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Unruhen in Tibet

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Unter "3." ist in dem Beitrag u.a. zu lesen:

"Eins vorneweg: Wenn man sich allein die Tatsache ansieht, daß China, der bevölkerungsreichste Staat der Erde, im Jahr 2000 88% aller Hinrichtungen weltweit vollzogen hat, dann kann es keine Frage geben, daß die Volksrepubklik China (wie jede andere Staatsform auf chinesischem Boden vorher) kein Problem mit den Menschenrechten hat, sondern ein Problem für die Menschenrechte ist. Das weiß die ganze Welt, und eine funktionierende Weltgesellschaft hätte die Aufgabe, auf die Abstellung dieser Mißstände hinzuwirken. Auch die Unterdrückungsmaßnahmen in Tibet nach dem Einmarsch 1950, während des Guerillakampfs 1958 – 1973, während der Kulturrevolution 1968 ff. würden nach einer Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen verlangen. Aber die bestimmenden Teile der „Weltgesellschaft“, vertreten z.B. durch die G8-Staaten, die NATO, die EU etc. interessieren sich für Menschenrechte nur dann, wenn es ihren Interessen dient. So können diese Menschenrechtsprofis einerseits bei China andauernd die Einlösung fundamentaler Menschenrechte verlangen, um es publizistisch unter Druck zu bringen, und andererseits die Olympischen Spiele an Peking vergeben, weil man sich nach der enormen Masse an billig ausbeutbarer Arbeitskraft in VR China die Finger leckt. Die Menschenrechte interessieren vor allem so ehrenwerte Vertreter der Weltgesellschaft wie Graf Lambsdorff nur dann, wenn sie sich in Euro und Dollar rechnen. Ansonsten ist auf sie geschissen, genauso wie in China selbst."
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Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Habe interessante Beiträge zum Thema gefunden

http://www.chinaweb.de/china_forum/archive/index.php?t-2931.html

http://buerger4812.blog.volksfreund.de/ihr-habt-es-doch-gewusst.html

Beitrag 1 verfährt durchgehend nach dem bewährten rhetorischen Muster: baue einen Popanz auf (z.B. die Shangrila-Romantiker) und demontiere ihn dann publikumswirksam - eine argumentative Junggesellenmaschine. An Dummheit und Bösartigkeit schwerlich zu übertreffen. Und, nein, ich begründe dies hier ausnahmsweise nicht weiter. Dazu ist mir das Ding zu dreckig und v.a. zu lang.

Beitrag 2 - soso, jeder Staat wird also der Abspaltung von Landesteilen entgegenwirken? Weiter oben habe ich auf einen Beitrag von Dir, PG, ausgeführt, auf welche Weise Tibet zum Landesteil von China geworden ist. Deine Entgegnung darauf steht noch aus. Herrgott, es gibt genügend Bücher und Publikationen von vertrauenswürdigen Autoren: wir reden hier von staatlich sanktioniertem Mord, Zwangsdeportationen, Zwangssterilisationen, Kindesentführungen, massenhafter Folter und und und ... Ich sag jetzt liber nix mehr.




Ich bin alles andere als ein Experte bzgl. dieses Themas. Aber um böswillige Kolportage, wie du es darstellst, handelt es sich bei dem Beitrag 1 meines Erachtens nicht. Es handelt sich dabei weder um chinesische Propaganda noch bei dem Verfasser um einen Unterstützer der chinesischen Regierung. Es ist die - zugegeben ausführliche, aber angesichts der Komplexität des Problems in dieser Breite angebrachte - Darstellung eines - selbstredend noch umfangreicheren - Buches zum Thema, dessen Autor du für mich zu kurzerhand für nicht vertrauenswürdig abstempelst, allerdings mit dem Hinweis, daß dir die Lektüre zu lange dauert. Für letzteres habe ich Verständnis,  für den Stempel nicht. Dies schon deshalb nicht, weil der Beitrag auch ausführlich zur "Sinisierung" Stellung nimmt, zu welcher du eine Stellungnahme meinerseits erwartest. Ich fände es gut, wenn du diesen Beitrag schon mal liest und dann begründend urteilst.  

Nicht die Lektüre dauert zu lange, btw. ich hab sie mir in voller Länge angetan, sondern auf das ganze Machwerk einzugehen würde etwas ausufernd - und zudem absolut unlohnend- sein. Warum? Beispiel erster Absatz:

Er ist der „weltliche“ und „geistige Führer“ eines unterdrückten Volkes. Er ist der bekannteste Buddhist der Welt. Er ist der Träger des Friedensnobelpreises. Und er lächelt unaufhörlich. Was kann an diesem Mann und seinem Verhalten auszusetzen sein? Eine ganze Menge.

