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Occupy Wallstreet - Solidarität auch in Frankfurt zeigen?

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Ja, seh es vielleicht etwas zu pessimistisch und muss nach dem Anschauen der Fernsehbeiträge auch revidieren. Da kamen viele Leute zu Wort, die nach eigenen Worten vorher noch nie bei ner Demo waren, und die auch sonst nicht diesem Typus entsprachen.
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yeboah1981 schrieb:
jona_m schrieb:
smoKe89 schrieb:
Hatte eine Bananenrepublik-Fahne dabei und wurde gleich mehrfach angesprochen.


Die Fahne hab ich auch gesehen!
Ja, ich auch. Aber mittags schon. Und der Smoke war ja wohl erst am späten Nachmittag da.


Ja, ich war nicht der einzige mit dieser Fahne.

@Rahvin: Gute Zusammenfassung. Ich finde die Forderungen der Occupy-Bewegung auch nur halb richtig. Einerseits ist es richtig, sich gegen die Bankenrettungen zu stellen. Andererseits wollen sich viele aus der Bewegung lediglich in die Position der Banken sehen und fordern einen Ausbau des Wohlfahrtsstaates.
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yeboah1981 schrieb:
jona_m schrieb:
smoKe89 schrieb:
Hatte eine Bananenrepublik-Fahne dabei und wurde gleich mehrfach angesprochen.


Die Fahne hab ich auch gesehen!
Ja, ich auch. Aber mittags schon. Und der Smoke war ja wohl erst am späten Nachmittag da.



Bis ich dort war, war es 14 Uhr und ich würde mal behaupten, dass wir so gegen 16 Uhr wieder weg sind.
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smoKe89 schrieb:

@Rahvin: Gute Zusammenfassung. Ich finde die Forderungen der Occupy-Bewegung auch nur halb richtig. Einerseits ist es richtig, sich gegen die Bankenrettungen zu stellen. Andererseits wollen sich viele aus der Bewegung lediglich in die Position der Banken sehen und fordern einen Ausbau des Wohlfahrtsstaates.


Danke. Ich bin auch komplett gegen Bankenrettungen. Entweder man hat eine freie Marktwirtschaft oder man hat keine. Es kann nicht sein, dass Marktakteure für Risiken nicht haften. Aber es sind wiederum die Politiker, die Rahmenbedingungen so setzen müssten, dass auch Banken pleite gehen können, ohne das gleich das ganze System zusammenbricht. Das sagen übrigens auch viele in der Finanzindustrie...
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Rahvin schrieb:
adler67 schrieb:

Welche Geschichte wiederholt sich?

Die Geschichte von untergehenden Gesellschaften. Es beginnt mit hart arbeitenden, relativ armen Menschen, die bereit sind, Risiken auf sich nehmen, Erfindungsgeist, Ehrgeiz und Machthunger haben und an eine bessere Zukunft glauben. Dem Land geht es besser, die Wirtschaft wird dereguliert (schließlich wollen die Menschen ja reich werden, und nicht dem Staat ihr Geld hinterherschmeißen...), Handel wird gefördert und neue Märkte werden aggressiv erschlossen. Je reicher diese Gesellschaft wird, je mehr sich der Lebensstandard dieser Menschen verbessert, desto mehr wollen sie in jedoch nur noch absichern, statt neuen Wohlstand zu schaffen. Die Risikofreude geht, die Angst kommt. Jüngere Generationen erwarten, weniger arbeiten zu müssen, aber trotzdem ein besseres Leben als ihre Eltern führen zu können. Wenn das nicht klappt - ärmere Nachbarländer schlafen ja auch nicht - sucht man die Schuld nicht bei sich selbst sondern bei den reichen, den erfolgreichen und denjenigen, die immer noch bereit sind, Risiken einzugehen. Der Wohlfahrtsstaat wird ausgebaut, alles mögliche wird von populistischen Politikern, die diese frustrierten Massen für sich gewinnen wollen, versprochen und reguliert, der Prozess des Niederganges beschleunigt sich. Häufig kommen dann irgendwann Armut gefolgt von Diktatur. Und dann beginnt das Ganze wieder von vorne.

Das ist naürlich etwas vereinfacht formuliert, im Großen und Ganzen aber beängstigend nah an der Realität. Wir erleben genau diese oben beschriebene Entwicklung leider in großen Teilen der westlichen Welt.


