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Tour de France 2007

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Ich finde es nicht verkehrt und auch nicht unbedingt heuchlerisch, dass die Berichterstattung eingestellt ist.

Ein grosser Fan des Radsports bin ich zwar nicht, schaue es mir allerdings gerne hin und wieder an. Hierbei -wie auch in anderen Sportarten- lege ich Wert auf einen sauberen Sport.

Dadurch, dass Sponsoren nun die Präsentationsplattform entzogen wurde wird sich wohl der ein oder andere Geldgeber seine Gedanken machen müssen.

So schlecht kann das unter der Prämisse "sauberer Sport" nicht sein.

Wie gesagt wäre es mir lieber, wenn unsere allseits geliebte Telekom mit ihrem Prestigeteam weiter den Anti-Doping-Kurs fährt, dass Geld nicht in andere Projekte steckt und dem andere Teams auch folgen würden/müssten, als dass der Radsport und/oder die traditionsreiche Tour zu Grabe getragen wird.
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Bei einem Normalwert von 4:1 kann man davon ausgehen das er bei einem gemessenen Wert von 24:1 also das 6fache!!! gedopt hat. Finde es nur sehr dreist vor der Tour den Ehrenkodex zu unterschreiben und sich als Saubermann hinzustellen bei diversen Interviews. Auch sein heutiger Kommentar nach den Anschuldigungen "Was? Ich? Wie soll das gehen? Ich habe jetzt erstmal eine OP und kann mich deshalb nicht äußern" ist ja mal völlig daneben
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ich finds schade. Südfrankreich ist eine der schönsten Gegenden in Europa (wie ich finde) und grad jetzt wo die Tour dorthin kommt und man stundenlang geile Berge zu sehen bekommt, senden die nicht mehr...  
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Bonner23 schrieb:
ich finds schade. Südfrankreich ist eine der schönsten Gegenden in Europa (wie ich finde) und grad jetzt wo die Tour dorthin kommt und man stundenlang geile Berge zu sehen bekommt, senden die nicht mehr...    
Hast auch kein Eurosport?
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ultra1984 schrieb:
Bei einem Normalwert von 4:1 kann man davon ausgehen das er bei einem gemessenen Wert von 24:1 also das 6fache!!! gedopt hat. Finde es nur sehr dreist vor der Tour den Ehrenkodex zu unterschreiben und sich als Saubermann hinzustellen bei diversen Interviews. Auch sein heutiger Kommentar nach den Anschuldigungen "Was? Ich? Wie soll das gehen? Ich habe jetzt erstmal eine OP und kann mich deshalb nicht äußern" ist ja mal völlig daneben  


Naja, wenn du aufgrund des Sturzes sprichwörtlich mit einer Hackfresse im Krankenhaus liegst, diverse Knochenbrüche hast und dann den Killshot bekommst, dann wäre ich mit einer solchen pauschalen Aussage wie dieser hier etwas zurückhaltender.
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Die "Titanic" bringt es mal wieder schön auf den Punkt:

Radrennfans,

die Ihr derzeit so irritiert auf ­Eure ehemals großen Vorbilder blickt – jetzt mal unter uns: Es war doch völlig offensichtlich, daß im Radrennsport die letzten Jahrzehnte auf Biegen und Brechen gedopt wurde. Denn, schaut mal: Woher hätten die Radfahrer denn sonst immer genauso schnell fahren können sollen wie die Motorräder?

