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Das Frankfurt-Quiz

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Vielleicht darf ich? Der Bau der Alten Oper ist bekanntlich von Frankfurter Bürgern initiiert worden, die einen Grundstock an Geld bereitstellten. Welche Gegenleistung forderten sie dafür, an der der Bau beinahe gescheitert wäre?
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Keine Ahnung.
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(Sorry, hatte die Frage von Zwerg Nase noch nicht gesehen)
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Ende 1869 hatten 67 wohlhabende Familien mit einer neuartigen Aktion den Anstoß für die Ausführung dieses Projektes gegeben: gegen ein Vorrecht auf das Abonnement von Logen im neuen Haus wurde der Grundstock des erforderlichen Baukapitals von 480000 Gulden der Stadt Frankfurt zur Verfügung gestellt, unter der Bedingung, daß diese aus öffentlichen Mitteln dann die übrigen Kosten trage
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Der Esel ist die Lösung.Ich Esel.

Als an einem schönen Maientag 1389 die Frankfurter wohlgerüstet auszogen, die Geschlechter an der Spitze, mit ihnen die Zünfte und die Waffenknechte, ein stattlicher Zug, da dachten sie nicht, wie jämmerlich sie heimkehren würden. Es ging gegen den Cronberger Grafen. Der aber hatte sich nach Hilfe umgesehen. Die Herren von Reiffenberg und Hanau und alle Ritter im Taunus, die mißgünstig auf die reiche Stadt herabsahen, sogar die Pfälzer die noch einen besonderen Strauß mit den Frankfurtern auszufechten hatten, taten sich mit ihm zusammen. Als es nun bei Eschborn zum Schlagen kam, war es schon von vornherein für die Städten schlecht bestellt; denn ihre Feinde, fast alle hoch zu Roß, sprengten mit Gewalt in die Fähnlein der Frankfurter hinein und taten ihnen schweren Schaden. Doch auch die Ritter mußten daran glauben, und dem Herrn von Cronberg erstach ein Söldner das Pferd unter dem Leib.

Der Graf sprang sofort aus dem Sattel, lief zurück zum Troß, sich ein anderes Reittier zu holen, fand aber nichts als einen Esel. Eilig bestieg er den friedlichen Grauschimmel, doch der, ungewohnt der schweren Last, bockte, schlug hinten und vorne aus und rannte plötzlich laut schreiend nach seinem eigenen Sinn in den Kampf, mitten unter die Feinde.

Hatten die Frankfurter bisher schon einen schweren Stand gehabt, so wurden sie jetzt völlig verwirrt. Die Schlacht ging verloren, Tote und Verwundete lagen am Boden, fast die Hälfte des Heeres wurde gefangen genommen, darunter alle Metzger, Bäcker, Schlosser und Schuhmacher und viele Herren von den Geschlechtern, so allein drei Holzhausen.

Das war ein bitterer Ausgang für Frankfurt. Es wird nicht berichtet, wer vorerst Brot gebacken und Fleisch beschafft hat, aber der Rat beeilte sich, die Gefangenen auszulösen, ließ es sich vieltausend Gulden kosten, und das alles, weil eine Schlacht verloren gegangen war, die ein Esel gegen die Stadt entschieden hatte.

War der Esel den Frankfurter zum Schaden und Ärger so wild angelaufen, so dachte der Cronberger anders darüber, setzte zwei Eselsohren auf sein Wappen und zeigte es in allen Ehren noch bei meinem Kampf.

