sgeheilbronn1899 schrieb: Und trotz allem noch konstant 35% in den Umfragen, welche Leistung! Einer christlichen Partei verzeiht man doch alles
Aus meiner Sicht ist das Beste was CDU/CSU passieren kann eine heftige Klatsche bei der nächsten Bundestagswahl.
Das wird nicht passieren, bin ich mir absolut sicher.
Wie ich schon mal irgendwann geschrieben hab, die CDU hat das Glück, dass es neben ihr momentan 4 Parteien ins Parlament schaffen. Für Rot-Grün langt es nicht, für Rot-Rot sowieso nicht, 3er Koalitionen will kaum jemand = Somit gibt es wieder eine große Koalition, in der man jeden Fehler der SPD zuschreibt, hat doch schon mal gut funktioniert, oder nicht?
Stimmt. Ich finde es teilweise bemerkenswert, dass der politische Ton von Regierung in Richtung Oposition härter ist als umgekehrt. Und das bei der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage der Bundesrepublik.
Aber das meinte ich ja, die SPD besitzt leider noch weniger Format als die CDU/CSU. Steilvorlagen zur Kritik und politischen Wende werden einfach in bester GekasvsBayern-Manier versiebt. Wenn ich da nur an Ypsilanti in Hessen denke. (Auch wenn ich die nicht haben wollte smile:
Übrigends zum Thema Hessen und Ypsilanti, da wir uns über das Thema "konservative Sicht" in Deutschland unterhalten: Den Seeheimer Kreis der SPD bitte nicht vergessen.
Ich glaube, ein Teilaspekt ist auch, dass wir jetzt die Vertreter der Generation Golf an den Schalthebeln erleben, die durch die hedonistischen 80er Jahre (Aufkommen des Yuppietums, Egoismus) geprägt wurden.
Wir haben jetzt ja auch in der Wirtschaft die charakterlosen Typen aus (leider) meiner Generation: Herren wie Nonnenmacher, Maschmeyer, Middelhoff. 'Popstars', an deren Karriereende die Staatsanwaltschaft warten wird...
Die größte Stärke der CDU sind einige ihrer Wortführer. Im November hatte ich die Ehre den Bundestag zu besuchen und die Plenumsrede, zur Abstimmung über den (furchtbaren) Haushaltsplan der CDU, von Schäuble live mitzuerleben. Dieser Mann, der vorher Ziel der Kritik der gesamten Opposition wurde und darüber sichtlich kochte, schaffte es seinen Vortrag ohne Spickzettel, in sachlichem Ton in die Runde zu feuern. Inhalt suchte man zwar vergebens, aber die Art und Weise war schon imponierend.
Dazu noch das Grinseplagiat. Der kann machen was er will, fachliche Kompetenz sucht man vergebens, aber verkaufen kann er sich, zumindest einem beträchtlichen Teil der Wählerschaft.
Da sehe ich auch das Problem unserer Demokratie. Es wird von den Medien sehr viel Mist transportiert, wie eben die Plenumsitzungen, in denen es um nichts mehr geht, da die Entscheidungen meist schon vorher gefallen sind oder die "Diskussionen" dort eh keinen Einfluss auf die Entscheidung mehr hat.
Niebel sinngemäß: "Leutheuser-Schnarrenberger kümmert sich um die Bürgerrechte, Daniel Bahr um die Sorgen der Alten. Deutschland geht es so gut. Aber die die das nicht wissen, das sind die Deutschen. Und verantwortlich dafür, dass es Deutschland so gut geht, ist auch die FDP"
Tuess schrieb: Gerade auf dem Dreikönigstreffen der FDP:
Niebel sinngemäß: "Leutheuser-Schnarrenberger kümmert sich um die Bürgerrechte, Daniel Bahr um die Sorgen der Alten. Deutschland geht es so gut. Aber die die das nicht wissen, das sind die Deutschen. Und verantwortlich dafür, dass es Deutschland so gut geht, ist auch die FDP"
Da hat er mal recht 3% geht es sogar sehr gut verantwortlich dafür ist auch die FDP darum heisst sie und ist bei Wahlen F ast D rei P rozent.Oder wie wir sagen tot nur noch nicht ganz umgefallen.
SpOn schrieb: [Niebel:]Deutschland gehe es auch so gut, weil die Liberalen regierten. Die Bundesrepublik sei die wohl stärkste Volkswirtschaft auf der Welt, weil FDP-Wirtschaftsminister Rösler in der Regierung sei.
Die Deutschen seien laut dem englischen Sender BBC derzeit das beliebteste Volk der Erde - "doch nicht trotz FDP und Guido Westerwelle als Außenminister, sondern weil es die FDP und Westerwelle in dieser Regierung gibt".
Da bleibt einem ja die Spucke weg. Lebt der echt in dieser Traumwelt oder weiß er, was für nen hanebüchenen Blödsinn er von sich gibt? Quelle
reggaetyp schrieb: Ernsthaft: Ich sehe die Union nicht anders agieren, als ich es Zeit meines Lebens mitbekommen habe.
Eben, alleine schon beim Ausdruck bürgerlich-konservativ bekomme ich einen Würgereiz und das schon seit ich politisch interessiert bin.
Du bist DER GOTT oder gottesgleich, ich will Dir nicht zu nahe treten. Mich überfällt derselbe Reiz, wenn ich deine "Helden" sehe (höre).... Hier im Schulterklopferforum bist du SPITZE !!!!!
SpOn schrieb: [Niebel:]Deutschland gehe es auch so gut, weil die Liberalen regierten. Die Bundesrepublik sei die wohl stärkste Volkswirtschaft auf der Welt, weil FDP-Wirtschaftsminister Rösler in der Regierung sei.
Die Deutschen seien laut dem englischen Sender BBC derzeit das beliebteste Volk der Erde - "doch nicht trotz FDP und Guido Westerwelle als Außenminister, sondern weil es die FDP und Westerwelle in dieser Regierung gibt".
Da bleibt einem ja die Spucke weg. Lebt der echt in dieser Traumwelt oder weiß er, was für nen hanebüchenen Blödsinn er von sich gibt? Quelle
Da frage ich mich auch, was reitet diesen Mann...oder den, der das ausgesprochen hat....Wir sind absolut OK aber mit Sicherheit nicht wegen Ihm. Von Wem kommt diese Einschätzung???? Die Werte der FDP sind durchaus OK, nur wurden sie extrem falsch dargebracht. Viel Pech war auch dabei aber Westerwelle engte die Partei zu sehr ein, Ereignisse (Fukushima...) spiel(t)en der linken Steilvorlagen zu, Wulff der Obertroll... Ich hätte damals Gauck gewählt. Egal wie, es läuft alles auf Rot-Grün(-Rooot)heraus, weil viel ungünstig läuft und systematisch Steilvorlagen gegeben werden (Wulff,Guttenberg...) Nein, Ich muss es tun, ich sage :"Egal wer an der Macht ist: Der Klimabetrug wird weiterlaufen, da sind sich alle Dreckspatreien sehr einig, wer wird auf die Einnahmen verzichten?????