> Man darf gespannt sein. Obwohl mir bei einem Friedensnobelpreisträger die Frage, was der Mann vielleicht irgendwie richtig gemacht, zunächst mal näherliegend schiene. Aber sehen wir weiter:

Da ist zum Beispiel die seltsame Tatsache, daß die Legitimation des Dalai Lama, im Namen aller Tibeter aufzutreten, so gut wie nie hinterfragt wird. Nicht nur wird nicht wahrgenommen, daß er selbst seine Position einem vollkommen absurden und obskuren Auswahlritual verdankt, das aus einem kleinen Jungen die Wiedergeburt eines menschgewordenen Buddhawesens oder „Bodhisatthvas“ machte (der Dalai Lama ist angeblich die Wiedergeburt des Bodhisattvas Avalokiteshvara, tibet. Chenrezig).

> "Absurd" und "obskur" erscheint dem Autor das Auswahlritual - die Mühe, dies zu begründen oder auch nur genauer zu beschreiben, macht er sich freilich nicht. Er verschwendet auch keinen Gedanken daran, dass das tibetische Volk mit diesem - und anderen - Ritual(en) seit vielen Jahrhunderten lebt und sich seinen Traditionen außerordentlich verbunden fühlt. Er wirft den außerordentlich komplexen Begriff der "Wiedergeburt" in den Raum, ohne auch nur anzudeuten, worum es sich dabei nach tibetischem Verständnis handelt - und das ist, behaupte ich,  etwas anderes und jedenfalls um einiges differenzierter, als unser Autor dies mit seinem Hauruckzitat wahrhaben kann - oder will.

Es wird auch aus Unwissenheit oder mit Absicht übersehen, daß die Geschichte des lamaistischen Buddhismus in Tibet keineswegs so friedfertig und einheitsselig verlief, wie die westlichen Tibetfreunde sich das zusammenphantasieren. Ganz im Gegenteil trieft sie von Blut. Sie ist eine endlose Abfolge von Grabenkämpfen zwischen Sekten, die einander buchstäblich bis aufs Messer verfeindet waren (und sind!), von Palastrevolten und Thronintrigen, und sie ist vor allem die Geschichte eines namenlos ausgebeuteten und unterdrückten Volkes.

> Kein vernünftiger Mensch, der sich auch nur ein wenig mit tibetischer  Geschichte oder überhaupt mit Geschichte beschäftigt hat, wird behaupten, diese sei stest "friedfertig" und "einheitsselig" (was soll das überhaupt heißen?) verlaufen. Darauf weist übrigens wiederholt in seinen Schriften der Dalai Lama selbst nachdrücklich hin - diese hat der Herr Autor aber offenbar nicht gelesen, sonst wüsste er es. Oder er verschweigt dies aus gutem Grund. Es gibt keine durchgängig friedfertige Geschichte, und wer aus den Tibetinteressierten im Westen naive Anhänger eines solchen Wolkenkuckucksheims machen will, ist entweder ahnungslos (scheint zuzutreffen) oder bösartig - angesichts der Ballung von suggestiver Missinformation unterstelle ich v.a. dies.

"Bluttriefend" und "endlose Abfolge von von Grabenkämpfen zwischen Sekten, die einander buchstäblich bis aufs Messer verfeindet waren (und sind!)" - die tibetische Geschichte unterscheidet sich, was Gewaltanwendung anbelangt, kaum von jeder anderen, namentlich in der dortigen Region, Mongolei, Nepal, Westchina etc. Aber die Formulierung suggeriert natürlich ganz wunderbar die Vorstellung von einem Schinder von Lhasa.

Dass es Rivalitäten zwischen den unterschiedlichen Schulen des tibetischen Buddhismus gegeben hat - keine Frage. Das ist völlig normal, keine religion der Welt ohne dies. Dass diese aber noch heute "buchstäblich bis aufs Messer verfeindet ... sind" ist wiederum eine infame Unterstellung - Ende des 19. Jhdts. entstand in Tibet die sog. Rime-Bewegung, die das Gemeinsame der verschiedenen Schulen in den Vordergrund stellte, und dies bis heute mit großem Erfolg.

Das "namenlos ausgebeutete und unterdrückte Volk" - da stellt sich doch die Frage: wie kommt es, dass dieses Volk sich in seiner überwältigenden Mehrheit nichts inniger wünscht als die Rückkehr des Dalai Lamas und aller anderen Mönche? Wie kommt es, dass Fotos dieser hochverehrten Geistlichen im Land wie Schätze betrachtet werden? Deren Besitz im übrigen von der chinesischen Obrigkeit mit drakonischen Strafen geahndet wird. Warum wohl? Die chinesische Führung ist nicht dumm und es war schon immer die Strategie, der Bevölkerung eines überfallenen Landes das zu nehmen, was hauptsächlich deren Identität ausmacht. Im Falle Tibets ist das, neben der nomadischen Lebensform, der Lamaismus. Daher hatte kein anderer Bevölkerungsteil derart unter Mord und Folter zu leiden wie die Mönche und v.a. eben die Lamas. Wer aktuell nach himmelschreiender Ungerechtigkeit und blutiger Grausamkeit fahndet, braucht nicht das Mittelalter bemühen, sondern wird hier auf erschütternde Weise fündig, inmitten unserer Gegenwart.