Titanic
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Ich finds gut, das die ganzen Mode-Radsportfans der letzten Jahre jetzt wieder die sauberen Olympischen Spiele und die fairen Boxkämpfe mit Don King gucken können und sich die Radsportfans weiter wie seit Jahren an der Übertragung bei Eurosport erfreuen können.
Die Einnahme von Mittelchen ist so alt wie dieser Sport und die  Tour selbst. Ich komme aus ner Radsportfamilie, hab das selbst betrieben und bin unter Rennfahrern aufgewachsen. Jeder der sich ernsthaft mit diesem Sport beschäftigt weiß was da abgeht und was diese Leute leisten.
Diesere naive Glauben, die wären ohne Doping nur ganz normale Radfahrer und kämen ohne keinen Berg hoch ist einfach nur lächerlich. Die Leistungen muss man trotzdem bringen können, Spritzen allein helfen da nicht weiter. Ich halts da lieber mit den Franzosen und allen andern radsportverrückten Nationen und amüsier mich über die deutsche Moralhuberei und zolle der Leistung der Pedaleure Respekt.
Die Tour-Karawane zieht weiter, auch ohne ARD/ZDF-Dummbabbler  
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schwarzer_geier schrieb:
Ich finds gut, das die ganzen Mode-Radsportfans der letzten Jahre jetzt wieder die sauberen Olympischen Spiele und die fairen Boxkämpfe mit Don King gucken können und sich die Radsportfans weiter wie seit Jahren an der Übertragung bei Eurosport erfreuen können.
Die Einnahme von Mittelchen ist so alt wie dieser Sport und die  Tour selbst. Ich komme aus ner Radsportfamilie, hab das selbst betrieben und bin unter Rennfahrern aufgewachsen. Jeder der sich ernsthaft mit diesem Sport beschäftigt weiß was da abgeht und was diese Leute leisten.
Diesere naive Glauben, die wären ohne Doping nur ganz normale Radfahrer und kämen ohne keinen Berg hoch ist einfach nur lächerlich. Die Leistungen muss man trotzdem bringen können, Spritzen allein helfen da nicht weiter. Ich halts da lieber mit den Franzosen und allen andern radsportverrückten Nationen und amüsier mich über die deutsche Moralhuberei und zolle der Leistung der Pedaleure Respekt.
Die Tour-Karawane zieht weiter, auch ohne ARD/ZDF-Dummbabbler    


Kann ich nicht nachvollziehen.  Welcher Leistung zollst du Respekt. Der von BASF, Hoechst oder JenaPharm?

Versteh mich nicht falsch. Ich bin alles andere als naiv.

Ich halte dies schlicht und ergreifend für Betrug. Weniger am Zuschauer als  ( der will anscheinend beschissen werden) als am Sportler. Da meine Töchter selbst Leistungssport betreiben, lege ich auf solche Machenschaften keinen Wert.  Es gibt Menschen die 5- bis 6 mal die Woche trainieren , die von solchen  Arschgeigen um ihren Erfolg gebracht werden. Es ekelt mich an.
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Wie hiess eigentlich der Profifussballer, der wegen eines Nasensprays des Dopings überführt wurde?  

Ok, schlechtes Beispiel...

Wer hier allerdings ernsthaft glaubt, unser Fussball wäre rein, der ist meines Erachtens ein wenig Betriebsblind.

(Dieser Einwurf soll keine Verteidigung für den Radsport sein, allerdings sehe ich , dass wir gerne auch mit zweierlei Maß messen.)
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Es ist immernoch eine riesige Leistung was die Jungs da vollbringen, selbst mit Doping.

Die Frage ist nur, ob man sich als Profi nicht eher selber bescheißt, wenn man sauber ist und weiß dass wohl 95% der anderen nicht sauber ist.

Ich schätze mal 98% der Fahrer sind gegen Doping, aber um sich selbst nicht aller Chancen zu berauben, wird man zum Mitmachen "gezwungen". So traurig es ist, dafür muss man dann doch schon wieder Verständnis aufbringen.

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HeinzGründel schrieb:


Kann ich nicht nachvollziehen.  Welcher Leistung zollst du Respekt. Der von BASF, Hoechst oder JenaPharm?


