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Religiöse Beschneidungen von Jungen verboten

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stormfather3001 schrieb:

Ist Körperverletzung in Deutschland doch so einfach?

Mit Körperverletzung meinst du Beschneidung?
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Ja!
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Ja!
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selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.
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selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.
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reden wir von Tatbestand, Rechtswidrigkeit oder Schuld?
Tatbestandlich kann tatsächlich kein Zweifel bestehen. Das andere wird zu erörtern sein (wobei Schuld bei Zweifeln, die ja spätestens nach dem Urteil vor vier Jahren angebracht sein dürften, auch im Zweifel gegeben sein wird).
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selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.
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pelo schrieb:

selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.

Viel Glück beim Kampf gegen dieses Unrecht! Die armen Seelen!
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reden wir von Tatbestand, Rechtswidrigkeit oder Schuld?
Tatbestandlich kann tatsächlich kein Zweifel bestehen. Das andere wird zu erörtern sein (wobei Schuld bei Zweifeln, die ja spätestens nach dem Urteil vor vier Jahren angebracht sein dürften, auch im Zweifel gegeben sein wird).
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Haliaeetus schrieb:

Rechtswidrigkeit oder Schuld?

Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!
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pelo schrieb:

selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.

Viel Glück beim Kampf gegen dieses Unrecht! Die armen Seelen!
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Raggamuffin schrieb:  


pelo schrieb:
selbstverständlich ist die Beschneidung eine Körperverletzung. Darüber kann es doch keine 2 Meinungen geben.


Viel Glück beim Kampf gegen dieses Unrecht! Die armen Seelen!

das wird sich noch von "höherer Stelle" entschieden.
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Haliaeetus schrieb:

Rechtswidrigkeit oder Schuld?

Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!
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stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!

Um Himmels willen. Ich habe da ja extra eingehakt, weil natürlich erst einmal der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt ist, genau wie bei den anderen aufgeführten Beispielen.

Und dann ist eben die Frage, ob es auch rechtswidrig ist. Du nennst es Ethik und kommst zu dem Schluss. OK. Aber das ist ja nicht zwingend. Man könnte auch Boxen verbieten, weil es da oft zu schweren Verletzungen kommt und man daher gut argumentieren kann, dass folgerichtig nicht eingewilligt werden dürfte, dass also der Staat seine Bürger schützen muss. Und genau diese Diskussion muss man auch hier führen.
Wenn Du das nicht willst, weil Dir der Tatbestand alleine reicht, dann müssen wir wirklich nicht diskutieren. Dann solltest Du aber ggf. Dein Rechtsverständnis überdenken. Denn dann müsste man auch so nen Ferz wie Notwehr über Bord werfen, weil man ja technisch gesprochen auch jemanden verletzt oder sogar getötet hat. Ergo: die Rechtswidrigkeit, oder ums zu verdeutlichen Rechtfertigungsgründe für das Begehen einer Straftat, wird ja nicht aus Jux geprüft
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Haliaeetus schrieb:

Rechtswidrigkeit oder Schuld?

Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!
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stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!

Am Ende läuft es dann doch auf "sollen die Juden, Araber und das ganze Ausländervolk mit ihren Sitten und Gebräuchen doch dahin gehen, wo sie hingehören".
Und selbstverständlich beruft man sich, wenn es gegen diese Volksfremden geht, auch selbst als Atheist auf eine vorgebliche christliche Auffassung und gar auf Ethik. Man macht das aber aus den besten Gründen, nämlich um arme kleine Würmchen vor Traumatisierung durch 1 Sekunde Schmerz zu schützen. Das Gebrülle der Säuglinge bei der christlichen Taufe sind übrigens nur Freudenschreie darüber, dass man kein armes Juden- oder Moslemkind ist...
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stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!

Am Ende läuft es dann doch auf "sollen die Juden, Araber und das ganze Ausländervolk mit ihren Sitten und Gebräuchen doch dahin gehen, wo sie hingehören".
Und selbstverständlich beruft man sich, wenn es gegen diese Volksfremden geht, auch selbst als Atheist auf eine vorgebliche christliche Auffassung und gar auf Ethik. Man macht das aber aus den besten Gründen, nämlich um arme kleine Würmchen vor Traumatisierung durch 1 Sekunde Schmerz zu schützen. Das Gebrülle der Säuglinge bei der christlichen Taufe sind übrigens nur Freudenschreie darüber, dass man kein armes Juden- oder Moslemkind ist...
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stefank schrieb:  


stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!