Ich würde einfach mal behaupten, die gehen nicht in die Politik - weil sie keinen Bock auf die Hinterfotzigkeiten, Intrigen und Machtspiele haben, die nötig sind um nach oben zu kommen.
Genau hier stimme ich zu. Die von Dir genannten Eigenschaften scheinen mittlerweile zwingende Voraussetzung zu sein, im Politikbetrieb mitspielen zu können, erst recht, wnn man "nach oben" will.
Wir haben außerdem mittlerweile fast nur noch Berufspolitiker. Leute, die zwar vielleicht ein Studium absolviert haben aber niemals in einem Beruf tätig waren, geschweige denn sich mit Arbeit (außerhalb der Politik) ihre Brötchen verdient haben.
Und dies führt zum Einen dazu, dass von den Politikern reale Probleme der Bevölkerung gar nicht wahrgenommen werden, zum anderen zwingt es die heutige Politikerkaste auf Teufel komm raus am Pöstchen zu kleben. Es kann sich im Wortsinn gar keiner "leisten" konsequent eine Meinung zu vertreten, um dann evtl. auf der nächsten Wahlliste 200 Plätze weiter hinten zu landen. Denn wovon soll er denn leben, wenn die Diäten nicht mehr fließen?
Spitzenpolitiker kommen ja immer irgendwo unter, nicht um zu arbeiten (können sie ja auch nicht) sondern um ihre Kontakte zu nutzen aber der normale Abgeordnete hat nur die Politik.
M.E. ist der Berufspolitiker der Hauptgrund für die Ansammlung charakter-, rückrat- und prinzipienloser Mitschwimmer. Allerdings parteiübergreifend.
Ich denke, du hast das Problem erkannt.
Die Frage, wie bekommt man das ganze in den Griff?
Für mich als Wähler ist kaum noch ein Unterschied zwischen CDU/CSU und SPD. Beide versuchen mit der Wirtschaft ins Bett zu kommen, um so einigermassen zu ueberleben.
Die FDP ist so zestritten, die Liberalen, die fuer mich mal die waren, die fuer die Freiheit des einzelnen im Rahmen einer gemeinschaftlichen Freiheit, haben sich zur Reichenpartei veraendert.
Die Gruenen, werden immer mehr zur Volkspartei, verstehen, dass man nicht nur von Idealen leben kann. Andererseits denke ich sollten sie mehr fuer ihre Ideale eintreten, nicht gelich aufgeben. Beispiel Afghanistan.
Die Linken. Ich möchte mal schreiben und die Linken haben doch recht. Leider ist ihnen ihre Vergangenheit angeheftet. Und es gibt immer wieder Linke, die darauf auch noch stolz sind. Die Linken sind für mich die Sozialdemokraten der 70er.
Es ist wirklich schwer hier eine Partei herauszufinden, die man wählen möchte.
Was mich aber schon seit Grundlegung der Welt aufregt, dass wir Minister haben frei nach dem Motto
Gestern noch beim Autowaschen - heute Finanzminister.
2 Jahre später Verteidigungsminister, dann Gesundheitsminister um letztlich als EU-Kommissar weg gelobt zu werden.
Für mich sollte die Regierung - sprich Minister, die etwas entscheiden müssen, aus Experten bestehen. Keine Firma, auch noch so klein würde sich z.B. als Computerexperte einen Bäcker oder Anwalt einstellen. Die Regierung für 80.000.000 Menschen macht es aber (vergleichbar).
Ich behaupte ja immer - Politiker ist der, der nicht schlau genug, nicht fleißig genug war einen guten Job zu bekommen. Politiker zu sein ist der einfachste Weg langfristig an ein geregeltes Einkommen zu kommen.
Afrigaaner, ich stimme dir (und auch c-e) fast komplett zu. Wobei ich das mit den Experten als Minister nicht ganz so radikal sehen würde. Von mir aus würde es reichen, wenn die Staatssekretäre die Experten sind und der Minister "nur" in der Lage wäre, mit einer gewissen Grundintelligenz, viel Verantwortungsbewusstsein für das Land, etwas Einarbeitung in die Sache und gewissem Organisationstalent den Laden am Laufen zu halten und nach außen zu repräsentieren. Tja. Aber leider scheitert's bei vielen Ministern schon daran und die Stellen in der zweiten Reihe werden nach Parteibuch anstatt nach Können besetzt.
Das mit dem "von Steinewerfer zum Minister" gibt wohl wohl vornehmlich bei den linken Parteien; die bürgerlichen hatten die bisher eher vorzeigbare Leute. Aber das scheint sich leider im Eiltempo zu verändern. Schmalspurstudium, nie außerhalb der Politik gearbeitet und wenn's hoch kommt, auch noch Dissertationsbetrug dazu, das ist ja mittlerweile keine Seltenheit mehr unter den führenden Leuten von CDU/CSU/FDP -- und obendrein sind deren Parteiführungen moralisch so verkommen, dass die Sünder in den eigenen Reihen nach zweimonatigem Abtauchen und halbgarer erzwungener Reue wieder mit offenen Armen empfangen werden. Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln...
Aachener_Adler schrieb: Das mit dem "von Steinewerfer zum Minister" gibt wohl wohl vornehmlich bei den linken Parteien; die bürgerlichen hatten die bisher eher vorzeigbare Leute.
Eher vorzeigbar im Sinne der Kleiderordnung ganz sicher...Was freilich nebenbei bemerkt nichts daran ändert, das der Steinewerfer und Turnschuhträger als deutscher Außenminister zu seiner Amtszeit im Ausland eine deutlich höhere Wertschätzung erfuhr als seine Nachfolger - vom jetzigen ganz zu schweigen.
Willy Brandt hatte zu seinen Kanzlerzeiten ja ein ähnliches Problem.
Vielleicht lag/liegt ja die "zwiespältige" Wahrnehmung auch an den überprüfungswürdigen Wertemaßstäben ihrer Betrachter, um es mal bewußt defensiv zu formulieren...
Das mit dem "von Steinewerfer zum Minister" gibt wohl wohl vornehmlich bei den linken Parteien; die bürgerlichen hatten die bisher eher vorzeigbare Leute.
Oh ja. Ein Kanzler, der einen Nazi als Staatssekretär beschäftigte. Ein Bundespräsident, der Mitglied der SA war. Ein anderer BP, dessen Firma sich mit den Zutaten für Agent Orange die Taschen voll machte. Ein Spitzenkandidat, der eine Verleumdungskampagne gegen seinen politischen Gegner initiierte und hinterher sein Ehrenwort gab, dass die Vorwürfe haltlos seien. Aber allemal halb so wild. Die trugen ja auch einen sauber gekämmten Scheitel, und keine Turnschuhe.
