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Landtagswahl NRW 2010 [und 2012]

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Spartacus schrieb:

Und daß so ein Konstrukt wie die Vor-Crash-Depfa überhaupt erlaubt ist, ist auf erfolgreiche Lobby-Arbeit der Banker zurückzuführen.

Eigentlich ist es ein rein mathematisches Konstrukt, das seine Auswirkung in der Portfoliotheorie findet. Das einfachste wäre Verbriefungen zu verbieten.

DA
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andihembes schrieb:

Warum muss jemand, der so viel Geld hat, dass er nicht alles für seinen monatlichen Bedarf ausgeben muss und Geld anlegt für die Gewinne die er damit erziehlt (Kursgewinne, Dividenden, ...) wesentlich geringer versteuern und keinerlei Sozialabgaben zahlen?

Wie kommst Du eigentlich darauf dass Kursgewinne und Dividenden geringer besteuert werden? Und warum soll man Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung darauf zahlen, man kann damit nicht arbeitslos werden und auch keine Rente dafür bekommen?

DA
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Hilarious schrieb:
interessant, daß ausgerechnet die Anwälte die Fahne der Marktwirtschaft so hochhalten!

Grade sie leben doch, wenn sie erstmal den Sprung in eine gut laufende Kanzlei geschafft haben (ich gebe zu das schafft nicht jeder immer ohne gute Beziehungen), wie die Maden im Speck ein quasi Beamtenleben.

Ein freier Wettbewerb findet nämlich praktisch nicht statt, da die Preise nicht nur gesetzlich vorgeschrieben sind (BRAGO), sondern auch keinerlei Wettbewerb unterliegen.

Dafür gibt es sicher gute Gründe, auch ein unrühmliches Rechtsberatungsgesetz hat das Monopol lange zu schützen versucht, nicht zuletzt sind ja die meisten der an der Gesetzgebung und damit den Honoraren mitwirkenden Politiker selber Juristen!

Dann hier den Dicken zu machen und mit vollkommen irrationalen Horrorszenarien um sich zu schmeissen, finde ich persönlich schon ziemlich arm.
nfu, Heinz


Das ist was völlig anderes.    Nein im Ernst da hast Du recht.

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.
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Dortelweil-Adler schrieb:
andihembes schrieb:

Warum muss jemand, der so viel Geld hat, dass er nicht alles für seinen monatlichen Bedarf ausgeben muss und Geld anlegt für die Gewinne die er damit erziehlt (Kursgewinne, Dividenden, ...) wesentlich geringer versteuern und keinerlei Sozialabgaben zahlen?

Wie kommst Du eigentlich darauf dass Kursgewinne und Dividenden geringer besteuert werden?

Weil die Abgeltungssteuer nur pauschal 25% beträgt, also um einiges weniger als der übliche Steuersatz eines Depotbesitzers.

Dortelweil-Adler schrieb:
Und warum soll man Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung darauf zahlen, man kann damit nicht arbeitslos werden und auch keine Rente dafür bekommen?

Weil es unsinnig ist das Einkommen rein aus dem Arbeitslohn zu berechnen, Kapitaleinkünfte tragen doch genauso zum Einkommen bei.
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HeinzGründel schrieb:
Hilarious schrieb:
interessant, daß ausgerechnet die Anwälte die Fahne der Marktwirtschaft so hochhalten!

Grade sie leben doch, wenn sie erstmal den Sprung in eine gut laufende Kanzlei geschafft haben (ich gebe zu das schafft nicht jeder immer ohne gute Beziehungen), wie die Maden im Speck ein quasi Beamtenleben.

Ein freier Wettbewerb findet nämlich praktisch nicht statt, da die Preise nicht nur gesetzlich vorgeschrieben sind (BRAGO), sondern auch keinerlei Wettbewerb unterliegen.

Dafür gibt es sicher gute Gründe, auch ein unrühmliches Rechtsberatungsgesetz hat das Monopol lange zu schützen versucht, nicht zuletzt sind ja die meisten der an der Gesetzgebung und damit den Honoraren mitwirkenden Politiker selber Juristen!

Dann hier den Dicken zu machen und mit vollkommen irrationalen Horrorszenarien um sich zu schmeissen, finde ich persönlich schon ziemlich arm.
nfu, Heinz


Das ist was völlig anderes.    Nein im Ernst da hast Du recht.

