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[Nach dem] Präsidentschafts-Wahlkampf in den USA

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Hier sind ja echt ein paar USA-Kenner unterwegs.  

Präsident oder Präsidentschaftskandidat oder auch nur Kandidatenkandidat wird man eher nicht durch Zufall und auch Obama oder Bush würden die allermeisten hier intellektuell aber sowas von in die Tasche stecken.
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giordani schrieb:
SGE_Werner schrieb:


Ich mein, selbst Reagan hat gebildeter ausgesehen als die heutigen...  :neutral-face  


Der würde mit seinen damaligen Steuersätzen heutzutage auf jeder TeaParty Kundgebung als Kommunistenschwein aufgehängt


   
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Bigbamboo schrieb:
Hier sind ja echt ein paar USA-Kenner unterwegs.  

Präsident oder Präsidentschaftskandidat oder auch nur Kandidatenkandidat wird man eher nicht durch Zufall und auch Obama oder Bush würden die allermeisten hier intellektuell aber sowas von in die Tasche stecken.  


dein satz ist irgendwie doppeldeutig zu verstehen, aber ich denke mal, du meinst, dass die meisten hier im forum auch eher so lesen?
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Die amerikanischen Politiker haben einen entscheidenden Fehler gemacht: sie haben sich vollkommen abhängig gemacht von der Industrie - in erster Linie von der Finanzindustrie.

Das amerikanische Wahlsystem hat dem leider Vorschub geleistet. So ist der Einfluss der Finanzwelt heute größer und erdrückender als es der von Rüstungs-, Auto- oder anderen Konzernen jemals war. Reagan hat der Finanzwelt die Tür zur Macht geöffnet, und mit jedem Präsidenten wurde sie ein Stück weiter aufgemacht. Seit Bush jr. schließlich diktiert die Finanzwelt jedes Gesetz, das sie haben möchte, dem Kongress in den Notizblock.

Dem kann sich inzwischen kein Präsident mehr entziehen. Es sei denn er ist Jesus oder akut lebensmüde.

Die mächtigste Nation der Erde ist in der Hand weniger Hasardeure, die inzwischen über Jahresgehälter von nahezu 250 Mio. Dollar verfügen.

Es ist der reine Wahnsinn.
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kreuzbuerger schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Hier sind ja echt ein paar USA-Kenner unterwegs.  

Präsident oder Präsidentschaftskandidat oder auch nur Kandidatenkandidat wird man eher nicht durch Zufall und auch Obama oder Bush würden die allermeisten hier intellektuell aber sowas von in die Tasche stecken.  


dein satz ist irgendwie doppeldeutig zu verstehen, aber ich denke mal, du meinst, dass die meisten hier im forum auch eher so lesen?



Nicht, daß ich den hier in Schutz nehmen will oder ihn für sonderlich intelligent halte, aber dieses Bild ist wohl gefaked:
http://www.snopes.com/photos/politics/bushbook.asp


P.S. Er singt aber nicht so dolle:
http://www.youtube.com/watch?v=d_vv12NSSZ4&feature=related
,-)
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Tube schrieb:

[...]Vor allem für den TV-Sender Fox News, über den die Fairleigh Dickinson University jetzt herausfand, dass seine Zuschauer weniger informiert sind als Leute, die gar keine TV-Nachrichten gucken.
Ich musste lachen. Auch wenn heulen vermutlich die bessere Reaktion gewesen wäre.  


   
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Sodele, inzwischen hat sich bissi was getan. Mitt Romney hat mittlerweile gegenüber seinen Mitstreitern wohl die Nase ein bisschen vorn. Auch wenns mal nur 8 Stimmen sind, wie in Iowa.

Flachpfeife Michele Bachmann hat schon mal vorsorglich die Segel gestrichen. Nicht ohne ein herzallerliebstes statement auf ihrer homepage zu veröffentlichen.

Thank You America!
I will be forever grateful to Iowa and its people for launching us on this path with our victory in the Iowa Straw Poll. While I will not be continuing in this race, my faith in the Lord God Almighty, this country, in our republic, has been strengthened. As I have traveled around Iowa, and the country, I have seen the very best in America, our people. And I will always believe in the greatness of them and the greatness of our God.

And, of course, I am deeply grateful to our entire campaign team, here in Iowa, in South Carolina and everywhere. I have no regrets. We never compromised our principles and we can leave this race knowing that we ran it with integrity and that we made an important contribution.

Thank you, God Bless you.

