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Bundestagswahl 2009

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MrBoccia schrieb:
cityslicker schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Klar, erstmal abwarten. Bin z.B. mal gespannt, mit welchem Nachdruck sich unsere Kanzlerin, wie versprochen, für die Tomin-Steuer einsetzen wird.
Wie der zukünftige Außenminister dafür werben wird, kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen. Das wäre ein Feld, um mich positiv zu überraschen.

Tomin? Du meinst wohl die Tobin-Steuer. Als IT-ler muss ich wie schon bei der Abgeltungssteuer sagen, sofort her damit.

tja, dann wäre das nächste Arbeitsjahr auch gesichert    

... aber nur fürs konzept  
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yeboah1981 schrieb:
Könnt ihr Insider mir das bitte mal erklären! Weil die Steuer soviel Zusatzarbeit bei der IT der Banken auslösen würde?

rischdisch! banken, börsen, broker, provider, usw.
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Bin nicht so sehr zufriieden mit dem Ausgang der Wahl. Der von der SPD und den Linken favorisierte Mindestlohn ist mit Schwarz Gelb nicht machbar,
desweiteren wird die Abschaltung der AKWs wahrscheinlich in dieser Amtsperiode weiter nach hinten verschoben, und unsere Truppen weiter in in Afghanistan und Irak kämpfen müssen.
Für mich verteten gerade die FDP nur die Interessen eines Bruchteils und trotzdem bekommen Sie 15 Prozent. Ist für mich schon relativ schockierend.
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reggaetyp schrieb:
municadler schrieb:

ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass man auch für soziale Gerechtigkeit sein kann ohne selbst davon zu profitieren ?


Ich glaube, es gibt leider sehr viele Menschen, die so denken. Aber was keinen finanziellen Gegenwert oder Nutzen für einen selbst hat, wird von diesen Leuten abgelehnt. Sinn für Solidarität gleich null.
So Leute spucken eventuell noch einen Bettler, der sie anschnorrt an, ansonsten interessieren die sich nicht für den ********. Der lebt schließlich selbstverschuldet in Armut. Oder, wenn es nach ganz speziellen Kandidaten geht, liegt er vollgefressen und -gesoffen in der sozialen Hängematte.

Ich glaube nicht, dass jeder, der wenig oder kaum Sinn für Solidarität besitzt gleich Bettler anspuckt.

Gründe für unsoziales Denken und Handeln kann aus meiner Sicht allerlei Gründe haben.
Ich glaube z.B., dass eine zufriedenstellende eigene Situation ein wichtiger Grundstein für Solidarität mit anderen ist. Wenn du dich jeden Tag erst mal darum kümmern musst, dass du dich und deine Familie ernährst, hast du u.U. abends keine Zeit mehr für Solidarität. (sehr vereinfacht ausgedrückt) Mal abgesehen davon, dass ich für soetwas wie Solidarität ein Mindestmaß an emotionaler Intelligenz oder Empathie voraussetzen würde, was einfach auch nicht jeder Mensch hat. (behaupte ich jetzt einfach mal, ohne es gleich böse zu meinen)

Wenn ich an den gestrigen Wahlausgang betrachte, ärgert mich persönlich das Ergebnis der FDP tatsächlich am meisten von allem.
Ich glaube allerdings trotzdem nicht, dass jeder FDP-Wähler gleich ein neoliberaler Egoist sein muss. Klar, die gibts. Ich war heute in F z.B. Zeuge einiger Investmentbanker Aussagen hinsichtlich des FDP-Ergebnisses, die haben allesamt keinen Hehl daraus gemacht, dass sie für ihre Art des Wirtschaftens die FDP-Positionen als sehr geeignet ansehen und sich nun erhoffen, dass die FDP diese in den Koalitionsverhandlungen möglichst vollständig durchsetzen können.
Bei diesen Leuten, so sehr ich ihre Positionen nicht teile, verstehe ich zumindest, warum sie die FDP wählen. Der Wille nach Maximierung des eigenen Profits. Das kann ich zumindest nachvollziehen, auch wenn ichs widerlich finde.