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.

Nicht der Unternehmer ist wölfisch, sondern der Mensch an sich. So hat es Hobbes gesagt und auf dessen Menschenbild beziehen sich im Zweifel alle Marktideologen.
Smith war sicherlich kein schlechter. Er hat die "unsichtbare Hand" des Marktes erfunden. Allerdings liegt deren Unsichtbarkeit darin begründet, daß es sie gar nicht gibt, har har.
Aber wo siehst Du denn bei dem Spiel noch Unternehmer? Die Spielregeln werden von Finanzmarktanalysten bestimmt und die denken nur von hier bis zum nächsten Quartal. Solide wirtschaftliche Entwicklung ist für die allenfalls in schwachen Börsenphasen annähernd interessant. Der Unternehmenspatriarch ist doch nur ein folkloristisches Auslaufmodell auf dem großen Spielfeld.
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HeinzGründel schrieb:

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.


Danke für die sachliche Antwort!

Eigentlich wäre es an der Zeit, eine philosophische Diskussion über die verschiedenen Formen der Gier und die Rolle einer übergeorneten Macht dabei zu führen, aber hier lesen ja auch Kinder mit  

Die Frage wäre nämlich:

was unterscheidet die Gier nach Macht, Ansehen, Erfolg, Reichtum von der Gier nach sexueller Befriedigung, Gewaltausübung, Sadismus, Erniedrigung anderer?

Und warum ist das eine erlaubt und das andere nicht?
Und war das schon immer so?
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ach ja, mir schwillt jedesmal der Kamm wenn ich im Zusammenhang mit Vorständen von Großunternehmen den Begriff "Unternehmer" höre!

Das ist eine Beleidigung für jeden echten Unternehmer, der auf Gedeih und Verderb dem Erfolg seiner Unternehmung ausgeliefert ist.

@DA: ich kann mir kaum vorstellen daß dir die fast schon erpresserischen Umstände mit denen Vertriebler gezwungen werden betrügerische Bankprodukte an ahnungslose Kunden zu verhökern, nicht bekannt sind.
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HeinzGründel schrieb:
Hilarious schrieb:
interessant, daß ausgerechnet die Anwälte die Fahne der Marktwirtschaft so hochhalten!

Grade sie leben doch, wenn sie erstmal den Sprung in eine gut laufende Kanzlei geschafft haben (ich gebe zu das schafft nicht jeder immer ohne gute Beziehungen), wie die Maden im Speck ein quasi Beamtenleben.

Ein freier Wettbewerb findet nämlich praktisch nicht statt, da die Preise nicht nur gesetzlich vorgeschrieben sind (BRAGO), sondern auch keinerlei Wettbewerb unterliegen.

Dafür gibt es sicher gute Gründe, auch ein unrühmliches Rechtsberatungsgesetz hat das Monopol lange zu schützen versucht, nicht zuletzt sind ja die meisten der an der Gesetzgebung und damit den Honoraren mitwirkenden Politiker selber Juristen!

Dann hier den Dicken zu machen und mit vollkommen irrationalen Horrorszenarien um sich zu schmeissen, finde ich persönlich schon ziemlich arm.
nfu, Heinz


Das ist was völlig anderes.    Nein im Ernst da hast Du recht.

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.


Gebe dir großteils recht. Jedoch gebe ich zu Bedenken, dass es von Smith - von der Wirtschaft losgelöst betrachtet - nur noch ein schmaler Grat zum Utilitarismus von Mill ist. Böse Zungen würden diesen auch als maximalen Egoismus bezeichnen. Und von dort aus ist es wiederum nur ein schmaler Grat zum Recht des Stärkeren. Deshalb muss ein Rechtsstaat gegen weit mehr als Betrug und Gewalt einschreiten.
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Hilarious schrieb:


was unterscheidet die Gier nach Macht, Ansehen, Erfolg, Reichtum von der Gier nach sexueller Befriedigung, Gewaltausübung, Sadismus, Erniedrigung anderer?

Und warum ist das eine erlaubt und das andere nicht?
Und war das schon immer so?


Alle eint das hedonistische Streben nach persönlicher Befriedigung. Wobei das Streben nach finanziellem Erfolg zusätzlich vor allem noch etwas anderes bietet: Sicherheit.
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Hilarious schrieb:
HeinzGründel schrieb:

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.