Liewe Leuts..  
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807213,00.html

Zum Glück gibt Frau Bachmann auf sonst hätte die USA noch ihre iranische Botschaft geschlossen  
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Mitt Romney hat also New Hampshire gewonnen, womit er wohl quasi durch ist, außer einer der anderen Kandidaten bekommt noch ein Mega-Momentum (das ich keinem zutraue). Wenn er in South Carolina kein überraschend starkes Resultat einfährt, dürfte Rick Perry sich bald zurückziehen. Interessant fand ich allerdings, dass Jon Huntsman es trotz null Tea-Party-Verbindung geschafft hat, dritter zu werden (liegt vermutlich auch daran, dass auch nicht-Republikaner teilnehmen durften). Huntsman ist meiner Meinung nach der einzige, der einigermaßen Ahnung hat, wovon er redet, der auch mal sinnvolle Vorschläge macht (der einzige, der da annährend mithalten kann, ist Ron Paul) und ist - denke ich mal - auch der intellegenteste und weltgewandtste der Bewerber und deshalb wohl auch der einzige der Obama annährend gefährlich werden könnte, weil er der einzige ist, der Wähler aus der Mitte ziehen könnte. Aber dennoch - die beste Option ist und bleibt Barack Obama wiederzuwählen, auch wenn der massiv enttäuscht hat, ist er immernoch besser als alle von diesen Pseudo-Kandidaten. Auch wenn einem dann angst und bange wird, wenn man sich vorstellt, was denn nach Obamas zweiter Amtszeit passieren wird...
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Romney ist ein ehemaliger Investmentbanker, das sagt eigentlich schon alles. Gestern muss er getönt haben, dass man ja gerade am Euro und Europa sieht was der europäische Wohlfahrtsstaat erreicht hat - da bekomme ich Angst, besonders wenn ich sehe, wieviele Deppen dem zujubeln......
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Bigbamboo schrieb:
Hier sind ja echt ein paar USA-Kenner unterwegs.  

Präsident oder Präsidentschaftskandidat oder auch nur Kandidatenkandidat wird man eher nicht durch Zufall und auch Obama oder Bush würden die allermeisten hier intellektuell aber sowas von in die Tasche stecken.  


Grundsätzlich versteh ich Deine Aussage .


Aber wer sind "die allermeisten hier"? Hier aus dem Forum Donnerwetter!! Sind wir doch schon so gut......    
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HansVanBreukelen schrieb:
Romney ist ein ehemaliger Investmentbanker, das sagt eigentlich schon alles. Gestern muss er getönt haben, dass man ja gerade am Euro und Europa sieht was der europäische Wohlfahrtsstaat erreicht hat - da bekomme ich Angst, besonders wenn ich sehe, wieviele Deppen dem zujubeln......

Ich sags schon seit Wochen. Wenn es tatsächlich einer der Republikaner ins oval office schafft, greifen die uns an! Warum auch immer.  
Vorsorglich besorge ich bereits seit Tagen mir und nahen Angehörigen scharfe Waffen. Meinetwegen können die Yankees kommen. Ich bin bereit.

Nuja. Das inhaltliche Niveau amerikanischer Wahlkämpfe empfand ich selten als sonderlich hoch. Aber wenn man sich  mit dem derzeitigen Vorwahlkampf auseinandersetzt kann einem echt Angst und Bange werden.
Die Kanditaten sind teilweise beängstigend unwissend, unfähig, arrogant, populistisch und rassistisch.
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Was ich so bis jetzt gehört habe, wird an Mitt Romney sehr gezweifelt, da er seine politischen Ansichten öfters mal änderte (war mal pro Abtreibung), man nennt ihn auch ''Flip-Flopper'', da fragt man sich schon, ob der eine ernsthafte KOnkurrenz ist.  Der Zweite, Ron Paul scheint sogar noch halbwegs sympathisch, ist für mich sowas wie ein ''Pirat'' unter den Republikanern, ist für eine liberale Drogenpolitik, was schon bemerkenwert ist. Vielleicht kann jemand hier mehr dazu sagen, ich hab da auch nicht den totalen Durchblick  

Glaubt ihr, Romney hat eine echte Chance gegen Obama? Ich traue ehrlich gesagt ja keinem republikanischen Kandidaten einen Sieg zu, auch wenn Obama einiges verbockt (Guantanamo, Haushaltspolitik, etc.) hat, aber das republikanische Lager scheint so zerstritten, dass sie sich selbst zerfleischen und Obama durchkommt. Romney wird ja sehr kritisch betrachtet und hat (zu) viele nicht hinter sich , Paul scheint mir zu liberal und Santorum zu erzkonversativ, der Rest hat sich ja fast erledigt.

Wo wir beim Thema sind: Man kann ja viel über die USA sagen, aber Wahlkampf ist dort wenigstens spannend, ganz anders als hier, wo das Kanzlerduell eine langweilige Kuschelrunde war.  Liegt glaub einfach an der Polarisierung dort, da muss man bei Reden keine Rücksicht auf spätere Koalitionen nehmen, sondern kann austeilen.  
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Tube schrieb:
HansVanBreukelen schrieb:
Romney ist ein ehemaliger Investmentbanker, das sagt eigentlich schon alles. Gestern muss er getönt haben, dass man ja gerade am Euro und Europa sieht was der europäische Wohlfahrtsstaat erreicht hat - da bekomme ich Angst, besonders wenn ich sehe, wieviele Deppen dem zujubeln......

