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Einschnitte bei Sozialleistungen

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peter schrieb:

es gibt hier im forum stimmen die sagen das sei zu viel. falls ich mich nicht "verlesen" habe gehört arti zu denjenigen.


aaaaaaaah

wie oft, wie oft soll ich denn noch schreiben, dass ich befürworte, dass ZUSATZLEISTUNGEN für hartz4 empfänger (in diesem fall das erziehungsgeld) gestrichen wird. nicht der hartz4 satz oder das angerechnete kindergeld. und auch nicht weil ich denen gerne das geld wegnehmen möchte, nen sadist oder nen gesellschaftlicher unruhestifter bin, nein, weil ich nicht sehe, wie wir sonst aus den miesen rauskommen... oben habe ich bereits geschrieben, dass die einnahmen nicht gesteigert werden können. also muss die ausgabenseite runter.

wenn es so weiter läuft wie bisher, dann sind alle unter 50 diejenigen, die die suppe auslöffeln müssen, jeh jünger desto heftiger.

mann, mann, mann. ich weiß nicht wie oft ich geschrieben haben, dass ich den hartz4 satz nicht kürzen streichen möchte. der ist niedrig... schau dir mal meine beiträge an... soll ich mich mal selbst zitieren?

arti schrieb:
die grundversorgung ist gewährleistet. wieso soll man das erziehungsgeld denn in bar auszahlen? sag mir nur einen grund. das geld sollte in erziehungs- und bildungseinrichtungen fliessen, feierabend.


arti schrieb:

also kosten senken. aber das will ja auch keiner (verständlicher weise). aus meiner sicht ist dies allerdings die einzige möglichkeit. und da gehört das erziehungsgeld für hartz4 (leider) dazu (*gebetsmühle an* nein, ich rede nur von der streichung von zusatzleistungen wie dem erziehungsgeld, nicht über den hartz4 satz im allgemeinen und dem angerechneten kindergeld)


arti schrieb:

falls es keine kürzungen / einsparungen gibt (nochmals, ich rede nicht vom hartz4 satz): ist das vorgehen gegenüber (ich zähl mich jetzt nochmal dazu) der jüngeren generation gerecht?


so isses. deswegen muss mir auch keiner mit "versuch du mal mit xxx zu leben" kommen. ist schwer und nicht einfach. aber die kohle muss auch irgendwo her kommen. und nochmals: es erzählt mir keiner, nochmals: keiner, dass unter normalen lebensumständen (ich rede nicht von zusatzbelastungen durch chronischen krankheiten) in deutschland jemand kurz vor dem hungertod steht.

das man in unserer konsumgesellschaft durch werbung, etc. natürlich jeden tag vor augen geführt wird, was man sich nicht leisten kann, ist hart. aber nochmals: keiner in deutschland steht vor dem hungertod. und keine partei wird die generellen sätze weiter streichen (auch die verhaßte fdp nicht). niemand steht in deutschlaqnd vor dem hungertod.

diesen standpunkt verteidige ich unerbitterlich. jeder der etwas anderes behauptet verhöhnt das soziale engagement, welches das land über jahrzehnte derart sozial gemacht hat. schaut euch andere länder an. da sitzt du wortwörtlich auf der strasse und mußt um dein essen betteln (und ich rede von erste-welt staaten, nicht von burundi, gabun oder tchad).

diese erbe gebührt allen parteien, sei es spd, cdu, fdp oder grüne, unabhängig von der eigenen politischen einstellung. seid froh, dass wir in einem solchen land leben.
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arti schrieb:
diese erbe gebührt allen parteien, sei es spd, cdu, fdp oder grüne, unabhängig von der eigenen politischen einstellung. seid froh, dass wir in einem solchen land leben