Danke für die sachliche Antwort!

Eigentlich wäre es an der Zeit, eine philosophische Diskussion über die verschiedenen Formen der Gier und die Rolle einer übergeorneten Macht dabei zu führen, aber hier lesen ja auch Kinder mit  

Die Frage wäre nämlich:

was unterscheidet die Gier nach Macht, Ansehen, Erfolg, Reichtum von der Gier nach sexueller Befriedigung, Gewaltausübung, Sadismus, Erniedrigung anderer?

Und warum ist das eine erlaubt und das andere nicht?
Und war das schon immer so?


da springe ich mal auf beide beiträge drauf, da ich beide interessant finde.

@HeinzGründel

der große wandel, der seit smith´statement stattgefunden hat, besteht darin, dass bis ins späte 20.jahrhundert unternehmer und unternehmen veräußerbare werte geschaffen haben. kapitalismus war eine primäre produktionsstätte und die werte wurden verkauft. und je mehr man verkaufen konnte, um so mehr menschen wurden beschäftigt und um so mehr wurde produziert. das hat sogar in den 70ern noch funktioniert, trotz fließband und fortschreitender automatisierung. und es gab jobs für schlecht ausgebildete menschen, lager- und fließbandarbeiter.

das was heute in der finanzwirtschaft stattfindet schafft keine realen werte. es ist zum großen teil reine zockerei und die jenigen die  zocken haben das geringste persönliche risiko.

das unterscheidet sie ganz deutlich vom klassischen unternehmer und "ausbeuter" *ironie*.

@Hilarious

"Die Frage wäre nämlich:

was unterscheidet die Gier nach Macht, Ansehen, Erfolg, Reichtum von der Gier nach sexueller Befriedigung, Gewaltausübung, Sadismus, Erniedrigung anderer?"


verdammt große frage und gar nicht leicht zu beantworten. das christentum macht es sich da relativ einfach und hat sich da auf die sieben todsünden verständigt. glaubwürdig wurde das allerdings nie gelebt und die übergänge sind ohnehin fließend. die gier nach macht ist fast immer mit gewaltausübung verbunden, das ist allerdings weder ein besonderes merkmal der christlichen, noch der westlichen welt. auch wenn wir uns öfters mal für zivilisierter defineren, als wir dies bezüglich anderen kulturkreisen tun.

in meiner einschätzung ist der wunsch nach dominanz eine menschliche triebfeder, die nur marginal durch zivilisatorische prozesse in grenzen gehalten wird. darum benötigt es so etwas wie einen "gesellschaftlichen kontext" in dem man sich bewegt. und da gibt es einen ganz breiten spielraum zwischen "solidargemeinschaft" und "turbokapitalismus". und viel zu viel "blah blah" von politischer seite. und zwar von jeder.
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Hubert_Cumberdale schrieb:
Hilarious schrieb:


was unterscheidet die Gier nach Macht, Ansehen, Erfolg, Reichtum von der Gier nach sexueller Befriedigung, Gewaltausübung, Sadismus, Erniedrigung anderer?

Und warum ist das eine erlaubt und das andere nicht?
Und war das schon immer so?


Alle eint das hedonistische Streben nach persönlicher Befriedigung. Wobei das Streben nach finanziellem Erfolg zusätzlich vor allem noch etwas anderes bietet: Sicherheit.



da kann man sogar noch einen schritt weiter gehen. in einer rein darwinistischen betrachtungsweise wäre das sogar sinnvoll, wenn man im "genpool" in die "pole position" kommen möchte.
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Hilarious schrieb:

@DA: ich kann mir kaum vorstellen daß dir die fast schon erpresserischen Umstände mit denen Vertriebler gezwungen werden betrügerische Bankprodukte an ahnungslose Kunden zu verhökern, nicht bekannt sind.

Ich weiß nur leider nicht wie man sie gezwungen hat den Beruf zu ergreifen und wie sie ihrerseits die Kunden dazu zwingen ihr Vermögen zu verschleudern (siehe auch --> Gier) und vor allem was das alles mit der Wahl in NRW zu tun hat.

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Hilarious schrieb:

@DA: ich kann mir kaum vorstellen daß dir die fast schon erpresserischen Umstände mit denen Vertriebler gezwungen werden betrügerische Bankprodukte an ahnungslose Kunden zu verhökern, nicht bekannt sind.