Was ist denn so "offensichtlich"?


Das oben genannte. Aber auch, dass die Schuld jetzt bei denjenigen gesucht werden soll, die noch immer bereit sind, 90 Stunden die Wochen zu arbeiten, jede Menge Verantwortung auf sich zu nehmen und ihr Leben lang nicht mit den Krümmeln zufrieden waren, sondern mehr wollten. Dabei gehen die besten ohnehin schon weg. Die besten Absolventen der Top-Unis zieht es nach Singapur oder Dubai. Was du in Europa in drei Jahren verdienst, kannst du dort dank niedrigerer Steuern in zwei verdienen. Auch die Millionäre sind dort tendenziell wesentlich jünger. Und viele wenn nicht die meisten Asiaten interessiert dieses ganze Geschwätz, was wir hier erleben, nicht die Bohne. Die wollen einfach was im Leben erreichen; fertig. Eben wie wir einstmals... und das ist leider offensichtlich.


Wer jagt denn "den Westen" nach unten?


Die Ängstlichen, die Neidischen, die Populisten, diejenigen, die glauben, dass die Welt ihnen ein gutes Leben schuldet, diejenigen, die glauben, Geld würde vom Himmel fallen, wenn man nur stark genug an der Bank schüttelt, die Heuchler und Pseudo-Moralisten...


Gruß nach London.


Gruß zurück nach Frankfurt.


P.S.: Ihr geht hier von völlig falschen Prämissen aus, wenn ihr glaubt, Banken wären für die Krise verantwortlich. Schaut euch stattdessen mal lieber die Zentralbanken, das Fiatgeldsystem und das politische Rumschrauben an allen Ecken und Enden an (sei es der politisch motivierte Versuch, möglichst vielen Menschen den Besitz von Häusern zu ermöglichen, verschiedene Tricks und Regulierungen, die den Einstieg für neue Akteure in den Bankensektor verkomplizierten, die strenge politische Reglementierung der Rating Agencies, etc.). Aber schön, dass Politiker mit dem bösen 'Finanzsystem' einen Sündenbock haben, um ihre eigenen Fehler zu überdecken....


du glaubst sicherlich, dass du damit recht hättest. welch ein irrtum, und welch eine demagogik.

das schlimmste ist, dass du daran glaubst.

was sollen denn alle wohlstandskinder 90std/woche so arbeiten. haste was für die zu tun?
zynische, arrogante gülle. sag das mal nem spanier ins gesicht!
in berlin waren auch leute auf der straße, die mehr als 90std/woche arbeiten. aber was hat das damit zu tun? und gehts letztlich nicht eher um klasse statt masse? schaff doch lieber 25std was gescheites, was nützliches wie zb. erzieher, feuerwehr oder pressesprecher bei ner NGO. dann musste auch nicht rumjammern, dass dich in singapore keiner haben will.

mir hat man zb. damals schon gesagt, dass "generation X" heißt: wir sind die 1. generation, denen es schlechter als unseren eltern gehen wird. ich fand das auch akzeptabel, is ja auch echt nicht die allergrößte fallhöhe, denn zb:

steht 2/3 der menschheit kein sauberes trinkwasser zu verfügung!

deckt 80% der menschheit ihren eiweissbedarf durch insekten


und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst?

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.
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Rahvin schrieb:
Entweder man hat eine freie Marktwirtschaft oder man hat keine.


Nach marktwirtschaftlichen Prinzipien wären die Banken zur Vernunft gezwungen, da sie wie jeder andere Teilnehmer mit der Möglichkeit der Pleite konfrontiert wären. Öffentliche Mittel verbrennen zum Allgemeinwohl, sicher. Andererseits drücken die Massenmedien der Occupy-Bewegung bereits ihren Stempel auf. Gegen den "entfesselten Markt" würde man hier demonstrieren, dabei hat das ganze hier nichts mehr mit einem freien Markt zu tun. Es ist Zwang und Unfreiheit. Das haben anscheinend auch nicht wenige vor Ort verstanden, wenn ich mir die Fotos von den restlichen Plakaten ansehe.
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yeboah1981 schrieb:
War eher so am Rande dabei. Die Mikros waren leider zu leise, so das man nur im direkten Umkreis den Rednern lauschen konnte.
Das Publikum war das typische Demopublikum (Ü55 und U30), nur ohne Antifa. Von daher ziemlich "gesittet" und leise.
Gut hat mir gefallen, dass die Parteifahnen nach Aufforderung weg gesteckt wurden. Sah doch erstmal sehr nach ner Linke-Veranstaltung aus.
Was die weitere Entwicklung angeht, bin ich eher skeptisch. Es waren doch größtenteils eben "die da, die immer da sind".
Eine größere Mobilisierung würde wohl erst bei tatsächlich spürbaren Auswirkungen (Inflation etc.) der "Krise" klappen.