Soviel, wie gesagt, nur zu Absatz 1. Der Rest ist um kein Gran besser. Doch bedauerlicherweise wird es immer Menschen geben, die von der Größe dessen, dem sie ans Bein pinkeln, zu profitieren versuchen. Und damit wirklich genug.
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Heutige SZ:

Tibeter im indischen Exil
In der Ferne wächst die Wut

Trotz der Gewalt setzt der Dalai Lama weiter auf die Autonomie Tibets innerhalb Chinas. Doch viele Exiltibeter wollen jetzt mehr - die Unabhängigkeit.

http://www.sueddeutsche.de/,ra1l1/ausland/artikel/527/167048/

Diese Entwicklung war vorherzusehen. Die Weigerung Chinas, mit dem Dalai Lama auch nur zu sprechen, könnte sich als ein verhängnisvoller Fehler erweisen.
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Im heutigen SZ Magazin meldet sich Kai Strittmatter zu Wort, Sinologe und hervorragender Kenner und Bewunderer der chinesischen Kultur, langjähriger China-Korrespondent der SZ:

Die Olympischen Fesselspiele
Chinas Motto in diesem Sommer heißt: Eine Welt, ein Traum. Wer anderer Meinung ist, findet sich schnell in einem Albtraum wieder.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/index.php?id=110&tx_ttnews[tt_news]=4931&tx_ttnews[backPid]=116&tx_ttnews[showUid]=393&tx_ttnews[catSelection]=6


Ich erlaube mir, 3 Passagen aus seinem - wie ich finde, ausgezeichneten - Text zu zitieren.

Strittmatter weist darauf hin, wie sehr China nicht allein benachbarte Völker unterdrückt, sondern nach wie vor auch die eigene Bevölkerung:

"China ist heute eines der ungerechtesten Länder der Erde. Die Kluft zwischen Reich und Arm ist größer als in vielen Ländern Afrikas. Die Zahl der Milliardäre ist dem »Hurun-Report« zufolge von 15 im Jahr 2006 auf mehr als 100 nur ein Jahr später angewachsen. Gleichzeitig werden Bauern verprügelt und eingesperrt, weil sie sich gegen die Enteignung ihrer Länder wehren. »Heute sind die Kader tatsächlich wieder Großgrundbesitzer geworden und die Bauern wieder Leibeigene«, hieß es letztes Jahr in einem Manifest der Bauern von Fujin in Nordostchina. Wie vor der Revolution. Aber auch in den Städten verdecken die spiegelnden Fassaden eine haltlose Welt. Dieser Staat, der glaubt, es sich leisten zu können, seine besten und engagiertesten Bürger wegzusperren, der hat auch die Gesellschaft korrumpiert. Jeder misstraut jedem, die Jagd nach Geld hat alle Werte abgelöst."  

Er zitiert den Bürgerrechtler Hu Jia, der

"an die Brüder Ye erinnert, die sich wehrten gegen den Abriss ihres Hauses vor den Olympischen Spielen, die verhaftet und misshandelt wurden. An den behinderten Diskuswerfer Fang Zheng, der zwei nationale Rekorde hält, den aber die Sicherheitsbehörden nicht antreten lassen bei den Paralympics 2008: weil er seine beiden Beine am 4. Juni 1989 verloren hat, unter einem Panzer. An die mehr als dreißig Journalisten und mehr als fünfzig Internetbenutzer, die wegen eines Essays oder einer E-Mail im Gefängnis sitzen. An Chinas Umerziehungslager, die Laojiao, in denen einer verschwinden kann, ohne je einen Anwalt oder ein Gericht gesehen zu haben. An die Elektroschocks, die Verbrennungen, die Insassen dort widerfahren. An die jährlich etwa 8000 Hingerichteten. China exekutiert noch immer ein Vielfaches mehr als der Rest der Welt zusammen. Nach ihrem Tod werden den Hingerichteten Organe entnommen und für Transplantationen verwendet."  

Sehr interessant - Kai Strittmatters Vorschlag für das konkrete Verhalten bezüglich der Olympischen Spiele:

"Aber es genügt ja, das IOK bei seinen eigenen Worten zu packen. Die olympische Idee, erklärt das IOK auf seiner Webseite, beruhe »auf der Achtung fundamental und universell gültiger ethischer Prinzipien«. Klingt verdächtig nach Menschenrechten. Also Boykott? Im Gegenteil. Hinfahren ist viel besser. Maul aufmachen. Hinter die Fassaden gucken. Mit Chinesen sprechen. T-Shirts mit dem Gesicht Hu Jias tragen. Stirnbänder in den Farben Tibets. Als Sportler der Eröffnungsfeier fernbleiben, dafür aber einen Blog schreiben. Als Journalist die Funktionäre in Pressekonferenzen stellen – die kommunistischen und olympischen. Beim Start des Marathons auf dem Tiananmen-Platz nach jener Nacht im Jahre 1989 fragen. Sich nicht einwickeln lassen. Lügenblasen durchstechen. China vier Wochen lang daran erinnern, was es braucht, um wirklich eine respektierte Macht zu werden. »Olympia ruft: Mach mit!«, heißt es auf der Webseite des Deutschen Olympischen Sportbundes. Genau."
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adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Habe interessante Beiträge zum Thema gefunden

http://www.chinaweb.de/china_forum/archive/index.php?t-2931.html

http://buerger4812.blog.volksfreund.de/ihr-habt-es-doch-gewusst.html

Beitrag 1 verfährt durchgehend nach dem bewährten rhetorischen Muster: baue einen Popanz auf (z.B. die Shangrila-Romantiker) und demontiere ihn dann publikumswirksam - eine argumentative Junggesellenmaschine. An Dummheit und Bösartigkeit schwerlich zu übertreffen. Und, nein, ich begründe dies hier ausnahmsweise nicht weiter. Dazu ist mir das Ding zu dreckig und v.a. zu lang.

