Wundert mich, dass es hierzu noch keinen Thread gibt. Am Samstagabend wurde ein 15jähriger von einem Polizisten erschossen. Ob es sich dabei um einen Querschläger, oder um einen gezielten Schuss handelte mag ich jetzt nicht bewerten. Seit Samstagabend befindet sich Griechenland im Ausnahmezustand, auch in Berlin & London wurden die griechische Botschaft bzw. das Konsulat besetzt. Einige Links zum Thema:
Ganz ehrlich, wozu? So traurig die Umstände sind, aber was bringt es, wenn es hier breit getreten wird? Es endet doch wahrscheinlich wieder damit, dass jemand als Nazi bezeichnet wird...
voyage schrieb: Ganz ehrlich, wozu? So traurig die Umstände sind, aber was bringt es, wenn es hier breit getreten wird? Es endet doch wahrscheinlich wieder damit, dass jemand als Nazi bezeichnet wird...
Ich wollte nur mal erwähnen, dass es sich bei den "Randalierern" um Autonome handelt. So und jetzt kann die Diskussion deinen vorhergesagten Lauf nehmen.
Mein Beileid den Angehörigen des 15-Jährigen. Ich hoffe auf eine wahrheitsgetreue, offene und ehrliche Aufarbeitung des Falls.
Erinnert mich übrigens an die Ausschreitungen in Frankreich, wobei dort der soziologische Faktor deutlich schlimmere Auswirkungen hatte.
voyage schrieb: Ganz ehrlich, wozu? So traurig die Umstände sind, aber was bringt es, wenn es hier breit getreten wird? Es endet doch wahrscheinlich wieder damit, dass jemand als Nazi bezeichnet wird...
Erinnert mich übrigens an die Ausschreitungen in Frankreich, wobei dort der soziologische Faktor deutlich schlimmere Auswirkungen hatte.
Genau das denke ich auch: Das Ding ist noch lange nicht gegessen und grade Griechenland hat ja eher ein labiles politisches System im Vergleich zu Frankreich. Deswegen könnte man ja hier versuchen das Ganze, fern jeglicher Polemik und Grabenkämpfe, zu analysieren. Denn es wird weitreichendere Komponenten als den bloßen Mord und die spontanen Randale geben, über die es sich lohnt zu reden.
Meine ganz ehrliche Meinung zu dem Thema auch wenn ich dafür Prügel beziehe. Ich finde die Ausschreitungen gut .( nicht die Art und weise!! zB. Geschäfte, Autos von Unschuldigen zerstören) Es zeigt aber der Staatsmacht, dass man nicht alles mit dem Volk machen kann.
Der Polizist wäre ( das behaupte ich einfach mal) nie in Untersuchungshaft gewandert, wenn die Lage nicht so eskaliert wäre. Die Behauptung von ihm, er hätte nur Warnschüsse abgegeben und den Burschen versehentlich getroffen, ist für mich dermaßen an den Haaren herbei gezogen und völlig unglaubwürdig. Ich bin echt kein Revolutzer, aber ab und an tut es einer Staatsmacht ganz gut wenn sie zu spüren bekommt, das sich ihre Untertanen nicht alles gefallen lassen.
Ich finde die Ausschreitungen gut .( nicht die Art und weise!! zB. Geschäfte, Autos von Unschuldigen zerstören)
Also findest du sie nicht gut. Denn daraus bestanden diese Ausschreitungen ja zu großen Teilen.
Finsterling schrieb:
Der Polizist wäre ( das behaupte ich einfach mal) nie in Untersuchungshaft gewandert, wenn die Lage nicht so eskaliert wäre.
Und die ggf. zerstörten unbeteiligten Existenzen und geschädigten Menschen haben sicher gern dafür gelitten. "For the greater good."
Finsterling schrieb:
Der Polizist wäre ( das behaupte ich einfach mal) nie in Untersuchungshaft gewandert, wenn die Lage nicht so eskaliert wäre. Die Behauptung von ihm, er hätte nur Warnschüsse abgegeben und den Burschen versehentlich getroffen, ist für mich dermaßen an den Haaren herbei gezogen und völlig unglaubwürdig.
Warum? Ist das noch niemals vorgekommen? Wohl kaum. Da man nichts genaues weiß, ist beides möglich und selbst der schlimmere Fall rechtfertigt in keinster Weise solche Ausschreitungen. Demonstrationen ja, aber sowas ist völlig daneben und schlicht kriminell.
Puh... ich kann das, was da passiert nicht gutheißen. Bei aller Wut über den Tod des Jugendlichen...
