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Die Bildzeitungskampagne und "Wir sind Helden"

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Tomasch schrieb:

Ich glaube, wir haben beide die selbe Meinung, aber drücken sie unterschiedlich aus. Ich sehe es so, dass schlechte Publicity (dummerweise) eben auch Publicity ist. Das macht sich die Bild mit ihrer Anzeige zum Vorteil. Dass sie damit den "einfach gestrickten" Leser auf ihre Seite gewinnen wollen, ist klar. Eine moralisch äußerst zweifelhafte Methode, aber effektiv (was erwartet man auch...). Dass darüber diskutiert wird, ist doch leider schon wieder optimal für dieses Blatt.

Mal ganz nebenbei bekommt Holofernes durch diese Geschichte auch sicherlich mehr Aufmerksamkeit, als wenn sie an dieser Aktion teilgenommen hätte...ohne ihr etwas unterstellen zu wollen.


Ich finde es besser, etwas publik zu machen, als es zu verschweigen: Auch wenn die Wahrheit im Sinne negativer Publicity gewissermaßen positiv für die "dunkle Seite der Macht" sein kann, sollte es doch erwähnt werden, damit die auch diejenigen, die dem bisher keine Beachtung geschenkt haben, von der Existenz der Bedrohung erfahren. Ich denke, dass es besser ist, solche Dinge öffentlich anzusprechen, damit wenigstens ein wenig Aufmerksamkeit erregt wird. Es mag sein, dass die Bild dadurch ins Licht gerückt wird, aber die Frage bleibt, in welches.

Dass Judith Holofernes auch etwas für Ihre Öffentlichkeitswahrnehmung erreicht hat, sehe ich auch so. Ob dies beabsichtigt war, weiß ich nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass es eine gute Gelegenheit war, die sie erkannte. Verwerflich ist das nicht, positioniert sie sich doch klar auf die Seite der Jedi, nicht auf die der Sith.
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Der_Maulwurf schrieb:
Prinzipiell ist es natürlich richtig, nicht mit der BILD zusammen zu arbeiten, zwei Dinge stören mich allerdings massiv.

1. Hätte eine stille bzw. heimliche Antwort keinerlei Werbung für die Bild ermöglicht, im Gegensatz zu dem, wie es jetzt gelaufen ist. Hart formuliert könnte man sagen, dass keine Werbung für die Bild eben auch null Werbung für die WSH bedeutet hätte. Und das war dann wohl doch nicht so wichtig, dass man das ganze einfach unter den Tisch fallen lassen konnte. Ein Schelm, der nach einem massiv gefloppten Album hierbei böses denkt.

2. Ist die TAZ vielleicht interlektuell anspruchsvoller, politsch aber nicht weniger parteiisch. TAZ wie Bild liefern keine Nachrichten und Fakten, sondern politisch eingefärbte Meinungen.  


Zu 1.
Man kann aber auch immer, bei jedem und bei allem Schlechtes und niedere Beweggründe vermuten. Die Frau wollte sich selbst treu bleiben, nicht mehr und nicht weniger. "Ich bin jedenfalls sehr glücklich damit, das gemacht zu haben, und würde mich freuen, wenn andere das weitertragen."

Merke: Wer Gutes tut, dem unterstellt man Hintergedanken.

Zu 2.
Jedes redaktionelle Medium ist politisch, das liegt in der Natur der Sache. Das kann gar nicht neutral sein, wie soll das denn gehen? Die "neutrale" Tagesschau macht Politik alleine mit der Auswahl der Nachrichten. Jeder Spielbericht über das letzte Spiel ist politisch. Die Frage ist aber, ob man dabei Menschen manipulieren und über Leichen gehen muss.
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Word....
Außerdem: wer hat "angefangen"?
Hat etwa Judith Holofernes eine Anfrage des Schmierenblatts erfunden um sich wichtig zu machen?
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womeninblack schrieb:
Word....
Außerdem: wer hat "angefangen"?
Hat etwa Judith Holofernes eine Anfrage des Schmierenblatts erfunden um sich wichtig zu machen?


sie konnte aber ahnen, dass die "Gegenseite" ihre Antwort nutzt
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Diese Erörterung der Metaebene, also der Wirkung einer Aussage, muss selbstverständlich sein.
Sie darf aber keinesfalls vor der Beurteilong der Aussage erfolgen, und schon gar nicht kann sie die Wertung der Aussage ersetzen. Oft ist dieses Vorziehen der Metakritik von dem Interesse bestimmt, die Aussage selbst zu entwerten bzw. irrelevant zu machen.
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stefank schrieb:
Diese Erörterung der Metaebene, also der Wirkung einer Aussage, muss selbstverständlich sein.
Sie darf aber keinesfalls vor der Beurteilong der Aussage erfolgen, und schon gar nicht kann sie die Wertung der Aussage ersetzen. Oft ist dieses Vorziehen der Metakritik von dem Interesse bestimmt, die Aussage selbst zu entwerten bzw. irrelevant zu machen.


ich streich mal alles raus, was ich nicht versteh (metaebene z.B., ist meta neudeutsch für zollstock?).