Ich glaube aber auch, dass gestern ganz viele Leute die FDP gewählt haben, die nicht wirklich wissen, wen und was sie da eigentlich gewählt haben. (ob das jetzt bei allen anderen Parteien groartig anders ist, sei mal dahingestellt..) Anders kann ich mir das Rekordergebnis der FDP genau zum Zeitpunkt der Krise nicht erklären. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn. Das Gedankengut, welches Dinge wie die Finanzkrise erst ermöglicht stärken? Warum zum Henker..
Ich für meinen Teil verstehe es jedenfalls nicht. Kann es mir nur vage mit dem Gedankengang: FDP=Wirtschaftskompetenz erklären.  

Ich glaube, dass die FDP gestern genau wie die Linke viel von polemischem Geschwätz profitiert hat.
Westerwelle mit seinem ständigen "die Zeit der Bürger-Belastungspolitik muss endlich ein Ende haben, es wird Zeit für eine Bürger-Entlastungspolitik der FDP". Ja doch! Mitten in der Krise, deren Folgen wohl erst im nächsten Jahr erst richtig eintreten. Mitten in der Zeit der brutalstmöglichen Neuverschuldung. Und kommt mir jetzt bitte niemand mit der Laffer-Kurve. Die hat selbst unter Reagan nicht "funktioniert".

In einem Land, in dem die Bildzeitung eins der meinungsmachenden Medien ist, erwarte ich ehrlich gesagt aber auch nicht von allen, dass sie in der Lage sind, weiter als ihr eigenes Wohl und ihren eigenen Geldbeutel zu denken. Mal ganz zu schweigen von differenzierter Betrachtungsweise verschiedener Politikansätze. (die jeder für sich letztlich natürlich anders beurteilen darf)

Trotzdem, auch wenn ich über das FDP-Ergebnis wirklich nur verständnislos den Kopf schütteln kann, muss ich für mich festhalten: ich mag Demokratie, ich mag freie Wahlen, also muss man auch auch damit leben, was hinten bei rauskommt.
Nach dieser Wahl bin ich jedenfalls froh, dass Parteien, die plötzlich in der Verantwortung stehen, auf einmal nicht so können wie sie vorher getönt haben, weil dann die Wörtchen "Realität" und "Machbarkeit" dafür sorgen, dass aus dem einen oder anderen Wahlversprechen ein leiser Furz wird. Und wer weiß, vielleicht lernt Westerwelle nach BigBrother-Containern auch noch die englische Sprache kennen und gewinnt darüberhinaus an Format. Auschließen will ich das nicht, so sehr ich daran zur Zeit auch nicht glauben mag. Zudem kann wirklich keiner der an der Macht ist ausschließlich Politik fürs eigene Klientel machen.. Insofern wird das Land nicht unter gehen, auch wenn sicher einige Richtungsentscheidungen getroffen werden, die ich für falsch halte.
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cityslicker schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Könnt ihr Insider mir das bitte mal erklären! Weil die Steuer soviel Zusatzarbeit bei der IT der Banken auslösen würde?
rischdisch! banken, börsen, broker, provider, usw.

jep. Und, als positiver Nebeneffekt: da gesetzliche Sachen umgesetzt werden müssen, werden normal anstehende Projekte der Banken verschoben - und schon gibts im Jahr darauf auch Aufträge. Es gibt in diesem Bereich für uns nix besseres als neue Regierungen mit neuen Steuerregelungen.  
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Tube schrieb:
Ich glaube aber auch, dass gestern ganz viele Leute die FDP gewählt haben, die nicht wirklich wissen, wen und was sie da eigentlich gewählt haben. (ob das jetzt bei allen anderen Parteien groartig anders ist, sei mal dahingestellt..) Anders kann ich mir das Rekordergebnis der FDP genau zum Zeitpunkt der Krise nicht erklären. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn.


