Von mir wird ein Mann gesucht, der Anfang des 17. Jahrhunderts nach Frankfurt kam, eine private Dienstleistung anbot und dann dieselbe Dienstleistung in kaiserlichen Diensten leistete. Wie hieß der Mann, und was war die Dienstleistung?
. In der Organisation eines italienischen Kurierdienstes ist die Familie der Konkurrenz von jetzt an stets eine Nasenlänge voraus. Der Habsburger Kaiser Mathias I. ernennt die bald europaweit etablierte Familie 1615 erblich zu Generalpostmeistern für das gesamte Reich. Faktisch besitzt sie damit das europäische Postmonopol. Einen Brief von Innsbruck nach Brüssel befördern die Postboten der Taxis dank ausgeklügelter Logistik und bester Kartenkenntnis in fünf Tagen – im 17. Jahrhundert ist das praktisch E-Mail-Tempo. Der Aufstieg der Familie vollzieht sich ähnlich rasant. Die Reichsfreiherren von Taxis werden Reichsgrafen, schließlich Reichsfürsten.
Choreographen im Mächte-Ballett: Thurn und Taxis am Reichstag
Getrappel, Gepränge, Gesandtschaft im Schloss 1748 verlegt die Familie auf Betreiben von Kaiser Franz I. ihren Stammsitz von Frankfurt nach Regensburg, um künftig Weltpolitik zu machen.
Merkwürdigerweise verbindet man diese Dienstleistung heute mit seinen (nicht in Frankfurt ansässigen) Nachfolgern. Dies ist aber nur auf deren geschickte PR zurückzuführen, denn anerkanntermaßen hat unser Mann in Frankfurt die entscheidende Entwicklung in die Wege geleitet.
Wie ich gerade sehe, hat er am Anfang im Auftrag der Thurn und Taxis die Post aufgebaut. Dann aber für die schwedische Krone - und das eben alles von Frankfurt aus.
„Eine zentrale Gestalt der frühen Postgeschichte war Johann von den Birghden (1582-1645). Er entwarf einen großen Teil der Postverbindungen im Reich, wobei er selbst stets in Frankfurt am Main agierte....Die Karriere Birghdens begann im Jahr 1599, als er im Alter von 17 Jahren bei der Post in Rheinhausen angestellt wurde. Hier blieb er bis 1610, um die Postverbindung nach Frankfurt am Main einzurichten. Anschließend wechselte er nach Frankfurt selbst, zunächst als Angestellter des kaiserlichen Postmeisters. Nachdem er sich mit diesem überworfen hatte, unterhielt er für einige Jahre eine eigene Postlinie (Frankfurt - Hamburg), die er vom letzten Betreiber gekauft hatte. Ab 1615 war er dann verantwortlicher Postmeister in Frankfurt am Main, bis zum Jahr 1628 im Auftrag der Familie Thurn und Taxis und damit unter dem Schutz des Kaisers, von 1631 bis 1635 im Auftrag der schwedischen Krone. Die Arbeit Birghdens als Postmeister kann unter drei wichtigen Aspekten zusammengefasst werden. Da ist zum einen das große organisatorische Talent, das Birghden nach Ansicht Kremers wie anderer Biografen bewiesen hat. Hinzu kommen die engen Bindungen an den Kaiser und die Familie Thurn und Taxis bzw. später an die schwedische Krone. Sie waren gleichermaßen notwendig wie problematisch, denn einerseits brauchte Birghden den Schutz seiner Herren, andererseits war er in seiner Tätigkeit durch die Konjunkturen des Dreißigjährigen Kriegs sowie die genealogischen Zufälle in den Familien des Kaisers wie der Thurn und Taxis oftmals negativ betroffen. Hierbei ist stets auch mitzubedenken, dass Birghden als Lutheraner lange Zeit in kaiserlichen Diensten geduldet, dann aber nach dem Prager Frieden im Jahr 1635 doch entlassen wurde. Schließlich gestaltete Birghden die Post wie ein privates Wirtschaftsunternehmen. Das heißt, dass die Einnahmen der Post zum großen Teil seine privaten Einnahmen waren. Dasselbe galt freilich auch für die Ausgaben. Im Ergebnis war die Post freilich ein lohnendes Unternehmen. Es waren insbesondere die wirtschaftlichen Aspekte von Post- und Zeitungswesen, die die Arbeit Birghdens äußerst kompliziert gestalteten. Zwar hat er wesentliche Aufbauarbeiten geleistet. Gleichzeitig existierten um 1600 bereits eine Vielzahl privater, landesherrlicher wie städtischer Botendienste, die sich durch ein kaiserliches Monopol nicht widerstandslos auflösen ließen. Birghden hat Prozesse geführt und Konkurrenzunternehmen aufgebaut. Im Ergebnis mischten sich Erfolge mit Rückschlägen. Birghden ist persönlich reich geworden und besaß ein repräsentatives Haus in zentraler Lage. Zudem wurde er vom Kaiser nobilitiert. Gleichwohl, trotz aller Verdienste wurde er in den Jahren 1628 und 1635 entlassen. Daraufhin hat er die verbleibenden zehn Jahre seines Lebens der Verteidigung seines Rufs und seiner Einnahmen gewidmet.“
War wohl doch sehr schwer. Dafür hier der Literaturtip: (tolles Buch!): Kremer, Karl Heinz: Johann von den Birghden 1582-1645. Kaiserlicher und königlich-schwedischer Postmeister zu Frankfurt am Main. (= Presse und Geschichte - Neue Beiträge; Bd. 15). Bremen: Edition lumière, 2005. Leider 39,80 Euro.
