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Der Pleitegeier kreisst über "ratiopharm"

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ElStefano schrieb:
pipapo schrieb:
Über ratiopharm kreist kein Pleitegeier, im Gegenteil.
Ein wenig mehr Sorgfalt darf es bei der Wahl der Überschrift schon sein, wir sind hier ja nicht bei der Bild.
      ...du solltest dich hier mal um die wiklichen Probleme kümmern und nicht immer in den Krümmeln suchen...und stimmt wir sind hier nicht bei der Bild hier ists in vielen Teilen noch viel schlimmer...


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gereizt schrieb:
Lesen bildet,  lieber @ElStefano.

Herr Merckle ist mitnichten ratiopharm sondern der Hauptgesellschafter dieser Firma. Selbst wenn er sich durch seine Privatgeschäte verzockt hat, ändert das nichts and er Tatsache, dass die Firma ratiopharm nach wie vor solide aufgestellt ist. Ein wenig Differenzieren hilft immer und überall. Hier mal etwas aktuelleres zum lesen:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/banken-ringen-um-loesung-fuer-merckle;2092579
 ,-)

Zitat aus der Unternehmensseite
Bekenntnis zum Familienunternehmen
Die ratiopharm Gruppe befindet sich seit ihrer Gründung im Jahre 1881 zu 100 Prozent im Familienbesitz. Es ist erklärtes Ziel der Inhaberfamilie Merckle auch in Zukunft ein unabhängiges und selbständiges Familienunternehmen zu bleiben, das aus eigener Kraft wächst.
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Hoppela wo ist denn der Rest hinne  
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Ach @El. Ratiopharm ist eine GmbH, mithin eine Kapitalgesellschaft, die sich im Anteilsbesitz von dem Zocker und seiner Familie befindet.

Geht der Zocker pleite, bleibt die GmbH bestehen.

Entweder wird sie dann an den meistbietenden verkauft, falls es soweit kommt oder Merckle veräußert die Beteiligung vorher selbst oder er schafft es doch noch seinen Privathals aus dem Sumpf zu ziehen.

Das durch diese wilde Zockerei mittelbar der Produktionsstandort Ulm gefährdet ist, weil ein neuer Gesellschafter, diesen verlagert, ist richtig. Dies ist bei jedem Unternehmensverkauf die Gefahr. Dennoch kreist kein Geier über der Firma, sondern höchstens über dem Zocker...
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pipapo schrieb:
...
@BBB
Nein, es ist nicht einmal im Ansatz vermittelbar weshalb hier eine Bürgschaft ausgestellt werden sollte. ratiopharm ist sehr gut verkäuflich (wenn auch nicht zum gewünschen Preis) und aus den Erlösen ließe sich die "Finanzklemme" des werten Herrn leicht lösen.
Somit auch die Probleme bei Heidelcement, die nach Aussage des Unternehmens überhaupt keine sind.
So ist es eben. Eine falsche Entscheidung und man hat die Konsequenzen zu tragen. Im speziellen Fall fehlt mir jegliches Mitgefühl mit dem Verantwortlichen. Alt genug um zu wissen worauf er sich einließ war er mit Sicherheit.


Nun ja, ich habe ja nichts anderes gesagt:

Bigbamboo schrieb:
...
Die Landesregierung sollte helfen, allerdings nicht umsonst: Will Merckle 1.000.000.000,- sollte sich das Land in gleicher Höhe Anteile an seiner Unternehmensgruppe sichern. Wobei hier der Käufer den Preis bestimmt, sprich: Das Land sollte die Kontrolle über diese Gruppe haben.


Mir ist es zur Zeit lieber, wenn der Staat nach starken Firmen greift (und diese dann in wirtschaftliche bessern Zeiten mit eventuellen Gewinnen wieder privatisiert), als wenn dies Investoren z.B. aus der Golf-Region tun.
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@BBB

Mir ist es zur Zeit lieber, wenn der Staat nach starken Firmen greift (und diese dann in wirtschaftliche bessern Zeiten mit eventuellen Gewinnen wieder privatisiert), als wenn dies Investoren z.B. aus der Golf-Region tun.  [/quote]

davon abgesehen, dass ich dir zustimme: vor einem jahr hätte man uns für diese meinung noch den stempel "sozialisten" aufgedrückt.
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Für eine solche Sichtweise bin ich ganz offenbar nicht Sozialist genug  

Der Staat war noch nie ein sehr effizienter Unternehmenslenker. Dass ratiopharm das zu Gute käme will ich also in Abrede stellen.
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pipapo schrieb:
Für eine solche Sichtweise bin ich ganz offenbar nicht Sozialist genug  

