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Patriotismus=Nationalsozialismus?

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HeinzGründel schrieb:
Ich liebe meine Frau und meine Kinder

Ansonsten teile ich die Auffassung von Yeboah1981


So stimmts bei mir
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um missverständnisse über meinen begriff des hiesigen kulturkreises zu vermeiden, mal ein exemplarisches beispiel dazu  
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SGE_Werner schrieb:
Denn Nationalismus ist nichts anderes als Rassismus auf Staatsebene für mich.


Auch wenn ich dir im Kern zustimme, in diesem Punkt muss ich, zumindenst ein wenig, dagegen halten.

Ob Nationalismus nun zwangsläufig rassistisch bedingt und damit negativ behaftet sein muss, würde ich zunächst einmal etwas bezweifeln. Jedenfalls wenn man das mal historisch betrachtet:

Blickt man mal zurück auf das Jahr 1648, eine Zeit in der das damalige Heilige Römische Reich Deutscher Nationen von dem gerade beendeten 30-jährigen Krieg nahezu dem Erdboden gleich gemacht war.Häätten damals nicht einige viele einen ausgeprägten Nationalsinn entwickelt, der letztlich zu einer zumindenst ansatzweisen Zusammenführung zuvor nahezu selbstständiger "deutscher" Einzelstaaten geführt hat, gäb es unsere Nation wie wir sie heute kennen vielleicht gar nicht.

Oder auch die Revolutionen in Amerika und Frankreich würde ich nicht zwangsläufig mit Rasissmus oder dergleichen in Verbindung bringen. Ohne einen gewissen Nationalsinn hätte es solche entscheidenen Ereignisse der Weltgeschichte gar nicht gegeben.


Aber mal abgesehen von diesen wie ich mal sage Sonderfällen hast du sicherlich Recht, berücksichtigt man nur mal die verherenden Folgen der britischen Kolonialherrschaft, das nationale Weltmachtstreben Deutschlands was zu 2 Weltkriegen geführt hat, oder auch die oft zitierten "ethnischen Säuberungen" im ehemaligen Jugoslawien oder in Ruanda (nur um einige Beispiele zu nennen), da überwiegt dann durchaus diese rassenbedingte Ansicht und die zuvorgenannten Beispiele geraten gerne mal schnell in den Hintergrund.
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Ich versteh die Frage nicht so ganz: Natürlich kann jemand sagen" ich bin stolz ein Deutscher zu sein, Diese Art des Patriotismus ist vollkommen zulässig.

Wer soll dies aus welchen Gründen beanstanden? Kein Mensch kann dies wirksam beanstanden.
Patriotismus hat nichts mit Nationalsozialismus zu tun.

Aus welchem Grund stellst Du solche Fragen?
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Dirty-Harry schrieb:


Aus welchem Grund stellst Du solche Fragen?


Um lustige Diskussionen im D&D zu eröffnen, die spätestens in 2 Tagen geschlossen wird wegen Rechts-Links-Debatten  

@ cyberboy

Jep, das ist aber ein anderer Nationalismus gewesen. Auf deutschem Gebiet ging es ja erstmal darum, überhaupt eine Nation zu bilden. Mir geht es mehr um die Leute, die Nationen in ein Wertungssystem stellen , "Deutschland ist stärker als England" etc. , das ist auch eine Art von Nationalismus, die neben Rassen- und Gesellschaftsideologien die Gründe für die Kriege der letzten 200 Jahren waren.
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Ach so, da waren noch mehr Fragen: Wer Patriotismus mit Nationalsozialismus gleichsetzt........ na ja der hat keine ahnung-

Nein , Patriotismus im Sinne von " Ich bin stolz ein Deutscher zu sein ist mir fremd" Dies hat aber nichts mit der Vergangenheit( 2. Weltkrieg) zu tun.

Ich worde auch nie das Deutschlandlied mitsingen. Ich kann mit solchen Ritualen nichts anfangen .

Ich find es  z.B peinlich, wenn beim Fußball die spieler , trainer usw, mitsingen,

Die machen es in der regel doch nur weil es erwartet wird. Die armen Wichte und Heuchler.
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Ich weiß was du gemeint hast Werner.  
Aber da es eben beides unter den Begriff "Nationalismus" einzuordnen ist wollte ich diesen Gegensatz einfach nochmal explizit herausheben.
Denn das find ich bei so einer Diskussion um solche prägenden Begrifflichkeiten, die teilweise eben mehrdeutig sein können, immer ganz wichtig.
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"ich bin stolz darauf eine deutsche zu sein", das würd ich nie sagen. ich würd auch nie sagen "ich bin stolz darauf eine europäerin zu sein". ich bin glücklich in so einem reichen land geboren zu sein und so viele möglichkeiten zu haben. aber stolz kann ich nur auf was sein, das ich mir erarbeitet hab. ich bin stolz auf das was ich bisher in meinem leben erreicht hab. aber nicht auf meine nationalität.
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Dirty-Harry schrieb:

Ich worde auch nie das Deutschlandlied mitsingen. Ich kann mit solchen Ritualen nichts anfangen .


