leider sind diese schäbigen mechanismen nur zu sehr vorhersehbar: russland lehnt einmischung in innere angelegenheiten von birma ab; china sperrt sich gegen verurteilung birmas im weltsicherherheitsrat; usa verschärfen die sanktionen gegen birma und treffen damit die bevölkerung; frankreich warnt vor investitionen in birma; und alle scharren mit den hufen und schielen aufs erdgas. wie schon gesagt: mit machvollkommenen generälen dealt sich's viel easier als mit parlametarischen demokratien. dieser gedanke dürfte zumindest bei einigen der oben genannten im hinterkopf nisten.
Als Asienfreund (meist Sri Lanka) steht Myanmar ganz oben auf meiner Liste der noch zu bereisenden Länder. Bleibt zu hoffen, dass die augenblicklichen Ereignisse ein gutes Ende für die Bevölkerung finden. Je weniger die Weltöffentlichkeit jetzt die Augen verschliesst und je mehr auf China (!!) eingewirkt wird, desto grösser die Chancen dazu.
Wo triebst Du Dich da rum??? Ich mach seit einiger Zeit jährlich eine Ayurvedakur auf (in) Sri Lanka.
Auch hier gäbe es so viel über die oekonomischen Verhältnisse zu erzählen.
Sri Lanka ist mM nach eines der deutschfreundlichsten Länder überhaupt!
Bin immer in Ahangama/Habaraduwa. Zwischen Galle und Weligama. Fast ein Dutzend mal mittlerweile.
Jedenfalls beides wohl wunderschöne Länder, in denen die Bevölkerung so ihre Probleme hat...
igorpamic schrieb: Und in 2 Wochen interessiert sich kein Schwein mehr dafür . Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...
Wer hat sich denn vor 2 Wochen HIER im Forum für interessiert??? Eben, keine Sau!
Zur Frage, ob man mit einer "organisierten" Reise das Regime unterstützt: Wo soll der Unterschied sein?
"Zwischen Pauschal- und Individualtourismus differenziert Heinz Fuchs, Leiter von Tourism Watch im Evangelischen Entwicklungsdienst. "Jeder muss selber entscheiden, ob er nach Burma reisen möchte", sagt Fuchs. Doch er empfehle, keine Reisen mit Reiseveranstaltern zu unternehmen. Die könnten kaum vermeiden, mit Organisationen der Militärregierung zusammenzuarbeiten. Zumindest sollte jeder Tourist sich sehr genau beim Veranstalter erkundigen, wie bewusst und mit wem dieser seine Reisen plane. Aber "Menschen mit einer gewissen Empathie, die in Eigenregie mit offenen Augen unterwegs sind, sollten reisen", sagt Fuchs. "Sie müssen sich nur über ihr eigenes Risiko und über das Risiko für diejenigen, mit denen sie Kontakt haben, bewusst sein."
Aung San Suu Kyi selbst fordert dazu auf, das Militärregime nicht durch Reisen zu unterstützen, v.a. nicht durch organisierte Reisen, deren Organisation nur in Zusammenarbeit mit dem Unrechtsregime möglich ist.
adlerkadabra schrieb: Aung San Suu Kyi selbst fordert dazu auf, das Militärregime nicht durch Reisen zu unterstützen, v.a. nicht durch organisierte Reisen, deren Organisation nur in Zusammenarbeit mit dem Unrechtsregime möglich ist.
Egal, ob organisiert oder als Individualtouri, immer wird die Regierung daran verdienen. Beim Ind. kassiert der Staat zumindest durch den verordneten Zwangsumtausch. Ähnliche Regularien wie in der DDR. Es ist sicher schwer zu sagen, ob man überhaupt soll oder nicht. Wenn gar keiner mehr einreist, ist die Bevölkerung gänzlich abgeschnitten von der Welt. Hilft auch nicht weiter. Die Landbevölkerung ist schon mal froh, auch andere Weltanschauungen kennenzulernen.
adlerkadabra schrieb: wie schon gesagt: mit machvollkommenen generälen dealt sich's viel easier als mit parlametarischen demokratien. dieser gedanke dürfte zumindest bei einigen der oben genannten im hinterkopf nisten.
adlerkadabra schrieb: Aung San Suu Kyi selbst fordert dazu auf, das Militärregime nicht durch Reisen zu unterstützen, v.a. nicht durch organisierte Reisen, deren Organisation nur in Zusammenarbeit mit dem Unrechtsregime möglich ist.
adlerkadabra schrieb: wie schon gesagt: mit machvollkommenen generälen dealt sich's viel easier als mit parlametarischen demokratien. dieser gedanke dürfte zumindest bei einigen der oben genannten im hinterkopf nisten.
