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Bundestagswahl 2009

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mal zu euren billiglohn-frisuren:

die werden auch nicht unbedingt besser, wenn der haarschnitt teurer wird! unsereins ging ne zeitlang zum hiesigen stylo-szene-friseur hier, hat brav knapp 30.- gelegt, die dame des hauses irgenwas zwischen 40.- & 50.- geht man ja eigentlich von aus, dass die netten damen und herren in dem schuppen auch ne ordentliche bezahlung bekommen. irgendwann haben wir dann eine der damen am flughafen wieder getroffen, wo sie promo gemacht hat. war als halbe stelle nebenjob besser bezahlt, als die 800.- im friseursalon, die sie als "gelernte meisterin" (war nicht als solche angestellt) für fulltime bekam.

und ich bin seitdem der einzige weiße mann beim türkischen friseur...


und @DA:

ehrlich, wenn jemand seinen mitarbeitern dauerhaft noch nicht mal 7,50 die stunde zahlen kann, soll er sich ne andere geschäftsidee ausdenken. die aktuelle war dann einfach nicht so gut!
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kreuzbuerger schrieb:

ehrlich, wenn jemand seinen mitarbeitern dauerhaft noch nicht mal 7,50 die stunde zahlen kann, soll er sich ne andere geschäftsidee ausdenken. die aktuelle war dann einfach nicht so gut!


Würde ich nicht sagen.
Das Geschäft basiert nur nicht auf einer innovativen Idee, oder einem besonderen Produkt, noch einer guten Organisation, sondern eben nur auf der Ausbeutung anderer Menschen.
Und mit dieser "Geschäftsidee" darf er gerne pleite gehen.  Jedenfalls wenn's nach mir geht. :neutral-face
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Es sind nicht alleine die Friseure,die von Niedriglöhnen leben sollen :

Wachleute (Security)
Austräger
Fahrer
Verkäuferinnen
Bauarbeiter
Praktikanten (als billige Arbeitskraft)
Reinigungskräfte

usw usw

Da sind kompltte Berufsgruppen in einen Einkommensbereich gerutscht,von dem man nicht mehr leben kann.

Das kann bedeuten (zur Erinnerung) :

-kein Urlaub trotz harter Arbeit
-kein Stadionbesuch
-schlechte Ernährung
-schlechtere medizinische Versorgung
-keine interessante Zeitung zu 3 Euro
-kein Bierchen in einer Kneipe
-nie mal ein Restaurant von innen sehen
-eigentlich garnichts was man mal gerne tun würde,aber Geld kostet

usw usw

Jetzt stellt sich jeder mal hin,der alles dies nicht kennt,nie erleiden musste
und stellt sich vor,von nun an gilt das auch für ihn (sie).
Danach reden wir nochmal über eine menschenwürdige Bezahlung.
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sacki schrieb:
Endless schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Da sitzt er nun im Westerwald und soll seiner Angestellten 7,50 statt 5 € zahlen, was er aber nicht kann. Dann kann er ihr kündigen und anbieten freiberuflich zu arbeiten. Sagen wir mal für 10 €. Er spart Geld, denn er hat die Sozialabgaben nicht mehr am Hals und muss auch im Urlaub nix zahlen - und sie hat auch mehr Geld als vorher, auf den ersten Blick jedenfalls. OK, sie zahlt dann nicht mehr in die RV uns AloV und vermutlich auch keine Krankenkasse mehr, aber egal: Wir haben den Mindestlohn eingeführt  und freuen uns ein Loch in den Bauch. Hurra.
Und ohne Deine Freude trüben zu wollen: Ich glaube nicht dass ein guter Friseur für 4,50 im Westerwald arbeiteten muss. Aber vom Leistungsprinzip hälst Du ja auch nichts.
DA


Was hältst du davon, dass wir uns darauf einigen, dass er das sehr wohl bezahlen kann, weil die Arbeit eben getan werden muss! Dann eben zu höheren Preisen.

In der Wirtschaft wurden schon in einigen Bereichen erfolgreich Mindestlöhne eingeführt, die sich in etwa an der 10-Euro Grenze befinden.

