Mein Lieblingsjournalist Henryk M. Broder nutzt die günstige Gelegenheit, sich zum wiederholten Male zu positonieren.
FR schrieb: „Ein lupenreiner Antisemit, eine antisemitische Dreckschleuder“ - so steht es über einem um 0.29 Uhr am Dienstag veröffentlichten Eintrag von Broder im Blog „Achse des Guten“. Gemeint ist Jakob Augstein, Herausgeber der linken Wochenzeitung Der Freitag.
Was treibt diesen Mann nur um und an? Wieso giesst er weiteres Öl ins Feuer?
reggaetyp schrieb: Mein Lieblingsjournalist Henryk M. Broder nutzt die günstige Gelegenheit, sich zum wiederholten Male zu positonieren.
FR schrieb: „Ein lupenreiner Antisemit, eine antisemitische Dreckschleuder“ - so steht es über einem um 0.29 Uhr am Dienstag veröffentlichten Eintrag von Broder im Blog „Achse des Guten“. Gemeint ist Jakob Augstein, Herausgeber der linken Wochenzeitung Der Freitag.
Was treibt diesen Mann nur um und an? Wieso giesst er weiteres Öl ins Feuer?
reggaetyp schrieb: 1. Er lügt. 2. Er beleidigt Augstein 3. Er fordert Reaktionen
Im übrigen hab ich selbstredend beide Artikel gelesen.
1. Wo lügt Broder denn? 2. + 3. Und das siehst Du als Öl in's Feuer gießen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen ob des Filmchens? Mit Verlaub, aber selbst dem abgefucktesten Aufhetzer im letzten Kuhkaff (such Dir aus ob im Nahen Osten oder den USA) dürften Broder und Augstein scheißegal sein.
and16 schrieb: Mal ein Frage: Muss in Politik eine Hausarbeit schreiben zu dem Thema Arabischer Frühling. Soll aber Stellung beziehen ob es eine Spätfolge des Kolonialismus ist. Jemand eine Idee? Wäre euch echt dankbar. Bin schon am verzweifeln
Gute Frage. Persien war nie eine Kolonie. Afghanistan hat jeder aufs Maul bekommen (bis auf Alexander der Große), der das Land besetzen wollte. Selbst die Rote Armee ist nach 10 Jahren wieder raus. In Nordafrika sind die Engländer aus Ägypten und die Franzosen aus Tunesien halbwegs gesittet raus, während sich die selben Franzosen in Algerien aufgeführt haben wie die Wehrmacht im Russland-Feldzug. Aus Algerien hört man aber derzeit recht wenig (bin aber auch kein Nordafrika-Experte).
Lange Rede kurzer Sinn, 60 Jahre nach Ende der Kolonialzeit (zumindest überwiegend) kann ich persönlich keinen kausalen Zusammenhang erkennen...
and16 schrieb: Mal ein Frage: Muss in Politik eine Hausarbeit schreiben zu dem Thema Arabischer Frühling. Soll aber Stellung beziehen ob es eine Spätfolge des Kolonialismus ist. Jemand eine Idee? Wäre euch echt dankbar. Bin schon am verzweifeln
Der Zusammenhang besteht imho einfach darin, dass durch die Kolonisierung keinerlei autonome politische Entwicklung erfolgt ist. So was wie gewachsene politische Strukturen (wenn auch nicht unbedingt westlich geprägte) gab es nie wirklich. Die politische Emanzipation der dort lebenden Völker ist also gerade erst im Anfangsstadium (verglichen mit westlichen Standards).
Zum zweiten hat die Kolonialzeit massgeblich dafür gesorgt, dass Ländergrenzen nicht nach kulturellen Aspekten (z.B. Stammes/Religionszugehörigekeit) gezogen wurden, sondern durch rein geographische Faktoren. Dadurch ist die Identifikation der Bevölkerung mit dem Staat oft eine andere.
Zusätzlich wurden von den Kolonialherren oft bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt behandelt oder hatten spezifische Funktionen innerhalb der Kolonie inne. Dies wirkt sich natürlich auch auf das postkoloniale Verhältnis zwischen Bevölkerungs/Religionsgruppen aus.
Zu guter letzt hat auch der kalte Krieg in der postkolonialen Zeit dafür gesorgt, dass die beiden Grossmächte sich für Marionettenregime stark gemacht haben und diese oft diktatorischen Regime gegen die Bevölkerungsmehrheit unterstützt haben.