Wasn das fürne Idee? Was unterstellst du da?
Damit stelle ich fest, dass
die USA zu einer Zeit, als sie durchaus im Irak Saddam Husseins auf demokratische Entwicklungen hätten hinwirken können, es statt dessen vorzogen, aus machtpolitischen Gründen den Diktator bis an die Zähne aufzurüsten. Auch hätte die Großmacht bereits während der 70er, 80er bis Ende der 90er Jahre ihr demokratisches Herz z.B. für Nigeria entdecken können, das von einigen der blutrünstigsten Militärdiktaturen unserer Zeit geschunden wurde (remember Ken Saro-Wiwa). Taten sie's? Hoppla, gibt ja Erdöl dort, und zwar in rauhen Massen. Im Nigerdelta haben sich unter Schutz und Schirm der korrupten Generäle v.a. us-amerikanische Multis dumm und dämlich verdient. Ach so, stimmt, die haben ja nix mit der Regierung zu tun. Oder vielleicht doch, ein ganz kleines bißchen? Wer finanziert noch mal die aufwändigen Wahlkämpfe daheim?
Aber damit sind sie bekanntlich nicht allein, leider. Frankreich hätte im Verbund der EU schon gewisse alternative diplomatische Möglichkeiten, um einen eher fragwürdigen Machthaber wie Gaddhafi zumindest nicht gerade auf internationalem Parkett hoffähig zu machen und ihm gleich noch einen Atommeiler hinterher zu werfen. Aber, potzblitz, so ein Zufall: auch dort gibt's Erdöl. China, um wieder on topic zu gehen, lebt ganz angenehm mit der burmesischen Militärjunta - man kennt sich halt, man macht Geschäfte, und um den praktischen Korridor zum südostasiatischen Raum wär's doch auch irgendwie schade, oder?
Nochmal: sich ein Land mit all seinen geostrategischen Faktoren und Bodenschätzen, sagen wir mal, geneigt zu machen : das geht mit einem Despoten an dessen Spitze aber sowas von leichter (und letztlich billiger!) als mit einer gefestigten Demokratie. Aber, natürlich: honi soi qui mal y pense .....
adlerkadabra schrieb: wie schon gesagt: mit machvollkommenen generälen dealt sich's viel easier als mit parlametarischen demokratien. dieser gedanke dürfte zumindest bei einigen der oben genannten im hinterkopf nisten.
Wasn das fürne Idee? Was unterstellst du da?
Und hier noch ein Beispiel, wie es sich (trotz Embargo !) mit den burmesischen Generälen prima arrangieren läßt. Und es sind keineswegs nur Chinesen und Inder dort am profitieren. Auch der Bayer-Konzern mischt schön mit, während sich unsere Regierung die Krokodilstränen über die toten Mönche abwischt - und wie !
Vereinigungen von Kleinbauern kündigen Proteste gegen die Aktivitäten des deutschen Bayer-Konzerns in Myanmar an Bayer will in Myanmar eine neue Reissorte einführen, die hohe Erträge verspricht und das Land in der Agrarkonkurrenz gegen Thailand stärken soll. Bauernorganisationen kritisieren, dass der Bayer-Reis nicht fortgepflanzt werden kann; das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Weil das mit den Mitteln von Kleinbauern nicht zu finanzieren ist, rechnen Beobachter nach der Einführung der neuen Reissorte mit Massenbankrotten in ländlichen Gebieten. Wie die indische Bürgerrechtlerin Vandana Shiva berichtet, haben sich in Indien mehr als 150.000 Landwirte das Leben genommen, nachdem sie durch sterilen Hybridreis in den Ruin getrieben wurden. In Myanmar kündigen Aktivisten jetzt Proteste gegen Bayer an. Man dürfe nicht dulden, dass Firmen wie der Leverkusener Konzern über die Existenzgrundlage mittelloser Kleinbauern entscheiden, fordert Vandana Shiva: "Diese Agrochemie- und Biotech-Unternehmen bringen eine Diktatur hervor."
Es ist doch unstrittig, dass meist wirtschaftliche Interessen die Handlungen der Großmächte lenken und leiten. Welche Konsequenzen sollte der Einzelne treffen: Boykott dieser "Unterdrückerstaaten", Boykott der Großmächte, Boykott der Firmen, die sich auf Kosten dieser Unrechtstaaten bereichern? Bringts den unterdrückten Menschen etwas? Darfst du dich dann überhaupt noch ins Ausland begeben? Zumal die Flüge die Umwelt stark belasten. Bleibst also am Besten zu Hause. Aber wehe, du nimmst dann noch ein Aspirin, denn das kommt von Bayer.