Die angestrebten 7,50 Euro sind meiner Meinung nach noch viel zu wenig. Von 7,50Euro kann man kaum leben.

Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze- das ist der größte Quatsch aller Zeiten. Jeder Arbeitgeber, der seine Arbeitnehmer nicht anständig bezahlen kann, sollte sein Konzept mal überdenken bzw. seinen Betrieb einstellen. So tragisch wie es scheint, ist es garnicht, denn besser organisierte Betriebe werden die anfallende Arbeit übernehmen. Wo an der einen Stelle Arbeitsplätze wegfallen, werden woanders welche geschaffen - zu besseren Konditionen.


Wer arbeitet, der sollte auch ohne Unterstützung für seinen Lebensunterhalt aufkommen können. Das ist momentan noch nicht gegeben.



vollste Zustimmung !

Geschäftsmodelle, die auf Dumpinglöhnen basieren funktionieren dann halt einfach nicht. Die Zeiten der gesellschaftlich finanzierten Ausbeuterei müssen einfach ein Ende haben.

Zu den Friseuren :

Die Nachfrage nach Haarschnitten bleibt die gleiche, also wird sich das Angebot wohl kaum verkleinern. Wenn alle Friseur ihren Mitarbeiten 7,50 € zahlen müssen, kann auch keiner Dumpingschnitte anbieten und so den anderen Kunden abspenstig machen.
Entweder machen schlecht organisierte Friseure zu (kündigen ihren Mitarbeitern), dann wird die weiterhin bestehende Nachfrage von anderen, besser organisierten Friseuren, aufgefangen, die dafür zusätzliches Personal benötigen. Oder der Abzock-Friseur hört einfach auf Haarschnitte für 5 € anzubieten und bezahlt seine Mitarbeiter anständig und muss halt über andere Faktoren im Wettbewerb bestehen.
Vllt. erklärt mir einer der hiesigen Wirtschaftsweisen mal, wo hier Arbeitslosigkeit entstehen soll..

Wettbewerb wurde viel zu lange über Mitarbeitergehälter gemacht.. so kann das nicht weitergehen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn#Situation_in_ausgew.C3.A4hlten_Staaten

Mindestlöhne in der Welt (in Euro pro Stunde) :

Luxemburg : 9,73
Frankreich : 8,82
Irland : 8,65
Niederlande : 8,58
Australien : 7,65
GB : 6,41
Össis : 6
USA : 4,45
.
.
.
.
Aber in Deutschland kann ein Arbeitgeber Leute für 2,50 beschäftigen... der Staat (also wir alle) stockts ja auf  

Komisch, dass keines dieser Länder wirtschaftlich zusammengebrochen ist, seit die Mindestlöhne eingeführt haben... und von einer Friseurflucht aus Frankreich hab ich bisher auch noch nix gehört    


ich stimme auch zu!

Gegen Hartz 4, Atomkraft, Überwachung, Privatisierung, Krieg, Rente ab 67

Für einen Mindestlohn, erneuerbare Energien, Freiheit, Verstaatlichung, Frieden und für eine flexible Ausstiegszeit VOR dem 65. Lebensjahr! Für freie Bildung!

[X] Die Linke
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@eagleadler92

Das ist jetzt nicht einmal böse gemeint, aber darfst Du überhaupt schon wählen?
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kreuzbuerger schrieb:

und @DA:
ehrlich, wenn jemand seinen mitarbeitern dauerhaft noch nicht mal 7,50 die stunde zahlen kann, soll er sich ne andere geschäftsidee ausdenken. die aktuelle war dann einfach nicht so gut!


Das bestreite ich auch überhaupt nicht. Das ist bei den Friseuren genauso wie bei den Milchbauern, Scherenschleifern und Kohlebergwerken.

Ich bestreite, dass Mindestlöhne irgendwas ändern. Ein paar Leute verdienen mehr - und die anderen werden arbeitslos. Toll. Denn wenn die Löhne verdoppelt werden, wird auch der Haarschnitt das doppelte kosten.