Glücklicherweise hat Gründungsgenosse Gründel die Machenschaften des Klassenfeindes sofort entlarvt. Somit steht dem Sieg durch die einzig echte und wahre ML nichts im Wege.
Seit 1894 in der jetzigen Form bekannt,gibts aber schon länger in der Stadt.Von Allergikerin und Ironmännern offensichtlich "heiß"geliebt.Für fast alle Bevölkerungsgruppen geeignet. Was kann das sein.?
Frankfurter Rindswurst ist eine erstmalig 1894 von der Frankfurter Metzgerei Gref-Völsing in Frankfurt hergestellte Wurst aus 100% Rindfleisch. Damit wurde eine Marktlücke erschlossen, denn die damals zahlreich in Frankfurt lebenden Juden wurden als Konsumenten für Brühwürste gewonnen, die sie bislang - da aus unkoscherem Schweinefleisch gefertigt - meist nicht verzehren mochten.
. In der Organisation eines italienischen Kurierdienstes ist die Familie der Konkurrenz von jetzt an stets eine Nasenlänge voraus. Der Habsburger Kaiser Mathias I. ernennt die bald europaweit etablierte Familie 1615 erblich zu Generalpostmeistern für das gesamte Reich. Faktisch besitzt sie damit das europäische Postmonopol. Einen Brief von Innsbruck nach Brüssel befördern die Postboten der Taxis dank ausgeklügelter Logistik und bester Kartenkenntnis in fünf Tagen – im 17. Jahrhundert ist das praktisch E-Mail-Tempo. Der Aufstieg der Familie vollzieht sich ähnlich rasant. Die Reichsfreiherren von Taxis werden Reichsgrafen, schließlich Reichsfürsten.
Choreographen im Mächte-Ballett: Thurn und Taxis am Reichstag
Getrappel, Gepränge, Gesandtschaft im Schloss
1748 verlegt die Familie auf Betreiben von Kaiser Franz I. ihren Stammsitz von Frankfurt nach Regensburg, um künftig Weltpolitik zu machen.
Aber wie heißt der Kerl bloß
Die Arbeit Birghdens als Postmeister kann unter drei wichtigen Aspekten zusammengefasst werden. Da ist zum einen das große organisatorische Talent, das Birghden nach Ansicht Kremers wie anderer Biografen bewiesen hat. Hinzu kommen die engen Bindungen an den Kaiser und die Familie Thurn und Taxis bzw. später an die schwedische Krone. Sie waren gleichermaßen notwendig wie problematisch, denn einerseits brauchte Birghden den Schutz seiner Herren, andererseits war er in seiner Tätigkeit durch die Konjunkturen des Dreißigjährigen Kriegs sowie die genealogischen Zufälle in den Familien des Kaisers wie der Thurn und Taxis oftmals negativ betroffen. Hierbei ist stets auch mitzubedenken, dass Birghden als Lutheraner lange Zeit in kaiserlichen Diensten geduldet, dann aber nach dem Prager Frieden im Jahr 1635 doch entlassen wurde. Schließlich gestaltete Birghden die Post wie ein privates Wirtschaftsunternehmen. Das heißt, dass die Einnahmen der Post zum großen Teil seine privaten Einnahmen waren. Dasselbe galt freilich auch für die Ausgaben. Im Ergebnis war die Post freilich ein lohnendes Unternehmen.
Es waren insbesondere die wirtschaftlichen Aspekte von Post- und Zeitungswesen, die die Arbeit Birghdens äußerst kompliziert gestalteten. Zwar hat er wesentliche Aufbauarbeiten geleistet. Gleichzeitig existierten um 1600 bereits eine Vielzahl privater, landesherrlicher wie städtischer Botendienste, die sich durch ein kaiserliches Monopol nicht widerstandslos auflösen ließen. Birghden hat Prozesse geführt und Konkurrenzunternehmen aufgebaut. Im Ergebnis mischten sich Erfolge mit Rückschlägen. Birghden ist persönlich reich geworden und besaß ein repräsentatives Haus in zentraler Lage. Zudem wurde er vom Kaiser nobilitiert. Gleichwohl, trotz aller Verdienste wurde er in den Jahren 1628 und 1635 entlassen. Daraufhin hat er die verbleibenden zehn Jahre seines Lebens der Verteidigung seines Rufs und seiner Einnahmen gewidmet.“
War wohl doch sehr schwer. Dafür hier der Literaturtip: (tolles Buch!):
Kremer, Karl Heinz: Johann von den Birghden 1582-1645. Kaiserlicher und königlich-schwedischer Postmeister zu Frankfurt am Main. (= Presse und Geschichte - Neue Beiträge; Bd. 15). Bremen: Edition lumière, 2005. Leider 39,80 Euro.
hastemanlink?
Glücklicherweise hat Gründungsgenosse Gründel die Machenschaften des Klassenfeindes sofort entlarvt. Somit steht dem Sieg durch die einzig echte und wahre ML nichts im Wege.
SGE ML-AO
Der Ideologiebeauftragte
Wo du das gerade sagst, die erste Rindswurst wurde in Frankfurt hergestellt. Was war der Grund dafür?