Aus meiner Sicht ist einer der Hauptgründe für den hohen Stimmenanteil, dass die Linke, und mit Abstrichen auch die Grünen, für brave Bürger sowieso nicht wählbar sind.
Die FDP hat das Glück, dass sie seit 1998 im Bund nicht regiert hat. Das ist ihr Hauptpfand in dieser Wahl. CDU und vor allem SPD wurden abgewählt, was bleibt einem guten deutschen Bürger dann?
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MrBoccia schrieb:
...neuen Steuerregelungen.    
...und möglichst kompliziert. bierdeckel rauuuus!  
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Stoppdenbus schrieb:
CDU und vor allem SPD wurden abgewählt, was bleibt einem guten deutschen Bürger dann?



Die CDU wurde abgewählt? Ist ja hochinteressant. Wie kommst Du auf diese Idee? Wegen 1,4% Verlust im Vergleich zur letzten Wahl?

Ich behaupte mal, wenn nicht viele Leute taktisch gewählt und die Zweitstimme der FDP geliehen hätten, dann wäre die CDU sogar mit leichtem Gewinn aus der Wahl herausgegangen. Wann wäre die CDU in Deinen Augen nicht abgewählt gewesen? 90, 100, 130%?
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Stoppdenbus schrieb:
CDU und vor allem SPD wurden abgewählt, was bleibt einem guten deutschen Bürger dann?

Ahja...Naja bei der letzten Wahl hat sowas in der Art der Herr Schröder auch gefaselt...mit 2,2 Promille...
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Brady schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
CDU und vor allem SPD wurden abgewählt, was bleibt einem guten deutschen Bürger dann?

Ahja...Naja bei der letzten Wahl hat sowas in der Art der Herr Schröder auch gefaselt...mit 2,2 Promille...


ist das wahr? woher kennst du die zahl?
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Basaltkopp schrieb:
Die CDU wurde abgewählt? Ist ja hochinteressant. Wie kommst Du auf diese Idee? Wegen 1,4% Verlust im Vergleich zur letzten Wahl?


Bei solch dramatischen Verlusten der SPD nicht hinzuzugewinnen und in absoluten Zahlen angesichts der Wahlbeteiligung sehr hohe Verluste zu erleiden ist vielleicht nicht abgewählt, aber nicht viel besser.

Basaltkopp schrieb:
Ich behaupte mal, wenn nicht viele Leute taktisch gewählt und die Zweitstimme der FDP geliehen hätten,


Zu viel Ramsauer oder Ranseier oder wie der heißt gesehen?
Ich glaube kaum, dass es viele Leihstimmen an die FDP gab. Das war zu Zeiten, als die CDU-Wähler Angst hatten, dass die FDP die 5% nicht schafft. Warum sollte ein CDU-Wähler heute die FDP wählen?
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peter schrieb:
ist das wahr? woher kennst du die zahl?

Säufer erkennt das bei nem Säufer....
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Stoppdenbus schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Die CDU wurde abgewählt? Ist ja hochinteressant. Wie kommst Du auf diese Idee? Wegen 1,4% Verlust im Vergleich zur letzten Wahl?


Bei solch dramatischen Verlusten der SPD nicht hinzuzugewinnen und in absoluten Zahlen angesichts der Wahlbeteiligung sehr hohe Verluste zu erleiden ist vielleicht nicht abgewählt, aber nicht viel besser.

Basaltkopp schrieb:
Ich behaupte mal, wenn nicht viele Leute taktisch gewählt und die Zweitstimme der FDP geliehen hätten,


Zu viel Ramsauer oder Ranseier oder wie der heißt gesehen?
Ich glaube kaum, dass es viele Leihstimmen an die FDP gab. Das war zu Zeiten, als die CDU-Wähler Angst hatten, dass die FDP die 5% nicht schafft. Warum sollte ein CDU-Wähler heute die FDP wählen?