Hoffe, dass sind ein paar nützliche Ansätze, denen du nachgehen kannst. Sag bitte Bescheid, was für eine Note ich bekommen hab
yeboah1981 schrieb: Das meine ich mit Prinzipienreiterei. Diese Kausalkette ist für mich nicht logisch. Als könnte man nicht differenzieren... Genauso könnte man ja auch fragen, wie weit darf "Beleidigung" gehen. Irgendwann ist halt mal Schluss, ist in allen Bereichen so. Das mit den Karrikaturen, sehe ich z.B. schon mal anders, das war Satire, wenn auch nicht besonders einfallsreiche, aber nicht in erster Linie auf Hetze und Beleidigung angelegt. Da war eher die Frage, warum müssen dann alle Zeitungen das veröffentlichen, nur um das ganze weiter zu entfachen. Nur weil etwas erlaubt ist, muss man es a) nicht gut finden, und b) weiterverbreiten.
Ich sprach übrigens gar nicht von "Verbieten". Das ist Entscheidung von Juristen. Es geht mir um die öffentliche Meinung hier, die mal wieder als erstes auf den Islam "einschlägt".
Was ist daran unlogisch ? Selbstverständlich stellen hier alle auch die Frage wie weit Satire z.B. gehen darf. Aber egal wie beleidigt oder in seinem religiösen Empfinden man sich verletzt fühlt, zu morden, oder zumindest Tote in Kauf zu nehmen das geht nicht. Und das hat nix mit einschlagen auf den Islam zu tun wenn man das anspricht.
Genauso würde ich über den Papst reden, wenn er -statt über Harry Potter zu meckern- eine Fatwa gegen die Autorin verhängen würde.
Ich stelle mir eher die Frage, wie doof man eigentlich sein muss, um so ein dämliches Video zu drehen, obwohl man doch wissen muß, wie sensibel dieses Thema ist! Solche Leute wissen doch genau, daß diese Dinge in der islamischen Welt "hohe Wellen schlagen"! Soetwas hat für mich nichts mit Satire o. ä. zutun, sondern ist nur dummdreist provokant, aus welchen Motiven auch immer!
Ich habe das Video mit keinem Wort verteidigt. Im Gegenteil.
Es geht, mir zumindest, doch aber nicht nur um dieses Video, sondern um jegliche Form von Satire oder Kritik oder wie auch immer Du es nennen möchtest. Die Karikaturen damals waren Satire in "schönster" Titanicmanier, dafür wurde gemordet. Das kann es doch nicht sein.
Das war jetzt keine Kritik an Deiner Sichtweise, sondern an den Typen, die so einen Mist verzapfen! Mittlerweile sollte doch jeder wissen, daß so ein Thema brisant ist und sehr sensibel damit umgegangen werden muß! Das hat für mich auch nichts mit Satire zutun!
Sensibel gerne. Dann aber bitteschön auch mit Christen, Juden, Homosexuellen, Ostfriesen, Frauen und über wen noch so gerne Spässchen gemacht werden. Ich weigere mich einfach zu akzeptieren, daß diese Minderheit sich mit Gewalt eine Sonderbehandlung verschafft.
Btw. Eben lief bei n-tv im Ticker, daß ein Verbund der liberaleren Muslime dagegen ausgesprochen hat das video zu verbieten.
Ich glaube, Du verstehst da was nicht ganz richtig! Das hat doch nichts damit zutun, daß sich die Islamisten mit Gewalt eine Sonderbehandlung verschaffen, sondern mit Unwissenheit und Ungebildet sein und das Religion dort einen vollkommen anderen Status hat, als bei uns! Ich finde einfach, daß man solche Aktionen auch unterlassen kann, weil man einfach wissen muß, wie diese Menschen darauf reagieren!
Du glaubst wirklich dass die Unwissenden und Ungebildeten auch nur eine Minute dieses Films gesehen, geschweige denn verstanden (weil englisch) haben ? Diejenigen, die den Film gesehen und den Mob auf die Strasse geschickt haben halte ich sehr wohl für gebildet und ob die diese Demonstrationen und Selbstmordattentate aus gekränktem Religionsempfinden inszenieren darf wohl bezweifelt werden.
