danke für deine ausführungen. sie sind für mich nachvollziehbar und ich glaube auch nicht, dass dass irgendjemand sie nicht nachvollziehen kann, so wie du deine positionen aufgedröselt hast.
juherbst schrieb: Bei dieser Konstellation wäre man aber vollkommen abhängig von der Linkspartei, erpressbar, da die Linkspartei an keinerlei Koalitionsvertrag gebunden gewesen wäre und es klar (und wahlstrategisch nachvollziehbar) gewesen wäre, wenn schwarz-gelb plakativ empört jedem rot-grünen Gesetzesentwurf die Zustimmung verweigert hätten. Die Linkspartei hätte rot-grün vor sich her treiben können und das wollte ich mit Sicherheit nicht!!!
Ich finde es seit Jahren interessant, wie die SPD sich das politische Vokabular vom anderen Lager aufdrängen lässt.
Wie genau hätte man sich denn dieses "Vor-sich-her-Treiben" vorstellen sollen? Was soll das sein?
Die Grünen sind damit wesentlich lockerer und selbstbewusster umgegangen.
Dabei ist die Rechnung doch ganz einfach. Die Zustimmmung zur MP-Wahl und zum Haushalt hatte man ja schon ausgehandelt, ohne größere Probleme. Was hätte jetzt noch so furchtbares passieren können? Dass die Linke irgendeinem Gesetzantrag nicht zustimmt? Und? Wäre das der Untergang der SPD gewesen? Hätte man sich da "erpressen" (komisches Wort in so einem Zusammenhang) lassen müssen? Hätte man natürlich nicht. Und es wäre doch immer noch besser gewesen, einige der Ziele durchzusetzen als überhaupt keine.
Die SPD hätte so viel Selbstvertrauen haben müssen, dass sie als größte dieser drei Parteien die Richtung bestimmt hätte. Und ob die FDP dauerhaft wirklich immer mit nein gestimmt hätte? Wie gesagt, die Grünen hatten da weniger Probleme mit. Von daher verstehe ich diese Argumentationskette nicht.
igorpamic schrieb: Wie verzweifelt muss man eigentlich sein? Erst will man den rechten Wirtschaftsflügel ausschließen und dann mit dem "Teufel" ins Bett hüpfen.
*Hessen:SPD schließt große Koalition nicht mehr aus*
TSG hat sich nur geäußert, dass er sich vor den Beratungen der Parteiführung auf nichts festlegen lässt. Die Zeit macht daraus "SPD schließt große Koalition nicht mehr aus". Dem hat TSG inzwischen eine Absage erteilt.
@juherbst Schönen Dank für die Innenansichten, ich finde die gezeigten Überlegungen durchaus nachvollziehbar.
@sdb Wie lange glaubst Du würde ein solches Regieren mit wechselnden Mehrheiten funktionieren, bis sich hier persönliche Eitelkeiten bzw. ein Eingeschnappt-Sein der jeweilig helfenden Fraktion ob der nicht ständig gegebenen Einflußmöglichkeit durchsetzen würde und damit eine Komplett-Verweigerung der Zusammenarbeit folgen würde. Ich denke ein solches Modell hätte nicht lange Bestand...
Maabootsche schrieb: @juherbst Schönen Dank für die Innenansichten, ich finde die gezeigten Überlegungen durchaus nachvollziehbar.
@sdb Wie lange glaubst Du würde ein solches Regieren mit wechselnden Mehrheiten funktionieren, bis sich hier persönliche Eitelkeiten bzw. ein Eingeschnappt-Sein der jeweilig helfenden Fraktion ob der nicht ständig gegebenen Einflußmöglichkeit durchsetzen würde und damit eine Komplett-Verweigerung der Zusammenarbeit folgen würde. Ich denke ein solches Modell hätte nicht lange Bestand...
das glaube ich auch , das würde auch in meiner einschätzung nicht lange funktionieren.
Maabootsche schrieb: @juherbst Schönen Dank für die Innenansichten, ich finde die gezeigten Überlegungen durchaus nachvollziehbar.
@sdb Wie lange glaubst Du würde ein solches Regieren mit wechselnden Mehrheiten funktionieren, bis sich hier persönliche Eitelkeiten bzw. ein Eingeschnappt-Sein der jeweilig helfenden Fraktion ob der nicht ständig gegebenen Einflußmöglichkeit durchsetzen würde und damit eine Komplett-Verweigerung der Zusammenarbeit folgen würde. Ich denke ein solches Modell hätte nicht lange Bestand...
das glaube ich auch , das würde auch in meiner einschätzung nicht lange funktionieren.
aber: koch wäre weg!
Der sitzt dann in der Opposition und wartet genüsslich auf die nächste Wahl....