Das mit der größeren Mobilisierung erst im evtl."Finalen Stadium" mag natürlich schon grundsätzlich richtig sein.Ich sag ja auch immer,wie "zurückhaltend" ich uns da einschätze

Es wäre  halt nur mal sehr spannend zu sehen, was wirklich bei einer Regelmäßigkeit der Veranstaltungen passieren würde,,,,

So bekannt war die Veranstaltung heute dann trotz der Talkrunden  Illner(was ja auch ganz gut ist,wenn solche Sendungen nich so einen Einfluß haben)im Vorfeld ganz bestimmt nicht......

Irgendwie denke ich (vermuten trifft es besser)schon, daß im Rahmen der Kenntnis solcher Veranstaltungen wegen des festen Termins usw.dies doch eigentlich zunehmend   mit jeder Veranstaltung steigen müßte..... ruckzuck auf das 4-5 fache von heute !?

Die Stimmung ist insoweit nach meinem Eindruck bei den Menschen dazu grundsätzlich so eindeutig  , besorgt und negativ ..... wie es mir aus der Erinnerung in diesem unseren Land so bisher eigentl.kaum begegnet ist.

Übereinstimmend und unberührt von den jeweiligen (partei-)politischen Ausrichtungen der Menschen!! Wann hat man schon mal so was bei uns in den letzten Jahrzehnten erlebt ?
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kreuzbuerger schrieb:

und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst? f.ck u!

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.


Mal abgesehen von all dem anderen was du schreibst, sollte ich es tatsächlich irgendwann im Leben zum Millionär schaffen, könnte ich den 2/3 der Menschheit, die kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben und den 80%, die ihren Eiweissbedarf durch Insekten decken, wesentlich mehr helfen, als es ein NGO Pressesprecher je tun könnte. Und vielleicht werden diese Menschen es mir sogar danken, wenn ich diese Million dank vorteilhafterem Steuersystem in Singapur schneller verdienen könnte. Aber so was geht leider meist nicht in den Kopf der Weltenretter; die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.
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Dirty-Harry schrieb:
Übereinstimmend und unberührt von den jeweiligen (partei-)politischen Ausrichtungen der Menschen!! Wann hat man schon mal so was bei uns in den letzten Jahrzehnten erlebt ?  
Gegen den Irakkrieg gingen 2003 eine Million in Berlin auf die Straße. Das waren schon ganz andere Größenordnungen.
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Rahvin schrieb:
kreuzbuerger schrieb:

und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst? f.ck u!

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.


Mal abgesehen von all dem anderen was du schreibst, sollte ich es tatsächlich irgendwann im Leben zum Millionär schaffen, könnte ich den 2/3 der Menschheit, die kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben und den 80%, die ihren Eiweissbedarf durch Insekten decken, wesentlich mehr helfen, als es ein NGO Pressesprecher je tun könnte. Und vielleicht werden diese Menschen es mir sogar danken, wenn ich diese Million dank vorteilhafterem Steuersystem in Singapur schneller verdienen könnte. Aber so was geht leider meist nicht in den Kopf der Weltenretter; die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.


du bist dann der "gute kapitalist", der den bösen kapitalisten die kohle weg nimmt, um selbst robin hood sein zu können! viel erfolg auf diesem weg!

allerdings geht es sogar in meinen kopf hinein, dass spekulationen auf weizen neue anbaugebiete erschließen - nach der nächsten hungersnot!

allerdings ziehe ich persönlich andere geschäftsmodelle vor!
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Rahvin schrieb:
die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.
Und da denkst du anders? Die linken Gutmenschen zerstören deiner Meinung nach den "Westen" und führen diese Staaten geradewegs in Diktaturen.
Das ist natürlich gar kein Schwarz-Weiß-Denken!
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Ich vergaß: Die Demonstranten sind sowieso entweder faul, neidisch, heuchlerisch oder alles zusammen. Sich von dir Schwarz-Weiß-Denken vorwerfen zu lassen, ist schon ein hartes Brett.  
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yeboah1981 schrieb:
Rahvin schrieb:
die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.
Und da denkst du anders? Die linken Gutmenschen zerstören deiner Meinung nach den "Westen" und führen diese Staaten geradewegs in Diktaturen.
Das ist natürlich gar kein Schwarz-Weiß-Denken!



