wochenende..."), ich frage ihn nicht nach seinem Namen, gucke zuhause lieber in die alten Mannschaftsfotos, es ist Egon Loy, der Torhüter der 59er Meisterelf...

...erinnere ich mich an die Abschiedrede von Präsident Achaz von Thümen anlässlich seines Ausschiedens aus dem Präsidentenamt, der Albert Schweitzer zitierte: "Jahre runzeln die Haut, aber den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele." Der längst verstorbene von Thümen endete mit den Worten: " Und ich wünsche Ihnen in diesem Sinne auch in der Zukunft weiterhin viel Freude mit unserer Eintracht!"

Das alles ist für mich Tradition.

Ja und wenn ich dann am Spieltag vom Bahnhof "Stadion" (Sportfeld...) das Stück durch den Wald gehe und dort den Wechsel der Jahreszeiten erlebe, dann ist das auch Tradition, egal, welche Spieler unsere Farben tragen, egal, wie das Waldstadion gerade heißt, man geht halt hier in Frankfurt "ins Stadion", "an den Bornheimer Hang" "an den Riederwald" oder "ans Brentanobad", die Menschen wissen sofort, welcher Ort das Ziel ist!
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Es gab Zeiten, da wurde bei Grottenkicks im G-Block Feuerchen gezündelt. Aus lauter Langweile...

Grundsätzlich, und ich habe es auch schon Bernie per PM geschrieben: Fußball sind Emotionen und Proleten. So habe ich Fußball kennen und lieben gelernt. Und so liebe ich Fußball auch heute noch. Weil ich beim Fußball ein emotionaler Prolet sein kann.

Wer - um alles in der Welt - ist nur auf diese blöde Idee gekommen Fußball ausdiskutieren zu wollen???

Liegt es daran, dass jetzt mehr 11 Freunde anstatt Kicker oder Bild gelesen wird?

Normalerweise würde ich jetzt schreiben "Gebt mir meinen Sport zurück!". Ich muss nicht ausdiskutieren, weshalb es Caio-Rufe gibt. Ich muss nicht ausdiskutieren, ob die Fans sich in der Kurve selbst feiern dürfen, während ich selbst den Mund im Stadion nicht aufbekomme. Ich muss nicht ausdiskutieren, was offensichtlich Scheisse ist, wie rosa Schals oder diese bargeldlose Karte.

Ich schreibe es nicht, weil sich viele User an den Diskutionen beteiligen, die ich gerne lese. Aber es hat nichts mit meinem Selbstverständnis zu tun. Daher beteilige ich mich nicht oder nur höchst ungern an solchen Threads. Ich finde diese schlicht überflüssig...
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Genau das sage ich schon länger. Mir geht es dermassen auf den Sack das ich mittlerweile nicht mehr singe bzw. sehr selten. Dieses sich selber feiern ist soetwas von scheisse und die kommen sich sooo cool vor die kids.
Früher war ich immer heißer nach dem Spiel, das kam diese Saison erst einmal vor. Leider  
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peter schrieb:
was bedeutet eigentlich tradition im zusammenhang mit eintracht frankfurt?


Adler, Museum, Fan geht vor, Im Herzen von Europa,  Adi Adelmann, Maddin, Matze Thoma, Beve,  Riederwald, Amateure, Äppelwoi, Bembelbar, G-Block-Kutte,............





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