... hier werden Unschuldige, sprich Ladenbesitzer etc. um ihre Existenz gebracht. Hier wird Eigentum von Leuten, die wahrs. selbst auf Seiten der Demonstranten wären, zerstört. Und ganz ehrlich, mich würde es nicht wundern, wenn einer von den Polizisten nach dem 100. geworfenen Stein und Brandsatz anfängt in die Menge zu schießen.
mir sind ja die hintergründe etwas unklar... wäre zwar ein guter moment, meine bekannte in athen mal wieder anzuschreiben, aber vlt weiß hier ja einer etwas über die hintergünde. der tod des jungen dürfte ja eher nicht der grund, sondern der auslöser sein...
hab tatsächlich meine bekannte da unten jetzt mal angeschrieben, die zeit war eh reif dafür. klar ist das leben speziell in athen kein ponyhof, aber deswegen gleich die ganze stadt in schutt und asche legen?
Danke für den Link! Interessant zu lesen das alles...
Ich meine auch auf SPON gelesen zu haben dass die zerstörten Geschäfte hauptsächlich große Ketten waren und kleine "Tante Emma" Läden sowie Imbisse in der Stadtmitte bewusst verschont wurden. (kann es jetzt grad nemmer finden) Das macht das ganze natürlich auch nur bedingt besser...
Dennoch muss ich sagen, ich habe irgendwo ein gewisses Verständnis. Man kann die Leute nicht ewig hinter das Licht führen und verarschen. Irgendwann kocht der Topf dann eben über...
Pedrogranata schrieb: Geschossen wurde in Bremen (noch) nicht, aber irgendwie drängen sich mir doch Parallelen zum Polizeikessel von Bremen auf...
Damit Du mich demnächst wieder "nieder" machen kannst....
Ich sehe es wiedermal genauso....
Auch die Geschichte in Berlin passt dazu. Auch wenn BSC eher als "Naziclub" verschriehen ist. http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11155274,11778306/goto/ Hatte die Tage bei der "Indiengeschichte" schon irgendwie das Gefühl: irgendannn mal reichts... Irgendwann mal schlägt es zurück auf den "reichen Westen" in Griechnland nun auf die "Oberschicht". Auch wenn bestimmt viele von denen genauso arme Schweine sind wie ich z.B. bin + nur den Schein wahren + niemals gegen irgendwelchen Vorschriften handeln. Ich sah vorhin auch die Parallenen zur französischen Revolution .... Diese startete auch mit einer gesellschaftliche Ungerechtigkeit + der Zementierung derselben: Marie-Antoniette:" Wenn sie kein Brot haben, sollen sie halt Kuchen essen."
In Griechenland schlägt der Mob zurück in Dtl. wird ein noch nicht mal existierender Mob trangsaliert....
Sehen wir wie´s weitergeht..... Vlt...... ....geht alles seinen "sozialistischen" Gang, *****lch***** vlt.aber auch nicht. wib
Was mich ein wenig wundert, nach der dritten Nacht in der die Gewalt weiter eskaliert: Die Polizisten sind klar in der Minderheit, aber weder wurde von weiteren Schüssen auf Demonstranten noch von schwerverletzten Polizisten berichtet. Die Demonstranten scheinen sich wohl an einen gewissen Ethos zu halten, wenn sie wirklich gezielt kleinere Geschäfte verschonen und nicht darauf aus sind Polizisten aus der Nähe und gezielt zu attackieren, was mit der zahlenmäßigen Überlegenheit wohl durchaus im Bereich des möglichen liegen würde. Zur Parallele mit den Fußballfans: auch mir ist durch den Kopf gegangen, was wohl passiert, wenn die ersten Polizeischüsse auf einen deutschen Fußballfan fallen? Oder noch ein wenig radikaler, was meint ihr wohl was passiert, wenn ein türkischstämmiger Jugendliche in dieser Weise erschossen wird? Ich denke, dass grade in den Großstädten wie Berlin, Köln & Frankfurt ähnliche Szenarien im Ansatz denkbar sind. Vermutlich würden diese aber schneller von der Polizei unter Kontrolle gebracht.
Und nicht zuletzt sollte man wissen, dass die griechische Polizei noch sehr stark von rechtem Gedankengut und Korpsgeist geprägt ist und bei Demonstrationen und gezielt in diesem Athener Stadtviertel oft ihre Aggressionen an linken Demonstranten / Jugendlichen rauslässt.
Heute wird vermutlich der Ausnahmezustand verhängt, aber prinzipiell wird die Gewalt erst ein wenig stoppen, wenn die Regierung zurück tritt. Mal schaun, wies kommt!