In der Kirche zu Cronberg ist das Wappen mit den Eselsohren heute noch zu sehen.
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Früher waren dort die Fulder,heutzutage tifft man dort die besten der Stadt.Wo ist es?
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Äh, Heinz, die Antwort ist grundsätzlich richtig, aber "Vorrecht auf Logen" ist nicht ganz das, was gemeint war.
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Vielleicht ein Tip: Ihre Loge haben die Spender schließlich bekommen. Aber worüber wurde dabei gestritten?
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Die Kosten von Lucaes Entwurf oder der Standort des Bauwerkes?

http://www.sabinehock.de/publikation/tagespresse/tagespresse_24.htm
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Es handelt sich schon um die Logen. Was haben die Mäzene gefordert, und was haben sie bekommen?
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@StefanK
Ich komme einfach nicht drauf.
Bei den Recherchen bin ich aber auf eine PDF Datei mit 355 Seiten zur Frankfurter Geschichte gestoßen.:P Eine wahre Goldmine.
Dieser Fred wird uns also noch eine gewisse Zeit beschäftigen.

Und jetzt sag mir die Lösung oder ich werde mit eienem schweren Nervenfieber aus dem Büro abgeholt
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Sorry, ab und zu muss ich arbeiten (Arbeit ist der Untergang der trinkenden Klasse). Also: Die Mäzene forderten ein ewiges Recht für ihre Familie auf ihre Loge. Schlussendlich wurde ein Recht für 99 Jahre gewährt. Lustig dabei: wäre die Alte Oper vor 1981 wieder aufgebaut gewesen, hätten die Familien noch ein paar Jahre ihr Recht nutzen können (Eröffnung Oper 1880).
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Nachdem sich die (berechtigte) Aufregung über die Bayern-Schnösel und ihren als Schiri verkleideten 12. Mann wieder etwas gelegt hat, wende ich mich wieder der Frankfurter Geschichte zu mit folgender Frage für Kenner:

Über wen hat sich die Stadt Frankfurt im 14. Jhdt. derartig aufgeregt, dass sie die Schleifung einer Burg in der Umgebung von Frankfurt veranlasste?
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Hmmm, ich vermute mal, dass damit die Schelmenburg gemeint sein könnte. Aber ganz sicher bin ich nicht, denn so wirklich geschliffen wurde nicht. Eberhard Schelm zu Bergen war wohl als Raubritter bekannt und versuchte auch mit etwas zweifelhaften Mitteln, die Gerichtshoheit über Bergen zu erlangen. Dafür wurde die Burg Gruckau in Bergen irgendwann von den Frankfurtern belagert. Dummerweisewar wohl auch gerade Winter und der Graben zugefroren.
Die Schelmen hatten wohl nicht damit gerechnet, waren nur wenige Leute und übergaben die Burg. Die Schelme mussten schwören, niemals mehr gegen Frankfurt die Waffen zu erheben und der Stadt außerdem Wachdienste leisten. Das ganze hielt aber wohl nur bis zur hier schon mehrfach erwähnten Kronberger Fehde an. Damals gelang es dem siegreichen Ulrich von Hanau, seinen Lehensmann in Bergen von diesen Pflichten zu befreien. Nur kam der Berger Stamm der Schelmen damit endgültig unter Hanauer Lehensherrschaft.
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google gibt doch etwas dazu her (hätte ich nicht gedacht...) :

Als nach dem Tod Kaiser Friedrichs II. in den Wirren des Interregnums die seit 1279 über Berger Grundbesitz gebietenden Grafen von Hanau zur Ausweitung ihres Territoriums rivalisierende Grundherren verdrängten, gerieten die Schelme in die Vasallität zu Hanau. Wie zahlreiche entmachtete Reichsritter des 14. Jahrhunderts erlagen auch sie bald der Versuchung, verlorene wirtschaftlich Möglichkeiten durch Raubzüge zu ersetzen; dazu boten die von Frankfurt bis nach Thüringen der Handelsstraße über die Höhefolgenden Kaufmannszüge die beste Gelegenheit.