Und natürlich kann man das unterlassen, ich käme nie auf die Idee jemandes Religion auf so widerwärtige Art zu verhöhnen.
Was ich eigentlich nur sagen wollte, man muß den Mob ja auch nicht noch "füttern"! Für mich haben diese "Videomacher" nicht mehr im Schädel, als diejenigen, die sich aus Fanatismus heraus, sich und andere (Unschuldige) in die Luft jagen! Denn Mord ist doch wohl auch im Koran strengstens verboten!
In meinen Augen ist der Augstein Artikel grober Mist, die Broder-Replik stark überzogen und der FR-Artikel sehr tendenziös.
@reggaetyp: Wo gießt Broder denn Öl in's Feuer?
Gerade der Abschnitt(USA/Israel) den Broder aus dem Kommentar von Augstein kritisiert empfinde ich z.B in keinster Weise als groben Mist.
Ich bin ein einfacher, klar denkender und politisch interessierte Mensch. Als gebürtiger Ami interessiert mich selbstverständlich die politische Situation und der bestehende Wahlkampf in den USA.
Schon im Juli diesen Jahres habe ich in Gedanken Bauchschmerzen bekommen sollten die Amis ernsthaft den Mitt Romney zu Präsidenten wählen.
Was der damals schon raus gehauen hat, Obama wegen zu viel Dialog mit der restlichen Weltgemeinschaft kritisierte und ankündigte "das er hart durchgreifen" will, da schrillten alle Alarmglocken bei mir.
"Ein amerikanisches Jahrhundert" Romney will hart durchgreifen
Kann man sich vorstellen, dass der kriminelle Kopte, der sich das vermutlich im Gefängnis ausdachte und seine Crew ohne ihr Wissen dafür missbrauchte, in anderem als im eigenen Auftrag handelte?
Ja, ich kann mir das vorstellen. Christliche Fundamentalisten sind ja gerade bei den Republikanern zu genüge anzutreffen.
Weiter schreibt er:
Zumindest traut man den Fundamentalisten im Lager der US-Republikanern und in der israelischen Regierung zu, die unerwartete Schützenhilfe politisch auszunutzen - was sie auch tun.
Da stimme ich ihm voll zu. Es ist eigentlich die letzte Chance von Mitt Romney noch zum Präsidenten gewählt zu werden.
Richtig schöne Unruhen überall auf der Welt, tote US- Bürger und Obama vorwerfen( hat er übrigens schon getan), er kann seine Landsleute nicht beschützen. Und das die Republikaner sollte Mitt Romney gewählt werden, gemeinsam mit Israel wieder eine härtere Gangart statt Dialog im Nahen Osten einlegen wollen, haben sie ja schon angekündigt.
Ich empfinde wie schon gesagt die Aussagen von Augstein nicht als groben Mist und schon gar nicht als antisemitisch.
Es gab mal eine Zeit wo ich den Broder sehr geschätzt und gemocht habe. Hier aber kann ich nur den Kopf schütteln.
reggaetyp schrieb: 1. Er lügt. 2. Er beleidigt Augstein 3. Er fordert Reaktionen
Im übrigen hab ich selbstredend beide Artikel gelesen.
1. Wo lügt Broder denn? 2. + 3. Und das siehst Du als Öl in's Feuer gießen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen ob des Filmchens? Mit Verlaub, aber selbst dem abgefucktesten Aufhetzer im letzten Kuhkaff (such Dir aus ob im Nahen Osten oder den USA) dürften Broder und Augstein scheißegal sein.
1. Augstein lege angeblich nahe, die israelische Regierung habe in Zusammenarbeit mit US-Republikanern „die Sache auf den Weg gebracht“, schreibt Broder. „Das ist ein klassisches antisemitisches Argumentationsmuster, das Augstein bei den Alt- und Neonazis abgekupfert hat.“ 2. Bedarf keiner weiteren Erklärung. 3. Nicht dort. Er befeuert die Auseinandersetzung in Deutschland. Hier.
yeboah1981 schrieb: Das meine ich mit Prinzipienreiterei. Diese Kausalkette ist für mich nicht logisch. Als könnte man nicht differenzieren... Genauso könnte man ja auch fragen, wie weit darf "Beleidigung" gehen. Irgendwann ist halt mal Schluss, ist in allen Bereichen so. Das mit den Karrikaturen, sehe ich z.B. schon mal anders, das war Satire, wenn auch nicht besonders einfallsreiche, aber nicht in erster Linie auf Hetze und Beleidigung angelegt. Da war eher die Frage, warum müssen dann alle Zeitungen das veröffentlichen, nur um das ganze weiter zu entfachen. Nur weil etwas erlaubt ist, muss man es a) nicht gut finden, und b) weiterverbreiten.