Eigentlich ist es erstaunlich, welch positives Image dieser elende Intrigant bis heute in der Bevölkerung genießt.
Ist mit Weizsäcker ja nicht anders...
Wurde sowohl hier als auch nebenan im Wulff-Thread als quasi "moralisches Vorbild" für die verkommene Politiker-Klasse von heute dargestellt - dabei wurde ihm dann teils auch noch zu Gute gehalten, dass er kein reiner Berufspolitiker war/sei, sondern sich zuvor in der "freien Wirtschaft bewährt habe"... - ja, in Vietnam jubeln sie heute noch über das segensreiche Wirken eines von Weizsäcker, der in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender von Boehringer-Ingelheim, skrupellos den Tod und das Leiden von Millionen Menschen gefördert hat.... (mehr dazu auch hier: http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11184776,200469/goto/) - und das Schönste ist: Das nachhaltige Wirtschaften des Herrn von Weizsäcker kann man bis heute zu tausenden in den Hospitälern und Waisenheimen von Vietnam betrachten, der Boden ist in weiten Teilen des Landes noch heute verseucht von den Produkten von Boehringer-Ingelheim. Den Scheiß, den die damals in seiner Firma produziert und für gutes Geld zu Millionen Tonnen an die Amis verkauft haben, der geht nämlich nicht weg - die Leute krepieren noch heute fröhlich daran...
Ein toller Mensch!
Manchmal...
Sorry für das OT... - aber bei dieser Weizsäcker-Verklärung wird es einem schon mal zu viel, wenn man weiß, womit sich der gute Herr seine Meriten in der "freien Wirtschaft" verdient hat...
Eigentlich ist es erstaunlich, welch positives Image dieser elende Intrigant bis heute in der Bevölkerung genießt.
Ist mit Weizsäcker ja nicht anders...
Wurde sowohl hier als auch nebenan im Wulff-Thread als quasi "moralisches Vorbild" für die verkommene Politiker-Klasse von heute dargestellt - dabei wurde ihm dann teils auch noch zu Gute gehalten, dass er kein reiner Berufspolitiker war/sei, sondern sich zuvor in der "freien Wirtschaft bewährt habe"... - ja, in Vietnam jubeln sie heute noch über das segensreiche Wirken eines von Weizsäcker, der in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender von Boehringer-Ingelheim, skrupellos den Tod und das Leiden von Millionen Menschen gefördert hat.... (mehr dazu auch hier: http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11184776,200469/goto/) - und das Schönste ist: Das nachhaltige Wirtschaften des Herrn von Weizsäcker kann man bis heute zu tausenden in den Hospitälern und Waisenheimen von Vietnam betrachten, der Boden ist in weiten Teilen des Landes noch heute verseucht von den Produkten von Boehringer-Ingelheim. Den Scheiß, den die damals in seiner Firma produziert und für gutes Geld zu Millionen Tonnen an die Amis verkauft haben, der geht nämlich nicht weg - die Leute krepieren noch heute fröhlich daran...
Ein toller Mensch!
Manchmal...
Sorry für das OT... - aber bei dieser Weizsäcker-Verklärung wird es einem schon mal zu viel, wenn man weiß, womit sich der gute Herr seine Meriten in der "freien Wirtschaft" verdient hat...
für mich ist der mann einer der überschätztesten bundespräsidenten überhaupt. und auch einer der untragbarsten.
aber viele deutsche werden ganz wuschig im kopf wenn jemand einen adelstitel trägt und unfallfrei sätze formulieren kann.
Eigentlich ist es erstaunlich, welch positives Image dieser elende Intrigant bis heute in der Bevölkerung genießt.
Ist mit Weizsäcker ja nicht anders...
Wurde sowohl hier als auch nebenan im Wulff-Thread als quasi "moralisches Vorbild" für die verkommene Politiker-Klasse von heute dargestellt - dabei wurde ihm dann teils auch noch zu Gute gehalten, dass er kein reiner Berufspolitiker war/sei, sondern sich zuvor in der "freien Wirtschaft bewährt habe"... - ja, in Vietnam jubeln sie heute noch über das segensreiche Wirken eines von Weizsäcker, der in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender von Boehringer-Ingelheim, skrupellos den Tod und das Leiden von Millionen Menschen gefördert hat.... (mehr dazu auch hier: http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11184776,200469/goto/) - und das Schönste ist: Das nachhaltige Wirtschaften des Herrn von Weizsäcker kann man bis heute zu tausenden in den Hospitälern und Waisenheimen von Vietnam betrachten, der Boden ist in weiten Teilen des Landes noch heute verseucht von den Produkten von Boehringer-Ingelheim. Den Scheiß, den die damals in seiner Firma produziert und für gutes Geld zu Millionen Tonnen an die Amis verkauft haben, der geht nämlich nicht weg - die Leute krepieren noch heute fröhlich daran...
Ein toller Mensch!
Manchmal...
Sorry für das OT... - aber bei dieser Weizsäcker-Verklärung wird es einem schon mal zu viel, wenn man weiß, womit sich der gute Herr seine Meriten in der "freien Wirtschaft" verdient hat...
für mich ist der mann einer der überschätztesten bundespräsidenten überhaupt. und auch einer der untragbarsten.
4-Jahresplan, wo siehst du den denn noch? Gefühlt wird doch hier höchstens noch 4-Monatspolitik bis zur nächsten Landtagswahl oder Meinungsumfrage gemacht und dann sieht man mal weiter.
Das ist übrigens für mich schon immer ein Ur-Problem der bundesdeutschen Demokratie. Die Macht des Bundesrates lässt keine nachhaltige und auf Perspektive ausgelegte Politik in Berlin (und auch früher in Bonn) zu. Statt in 2, 3 oder 4 Jahren zu denken, denkt man nur bis zur nächsten Wahl in Bremen oder Saarland... Und wenn dann irgendwelche Reformen oder Aus- oder Einstiege beschlossen werden, wird man abgewählt und die Nachfolgeregierung wirft dann wieder alles um.
Ansonsten Danke für den Eingangsbeitrag. Ich habe ja nicht viel mit der Union am Hut, stelle mir aber schon seit den "jüdischen Vermächtnissen" die Frage, ob deren Kern-Klientel sich noch in irgendeiner Form wohl fühlt.
Also ich finde den Thread erstmal sehr gut. Vor einem Monat wollte ich einen sehr ähnlichen Thread erstellen und etwas auf diese Ecke verweisen. Dabei waren die zentralen Fragen: - "Was wählt man heute eigentlich noch?" - "Seht ihr euch noch repräsentiert?"