Was bitte ist daran peinlich?? Ich finde es schon äußert erschreckend dass es überhaupt zur Debatte steht das Deutschlandlied zu singen. Was gibt es schöneres als in der Gemeinschaft sich zu seinem Land zu bekennen? Für mich ist das durchaus ein Stück Patriotismus – und das ist auch gut so.
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HeinzGründel schrieb:
Ich liebe meine Freundin.

Ansonsten teile ich die Auffassung von Yeboah1981


So stimmts.

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Ist das jetzt der Liebesbekenntnis-Thread?

Ich liebe dieses Forum.  
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TimmyLA schrieb:
 Was gibt es schöneres als in der Gemeinschaft sich zu seinem Land zu bekennen

Jede Menge: Kneipe, Konzert, gutes Buch, Sport treiben, Ausstellung besuchen...
Im Ernst: Ich weiß nicht, weshalb es Menschen gibt, denen die eigene Nation so wichtig ist.
Mir geht's da wie meinen Vorschreibern: Familie, meine Freundin, meine Freunde, mein Kiez - das alles ist mir näher und bedeutend wichtiger als Deutschland.
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TimmyLA schrieb:
Dirty-Harry schrieb:

Ich worde auch nie das Deutschlandlied mitsingen. Ich kann mit solchen Ritualen nichts anfangen .


Was bitte ist daran peinlich?? Ich finde es schon äußert erschreckend dass es überhaupt zur Debatte steht das Deutschlandlied zu singen. Was gibt es schöneres als in der Gemeinschaft sich zu seinem Land zu bekennen? Für mich ist das durchaus ein Stück Patriotismus – und das ist auch gut so.



Wenn Du es aus Überzeugung machst,  ist es doch vollkommen o.K. . Liegt ja evtl. auch ah meiner Generation( Alter), daß ich es eben nicht kann.

Ich glaubeinfach, daß es den Nationalspielern "aufgetragen " wird, zu singen.

Ich alter Sack sing allenfalls  dann mal im Eintrachtstadion mit, wenn wir 3:0 führen und die" Ekstase " groß ist. Hat dann aber nichts mit Singen , sondern " Gröhlen " zu tun  

Ansonsten sing ich halt nie. Die welt hats glaub ich auch net vermißt
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Dirty-Harry schrieb:
...


Keine Ahnung ob ich aus Überzeugung mitsinge. Für den Moment jedoch ist es m. E. eine schöne Sache.

Mit den Nationalspielern gebe ich dir recht, singen sie nicht mit, werden sie von den Medien durch den Brei gezogen... also bewege ich doch als Spieler lieber meinen Mund   ,-)
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yeboah1981 schrieb:
adlereintr8 schrieb:
Stolz auf sein Land sein. Sich emotional mit dem Land verbinden, das Land lieben usw...
Aber nicht in die Richtung, dass man andere Länder verachtet oder so...

Warum liebst du dein Land? Worauf bist du stolz?

Ich finde Deutschland ist ganz schön, und ich lebe hier gerne.  


Genau so sehe ich das auch. Ich bin nicht die Bohne "stolz" auf ein Land, für das ich nichts kann. Ich lebe gerne hier. Ich freue mich hier zu leben, in einem Land, das demokratisch ist, wo Frauen das (fast) gleiche recht haben wie Männer, in einem Land, in dem (theoretisch) nicht gehungert wird, wo jeder und jede das recht auf Bildung hat, wo man die Polizei rufen kann, wenn man diskriminiert wird, wenn man angegriffen wird. Wir leben in Europa, in dem es seit 60 Jahre keinen Krieg mehr gegeben hat (ausser Jugoslawien), und das bei den deutschen Kriegstreibern der letzten Jahrhunderten.

Wir leben in einem Land, in dem Missstände via Presse angeprangert werden.

Wie ihr seht, bei allen angeführten Beispielen gibts Gegenbeispiele, ist nix perfekt.

Wer Patriot ist ist noch lange kein Nazi. Ich bin kein Pariot, höchstens Lokalpatriot. Und da gibts keine Kriege.

Ich mag Frankfurt, ich liebe die Eintracht und meine Familie und fühle mich als Europäer.
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r.adler schrieb:

Wer Patriot ist ist noch lange kein Nazi. Ich bin kein Pariot, höchstens Lokalpatriot. Und da gibts keine Kriege.