   
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Rahvin schrieb:
Die Geschichte von untergehenden Gesellschaften.


Richtig! Das ist aber der Lauf der Dinge auf diesem Planeten.
Jede Hochkultur hat Ihr Ende gefunden.

Rahvin schrieb:
Das oben genannte. Aber auch, dass die Schuld jetzt bei denjenigen gesucht werden soll, die noch immer bereit sind, 90 Stunden die Wochen zu arbeiten, jede Menge Verantwortung auf sich zu nehmen und ihr Leben lang nicht mit den Krümmeln zufrieden waren, sondern mehr wollten. Dabei gehen die besten ohnehin schon weg. Die besten Absolventen der Top-Unis zieht es nach Singapur oder Dubai.


Aber, warum bleiben diese Kapazitäten nicht hier und tragen dazu bei, dass es bei diesem Wohlstand bleibt? Ich, der seit 25 Jahren als Selbstständiger jeden Tag hier in diesem Land um seine Existenz gekämpft hat, mit Höhen und Tiefen und manchmal sogar mehr als 90 Stunden in der Woche, habe nicht Möglichkeit, einfach zu sagen, ich hau jetzt dahin ab, wo ich schnell Geld verdiene!
Sind das jetzt etwa die Ratten, die das sinkende Schiff verlassen.
Siehe z.B. Jim Rogers.

Rahvin schrieb:
Die Ängstlichen, die Neidischen, die Populisten, diejenigen, die glauben, dass die Welt ihnen ein gutes Leben schuldet, diejenigen, die glauben, Geld würde vom Himmel fallen, wenn man nur stark genug an der Bank schüttelt, die Heuchler und Pseudo-Moralisten...


Du kannst mir eines glauben, ich gönne jedem Erfolg, Geld und Reichtum!
Ich bin wirklich auf nichts und niemanden neidisch!!!
Ich kenne einen Millionär, den ich bewunder, weil er seinen Reichtum mit Fleiß erarbeitet hat und heute noch ein bodenständiger, mit Werten ausgestatter Mensch ist, der zu diesem Land und zu diesem System steht und ich kenne einen Millionär, der den Hals nicht voll bekommt, keine eigene Ethik und Moral hat, nur den schnellen kurzfristigen Gewinn vor Augen hat und privat eine völlig einsame Person ist.

Rahvin schrieb:
P.S.: Ihr geht hier von völlig falschen Prämissen aus, wenn ihr glaubt, Banken wären für die Krise verantwortlich. Schaut euch stattdessen mal lieber die Zentralbanken....


Überdenke Deine Prämissen vielleicht einmal.
Auch ich mache die Politik dafür verantwortlich! Ich mache aber auch Banken, EZB, Rating Agenturen, Investmentbanking, etc. dafür verantwortlich.
Der breiten Masse mache ich keinen Vorwurf. Warum?
Du hast es in Deinem ersten Posting selber geschrieben.

Da ich selber verantwortlich für mich und mein Geschäft bin, verärgert es mich sehr, dass ich beim kleinsten Furz vom Staat gerupft werde, meinen Konten gesperrt werden, etc.
Wenn allerdings Banken im großen Stil spekulieren und es geht im großen Stil schief, dann soll ich für diese wieder einstehen ohne das ich gefragt werde. Als es mir beschissen ging, gab es keine Bank die mir eine müde Mark gegeben hat! Das "Große Ganze" geht mir dabei völlig am Popo vorbei! Vielleicht denkst Du irgend wann mal anders darüber, wenn es Dir auch mal beschissen ging und das "Große Ganze" Dich nur noch als Dreck ausspukt!