Soll dass heissen, man dürfe nicht für Veränderungen sein?
Ich kann Dir eine riesige Liste erstellen, was ich toll finde in diesem Land.
Aber die Liste von dem, was schief läuft, wird auch immer länger.
Und dazu gehört das immer unsozialer werdende Klima.
Dazu gehört, dass Arbeitslose als Schmarotzer denunziert werden und nicht als Opfer des Wirtschaftssystems gesehen werden.
Wenn 4 Moi Stellen fehlen kann eben nicht jeder arbeiten - egal wie sehr er/sie sich bemüht.
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Ja, das Geld fehlt. Vor allem wird es systematisch seit Jahren von unten nach oben verteilt.
Ich habe bisher immer noch kein sachliches Argument gelesen, wieso, die Menschen, die Einschnitte nicht spürbar belasten würden, nicht mehr Hilfe leisten sollen.
Dafür aber primär die Menschen, die am unteren Level leben.

Ich verstehe es schlicht nicht, wieso Gutverdiener nicht ein bisschen mehr abgeben sollen, im Gegensatz zu den Menschen, für die 20 Euro eine Menge Geld bedeuten.

Aber das bekomme ich sicher gleich erklärt.  
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reggaetyp schrieb:
Ja, das Geld fehlt. Vor allem wird es systematisch seit Jahren von unten nach oben verteilt.
Ich habe bisher immer noch kein sachliches Argument gelesen, wieso, die Menschen, die Einschnitte nicht spürbar belasten würden, nicht mehr Hilfe leisten sollen.
Dafür aber primär die Menschen, die am unteren Level leben.

Ich verstehe es schlicht nicht, wieso Gutverdiener nicht ein bisschen mehr abgeben sollen, im Gegensatz zu den Menschen, für die 20 Euro eine Menge Geld bedeuten.

Aber das bekomme ich sicher gleich erklärt.  


Na, das ist doch ganz einfach.. Unten zu kürzen ist soziale Vernunft und Notwendigkeit, oben abzugreifen  wäre Kommunismus  
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@arti.

wenn jemand € 370.-- im monat hat und er bekommt kindergeld, dann hat er 370,-- + x.

wenn ihm dann das x gestrichen wird, dann muss er die kinder von den 370,-- bezahlen.

wir können jetzt über den sprachgebrauch diskutieren, aber er oder sie haben deutlich weniger geld für den alltag zur verfügung. und de facto weniger für sich zum leben.

für mich ist das eine kürzung.
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reggaetyp schrieb:
Ja, das Geld fehlt. Vor allem wird es systematisch seit Jahren von unten nach oben verteilt.
Ich habe bisher immer noch kein sachliches Argument gelesen, wieso, die Menschen, die Einschnitte nicht spürbar belasten würden, nicht mehr Hilfe leisten sollen.
Dafür aber primär die Menschen, die am unteren Level leben.

Ich verstehe es schlicht nicht, wieso Gutverdiener nicht ein bisschen mehr abgeben sollen, im Gegensatz zu den Menschen, für die 20 Euro eine Menge Geld bedeuten.

Aber das bekomme ich sicher gleich erklärt.  


redest du jetzt von der rentenkasse, der krankenkasse oder den steuern?

und das scheiss beispiel mit den 20eur einsparung für nen hartz4ler zieht nicht. die bekommen ihre grundversorgung. ich sehe keinen grund, warum das erziehungsgeld zusätzlich zu hartz4 und dem angerechneten kindergeld bezahlt werden soll.

zurück zu deinen bonzen:

-rentenkassen: angestellte bonzen zahlen bis zur beitragsbemessungsgrenze in die kasse ein. dadurch ist aber auch deren rentenanspruch "eingefroren". also keinerlei bevor- oder benachteiligung.