Ich sprach übrigens gar nicht von "Verbieten". Das ist Entscheidung von Juristen. Es geht mir um die öffentliche Meinung hier, die mal wieder als erstes auf den Islam "einschlägt".
Was ist daran unlogisch ? Selbstverständlich stellen hier alle auch die Frage wie weit Satire z.B. gehen darf. Aber egal wie beleidigt oder in seinem religiösen Empfinden man sich verletzt fühlt, zu morden, oder zumindest Tote in Kauf zu nehmen das geht nicht. Und das hat nix mit einschlagen auf den Islam zu tun wenn man das anspricht.
Genauso würde ich über den Papst reden, wenn er -statt über Harry Potter zu meckern- eine Fatwa gegen die Autorin verhängen würde.
Ich stelle mir eher die Frage, wie doof man eigentlich sein muss, um so ein dämliches Video zu drehen, obwohl man doch wissen muß, wie sensibel dieses Thema ist! Solche Leute wissen doch genau, daß diese Dinge in der islamischen Welt "hohe Wellen schlagen"! Soetwas hat für mich nichts mit Satire o. ä. zutun, sondern ist nur dummdreist provokant, aus welchen Motiven auch immer!
Ich habe das Video mit keinem Wort verteidigt. Im Gegenteil.
Es geht, mir zumindest, doch aber nicht nur um dieses Video, sondern um jegliche Form von Satire oder Kritik oder wie auch immer Du es nennen möchtest. Die Karikaturen damals waren Satire in "schönster" Titanicmanier, dafür wurde gemordet. Das kann es doch nicht sein.
Das war jetzt keine Kritik an Deiner Sichtweise, sondern an den Typen, die so einen Mist verzapfen! Mittlerweile sollte doch jeder wissen, daß so ein Thema brisant ist und sehr sensibel damit umgegangen werden muß! Das hat für mich auch nichts mit Satire zutun!
Sensibel gerne. Dann aber bitteschön auch mit Christen, Juden, Homosexuellen, Ostfriesen, Frauen und über wen noch so gerne Spässchen gemacht werden. Ich weigere mich einfach zu akzeptieren, daß diese Minderheit sich mit Gewalt eine Sonderbehandlung verschafft.
Btw. Eben lief bei n-tv im Ticker, daß ein Verbund der liberaleren Muslime dagegen ausgesprochen hat das video zu verbieten.
Ich glaube, Du verstehst da was nicht ganz richtig! Das hat doch nichts damit zutun, daß sich die Islamisten mit Gewalt eine Sonderbehandlung verschaffen, sondern mit Unwissenheit und Ungebildet sein und das Religion dort einen vollkommen anderen Status hat, als bei uns! Ich finde einfach, daß man solche Aktionen auch unterlassen kann, weil man einfach wissen muß, wie diese Menschen darauf reagieren!
Du glaubst wirklich dass die Unwissenden und Ungebildeten auch nur eine Minute dieses Films gesehen, geschweige denn verstanden (weil englisch) haben ? Diejenigen, die den Film gesehen und den Mob auf die Strasse geschickt haben halte ich sehr wohl für gebildet und ob die diese Demonstrationen und Selbstmordattentate aus gekränktem Religionsempfinden inszenieren darf wohl bezweifelt werden.
Und natürlich kann man das unterlassen, ich käme nie auf die Idee jemandes Religion auf so widerwärtige Art zu verhöhnen.
Was ich eigentlich nur sagen wollte, man muß den Mob ja auch nicht noch "füttern"! Für mich haben diese "Videomacher" nicht mehr im Schädel, als diejenigen, die sich aus Fanatismus heraus, sich und andere (Unschuldige) in die Luft jagen! Denn Mord ist doch wohl auch im Koran strengstens verboten!