Am Ende läuft es dann doch auf "sollen die Juden, Araber und das ganze Ausländervolk mit ihren Sitten und Gebräuchen doch dahin gehen, wo sie hingehören".
Und selbstverständlich beruft man sich, wenn es gegen diese Volksfremden geht, auch selbst als Atheist auf eine vorgebliche christliche Auffassung und gar auf Ethik. Man macht das aber aus den besten Gründen, nämlich um arme kleine Würmchen vor Traumatisierung durch 1 Sekunde Schmerz zu schützen. Das Gebrülle der Säuglinge bei der christlichen Taufe sind übrigens nur Freudenschreie darüber, dass man kein armes Juden- oder Moslemkind ist...



Und dabei auch immer kräftig ignorieren, dass die guten Christen ja dieser verflixten Vorhaut auch eine erstaunliche Menge Aufmerksamkeit widmen. Siehe USA.
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Ich persönlich halte tatsächlich nichts von rituell- oder religiös-bedingten Maßnahmen am Körper eines Menschen im nicht entscheidungsfähigen Alter. Es wird aber in Deutschland nicht verboten werden. Man wird wohl kaum jüdische Mitbürger in ihrer Religions-"Ausübung" beschneiden (fast ein mieser Wortwitz).

Ich bin froh zum Beispiel als evangelischer Christ die Konfirmation und die Auseinandersetzung mit dem Glauben in einem Alter gehabt zu haben, an dem man durchaus auch schon die Fähigkeit zum Teil besitzt, sich mit Theologie und Philosophie zu beschäftigen. Daher empfinde ich auch das Alter von ca. 12-15 als realistisch an, für sich selbst entscheiden zu können, ob man beschnitten werden will.
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Ich persönlich halte tatsächlich nichts von rituell- oder religiös-bedingten Maßnahmen am Körper eines Menschen im nicht entscheidungsfähigen Alter. Es wird aber in Deutschland nicht verboten werden. Man wird wohl kaum jüdische Mitbürger in ihrer Religions-"Ausübung" beschneiden (fast ein mieser Wortwitz).

Ich bin froh zum Beispiel als evangelischer Christ die Konfirmation und die Auseinandersetzung mit dem Glauben in einem Alter gehabt zu haben, an dem man durchaus auch schon die Fähigkeit zum Teil besitzt, sich mit Theologie und Philosophie zu beschäftigen. Daher empfinde ich auch das Alter von ca. 12-15 als realistisch an, für sich selbst entscheiden zu können, ob man beschnitten werden will.
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Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.
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stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!

Am Ende läuft es dann doch auf "sollen die Juden, Araber und das ganze Ausländervolk mit ihren Sitten und Gebräuchen doch dahin gehen, wo sie hingehören".
Und selbstverständlich beruft man sich, wenn es gegen diese Volksfremden geht, auch selbst als Atheist auf eine vorgebliche christliche Auffassung und gar auf Ethik. Man macht das aber aus den besten Gründen, nämlich um arme kleine Würmchen vor Traumatisierung durch 1 Sekunde Schmerz zu schützen. Das Gebrülle der Säuglinge bei der christlichen Taufe sind übrigens nur Freudenschreie darüber, dass man kein armes Juden- oder Moslemkind ist...
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stefank schrieb:  


stormfather3001 schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
Rechtswidrigkeit oder Schuld?


Mir ist das egal!
Dann soll man doch bitte in die Länder gehen, in denen es Gang und Gäbe ist seine Kinder zu verstümmeln oder zu metzeln.
Es entspricht nicht der christlichen Auffasung dieses Landes, dies zu tun.
Und das sage ich als Atheist!
Es entspricht aber auch nicht meiner ethischen Auffassung.
Und jeder der etwas von Ethik versteht, wird mir Recht geben.
Aber ich seh schon, das wird hier nix!