-krankenversicherung:: bonzen sind sicherlich privat versichert. sie belasten also weder die gesetzliche kasse, noch zahlen sie ein. also keine bevor- oder benachteiligung

-steuer: aufgrund der steuerprogression zahlt nen bonze bereits mehr steuern als die geringverdiener: eingangssteuersatz 15,0 %, spitzensteuersatz 42,0 % (weiß nicht mehr genau ob die sätze noch 100% korrekt sind). ab EUR 52.xxx bleibst du auf 42%. dennoch zahlt natürlich einer mit 100.000 mehr steuern als einer mit 60.000, bloss eben prozentual nicht mehr. sollte die progression weiter erhöht werden? 60.000 = 50%, 70.000 = 55%, 80.000 = 60%... 150.000 = 100%


und jetzt komm mir keiner mit: die schweine die mit kapitalerträgen geld erwirtschaften... wieviel sind das denn? glaubt ihr wirklich, dass eine reichensteuer irgendwelche auswirkungen auf den bundeshaushalt hätte?
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peter schrieb:
@arti.

wenn jemand € 370.-- im monat hat und er bekommt kindergeld, dann hat er 370,-- + x.

wenn ihm dann das x gestrichen wird, dann muss er die kinder von den 370,-- bezahlen.

wir können jetzt über den sprachgebrauch diskutieren, aber er oder sie haben deutlich weniger geld für den alltag zur verfügung. und de facto weniger für sich zum leben.

für mich ist das eine kürzung.


peter, Hartz IV - Empfänger bekommen das Kindergeld sowieso nicht extra. Bei einem Regelsatz von 359,- (nicht 370,-) werden die etwa 180,- € von den 359,- abgezogen.
Deswegen geht ja auch jede Kindergelderhöhung an den Hartz IV Empfängern vorbei.
Was jetzt noch gestrichen wird ist das Elterngeld
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@arti

ich kenne leute mit sehr hohem einkommen die in der gesetzlichen krankenkasse sind. warum? weil die frau und die kinder mitversichert sind. den rest regeln die über zusatzversicherungen.

und so richtig erklären, warum es ok ist hartz IV empfängern das kindergeld zu streichen, die krankenkassenbeiträge zu erhöhen und gleichzeitig nicht den spitzensteuersatz um moderate 1-2 % anzuheben konnte mir bisher auch noch niemand.

vielleicht kannst du es ja?
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Ewigtreuer schrieb:
peter schrieb:
@arti.

wenn jemand € 370.-- im monat hat und er bekommt kindergeld, dann hat er 370,-- + x.

wenn ihm dann das x gestrichen wird, dann muss er die kinder von den 370,-- bezahlen.

wir können jetzt über den sprachgebrauch diskutieren, aber er oder sie haben deutlich weniger geld für den alltag zur verfügung. und de facto weniger für sich zum leben.

für mich ist das eine kürzung.


peter, Hartz IV - Empfänger bekommen das Kindergeld sowieso nicht extra. Bei einem Regelsatz von 359,- (nicht 370,-) werden die etwa 180,- € von den 359,- abgezogen.
Deswegen geht ja auch jede Kindergelderhöhung an den Hartz IV Empfängern vorbei.
Was jetzt noch gestrichen wird ist das Elterngeld


stimmt. meinte ich auch.
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peter schrieb:
@arti.

wenn jemand € 370.-- im monat hat und er bekommt kindergeld, dann hat er 370,-- + x.

wenn ihm dann das x gestrichen wird, dann muss er die kinder von den 370,-- bezahlen.

wir können jetzt über den sprachgebrauch diskutieren, aber er oder sie haben deutlich weniger geld für den alltag zur verfügung. und de facto weniger für sich zum leben.

für mich ist das eine kürzung.


Nach so vielen guten und durchdachten Beiträgen (auch wenn es nicht immer meiner Ansicht entspricht), ist der eher schwach. Das Kindergeld wird bei Minderjährigen eben nicht (!) auf die 370 Euro des Elternteils angerechnet, sonder auf den Regelsatz des Kindes. Das macht (auch wenn es zugegebenermaßen auf den ersten Blick asozial erscheint) in der Gesamtlogik von Hartz4 auch Sinn, denn die Regelsatz des Kindes soll ja gerade schon das erforderliche Minimum abbilden. Wie gesagt (in einem anderen Fred): abschaffen. Für Hartzer macht es aktuell keinen Unterschied und das Geld komplett in Betreuung und Bildung stecken. Da gehört es nämlich hin.
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Ewigtreuer schrieb:
peter schrieb:
@arti.