Das ist eben der Sinn einer Marktwirtschaft, dass sie sich selber bereinigt! Dieser Prozess darf nicht vor Banken oder vor Staaten halt machen.
Dieser Reinigungsprozess darf durch nichts und niemanden aufgehalten werden, denn er wird stattfinden. Man kann ihn nur verzögern. Dadurch wird er nur teurer und richtet wahrscheinlich noch mehr Schaden an.

Griechenland wird nicht zu retten sein. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
Wenn Deutschland und andere Länder als Gläubiger blechen müssen, werden wir und andere irgendwann auch nicht mehr zu retten sein.

Übrigens ist es nicht nur Griechenland. Zypern dürfte auch schon bald am Tropf hängen. Aber, dass ist dann mit Sicherheit nur Peanuts.

Tendenziell sind wir ja einer Meinung.
Nur eine Frage an Dich, arbeitest Du im Finanzbereich?
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Rahvin schrieb:
kreuzbuerger schrieb:

und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst? f.ck u!

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.


Mal abgesehen von all dem anderen was du schreibst, sollte ich es tatsächlich irgendwann im Leben zum Millionär schaffen, könnte ich den 2/3 der Menschheit, die kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben und den 80%, die ihren Eiweissbedarf durch Insekten decken, wesentlich mehr helfen, als es ein NGO Pressesprecher je tun könnte.


Schön und gut. Das Problem ist nur, dass viele Millionäre noch reicher werden, weil sie auf Rohstoffmärkten Lebensmittelpreise in Spekulationsblasen nach oben treiben und die Hungernden und Durstigen noch weiter in die Not treiben. Das ist auch ein Teil der Moral.

Ganz ehrlich, natürlich hast Du recht, dass es nicht schwarz und weiß gibt und jede Medaille zwei Seiten hat. Und dass viele sehr einseitig oder kurzsichtig auf etwas schauen. Aber das tun beide Seiten und 99 % der Menschen.

Wichtigster Wunsch in der heutigen Zeit ist m.E. der Wunsch nach Moral und Verantwortung im Umgang mit dem Kapital und den Ressourcen. Vor allem dann, wenn sie anderen gehören.
Es kann nicht sein, dass wir Getriebene des Kapitals werden und derer, die darüber verfügen können bzw. es mehren wie auch zerstören können. Das Dumme ist, dass die meisten, die sich am vehementesten gegen diese Entwicklung erwehren, genau das Gegenteil wollen und somit wieder Zwänge entstehen lassen. Beispielsweise Verstaatlichungen und Enteignungen.

Der Sozialismus ist kläglich an der Schwarz-Weiß-Betrachtungsweise derer gescheitert, die ihn vertreten sollten.

Das einzige, was ich von Bänkern z.B. nach 2008/09 verlange, ist Demut. Banken und die Wirtschaft waren mal dafür da, Geldfluss und Konsum zu ermöglichen und damit eine Gesellschaft funktionsfähig und wohlhabend zu machen. Und Bürger waren dafür da, Vertrauen in dieses System zu haben (Bankensystem, Währung) und den Wunsch nach Fortschritt zu haben und dafür zu arbeiten (Güterherstellung für die Wirtschaft). Das ist ein unsichtbarer Gesellschaftsvertrag. Aber er droht zu scheitern. Und nein, nicht nur an verantwortungslosen Bänkern, auch an raffgierigen Bürgern. Auch im Kleinen. Wieviele Leute verschulden sich und gehen dann in Privatinsolvenz und lassen andere auf ihren Forderungen sitzen. Sind diese Leute wirklich besser als Banken, die den Staat auf den Kosten sitzen lassen?

Es geht einzig und allein um Verständnis, Verantwortung und Moral. So naiv und dumm eine Gesellschaft sein mag, wenn sie das Gefühl hat, dass andere ihnen auf der Nase rumtanzen, könnte es ungemütlich werden. Dann kommt was neues, was irgendwann wieder auf der Nase anderer rumtanzen wird.