Ich weiß nur leider nicht wie man sie gezwungen hat den Beruf zu ergreifen und wie sie ihrerseits die Kunden dazu zwingen ihr Vermögen zu verschleudern (siehe auch --> Gier) und vor allem was das alles mit der Wahl in NRW zu tun hat.

DA


da es hier im zusammenhang mit "der linken" um änderungen innerhalb des systems ging ist es schon nicht unspannend sich gedanken darüber zu machen wie das system denn eigentlich funktioniert.

ich bin nun wirklich kein sympathisant der gysi/lafontaine-truppe. aber die überlegungen darüber, ob es in unserem system knirscht oder nicht, würde ich nur ungern davon abhängig machen lassen, was die beiden oder deren partei verlautbart. das ist wenig hilfreiches lagerdenken.
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Dortelweil-Adler schrieb:
und vor allem was das alles mit der Wahl in NRW zu tun hat.


das weiss ich ehrlich gesagt auch nicht mehr  
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peter schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Hilarious schrieb:

@DA: ich kann mir kaum vorstellen daß dir die fast schon erpresserischen Umstände mit denen Vertriebler gezwungen werden betrügerische Bankprodukte an ahnungslose Kunden zu verhökern, nicht bekannt sind.

Ich weiß nur leider nicht wie man sie gezwungen hat den Beruf zu ergreifen und wie sie ihrerseits die Kunden dazu zwingen ihr Vermögen zu verschleudern (siehe auch --> Gier) und vor allem was das alles mit der Wahl in NRW zu tun hat.

DA


da es hier im zusammenhang mit "der linken" um änderungen innerhalb des systems ging ist es schon nicht unspannend sich gedanken darüber zu machen wie das system denn eigentlich funktioniert.

ich bin nun wirklich kein sympathisant der gysi/lafontaine-truppe. aber die überlegungen darüber, ob es in unserem system knirscht oder nicht, würde ich nur ungern davon abhängig machen lassen, was die beiden oder deren partei verlautbart. das ist wenig hilfreiches lagerdenken.


Ich finde der Gysi und der Lafontaine sollten mal damit anfangen ihr eigenen Vermögen von oben nach unten zu verteilen anstatt immer nur Mist zu reden.

Dass hier allerdings so einiges schief läuft lasse ich mir allerdings tatsächlich nicht mal von denen schlechtreden

DA
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Spartacus schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Hilarious schrieb:
interessant, daß ausgerechnet die Anwälte die Fahne der Marktwirtschaft so hochhalten!

Grade sie leben doch, wenn sie erstmal den Sprung in eine gut laufende Kanzlei geschafft haben (ich gebe zu das schafft nicht jeder immer ohne gute Beziehungen), wie die Maden im Speck ein quasi Beamtenleben.

Ein freier Wettbewerb findet nämlich praktisch nicht statt, da die Preise nicht nur gesetzlich vorgeschrieben sind (BRAGO), sondern auch keinerlei Wettbewerb unterliegen.

Dafür gibt es sicher gute Gründe, auch ein unrühmliches Rechtsberatungsgesetz hat das Monopol lange zu schützen versucht, nicht zuletzt sind ja die meisten der an der Gesetzgebung und damit den Honoraren mitwirkenden Politiker selber Juristen!

Dann hier den Dicken zu machen und mit vollkommen irrationalen Horrorszenarien um sich zu schmeissen, finde ich persönlich schon ziemlich arm.
nfu, Heinz


Das ist was völlig anderes.    Nein im Ernst da hast Du recht.

Anderseits , erscheint mir das Menschenbild des durch und durch wölfischen Unternehmers auch nicht angebracht.

Ich halte es da mit Adam Smith.
Smith erkannte, daß selbstsüchtige Motive in einer freien Gesellschaft, in der ein Rechtsstaat gegen Betrug und Gewalt einschreitet, keineswegs schädlich sind, sondern die wichtigsten Triebkräfte für Fortschritt und Wohlstand darstellen. Wenn alle Interaktionen auf Freiwilligkeit beruhen, sorgt das Eigeninteresse der Wirtschaftssubjekte dafür, daß das Wohl aller gefördert wird.

Meistens  (nicht immer, wie das Beispiel Goldman -Sachs aktuell zeigt)funktioniert das auch. Jedenfalls besser als in den anderen Gesellschaftsordnungen die ich bis jetzt gesehen habe.