wenn jemand € 370.-- im monat hat und er bekommt kindergeld, dann hat er 370,-- + x.

wenn ihm dann das x gestrichen wird, dann muss er die kinder von den 370,-- bezahlen.

wir können jetzt über den sprachgebrauch diskutieren, aber er oder sie haben deutlich weniger geld für den alltag zur verfügung. und de facto weniger für sich zum leben.

für mich ist das eine kürzung.


peter, Hartz IV - Empfänger bekommen das Kindergeld sowieso nicht extra. Bei einem Regelsatz von 359,- (nicht 370,-) werden die etwa 180,- € von den 359,- abgezogen.
Deswegen geht ja auch jede Kindergelderhöhung an den Hartz IV Empfängern vorbei.
Was jetzt noch gestrichen wird ist das Elterngeld

hallo. Die familie lebt sicher nicht nur von 370, jedes kind bekommt auch noch einen regelsatz.von daher ist es falsch eine familie lebe nur von 370 euronen im monat. Auch sollte mal berücksichtig werden,dass das elterngeld nicht jede familie bekommt und das elterngeld nur über einen zeitraum von 14 monaten gezahlt wird und dann nicht mehr. Märchenhafte grüße
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@ Brady

wie Du hier sehen kannst , ist der Regelsatz eines Kindes unter 7 Jahren mit 251,-  berechnet. Bitte erklär mir doch mal, wie man davon ein Kind im Wachstum durchbringt.
Ich habe einen Sohn von 7 Jahren, der alle paar Monate aus seinen Klamotten wächst, er brauchte damals in der Vorschule Sportzeug und Schulmaterial, jetzt zur Einschulung eine Grundausstattung mit Ranzen, Federmäppchen u.ä.
Wenn Du ihn dann noch ausgewogen ernähren willst, musst Du mir mal vorrechenen wie!
Da sind Ausflüge von der Schule, Sportverein, Geburtstage usw noch nicht mal angedacht
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Ewigtreuer schrieb:
@ Brady

wie Du hier sehen kannst , ist der Regelsatz eines Kindes unter 7 Jahren mit 251,-  berechnet. Bitte erklär mir doch mal, wie man davon ein Kind im Wachstum durchbringt.
Ich habe einen Sohn von 7 Jahren, der alle paar Monate aus seinen Klamotten wächst, er brauchte damals in der Vorschule Sportzeug und Schulmaterial, jetzt zur Einschulung eine Grundausstattung mit Ranzen, Federmäppchen u.ä.
Wenn Du ihn dann noch ausgewogen ernähren willst, musst Du mir mal vorrechenen wie!
Da sind Ausflüge von der Schule, Sportverein, Geburtstage usw noch nicht mal angedacht  


hallo. Es wird hier teilweise so hingestellt,als müsse eine 4 köpfige familie mit 370 euro im monat durch kommen und das ist nun mal schlicht und einfach falsch. Bei einer 4 köpfigen familie wären er rund 1200 euro im monat zum leben.ob das jetzt reicht oder nicht,darüber läßt sich ewig streiten. Einfache grüße.
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@arti

du beschreibst die wirtschaftlichen ziele der sozialen marktwirtschaft. leider ist dies nur ein ziel, welches schwer (viele streiten sich ob überhaupt) zu erreichen sind. dazu gehört noch preisniveaustabilität, außernwirtschaftliches gleichgewicht und angemessenes wirtschaftswachstum.

Stimmt, das sind die Eckpfeiler der Marktwirtschaft und alle diese Punkte müssten die oberste Priorität haben. Und genau das haben diese 4 Punkte nicht (Hieß es nicht das magische Viereck der MW?).

Angemessenes Wirtschaftswachstum als Beispiel: Ein Unternehmen muss keine Gewinnsteigerung von 10-20 % im Jahr haben, aber genau das wollen viele Firmen. Das ist das Geld, was wiederrum fehlt, um noch mehr Arbeitsplätze zu schaffen, damit wir dem Ziel der Vollbeshäftigung wenigstens näher kommen. Aber genau diese Gewinne werden meist in Form von Dividenden und Managerboni verbraucht.

