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vor 65 Jahren, ein Tag zum steten Erinnern

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ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.
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peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


Wie kommst du auf diesen Schluss Peter? Gibts dafür Beweise? Meines Wissens nach warf man die Bombe auf Nagasaki, weil eine Reaktion Japans ausblieb. Was aber eher daran lag, dass die Nachrichtenlage schlecht war und die Japaner erst am Tag der Nagasaki-Bombe über Kapitulationsverhandlungen und Ultimatum-Annahme berieten.

Zudem verfehlte man bei Nagasaki ja das Ziel, man wollte ja die Bombe über den Industrie- und Werftanlagen hochgehen lassen, letztlich explodierte sie über Wohngebiet.
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peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


die erste Bombe ist militärisch gesehen zu rechtfertigen - außerdem wer sollte den Amerikanern verdenken gegen die Verursacher des Krieges eine Waffe zu richten, welche die Gegenseite ohne Bedenken sofort eingesetzt hätte. Die zweite Bombe ist aus der Rubrik "jetzt haben wir sie schon, jetzt setzen wir die auch ein" - zumal Nagasaki nur auf Grund von schlechtem Wetter über dem eigentlichen Ziel zerstört wurde, weil der Pilot mit Bombe nicht mehr zurückkonte nach Tinian
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SGE_Werner schrieb:
Vael schrieb:


Insbesondere da die Japaner nicht wegen den Kernwaffen kapituliert haben, sondern eher wegen den Kriegseintritt der USSR zu dem Zeitpunkt.  


Vermutlich eher wegen beidem. Passierte ja alles innerhalb von 2, 3 Tagen.
Und zwar drei Tage nach Hiroshima. Ist natürlich hypothetisch, aber Stalin hätte seine Truppen ohne den Atombombenabwurf niemals in Bewegung gesetzt.
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SGE_Werner schrieb:
peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.



Zudem verfehlte man bei Nagasaki ja das Ziel, man wollte ja die Bombe über den Industrie- und Werftanlagen hochgehen lassen, letztlich explodierte sie über Wohngebiet.


Nagasaki war ja nicht mal das Ziel, also kontne die Bombe auch nichts verfehlen - so krass das klingt, aber Nagasaki war mit seiner Tallage eher ungeeignet
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FredSchaub schrieb:
peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


die erste Bombe ist militärisch gesehen zu rechtfertigen - außerdem wer sollte den Amerikanern verdenken gegen die Verursacher des Krieges eine Waffe zu richten, welche die Gegenseite ohne Bedenken sofort eingesetzt hätte. Die zweite Bombe ist aus der Rubrik "jetzt haben wir sie schon, jetzt setzen wir die auch ein" - zumal Nagasaki nur auf Grund von schlechtem Wetter über dem eigentlichen Ziel zerstört wurde, weil der Pilot mit Bombe nicht mehr zurückkonte nach Tinian


Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist mit nichts zu rechtfertigen. Militärisch oder nicht militärisch.

Wer sollte es ihnen verdenken? Ich kann nur für mich sprechen und ich verdenke es.
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Nuriel schrieb:
FredSchaub schrieb:
peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


die erste Bombe ist militärisch gesehen zu rechtfertigen - außerdem wer sollte den Amerikanern verdenken gegen die Verursacher des Krieges eine Waffe zu richten, welche die Gegenseite ohne Bedenken sofort eingesetzt hätte. Die zweite Bombe ist aus der Rubrik "jetzt haben wir sie schon, jetzt setzen wir die auch ein" - zumal Nagasaki nur auf Grund von schlechtem Wetter über dem eigentlichen Ziel zerstört wurde, weil der Pilot mit Bombe nicht mehr zurückkonte nach Tinian


Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist mit nichts zu rechtfertigen. Militärisch oder nicht militärisch.

Wer sollte es ihnen verdenken? Ich kann nur für mich sprechen und ich verdenke es.


ich rede ja bewusst von millitärisch und denke nicht, dass es sich die Entscheider leicht gemacht haben mit der Entscheidung und ich wollte nicht derjenige sein, der den Auslöser drücken musste. Aber die Angriffe auf Hamburg, Dresden und Tokio erreichten nahezu dieselbe Vernichtugnswirkung - sind sie deshalb auch Massenvernichtung? (nein kein Revisionismus)
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Noch was: Was man den Amis vorwerfen kann, ist die Schnelligkeit zwischen Hiroshima und Nagasaki. Man hat den Japanern kaum Zeit gelassen.