Heinz, Pharmafirmen fahren keine 40000 Trainingskilometer im Jahr oder 3 Wochen lang durch die französische Wallachei, das sind immer noch die Sportler. Glaubst du du könntest das nach einem Jahr Behandlung von Doc Fuentes?
Ja, ich hab da ne andere Einstellung dazu, weil ich aus dem Metier komme und schon fast gleich nachdem ich laufen konnte auf nem Rennrad saß und einschätzen kann was hinter diesen Qualen steht. Und das ist nicht nur de Doc mit dem Blutbeutel.
Diese Jungs haben sich in früheren Jahren Kokain, Amphetamin und andere wahre Drogen reingezogen und das ganz ohne ärztliche Aufsicht, dagegen ist das heutzutage kontrolliertes Risiko, das jeder der beteiligten mit sich selbst ausmachen kann.
Mir gehen nur die Leute auf den Senkel die Radsport erst mit Jan Ullrich entdeckt haben, jahrelang bescheurte magentafarbene Fähnchen schwangen und jetzt alle laut Betrug schreien. Was im Radsport abläuft ist seit Jahrzehnten bekannt und wenn man das nicht mag soll man es halt nicht anschauen und fertig.

HeinzGründel schrieb:

Ich halte dies schlicht und ergreifend für Betrug. Weniger am Zuschauer als  ( der will anscheinend beschissen werden) als am Sportler. Da meine Töchter selbst Leistungssport betreiben, lege ich auf solche Machenschaften keinen Wert.  Es gibt Menschen die 5- bis 6 mal die Woche trainieren , die von solchen  Arschgeigen um ihren Erfolg gebracht werden. Es ekelt mich an.


Als Jurist weißt du doch, das zum Betrug zwei Vertragspartner gehören, oder? Jeder der Profirennfahrer wird weiß auf welches System er sich dort einlässt und alle machen es mit.
Diese ganze Gesellschaftssystem hier baut auf bescheißen und beschissen werden auf, wieso sollte der Sport davon ausgenommen sein?
Wenn die ÖR-Sender es mit ihrem Moralgetue ernst meinen müssten sie nämlich ganz schnell aus allen Sportübertragungen aussteigen, keine betrügerischen Politiker labern lassen, playbacksingende Volksmusikanten, insiderhandelverseuchte Börsenberichterstattung , weltfremde Vorabendserien etc. pp. aus dem Programm nehmen. Wo fängt den hier die Moral an und wo hört sie auf?
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Irgendwie juckt es mich nicht, ich gucke weiter..

Ich hab sowieso die ganze Zeit Eurosport geguckt, nicht weil ich die Augen vor Doping verschliessen wollte, sondern weil mir das plötzliche Moralapostel-Auftretren von ARD und ZDF tierisch auf die Eier geht. Jahrelang war allen klar, wie massiv gedopt wird - und gesendet haben sie eine Jan Ullrich-Homestory.

Kann das auch nicht so genau erklären, aber ich glaube es liegt daran, dass mir am Radsport an sich nicht so viel liegt. Ich find's ganz interessant das 3 Wochen pro Jahr zu sehen und letztendlich ist es mir egal, wer da wie seine Gesundheit zerstört. Wäre anders, wenn es um eine Sportart ginge an der mein Herz hängt.

Das Problem, das angegangen werden muss ist der Jugend- und Amateuersport. Bei den Profis wird immer so viel Geld im Spiel sein, dass es sich rentiert neue, nicht entdeckbare, Dopingmethoden zu entwickeln bzw. sehr sehr aufwendige zu nutzen (vgl. Fuentes). Aber im Amateur- und Jugendbereich ist das Geld dafür nicht da, dort wären großflächige Kontrollen auf die "üblichen Verdächtigen" sehr viel effektiver. Dort wäre das Geld für die  Dopingkontrollen effektiver und sinnvoller angelegt.

Das allerdings Teams wie Astana ("Warum wir komplett in schwarz statt in Teamkleidung trainieren..? Ähh...NUR SPORTLICHE FRAGEN!") und Discovery ("Was spricht denn gegen Ivan Basso?") mitfahren dürfen ist eine Farce, deswegen fand ich es auch ganz amüsant als sich in einer Etappe sowohl Vino wie auch Klöten auf die Nase gelegt haben. Und Sinkewitz knallt auf nen Rentner...Karma anyone?
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schwarzer_geier schrieb:
HeinzGründel schrieb:


Kann ich nicht nachvollziehen.  Welcher Leistung zollst du Respekt. Der von BASF, Hoechst oder JenaPharm?