Ein Grund ist das fehlende Soldidarprinzip wie peter richtig sagte. Klar gibt es einige, die daran versuchen festzuhalten, aber die große Mehrheit der Verantwortlichen eben nicht.


das alles ist die soziale marktwirtschaft, auch der letzte punkt. und: das sind die ziele des staates. ein wirtschaftsunternehmen hat gar kein interesse an diesen zielen.

Doch. Ein Wirtschaftsunternehmen hat den guten Standort Deutschland, um hier zu wirtschaften. Es hat immer die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung und dem Staat. Das ist der springende Punkt.

In der Demokratie kann man keinen zwingen und das Traurige ist, dass viele Menschen aufgrund der Größe dieser Aufgabe lieber in ihrem kleine Feld mit Scheuklappen bleiben. Sei es der Vorarbeiter, dem es egal ist, was mit dem Zeitarbeiter geschieht oder der Manager, der Arbeitsplätze als Zahlen und Statistiken sieht (nur 2 Beispiele).

Es ist ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass 1 (!) Mensch das Schicksal vieler Tausender bestimmen kann, die er weder kennt noch sieht.

Dass da die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt aufgrund der Zahlen und Statistiken und Pläne usw, kann ich verstehen, aber nicht aktzeptieren.


der staat muss versuchen diese ziele zu erreichen. leider (obwohl ich froh bin, dass wir keine blöcke wir udssr und nato haben) ist durch die globalisierung den staaten ein großteil dieser macht genommen worden.

Nein, das glauben wir. Ich bin eher der Meinung, dass es eine große Schnittmenge von Menschen gibt, die in Wirtschaft und Politik dermaßen zusammenarbeiten, bzw. in beiden Bereichen aktiv sind. Es werden Gesetze gemacht von denen Menschen, die direkt davon profitieren. Ob der Schröder jetzt vorher Politiker war und jetzt in der Energiewirschaft sein Unwesen treibt oder umgekehrt ist dabei egal. Von Lobbyismus gar nicht zu sprechen.

Es gibt bei der Staatsform nicht umsonst die Gewaltenteilung, aber in der Wirtschaft?


wie beim pokern. die wirtschaft hat auf einmal nen besseres blatt, weil die einfach abhauen können. also muss der staat, ob er will oder nicht, auf das wirtschaftliche ziel des wirtschaftswachstumes (gewinnmaximierung) rücksicht nehmen. ansonsten verlassen die einfach den "tisch" BRD und kaufen sich am nachbartisch "china", "rumänien" oder "tschechien" ein, und spielen dort weiter.

der staat hat (zurecht) schiss, dass er durch höhere gewerbesteuern kontraproduktiv die einnahmeseite erhöht. die unternehmen haben den staat und auch die arbeitnehmer im griff. "spurt, oder wir sind weg". daher auch die geringen lohnsteigerungen. geringere lohnsteigerungen = kein steuereinnahmenanstieg des staates durch direkte / indirekte steuern. also: die einnahmen können nicht gesteigert werden.

Ja, das stimmt leider. Da müsste man überlegen, wie man unter Rücksichtsnahme der Globalisierung solche Erpressertaktiken verhindern kann. Heute ist es viel zu einfach als Unternehmen zu drohen, dass man verschwindet und einen Scherbenhaufen zurücklässt. Meines Wissens bezahlen die großen Konzerne wie Daimler usw. kaum Steuern, da diese Boni und Vergünstigungen ohne Ende bekommen.

Das ist wieder das fehlende Solidargefühl zu sehen. Weil die Soziale Marktwirtschaft eben nicht so funktioniert wie zu Zeiten Erhards. Als deutscher Konzern sollte man mit seiner Kraft voranschreiten als Beispiel für unsere Volkswirtschaft. Die überschüssigen Gewinne investiert man in Arbeitsplätze, so steigt die allgemeine Kaufkraft des Wirtschaftskreislaufes und kann florieren.