Ich, für meinen Teil denke, dass ich mit bescheidenen Mitteln einzelne Menschen durch meine Reisen unterstützen kann, sowohl in Burma, als auch in Laos, Kambotscha oder Sri Lanka. Man kann trefflich über dieses Thema philosophieren, eine Ideallösung, auch für die Handlungen des Einzelnen kann es nicht geben.
niemainz schrieb: Es ist doch unstrittig, dass meist wirtschaftliche Interessen die Handlungen der Großmächte lenken und leiten. Welche Konsequenzen sollte der Einzelne treffen: Boykott dieser "Unterdrückerstaaten", Boykott der Großmächte, Boykott der Firmen, die sich auf Kosten dieser Unrechtstaaten bereichern? Bringts den unterdrückten Menschen etwas? Darfst du dich dann überhaupt noch ins Ausland begeben? Zumal die Flüge die Umwelt stark belasten. Bleibst also am Besten zu Hause. Aber wehe, du nimmst dann noch ein Aspirin, denn das kommt von Bayer.
Ich, für meinen Teil denke, dass ich mit bescheidenen Mitteln einzelne Menschen durch meine Reisen unterstützen kann, sowohl in Burma, als auch in Laos, Kambotscha oder Sri Lanka. Man kann trefflich über dieses Thema philosophieren, eine Ideallösung, auch für die Handlungen des Einzelnen kann es nicht geben.
Diese Fragen kann man sogar noch viel weiter spinnen: Darf man z.B. die Eintracht die noch unterstützen? Schließlich ist Fraport Hauptsponsor (Fluglärm, Umweltverschmutzung, Geschäfte mit z.B. Ägypten und den Philippinen...) und auch die sonstigen Sponsoren sind nicht gerade philantrophische Unternehmen (z.B. der AWD)...
Imho langt es jedoch völlig, wenn jeder bei seinen täglichen Einkäufen ein wenig aufpaßt und z.B. Äpfel aus Hessen und nicht aus Südamerika oder Textilien aus Deutschland und nicht aus Asien kauft.
Aber back to topic: Jetzt schottet die Junta das Land völlig ab:
niemainz schrieb: Es ist doch unstrittig, dass meist wirtschaftliche Interessen die Handlungen der Großmächte lenken und leiten.
Das wäre ja auch mehr als okay. Es geht aber sehr viel weiter. Sagen wir's so: wie oben beispielhaft gezeigt, verleiten wirtschaftliche Interessen Staaten - selbst demokratische - dazu, sehr bewusst das Recht zu brechen, mit korrupten und illegalen Regimen zu kooperieren und dabei die spezifischen Vorteile dieser Zusammenarbeit zumindest billigend in Kauf zu nehmen.
niemainz schrieb: Welche Konsequenzen sollte der Einzelne treffen: Boykott dieser "Unterdrückerstaaten", Boykott der Großmächte, Boykott der Firmen, die sich auf Kosten dieser Unrechtstaaten bereichern? Bringts den unterdrückten Menschen etwas?
Ich als Einzelner kann nur äußerst eingeschränkt Großmächte boykottieren (schade eigentlich). Schon eher Firmen. Und wenn viele das tun, tut's denen u.U. auch richtig weh.
Was konkret das Reisen anbelangt: den goldenen Weg gibt's da wohl kaum. Zu unterschiedlich sind die je gegebenen Situationen. Konkret im Falle Birma darf wohl Aung San Suu Kyi als moralische Autorität ersten Ranges gelten, und sie sagt: jetzt besser nicht reisen. Dieser Aussage gegenüber wäre es unmöglich für mich, Gegenargumente ztu finden.
Das I-net scheint wieder zu laufen. Allerdings wurden auch Lastwagenladungen mit Toten abtransportiert.
Das postive an diesem Blutvergiessen: In Mandalay haben laut u.g. Blog 100000(!!) demonstriert und so wie es aussieht, bereitet sich die Junta auf eine Flucht ins Ausland vor.
China blockiert Verurteilung Burmas
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508185,00.html
Klöster werden vom Militär gestürmt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508141,00.html
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,508091,00.html
Scheint wirklich ein fantastisches Land zu sein - mal abgesehen davon, daß es dort Leute gibt, die auf Kahn stehen...
Bin immer in Ahangama/Habaraduwa. Zwischen Galle und Weligama.
Fast ein Dutzend mal mittlerweile.
Jedenfalls beides wohl wunderschöne Länder, in denen die Bevölkerung so ihre Probleme hat...
...und danach siehts dann so aus
http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php#27-01
Ich darf sagen: eine Sau zumindest.