DA
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es ist vollkommen klar, dass Mindestlöhne nicht automatisch gleich die gerechte Gesellschaft bringen und alles danach gut und gerecht ist.
Aber für extreme Härtefälle kann er eben schon dienlich sein.

Als Steuerzahler finanziere ich ungern Dumpinglöhne mit in Form von Aufstockung der selben. Klar ist auch 7,50 nicht der Lohn von dem man leben kann. Aber der Steuerzahler ist von einer Aufstockung auf Basis 7,50 weniger betroffen als bei 3,50.

Auch dieser Effekt sollte nicht vergessen werden- grad von denen, die immer für den schlanken Staat sind ...
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Stoppdenbus schrieb:
ich blamier mich nur.




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Ich bin auf jeden Fall für einen Mindestlohn!

1) Ein Arbeitnehmer muss von seiner Arbeit leben können.

2) In 18 der 25 EU-Mitglied-Staaten gibt es bereits einen Mindestlohn. In keinem Land konnte dabei ein negativer Einfluss auf die Beschäftigung nachgewiesen werden.

3) Als in Großbritannien Ende der 1990er Jahre der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, befürchteten Experten millionenfache Arbeitsplatz-Verluste. Tatsächlich ging in der Zwischenzeit die Arbeitslosigkeit um 25 Prozent zurück und der Mindestlohn wurde um mehr als 40 Prozent erhöht.

4) Die Gefahr, dass der Mindestlohn die Chancen für Beschäftigung für gering Qualifizierte verschlechtert, sehen die Befürworter nicht. Sie argumentieren, dass in den vergangenen Jahren trotz Lohnsenkungen die Arbeitslosigkeit gestiegen sei.

5) Höhere Löhne steigern die Kaufkraft. Dadurch steigt die Nachfrage. Das schafft neue Arbeitsplätze.

6) Der Gefahr, dass ein Teil der bestehenden Arbeitsplätze ins Ausland verdrängt werden könnte, sehen die Gewerkschaften gelassen entgegen: Dienstleistungen an Menschen und Institutionen lassen sich nicht verlagern.

7) Wenn auch die Konkurrenz höhere Löhne zahlen muss, bleibt die Wettbewerbsfähigkeit erhalten.

8) Mit dem Mindestlohn würde deshalb dem teilweise ruinösen Preiskkampf ein Riegel vorgeschoben. Aus diesem Grund sprechen sich auch zahlreiche Arbeitgeber zum Beispiel in der Bauwirtschaft, in der Gebäudereinigung oder bei der Zeitarbeit für verbindliche Mindestlöhne aus.
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sacki schrieb:


Stoppdenbus schrieb:

Dass die Nummer mit dem "Denkzettel" nicht funktioniert, sollte doch inzwischen auch der Letzte gemerkt haben. Die etablierten Parteien ändern sich nicht dadurch, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist oder dadurch, dass drei Prozent eine programmlose Partei wie die Piraten wählen.
Höchstens  kleben sie noch mehr Wahlplakate.


Das halte ich für eine gewagte Aussage. Die Grünen haben mehr oder weniger dafür gesorgt, dass die anderen Parteien sich "ökologisieren", die Linke zieht die SPD wieder nach links.

Die Piraten sind weder eine Programmlose, noch eine Protest oder Spaßpartei. Die sind einfach eine Ein-Themen-Partei. Das macht sie für mich unwählbar, aber sie haben ein gutes :

Sie befeuern eine gesellschaftliche Debatte, an deren Ende sich sicher in manchen etablierten Parteien was getan haben wird. Die SPD z.B. ist bei dem Thema ziemlich zerstritten, wobei die Konfliktlinien da an den Generationengrenzen laufen. Eins ist sicher : holen die Piraten irgendwas 2 % aufwärts wird das denn Leuten innerhalb der SPD einiges an Munition für ihre Argumentation liefern, was über kurz oder lang zu einem Kurswechsel führen kann (wird/sollte/muss..).