Ich sags schon seit Wochen. Wenn es tatsächlich einer der Republikaner ins oval office schafft, greifen die uns an! Warum auch immer.  
Vorsorglich besorge ich bereits seit Tagen mir und nahen Angehörigen scharfe Waffen. Meinetwegen können die Yankees kommen. Ich bin bereit.

Nuja. Das inhaltliche Niveau amerikanischer Wahlkämpfe empfand ich selten als sonderlich hoch. Aber wenn man sich  mit dem derzeitigen Vorwahlkampf auseinandersetzt kann einem echt Angst und Bange werden.
Die Kanditaten sind teilweise beängstigend unwissend, unfähig, arrogant, populistisch und rassistisch.  


Der Teufel ist ein Eichhörnchen und die US Army hat vor wenigen Tagen ihr neues Europa HQ in Wiesbaden eröffnet....  

http://www.fr-online.de/wiesbaden/neues-europa-hauptquartier-us-army-baut-300-neue-wohnungen,1472860,3115156.html

....also sie werden nicht aus der Luft angreifen....  ,-)  
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sgeheilbronn1899 schrieb:
 Der Zweite, Ron Paul scheint sogar noch halbwegs sympathisch, ist für mich sowas wie ein ''Pirat'' unter den Republikanern, ist für eine liberale Drogenpolitik, was schon bemerkenwert ist. Vielleicht kann jemand hier mehr dazu sagen, ich hab da auch nicht den totalen Durchblick    


Ich glaube kaum das du dich mit Pauls extrem radikalem Marktliberalismus anfreunden können wirst. Der Staat hat sich aus allem raus zu halten, es gibt keinerlei Regulierungen von Finanzmärkten, keine Umweltschutzauflagen, keinerlei Sozialleistung und Krankenversicherung, der heilige kapitalistische Markt regelt alles selbst und alles wird gut.
Auch wenn der in manchen Fragen was vernünftiges sagt - damit fällt er natürlich auf zwischen diesen ganzen Teabagger-Kandidaten - hätte seine Politik fatalste Folgen für einen Großteil der Bevölkerung.
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giordani schrieb:
keinerlei Regulierungen von Finanzmärkten


Und doch stand er damals ziemlich einsam da, als er gegen die Aufhebung von Glass Steagall gestimmt und vor den fatalen Konsequenzen gewarnt hat.
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Habe eben landesweite US-Umfrageergebnisse gefunden. Laut diesen liegen Gingrich und Paul unter Republikanern und Independents gemeinsam mit 17% auf Platz 2 hinter Romney. Beachten muss man, dass die Umfrage vor den New Hampshire Primaries stattgefunden hat, in denen Ron Paul sehr gut abgeschnitten hat. Da Gingrich in letzter Zeit enorme Umfrageverluste einfahren musste und Paul sich trotz medialer Hetzkampagnen tendenziell immer weiter hocharbeitet, dürfte der "Polit-Opa" inzwischen alleiniger Inhaber von Platz 2 sein.

http://www.ipsos-na.com/download/pr.aspx?id=11293
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sge-ma schrieb:
Mitt Romney hat also New Hampshire gewonnen, womit er wohl quasi durch ist,


Interessante Schlußfolgerung nach nur 2 Bundesstaaten von 50 und 14 Delegierten von 1144 benötigten.....
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giordani schrieb:
sge-ma schrieb:
Mitt Romney hat also New Hampshire gewonnen, womit er wohl quasi durch ist,


Interessante Schlußfolgerung nach nur 2 Bundesstaaten von 50 und 14 Delegierten von 1144 benötigten.....


Ich sagte das, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, wer Romney denn noch einholen sollte. Ron Paul hat zwar konstant seine zwanzig Prozent, aber eben auch nie mehr, Jon Huntsman müsste einen Monsterlauf bekommen, um noch was ausrichten zu können, und alle anderen mehr oder weniger ezrkonservativen Kandidaten haben ein inhaltlich zu ähnliches Programm und es scheint ja keiner von ihnen die gesamte Tea Party hinter sich vereinigen zu können.
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sge-ma schrieb:
Ich sagte das, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, wer Romney denn noch einholen sollte. Ron Paul hat zwar konstant seine zwanzig Prozent, aber eben auch nie mehr


Das stimmt so nicht wirklich. Er ist erst kürzlich überhaupt bei 20 Prozent angekommen.
Beispielsweise in SC:

Newt Gingrich is close behind the former Massachusetts governor, while Ron Paul and Rick Perry have posted impressive gains over the past week, according to an American Research Group poll released on Friday.

Romney came in at 29 percent, followed by Gingrich at 25 percent, Paul at 20 percent, Perry at 9 percent, Rick Santorum at 7 percent and Jon Huntsman at 1 percent.

Paul has climbed 11 percent in the last week[...]

http://thehill.com/blogs/ballot-box/polls/204019-poll-south-carolina-getting-tight

Behält Paul das Momentum bei, fährt Romney in den absoluten Panikmodus und die Sache wird interessant.


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