"Zwischen Pauschal- und Individualtourismus differenziert Heinz Fuchs, Leiter von Tourism Watch im Evangelischen Entwicklungsdienst. "Jeder muss selber entscheiden, ob er nach Burma reisen möchte", sagt Fuchs. Doch er empfehle, keine Reisen mit Reiseveranstaltern zu unternehmen. Die könnten kaum vermeiden, mit Organisationen der Militärregierung zusammenzuarbeiten. Zumindest sollte jeder Tourist sich sehr genau beim Veranstalter erkundigen, wie bewusst und mit wem dieser seine Reisen plane. Aber "Menschen mit einer gewissen Empathie, die in Eigenregie mit offenen Augen unterwegs sind, sollten reisen", sagt Fuchs. "Sie müssen sich nur über ihr eigenes Risiko und über das Risiko für diejenigen, mit denen sie Kontakt haben, bewusst sein."
aus: http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,508091,00.html
Aung San Suu Kyi selbst fordert dazu auf, das Militärregime nicht durch Reisen zu unterstützen, v.a. nicht durch organisierte Reisen, deren Organisation nur in Zusammenarbeit mit dem Unrechtsregime möglich ist.
Egal, ob organisiert oder als Individualtouri, immer wird die Regierung daran verdienen. Beim Ind. kassiert der Staat zumindest durch den verordneten Zwangsumtausch. Ähnliche Regularien wie in der DDR.
Es ist sicher schwer zu sagen, ob man überhaupt soll oder nicht.
Wenn gar keiner mehr einreist, ist die Bevölkerung gänzlich abgeschnitten von der Welt. Hilft auch nicht weiter.
Die Landbevölkerung ist schon mal froh, auch andere Weltanschauungen kennenzulernen.
Wasn das fürne Idee?
Was unterstellst du da?
Hierzu empfehle ich den Bericht: Sollten Sie nach Myanmar(Burma) fahren?
http://www.skr.de/journal/wanderurlaub/16/
Er gibt sicher auch meine Meinung wider
Damit stelle ich fest, dass
die USA zu einer Zeit, als sie durchaus im Irak Saddam Husseins auf demokratische Entwicklungen hätten hinwirken können, es statt dessen vorzogen, aus machtpolitischen Gründen den Diktator bis an die Zähne aufzurüsten. Auch hätte die Großmacht bereits während der 70er, 80er bis Ende der 90er Jahre ihr demokratisches Herz z.B. für Nigeria entdecken können, das von einigen der blutrünstigsten Militärdiktaturen unserer Zeit geschunden wurde (remember Ken Saro-Wiwa). Taten sie's? Hoppla, gibt ja Erdöl dort, und zwar in rauhen Massen. Im Nigerdelta haben sich unter Schutz und Schirm der korrupten Generäle v.a. us-amerikanische Multis dumm und dämlich verdient. Ach so, stimmt, die haben ja nix mit der Regierung zu tun. Oder vielleicht doch, ein ganz kleines bißchen? Wer finanziert noch mal die aufwändigen Wahlkämpfe daheim?
Aber damit sind sie bekanntlich nicht allein, leider. Frankreich hätte im Verbund der EU schon gewisse alternative diplomatische Möglichkeiten, um einen eher fragwürdigen Machthaber wie Gaddhafi zumindest nicht gerade auf internationalem Parkett hoffähig zu machen und ihm gleich noch einen Atommeiler hinterher zu werfen. Aber, potzblitz, so ein Zufall: auch dort gibt's Erdöl. China, um wieder on topic zu gehen, lebt ganz angenehm mit der burmesischen Militärjunta - man kennt sich halt, man macht Geschäfte, und um den praktischen Korridor zum südostasiatischen Raum wär's doch auch irgendwie schade, oder?
Nochmal: sich ein Land mit all seinen geostrategischen Faktoren und Bodenschätzen, sagen wir mal, geneigt zu machen : das geht mit einem Despoten an dessen Spitze aber sowas von leichter (und letztlich billiger!) als mit einer gefestigten Demokratie. Aber, natürlich: honi soi qui mal y pense .....
Und hier noch ein Beispiel, wie es sich (trotz Embargo !) mit den burmesischen Generälen prima arrangieren läßt. Und es sind keineswegs nur Chinesen und Inder dort am profitieren. Auch der Bayer-Konzern mischt schön mit, während sich unsere Regierung die Krokodilstränen über die toten Mönche abwischt - und wie !