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Ich versuche meinen Standpunkt mal damit einzuleiten, erstmal die Parteienlandschaft in Deutschland zu beschreiben, und etwas die USA als Vergleichsbeispiel zu nehmen. Ohne zu bewerten.
Im Endeffekt haben wir in Deutschland sechs Parteien, mit der Piratenpartei (Neuling ohne Position) und den Freien Wählern (Hauptpunkte: Dezentralität und Relokalisierung) noch zwei in der Hinterhand.
Drei davon und zugleich die mitgliedsstärksten sind sozialdemokratisch. Das ist zum einen die SPD, die CDU und die Grünen. Ergänzt werden sie von der Linken (Sozialistisch), der FDP (freiheitlich-demokratisch) und der CSU (konservativ im Sinne von möglichst christlich-(bayrisch)deutschen Fundamentalismus). Damit habe ich die Grundsätzlichen Werte zusammengefasst, um die sich die jeweiligen Kernpunkte immer drehen.
Hat die CDU noch die CSU in der Union, muss diese oftmals die stark zuwiderlaufenden Punkte irgendwie so drehen, dass sie zueinander passen. Im Endeffekt läuft hier der linke als auch rechte Flügel gegeneinander. Aber vor allem auch der Umgang mit der Globalisierung als solcher und somit Fortschritt gegen Stillstand bzw. Rücklauf. Vertreten wird wirtschaftlich zumeist ein Deutschland mit seinen wirtschaftlichen Werten. Hierbei muss man auf die gesamt Union betrachtet das konservativ so übersetzen, dass damit gemeint ist, lieber bedächtlicher an neue Dinge heranzugehen.
Die SPD hat eine lange Geschichte und ist die Partei, die für einen Mix zwischen Arbeit/Verdienst sowie sozialer Abfederung stehen will. Sie hat einen sowohl marktliberalen-sozialen Kern (viel verloren unter Schröder Finanzmarktderegulierung), einen starken linken Flügel (teilweise sozialistisch) sowie einen soliden Mitte-Rechts Kern. In der eigenen Vergangenheit, vor allem der 70'er, war man stärker progressiv (marktliberal-fortschrittlich) eingestellt und hatte damals (als die Globalisierung noch in den Kinderschuhen stand) ein großes Unterscheidungsmerkmal zur damaligen Union, was heute nicht mehr existiert, da sich beide Seiten annäherten. Vertreten wird Deutschland im wirtschaftlichen Sinne meist liberal und Fokus auf Konzernen samt Gewerkschaften zur einen Seite hin, mit gleichzeitig vielen rigiden Einschnitten. Ist man vormals zu forsch rangegangen, möchte man nun eher irgendwie zurück auf ein Gebiet, was man zu überstürzt verlassen hat.
Die Grünen sind eine tief sozialdemokratische Partei, die sich um ihre naturverbundenen Ideale stets weiterentwickelt. So gibt es die Hardcore-Grünen, die sozialistischen Grünen, die normalen Grünen und neuerdings auch die konservativen Grünen. Im Grunde lassen sich diese Mitglieder-Gruppen relativ leicht ihren Werten zuordnen und signalisieren, dass sich Parteien den Gegebenheiten/Stimmungsbild anpassen können, ohne die eigene Basis komplett zu eliminieren. Man tastet sich irgendwie durch. Die unangenehmen Entscheidungen muss man selbst noch nicht fällen, daher hält man sich relativ neutral.
Die FDP ist die einzige (neben den Freien Wählern) liberale Partei Deutschlands. Das grundsätzliche Credo ist einfach. Dem Bürger Selbstverantwortung aufbürden, Zusammenarbeit und Leistung fördern, gleichzeitig den Staat als verpflichtenden Absicherungsfaktor reduzieren und private Organisation und Organisationen unterstützen. In der Partei selbst ist es verworren. Als einzige liberale Kraft, da grundsätzliche liberale Züge von der Union und SPD adaptiert und in ihre Subventions- & Wirtschaftspolitik umgebaut werden, sind in der FDP sämtliche Strömungen zuteil, die sich in anderen Ländern auf mehrere Parteien verteilen. Insofern man weder die Vorzüge einer Liberalismusform für alle Gesellschaftsschichten aktiv vorzeigen kann, wird Deutschland nie die Ergebnisse erreichen, wie sie z.B. in der Schweiz vorkommen und damit den anderen sozialdemokratischen Parteien in die Karten spielen. Wirtschaftlich wird der Mittelstand betont, noch jedenfalls.
Die Linkspartei will ich nur kurz beschreiben (Ich hab mich schonmal in einem anderen Thread ihr gewidmet). Im Endeffekt ist es eine reine Protestpartei, da kein einziger Programmstandpunkt wirklich existiert. Es gibt Tendenzen unter den Mitgliedern, die man unter der gesamtheitlichen SPD miteinbeziehen könnte, um die Schwerpunkte zu "entpopularisieren".
-> Übergang zur USA: Die Republikaner sind im Endeffekt die Partei des Großumschlags (sowohl sprichwörtlich als Geldschatulle als auch dem Austeilen). Im Endeffekt basiert extrem viel darauf, was hierzulande auch die SPD versucht hat, und zwar dem reinen Stimulieren der Wirtschaft. Dabei konzentriert man sich zwar auch stark auf die Unternehmer, vor allem bei den Vorwahlen und die örtliche Gebundenheit. (Findet aber keine Antwort darauf, dass die kleinen Läden mit positiv-marktliberal geprägter Einstellung so langsam wegbrechen) Sie haben offenkundig an vielen Punkten damit übersteuert, da vor allem seit Bush die Besteuerung der Reichen extrem nachließ. Zur anderen Seite sind sie der Kern des amerikanischen Konservatismus, christlicher Glaube, Patriotismus und die Partei des kleinen, schuftenden "armen" Mannes.
Die Demokraten sind dagegen für amerikanische Verhältnisse links und vertreten im Grunde die selben Werte wie die FDP Deutschlands. Vor allem versuchen die Demokraten auch mit dem gesellschaftlichen Wandel dort klarzukommen und Antworten auf verschiedene Probleme zu finden. Im Kern kann man sagen, dass die Demokraten eine amerikanische Sozialdemokratie vertreten. Wirtschaftlich stehen sie fast ausschließlich auf Seiten der Großkonzernen, da es etwas anderes auch nicht gibt, wollen sie aber gleichzeitig besteuern. ---
Zum Thema ---> A)... Man kann oben meine Beschreibung der Union nehmen: Viele Leute wünschen sich, ohne jetzt die Thesen eines Sarrazins als Deutsch abzustempeln, insgesamt eine härtere Hand in Bereichen, wo aufstrebendes oder haltendes Bürgertum mit Problemen konfrontiert wird, die seit Jahren nicht gelöst wurden. => Es gibt also definitiv diesbezüglich Potenzial, eine rechts-konservative Partei zu gründen. Man müsste solche Probleme nur anders diskutieren, als Sarrazin in Interviews oder seinem Buch, weil das ist ja auch absoluter Kokolores.