Nimmt man einfach die Gewinne und zahlt sie aus an Einzelne, ist das Geld einfach weg!


wie kann man das defizit sonst ausgleichen, wenn man die einnahmen nicht erhöhen kann? (bei den bonzen ist es genau das gleiche. zu hohe kapitalertragssteuern... hadde tschuss... geh ich in die schweiz, luxemburg oder liechtenstein)

Genau, welch Vorbilder für uns. Und deswegen legen wir (also ich und meine Eltern), stellvertretend für die arbeitende Mittelschicht die Hände in den Schoß. Können ja eh nix machen.

Was interessiert es den deutschen Versicherungsaccountmanager in Monaco auf seinem Speedboot, dass das Geld auch hätte sinnvoller eingesetzt hätte werden können?

Aber bei der WM die Fahne schwenken...und die faulen Arbeitslosen verurteilen.


also kosten senken. aber das will ja auch keiner (verständlicher weise). aus meiner sicht ist dies allerdings die einzige möglichkeit. und da gehört das erziehungsgeld für hartz4 (leider) dazu (*gebetsmühle an* nein, ich rede nur von der streichung von zusatzleistungen wie dem erziehungsgeld, nicht über den hartz4 satz im allgemeinen und dem angerechneten kindergeld)

Anderer Ansatz: Deutschland ist reich. Eigentlich müssen wir keinen Kosten senken, das viele Geld fließt nur in die falschen Kanäle

es wäre genügend weiteres einsparpotential da (nein... nicht die bankensubvention streichen...), z.B. die ungeheure anzahl an krankenkassen senken. dies kann der staat aber nicht über deren köpfen beschliessen.

Krankenkassen sind mir auch ein Dorn im Auge. Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass Krankenkassen Zugriff auf unsere Bankkonten haben? Wenn ein selbständiger Kleinunternehmer mal zu spät zahlen kann, wird sein Bankkonto gesperrt von der Kasse! Und wir haben keine Wahl, wir müssen versichert sein. Und wie man aktuell sieht ist das eine Spirale, die sich endlos fortsetzt.  

daher ist der zusatzbeitrag die einzige möglichkeit, die kassen zu verringern. schafft eine kasse es nicht mit den einnahmen auszukommen, dann können die ja gerne zusatzbeiträge einfordern. wenn jetzt genügend versicherte wechseln, dann ist diese einnahmeverlust vielleicht der todesstoß für die kasse, und sie muss fussionieren. ein verwaltungskopf weniger zu zahlen...

Man müsste es schaffen, Kassen in die Lage zu bringen, dass sie sich wirklich um ihre Leib***, äh Kunden bemühen müssen, der Kunde ist schließlich König.

...die kehrseite: jetzt stehen auf einmal wieder dutzende einfache sachbearbeiter der pleite-kasse auf der strasse. auch nicht schön.

Klar, wenn ein Unternehmen pleite geht, ist das immer schlecht. Das sollte nie das Ziel sein, aber nur wegen dem Argument alles so weiterlaufen zu lassen auch nicht.

es ist immer einfach irgendetwas zu fordern. allerdings leben wir (gott sei dank) in einer demokratie, der staat kann nicht so weit eingreifen, wie er vielleicht möchte. daher soll sich der markt doch selbst reinigen. angebot und nachfrage. ich gehe davon aus, dass die möglichkeit des zusatzbeitrages gerade auch unter diesem gedankenpunkt erlaubt wurde. die erste kasse, die diesen erhebt, spielt mit dem feuer. hoffentlich wechseln genügend, und die kasse war einmal... oder hoffentlich nicht... wegen den angestellten...

Wir als Einzelne können eben nicht so viel machen. Wir können unser Bewusstsein schärfen, wir können (hier) diskutieren, um voneinander zu lernen.