Diese von sacki getätigte Aussage stellt für mich den eigentlichen Sinn der Piraten-Partei dar. Momentan(!) sind sie nicht viel mehr, als das was die Grünen waren. 83 erstmals im Bundestag hat die auch keiner so recht ernst genommen. Und über die typischen und ureigensten Grünen-Themen ging die Orientierung der Partei noch nicht allzuweit hinaus. Dennoch muss diese Partei das Interesse einer großen, weiter wachsenden und auch politisch interessierten technik-versierten Wählergruppe politisch vertreten, da die bisherigen Parteien - weitere Parallele zu den Grünen - in dieser Richtung einfach nix, aber auch rein gar nix lernen. Gipfel und damit Auslöser ist das ignorante und zum Himmel stinkende Vorgehen bei der Einführung von Internet-Sperren.
Davon ab: Die Tauss-Geschichte halte auch ich für einen Fehler, selbst wenn die Unschuldsvermutung 100 Mal gilt und auch menschlich gelten muss.

Insgesamt bin ich überrascht wie sehr ich Einigkeit mit sacki in allen seinen guten und sachlichen (danke vor allem dafür!!)  Beiträgen dieses Threads erziele. Schwarz-gelb verhindern! Darum (leider) SPD.
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eintracht-grenzenlos schrieb:
Ich bin auf jeden Fall für einen Mindestlohn!

1) Ein Arbeitnehmer muss von seiner Arbeit leben können.

2) In 18 der 25 EU-Mitglied-Staaten gibt es bereits einen Mindestlohn. In keinem Land konnte dabei ein negativer Einfluss auf die Beschäftigung nachgewiesen werden.

3) Als in Großbritannien Ende der 1990er Jahre der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, befürchteten Experten millionenfache Arbeitsplatz-Verluste. Tatsächlich ging in der Zwischenzeit die Arbeitslosigkeit um 25 Prozent zurück und der Mindestlohn wurde um mehr als 40 Prozent erhöht.

4) Die Gefahr, dass der Mindestlohn die Chancen für Beschäftigung für gering Qualifizierte verschlechtert, sehen die Befürworter nicht. Sie argumentieren, dass in den vergangenen Jahren trotz Lohnsenkungen die Arbeitslosigkeit gestiegen sei.

5) Höhere Löhne steigern die Kaufkraft. Dadurch steigt die Nachfrage. Das schafft neue Arbeitsplätze.

6) Der Gefahr, dass ein Teil der bestehenden Arbeitsplätze ins Ausland verdrängt werden könnte, sehen die Gewerkschaften gelassen entgegen: Dienstleistungen an Menschen und Institutionen lassen sich nicht verlagern.

7) Wenn auch die Konkurrenz höhere Löhne zahlen muss, bleibt die Wettbewerbsfähigkeit erhalten.

8) Mit dem Mindestlohn würde deshalb dem teilweise ruinösen Preiskkampf ein Riegel vorgeschoben. Aus diesem Grund sprechen sich auch zahlreiche Arbeitgeber zum Beispiel in der Bauwirtschaft, in der Gebäudereinigung oder bei der Zeitarbeit für verbindliche Mindestlöhne aus.  


Erstmal vorneweg zu den Argumenten, die weiter oben genannt wurden. Eine Diskussion, die Argumente beinhaltet wie: Dann muss der Friseur halt ein besseres Geschäftsmodell entwickeln/ Die Nachfrage nach Haarschnitten ist unabhängig vom Preis/usw. ist wenig zielgerichtet, da dies Vorgänge auf dem Markt sind, die nicht durch Geschwafel sondern durch Preismechanismen gestuert werden.

Was bei einem Mindestlohn Makroökonomisch passieren würde ist folgendes: Wenn nun die Arbeitskosten bei Frisueren stiegen, werden die Friseurmeister erstmal versuchen ihre Rendite zu halten, sprich versuchen die Preise zu erhöhen. Dadurch würde im nächsten Schritt der Bedarf nach Friseuren nach unten gehen; die Friseure müssten die Preise senken. Nach mehreren Runden dieser Allokation wäre ein neues Gleichgewicht erreicht, dass dadurch gekennzeichnet ist, das (a) die Preise für Frisuren höher sind als vorher und (b) weniger haarschnitte durchgeführt werden. Inwieweit die Preise steigen hängt davon ab, ob die Angebots- oder Nachfrageseite stärker auf Preis reagieren (Preiselastizität). Egal ob nun die Friseure oder die Kunden am Ende die Last tragen, alle durch den Mindestlohn nicht durchgeführten Haarschnitte führen zu einem Rückgang des Bruttosozialprodukts und werden Nettowohlfahrtsverluste genannt. Zwnagsläufig muss es zu einem Rückgang der verfügbaren Arbeitsplätze kommen.