Natürlich muß man den Mob nicht füttern und natürlich ist dieser Vollidiot nicht besser, da sind wir doch völlig d´accord, aber das ist eben meine Frage. Wo hört das auf, was darf gezeigt oder gemacht werden ohne dass irgendwelche Radikale den Mob damit mobilisieren können ? Müssen wir uns alle jetzt einen Maulkorb verpassen um nur keinen Anlass zu bieten den Radikale ausnutzen können ?
Da sage ich halt ganz klar nein. Du magst das anders sehen, ist auch o.k. Aber ich will mir von niemandem den Mund verbieten lassen.
Verraeter schrieb: Btw gabs beim Leben des Brian auch so eine riesen Empörung?
Naja, gab schon ziemlich heftiges aus dem Vatikan. Allerdings wurden weder deutsche Botschaften gestürmt, noch haben sich irgendwelche Priester als Selbstmordattentäter betätigt
and16 schrieb: Mal ein Frage: Muss in Politik eine Hausarbeit schreiben zu dem Thema Arabischer Frühling. Soll aber Stellung beziehen ob es eine Spätfolge des Kolonialismus ist. Jemand eine Idee? Wäre euch echt dankbar. Bin schon am verzweifeln
Der Zusammenhang besteht imho einfach darin, dass durch die Kolonisierung keinerlei autonome politische Entwicklung erfolgt ist. So was wie gewachsene politische Strukturen (wenn auch nicht unbedingt westlich geprägte) gab es nie wirklich. Die politische Emanzipation der dort lebenden Völker ist also gerade erst im Anfangsstadium (verglichen mit westlichen Standards).
Zum zweiten hat die Kolonialzeit massgeblich dafür gesorgt, dass Ländergrenzen nicht nach kulturellen Aspekten (z.B. Stammes/Religionszugehörigekeit) gezogen wurden, sondern durch rein geographische Faktoren. Dadurch ist die Identifikation der Bevölkerung mit dem Staat oft eine andere.
Zusätzlich wurden von den Kolonialherren oft bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt behandelt oder hatten spezifische Funktionen innerhalb der Kolonie inne. Dies wirkt sich natürlich auch auf das postkoloniale Verhältnis zwischen Bevölkerungs/Religionsgruppen aus.
Zu guter letzt hat auch der kalte Krieg in der postkolonialen Zeit dafür gesorgt, dass die beiden Grossmächte sich für Marionettenregime stark gemacht haben und diese oft diktatorischen Regime gegen die Bevölkerungsmehrheit unterstützt haben.
Hoffe, dass sind ein paar nützliche Ansätze, denen du nachgehen kannst. Sag bitte Bescheid, was für eine Note ich bekommen hab
Ich bin jetzt kein Nordafrika-Kenner, aber waren die Grenzziehungen nicht weiter östlich, nach Zerschlagung des Osmanischen Reiches? Und, bei aller Liebe, 60 Jahre nach der Kolonialzeit kann ich das alles nicht mehr nachvollziehen. Demnach müssten in rund 40 Jahre die baltischen Staaten und andere ehemaligen Sowjetprovinzen austicken, weil dort die politische Emanzipation erst stattfindet. Oder Hong Kong?
Ich habe übrigens bewusst Iran und Afghanistan genannt. Iran war nie eine Kolonie und da wurde auch schon die US Botschaft gestürmt und werden Kopfgelder ausgelobt... Die Mudschaheddin war in Afghanistan vor den Sowjets da. Also ich sehe - wie gesagt - keinen konkreten Zusammenhang.
Mit den Marionetten-Staaten zwischen den Blöcken im kalten Krieg pflichte ich Dir allerdings bei. Hier wurden Despoten installiert und finanziert.
and16 schrieb: Mal ein Frage: Muss in Politik eine Hausarbeit schreiben zu dem Thema Arabischer Frühling. Soll aber Stellung beziehen ob es eine Spätfolge des Kolonialismus ist. Jemand eine Idee? Wäre euch echt dankbar. Bin schon am verzweifeln
Der Zusammenhang besteht imho einfach darin, dass durch die Kolonisierung keinerlei autonome politische Entwicklung erfolgt ist. So was wie gewachsene politische Strukturen (wenn auch nicht unbedingt westlich geprägte) gab es nie wirklich. Die politische Emanzipation der dort lebenden Völker ist also gerade erst im Anfangsstadium (verglichen mit westlichen Standards).