Beitrag 2 - soso, jeder Staat wird also der Abspaltung von Landesteilen entgegenwirken? Weiter oben habe ich auf einen Beitrag von Dir, PG, ausgeführt, auf welche Weise Tibet zum Landesteil von China geworden ist. Deine Entgegnung darauf steht noch aus. Herrgott, es gibt genügend Bücher und Publikationen von vertrauenswürdigen Autoren: wir reden hier von staatlich sanktioniertem Mord, Zwangsdeportationen, Zwangssterilisationen, Kindesentführungen, massenhafter Folter und und und ... Ich sag jetzt liber nix mehr.




Ich bin alles andere als ein Experte bzgl. dieses Themas. Aber um böswillige Kolportage, wie du es darstellst, handelt es sich bei dem Beitrag 1 meines Erachtens nicht. Es handelt sich dabei weder um chinesische Propaganda noch bei dem Verfasser um einen Unterstützer der chinesischen Regierung. Es ist die - zugegeben ausführliche, aber angesichts der Komplexität des Problems in dieser Breite angebrachte - Darstellung eines - selbstredend noch umfangreicheren - Buches zum Thema, dessen Autor du für mich zu kurzerhand für nicht vertrauenswürdig abstempelst, allerdings mit dem Hinweis, daß dir die Lektüre zu lange dauert. Für letzteres habe ich Verständnis,  für den Stempel nicht. Dies schon deshalb nicht, weil der Beitrag auch ausführlich zur "Sinisierung" Stellung nimmt, zu welcher du eine Stellungnahme meinerseits erwartest. Ich fände es gut, wenn du diesen Beitrag schon mal liest und dann begründend urteilst.  

Nicht die Lektüre dauert zu lange, btw. ich hab sie mir in voller Länge angetan, sondern auf das ganze Machwerk einzugehen würde etwas ausufernd - und zudem absolut unlohnend- sein. Warum? Beispiel erster Absatz:

Er ist der „weltliche“ und „geistige Führer“ eines unterdrückten Volkes. Er ist der bekannteste Buddhist der Welt. Er ist der Träger des Friedensnobelpreises. Und er lächelt unaufhörlich. Was kann an diesem Mann und seinem Verhalten auszusetzen sein? Eine ganze Menge.

> Man darf gespannt sein. Obwohl mir bei einem Friedensnobelpreisträger die Frage, was der Mann vielleicht irgendwie richtig gemacht, zunächst mal näherliegend schiene. Aber sehen wir weiter:

Da ist zum Beispiel die seltsame Tatsache, daß die Legitimation des Dalai Lama, im Namen aller Tibeter aufzutreten, so gut wie nie hinterfragt wird. Nicht nur wird nicht wahrgenommen, daß er selbst seine Position einem vollkommen absurden und obskuren Auswahlritual verdankt, das aus einem kleinen Jungen die Wiedergeburt eines menschgewordenen Buddhawesens oder „Bodhisatthvas“ machte (der Dalai Lama ist angeblich die Wiedergeburt des Bodhisattvas Avalokiteshvara, tibet. Chenrezig).

> "Absurd" und "obskur" erscheint dem Autor das Auswahlritual - die Mühe, dies zu begründen oder auch nur genauer zu beschreiben, macht er sich freilich nicht. Er verschwendet auch keinen Gedanken daran, dass das tibetische Volk mit diesem - und anderen - Ritual(en) seit vielen Jahrhunderten lebt und sich seinen Traditionen außerordentlich verbunden fühlt. Er wirft den außerordentlich komplexen Begriff der "Wiedergeburt" in den Raum, ohne auch nur anzudeuten, worum es sich dabei nach tibetischem Verständnis handelt - und das ist, behaupte ich,  etwas anderes und jedenfalls um einiges differenzierter, als unser Autor dies mit seinem Hauruckzitat wahrhaben kann - oder will.

Es wird auch aus Unwissenheit oder mit Absicht übersehen, daß die Geschichte des lamaistischen Buddhismus in Tibet keineswegs so friedfertig und einheitsselig verlief, wie die westlichen Tibetfreunde sich das zusammenphantasieren. Ganz im Gegenteil trieft sie von Blut. Sie ist eine endlose Abfolge von Grabenkämpfen zwischen Sekten, die einander buchstäblich bis aufs Messer verfeindet waren (und sind!), von Palastrevolten und Thronintrigen, und sie ist vor allem die Geschichte eines namenlos ausgebeuteten und unterdrückten Volkes.