Evtl. nur um eine große Koalition zu verhindern, anders kann ich mir das nicht erklären.
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Stoppdenbus schrieb:
Tube schrieb:
Ich glaube aber auch, dass gestern ganz viele Leute die FDP gewählt haben, die nicht wirklich wissen, wen und was sie da eigentlich gewählt haben. (ob das jetzt bei allen anderen Parteien groartig anders ist, sei mal dahingestellt..) Anders kann ich mir das Rekordergebnis der FDP genau zum Zeitpunkt der Krise nicht erklären. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn.


Aus meiner Sicht ist einer der Hauptgründe für den hohen Stimmenanteil, dass die Linke, und mit Abstrichen auch die Grünen, für brave Bürger sowieso nicht wählbar sind.
Die FDP hat das Glück, dass sie seit 1998 im Bund nicht regiert hat. Das ist ihr Hauptpfand in dieser Wahl. CDU und vor allem SPD wurden abgewählt, was bleibt..


Okay, das isn Punkt.

Darauf bezogen finde ich die nachvollziehbaren Wählerwanderungen ziemlich interessant. Aber ich stehe eh auf Statistiken. Das ist der Werner in mir.
http://wahlarchiv.tagesschau.de/wahlen/2009-09-27-BT-DE/analyse-wanderung.shtml

http://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Bundestagswahl_2009/Newsl_BTW09.pdf
Hier steht übrigens drin, dass selbst 87% der FDP-Anhänger nicht an Steuersenkungen nach der Wahl glauben. Finde ich interessant.
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team-adler schrieb:
Evtl. nur um eine große Koalition zu verhindern, anders kann ich mir das nicht erklären.


Es erhöht ja nun den Stimmenanteil von Schwarz-Gelb nicht, so viel Rechnen traue ich den Meisten noch zu. Und die Beliebtheit von Westerwelle unter CDU-Stammwählern halte ich auch für begrenzt, in Bayern dürfte das Bild da noch deutlicher ausfallen.
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Tube schrieb:
reggaetyp schrieb:
municadler schrieb:

ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass man auch für soziale Gerechtigkeit sein kann ohne selbst davon zu profitieren ?


Ich glaube, es gibt leider sehr viele Menschen, die so denken. Aber was keinen finanziellen Gegenwert oder Nutzen für einen selbst hat, wird von diesen Leuten abgelehnt. Sinn für Solidarität gleich null.
So Leute spucken eventuell noch einen Bettler, der sie anschnorrt an, ansonsten interessieren die sich nicht für den ********. Der lebt schließlich selbstverschuldet in Armut. Oder, wenn es nach ganz speziellen Kandidaten geht, liegt er vollgefressen und -gesoffen in der sozialen Hängematte.

Ich glaube nicht, dass jeder, der wenig oder kaum Sinn für Solidarität besitzt gleich Bettler anspuckt.

Gründe für unsoziales Denken und Handeln kann aus meiner Sicht allerlei Gründe haben.
Ich glaube z.B., dass eine zufriedenstellende eigene Situation ein wichtiger Grundstein für Solidarität mit anderen ist. Wenn du dich jeden Tag erst mal darum kümmern musst, dass du dich und deine Familie ernährst, hast du u.U. abends keine Zeit mehr für Solidarität. (sehr vereinfacht ausgedrückt) Mal abgesehen davon, dass ich für soetwas wie Solidarität ein Mindestmaß an emotionaler Intelligenz oder Empathie voraussetzen würde, was einfach auch nicht jeder Mensch hat. (behaupte ich jetzt einfach mal, ohne es gleich böse zu meinen)

Wenn ich an den gestrigen Wahlausgang betrachte, ärgert mich persönlich das Ergebnis der FDP tatsächlich am meisten von allem.
Ich glaube allerdings trotzdem nicht, dass jeder FDP-Wähler gleich ein neoliberaler Egoist sein muss. Klar, die gibts. Ich war heute in F z.B. Zeuge einiger Investmentbanker Aussagen hinsichtlich des FDP-Ergebnisses, die haben allesamt keinen Hehl daraus gemacht, dass sie für ihre Art des Wirtschaftens die FDP-Positionen als sehr geeignet ansehen und sich nun erhoffen, dass die FDP diese in den Koalitionsverhandlungen möglichst vollständig durchsetzen können.
Bei diesen Leuten, so sehr ich ihre Positionen nicht teile, verstehe ich zumindest, warum sie die FDP wählen. Der Wille nach Maximierung des eigenen Profits. Das kann ich zumindest nachvollziehen, auch wenn ichs widerlich finde.