Heinz, Pharmafirmen fahren keine 40000 Trainingskilometer im Jahr oder 3 Wochen lang durch die französische Wallachei, das sind immer noch die Sportler. Glaubst du du könntest das nach einem Jahr Behandlung von Doc Fuentes?
Ja, ich hab da ne andere Einstellung dazu, weil ich aus dem Metier komme und schon fast gleich nachdem ich laufen konnte auf nem Rennrad saß und einschätzen kann was hinter diesen Qualen steht. Und das ist nicht nur de Doc mit dem Blutbeutel.
Diese Jungs haben sich in früheren Jahren Kokain, Amphetamin und andere wahre Drogen reingezogen und das ganz ohne ärztliche Aufsicht, dagegen ist das heutzutage kontrolliertes Risiko, das jeder der beteiligten mit sich selbst ausmachen kann.
Mir gehen nur die Leute auf den Senkel die Radsport erst mit Jan Ullrich entdeckt haben, jahrelang bescheurte magentafarbene Fähnchen schwangen und jetzt alle laut Betrug schreien. Was im Radsport abläuft ist seit Jahrzehnten bekannt und wenn man das nicht mag soll man es halt nicht anschauen und fertig.

HeinzGründel schrieb:

Ich halte dies schlicht und ergreifend für Betrug. Weniger am Zuschauer als  ( der will anscheinend beschissen werden) als am Sportler. Da meine Töchter selbst Leistungssport betreiben, lege ich auf solche Machenschaften keinen Wert.  Es gibt Menschen die 5- bis 6 mal die Woche trainieren , die von solchen  Arschgeigen um ihren Erfolg gebracht werden. Es ekelt mich an.


Als Jurist weißt du doch, das zum Betrug zwei Vertragspartner gehören, oder? Jeder der Profirennfahrer wird weiß auf welches System er sich dort einlässt und alle machen es mit.
Diese ganze Gesellschaftssystem hier baut auf bescheißen und beschissen werden auf, wieso sollte der Sport davon ausgenommen sein?
Wenn die ÖR-Sender es mit ihrem Moralgetue ernst meinen müssten sie nämlich ganz schnell aus allen Sportübertragungen aussteigen, keine betrügerischen Politiker labern lassen, playbacksingende Volksmusikanten, insiderhandelverseuchte Börsenberichterstattung , weltfremde Vorabendserien etc. pp. aus dem Programm nehmen. Wo fängt den hier die Moral an und wo hört sie auf?


Naja, Betrug im allgemeinen Sprachgebrauch und im juristischen sind zwei Paar Schuhe. Aber: Ich hab letztens erst ne Dr. -Arbeit zum Thema -Doping im Sport=strafrechtlicher Betrug- gesehen.
Und ganz so abwägig ist das nicht.
Für nen strafrechtlichen Betrug, muss bei einem anderen, durch Täuschung ein Irrtum erweckt werden, welcher zu einer Vermögensverfühung führt, welche wiederum kausal in einem Vermögensschaden mündet.
Ob dies hier der Fall ist müsste subsumiert werden. Dafür ist es mir jetzt aber zu spät. Aber dass man die Punkte da drunter bekommt kann ich mir schon vorstellen.
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schwarzer_geier schrieb:
HeinzGründel schrieb:


Kann ich nicht nachvollziehen.  Welcher Leistung zollst du Respekt. Der von BASF, Hoechst oder JenaPharm?


Heinz, Pharmafirmen fahren keine 40000 Trainingskilometer im Jahr oder 3 Wochen lang durch die französische Wallachei, das sind immer noch die Sportler. Glaubst du du könntest das nach einem Jahr Behandlung von Doc Fuentes?
Ja, ich hab da ne andere Einstellung dazu, weil ich aus dem Metier komme und schon fast gleich nachdem ich laufen konnte auf nem Rennrad saß und einschätzen kann was hinter diesen Qualen steht. Und das ist nicht nur de Doc mit dem Blutbeutel.
Diese Jungs haben sich in früheren Jahren Kokain, Amphetamin und andere wahre Drogen reingezogen und das ganz ohne ärztliche Aufsicht, dagegen ist das heutzutage kontrolliertes Risiko, das jeder der beteiligten mit sich selbst ausmachen kann.
Mir gehen nur die Leute auf den Senkel die Radsport erst mit Jan Ullrich entdeckt haben, jahrelang bescheurte magentafarbene Fähnchen schwangen und jetzt alle laut Betrug schreien. Was im Radsport abläuft ist seit Jahrzehnten bekannt und wenn man das nicht mag soll man es halt nicht anschauen und fertig.