An dem Punkt möchte ich noch erwähnen, dass dieses Forum hier das absolut einzige Medium ist, wo ich aktiv bin. Hier ist es sehr interessant, wenn auch nicht immer einfach, aber alleine dieser thread ist gold wert aufgrund des Querbeets an Leuten hier. Und die Diskussionskultur geht mittlerweile ja uch oft in die richtige Richtung.  

Deine Punkte oben sind ja größtenteils Probleme, die jetzt eben schon da sind. Aber der Ansatz, warum ist ja entscheidend. Ich hoffe, wir kommen da auf den gemeinsamen Nenner. Sparen ja, aber wie, wo und warum ist eben das Wichtige.

Und mMn haben die Menschen mit mehr Macht und Einfluss (Politik und Wirtschaft) eben auch mehr Verantwortung, aber eben die Leute entziehen sich ihr, weil sie die Möglichkeiten dazu haben.

Es gibt vielleicht Vereinzelte, wie angesprochen, die da gegen den Trend gehen, aber die Geschäftsmentalität in Deutschland ist nicht sozial, nicht für das Wohl des Staates oder des Landes und vor allem nicht für die Menschlichkeit.

Und das fordere ich:

Die Politiker befinden sich teilweise in einer surrealen Welt, weil sie über Schicksale hinweg entscheiden, die sie weder kennen, noch fürchten. Die Meisten derer kommen aus einer Schicht, die nie Existenzsorgen hatten oder Erfahrungen im Bereich der Armut usw.

Zudem werden Medien ala Blöd eingesetzt, um hier und da zu kaschieren und das ist gewollt. Und das ist für mich mitunter der größte Beweise, dass Sie alle Bescheid wissen und aktiv die Missverständnisse nicht verhindern!

Mag sein, dass die Politiker in ihrem Fachbereich mit der Theorie ganz gut sind, aber die Kompetenz für soziale Probleme (die sie ja nicht kennen) haben sie definitv nicht. Und die Manager brauchen diese Kompetenz nicht. Knallhart, resolut, funktioniernend, "so muss das sein".

Wie der Offizier oder Kapitän, der alle Arbeiten seiner Untergebenen selbst gemacht hat, so sollte es der Manager und Politiker machen.

Lagerarbeiter, Hartzler? Auf gehts, 1 Monat mal "normaler Bürger" sein, das eröffnet Horizonte. Aber da müsste man ja von seinem elitären Ross runter.

Früher z.B. (Weimarer Republik) wurde die Demokratie auf der Straße gelebt und entwickelt von Allen.

Heute kommen nur noch studierte Eliten aus gutem Haus in diese Kreise und machen Gesetzte für das Volk, das sie nicht kennengelernt haben.

Gut erstmal genug, wie macht man das eigentlich, dass ich das Zitat ganz sehen kann beim Posten und so Abschnitssweise antworte, dass man auch sieht, welche Aussage von wem ist?
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Brady schrieb:
Ewigtreuer schrieb:
@ Brady

wie Du hier sehen kannst , ist der Regelsatz eines Kindes unter 7 Jahren mit 251,-  berechnet. Bitte erklär mir doch mal, wie man davon ein Kind im Wachstum durchbringt.
Ich habe einen Sohn von 7 Jahren, der alle paar Monate aus seinen Klamotten wächst, er brauchte damals in der Vorschule Sportzeug und Schulmaterial, jetzt zur Einschulung eine Grundausstattung mit Ranzen, Federmäppchen u.ä.
Wenn Du ihn dann noch ausgewogen ernähren willst, musst Du mir mal vorrechenen wie!
Da sind Ausflüge von der Schule, Sportverein, Geburtstage usw noch nicht mal angedacht  


hallo. Es wird hier teilweise so hingestellt,als müsse eine 4 köpfige familie mit 370 euro im monat durch kommen und das ist nun mal schlicht und einfach falsch. Bei einer 4 köpfigen familie wären er rund 1200 euro im monat zum leben.ob das jetzt reicht oder nicht,darüber läßt sich ewig streiten. Einfache grüße.