Ich glaube aber auch, dass gestern ganz viele Leute die FDP gewählt haben, die nicht wirklich wissen, wen und was sie da eigentlich gewählt haben. (ob das jetzt bei allen anderen Parteien groartig anders ist, sei mal dahingestellt..) Anders kann ich mir das Rekordergebnis der FDP genau zum Zeitpunkt der Krise nicht erklären. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn. Das Gedankengut, welches Dinge wie die Finanzkrise erst ermöglicht stärken? Warum zum Henker..
Ich für meinen Teil verstehe es jedenfalls nicht. Kann es mir nur vage mit dem Gedankengang: FDP=Wirtschaftskompetenz erklären.  

Ich glaube, dass die FDP gestern genau wie die Linke viel von polemischem Geschwätz profitiert hat.
Westerwelle mit seinem ständigen "die Zeit der Bürger-Belastungspolitik muss endlich ein Ende haben, es wird Zeit für eine Bürger-Entlastungspolitik der FDP". Ja doch! Mitten in der Krise, deren Folgen wohl erst im nächsten Jahr erst richtig eintreten. Mitten in der Zeit der brutalstmöglichen Neuverschuldung. Und kommt mir jetzt bitte niemand mit der Laffer-Kurve. Die hat selbst unter Reagan nicht "funktioniert".

In einem Land, in dem die Bildzeitung eins der meinungsmachenden Medien ist, erwarte ich ehrlich gesagt aber auch nicht von allen, dass sie in der Lage sind, weiter als ihr eigenes Wohl und ihren eigenen Geldbeutel zu denken. Mal ganz zu schweigen von differenzierter Betrachtungsweise verschiedener Politikansätze. (die jeder für sich letztlich natürlich anders beurteilen darf)

Trotzdem, auch wenn ich über das FDP-Ergebnis wirklich nur verständnislos den Kopf schütteln kann, muss ich für mich festhalten: ich mag Demokratie, ich mag freie Wahlen, also muss man auch auch damit leben, was hinten bei rauskommt.
Nach dieser Wahl bin ich jedenfalls froh, dass Parteien, die plötzlich in der Verantwortung stehen, auf einmal nicht so können wie sie vorher getönt haben, weil dann die Wörtchen "Realität" und "Machbarkeit" dafür sorgen, dass aus dem einen oder anderen Wahlversprechen ein leiser Furz wird. Und wer weiß, vielleicht lernt Westerwelle nach BigBrother-Containern auch noch die englische Sprache kennen und gewinnt darüberhinaus an Format. Auschließen will ich das nicht, so sehr ich daran zur Zeit auch nicht glauben mag. Zudem kann wirklich keiner der an der Macht ist ausschließlich Politik fürs eigene Klientel machen.. Insofern wird das Land nicht unter gehen, auch wenn sicher einige Richtungsentscheidungen getroffen werden, die ich für falsch halte.


BwB : Besonders wertvoller Beitrag    
Spiegelt zu 99 % meine Gedanken zu dem Thema wieder.
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Tube schrieb:
Darauf bezogen finde ich die nachvollziehbaren Wählerwanderungen ziemlich interessant. Aber ich stehe eh auf Statistiken. Das ist der Werner in mir.


Hat die Statistik nicht auch ein paar Schwächen, wenn die Linke angeblich keinen einzigen Nichtwähler hinter dem Ofen hervorlocken konnte? Die Piraten auch nicht?
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Stoppdenbus schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Die CDU wurde abgewählt? Ist ja hochinteressant. Wie kommst Du auf diese Idee? Wegen 1,4% Verlust im Vergleich zur letzten Wahl?