Es ist volkswirtschaftlich relativ einfach nachzuweisen, dass es effektiver ist, die Lohn durch staatszuschüssse aufzustocken, als einen Mindestlohn einzuführen.
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marcelninho85 schrieb:
Egal ob nun die Friseure oder die Kunden am Ende die Last tragen, alle durch den Mindestlohn nicht durchgeführten Haarschnitte führen zu einem Rückgang des Bruttosozialprodukts und werden Nettowohlfahrtsverluste genannt. Zwnagsläufig muss es zu einem Rückgang der verfügbaren Arbeitsplätze kommen.


Das ist doch Unsinn. Als ob die zehn gesparten Euro danach in den Gulli geworfen werden...
Der Bevölkerungsteil der wegen einer Preiserhöhung beim Frisör nicht mehr dort hin geht, gibt sein Geld doch an anderer Stelle wieder aus.
Und die die mehr Geld haben werden sich die Haare ebstimmt nicht bis zum Ar*** wachsen lassen, nur weil der Frisörbesuch zehn Euro teurer geworden ist.
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marcelninho85 schrieb:
eintracht-grenzenlos schrieb:
Ich bin auf jeden Fall für einen Mindestlohn!

1) Ein Arbeitnehmer muss von seiner Arbeit leben können.

2) In 18 der 25 EU-Mitglied-Staaten gibt es bereits einen Mindestlohn. In keinem Land konnte dabei ein negativer Einfluss auf die Beschäftigung nachgewiesen werden.

3) Als in Großbritannien Ende der 1990er Jahre der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, befürchteten Experten millionenfache Arbeitsplatz-Verluste. Tatsächlich ging in der Zwischenzeit die Arbeitslosigkeit um 25 Prozent zurück und der Mindestlohn wurde um mehr als 40 Prozent erhöht.

4) Die Gefahr, dass der Mindestlohn die Chancen für Beschäftigung für gering Qualifizierte verschlechtert, sehen die Befürworter nicht. Sie argumentieren, dass in den vergangenen Jahren trotz Lohnsenkungen die Arbeitslosigkeit gestiegen sei.

5) Höhere Löhne steigern die Kaufkraft. Dadurch steigt die Nachfrage. Das schafft neue Arbeitsplätze.

6) Der Gefahr, dass ein Teil der bestehenden Arbeitsplätze ins Ausland verdrängt werden könnte, sehen die Gewerkschaften gelassen entgegen: Dienstleistungen an Menschen und Institutionen lassen sich nicht verlagern.

7) Wenn auch die Konkurrenz höhere Löhne zahlen muss, bleibt die Wettbewerbsfähigkeit erhalten.

8) Mit dem Mindestlohn würde deshalb dem teilweise ruinösen Preiskkampf ein Riegel vorgeschoben. Aus diesem Grund sprechen sich auch zahlreiche Arbeitgeber zum Beispiel in der Bauwirtschaft, in der Gebäudereinigung oder bei der Zeitarbeit für verbindliche Mindestlöhne aus.  


Erstmal vorneweg zu den Argumenten, die weiter oben genannt wurden. Eine Diskussion, die Argumente beinhaltet wie: Dann muss der Friseur halt ein besseres Geschäftsmodell entwickeln/ Die Nachfrage nach Haarschnitten ist unabhängig vom Preis/usw. ist wenig zielgerichtet, da dies Vorgänge auf dem Markt sind, die nicht durch Geschwafel sondern durch Preismechanismen gestuert werden.