... Dabei ist die Rechnung doch ganz einfach. Die Zustimmmung zur MP-Wahl und zum Haushalt hatte man ja schon ausgehandelt, ohne größere Probleme. Was hätte jetzt noch so furchtbares passieren können? Dass die Linke irgendeinem Gesetzantrag nicht zustimmt? Und? Wäre das der Untergang der SPD gewesen? Hätte man sich da "erpressen" (komisches Wort in so einem Zusammenhang) lassen müssen? Hätte man natürlich nicht. Und es wäre doch immer noch besser gewesen, einige der Ziele durchzusetzen als überhaupt keine. .....
Dein Denkfehler (und scheinbar auch der von Frau Ypsilanti) ist die Vorstellung: "Ministerpräsident wird gewählt, Haushalt ausgehandelt...was soll noch passieren?"
Es geht eben um mehr als einmal zu verhandeln und schon sind die nächsten 3-4 Jahre im Kasten. Was wäre die Situation der SPD gewesen? Die Linke trägt vieles mit, ungeliebte Positionen aber nicht unbedingt. Also können sie jedesmal mitentscheiden, aber wenn es zu heiß wird dürfen sie weiter Opposition spielen. Wieso keine Koalition???
Sowenig ich Wowereit in Berlin mag, er hat der Linken keine Wahl gelassen. Durchaus auch eine kurze Tolerierung aber dann klar gesagt: "Ihr regiert richtig mit, also seit auch für die unbequemen Entscheidungen verantwortlich, oder garnicht." Ein Weg den Wir-versprechen-alles-Mythos der Linken zu entzaubern. Und diese Entzauberung ist überlebenswichtig für die SPD als Volkspartei. Da nachgegeben zu haben war sicher der größte Fehler von Kurt Beck.
Maabootsche schrieb: @sdb Wie lange glaubst Du würde ein solches Regieren mit wechselnden Mehrheiten funktionieren, bis sich hier persönliche Eitelkeiten bzw. ein Eingeschnappt-Sein der jeweilig helfenden Fraktion ob der nicht ständig gegebenen Einflußmöglichkeit durchsetzen würde und damit eine Komplett-Verweigerung der Zusammenarbeit folgen würde. Ich denke ein solches Modell hätte nicht lange Bestand...
Dass eine Minderheitsregierung nicht das gelbe vom Ei ist, ist doch keine Frage. Was dann funktioniert, und was nicht ist immer wieder spannend. Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand dieses Szenario ablehnt.
Nur die seltsame Begründung, sich damit dieser Splitterpartei auszuliefern, die verstehe ich nicht. Wenn man eine Minderheitsregierung will, dann sollte man die auch machen, ohne Angst. Wenn es nicht klappt, gibt es im schlimmsten Fall Neuwahlen. Oder man lehnt es von vorneherein ab. Auch gut. Wie gesagt, die Grünen gingen locker damit um, nur die SPD hat Angst vor Belzebub Linkspartei.
Ich habe auch die Grünen gewählt und kann bis heute nicht verstehen, was so furchterregend an einer Tolerierung gewesen wäre, dass daraus für diese 4 SPD-Leute eine Gewissensentscheidung gemacht wurde. Mir jagt jedenfalls Koch mehr Furcht oder besser gesagt Abscheu ein. Diesen Kerl an der Macht zu halten, hätte wahrscheinlich mein Gewissen sehr viel mehr belastet.
Naja, deswegen hast Du ja auch nicht SPD gewählt. Du hast keine "gemeinsame Geschichte" mit der Linken, wie bei vielen Wählern geht es Dir erstmal darum was Du nicht willst (Koch als MP, durchaus verständlich), weniger darum wie es konkret weitergeht. Abgeordnete haben da einfach andere Verantwortung als Wähler, sicher auch deshalb eine andere Sichtweise/Entscheidung.
danke für deine ausführungen. sie sind für mich nachvollziehbar und ich glaube auch nicht, dass dass irgendjemand sie nicht nachvollziehen kann, so wie du deine positionen aufgedröselt hast.
Meinst du wirklich, dass ein SPD-Wähler jetzt Reps wählt?
"Reps, Linke und Co. " ist ohnehin eine seltsame Zusammenfassung.
Ich finde es seit Jahren interessant, wie die SPD sich das politische Vokabular vom anderen Lager aufdrängen lässt.
Wie genau hätte man sich denn dieses "Vor-sich-her-Treiben" vorstellen sollen? Was soll das sein?
Die Grünen sind damit wesentlich lockerer und selbstbewusster umgegangen.
Dabei ist die Rechnung doch ganz einfach. Die Zustimmmung zur MP-Wahl und zum Haushalt hatte man ja schon ausgehandelt, ohne größere Probleme. Was hätte jetzt noch so furchtbares passieren können? Dass die Linke irgendeinem Gesetzantrag nicht zustimmt? Und? Wäre das der Untergang der SPD gewesen? Hätte man sich da "erpressen" (komisches Wort in so einem Zusammenhang) lassen müssen? Hätte man natürlich nicht. Und es wäre doch immer noch besser gewesen, einige der Ziele durchzusetzen als überhaupt keine.