Bei solch dramatischen Verlusten der SPD nicht hinzuzugewinnen und in absoluten Zahlen angesichts der Wahlbeteiligung sehr hohe Verluste zu erleiden ist vielleicht nicht abgewählt, aber nicht viel besser.


Und wieso schreibst Du dann "abgewählt"? Die Verluste der SPD sind wohl damit zu erklären, dass die Linke gewonnen hat und die Wahlbeteiligung sehr niedrig war - die SPD ihre Wähler nicht hat mobilisieren können.

Wieso sollten SPD-Wähler zu CDU, mit der man gemeinsam die Regierung gebildet hat, überwandern? Das wäre doch ziemlicher Unsinn, oder?

Wenn die CDU jetzt doch nicht abgewählt wurde, wieso schreibst Du es dann? Frust?

Stoppdenbus schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Ich behaupte mal, wenn nicht viele Leute taktisch gewählt und die Zweitstimme der FDP geliehen hätten,


Zu viel Ramsauer oder Ranseier oder wie der heißt gesehen?
Ich glaube kaum, dass es viele Leihstimmen an die FDP gab. Das war zu Zeiten, als die CDU-Wähler Angst hatten, dass die FDP die 5% nicht schafft. Warum sollte ein CDU-Wähler heute die FDP wählen?


Nichts gesehen, sondern Radio gehört. Im Radio wurde vor der Wahl gesagt, dass man taktisch wählen sollte, insbesondere wenn man schwarz-gelb will. Erststimme CDU, wegen evtl. wichtiger Überhangmandate, um da seine Stimme nicht an den FDP-Kandidaten zu verschenken. Ist aber auch nicht die Antwort auf Deine Frage, weil die Erststimmen nichts mit Gewinnen und Verlusten zu tun hat. Und die Zweitstimme könnte/sollte man der FDP geben, quasi als Absicherung. Für mich auch nicht wirklich sinnvoll, weil die FDP in allen Umfragen eher bei 15 als bei 10%, aber niemals in der Nähe der 5% war.

Sinn machte diese Leihstimme nicht wirklich, aber heute morgen bei der Analyse wurde gesagt, dass viele Wähler genauso gewählt haben. Ist halt so, auch wenn es nicht wirklich Sinn macht. Aber noch weniger Sinn macht es, dass die CDU von den Stimmverlusten der SPD hätte profitieren müssen. Hätte die SPD vorher mit den Grünen (oder wem auch immer, außer der CDU) regiert, würde ich Dir in diesem Punkt dann schon recht geben, dann hätte die CDU zumindest die Hälfte vom SPD-Verlust selber hinzugewinnen müssen.

Gehen wir mal davon aus, dass die Hälfte des Zugewinns der FDP Leihstimmen sind, hätte die CDU also im Vergleich zur letzten Wahl leicht gewonnen.
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Stoppdenbus schrieb:
team-adler schrieb:
Evtl. nur um eine große Koalition zu verhindern, anders kann ich mir das nicht erklären.


Es erhöht ja nun den Stimmenanteil von Schwarz-Gelb nicht, so viel Rechnen traue ich den Meisten noch zu. Und die Beliebtheit von Westerwelle unter CDU-Stammwählern halte ich auch für begrenzt, in Bayern dürfte das Bild da noch deutlicher ausfallen.


Ich glaube eher an ein bewusstes oder unterbewusstes Korrektiv. Möglicherweise war die Merkel in der GroKo einigen liberaleren CDU-Wählern programatisch zu nah an der SPD.
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team-adler schrieb:


Evtl. nur um eine große Koalition zu verhindern, anders kann ich mir das nicht erklären.


Dafür gibt keine Erklärung. Die FDP war nie unter 13-14% in den Umfragen. Ob jetzt die FDP nachher nur 10% hat und die CDU entsprechend mehr, oder obs jetzt so läuft, wie es gekommen ist - im Ergebnis das gleiche.

Nur hat der Wähler mit diesen Leihstimmen, wenn es sie in der Häufung gab, evtl. einen zusätzlichen Ministerposten beschert.


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