Man darf den Tod des 15-jährigen nun aber auch nicht als Ursache dieser Ausschreitungen sehen, denn zum Teil heftige Demonstrationen gab es bereits schon vorher.
Ich bin der Meinung, dass es inzwischen gar nicht mehr um die Schüsse auf den Schüler ging, sondern dies einfach als ein gerne genommenes Argument der ohnehin radikal und gewaltbereiten Autonomen in Griechenland herhalten darf. Protest gegen die herrschenden Verhältnisse, schön und gut, aber diese Art und Weise ist einzig kriminell und unmöglich.
Pedrogranata schrieb: Geschossen wurde in Bremen (noch) nicht, aber irgendwie drängen sich mir doch Parallelen zum Polizeikessel von Bremen auf...
Dann solltest Du schleunigst etwas über Griechenland und der dortigen Politiklage nachlesen.
Athen scheint politisch eine ganz andere Liga als Deutschland zu sein, besonders an den Unis. Da werden Andersdenkende gerne mal zusammengeschlagen, aber das kennen wir hier bei uns ja auch. Da ist es halt die Hautfarbe die No-Go Areas definiert und die Rechten schlagen zu.
Für die "normalen" Bürger Athens kann man nur hoffen das Ihr Leben, aber auch ihr Besitz verschont wird. Ist zwar "nur" ein Auto oder ein Ladengeschäft, aber einige hängen doch komischerweise dran...
Seit Samstagabend befindet sich Griechenland im Ausnahmezustand, auch in Berlin & London wurden die griechische Botschaft bzw. das Konsulat besetzt.
Einige Links zum Thema:
SPON vom 7.12
SPON vom 8.12
SPON Besetztes Konsulat in Berlin
Ich wollte nur mal erwähnen, dass es sich bei den "Randalierern" um Autonome handelt. So und jetzt kann die Diskussion deinen vorhergesagten Lauf nehmen.
Mein Beileid den Angehörigen des 15-Jährigen. Ich hoffe auf eine wahrheitsgetreue, offene und ehrliche Aufarbeitung des Falls.
Erinnert mich übrigens an die Ausschreitungen in Frankreich, wobei dort der soziologische Faktor deutlich schlimmere Auswirkungen hatte.
Genau das denke ich auch: Das Ding ist noch lange nicht gegessen und grade Griechenland hat ja eher ein labiles politisches System im Vergleich zu Frankreich. Deswegen könnte man ja hier versuchen das Ganze, fern jeglicher Polemik und Grabenkämpfe, zu analysieren.
Denn es wird weitreichendere Komponenten als den bloßen Mord und die spontanen Randale geben, über die es sich lohnt zu reden.
Ich finde die Ausschreitungen gut .( nicht die Art und weise!! zB. Geschäfte, Autos von Unschuldigen zerstören) Es zeigt aber der Staatsmacht, dass man nicht alles mit dem Volk machen kann.
Der Polizist wäre ( das behaupte ich einfach mal) nie in Untersuchungshaft gewandert, wenn die Lage nicht so eskaliert wäre.
Die Behauptung von ihm, er hätte nur Warnschüsse abgegeben und den Burschen versehentlich getroffen, ist für mich dermaßen an den Haaren herbei gezogen und völlig unglaubwürdig.
Ich bin echt kein Revolutzer, aber ab und an tut es einer Staatsmacht ganz gut wenn sie zu spüren bekommt, das sich ihre Untertanen nicht alles gefallen lassen.
Also findest du sie nicht gut. Denn daraus bestanden diese Ausschreitungen ja zu großen Teilen.
Und die ggf. zerstörten unbeteiligten Existenzen und geschädigten Menschen haben sicher gern dafür gelitten. "For the greater good."
Warum? Ist das noch niemals vorgekommen? Wohl kaum.
Da man nichts genaues weiß, ist beides möglich und selbst der schlimmere Fall rechtfertigt in keinster Weise solche Ausschreitungen.
Demonstrationen ja, aber sowas ist völlig daneben und schlicht kriminell.
Puh... ich kann das, was da passiert nicht gutheißen. Bei aller Wut über den Tod des Jugendlichen...
... hier werden Unschuldige, sprich Ladenbesitzer etc. um ihre Existenz gebracht. Hier wird Eigentum von Leuten, die wahrs. selbst auf Seiten der Demonstranten wären, zerstört. Und ganz ehrlich, mich würde es nicht wundern, wenn einer von den Polizisten nach dem 100. geworfenen Stein und Brandsatz anfängt in die Menge zu schießen.
Weiß es auch nicht, aber...