Zum zweiten hat die Kolonialzeit massgeblich dafür gesorgt, dass Ländergrenzen nicht nach kulturellen Aspekten (z.B. Stammes/Religionszugehörigekeit) gezogen wurden, sondern durch rein geographische Faktoren. Dadurch ist die Identifikation der Bevölkerung mit dem Staat oft eine andere.
Zusätzlich wurden von den Kolonialherren oft bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt behandelt oder hatten spezifische Funktionen innerhalb der Kolonie inne. Dies wirkt sich natürlich auch auf das postkoloniale Verhältnis zwischen Bevölkerungs/Religionsgruppen aus.
Zu guter letzt hat auch der kalte Krieg in der postkolonialen Zeit dafür gesorgt, dass die beiden Grossmächte sich für Marionettenregime stark gemacht haben und diese oft diktatorischen Regime gegen die Bevölkerungsmehrheit unterstützt haben.
Hoffe, dass sind ein paar nützliche Ansätze, denen du nachgehen kannst. Sag bitte Bescheid, was für eine Note ich bekommen hab
Ich bin jetzt kein Nordafrika-Kenner, aber waren die Grenzziehungen nicht weiter östlich, nach Zerschlagung des Osmanischen Reiches? Und, bei aller Liebe, 60 Jahre nach der Kolonialzeit kann ich das alles nicht mehr nachvollziehen. Demnach müssten in rund 40 Jahre die baltischen Staaten und andere ehemaligen Sowjetprovinzen austicken, weil dort die politische Emanzipation erst stattfindet. Oder Hong Kong?
Ich habe übrigens bewusst Iran und Afghanistan genannt. Iran war nie eine Kolonie und da wurde auch schon die US Botschaft gestürmt und werden Kopfgelder ausgelobt... Die Mudschaheddin war in Afghanistan vor den Sowjets da. Also ich sehe - wie gesagt - keinen konkreten Zusammenhang.
Mit den Marionetten-Staaten zwischen den Blöcken im kalten Krieg pflichte ich Dir allerdings bei. Hier wurden Despoten installiert und finanziert.
60 Jahre nach der Kolonialzeit? Die meisten Länder wurden kurz vor oder während der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts kolonialisiert. Da sind 60 Jahre (die hauptsächlich während dem kalten Krieg stattgefunden haben) nicht so übermässig viel. Die baltischen Staaten sind doch kulturell völlig anders positioniert.
Also Algerien, Libyen gab es vor Kolonialzeit nicht. Von daher auch die "willkürlichen" Grenzziehungen.
Bzgl Iran/Afghanistan: Ich behaupte nicht, dass alle Probleme easy auf Kolonien zurückzuführen sind. Vielmehr fehlt eine Aera vergleichbar der westlichen "Aufklärung" in der gesamten Region. Nichtsdestotrotz halte ich die Kolonialzeit für eine wichtige Hemmung in der eigenständigen Entwicklung vieler der dort lebenden Völker. Und zwar ohne zu behaupten, dass ohne Kolonien und westliche Hegemonie unbedingt alles besser wäre. Man weiss es einfach nicht, da man die Welt nicht beliebig oft wiederholen kann.
Was treibt diesen Mann nur um und an?
Wieso giesst er weiteres Öl ins Feuer?
Der ganze Artikel
Jesses Kann es sein, daß bei dem auch ein paar Rädchen nicht mehr so ganz synchron laufen ?
Paranoide Schizophrenie?
Vielleicht sollte man sich erstmal alles durchlesen, bevor man urteilt (nicht persönlich gemeint @Taunusabbel):
Augsteins Artikel
Broders Replik
In meinen Augen ist der Augstein Artikel grober Mist, die Broder-Replik stark überzogen und der FR-Artikel sehr tendenziös.
@reggaetyp: Wo gießt Broder denn Öl in's Feuer?
1. Er lügt.
2. Er beleidigt Augstein
3. Er fordert Reaktionen
Im übrigen hab ich selbstredend beide Artikel gelesen.
1. Wo lügt Broder denn?
2. + 3. Und das siehst Du als Öl in's Feuer gießen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen ob des Filmchens? Mit Verlaub, aber selbst dem abgefucktesten Aufhetzer im letzten Kuhkaff (such Dir aus ob im Nahen Osten oder den USA) dürften Broder und Augstein scheißegal sein.