> Kein vernünftiger Mensch, der sich auch nur ein wenig mit tibetischer  Geschichte oder überhaupt mit Geschichte beschäftigt hat, wird behaupten, diese sei stest "friedfertig" und "einheitsselig" (was soll das überhaupt heißen?) verlaufen. Darauf weist übrigens wiederholt in seinen Schriften der Dalai Lama selbst nachdrücklich hin - diese hat der Herr Autor aber offenbar nicht gelesen, sonst wüsste er es. Oder er verschweigt dies aus gutem Grund. Es gibt keine durchgängig friedfertige Geschichte, und wer aus den Tibetinteressierten im Westen naive Anhänger eines solchen Wolkenkuckucksheims machen will, ist entweder ahnungslos (scheint zuzutreffen) oder bösartig - angesichts der Ballung von suggestiver Missinformation unterstelle ich v.a. dies.

"Bluttriefend" und "endlose Abfolge von von Grabenkämpfen zwischen Sekten, die einander buchstäblich bis aufs Messer verfeindet waren (und sind!)" - die tibetische Geschichte unterscheidet sich, was Gewaltanwendung anbelangt, kaum von jeder anderen, namentlich in der dortigen Region, Mongolei, Nepal, Westchina etc. Aber die Formulierung suggeriert natürlich ganz wunderbar die Vorstellung von einem Schinder von Lhasa.

Dass es Rivalitäten zwischen den unterschiedlichen Schulen des tibetischen Buddhismus gegeben hat - keine Frage. Das ist völlig normal, keine religion der Welt ohne dies. Dass diese aber noch heute "buchstäblich bis aufs Messer verfeindet ... sind" ist wiederum eine infame Unterstellung - Ende des 19. Jhdts. entstand in Tibet die sog. Rime-Bewegung, die das Gemeinsame der verschiedenen Schulen in den Vordergrund stellte, und dies bis heute mit großem Erfolg.

Das "namenlos ausgebeutete und unterdrückte Volk" - da stellt sich doch die Frage: wie kommt es, dass dieses Volk sich in seiner überwältigenden Mehrheit nichts inniger wünscht als die Rückkehr des Dalai Lamas und aller anderen Mönche? Wie kommt es, dass Fotos dieser hochverehrten Geistlichen im Land wie Schätze betrachtet werden? Deren Besitz im übrigen von der chinesischen Obrigkeit mit drakonischen Strafen geahndet wird. Warum wohl? Die chinesische Führung ist nicht dumm und es war schon immer die Strategie, der Bevölkerung eines überfallenen Landes das zu nehmen, was hauptsächlich deren Identität ausmacht. Im Falle Tibets ist das, neben der nomadischen Lebensform, der Lamaismus. Daher hatte kein anderer Bevölkerungsteil derart unter Mord und Folter zu leiden wie die Mönche und v.a. eben die Lamas. Wer aktuell nach himmelschreiender Ungerechtigkeit und blutiger Grausamkeit fahndet, braucht nicht das Mittelalter bemühen, sondern wird hier auf erschütternde Weise fündig, inmitten unserer Gegenwart.

Soviel, wie gesagt, nur zu Absatz 1. Der Rest ist um kein Gran besser. Doch bedauerlicherweise wird es immer Menschen geben, die von der Größe dessen, dem sie ans Bein pinkeln, zu profitieren versuchen. Und damit wirklich genug.




Man sollte, wenn man dem Beitrag Verkürzung vorwirft, nicht vergessen, daß es sich um Auszüge aus einem Buch handelt, welches der Beitrag lediglich vorstellt. Es liegt daher nahe, die von dir monierten Auslassungen im vorgestellten Buch zu suchen.
Der Friedensnobelpreis wurde z.B. auch an Arafat, Begin, oder Peres verliehen, drei für mich äußerst fragwürdige Auserwählte. Auch andere fragwürdige Persönlichkeiten erhielten schon diverse nationale und internationale Preise und Auszeichnungen für ihre Friedfertigkeit, die sich bei näherem Hinsehen als gar nicht mehr so friedfertig ins Buch der Geschichte eintrugen.
Einer Volksvertretung, die von Wiedergeburt, göttlicher Berufung etc. ihre Vertretungsmacht gegenüber welchem Volk auch immer ableitet, stehe ich äußerst skeptisch gegenüber. Zahllose und umfangreich dies rechtfertigende oder differenzierende Schriften, die zumeist von durch die freiwilligen oder erzwungenen Abgaben der Gläubigen oder sonst Untergetanen an ihre so dafür von üblicher ernährender Tätigkeit freigestellten Verfasser zustande kamen, mögen dafür auch noch so wundervolle Begründungen ins Feld geführt haben, oder immer noch führen.
Zur Haltung des Autors gegenüber der chinesischen Unterdrückungsnomenklatur und deren Verbrechen gegenüber dem Tibetischen Volk hat der Autor, wie in meinem Beitrag oben nachzulesen, eindeutig Stellung bezogen. Ihm dies nach Lektüre seines diesbezüglichen Statements dennoch weiter vorzuhalten, halte ich für unangebracht. In dem Beitrag wurde, so wie ich ihn las, jedenfalls von ihm durchaus scharf diesbezüglich differenziert. Ich werde versuchen, an das von ihm vorgestellte Buch zu kommen. Nachdem ich dieses gelesen habe, werde ich auf das Thema zurückkommen.