Ich mag Frankfurt, ich liebe die Eintracht und meine Familie und fühle mich als Europäer.


bis auf den letzten punkt stimme ich dir zu, mir gehts genauso.
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Und übrigens: Wenn ich die Grenzen in Europa mit dem Auto überquere und keine Sau fragt nach meinem Ausweis, keiner kontrolliert: Da treten mir fast die Tränen in die Augen. Das ist mein Traum von Europa, seit 60 Jahren ohne Krieg, wir sind Nachbarn im guten Sinne. Das ist tausendmal wichtiger als bei der Nationalhymne zu heulen.
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Ich hab mit dem Krempel nichts am Hut. Lediglich das große Glück, im Gegensatz zu vielen Millionen hungernder Menschen, hier geboren worden zu sein.
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TimmyLA schrieb:
. Was gibt es schöneres als in der Gemeinschaft sich zu seinem Land zu bekennen?


 hunderte Sachen. Gegenfrage : Was ist so verdammt toll daran ? Allein schon deine Wortwahl weckt bei mir ein ganz ungutes Gefühl.

Dem Threadstarter würde ich in seiner Grundaussage übrigens überhaupt nicht zustimmen (Ganz davon abgesehen, dass er offensichtlich Begriffli in meiner Generation (bzw. den nachfolgenden  Generationen) kenne ich eigechkeiten durcheinander wirft).
Spätestens seit der WM 2006 ist es durchaus "In" sich als Patriot zu gerieren. Geradentlich sehr wenige Leute, die sich nicht zu einem gewissen Patriotismus bekennen und zwar unabhängig von der sonstigen politischen Ausrichtung.
Auch in der Presse und den sonstigen Medien ist da eine Veränderung zu beobachten wie ich meine.

Deutschland ist ein (weitestgehend) schönes Land, in dem man (weitestgehend) gut leben kann. Ich kann von Glück reden hier geboren zu sein. Selbiges gilt für Europa als Kontinent.

aber :
Ich persönlich halte es wie viele hier. Stolz bin ich höchstens auf das, was ich selbst erreicht habe.

Die "Gemeinschaft" der ich angehören will (wenn überhaupt), suche ich mir selbst aus und zwar sicher nicht nach "Blut und Boden"-Gesichtspunkten. Von daher brauch ich auch keine "Volksgemeinschaft" oder Ähnliches um glücklich zu werden.

Ich werde auch nie verstehen, wie man das anders sehen kann. Muss ich aber auch nicht. Jeder wie er will, so lange man mich mit der Deutschtümmelei in Ruhe lässt.

Die einzige Art Patriotismus, die ich mir vielleicht noch zu eigen machen könnte wäre eine Art Verfassungspatriotismus a la Habermas, aber weiter geht die "Liebe" echt nicht.
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sacki schrieb:
TimmyLA schrieb:
. Was gibt es schöneres als in der Gemeinschaft sich zu seinem Land zu bekennen?


 hunderte Sachen. Gegenfrage : Was ist so verdammt toll daran ? Allein schon deine Wortwahl weckt bei mir ein ganz ungutes Gefühl.

Dem Threadstarter würde ich in seiner Grundaussage übrigens überhaupt nicht zustimmen (Ganz davon abgesehen, dass er offensichtlich Begrifflichkeiten durcheinander wirft).
Spätestens seit der WM 2006 ist es durchaus "In" sich als Patriot zu gerieren. Gerade in meiner Generation (bzw. den nachfolgenden) kenne ich eigentlich sehr wenige Leute, die sich nicht zu einem gewissen Patriotismus bekennen und zwar unabhängig von der sonstigen politischen Ausrichtung.
Auch in der Presse und den sonstigen Medien ist da eine Veränderung zu beobachten, wie ich meine.

Deutschland ist ein (weitestgehend) schönes Land, in dem man (weitestgehend) gut leben kann. Ich kann von Glück reden hier geboren zu sein. Selbiges gilt für Europa als Kontinent.

aber :
Ich persönlich halte es wie viele hier. Stolz bin ich höchstens auf das, was ich selbst erreicht habe.

Die "Gemeinschaft" der ich angehören will (wenn überhaupt), suche ich mir selbst aus und zwar sicher nicht nach "Blut und Boden"-Gesichtspunkten. Von daher brauch ich auch keine "Volksgemeinschaft" oder Ähnliches um glücklich zu werden.

Ich werde auch nie verstehen, wie man das anders sehen kann. Muss ich aber auch nicht. Jeder wie er will, so lange man mich mit der Deutschtümmelei in Ruhe lässt.

Die einzige Art Patriotismus, die ich mir vielleicht noch zu eigen machen könnte wäre eine Art Verfassungspatriotismus a la Habermas, aber weiter geht die "Liebe" echt nicht.


Jetzt sollte es mehr Sinn ergeben. Bisschen viel mit copy and paste gearbeitet..


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