Am Ende läuft es dann doch auf "sollen die Juden, Araber und das ganze Ausländervolk mit ihren Sitten und Gebräuchen doch dahin gehen, wo sie hingehören".
Und selbstverständlich beruft man sich, wenn es gegen diese Volksfremden geht, auch selbst als Atheist auf eine vorgebliche christliche Auffassung und gar auf Ethik. Man macht das aber aus den besten Gründen, nämlich um arme kleine Würmchen vor Traumatisierung durch 1 Sekunde Schmerz zu schützen. Das Gebrülle der Säuglinge bei der christlichen Taufe sind übrigens nur Freudenschreie darüber, dass man kein armes Juden- oder Moslemkind ist...

Nur zum Verständnis: Eine Beschneidung verursacht also 1 Sekunde Schmerz, wenn ich das richtig verstehe. Sprichst du aus eigener Erfahrung, oder woher hast du diese Info?
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Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.
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stefank schrieb:

Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.

Jede umkehrbare Auswirkung von Religion/Glaube/Ideologie, die im Kindesalter auftritt, gehört für mich verboten. Mir relativ egal, wie die Religion etc. heißt.
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stefank schrieb:

Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.

Jede umkehrbare Auswirkung von Religion/Glaube/Ideologie, die im Kindesalter auftritt, gehört für mich verboten. Mir relativ egal, wie die Religion etc. heißt.
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SGE_Werner schrieb:  


stefank schrieb:
Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.


Jede umkehrbare Auswirkung von Religion/Glaube/Ideologie, die im Kindesalter auftritt, gehört für mich verboten. Mir relativ egal, wie die Religion etc. heißt.

Nach der Lehre der reinen Vernunft stimme ich dir zu, dass die Beschneidung vollkommen abzulehnen ist. "Gehört verboten" lässt aber außer Acht, dass "Verbieten" im Sinne staatlicher Normsetzung einen Akt der institutionalisierten Gewalt darstellt, der nicht im Reich der reinen Vernunft, sondern in einer gesellschaftlichen Realität stattfindet. Und da existieren nun mal Leute, die an althergebrachten Unfug glauben. Ich bin sehr angetan von Juden und Moslems, die mit diesem Quatsch Schluss machen. Aber ein im Namen der Mehrheitsgesellschaft verhângtes Verdikt halte ich auch für nicht zulässig.
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SGE_Werner schrieb:  


stefank schrieb:
Selbstverständlich lässt sich über rituelle Beschneidungen kritisch diskutieren. Es sollte eben nur nicht unter dem Topos "wir" und "die" stattfinden.


Jede umkehrbare Auswirkung von Religion/Glaube/Ideologie, die im Kindesalter auftritt, gehört für mich verboten. Mir relativ egal, wie die Religion etc. heißt.

Nach der Lehre der reinen Vernunft stimme ich dir zu, dass die Beschneidung vollkommen abzulehnen ist. "Gehört verboten" lässt aber außer Acht, dass "Verbieten" im Sinne staatlicher Normsetzung einen Akt der institutionalisierten Gewalt darstellt, der nicht im Reich der reinen Vernunft, sondern in einer gesellschaftlichen Realität stattfindet. Und da existieren nun mal Leute, die an althergebrachten Unfug glauben. Ich bin sehr angetan von Juden und Moslems, die mit diesem Quatsch Schluss machen. Aber ein im Namen der Mehrheitsgesellschaft verhângtes Verdikt halte ich auch für nicht zulässig.
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stefank schrieb:

Aber ein im Namen der Mehrheitsgesellschaft verhângtes Verdikt halte ich auch für nicht zulässig.

Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.
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stefank schrieb:

Aber ein im Namen der Mehrheitsgesellschaft verhângtes Verdikt halte ich auch für nicht zulässig.

Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.

Wie gesagt, ich kann nur zu 100 Prozent zustimmen, zumindest im objektiven Tatbestand. Da man "im Prinzip" aber nicht leben kann, sondern nur "im Leben", kann man tradierten Unsinn nicht einfach per Zwang abschaffen, mag dieser Zwang auch noch so gut gemeint sein.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.