Was bei einem Mindestlohn Makroökonomisch passieren würde ist folgendes: Wenn nun die Arbeitskosten bei Frisueren stiegen, werden die Friseurmeister erstmal versuchen ihre Rendite zu halten, sprich versuchen die Preise zu erhöhen. Dadurch würde im nächsten Schritt der Bedarf nach Friseuren nach unten gehen; die Friseure müssten die Preise senken. Nach mehreren Runden dieser Allokation wäre ein neues Gleichgewicht erreicht, dass dadurch gekennzeichnet ist, das (a) die Preise für Frisuren höher sind als vorher und (b) weniger haarschnitte durchgeführt werden. Inwieweit die Preise steigen hängt davon ab, ob die Angebots- oder Nachfrageseite stärker auf Preis reagieren (Preiselastizität). Egal ob nun die Friseure oder die Kunden am Ende die Last tragen, alle durch den Mindestlohn nicht durchgeführten Haarschnitte führen zu einem Rückgang des Bruttosozialprodukts und werden Nettowohlfahrtsverluste genannt. Zwnagsläufig muss es zu einem Rückgang der verfügbaren Arbeitsplätze kommen.

Es ist volkswirtschaftlich relativ einfach nachzuweisen, dass es effektiver ist, die Lohn durch staatszuschüssse aufzustocken, als einen Mindestlohn einzuführen.



das ist die klassische angebotsorientierte Argumentation die natürlich ( wissentlich) die erhöhte Nachfrage ausser Acht lässt. Die Putzfrau oder der Briefbote, der besser bezahlt wird kann nämlich auch wieder öfters z.b. Friseurdienstleistungen nachfragen.

Es ist sogar bei Sinn und Konsorten unbestritten, dass eine Erhöhung gerade der kleinsten Einkommen ( im Gegensatz zu Gehaltsmillionären) unmittelbar in den Konsum wandert, weil die Sparquote hier fast null ist.

Die nachfrageorientierte Argumentation stösst erst dann an Ihre Grenzen, wenn eine Volkswirtschaft sich dauerhaft über der Produktivitätssteigerung liegende Lohnerhöhungen gönnt.

In Deutschland war im Gegensatz zu fast allen EU Staaten in den letzten Jahren aber das Gegenteil der Fall : Die Löhne stiegen unter der Produktivität.

Wenn zurecht die Kurzarbeiter Regelung gelobt wird, dann auch aus einem volkswirtschaftlichen Grund: Die Verbraucher Stimmung bleibt besser und der Konsum bricht nicht völlig weg.

Ähliches gilt selbst für den Kündigungsschutz :

sollte der aufgeweicht werden, werden sich einige Familien grössere Anschaffungen oder gar Immobilienerwerb 3 x überlegen müssen, wenn ein paar wochen später die Kündigung reinflattern kann.

Das Fazit der Finanzkrise muss doch sein, dass soziale Absicherung und wirtschaftliches Gedeieen kein Wiederspruch sind, sondern sie bedingen sich geradezu gegeseitig bedingen.  Das sahen Sinn, Henkel und andre anders
- bis vor 12 Monaten....
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DerChe schrieb:

Diese von sacki getätigte Aussage stellt für mich den eigentlichen Sinn der Piraten-Partei dar. Momentan(!) sind sie nicht viel mehr, als das was die Grünen waren. 83 erstmals im Bundestag hat die auch keiner so recht ernst genommen. Und über die typischen und ureigensten Grünen-Themen ging die Orientierung der Partei noch nicht allzuweit hinaus. Dennoch muss diese Partei das Interesse einer großen, weiter wachsenden und auch politisch interessierten technik-versierten Wählergruppe politisch vertreten, da die bisherigen Parteien - weitere Parallele zu den Grünen - in dieser Richtung einfach nix, aber auch rein gar nix lernen. Gipfel und damit Auslöser ist das ignorante und zum Himmel stinkende Vorgehen bei der Einführung von Internet-Sperren.
Davon ab: Die Tauss-Geschichte halte auch ich für einen Fehler, selbst wenn die Unschuldsvermutung 100 Mal gilt und auch menschlich gelten muss.

Insgesamt bin ich überrascht wie sehr ich Einigkeit mit sacki in allen seinen guten und sachlichen (danke vor allem dafür!!)  Beiträgen dieses Threads erziele. Schwarz-gelb verhindern! Darum (leider) SPD.