Dass natürlich einige Friedensbewegungen etc in den letzten Jahrzehnten "Theorien" aufgestellt haben über die Abwürfe, ist natürlich nicht verwunderlich.

Ich bin nur froh, dass es keine Atombomen auf Deutschland gab, auch wenn das nur das Glück des früheren Untergangs war. Sonst wär Tube´s Heimat im Eimer gewesen.
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SGE_Werner schrieb:
Noch was: Was man den Amis vorwerfen kann, ist die Schnelligkeit zwischen Hiroshima und Nagasaki. Man hat den Japanern kaum Zeit gelassen.

Dass natürlich einige Friedensbewegungen etc in den letzten Jahrzehnten "Theorien" aufgestellt haben über die Abwürfe, ist natürlich nicht verwunderlich.

Ich bin nur froh, dass es keine Atombomen auf Deutschland gab, auch wenn das nur das Glück des früheren Untergangs war. Sonst wär Tube´s Heimat im Eimer gewesen.


ich habe mich da vor gefühlten 25 jahren mal reingelesen, damals, mitte der 80er waren atomwaffen ja ein "heisses" thema. damals habe ich irgendwo gelesen der japanische kaiser habe nach der ersten bombe kapitulierebn wollen, sei aber nicht mehr dazu gekommen.

und, in meiner persönlichen logik, wenn japan es hätte wirklich durchziehen wollen, dann hätte auch die zweite bombe nichts bewirkt.
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FredSchaub schrieb:
Nuriel schrieb:
FredSchaub schrieb:
peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


die erste Bombe ist militärisch gesehen zu rechtfertigen - außerdem wer sollte den Amerikanern verdenken gegen die Verursacher des Krieges eine Waffe zu richten, welche die Gegenseite ohne Bedenken sofort eingesetzt hätte. Die zweite Bombe ist aus der Rubrik "jetzt haben wir sie schon, jetzt setzen wir die auch ein" - zumal Nagasaki nur auf Grund von schlechtem Wetter über dem eigentlichen Ziel zerstört wurde, weil der Pilot mit Bombe nicht mehr zurückkonte nach Tinian


Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist mit nichts zu rechtfertigen. Militärisch oder nicht militärisch.

Wer sollte es ihnen verdenken? Ich kann nur für mich sprechen und ich verdenke es.


ich rede ja bewusst von millitärisch und denke nicht, dass es sich die Entscheider leicht gemacht haben mit der Entscheidung und ich wollte nicht derjenige sein, der den Auslöser drücken musste. Aber die Angriffe auf Hamburg, Dresden und Tokio erreichten nahezu dieselbe Vernichtugnswirkung - sind sie deshalb auch Massenvernichtung? (nein kein Revisionismus)


Habe ich irgendwo behauptet, dass irgendeines dieser Angriffe im Gegensatz zu den Atomwaffen zu rechtfertigen ist? Sind sie genauso wenig.

Ich bin nur heidenfroh, dass mein Land nicht auch die Atomwaffen eingesetzt hat. Ich bin sowieso erstaunt, dass unser krankes Planet noch lebensfähig existiert. Das war bisher verdammtes Glück.
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Wie kann man sich anmaßen, zu beurteilen, dass ein Massenvernichtungsinstrument wie eine Atombombe einzusetzen, gerechtfertigt ist?
Wer traut sich das zu?
Ich würde ungern damit leben, solch einen Einsatz befehligt oder für gut befunden zu haben.
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Nuriel schrieb:
FredSchaub schrieb:
Nuriel schrieb:
FredSchaub schrieb:
peter schrieb:
ich halte bestenfalls die erste atombombe für diskutabel. die zweite war ein menschenexperiment mit fatalem ausgang.


die erste Bombe ist militärisch gesehen zu rechtfertigen - außerdem wer sollte den Amerikanern verdenken gegen die Verursacher des Krieges eine Waffe zu richten, welche die Gegenseite ohne Bedenken sofort eingesetzt hätte. Die zweite Bombe ist aus der Rubrik "jetzt haben wir sie schon, jetzt setzen wir die auch ein" - zumal Nagasaki nur auf Grund von schlechtem Wetter über dem eigentlichen Ziel zerstört wurde, weil der Pilot mit Bombe nicht mehr zurückkonte nach Tinian


Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist mit nichts zu rechtfertigen. Militärisch oder nicht militärisch.