HeinzGründel schrieb:

Ich halte dies schlicht und ergreifend für Betrug. Weniger am Zuschauer als  ( der will anscheinend beschissen werden) als am Sportler. Da meine Töchter selbst Leistungssport betreiben, lege ich auf solche Machenschaften keinen Wert.  Es gibt Menschen die 5- bis 6 mal die Woche trainieren , die von solchen  Arschgeigen um ihren Erfolg gebracht werden. Es ekelt mich an.


Als Jurist weißt du doch, das zum Betrug zwei Vertragspartner gehören, oder? Jeder der Profirennfahrer wird weiß auf welches System er sich dort einlässt und alle machen es mit.
Diese ganze Gesellschaftssystem hier baut auf bescheißen und beschissen werden auf, wieso sollte der Sport davon ausgenommen sein?
Wenn die ÖR-Sender es mit ihrem Moralgetue ernst meinen müssten sie nämlich ganz schnell aus allen Sportübertragungen aussteigen, keine betrügerischen Politiker labern lassen, playbacksingende Volksmusikanten, insiderhandelverseuchte Börsenberichterstattung , weltfremde Vorabendserien etc. pp. aus dem Programm nehmen. Wo fängt den hier die Moral an und wo hört sie auf?


Geier, du hast schon Rest, und ich respektiere die Radprofis auch für ihre Leistung, ob mit oder ohne Doping, denn wie ein Mediziner im Selbstversuch herrausgefunden hat, steigert die Einnahme von EPO das Leistungsvermögen um ca. 15% (natürlich ist das bei einer Versuchsperson nicht repräsentativ). Teilen wir die Leistung der Fahrer also durch 1,15 und wir sind immer noch bei einer sehr hohen Eigenleistung.
Die Verbindung aus Nicht-erwischt-werden-zu-können und Es-machen-alle-wenn-ich-also-eine-Chance-haben-will-tu-ich-es-auch zwingt Fahrer quasi, es zu tun.
Ich wäre sowieso der Meinung Doping prinzipiell zu erlauben, wenn es für die Jugend nicht ein völlig falsches Vorbild darstellen würde, da sehr gefährlich für den Körper.
Versteht mich nicht falsch, ich bin gegen Doping, ich sehe nur keine reelle Chance, das jemals 100% in den Griff zu kriegen.

Die Reaktion von ARD/ZDF halte ich für überzogen, aber konsequent, da so vorher angekündigt.
Eurosport wird es ihnen danken ...
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ultra1984 schrieb:
Bei einem Normalwert von 4:1 kann man davon ausgehen das er bei einem gemessenen Wert von 24:1 also das 6fache!!! gedopt hat.

Nur mal als Einwurf:

Normalwert ist 1:1
Grenzwert ist 4:1

D.h. wenn man moderat dopt, besteht man sogar die Dopingtests. Nur wenn mans übertreibt fällt man durch.
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Wo wir hier gerade auf der juristischen Ebene sind:
Wieso gilt eigentlich die gute alte Unschuldsvermutung für die Sportler überhaupt nicht mehr?
Da gilt man heutzutage schon beim Aufkommen eines Verdachtsmoments als überführt und wird in allen Medien als Täter angeprangert ohne das irgendein Schmierenschreiber einen einzigen handfesten Beweis vorlegen kann. Da werden angebliche Ermittlungsakten zitiert auf die diese Leute gar keinen Zugriff haben dürften und als Urteil präsentiert, dubiose eidestattliche Erklärungen über die Abgabe eines Jahresgehaltes unterschreiben lassen, deren Bestand vor Gericht auch noch nicht bewiesen ist.
Hauptsache vorverurteilen ist angesagt.
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Nuja, die allgemeine Stimmung entsteht ja irgendwie nicht aus dem nichts. Außerdem widersprichst du dir doch irgendwie, wenn du sagst, dass alle was nehmen, man sie aber nicht vorverurteilen darf.
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Libero1975 schrieb:

Ich wäre sowieso der Meinung Doping prinzipiell zu erlauben, wenn es für die Jugend nicht ein völlig falsches Vorbild darstellen würde, da sehr gefährlich für den Körper.
Versteht mich nicht falsch, ich bin gegen Doping, ich sehe nur keine reelle Chance, das jemals 100% in den Griff zu kriegen.


Absolute Zustimmung.
Libero1975 schrieb:

Die Reaktion von ARD/ZDF halte ich für überzogen, aber konsequent, da so vorher angekündigt.


Jetzt müssen sie nur ihre moralische Messlatte an alle anderen Sportübertragungen auch anwenden, und da bin ich gespannt drauf.
Momentan werden jeden Samstag Kirmesboxer aus aller Herren Länder abwechselnd durch die ARD und ZDF-Arenen gejagt. "Meister" die von 4 verschieden dubiosen und augenscheinlich korrupten konkurrierenden Boxverbänden gekürt werden, ausgerichtet von windigen Don Kings, bewertet von offensichtlich gekauften Jurys. Das Ganze wird lustig und munter vom Geld der Gebührenzahler finanziert, die ÖR haben alle Verträge mit den den Boxställen weils Quote bringt. Wie gesagt ich bin gespannt wo das Maßband hingehängt wird...

Dazu ein passender Kommentar eines Radsportjournalisten:
Wissen sie, was sie tun?
Von Pit Weber

18.07.2007 - Sie haben’s getan: Tour-Boykott! Die Öffentlich-Rechtlichen reiten die populistische Welle auf der Spitze. Während der 10. Etappe des größten Rad-Rennens der Welt von Tallard nach Marseille blieb die Mattscheibe schwarz. Bis zur Klärung des Sinkwitz-Falles soll es keine Bilder geben.

Die Boykott-Entscheidung von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender und ARD-Programmdirektor Günter Struve ruft international nur Kopfschütteln hervor. Sie ist viel weit reichender, als es die beiden Herren im Moment wohl erahnen.

Wenn sie wirklich konsequent sind, ist der Boykott der Ausstieg aus der Sportberichterstattung.

Mit welcher Begründung übertragen ARD und ZDF an Samstagabenden Boxen? Dürfen jetzt noch Olympische Spiele und Weltmeisterschaften von Sportarten über den Bildschirm flimmern, die ebenfalls Doping verseucht sind?

Was ist überhaupt mit den wirklichen Verbrechen, die im Wirtschaftsleben und im Alltag zur Normalität gehören? Warum wenden sie sich nicht von Börsensendungen und ähnlichem ab. Welche Berechtigung gibt es für politische Magazine oder Aktenzeichen xy ungelöst?

Was ist eigentlich mit der Tagesschau?
Wissen sie, was sie tun?
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schwarzer_geier schrieb:
HeinzGründel schrieb:


Kann ich nicht nachvollziehen.  Welcher Leistung zollst du Respekt. Der von BASF, Hoechst oder JenaPharm?


Heinz, Pharmafirmen fahren keine 40000 Trainingskilometer im Jahr oder 3 Wochen lang durch die französische Wallachei, das sind immer noch die Sportler. Glaubst du du könntest das nach einem Jahr Behandlung von Doc Fuentes?
Ja, ich hab da ne andere Einstellung dazu, weil ich aus dem Metier komme und schon fast gleich nachdem ich laufen konnte auf nem Rennrad saß und einschätzen kann was hinter diesen Qualen steht. Und das ist nicht nur de Doc mit dem Blutbeutel.
Diese Jungs haben sich in früheren Jahren Kokain, Amphetamin und andere wahre Drogen reingezogen und das ganz ohne ärztliche Aufsicht, dagegen ist das heutzutage kontrolliertes Risiko, das jeder der beteiligten mit sich selbst ausmachen kann.
Mir gehen nur die Leute auf den Senkel die Radsport erst mit Jan Ullrich entdeckt haben, jahrelang bescheurte magentafarbene Fähnchen schwangen und jetzt alle laut Betrug schreien. Was im Radsport abläuft ist seit Jahrzehnten bekannt und wenn man das nicht mag soll man es halt nicht anschauen und fertig.