Der Staat war noch nie ein sehr effizienter Unternehmenslenker. Dass ratiopharm das zu Gute käme will ich also in Abrede stellen.


naja, die deutsche bahn war vor der privatisierung schice und günstig. privatisiert ist sie schice und teuer.  

mal im ernst, ich bin kein freund staatlicher interventionen in wirtschaftlichen dinge. aber die letzten wochen haben ziemlich deutlich gezeigt, dass ein system, welches mal als "freie und soziale marktwirtschaft" verkauft wurde zur abzocke einiger weniger mutiert ist. no fun, my babe, no fun...

das kann man zwar so weiter betreiben und die opfer opfer sein lassen. man kann sich allerdings auch staatliche regulatorien vorstellen, offensichtlich macht sich da innerhalb der eu ja den einen oder anderen gedanken. die prämisse geld nur gegen einfluss finde ich jedenfalls kein ganz schlechtes mittel.

dass "der staat" nicht gut wirtschaften kann ist in meinen augen unbestritten. aber wenn ich die ganze mißwirtschaft sowieo mit meinen steuergeldern mitfinanzieren muss erschließt es sich mir nicht, warum es dann den umweg privatisierung braucht.  davon profitieren nur die mehdorns, zumwinkels und rickes.
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pipapo schrieb:
Für eine solche Sichtweise bin ich ganz offenbar nicht Sozialist genug  

Der Staat war noch nie ein sehr effizienter Unternehmenslenker. Dass ratiopharm das zu Gute käme will ich also in Abrede stellen.


Wie man auch an staatlichen Banke schön sehen kann *lach*
Ne, dass ist wirklich nicht der richtige Weg, und Ratiopharm ist ein eher schlechtes Beispiel.
Aber der Threadersteller reagiert halt auf alles "Medizinische"  
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ratiopharm.com schrieb:
Das international ausgerichtete Generikageschäft, die Entwicklung innovativer Produkte wie Biosimilars, verbunden mit einer leistungsfähigen und hochmodernen Produktion sind die Standbeine der ratiopharm Gruppe. Der Stammsitz des Familienunternehmens ist Ulm. Mit einem Gesamtumsatz von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 ist ratiopharm eines der größten internationalen Generikaunternehmen. In Deutschland beläuft sich der Umsatz der ratiopharm Gruppe auf 819 Millionen Euro. Mit jährlich 170 Millionen Packungen stellt ratiopharm Deutschlands meistverwendete und meistverordnete Arzneimittelmarke dar.


Quelle: http://www1.ratiopharm.com/de/de/pub/unternehmen/datenfakten.cfm

ob ihr wirklich richtig steht... seht ihr wenn das licht angeht
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pipapo schrieb:
Für eine solche Sichtweise bin ich ganz offenbar nicht Sozialist genug  

Der Staat war noch nie ein sehr effizienter Unternehmenslenker. Dass ratiopharm das zu Gute käme will ich also in Abrede stellen.


Ich sehe das ganze eher pragmatisch: Der bisherige Unternehmensinhaber hat bewiesen, dass er mit dem Vermögen nicht umgehen kann. Nun ist halt ein anderer dran. Und bei der Auswahl des 'Neuen' sollte der Staat die Interessen Deutschlands im Blick behalten.

Übrigens halte ich den Staat gar nicht für einen solch schlechten Dienstleister. Man muss sich nur mal die KFZ-Steuerbescheide ansehen: Da geht die Fehlerquote gen Null. Von einer solchen Fehlerquote träumen KFZ-Versicherer bei der Policen-Erstellung.  
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Die Interessen Deutschlands sind mit einem Generikahersteller verbunden?
Und wer rettet Stada vor einer Übernahme?
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pipapo schrieb:
Die Interessen Deutschlands sind mit einem Generikahersteller verbunden?...


Ja. Ohne diesen können wir den Laden sofort dicht machen. Dann ist Schluss mit der BRD.  

Mir ist es, wie bereits oben beschreiben, deutlich lieber diesen Hersteller vorübergehend in staatlicher Hand zu sehen, als in den Fängen (ja, das ist bewusst polemisch ausgedrückt) eines ausländischen Investors. Noch lieber wäre es mir, wenn z.B. die gute Frau Klatten zuschlagen würde. Zeit hat sie ja wieder.  