... bei der drittgrößten Jugendarbeitslosigkeit in Europa (über 25 %) ist auf jeden Fall genug Potenzial vorhanden.
http://apa.blogsport.de/2008/12/08/griechenland-funke-oder-flaechenbrand/
Danke für den Link! Interessant zu lesen das alles...
Ich meine auch auf SPON gelesen zu haben dass die zerstörten Geschäfte hauptsächlich große Ketten waren und kleine "Tante Emma" Läden sowie Imbisse in der Stadtmitte bewusst verschont wurden. (kann es jetzt grad nemmer finden) Das macht das ganze natürlich auch nur bedingt besser...
Dennoch muss ich sagen, ich habe irgendwo ein gewisses Verständnis.
Man kann die Leute nicht ewig hinter das Licht führen und verarschen. Irgendwann kocht der Topf dann eben über...
Damit Du mich demnächst wieder "nieder" machen kannst....
Ich sehe es wiedermal genauso....
Auch die Geschichte in Berlin passt dazu.
Auch wenn BSC eher als "Naziclub" verschriehen ist.
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11155274,11778306/goto/
Hatte die Tage bei der "Indiengeschichte" schon irgendwie das Gefühl: irgendannn mal reichts...
Irgendwann mal schlägt es zurück auf den "reichen Westen" in Griechnland nun auf die "Oberschicht".
Auch wenn bestimmt viele von denen genauso arme Schweine sind wie ich z.B. bin + nur den Schein wahren + niemals gegen irgendwelchen Vorschriften handeln.
Ich sah vorhin auch die Parallenen zur französischen Revolution ....
Diese startete auch mit einer gesellschaftliche Ungerechtigkeit + der Zementierung derselben: Marie-Antoniette:" Wenn sie kein Brot haben, sollen sie halt Kuchen essen."
In Griechenland schlägt der Mob zurück in Dtl. wird ein noch nicht mal existierender Mob trangsaliert....
Sehen wir wie´s weitergeht.....
Vlt......
....geht alles seinen "sozialistischen" Gang, *****lch***** vlt.aber auch nicht.
wib
Die Demonstranten scheinen sich wohl an einen gewissen Ethos zu halten, wenn sie wirklich gezielt kleinere Geschäfte verschonen und nicht darauf aus sind Polizisten aus der Nähe und gezielt zu attackieren, was mit der zahlenmäßigen Überlegenheit wohl durchaus im Bereich des möglichen liegen würde.
Zur Parallele mit den Fußballfans: auch mir ist durch den Kopf gegangen, was wohl passiert, wenn die ersten Polizeischüsse auf einen deutschen Fußballfan fallen? Oder noch ein wenig radikaler, was meint ihr wohl was passiert, wenn ein türkischstämmiger Jugendliche in dieser Weise erschossen wird? Ich denke, dass grade in den Großstädten wie Berlin, Köln & Frankfurt ähnliche Szenarien im Ansatz denkbar sind. Vermutlich würden diese aber schneller von der Polizei unter Kontrolle gebracht.
Und nicht zuletzt sollte man wissen, dass die griechische Polizei noch sehr stark von rechtem Gedankengut und Korpsgeist geprägt ist und bei Demonstrationen und gezielt in diesem Athener Stadtviertel oft ihre Aggressionen an linken Demonstranten / Jugendlichen rauslässt.
Heute wird vermutlich der Ausnahmezustand verhängt, aber prinzipiell wird die Gewalt erst ein wenig stoppen, wenn die Regierung zurück tritt. Mal schaun, wies kommt!
Ich bin der Meinung, dass es inzwischen gar nicht mehr um die Schüsse auf den Schüler ging, sondern dies einfach als ein gerne genommenes Argument der ohnehin radikal und gewaltbereiten Autonomen in Griechenland herhalten darf.
Protest gegen die herrschenden Verhältnisse, schön und gut, aber diese Art und Weise ist einzig kriminell und unmöglich.
Dann solltest Du schleunigst etwas über Griechenland und der dortigen Politiklage nachlesen.
Athen scheint politisch eine ganz andere Liga als Deutschland zu sein, besonders an den Unis. Da werden Andersdenkende gerne mal zusammengeschlagen, aber das kennen wir hier bei uns ja auch.
Da ist es halt die Hautfarbe die No-Go Areas definiert und die Rechten schlagen zu.
Für die "normalen" Bürger Athens kann man nur hoffen das Ihr Leben, aber auch ihr Besitz verschont wird. Ist zwar "nur" ein Auto oder ein Ladengeschäft, aber einige hängen doch komischerweise dran...