übrig bleibt: stich in die braut.... stich in die braut...
moment falsch, andere platte.
ihr kritiker, ihr seid doch bloss neidisch!
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Die Reutlinger haben die Kampagne auch thematisiert.

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Frankfurter_Bubb. schrieb:
Die Reutlinger haben die Kampagne auch thematisiert.



Bild hätten sie etwas fetter schreiben müssen.

Aus der Ferne liest man bestimmt nur "SCHEISS WIR SIND HELDEN"  
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Kann mir mal jemand einen Gefallen tun und mitteilen, wie die heutige Schlagzeile des Idiotenblattes lautete?

Ihr könnt ja schreiben, ihr hättet es am Kiosk gesehen.  
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Johann_Gambolputty schrieb:


   
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http://www.ad-hoc-news.de/bild-chef-bietet-taz-anzeigenverzicht-an--/de/News/21963157
'Bild'-Chef bietet 'taz' Anzeigenverzicht an
"Er knüpfte dies allerdings an eine Voraussetzung: 'Jedes Mal, wenn ich wieder mit einer Anzeige für die 'taz' drohe, sollten die Abonnenten in Höhe des Anzeigenpreises zusammenlegen.' Dadurch hätten die Abonnenten die Sicherheit, dass sich die 'taz' nicht kaufen lasse."
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f1r3 schrieb:
Wie dämlich kann ein Anschreiben noch sein? Ein einfaches Angebot, bei der Kampagne für 10.000 Euro mitzumachen, "hätte es auch getan". Dass sich beim reellen Anschreiben ("ihre offene, ehrliche und ungeschönte Meinung zur BILD" - lächerlich) der Agentur jeder verarscht vorkommt, der einigermaßen Grips in der Birne hat, liegt auf der Hand. Kein Wunder also, wenn Judith Holofernes die Verarsche der Agentur entsprechend kontert. Ein einfaches "Nein" reicht bei einer derart dämlichen und für dumm verkaufenden Anfrage definitiv nicht. Und das Vorschieben der Spendenaktion ist das letzte. Was ist ehrenhaft daran für eine Fremdspende in Höhe von 10.000 Euro das eigene Image zu verkaufen? Sind die "Image-Spender" wirklich so dämlich? Viel ehrenhafter wäre es doch, selbst 10.000 Euro in die Hand zu nehmen und einem guten Zweck zugute zu führen. Hier werden tatsächlich auch die Promis für dumm verkauft, nicht nur die Leser. Um so überraschender für mich, wer sich alles auf den Plakaten tummelt.


Sie hätte es auch so machen können: Bei der Kampagne teilnehmen mit dem Spruch "Meine Meinung zu Bild: Polemisierend, hetzerisch, ekelhaft" öÄ und die 10.000€ an BildBlog spenden können.

(Die ich übrigens gerne mal unaufällig empfehlen möchte:

BildBlog
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voyage schrieb:

Sie hätte es auch so machen können: Bei der Kampagne teilnehmen mit dem Spruch "Meine Meinung zu Bild: Polemisierend, hetzerisch, ekelhaft" öÄ und die 10.000€ an BildBlog spenden können.

Dann würde sie für die Bild werben, obwohl es gegen ihre Überzeugung ist. Das hätte genau den erwünschten Effekt, den die Bild mit sich mit so einer "witzigen und selbstbewussten Aktion" erhofft. Jeder würde sich fragen, warum sie dann dafür Werbung macht, mit dem Ergebnis, dass man denkt, dass es nicht ernst gemeint sein kann. Und dann ist es wieder Werbung. Ohne eine begleitende öffentliche Bekanntmachung der Anfrage der Werbeagentur wäre das ganze nicht so effektiv gewesen. Insofern war dies die einzig richtige Reaktion. Im Übrigen hätte die Bild eine solche Aussage nicht abgedruckt.
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womeninblack schrieb:

Und kann überhaupt nicht versehen, wie auch Jo-Gi vor mir schrieb, dass sich insbesondere Alice Schwarzer dafür hergegeben hat.

Gerade nochmal durchgelesen und etwas dazu gefunden. Alice Schwarzers Aussage: "Doch ich habe zugestimmt. Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde - von Gandhi bis Willy Brandt - auch mal eine Frau auftaucht." (Quelle: http://www.bildblog.de/2373/alice-schwarzer-nicht-zwangsprostituiert/). Bezieht sich zwar nicht auf die aktuelle Kampagne, ist aber ebenso aussagekräftig.

Kein Wunder also, nachdem sich Schwarzer zudem nicht zu schade war, in der BILD als Kachelmannprozess-Kolumnistin aufzutreten. Wo ihre Werte da wohl waren?

Mit Frauenrechtlerin hat diese "Dame" bei weitem nichts (mehr) zu tun. Sie ist eine Marionette und geistig scheinbar derart befangen, dass ihr eine sachliche und unbefangene Beurteilung des Kachelmann-Falles nicht möglich ist. Geschweige denn eine sachliche Beurteilung der BILD.

Aber ich will nicht Kachelmann und Bildkampagne miteinander vermischen. Obwohl der Fall Schwarzer ein sehr gutes Beispiel dafür ist, was der Bild und den Werbern ganz klar fehlt: Hirn. Ganz, ganz armselig.


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