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Geil, wenn deutsche Unternehmen im Ausland einkaufen sagt keiner was, aber wehe Ausländer krallen sich teutsche Firmen  
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Eintracht-Laie schrieb:
Geil, wenn deutsche Unternehmen im Ausland einkaufen sagt keiner was, aber wehe Ausländer krallen sich teutsche Firmen    


Es wäre in der Tat eher zu begrüßen, wenn z.B. ein Investor aus Taiwan Ratiopharm kaufen, das Know How abziehen und die Werke schließen würde. Hat bei Siemens auch schon bestens funktioniert.
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Bigbamboo schrieb:
Eintracht-Laie schrieb:
Geil, wenn deutsche Unternehmen im Ausland einkaufen sagt keiner was, aber wehe Ausländer krallen sich teutsche Firmen    


Es wäre in der Tat eher zu begrüßen, wenn z.B. ein Investor aus Taiwan Ratiopharm kaufen, das Know How abziehen und die Werke schließen würde. Hat bei Siemens auch schon bestens funktioniert.  


Ähm....ein Investor würde sowas eher nicht machen, Du meinst was anderes.  ,-)
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Eintracht-Laie schrieb:

Ähm....ein Investor würde sowas eher nicht machen, Du meinst was anderes.  ,-)  


Nein, nein - ein Investor würde so etwas verwerfliches niemals tun. Frag' mal bei Hans Grohe oder Märklin nach.  Dort ist man ausschließlich voll des Lobes für die Investoren.

Bei solchen Altruisten sieht ein deutscher Unternehmer natürlich alt aus. Böse Deutsche. Vielen Dank für Deinen Hinweis.
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Ich bin kein Freund von staatlichem Protektionismus und deshalb u.a. auch kein Freund von Sarkozy, der das schon in der Zeit vor seiner Präsidentschaft exerziert hat. (Stichwort: Siemens/Alstom)
War übrigens einer der Gründe für seine Popularität. Was du schreibst, BBB, ist aber nichts anderes als das.

Ob es zudem der ominöse Investor aus Taiwan sein muss, möchte ich auch einmal dahingestellt lassen. Thematisch näher liegen da europäische Pharmakonzerne. Die jedenfalls haben garantiert Interesse.
Und sitzen zudem gerne in der Schweiz, was sich zugegebenermaßen weniger exotisch liest.

Nur die Frage wer dann bspw Stada vor einer Übernahme schützt hat mir noch niemand beantwortet. Dass die ein Kandidat für eine solche sind ist landläufig bekannt.
Gelesen, dass da der Staat einspringen muss um deutsche Interessen zu bewahren habe ich noch nichts.
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pipapo schrieb:
Ich bin kein Freund von staatlichem Protektionismus und deshalb u.a. auch kein Freund von Sarkozy, der das schon in der Zeit vor seiner Präsidentschaft exerziert hat. (Stichwort: Siemens/Alstom)
War übrigens einer der Gründe für seine Popularität. Was du schreibst, BBB, ist aber nichts anderes als das....


Ja, das wäre staatlicher Protektionismus. Diese würde ich unter normalen Umständen ebenfalls nicht begrüßen und diese Dinge einem funktionierendem freiem Markt überlassen. Allerdings haben die Teilnehmer dieses Marktes gerade sehr eindrucksvoll beweisen, dass sie mit der ihnen zugestandenen Freiheit und Verantwortung nicht umgehen können. Bis die Teilnehmer hier nun wieder zu einem vernünftigen Umgang kommen, sollte meines Erachtens der Staat regulierend eingreifen.

pipapo schrieb:
....
Gelesen, dass da der Staat einspringen muss um deutsche Interessen zu bewahren habe ich noch nichts.


Dann lies mal nach, welche Verpflichtungen die Landesbank BW in diesem Zusammenhang hat.

Zur Stada: Wenn diese in einem normalen Übernahme-Prozess bei funktionierenden Märkten geschluckt wird, ist nichts dagegen einzuwenden. Der Ratiopharm-Fall ist m.E. anders gelagert.
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Bitte erspare mir die Arbeit:
Welche Verpflichtungen hat die LBBW im Zusammenhang mit Stada? Stichworte genügen mir.

Was mich an deiner Argumentation stört ist dass du die aktuelle Finanzkrise in Zusammenhang bringst mit der Fehlspekulation von Herrn Merckle und somit einem eventuellen Verkauf eines bis dato hochprofitablen Unternehmens.
Dieser Zusammenhang besteht so nicht. (das ist Fakt   )

Und wo siehst du in letzter Konsequenz den Unterschied zwischen einer Stada Übernahme und einem Verkauf von ratiopharm? (Arbeitsplätze, Wissenstransfer etc)
Der einzige Unterschied besteht in der Ausgangsposition: Bei ratiopharm muss eventuell verkauft werden um Cash zu generieren.
Soll der Staat somit bei jedem einsteigen der Geldprobleme hat? Denn das bleibt dann unter dem Strich.


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