B)...Einen viel größeren Bereich sehe ich jedoch im Bereich des Marktliberalismus. Der wird teilweise schon von den Grünen und bei den Freien Wählern angegangen, auch wenn sich einzelne Standpunkte konträr zueinander verhalten. Im Kern bedeutet das, Deutschland als wirtschaftliche Großmacht stärker hinaus zu stellen und stärker unbequeme Entscheidungen zu forcieren. Das war auch das, was viele sich mit der FDP erhofften. [Angefangen bei Volksabstimmungen, über Strukturveränderungen im Steuersystem, Klare Europapolitik (Geopolitik sonst auch national), Mehr Zuwanderung, Lösung Integration, Lösung Gesundheits-Rentensystem) Im Endeffekt kann die Antwort nur sein, dass Relokalisierung nur phasenweise Sinn macht und somit trotzdem die Ausrichtung Deutschlands als exportorientierte Weltmacht beibehalten wird.
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Daher abschließend mein Kommentar: Die CDU macht meines Wissens aktuell so ziemlich alles richtig, hat aber mit der CSU einen Klotz am Bein. Die SPD steht wie immer zwischen "Geldschatulle" öffnen, sowohl als wirtschaftsfördernde Maßnahme als auch für "mehr sozial" - bin gespannt, ob Steinbrück oder Gabriel gewinnt. Die Grünen sind noch unwählbar. Die FDP verpasst den Zeitgeist Deutschlands, wo viele ihrer grundsätzlichen Programmpunkte umgesetzt gehören, weil sie mit der Medienschelte überfordert sind. Allgemein fällt auf, dass viele gute Strömungen in den Parteien von anderen Parteilinien/Flügeln komplett unterdrückt werden und sogesehen parteiübergreifend Einheitsbrei herrscht. Das hat man in den z.B. USA nicht!
Ich habe Verständnis dafür, dass sowohl das ur-konservative Lager sich nicht mehr mit der heutigen CDU anfreunden kann, genauso wie das ur-sozialistische Lager lieber bei der Linken weilt, statt der SPD. Man muss beide Geschichten auch von der anderen Seite sehen und ich bin persönlich nicht vollkommen gegen diese Bewegung, sehe aber schlussendlich in Gedanken eine Fusion zwischen CDU/SPD.
Was ich aber zu 100% unterschreibe, dass aktuell kaum noch brauchbare Politiker herumfallen und deswegen auch viele (mögliche) Entscheidungen, entweder unter Wert oder falsch verkauft werden oder nicht sonderlich weitreichende Entscheidungen gefällt werden. Darum darf man niemals irgendwo festbacken, sondern muss immer Frische in der Parteienlandschaft haben.
Jeder, der etwas Bewegung in den Parteieneinheitsbrei bringen will, wird aber irgendwie unter teilweise unberechtigtes Kreuzfeuer genommen. Das gilt für Kollege Westerwelle, wie für Kirchhoff und noch paar weitere...
Andersherum sind die herausgestellten Leute wie Sarrazin, Guttenberg, Wulff und so weiter eher weniger die Granaten, werden aber von "ganz einfachen Menschen" als die Wahrhaftigen angesehen. Schlussendlich bin ich ja froh darüber, dass das alles irgendwann am Tageslicht endete, aber leider wird einem so auch einiges bewusst.
Daher deine Sichtweise, Aachener Adler, etwas anders verpackt. Würde mir eher Bewegung B) aussuchen, würde es sie geben.
SG Eintracht: Jeder, der etwas Bewegung in den Parteieneinheitsbrei bringen will, wird aber irgendwie unter teilweise unberechtigtes Kreuzfeuer genommen. Das gilt für Kollege Westerwelle, wie für Kirchhoff und noch paar weitere.....
Das ist der Punkt, fast alle hochgradig politisch korrekt, wer es nicht ist, kriegt Haue. Dabei fühlen sich die "Guten" so richtig gut aber das bringt uns nicht weiter, wenn alles in einer politisch korrekten Pampe verschwindet. Es gibt für mich auch kein geringstes Übel mehr, abgesehen von den absoluten Nullbringern der Linken sind doch alle sehr ähnlich geworden. Ekel Alfred (damals von Linken gemacht!!!) wäre heute nicht mehr machbar, da es so gar nicht politisch korrekt war. Vor ca. 20 Jahren war so eine Entwicklung nicht zu vermuten. Es traut sich kaum Einer mehr, unbequeme nicht dem Mainstream entsprechende Äusserungen zu tun. Nur ist die Frage, wie groß der Gegensatz zwischen veröffentlichter (gewollter) und öffentlicher Meinung noch werden kann.
Stimmt. Ich finde es teilweise bemerkenswert, dass der politische Ton von Regierung in Richtung Oposition härter ist als umgekehrt. Und das bei der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage der Bundesrepublik.
Aber das meinte ich ja, die SPD besitzt leider noch weniger Format als die CDU/CSU. Steilvorlagen zur Kritik und politischen Wende werden einfach in bester GekasvsBayern-Manier versiebt. Wenn ich da nur an Ypsilanti in Hessen denke. (Auch wenn ich die nicht haben wollte smile:
Übrigends zum Thema Hessen und Ypsilanti, da wir uns über das Thema "konservative Sicht" in Deutschland unterhalten: Den Seeheimer Kreis der SPD bitte nicht vergessen.
Ich glaube, ein Teilaspekt ist auch, dass wir jetzt die Vertreter der Generation Golf an den Schalthebeln erleben, die durch die hedonistischen 80er Jahre (Aufkommen des Yuppietums, Egoismus) geprägt wurden.
Wir haben jetzt ja auch in der Wirtschaft die charakterlosen Typen aus (leider) meiner Generation: Herren wie Nonnenmacher, Maschmeyer, Middelhoff. 'Popstars', an deren Karriereende die Staatsanwaltschaft warten wird...
Dazu noch das Grinseplagiat. Der kann machen was er will, fachliche Kompetenz sucht man vergebens, aber verkaufen kann er sich, zumindest einem beträchtlichen Teil der Wählerschaft.
Da sehe ich auch das Problem unserer Demokratie. Es wird von den Medien sehr viel Mist transportiert, wie eben die Plenumsitzungen, in denen es um nichts mehr geht, da die Entscheidungen meist schon vorher gefallen sind oder die "Diskussionen" dort eh keinen Einfluss auf die Entscheidung mehr hat.
Tja, die sind ja nicht mal in der Lage, ihren Berufsstand richtig auszusprechen.
Die heißen nur noch "Tschurnalisten" , klingt so schön "globalisiert" (selbst im Wiktionary), obwohl es sich klar um einen stimmhaften postalveolaren Frikativ handelt.