Gute Frage. Persien war nie eine Kolonie. Afghanistan hat jeder aufs Maul bekommen (bis auf Alexander der Große), der das Land besetzen wollte. Selbst die Rote Armee ist nach 10 Jahren wieder raus. In Nordafrika sind die Engländer aus Ägypten und die Franzosen aus Tunesien halbwegs gesittet raus, während sich die selben Franzosen in Algerien aufgeführt haben wie die Wehrmacht im Russland-Feldzug. Aus Algerien hört man aber derzeit recht wenig (bin aber auch kein Nordafrika-Experte).
Lange Rede kurzer Sinn, 60 Jahre nach Ende der Kolonialzeit (zumindest überwiegend) kann ich persönlich keinen kausalen Zusammenhang erkennen...
Der Zusammenhang besteht imho einfach darin, dass durch die Kolonisierung keinerlei autonome politische Entwicklung erfolgt ist. So was wie gewachsene politische Strukturen (wenn auch nicht unbedingt westlich geprägte) gab es nie wirklich. Die politische Emanzipation der dort lebenden Völker ist also gerade erst im Anfangsstadium (verglichen mit westlichen Standards).
Zum zweiten hat die Kolonialzeit massgeblich dafür gesorgt, dass Ländergrenzen nicht nach kulturellen Aspekten (z.B. Stammes/Religionszugehörigekeit) gezogen wurden, sondern durch rein geographische Faktoren. Dadurch ist die Identifikation der Bevölkerung mit dem Staat oft eine andere.
Zusätzlich wurden von den Kolonialherren oft bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt behandelt oder hatten spezifische Funktionen innerhalb der Kolonie inne. Dies wirkt sich natürlich auch auf das postkoloniale Verhältnis zwischen Bevölkerungs/Religionsgruppen aus.
Zu guter letzt hat auch der kalte Krieg in der postkolonialen Zeit dafür gesorgt, dass die beiden Grossmächte sich für Marionettenregime stark gemacht haben und diese oft diktatorischen Regime gegen die Bevölkerungsmehrheit unterstützt haben.
Hoffe, dass sind ein paar nützliche Ansätze, denen du nachgehen kannst. Sag bitte Bescheid, was für eine Note ich bekommen hab
Was ich eigentlich nur sagen wollte, man muß den Mob ja auch nicht noch "füttern"! Für mich haben diese "Videomacher" nicht mehr im Schädel, als diejenigen, die sich aus Fanatismus heraus, sich und andere (Unschuldige) in die Luft jagen! Denn Mord ist doch wohl auch im Koran strengstens verboten!
Gerade der Abschnitt(USA/Israel) den Broder aus dem Kommentar von Augstein kritisiert empfinde ich z.B in keinster Weise als groben Mist.
Ich bin ein einfacher, klar denkender und politisch interessierte Mensch.
Als gebürtiger Ami interessiert mich selbstverständlich die politische Situation und der bestehende Wahlkampf in den USA.
Schon im Juli diesen Jahres habe ich in Gedanken Bauchschmerzen bekommen sollten die Amis ernsthaft den Mitt Romney zu Präsidenten wählen.
Was der damals schon raus gehauen hat, Obama wegen zu viel Dialog mit der restlichen Weltgemeinschaft kritisierte und ankündigte "das er hart durchgreifen" will, da schrillten alle Alarmglocken bei mir.
"Ein amerikanisches Jahrhundert"
Romney will hart durchgreifen
http://www.n-tv.de/politik/US-Wahl/Romney-will-hart-durchgreifen-article6806641.html
Der Gedankengang von Augststein
Kann man sich vorstellen, dass der kriminelle Kopte, der sich das vermutlich im Gefängnis ausdachte und seine Crew ohne ihr Wissen dafür missbrauchte, in anderem als im eigenen Auftrag handelte?
Ja, ich kann mir das vorstellen.
Christliche Fundamentalisten sind ja gerade bei den Republikanern zu genüge anzutreffen.
Weiter schreibt er:
Zumindest traut man den Fundamentalisten im Lager der US-Republikanern und in der israelischen Regierung zu, die unerwartete Schützenhilfe politisch auszunutzen - was sie auch tun.
Da stimme ich ihm voll zu.