Nicht der Unternehmer ist wölfisch, sondern der Mensch an sich. So hat es Hobbes gesagt und auf dessen Menschenbild beziehen sich im Zweifel alle Marktideologen.
Smith war sicherlich kein schlechter. Er hat die "unsichtbare Hand" des Marktes erfunden. Allerdings liegt deren Unsichtbarkeit darin begründet, daß es sie gar nicht gibt, har har.
Aber wo siehst Du denn bei dem Spiel noch Unternehmer? Die Spielregeln werden von Finanzmarktanalysten bestimmt und die denken nur von hier bis zum nächsten Quartal. Solide wirtschaftliche Entwicklung ist für die allenfalls in schwachen Börsenphasen annähernd interessant. Der Unternehmenspatriarch ist doch nur ein folkloristisches Auslaufmodell auf dem großen Spielfeld.


Adam Smith war einfach nur krank, mit seinem Profit bis zum geht nichts mehr und nichts an Gesetzen für den Markt und keine Rücksicht auf den Menschen
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Dortelweil-Adler schrieb:
peter schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Hilarious schrieb:

@DA: ich kann mir kaum vorstellen daß dir die fast schon erpresserischen Umstände mit denen Vertriebler gezwungen werden betrügerische Bankprodukte an ahnungslose Kunden zu verhökern, nicht bekannt sind.

Ich weiß nur leider nicht wie man sie gezwungen hat den Beruf zu ergreifen und wie sie ihrerseits die Kunden dazu zwingen ihr Vermögen zu verschleudern (siehe auch --> Gier) und vor allem was das alles mit der Wahl in NRW zu tun hat.

DA


da es hier im zusammenhang mit "der linken" um änderungen innerhalb des systems ging ist es schon nicht unspannend sich gedanken darüber zu machen wie das system denn eigentlich funktioniert.

ich bin nun wirklich kein sympathisant der gysi/lafontaine-truppe. aber die überlegungen darüber, ob es in unserem system knirscht oder nicht, würde ich nur ungern davon abhängig machen lassen, was die beiden oder deren partei verlautbart. das ist wenig hilfreiches lagerdenken.


Ich finde der Gysi und der Lafontaine sollten mal damit anfangen ihr eigenen Vermögen von oben nach unten zu verteilen anstatt immer nur Mist zu reden.

Dass hier allerdings so einiges schief läuft lasse ich mir allerdings tatsächlich nicht mal von denen schlechtreden

DA


Lafontaine und Gysi würden ihren Reichtum zu einem Teil abgeben? Oder glaubst du sie würden die Änderungen, die Die Linke will, nicht treffen?
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eagleadler92 schrieb:

Lafontaine und Gysi würden ihren Reichtum zu einem Teil abgeben? Oder glaubst du sie würden die Änderungen, die Die Linke will, nicht treffen?


Natürlich nicht, die beiden sind doch viel zu schlau. Die wissen genau, dass sie derart utopischen Unfug fordern, dass sie nie eine Mehrheit bekommen und auch nie einen Koalitionspartner bekommen der den Scheiß mitmacht.
Sie haben das Konzept der Wahllüge zu Ende gedacht. Dafür bewundere ich sie zutiefst, ich muss es gestehen.

DA
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eagleadler92 schrieb:

Lafontaine und Gysi würden ihren Reichtum zu einem Teil abgeben? Oder glaubst du sie würden die Änderungen, die Die Linke will, nicht treffen?
Wer oder was hindert sie denn dran..das jetzt schon zu machen?
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Dortelweil-Adler schrieb:
eagleadler92 schrieb:

Lafontaine und Gysi würden ihren Reichtum zu einem Teil abgeben? Oder glaubst du sie würden die Änderungen, die Die Linke will, nicht treffen?


Natürlich nicht, die beiden sind doch viel zu schlau. Die wissen genau, dass sie derart utopischen Unfug fordern, dass sie nie eine Mehrheit bekommen und auch nie einen Koalitionspartner bekommen der den Scheiß mitmacht.
Sie haben das Konzept der Wahllüge zu Ende gedacht. Dafür bewundere ich sie zutiefst, ich muss es gestehen.

DA


Wenn du jetzt etwas gerecht bist, das können andere genau so gut. ,-)


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