HeinzGründel schrieb:

Ich halte dies schlicht und ergreifend für Betrug. Weniger am Zuschauer als  ( der will anscheinend beschissen werden) als am Sportler. Da meine Töchter selbst Leistungssport betreiben, lege ich auf solche Machenschaften keinen Wert.  Es gibt Menschen die 5- bis 6 mal die Woche trainieren , die von solchen  Arschgeigen um ihren Erfolg gebracht werden. Es ekelt mich an.


Als Jurist weißt du doch, das zum Betrug zwei Vertragspartner gehören, oder? Jeder der Profirennfahrer wird weiß auf welches System er sich dort einlässt und alle machen es mit.
Diese ganze Gesellschaftssystem hier baut auf bescheißen und beschissen werden auf, wieso sollte der Sport davon ausgenommen sein?
Wenn die ÖR-Sender es mit ihrem Moralgetue ernst meinen müssten sie nämlich ganz schnell aus allen Sportübertragungen aussteigen, keine betrügerischen Politiker labern lassen, playbacksingende Volksmusikanten, insiderhandelverseuchte Börsenberichterstattung , weltfremde Vorabendserien etc. pp. aus dem Programm nehmen. Wo fängt den hier die Moral an und wo hört sie auf?




Schwierig , schwierig.

Son bissi was habe ich  auch gemacht ( 14 Marathonläufe)
Ich gebe  zu ich habe mit Aspirin und Paracetamol gedopt um an meinem Trainingspartner vorbeizukommen.
Ich versteh dich schon.
  Deine Ansicht weitergedacht, bedeutet eigentlich die völlige Freigabe von Doping. Bei Erwachsenen könnte ich damit sogar leben.
Ich schätze als Ausdauersportler die Leistung von Radfahrern durchaus nicht gering. Im Gegenteil. Das perfide ist ja eigentlich die Tatsache, dass diejenigen die mit Doping vorne sind auch ohne Doping vorne wären, wenn all nicht dopen würden. Es wird halt geächtet . Zurecht!?

Mein Posting bezog sich eigentlich mehr auf den Jugendbereich. Ohne hier hier rumzurösten, ich habe zwei sehr talentierte Töchter im Bereich Leichtatlehtik (trotz der väterlichen Erbanlagen )
Jetzt wirds natürlich schwierig mit der Moralfrage. Wie soll ich ihnen erklären das ein ganzer Jahrgang die 100 m. fast gleichschnell läuft. Nur eine  Läuferin nimmt allen anderen vier bis fünf Meter ab.Die Madame ist 1.50 groß und 1.50 breit.  Von der Muskulatur würden wir wahrscheinlich träumen. Sie aus Chemnitz nach Hessen gewechselt. Des Geldes wegen. Die Dame ist 14. alle reden drüber aber keiner sagts.


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Tube schrieb:
Nuja, die allgemeine Stimmung entsteht ja irgendwie nicht aus dem nichts. Außerdem widersprichst du dir doch irgendwie, wenn du sagst, dass alle was nehmen, man sie aber nicht vorverurteilen darf.


Ich meinte das mal ganz juristisch betrachtet.  
Wissen das der schwarze Abt ein windiger Hund ist und es gerichtsverwertbar beweisen können sind halt zwei paar Schuh  

Und die allgemeine Stimmung hierzulande wird andernorts auch nur müde belächelt. Ich glaub man ist hier nur so aufgeregt, weil die bescheuerte Mär vom guten, sauberen deutschen Sportler gegen den bösen Rest der Welt nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.


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