Im Winter 1381/8 machten die Frankfurter diesem Treiben allerdings ein Ende, indem sie über die zugefrorenen Wassergräben in die Burg eindrangen. Sibold und Gerlach Schelm schworen Urfehde, fortan blieben hier die Kaufleute unbelästigt. Ein aufwendigeres Unternehmen gegen die Taunusritterschaft im Frühjahr 1389 sollte zur folgenreichsten Niederlage der Reichsstadt während des Mittelalters werden.

http://people.freenet.de/peterheckert/Hanaukreis.htm

Falsch allerdings: Die Hanauer wurden erst 1429 in den Grafenstand erhoben. Ich habe wohl den Eberhard mit Gerlach Schelm von Bergen verwechselt.
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michi74 schrieb:
google gibt doch etwas dazu her (hätte ich nicht gedacht...) :

Als nach dem Tod Kaiser Friedrichs II. in den Wirren des Interregnums die seit 1279 über Berger Grundbesitz gebietenden Grafen von Hanau zur Ausweitung ihres Territoriums rivalisierende Grundherren verdrängten, gerieten die Schelme in die Vasallität zu Hanau. Wie zahlreiche entmachtete Reichsritter des 14. Jahrhunderts erlagen auch sie bald der Versuchung, verlorene wirtschaftlich Möglichkeiten durch Raubzüge zu ersetzen; dazu boten die von Frankfurt bis nach Thüringen der Handelsstraße über die Höhefolgenden Kaufmannszüge die beste Gelegenheit.

Im Winter 1381/8 machten die Frankfurter diesem Treiben allerdings ein Ende, indem sie über die zugefrorenen Wassergräben in die Burg eindrangen. Sibold und Gerlach Schelm schworen Urfehde, fortan blieben hier die Kaufleute unbelästigt. Ein aufwendigeres Unternehmen gegen die Taunusritterschaft im Frühjahr 1389 sollte zur folgenreichsten Niederlage der Reichsstadt während des Mittelalters werden.

http://people.freenet.de/peterheckert/Hanaukreis.htm

Falsch allerdings: Die Hanauer wurden erst 1429 in den Grafenstand erhoben. Ich habe wohl den Eberhard mit Gerlach Schelm von Bergen verwechselt.

ja, in der Zeit war wohl einiges im Frankfurter Umland in der Richtung los...
ich meine allerdings etwas anderes, nämlich die Raubritter von Bommersheim (Wolf und Ruprecht von Bommersheim), die immer wieder Kaufleute überfielen und ausraubten, wobei der eine oder andere auch zu Tode kam.
Schließlich wurde die Burg deshalb Anfang Februar 1382 dem Erdboden gleichgemacht.
Die Grundmauer der Burg wurde wohl in den neunziger Jahren freigelegt und sind heute hinter der Kirche zu besichtigen. Über die Vorkommnisse selbst gibt es nur wenige Quellen, u. a. Friedrich Philipp Usener: Bommersheim in: Ursella - Quellen und Forschungen zur Geschichte von Oberursel, Frankfurt 1978.
Im internet gibt es nur wenige Hinweise, z.B. unter http://www.oberursel.info/de/stadtinfo/orschel/stadtteile/bommersheim/
Dort heißt es nur lapidar: "1382 Zerstörung der für die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisbaren Burg Bommersheim, da ihr Besitzer die Umgegend als Raubritter verunsichern."

Aber da ich mich in der Frage nicht so konkret ausgedrückt hatte, ist deine Antwort natürlich genauso richtig, liebe Michi und du bist jetzt dran!
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man könnte noch einige ergänzen, z.B. eine Burg in Mittelbuchen und im später öd gewordenen Fechenbach.
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o.k., nächste Frage: Einmal wurde ein Feldherr, der gegen Geldzahlung seinen Abzug anbot, von den Frankfurtern verhöhnt.
Wer war das und warum (was war vorher vorgefallen?)?
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Ich habe da so eine Vermutung.War es dieser unverschämte Lackel?

Albrecht Alcibiades Markgraf von Brandenburg-Kulmbach
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HeinzGründel schrieb:
Ich habe da so eine Vermutung.War es dieser unverschämte Lackel?

Albrecht Alcibiades Markgraf von Brandenburg-Kulmbach


rischdisch!

Aber warum wurde er ausgelacht?


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