Hier, sozusagen als Bonmot, noch ein Foto des Anbetungswürdigen beim herzigen Händeschütteln mit einem ausgewiesenen Rassentheoretiker, dem Athropologen Bruno Beger, 1970 als Mitwisser eines 86-fachen Mordes an KZ-Häftlingen von Auschwitz verurteilt.
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Endlich wissen es alle. Der Dalai Lama ist ein Rassist. Danke Pedro. Die Macht des Bildes verstehst du wie kein Zweiter. (Chavez ist in Wahrheit übrigens Mickey Mouse, aber das wusstest du bestimmt schon längst und das gehört ja auch nicht wirklich hier rein)
Vielleicht beantwortest du ja auch noch die von mir in diesem Thread aufgeworfenen Fragen, würde mich echt freuen.
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Pedrogranata schrieb:

Hier, sozusagen als Bonmot, noch ein Foto des Anbetungswürdigen
es betet hier keiner den DL an...um den geht es hier auch nicht
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Pedro, Deine Kernaussage scheint mir zu sein:

„Einer Volksvertretung, die von Wiedergeburt, göttlicher Berufung etc. ihre Vertretungsmacht gegenüber welchem Volk auch immer ableitet, stehe ich äußerst skeptisch gegenüber.“

Dazu gibt es zweierlei zu sagen:

1. und vor allem: Dir oder mir, einem jeden steht es selbstverständlich frei, dem skeptisch gegenüberzustehen. Nur: darum geht es nicht. Es geht darum, wie das tibetische Volk dazu steht!Und das tibetische Volk, dafür gibt es zahllose Belege, hängt an seiner Tradition und wünscht sich die Rückkehr des Dalai Lamas und der Mönche aus dem Exil. Wäre es anders, glaub mir, China hätte diese Frage schon längst in Form einer Volksbefragung gestellt.

2. Der Dalai Lama selbst hat vielfach betont, dass, sollte er je nach Tibet heimkehren können, er dort als einfacher Mönch leben würde. Nicht als spirituelles und ebenso nicht als weltliches Oberhaupt. In diesem Zusammenhang hat er auch darauf hingewiesen, dass er womöglich der Letzte in der Übertragungskette der Dalai Lamas war. Diese Aussage ist interpretationsbedürftig, doch kann man dies als deutlichen Hinweis auf eine von ihm angestrebte Synthese von Demokratie und Tibetischer Tradition werten (für eine solche Lesart gibt es auch aus anderen Kontexten zahlreiche Belege).

Zu Deinem „Bonmot“ („Malimage“ wäre treffender gewesen):

Der jetzige Dalai Lama Tenzin Gyatso wurde 1935 geboren. 1938/39 kam Harrer, mit ihm wohl auch Beger mit sinistrem Auftrag – anthropologische Herleitung der Arier von den Tibetern - aus Nazideutschland nach Tibet. Die freundschaftlichen Kontakte mit Tenzin Gyatso datieren aus den Jahren 1946-50 – der Dalai Lama befand sich zu der Zeit im zarten Alter von 11 bis 15 Jahren. Meines Wissens hat ihm bislang auch der übelwollendste Kommentator keine bewusste und aktive Unterstützung der Nazisache nachweisen können. Der Bub, der bis dahin nur seine Familie und seine Lehrer im Potala zu Lhasa kannte, war fasziniert von westlicher Technologie, Harrer etwa musste für ihn reihenweise Uhren auseinandernehmen und deren Prinzip erklären. Dass der Dalai Lama sich stets zu seinen Freunden aus jener Zeit bekannt hat (was er im Einzelnen von deren Nazivergangenheit wusste, entzieht sich meinem Wissen – damals, als 11j-Jähriger dürfte er sich jedenfalls schwerlich einen Begriff davon gemacht haben), mag man tadeln. Ich persönlich halte es nicht für gut. Daraus aber in einschlägigen Kreisen vermeintliche Enthüllungsstories à la „Die Wahrheit über ...“ zu stricken, ist einfach lächerlich. Und lenkt von den brennenderen Fragen in diesem Thread ab, die - da gebe ich @PPP recht - noch mancher Stellungnahme harren.
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Ich habe einen längeren Beitrag geschrieben, der leider beim Absenden (ohne vorherige Kopie) im Vertrauen auf die fortdauernde Anmeldung veryumt wurde.

Also in Kürze nochmal:

Ich lehne es ab, im Konzert mit den Imperialisten der G8, Nato, CIA/USA, EU etc. zuerst die Vergabe der Olympischen Spiele trotz Kenntnis von der Unterdrückung des tibetischen Volkes zu befürworten und dann so zu tun, als habe sich alles durch die Niederschlagung des jüngsten Auftandes dort
dahingehend verändert, daß es nunmehr anders als vorher angebracht sei, die Spiele zu boykottieren. Das Interesse des Tibetischen Volkes geht ihnen in Wahrheit nämlich am ***** vorbei. Was sie leitet ist das propagandistische Ausnutzen der diesbezüglichen Widersprüche zum Zwecke ihrer imperialistischen Profitgenerierung aus chinesischen, tibetischen und welchen Leibern auch immer.