Niebel sinngemäß:
"Leutheuser-Schnarrenberger kümmert sich um die Bürgerrechte, Daniel Bahr um die Sorgen der Alten. Deutschland geht es so gut. Aber die die das nicht wissen, das sind die Deutschen. Und verantwortlich dafür, dass es Deutschland so gut geht, ist auch die FDP"
Da hat er mal recht 3% geht es sogar sehr gut verantwortlich dafür ist auch die FDP darum heisst sie und ist bei Wahlen F ast D rei P rozent.Oder wie wir sagen tot nur noch nicht ganz umgefallen.
Da bleibt einem ja die Spucke weg. Lebt der echt in dieser Traumwelt oder weiß er, was für nen hanebüchenen Blödsinn er von sich gibt?
Quelle
Du bist DER GOTT
oder gottesgleich, ich will Dir nicht zu nahe treten.
Mich überfällt derselbe Reiz, wenn ich deine "Helden" sehe (höre)....
Hier im Schulterklopferforum bist du SPITZE !!!!!
Da frage ich mich auch, was reitet diesen Mann...oder den, der das ausgesprochen hat....Wir sind absolut OK aber mit Sicherheit nicht wegen Ihm.
Von Wem kommt diese Einschätzung????
Die Werte der FDP sind durchaus OK, nur wurden sie extrem falsch dargebracht. Viel Pech war auch dabei aber Westerwelle engte die Partei zu sehr ein, Ereignisse (Fukushima...) spiel(t)en der linken Steilvorlagen zu, Wulff der Obertroll...
Ich hätte damals Gauck gewählt.
Egal wie, es läuft alles auf Rot-Grün(-Rooot)heraus, weil viel ungünstig läuft und systematisch Steilvorlagen gegeben werden (Wulff,Guttenberg...)
Nein, Ich muss es tun, ich sage :"Egal wer an der Macht ist:
Der Klimabetrug wird weiterlaufen, da sind sich alle Dreckspatreien sehr einig, wer wird auf die Einnahmen verzichten?????
Ich denke, du hast das Problem erkannt.
Die Frage, wie bekommt man das ganze in den Griff?
Für mich als Wähler ist kaum noch ein Unterschied zwischen CDU/CSU und SPD. Beide versuchen mit der Wirtschaft ins Bett zu kommen, um so einigermassen zu ueberleben.
Die FDP ist so zestritten, die Liberalen, die fuer mich mal die waren, die fuer die Freiheit des einzelnen im Rahmen einer gemeinschaftlichen Freiheit, haben sich zur Reichenpartei veraendert.
Die Gruenen, werden immer mehr zur Volkspartei, verstehen, dass man nicht nur von Idealen leben kann. Andererseits denke ich sollten sie mehr fuer ihre Ideale eintreten, nicht gelich aufgeben. Beispiel Afghanistan.
Die Linken. Ich möchte mal schreiben und die Linken haben doch recht. Leider ist ihnen ihre Vergangenheit angeheftet. Und es gibt immer wieder Linke, die darauf auch noch stolz sind. Die Linken sind für mich die Sozialdemokraten der 70er.
Es ist wirklich schwer hier eine Partei herauszufinden, die man wählen möchte.
Was mich aber schon seit Grundlegung der Welt aufregt, dass wir Minister haben frei nach dem Motto
Gestern noch beim Autowaschen - heute Finanzminister.
2 Jahre später Verteidigungsminister, dann Gesundheitsminister um letztlich als EU-Kommissar weg gelobt zu werden.
Für mich sollte die Regierung - sprich Minister, die etwas entscheiden müssen, aus Experten bestehen. Keine Firma, auch noch so klein würde sich z.B. als Computerexperte einen Bäcker oder Anwalt einstellen. Die Regierung für 80.000.000 Menschen macht es aber (vergleichbar).
Ich behaupte ja immer - Politiker ist der, der nicht schlau genug, nicht fleißig genug war einen guten Job zu bekommen. Politiker zu sein ist der einfachste Weg langfristig an ein geregeltes Einkommen zu kommen.
Gruß Afrigaaner
Das mit dem "von Steinewerfer zum Minister" gibt wohl wohl vornehmlich bei den linken Parteien; die bürgerlichen hatten die bisher eher vorzeigbare Leute. Aber das scheint sich leider im Eiltempo zu verändern. Schmalspurstudium, nie außerhalb der Politik gearbeitet und wenn's hoch kommt, auch noch Dissertationsbetrug dazu, das ist ja mittlerweile keine Seltenheit mehr unter den führenden Leuten von CDU/CSU/FDP -- und obendrein sind deren Parteiführungen moralisch so verkommen, dass die Sünder in den eigenen Reihen nach zweimonatigem Abtauchen und halbgarer erzwungener Reue wieder mit offenen Armen empfangen werden. Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln...
Eher vorzeigbar im Sinne der Kleiderordnung ganz sicher...Was freilich nebenbei bemerkt nichts daran ändert, das der Steinewerfer und Turnschuhträger als deutscher Außenminister zu seiner Amtszeit im Ausland eine deutlich höhere Wertschätzung erfuhr als seine Nachfolger - vom jetzigen ganz zu schweigen.
Willy Brandt hatte zu seinen Kanzlerzeiten ja ein ähnliches Problem.
Vielleicht lag/liegt ja die "zwiespältige" Wahrnehmung auch an den überprüfungswürdigen Wertemaßstäben ihrer Betrachter, um es mal bewußt defensiv zu formulieren...
Oh ja. Ein Kanzler, der einen Nazi als Staatssekretär beschäftigte.
Ein Bundespräsident, der Mitglied der SA war.
Ein anderer BP, dessen Firma sich mit den Zutaten für Agent Orange die Taschen voll machte.
Ein Spitzenkandidat, der eine Verleumdungskampagne gegen seinen politischen Gegner initiierte und hinterher sein Ehrenwort gab, dass die Vorwürfe haltlos seien.
Aber allemal halb so wild. Die trugen ja auch einen sauber gekämmten Scheitel, und keine Turnschuhe.
Ist mit Weizsäcker ja nicht anders...
Wurde sowohl hier als auch nebenan im Wulff-Thread als quasi "moralisches Vorbild" für die verkommene Politiker-Klasse von heute dargestellt - dabei wurde ihm dann teils auch noch zu Gute gehalten, dass er kein reiner Berufspolitiker war/sei, sondern sich zuvor in der "freien Wirtschaft bewährt habe"... - ja, in Vietnam jubeln sie heute noch über das segensreiche Wirken eines von Weizsäcker, der in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender von Boehringer-Ingelheim, skrupellos den Tod und das Leiden von Millionen Menschen gefördert hat.... (mehr dazu auch hier:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11184776,200469/goto/) - und das Schönste ist: Das nachhaltige Wirtschaften des Herrn von Weizsäcker kann man bis heute zu tausenden in den Hospitälern und Waisenheimen von Vietnam betrachten, der Boden ist in weiten Teilen des Landes noch heute verseucht von den Produkten von Boehringer-Ingelheim. Den Scheiß, den die damals in seiner Firma produziert und für gutes Geld zu Millionen Tonnen an die Amis verkauft haben, der geht nämlich nicht weg - die Leute krepieren noch heute fröhlich daran...