Die SPD hätte so viel Selbstvertrauen haben müssen, dass sie als größte dieser drei Parteien die Richtung bestimmt hätte. Und ob die FDP dauerhaft wirklich immer mit nein gestimmt hätte? Wie gesagt, die Grünen hatten da weniger Probleme mit. Von daher verstehe ich diese Argumentationskette nicht.
Erst will man den rechten Wirtschaftsflügel ausschließen und dann mit dem "Teufel" ins Bett hüpfen.
*Hessen:SPD schließt große Koalition nicht mehr aus*
http://zeit.de/news/artikel/2008/11/05/2654205.xml
Aha. Das könnte aber doch die FDP genauso machen? Oder die CDU?
Kennt die SPD das Wort "Nein" nicht?
TSG hat sich nur geäußert, dass er sich vor den Beratungen der Parteiführung auf nichts festlegen lässt. Die Zeit macht daraus "SPD schließt große Koalition nicht mehr aus". Dem hat TSG inzwischen eine Absage erteilt.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=40226&key=standard_document_35690856
Das geht doch am Thema vorbei. Wo ist da ein "Vor-sich-her-treiben"?
Aha. Selbstreferenzierende Einzeiler. Darfs ein bischen mehr sein?
Weißt aber schon was s.o. bedeutet? Für so clever halt ich dich dann mal....
Und dann treiben sie die SPD so lange vor sich her...bis der Gesetzentwurf auch der Linken passt...
*rofl*
Schönen Dank für die Innenansichten, ich finde die gezeigten Überlegungen durchaus nachvollziehbar.
@sdb
Wie lange glaubst Du würde ein solches Regieren mit wechselnden Mehrheiten funktionieren, bis sich hier persönliche Eitelkeiten bzw. ein Eingeschnappt-Sein der jeweilig helfenden Fraktion ob der nicht ständig gegebenen Einflußmöglichkeit durchsetzen würde und damit eine Komplett-Verweigerung der Zusammenarbeit folgen würde.
Ich denke ein solches Modell hätte nicht lange Bestand...
das glaube ich auch , das würde auch in meiner einschätzung nicht lange funktionieren.
aber: koch wäre weg!
Der sitzt dann in der Opposition und wartet genüsslich auf die nächste Wahl....
Dein Denkfehler (und scheinbar auch der von Frau Ypsilanti) ist die Vorstellung:
"Ministerpräsident wird gewählt, Haushalt ausgehandelt...was soll noch passieren?"
Es geht eben um mehr als einmal zu verhandeln und schon sind die nächsten 3-4 Jahre im Kasten.
Was wäre die Situation der SPD gewesen?
Die Linke trägt vieles mit, ungeliebte Positionen aber nicht unbedingt. Also können sie jedesmal mitentscheiden, aber wenn es zu heiß wird dürfen sie weiter Opposition spielen.
Wieso keine Koalition???
Sowenig ich Wowereit in Berlin mag, er hat der Linken keine Wahl gelassen.
Durchaus auch eine kurze Tolerierung aber dann klar gesagt: "Ihr regiert richtig mit, also seit auch für die unbequemen Entscheidungen verantwortlich, oder garnicht."
Ein Weg den Wir-versprechen-alles-Mythos der Linken zu entzaubern.
Und diese Entzauberung ist überlebenswichtig für die SPD als Volkspartei. Da nachgegeben zu haben war sicher der größte Fehler von Kurt Beck.
Dass eine Minderheitsregierung nicht das gelbe vom Ei ist, ist doch keine Frage. Was dann funktioniert, und was nicht ist immer wieder spannend.
Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand dieses Szenario ablehnt.
Nur die seltsame Begründung, sich damit dieser Splitterpartei auszuliefern, die verstehe ich nicht. Wenn man eine Minderheitsregierung will, dann sollte man die auch machen, ohne Angst. Wenn es nicht klappt, gibt es im schlimmsten Fall Neuwahlen. Oder man lehnt es von vorneherein ab. Auch gut.
Wie gesagt, die Grünen gingen locker damit um, nur die SPD hat Angst vor Belzebub Linkspartei.
Naja, deswegen hast Du ja auch nicht SPD gewählt.
Du hast keine "gemeinsame Geschichte" mit der Linken, wie bei vielen Wählern geht es Dir erstmal darum was Du nicht willst (Koch als MP, durchaus verständlich), weniger darum wie es konkret weitergeht.
Abgeordnete haben da einfach andere Verantwortung als Wähler, sicher auch deshalb eine andere Sichtweise/Entscheidung.