Vereinigungen von Kleinbauern kündigen Proteste gegen die Aktivitäten des deutschen Bayer-Konzerns in Myanmar an
Bayer will in Myanmar eine neue Reissorte einführen, die hohe Erträge verspricht und das Land in der Agrarkonkurrenz gegen Thailand stärken soll. Bauernorganisationen kritisieren, dass der Bayer-Reis nicht fortgepflanzt werden kann; das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Weil das mit den Mitteln von Kleinbauern nicht zu finanzieren ist, rechnen Beobachter nach der Einführung der neuen Reissorte mit Massenbankrotten in ländlichen Gebieten. Wie die indische Bürgerrechtlerin Vandana Shiva berichtet, haben sich in Indien mehr als 150.000 Landwirte das Leben genommen, nachdem sie durch sterilen Hybridreis in den Ruin getrieben wurden. In Myanmar kündigen Aktivisten jetzt Proteste gegen Bayer an. Man dürfe nicht dulden, dass Firmen wie der Leverkusener Konzern über die Existenzgrundlage mittelloser Kleinbauern entscheiden, fordert Vandana Shiva: "Diese Agrochemie- und Biotech-Unternehmen bringen eine Diktatur hervor."
http://www.cbgnetwork.org/
Welche Konsequenzen sollte der Einzelne treffen: Boykott dieser "Unterdrückerstaaten", Boykott der Großmächte, Boykott der Firmen, die sich auf Kosten dieser Unrechtstaaten bereichern?
Bringts den unterdrückten Menschen etwas?
Darfst du dich dann überhaupt noch ins Ausland begeben? Zumal die Flüge die Umwelt stark belasten.
Bleibst also am Besten zu Hause. Aber wehe, du nimmst dann noch ein Aspirin, denn das kommt von Bayer.
Ich, für meinen Teil denke, dass ich mit bescheidenen Mitteln einzelne Menschen durch meine Reisen unterstützen kann, sowohl in Burma, als auch in Laos, Kambotscha oder Sri Lanka.
Man kann trefflich über dieses Thema philosophieren, eine Ideallösung, auch für die Handlungen des Einzelnen kann es nicht geben.
Diese Fragen kann man sogar noch viel weiter spinnen: Darf man z.B. die Eintracht die noch unterstützen? Schließlich ist Fraport Hauptsponsor (Fluglärm, Umweltverschmutzung, Geschäfte mit z.B. Ägypten und den Philippinen...) und auch die sonstigen Sponsoren sind nicht gerade philantrophische Unternehmen (z.B. der AWD)...
Imho langt es jedoch völlig, wenn jeder bei seinen täglichen Einkäufen ein wenig aufpaßt und z.B. Äpfel aus Hessen und nicht aus Südamerika oder Textilien aus Deutschland und nicht aus Asien kauft.
Aber back to topic: Jetzt schottet die Junta das Land völlig ab:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508395,00.html
Entscheidend wird sein, die Armee hinter sich zu bringen, wenn die sich den Befehlen widersetzt, gibt es eine Chance. :neutral-face
Das wäre ja auch mehr als okay. Es geht aber sehr viel weiter. Sagen wir's so: wie oben beispielhaft gezeigt, verleiten wirtschaftliche Interessen Staaten - selbst demokratische - dazu, sehr bewusst das Recht zu brechen, mit korrupten und illegalen Regimen zu kooperieren und dabei die spezifischen Vorteile dieser Zusammenarbeit zumindest billigend in Kauf zu nehmen.
Ich als Einzelner kann nur äußerst eingeschränkt Großmächte boykottieren (schade eigentlich). Schon eher Firmen. Und wenn viele das tun, tut's denen u.U. auch richtig weh.
Was konkret das Reisen anbelangt: den goldenen Weg gibt's da wohl kaum. Zu unterschiedlich sind die je gegebenen Situationen. Konkret im Falle Birma darf wohl Aung San Suu Kyi als moralische Autorität ersten Ranges gelten, und sie sagt: jetzt besser nicht reisen. Dieser Aussage gegenüber wäre es unmöglich für mich, Gegenargumente ztu finden.
Klöster werden isoliert, die Internetanbindung des Landes gekappt, ein japanischer Fotograf scheint regelrecht von einem Soldaten exekutiert worden zu sein: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508477,00.html
Allerdings wurden auch Lastwagenladungen mit Toten abtransportiert.
Das postive an diesem Blutvergiessen:
In Mandalay haben laut u.g. Blog 100000(!!) demonstriert und so wie es aussieht, bereitet sich die Junta auf eine Flucht ins Ausland vor.
http://burmamyanmargenocide.blogspot.com/
Aber da sie mit sofortiger Exekution rechnen müssen...
Nach wie vor, glaube ich an ein gutes Ende mit der Befreiung des Landes.