Wie gesagt, ich kann nur zu 100 Prozent zustimmen, zumindest im objektiven Tatbestand. Da man "im Prinzip" aber nicht leben kann, sondern nur "im Leben", kann man tradierten Unsinn nicht einfach per Zwang abschaffen, mag dieser Zwang auch noch so gut gemeint sein.
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stefank schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:
Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.


Wie gesagt, ich kann nur zu 100 Prozent zustimmen, zumindest im objektiven Tatbestand. Da man "im Prinzip" aber nicht leben kann, sondern nur "im Leben", kann man tradierten Unsinn nicht einfach per Zwang abschaffen, mag dieser Zwang auch noch so gut gemeint sein.

Lieber stefan,

so einfach ist es dann auch wieder nicht. Meines Erachtens ist die Argumentation "ist halt so Tradition und deshalb kann man nicht..." grundsätzlich völlig unzulässig. Das würde jeglichen Absurditäten Tür und Tor öffnen. Vielmehr muss man "Traditionen" schlichtweg auf Konformität mit hiesigen Rechtsnormen überprüfen. Und zwar egal welche, ob religiös motiviert oder sonstwas und ganz ohne "die" und "wir", sondern ganz nüchtern und sachlich.

Beispiel 1: Muslime essen kein Schweinefleisch. Soll man das staatlich regulieren? Wohl kaum, da geltende Norm wohl ist, dass jeder essen kann, was er will.

Beispiel 2: Interessant, weil gerade aktuell hier in der Schweiz wegen einem aktuellen Fall diskutiert. 2 Schüler verweigern einer Lehrerin aus religiösen Gründen den Handschlag.

http://www.welt.de/vermischtes/article154018591/Muslimische-Schueler-duerfen-Lehrerin-Handschlag-verwehren.html

Die Schule gibt ihnen recht --> Riesenempörung. Aus meiner Sicht ist das völlig ok, da ich die Meinung vertrete, mein Handschlag ist meine Sache, ob nun aus religiösen Gründen oder aus privaten. Wird aber trotzdem diskutiert...

Beispiel 3: Extremere Sachen, wie Zwangsheirat, innereheliche Misshandlung etc. Brauchen wir wahrscheinlich nicht diskutieren, ob der Staat da intervenieren soll, auch gegen mögliche Traditionen.

Und jetzt zu besagten Bechneidungen: Wenn eine (medizinisch nicht notwendige) Beschneidung von Kindern(!) als unzulässiger Eingriff in die körperliche Unversehrtheit interpretiert wird, und ich glaube, das kann man durchaus so sehen, dann darf man das mMn auch verbieten, Tradition hin oder her.

Ganz grundsätlich gilt, religiöse Traditionen und ritualisierte Bräuche haben bei Denkprozessen über weltliche Gesetzgebung überhaupt nichts verloren, unabhängig der jeweiligen Religion. Dazu gehört für mich übrigens auch Tanzverbot am Karfreitag und der heilige arbeitsfreie Sonntag
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stefank schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:
Warum eigentlich nicht? Im Prinzip geht es ja hier um Körperverletzung. In den meisten Fällen an Schutzbefohlenen und/oder Abhängigen.


Wie gesagt, ich kann nur zu 100 Prozent zustimmen, zumindest im objektiven Tatbestand. Da man "im Prinzip" aber nicht leben kann, sondern nur "im Leben", kann man tradierten Unsinn nicht einfach per Zwang abschaffen, mag dieser Zwang auch noch so gut gemeint sein.

Lieber stefan,

so einfach ist es dann auch wieder nicht. Meines Erachtens ist die Argumentation "ist halt so Tradition und deshalb kann man nicht..." grundsätzlich völlig unzulässig. Das würde jeglichen Absurditäten Tür und Tor öffnen. Vielmehr muss man "Traditionen" schlichtweg auf Konformität mit hiesigen Rechtsnormen überprüfen. Und zwar egal welche, ob religiös motiviert oder sonstwas und ganz ohne "die" und "wir", sondern ganz nüchtern und sachlich.

Beispiel 1: Muslime essen kein Schweinefleisch. Soll man das staatlich regulieren? Wohl kaum, da geltende Norm wohl ist, dass jeder essen kann, was er will.