Ein toller Mensch!
Manchmal...
Sorry für das OT... - aber bei dieser Weizsäcker-Verklärung wird es einem schon mal zu viel, wenn man weiß, womit sich der gute Herr seine Meriten in der "freien Wirtschaft" verdient hat...
für mich ist der mann einer der überschätztesten bundespräsidenten überhaupt. und auch einer der untragbarsten.
aber viele deutsche werden ganz wuschig im kopf wenn jemand einen adelstitel trägt und unfallfrei sätze formulieren kann.
1945% agree.
Das ist übrigens für mich schon immer ein Ur-Problem der bundesdeutschen Demokratie. Die Macht des Bundesrates lässt keine nachhaltige und auf Perspektive ausgelegte Politik in Berlin (und auch früher in Bonn) zu. Statt in 2, 3 oder 4 Jahren zu denken, denkt man nur bis zur nächsten Wahl in Bremen oder Saarland... Und wenn dann irgendwelche Reformen oder Aus- oder Einstiege beschlossen werden, wird man abgewählt und die Nachfolgeregierung wirft dann wieder alles um.
Ansonsten Danke für den Eingangsbeitrag. Ich habe ja nicht viel mit der Union am Hut, stelle mir aber schon seit den "jüdischen Vermächtnissen" die Frage, ob deren Kern-Klientel sich noch in irgendeiner Form wohl fühlt.
- "Was wählt man heute eigentlich noch?"
- "Seht ihr euch noch repräsentiert?"
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Ich versuche meinen Standpunkt mal damit einzuleiten, erstmal die Parteienlandschaft in Deutschland zu beschreiben, und etwas die USA als Vergleichsbeispiel zu nehmen. Ohne zu bewerten.
Im Endeffekt haben wir in Deutschland sechs Parteien, mit der Piratenpartei (Neuling ohne Position) und den Freien Wählern (Hauptpunkte: Dezentralität und Relokalisierung) noch zwei in der Hinterhand.
Drei davon und zugleich die mitgliedsstärksten sind sozialdemokratisch. Das ist zum einen die SPD, die CDU und die Grünen. Ergänzt werden sie von der Linken (Sozialistisch), der FDP (freiheitlich-demokratisch) und der CSU (konservativ im Sinne von möglichst christlich-(bayrisch)deutschen Fundamentalismus). Damit habe ich die Grundsätzlichen Werte zusammengefasst, um die sich die jeweiligen Kernpunkte immer drehen.
Hat die CDU noch die CSU in der Union, muss diese oftmals die stark zuwiderlaufenden Punkte irgendwie so drehen, dass sie zueinander passen. Im Endeffekt läuft hier der linke als auch rechte Flügel gegeneinander. Aber vor allem auch der Umgang mit der Globalisierung als solcher und somit Fortschritt gegen Stillstand bzw. Rücklauf.
Vertreten wird wirtschaftlich zumeist ein Deutschland mit seinen wirtschaftlichen Werten. Hierbei muss man auf die gesamt Union betrachtet das konservativ so übersetzen, dass damit gemeint ist, lieber bedächtlicher an neue Dinge heranzugehen.
Die SPD hat eine lange Geschichte und ist die Partei, die für einen Mix zwischen Arbeit/Verdienst sowie sozialer Abfederung stehen will. Sie hat einen sowohl marktliberalen-sozialen Kern (viel verloren unter Schröder Finanzmarktderegulierung), einen starken linken Flügel (teilweise sozialistisch) sowie einen soliden Mitte-Rechts Kern. In der eigenen Vergangenheit, vor allem der 70'er, war man stärker progressiv (marktliberal-fortschrittlich) eingestellt und hatte damals (als die Globalisierung noch in den Kinderschuhen stand) ein großes Unterscheidungsmerkmal zur damaligen Union, was heute nicht mehr existiert, da sich beide Seiten annäherten.
Vertreten wird Deutschland im wirtschaftlichen Sinne meist liberal und Fokus auf Konzernen samt Gewerkschaften zur einen Seite hin, mit gleichzeitig vielen rigiden Einschnitten.
Ist man vormals zu forsch rangegangen, möchte man nun eher irgendwie zurück auf ein Gebiet, was man zu überstürzt verlassen hat.
Die Grünen sind eine tief sozialdemokratische Partei, die sich um ihre naturverbundenen Ideale stets weiterentwickelt. So gibt es die Hardcore-Grünen, die sozialistischen Grünen, die normalen Grünen und neuerdings auch die konservativen Grünen. Im Grunde lassen sich diese Mitglieder-Gruppen relativ leicht ihren Werten zuordnen und signalisieren, dass sich Parteien den Gegebenheiten/Stimmungsbild anpassen können, ohne die eigene Basis komplett zu eliminieren. Man tastet sich irgendwie durch. Die unangenehmen Entscheidungen muss man selbst noch nicht fällen, daher hält man sich relativ neutral.
Die FDP ist die einzige (neben den Freien Wählern) liberale Partei Deutschlands. Das grundsätzliche Credo ist einfach. Dem Bürger Selbstverantwortung aufbürden, Zusammenarbeit und Leistung fördern, gleichzeitig den Staat als verpflichtenden Absicherungsfaktor reduzieren und private Organisation und Organisationen unterstützen. In der Partei selbst ist es verworren. Als einzige liberale Kraft, da grundsätzliche liberale Züge von der Union und SPD adaptiert und in ihre Subventions- & Wirtschaftspolitik umgebaut werden, sind in der FDP sämtliche Strömungen zuteil, die sich in anderen Ländern auf mehrere Parteien verteilen. Insofern man weder die Vorzüge einer Liberalismusform für alle Gesellschaftsschichten aktiv vorzeigen kann, wird Deutschland nie die Ergebnisse erreichen, wie sie z.B. in der Schweiz vorkommen und damit den anderen sozialdemokratischen Parteien in die Karten spielen. Wirtschaftlich wird der Mittelstand betont, noch jedenfalls.
Die Linkspartei will ich nur kurz beschreiben (Ich hab mich schonmal in einem anderen Thread ihr gewidmet). Im Endeffekt ist es eine reine Protestpartei, da kein einziger Programmstandpunkt wirklich existiert. Es gibt Tendenzen unter den Mitgliedern, die man unter der gesamtheitlichen SPD miteinbeziehen könnte, um die Schwerpunkte zu "entpopularisieren".