So wurde das (zumindest von mir) nie beschrieben.
Die 359,- € (nicht 370,-) sind für einen alleinstehenden Hartz IV Empfänger.
Kommt noch ein Kind unter 7 Jahren dazu (in der Lage befindet sich beispielsweise meine Exfrau mit meinem kleinen Sohn) kommen für das Kind 251,- € dazu. Von diesen 610,- € muss meine Exfrau alle Ausgaben bestreiten.
kleidung, Telefon, Versicherung, Strom, Schulmaterial Extras wie Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk für den Kleinen, sie muss davon Praxisgebühr und Medi-Zuzahlung leisten und das Kind vernünftig ernähren.
Wenn ihr mal die Waschmaschine kaputt geht, wirds finster - glaub mir
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Auch wenn's einige wahrscheinlich kaum glauben können:

Koalition nennt Schröders Elterngeld-Pläne unsinnig
Das war wohl anders geplant: Familienministerin Schröder preschte mit dem Vorschlag vor, Geringverdienern das Elterngeld zu kürzen - und hat damit die Koalition verärgert. "Das tragen wir nicht mit", sagte die familienpolitische Sprecherin der Union. Aus der FDP hieß es: "irrsinnig".
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,706874,00.html
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emjott schrieb:
Auch wenn's einige wahrscheinlich kaum glauben können:

Koalition nennt Schröders Elterngeld-Pläne unsinnig
Das war wohl anders geplant: Familienministerin Schröder preschte mit dem Vorschlag vor, Geringverdienern das Elterngeld zu kürzen - und hat damit die Koalition verärgert. "Das tragen wir nicht mit", sagte die familienpolitische Sprecherin der Union. Aus der FDP hieß es: "irrsinnig".
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,706874,00.html


Leider besinnen sie sich nur bei Geringverdienern - nicht bei Hartz IV Empfängern  
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@ewigtreuer: wie wird in dem fall der unterhalt für deine ex und dein kind angerechnet? Fragende grüße
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Brady schrieb:
@ewigtreuer: wie wird in dem fall der unterhalt für deine ex und dein kind angerechnet? Fragende grüße


Komplett

antwortender Gruß
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Ewigtreuer schrieb:
arti schrieb:
diese erbe gebührt allen parteien, sei es spd, cdu, fdp oder grüne, unabhängig von der eigenen politischen einstellung. seid froh, dass wir in einem solchen land leben


Soll dass heissen, man dürfe nicht für Veränderungen sein?
Ich kann Dir eine riesige Liste erstellen, was ich toll finde in diesem Land.
Aber die Liste von dem, was schief läuft, wird auch immer länger.
Und dazu gehört das immer unsozialer werdende Klima.
Dazu gehört, dass Arbeitslose als Schmarotzer denunziert werden und nicht als Opfer des Wirtschaftssystems gesehen werden.
Wenn 4 Moi Stellen fehlen kann eben nicht jeder arbeiten - egal wie sehr er/sie sich bemüht.


Da schließ ich mich an. Ich bin schon froh, hier geboren worden zu sein, sonst könnte ich nie studieren.

Aber die Einpferchung in diesen Teufelskreis von Existenzangst und Duckmäusern, da mach ich nicht mit.

Mein Vater hat in den 50ern unter Tage geschafft im Pott, danach 40 Jahre 3-Schicht-Betrieb in der Industrie. Meine Mutter hat auch ihr ganzes Leben geschafft, beide sind jetzt knapp 70 und körperlich gezeichnet.

Die haben das Land aufgebaut, wo jetzt die ganzen weltfremden Theoretiker in den oberen Kreisen alles und jeden schröpfen, was net bei 3 auf den Bäumen ist.

Und die Karre gegen die Wand fahren. Das ist eben mein Vorwurf und der bleibt bestehen, bis ich sehe, es ändert sich was. Kleine Zeichen würden ja schonmal genügen.

Aber bei diesem Thema sieht man ja, das das nicht der Fall ist. Die Wirtschaft und die Politik haben die Macht über uns, aber eigentlich sollten wir die Macht über sie haben. Denn beide brauchen das Volk...


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