Beispiel 2: Interessant, weil gerade aktuell hier in der Schweiz wegen einem aktuellen Fall diskutiert. 2 Schüler verweigern einer Lehrerin aus religiösen Gründen den Handschlag.

http://www.welt.de/vermischtes/article154018591/Muslimische-Schueler-duerfen-Lehrerin-Handschlag-verwehren.html

Die Schule gibt ihnen recht --> Riesenempörung. Aus meiner Sicht ist das völlig ok, da ich die Meinung vertrete, mein Handschlag ist meine Sache, ob nun aus religiösen Gründen oder aus privaten. Wird aber trotzdem diskutiert...

Beispiel 3: Extremere Sachen, wie Zwangsheirat, innereheliche Misshandlung etc. Brauchen wir wahrscheinlich nicht diskutieren, ob der Staat da intervenieren soll, auch gegen mögliche Traditionen.

Und jetzt zu besagten Bechneidungen: Wenn eine (medizinisch nicht notwendige) Beschneidung von Kindern(!) als unzulässiger Eingriff in die körperliche Unversehrtheit interpretiert wird, und ich glaube, das kann man durchaus so sehen, dann darf man das mMn auch verbieten, Tradition hin oder her.

Ganz grundsätlich gilt, religiöse Traditionen und ritualisierte Bräuche haben bei Denkprozessen über weltliche Gesetzgebung überhaupt nichts verloren, unabhängig der jeweiligen Religion. Dazu gehört für mich übrigens auch Tanzverbot am Karfreitag und der heilige arbeitsfreie Sonntag
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Klasse Beitrag! Ich denke an die gute alte Tradition unter dem biblischen Motto "wer sein Kind liebt züchtigt es".
Tatsächlich sind wir als Jugendamt immer wieder mal mit fundamentalistischen Christen konfrontiert, die ihre Kinder schlagen und sich dann auf die Religionsfreiheit berufen.
Der Staat hat sich GsD dazu entschlossen  ein Recht auf gewaltfreie Erziehung festzuschreiben. Warum ist KV im religiösen Kontext als Beschneidung dann erlaubt?
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@URNA
Volle Zustimmung! Sehr guter Beitrag!

Nur eine kleine Anmerkung: Für den Erhalt des arbeitsfreien Stonntags gibt es durchaus auch gute nichtreligiöse Gründe.
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@URNA
Volle Zustimmung! Sehr guter Beitrag!

Nur eine kleine Anmerkung: Für den Erhalt des arbeitsfreien Stonntags gibt es durchaus auch gute nichtreligiöse Gründe.
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jaja, die "Schweizer"

manchmal haben die uns einiges voraus

Sehr beeindruckenden und nachdenkenswerte Ansätze von Urna

In einigen Punkten sagt ich spontan ja, prima, daß es mal jemand ausspricht !!

Andere muß ich trotz des bemerkenswerten Eindruckes erstmal setzen lassen .

Ich kann mit Beschneidungen aus religiösen Gründen bestimmt nix anfangen .
Natürlich ist es im Grunde ein krampf und Körperverletzung.

Trotzdem tue ich mir sehr schwer, darauf Einfluß nehmen zu wollen .

Bin ich bei der Beschneidung noch  tolerant,kann ich umgekehrt  die Empörung wegen des verweigerten handschlags gegnüber Frauen aus religiösen Gründen sehr gut verstehen.

Ich sag mir dann da, öffentliche Unterscheidung zw. Mann und frau geht ja mal gar nicht.

Liegt vermutlich daran, daß ich vor überholten Relgionsgedöns im Zwischenmenschlichen Bereich bitteschön verschont werden möchte.

Aber allen Relgionen in ihrem abgegrenten Bereiche bestimmte Dinge zugestehen will, solang sie nicht die öffentliche Ordnung oder das gebotenene Miteinander im 21 .Jahrhundert umkehren

Keine Ahnung. Aber spannende Ansätze, Ich muß mich ein Stück selbst hinterfragen .
Muß es erst mal setzen lassen

Allerdings ohne Gewähr, ob ich danach Beschneidungen verbieten lassen würde.........


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