Es ist eigentlich die letzte Chance von Mitt Romney noch zum Präsidenten gewählt zu werden.
Richtig schöne Unruhen überall auf der Welt, tote US- Bürger und Obama vorwerfen( hat er übrigens schon getan), er kann seine Landsleute nicht beschützen.
Und das die Republikaner sollte Mitt Romney gewählt werden, gemeinsam mit Israel wieder eine härtere Gangart statt Dialog im Nahen Osten einlegen wollen, haben sie ja schon angekündigt.
Ich empfinde wie schon gesagt die Aussagen von Augstein nicht als groben Mist und schon gar nicht als antisemitisch.
Es gab mal eine Zeit wo ich den Broder sehr geschätzt und gemocht habe. Hier aber kann ich nur den Kopf schütteln.
1. Augstein lege angeblich nahe, die israelische Regierung habe in Zusammenarbeit mit US-Republikanern „die Sache auf den Weg gebracht“, schreibt Broder. „Das ist ein klassisches antisemitisches Argumentationsmuster, das Augstein bei den Alt- und Neonazis abgekupfert hat.“
2. Bedarf keiner weiteren Erklärung.
3. Nicht dort. Er befeuert die Auseinandersetzung in Deutschland. Hier.
Seniles Aufmerksamkeitsdefizit. Anders kriegt der keinen mehr hoch.
Natürlich muß man den Mob nicht füttern und natürlich ist dieser Vollidiot nicht besser, da sind wir doch völlig d´accord, aber das ist eben meine Frage. Wo hört das auf, was darf gezeigt oder gemacht werden ohne dass irgendwelche Radikale den Mob damit mobilisieren können ?
Müssen wir uns alle jetzt einen Maulkorb verpassen um nur keinen Anlass zu bieten den Radikale ausnutzen können ?
Da sage ich halt ganz klar nein.
Du magst das anders sehen, ist auch o.k. Aber ich will mir von niemandem den Mund verbieten lassen.
Naja, gab schon ziemlich heftiges aus dem Vatikan. Allerdings wurden weder deutsche Botschaften gestürmt, noch haben sich irgendwelche Priester als Selbstmordattentäter betätigt
Das wird noch eine interessante Woche.....
Ich bin jetzt kein Nordafrika-Kenner, aber waren die Grenzziehungen nicht weiter östlich, nach Zerschlagung des Osmanischen Reiches? Und, bei aller Liebe, 60 Jahre nach der Kolonialzeit kann ich das alles nicht mehr nachvollziehen. Demnach müssten in rund 40 Jahre die baltischen Staaten und andere ehemaligen Sowjetprovinzen austicken, weil dort die politische Emanzipation erst stattfindet. Oder Hong Kong?
Ich habe übrigens bewusst Iran und Afghanistan genannt. Iran war nie eine Kolonie und da wurde auch schon die US Botschaft gestürmt und werden Kopfgelder ausgelobt... Die Mudschaheddin war in Afghanistan vor den Sowjets da. Also ich sehe - wie gesagt - keinen konkreten Zusammenhang.
Mit den Marionetten-Staaten zwischen den Blöcken im kalten Krieg pflichte ich Dir allerdings bei. Hier wurden Despoten installiert und finanziert.
60 Jahre nach der Kolonialzeit? Die meisten Länder wurden kurz vor oder während der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts kolonialisiert. Da sind 60 Jahre (die hauptsächlich während dem kalten Krieg stattgefunden haben) nicht so übermässig viel. Die baltischen Staaten sind doch kulturell völlig anders positioniert.
Also Algerien, Libyen gab es vor Kolonialzeit nicht. Von daher auch die "willkürlichen" Grenzziehungen.
Bzgl Iran/Afghanistan: Ich behaupte nicht, dass alle Probleme easy auf Kolonien zurückzuführen sind. Vielmehr fehlt eine Aera vergleichbar der westlichen "Aufklärung" in der gesamten Region. Nichtsdestotrotz halte ich die Kolonialzeit für eine wichtige Hemmung in der eigenständigen Entwicklung vieler der dort lebenden Völker. Und zwar ohne zu behaupten, dass ohne Kolonien und westliche Hegemonie unbedingt alles besser wäre. Man weiss es einfach nicht, da man die Welt nicht beliebig oft wiederholen kann.