Um es mit Steve Jobs zu sagen: Der Tod ist die beste Erfindung des Lebens. Manchmal ist es gut, ein System sterben zu lassen, um es durch etwas neues ersetzen zu lassen. Wir Menschen müssen auf die Schnauze fallen, um aus Fehlern zu lernen.
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SGE_Werner schrieb:

Das einzige, was ich von Bänkern z.B. nach 2008/09 verlange, ist Demut. Banken und die Wirtschaft waren mal dafür da, Geldfluss und Konsum zu ermöglichen und damit eine Gesellschaft funktionsfähig und wohlhabend zu machen. Und Bürger waren dafür da, Vertrauen in dieses System zu haben (Bankensystem, Währung) und den Wunsch nach Fortschritt zu haben und dafür zu arbeiten (Güterherstellung für die Wirtschaft). Das ist ein unsichtbarer Gesellschaftsvertrag. Aber er droht zu scheitern. Und nein, nicht nur an verantwortungslosen Bänkern, auch an raffgierigen Bürgern. Auch im Kleinen. Wieviele Leute verschulden sich und gehen dann in Privatinsolvenz und lassen andere auf ihren Forderungen sitzen. Sind diese Leute wirklich besser als Banken, die den Staat auf den Kosten sitzen lassen?


Ich schätze Dein ausgleichendes Wesen, Werner. Aber müsstest nicht gerade Du die Zahlen parat haben, die zum Beispiel verbranntes Geld durch Privatinsolvenzen und verbranntes Bankengeld miteinander vergleichen können? Und wie lange büßt man bei einer Privatinsolvenz, und wer hilft einem, wenn man gerade die große Sache in den Sand gesetzt hat?
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1. aktion, als ich gerade am RT angekommen bin: team green schleift wehrlosen durch scherben!

keine gewalt sag ich ja immer
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deutsche banken stehen doch im verhaeltnis zum rest-europa sehr gut da.
das griechenland pleite ist, ist jedenfalls nicht die schuld irgend einer Bank.

Gruss aus Singaput.
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stefank schrieb:
Ich habe mich heute auch aktiv am Occupy-Frankfurt beteligt. Zunächst habe ich gemeinsam mit mehreren tausend Menschen die Zeil besetzt. Es war so pickepacke voll, dass kaum ein Durchkommen war. Es gab zahlreiche subversive Aktionen. Unter dem Motto "Holt euch euer Geld zurück" haben unzählige Demonstranten die Geldautomaten geplündert. Mit der Beute zogen sie in die umliegenden Kaufhäuser, um diese wenn möglich vollständig zu leeren und die Hüllen als Mahnmal der Sinnlosigkeit des Konsums zurückzulassen.
Leider kam es dann zu einer Eskalation. Eine Gruppe von Demonstranten betrat die Straße und brachte den Autoverkehr völlig zum Erliegen. Doch es siegte die Vernunft: Als die Fußgängerampel auf rot schaltete, verließen die Blockierer wieder die Straße und die Autos konnten weiterfahren.
Im Anschluss konnte die Occupy-Äpplerstand-Aktion auf der Konsti zum vollen Erfolg gebracht werden.


Wahrscheinlich gehörst Du auch zu den Leuten, die Zeugen dafür werden, wie an einem zuvor verabredeten Ort eigens dafür abgerichtete junge Männer eine Kugel aus lebendiger, empfindsamer Tierhaut mit Fußtritten traktieren. Keiner schaut weg, aber keiner auch wagt es, den Verbrechern in den Arm zu fallen. Obwohl dieser Akt brutaler Misshandlung in aller Regel von Überwachungskameras aufgezeichnet wird, gelingt es den Verbrechern dennoch in unschöner Regelmäßigkeit, sich auf Warnpfiff eines Schmiere stehenden Komplizen gerade noch rechtzeitig davon zu machen. Oft genug mit Hilfe eines mit laufendem Motor wartenden Fluchtbusses. Und, ja, am Ende verschaffst Du Dir mit gleichzeitig eingenommenen Drogen noch den ultimativen Kick.
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Ich will mich hier gar nicht für A,B oder C positionieren.

Aber welches System würdet Ihr denn bevorzugen?

Ich meine, der Sozialismus ist erwiesenermaßen gescheitert.

Der Kapitalismus auch.

Die sogenannte soziale Marktwirtschaft scheint auch vor dem Aus zu stehen.

Wie stellt Ihr Euch denn ein zukünftiges Staats-/Wirtschatssystem vor?

Das ist eine ernstgemeinte Frage, weil ich da ziemlich ratlos bin.

Ich weiß nur, ein reines, "so geht es nicht weiter" hilft wenig, da muss schon eine konkrete Alternative her.

Mal schauen, was da an Ideen kommt.


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