Deine und auch sackis Argumentation zu den Piraten teile ich vollumfänglich. Jedoch werden sie diesmal auch meine Stimme nicht bekommen, da es für mich gilt, rot-rot-grün zu verhindern. Darum (leider) FDP.
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Bigbamboo schrieb:
Jedoch werden sie diesmal auch meine Stimme nicht bekommen, da es für mich gilt, rot-rot-grün zu verhindern. Darum (leider) FDP.


Mal zwei Fragen:

  • Glaubst Du wirklich, dass Deine Stimme den Unterschied machen wird? -> Kannst ruhig die Piraten wählen  ,-
  • )
  • Ich möchte weder Rot-Rot-Grün noch Schwarz-Gelb noch große Koalition. Kann mir bitte jemand 'nen Tipp geben wen ich wählen soll?  
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Luzbert schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Jedoch werden sie diesmal auch meine Stimme nicht bekommen, da es für mich gilt, rot-rot-grün zu verhindern. Darum (leider) FDP.


Mal zwei Fragen:

  • Glaubst Du wirklich, dass Deine Stimme den Unterschied machen wird? -> Kannst ruhig die Piraten wählen  ,-
  • )
  • Ich möchte weder Rot-Rot-Grün noch Schwarz-Gelb noch große Koalition. Kann mir bitte jemand 'nen Tipp geben wen ich wählen soll?  


Tja, dann wirst du wohl auch die Piraten wählen müssensmile:
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@BBB

Was glaubst du denn was mit einer schwarz/gelben Regierung besser wird? (Ausser das hoffentlich(!) vieles nicht so einfach durchrutschen wird wie damals bei Rot/grün)
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Luzbert schrieb:
  • Glaubst Du wirklich, dass Deine Stimme den Unterschied machen wird? -> Kannst ruhig die Piraten wählen  ,-
  • )
  • Ich möchte weder Rot-Rot-Grün noch Schwarz-Gelb noch große Koalition. Kann mir bitte jemand 'nen Tipp geben wen ich wählen soll?  
  • [/list]


    Antwort auf deine erst Frage...
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    Bigbamboo schrieb:
    DerChe schrieb:

    Diese von sacki getätigte Aussage stellt für mich den eigentlichen Sinn der Piraten-Partei dar. Momentan(!) sind sie nicht viel mehr, als das was die Grünen waren. 83 erstmals im Bundestag hat die auch keiner so recht ernst genommen. Und über die typischen und ureigensten Grünen-Themen ging die Orientierung der Partei noch nicht allzuweit hinaus. Dennoch muss diese Partei das Interesse einer großen, weiter wachsenden und auch politisch interessierten technik-versierten Wählergruppe politisch vertreten, da die bisherigen Parteien - weitere Parallele zu den Grünen - in dieser Richtung einfach nix, aber auch rein gar nix lernen. Gipfel und damit Auslöser ist das ignorante und zum Himmel stinkende Vorgehen bei der Einführung von Internet-Sperren.
    Davon ab: Die Tauss-Geschichte halte auch ich für einen Fehler, selbst wenn die Unschuldsvermutung 100 Mal gilt und auch menschlich gelten muss.

    Insgesamt bin ich überrascht wie sehr ich Einigkeit mit sacki in allen seinen guten und sachlichen (danke vor allem dafür!!)  Beiträgen dieses Threads erziele. Schwarz-gelb verhindern! Darum (leider) SPD.

    Deine und auch sackis Argumentation zu den Piraten teile ich vollumfänglich. Jedoch werden sie diesmal auch meine Stimme nicht bekommen, da es für mich gilt, rot-rot-grün zu verhindern. Darum (leider) FDP.


    dieser rot rot grün Popanz ist doch lächerlich... Er soll politisch unwissenden Angst machen vor etwas was eh nicht kommt. Ziemlich hilflos eigentlich wenn man sich darauf verlassen muss.

    Für die SPD wäre so ein Bündnis nach den getätigten Aussagen und der Ypsilanti Erfahrung politischer Selbstmord. Das wissen die auch sehr, sehr genau glaub mir.


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