Da die selbsternannte und heilige tibetische Führung und die Exilregierung aber mit eben jener scheinheiligen Imperialistenriege eine, wie ich meine, unheilige Allianz praktiziert, bin ich auf der Suche nach einer hiervon unabhängigen Bewegung des Tibetischen Volkes. So ich diese finde, werde ich sie - auch praktisch - unterstützen. Ich habe sie aber bisher nicht gefunden und nach den mir vorliegenden Erkenntnissen gibt es sie auch nicht.
Mit den Imperialisten aber bringen mich keine zehn Pferde in eine gemeinsame Kutsche.
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Pedrogranata schrieb:
Ich habe sie aber bisher nicht gefunden und nach den mir vorliegenden Erkenntnissen gibt es sie auch nicht.

Könnte am Ende daran liegen, dass das tibetische Volk die Bewegung, die seine Interessen vertreten soll, schon längst gefunden hat.

Mal ne Frage: brächten Dich zehn Pferde mit den Kommunisten in eine Kutsche?
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adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Ich habe sie aber bisher nicht gefunden und nach den mir vorliegenden Erkenntnissen gibt es sie auch nicht.

Könnte am Ende daran liegen, dass das tibetische Volk die Bewegung, die seine Interessen vertreten soll, schon längst gefunden hat.

Mal ne Frage: brächten Dich zehn Pferde mit den Kommunisten in eine Kutsche?



???
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Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Ich habe sie aber bisher nicht gefunden und nach den mir vorliegenden Erkenntnissen gibt es sie auch nicht.

Könnte am Ende daran liegen, dass das tibetische Volk die Bewegung, die seine Interessen vertreten soll, schon längst gefunden hat.

Mal ne Frage: brächten Dich zehn Pferde mit den Kommunisten in eine Kutsche?



???

Da Du schriebst: "Mit den Imperialisten aber bringen mich keine zehn Pferde in eine gemeinsame Kutsche."
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adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Ich habe sie aber bisher nicht gefunden und nach den mir vorliegenden Erkenntnissen gibt es sie auch nicht.

Könnte am Ende daran liegen, dass das tibetische Volk die Bewegung, die seine Interessen vertreten soll, schon längst gefunden hat.

Mal ne Frage: brächten Dich zehn Pferde mit den Kommunisten in eine Kutsche?




???

Da Du schriebst: "Mit den Imperialisten aber bringen mich keine zehn Pferde in eine gemeinsame Kutsche."




Welche "Kommunisten" meinst du ? Die chinesische Regierung ? Die chinesische KP ? Eine kommunistische Organisation der Tibeter, die einen unabhängigen Weg von den Chinesen sucht (gibt es die?) ? "Die" Kommunisten allgemein (gibt es die ?)? .....
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Ich will nur drauf raus, dass, solltest Du Dich in diese Kutsche setzen, Du unversehends den DL als Mitfahrer vorfändest:

"Trotzdem bleibt die Verwirklichung des Kommunismus eines der bedeutendsten menschlichen Experimente, und ich leugne nicht, dass ich
anfangs sehr von seiner Ideologie beeindruckt war. (...)

Aufgrund meiner religiösen Vorstellungen tendiere ich (...) in Richtung Sozialismus und Internationalismus, die sich eher mit den buddhistischen Prinzipien vereinbaren lassen. Was mir auch am Sozialismus gefällt, ist die Auffassung, dass der Mensch letztlich selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Genau dasselbe besagt auch der Buddhismus.


(aus der Autobiographie des DL)

Nicht schlecht für einen Obskuranten und Imperialistenversteher ...
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adlerkadabra schrieb:
Ich will nur drauf raus, dass, solltest Du Dich in diese Kutsche setzen, Du unversehends den DL als Mitfahrer vorfändest:

"Trotzdem bleibt die Verwirklichung des Kommunismus eines der bedeutendsten menschlichen Experimente, und ich leugne nicht, dass ich
anfangs sehr von seiner Ideologie beeindruckt war. (...)

Aufgrund meiner religiösen Vorstellungen tendiere ich (...) in Richtung Sozialismus und Internationalismus, die sich eher mit den buddhistischen Prinzipien vereinbaren lassen. Was mir auch am Sozialismus gefällt, ist die Auffassung, dass der Mensch letztlich selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Genau dasselbe besagt auch der Buddhismus.


(aus der Autobiographie des DL)

Nicht schlecht für einen Obskuranten und Imperialistenversteher ...





Deeds not Words...
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Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Ich will nur drauf raus, dass, solltest Du Dich in diese Kutsche setzen, Du unversehends den DL als Mitfahrer vorfändest:

"Trotzdem bleibt die Verwirklichung des Kommunismus eines der bedeutendsten menschlichen Experimente, und ich leugne nicht, dass ich
anfangs sehr von seiner Ideologie beeindruckt war. (...)