Wer sollte es ihnen verdenken? Ich kann nur für mich sprechen und ich verdenke es.


ich rede ja bewusst von millitärisch und denke nicht, dass es sich die Entscheider leicht gemacht haben mit der Entscheidung und ich wollte nicht derjenige sein, der den Auslöser drücken musste. Aber die Angriffe auf Hamburg, Dresden und Tokio erreichten nahezu dieselbe Vernichtugnswirkung - sind sie deshalb auch Massenvernichtung? (nein kein Revisionismus)


Habe ich irgendwo behauptet, dass irgendeines dieser Angriffe im Gegensatz zu den Atomwaffen zu rechtfertigen ist? Sind sie genauso wenig.

Ich bin nur heidenfroh, dass mein Land nicht auch die Atomwaffen eingesetzt hat. Ich bin sowieso erstaunt, dass unser krankes Planet noch lebensfähig existiert. Das war bisher verdammtes Glück.


Nein, das wollte ich nich ausdrücken damit, aber diese Angriffe richteten sich auch ausschließlich gegen die Zivilbevölkerung.Im März 1945wurde die Kleinstadt Swinemünde von 700 US-Bombern völlig zestört - und warum? Weil sie es noch nicht war und die Bomber neue Ziele brauchten. Vor diesem Hintergrund kann man sich vorstellen, dass die US-Army niemals auf den Einsatz der neuen Waffe verzichtet hätte.
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yeboah1981 schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Vael schrieb:


Insbesondere da die Japaner nicht wegen den Kernwaffen kapituliert haben, sondern eher wegen den Kriegseintritt der USSR zu dem Zeitpunkt.  


Vermutlich eher wegen beidem. Passierte ja alles innerhalb von 2, 3 Tagen.
Und zwar drei Tage nach Hiroshima. Ist natürlich hypothetisch, aber Stalin hätte seine Truppen ohne den Atombombenabwurf niemals in Bewegung gesetzt.



Mag sein, ist aber genauso ein was wäre Wenn, wie vieles andere auch
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SGE_Werner schrieb:
Noch was: Was man den Amis vorwerfen kann, ist die Schnelligkeit zwischen Hiroshima und Nagasaki. Man hat den Japanern kaum Zeit gelassen.

Dass natürlich einige Friedensbewegungen etc in den letzten Jahrzehnten "Theorien" aufgestellt haben über die Abwürfe, ist natürlich nicht verwunderlich.

Ich bin nur froh, dass es keine Atombomen auf Deutschland gab, auch wenn das nur das Glück des früheren Untergangs war. Sonst wär Tube´s Heimat im Eimer gewesen.


Frankfurt war eines der Potentiellen Ziele der Atomwaffe. Den Göttern seis gedankt das wir rechtzeitig kapituliert haben!
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Das Einsetzen von "konventionellen" Waffen zur Vernichtung der Zivilbevölkerung rechtfertigt den Einsatz von Atomwaffen in meinen Augen nicht unbedingt... :neutral-face Auch wenn du das natürlich jetzt nicht gemeint hast.
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peter schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Noch was: Was man den Amis vorwerfen kann, ist die Schnelligkeit zwischen Hiroshima und Nagasaki. Man hat den Japanern kaum Zeit gelassen.

Dass natürlich einige Friedensbewegungen etc in den letzten Jahrzehnten "Theorien" aufgestellt haben über die Abwürfe, ist natürlich nicht verwunderlich.

Ich bin nur froh, dass es keine Atombomen auf Deutschland gab, auch wenn das nur das Glück des früheren Untergangs war. Sonst wär Tube´s Heimat im Eimer gewesen.


ich habe mich da vor gefühlten 25 jahren mal reingelesen, damals, mitte der 80er waren atomwaffen ja ein "heisses" thema. damals habe ich irgendwo gelesen der japanische kaiser habe nach der ersten bombe kapitulierebn wollen, sei aber nicht mehr dazu gekommen.

und, in meiner persönlichen logik, wenn japan es hätte wirklich durchziehen wollen, dann hätte auch die zweite bombe nichts bewirkt.


Du hast nicht unrecht, der Kaiser wollte, die Militärs nicht. Insbesondere als Russland noch den Krieg erklärte. Nur war ja erst am 7.8. erst klar, was in Hiroshima passiert ist, dann marschierten die Russen ein, am 9.8. traf man sich, um zu besprechen und wenige MInuten nach Sitzungsbeginn explodierte die Atombombe in Nagasaki.