-> Übergang zur USA:
Die Republikaner sind im Endeffekt die Partei des Großumschlags (sowohl sprichwörtlich als Geldschatulle als auch dem Austeilen). Im Endeffekt basiert extrem viel darauf, was hierzulande auch die SPD versucht hat, und zwar dem reinen Stimulieren der Wirtschaft. Dabei konzentriert man sich zwar auch stark auf die Unternehmer, vor allem bei den Vorwahlen und die örtliche Gebundenheit. (Findet aber keine Antwort darauf, dass die kleinen Läden mit positiv-marktliberal geprägter Einstellung so langsam wegbrechen) Sie haben offenkundig an vielen Punkten damit übersteuert, da vor allem seit Bush die Besteuerung der Reichen extrem nachließ. Zur anderen Seite sind sie der Kern des amerikanischen Konservatismus, christlicher Glaube, Patriotismus und die Partei des kleinen, schuftenden "armen" Mannes.
Die Demokraten sind dagegen für amerikanische Verhältnisse links und vertreten im Grunde die selben Werte wie die FDP Deutschlands. Vor allem versuchen die Demokraten auch mit dem gesellschaftlichen Wandel dort klarzukommen und Antworten auf verschiedene Probleme zu finden. Im Kern kann man sagen, dass die Demokraten eine amerikanische Sozialdemokratie vertreten. Wirtschaftlich stehen sie fast ausschließlich auf Seiten der Großkonzernen, da es etwas anderes auch nicht gibt, wollen sie aber gleichzeitig besteuern.
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Zum Thema --->
A)... Man kann oben meine Beschreibung der Union nehmen: Viele Leute wünschen sich, ohne jetzt die Thesen eines Sarrazins als Deutsch abzustempeln, insgesamt eine härtere Hand in Bereichen, wo aufstrebendes oder haltendes Bürgertum mit Problemen konfrontiert wird, die seit Jahren nicht gelöst wurden. => Es gibt also definitiv diesbezüglich Potenzial, eine rechts-konservative Partei zu gründen. Man müsste solche Probleme nur anders diskutieren, als Sarrazin in Interviews oder seinem Buch, weil das ist ja auch absoluter Kokolores.
B)...Einen viel größeren Bereich sehe ich jedoch im Bereich des Marktliberalismus. Der wird teilweise schon von den Grünen und bei den Freien Wählern angegangen, auch wenn sich einzelne Standpunkte konträr zueinander verhalten. Im Kern bedeutet das, Deutschland als wirtschaftliche Großmacht stärker hinaus zu stellen und stärker unbequeme Entscheidungen zu forcieren. Das war auch das, was viele sich mit der FDP erhofften. [Angefangen bei Volksabstimmungen, über Strukturveränderungen im Steuersystem, Klare Europapolitik (Geopolitik sonst auch national), Mehr Zuwanderung, Lösung Integration, Lösung Gesundheits-Rentensystem) Im Endeffekt kann die Antwort nur sein, dass Relokalisierung nur phasenweise Sinn macht und somit trotzdem die Ausrichtung Deutschlands als exportorientierte Weltmacht beibehalten wird.
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Daher abschließend mein Kommentar:
Die CDU macht meines Wissens aktuell so ziemlich alles richtig, hat aber mit der CSU einen Klotz am Bein. Die SPD steht wie immer zwischen "Geldschatulle" öffnen, sowohl als wirtschaftsfördernde Maßnahme als auch für "mehr sozial" - bin gespannt, ob Steinbrück oder Gabriel gewinnt. Die Grünen sind noch unwählbar. Die FDP verpasst den Zeitgeist Deutschlands, wo viele ihrer grundsätzlichen Programmpunkte umgesetzt gehören, weil sie mit der Medienschelte überfordert sind. Allgemein fällt auf, dass viele gute Strömungen in den Parteien von anderen Parteilinien/Flügeln komplett unterdrückt werden und sogesehen parteiübergreifend Einheitsbrei herrscht. Das hat man in den z.B. USA nicht!
Ich habe Verständnis dafür, dass sowohl das ur-konservative Lager sich nicht mehr mit der heutigen CDU anfreunden kann, genauso wie das ur-sozialistische Lager lieber bei der Linken weilt, statt der SPD. Man muss beide Geschichten auch von der anderen Seite sehen und ich bin persönlich nicht vollkommen gegen diese Bewegung, sehe aber schlussendlich in Gedanken eine Fusion zwischen CDU/SPD.
Was ich aber zu 100% unterschreibe, dass aktuell kaum noch brauchbare Politiker herumfallen und deswegen auch viele (mögliche) Entscheidungen, entweder unter Wert oder falsch verkauft werden oder nicht sonderlich weitreichende Entscheidungen gefällt werden. Darum darf man niemals irgendwo festbacken, sondern muss immer Frische in der Parteienlandschaft haben.
Jeder, der etwas Bewegung in den Parteieneinheitsbrei bringen will, wird aber irgendwie unter teilweise unberechtigtes Kreuzfeuer genommen. Das gilt für Kollege Westerwelle, wie für Kirchhoff und noch paar weitere...
Andersherum sind die herausgestellten Leute wie Sarrazin, Guttenberg, Wulff und so weiter eher weniger die Granaten, werden aber von "ganz einfachen Menschen" als die Wahrhaftigen angesehen. Schlussendlich bin ich ja froh darüber, dass das alles irgendwann am Tageslicht endete, aber leider wird einem so auch einiges bewusst.
Daher deine Sichtweise, Aachener Adler, etwas anders verpackt. Würde mir eher Bewegung B) aussuchen, würde es sie geben.
Jeder, der etwas Bewegung in den Parteieneinheitsbrei bringen will, wird aber irgendwie unter teilweise unberechtigtes Kreuzfeuer genommen. Das gilt für Kollege Westerwelle, wie für Kirchhoff und noch paar weitere.....
Das ist der Punkt, fast alle hochgradig politisch korrekt, wer es nicht ist, kriegt Haue. Dabei fühlen sich die "Guten" so richtig gut aber das bringt uns nicht weiter, wenn alles in einer politisch korrekten Pampe verschwindet.
Es gibt für mich auch kein geringstes Übel mehr, abgesehen von den absoluten Nullbringern der Linken sind doch alle sehr ähnlich geworden.
Ekel Alfred (damals von Linken gemacht!!!) wäre heute nicht mehr machbar, da es so gar nicht politisch korrekt war. Vor ca. 20 Jahren war so eine Entwicklung nicht zu vermuten.
Es traut sich kaum Einer mehr, unbequeme nicht dem Mainstream entsprechende Äusserungen zu tun.
Nur ist die Frage, wie groß der Gegensatz zwischen veröffentlichter (gewollter) und öffentlicher Meinung noch werden kann.