Aufgrund meiner religiösen Vorstellungen tendiere ich (...) in Richtung Sozialismus und Internationalismus, die sich eher mit den buddhistischen Prinzipien vereinbaren lassen. Was mir auch am Sozialismus gefällt, ist die Auffassung, dass der Mensch letztlich selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Genau dasselbe besagt auch der Buddhismus.


(aus der Autobiographie des DL)

Nicht schlecht für einen Obskuranten und Imperialistenversteher ...





Deeds not Words...


Wo bleibt dann seine Erklärung zur Ablehnung seiner scheinheiligen "Unterstützer" ? Wo blieb sie anläßlich des Besuchs bei Merkel etc....?
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Pedrogranata schrieb:
...
Hier, sozusagen als Bonmot, noch ein Foto des Anbetungswürdigen beim herzigen Händeschütteln mit einem ausgewiesenen Rassentheoretiker, dem Athropologen Bruno Beger, 1970 als Mitwisser eines 86-fachen Mordes an KZ-Häftlingen von Auschwitz verurteilt.


Auch in China wird ein NSDAP-Mitglied als Volksheld verehrt, was wohl was anderes, ist als irgendeinem die Hand zu schütteln.
Die näheren Umstände dessen muß ich hier ja scheinbar nicht näher beachten oder erläutern.



P.S. Falls es doch jemanden interessiert, ich meine den hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Rabe
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Pedrogranata schrieb:
Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Ich will nur drauf raus, dass, solltest Du Dich in diese Kutsche setzen, Du unversehends den DL als Mitfahrer vorfändest:

"Trotzdem bleibt die Verwirklichung des Kommunismus eines der bedeutendsten menschlichen Experimente, und ich leugne nicht, dass ich
anfangs sehr von seiner Ideologie beeindruckt war. (...)

Aufgrund meiner religiösen Vorstellungen tendiere ich (...) in Richtung Sozialismus und Internationalismus, die sich eher mit den buddhistischen Prinzipien vereinbaren lassen. Was mir auch am Sozialismus gefällt, ist die Auffassung, dass der Mensch letztlich selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Genau dasselbe besagt auch der Buddhismus.


(aus der Autobiographie des DL)

Nicht schlecht für einen Obskuranten und Imperialistenversteher ...





Deeds not Words...


Wo bleibt dann seine Erklärung zur Ablehnung seiner scheinheiligen "Unterstützer" ? Wo blieb sie anläßlich des Besuchs bei Merkel etc....?

Andersrum gefragt: an wen sollte er sich sonst wenden auf dem Planeten, um als Exilant politische Rückenstärkung gegenüber China, dem Aggressor seines Landes, zu erhalten?
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adlerkadabra schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Pedrogranata schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Ich will nur drauf raus, dass, solltest Du Dich in diese Kutsche setzen, Du unversehends den DL als Mitfahrer vorfändest:

"Trotzdem bleibt die Verwirklichung des Kommunismus eines der bedeutendsten menschlichen Experimente, und ich leugne nicht, dass ich
anfangs sehr von seiner Ideologie beeindruckt war. (...)

Aufgrund meiner religiösen Vorstellungen tendiere ich (...) in Richtung Sozialismus und Internationalismus, die sich eher mit den buddhistischen Prinzipien vereinbaren lassen. Was mir auch am Sozialismus gefällt, ist die Auffassung, dass der Mensch letztlich selbst für sein Schicksal verantwortlich ist. Genau dasselbe besagt auch der Buddhismus.


(aus der Autobiographie des DL)

Nicht schlecht für einen Obskuranten und Imperialistenversteher ...





Deeds not Words...


Wo bleibt dann seine Erklärung zur Ablehnung seiner scheinheiligen "Unterstützer" ? Wo blieb sie anläßlich des Besuchs bei Merkel etc....?

Andersrum gefragt: an wen sollte er sich sonst wenden auf dem Planeten, um als Exilant politische Rückenstärkung gegenüber China, dem Aggressor seines Landes, zu erhalten?




Das ist genau die Frage, die ich stelle. Warum muß er bei den Imperialisten Unterstützung suchen, wenn er sie anders von vielen Menschen, auch von mir,
erhalten würde.
Ja, ich weiß was jetzt kommt: die Imperialisten trommeln mehr zusammen.
Einen Teufel tun sie. Ihr eigenes imperialistisches Süppchen kochen sie und der DL ist ihr Suppenhuhn. Und so bringt er vor allem auch das chinesische Volk, daß er in erster Linie auf seiner Seite braucht, nicht hinter sich. Alles, was dort ihn unterstützen könnte, alle innerchinesischen Oppositionellen, die mit der Linie der KP nichts am Hut haben, vermasselt er sich so und wird zum nationalen Imperialisten-Buhmann.
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Pedrogranata schrieb:

Das ist genau die Frage, die ich stelle. Warum muß er bei den Imperialisten Unterstützung suchen, wenn er sie anders von vielen Menschen, auch von mir,
erhalten würde.  
Vielleicht hätte er DIE mal fragen sollen...


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