@ Vael: Frankfurt wäre mir neu. Mannheim und Ludwigshafen waren in Pentagon-Papieren erwähnt. Der Rest wurde diskutiert. Ich denke, Frankfurt schied nach dem Luftangriff im Frühjahr 44 vermutlich aus, zu große Zerstörungen in der Innenstadt. Da könnte man ja kaum erkennen, was durch die Atombombe vernichtet wurde und was nicht.
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SGE_Werner schrieb:
peter schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Noch was: Was man den Amis vorwerfen kann, ist die Schnelligkeit zwischen Hiroshima und Nagasaki. Man hat den Japanern kaum Zeit gelassen.

Dass natürlich einige Friedensbewegungen etc in den letzten Jahrzehnten "Theorien" aufgestellt haben über die Abwürfe, ist natürlich nicht verwunderlich.

Ich bin nur froh, dass es keine Atombomen auf Deutschland gab, auch wenn das nur das Glück des früheren Untergangs war. Sonst wär Tube´s Heimat im Eimer gewesen.


ich habe mich da vor gefühlten 25 jahren mal reingelesen, damals, mitte der 80er waren atomwaffen ja ein "heisses" thema. damals habe ich irgendwo gelesen der japanische kaiser habe nach der ersten bombe kapitulierebn wollen, sei aber nicht mehr dazu gekommen.

und, in meiner persönlichen logik, wenn japan es hätte wirklich durchziehen wollen, dann hätte auch die zweite bombe nichts bewirkt.


Du hast nicht unrecht, der Kaiser wollte, die Militärs nicht. Insbesondere als Russland noch den Krieg erklärte. Nur war ja erst am 7.8. erst klar, was in Hiroshima passiert ist, dann marschierten die Russen ein, am 9.8. traf man sich, um zu besprechen und wenige MInuten nach Sitzungsbeginn explodierte die Atombombe in Nagasaki.

@ Vael: Frankfurt wäre mir neu. Mannheim und Ludwigshafen waren in Pentagon-Papieren erwähnt. Der Rest wurde diskutiert. Ich denke, Frankfurt schied nach dem Luftangriff im Frühjahr 44 vermutlich aus, zu große Zerstörungen in der Innenstadt. Da könnte man ja kaum erkennen, was durch die Atombombe vernichtet wurde und was nicht.


Stimmt, ich habe noch mal nachgeschaut und es WAR im Gespräch.. zumindestens  bis 44. Danach war ja nicht mehr viel was man kaputt machen konnte.

Der arme Herr Oppenheimer, was der da angerichtet hat...
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Es gibt Szenarien, nach denen München das Ziel gewesen währe.Angeflogen von italienischen Basen.

Zu den Japanern : Die Quellenlage besagt, dass die keinesfalls kapitulieren wollten.
Die hätzten auch ohne A-Bombe verloren.Möglicherweise auch ohne Invasion.
Man hätte die aushungern müssen.Japan war abgeschnitten.Es waren keine Schiffsbewegungen mehr möglich.Die Produktionseinrichtungen weitgehend zerstört, die Nahrungsmittelversorgung unterbrochen.
Fragt sich nur, ob es humaner gewesen währe ein gesamtes Volk auszuhungern.
Die Opferzahl währe weit grösser geworden.

Die zweite Bombe war unnötig

Die dritte Bombe, die bereits bereitlag, wurde nicht eingeschifft.Man hat da wohl bemerkt, was man da anrichten würde.Für die war übrigens Tokio das Ziel.
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fromgg schrieb:
Die dritte Bombe, die bereits bereitlag, wurde nicht eingeschifft.Man hat da wohl bemerkt, was man da anrichten würde.Für die war übrigens Tokio das Ziel.


Das ist falsch. Tatsächlich besaßen die Amerikaner drei Atombomben, diese waren aber bereits aufgebraucht: Die erste beim sog. Trinity-Test, die beiden anderen über Hiroshima und Nagasaki.
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stefank schrieb:
fromgg schrieb:
Die dritte Bombe, die bereits bereitlag, wurde nicht eingeschifft.Man hat da wohl bemerkt, was man da anrichten würde.Für die war übrigens Tokio das Ziel.


Das ist falsch. Tatsächlich besaßen die Amerikaner drei Atombomben, diese waren aber bereits aufgebraucht: Die erste beim sog. Trinity-Test, die beiden anderen über Hiroshima und Nagasaki.


Stimmt, eine weitere hätten sie nicht gehabt um "nachzulegen"


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