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Nochmal zur Klimakatastrophe

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Xaver08 schrieb:

es ist mir einfach zu frueh, um beurteilen zu koennen, dass das alles glatt gelaufen ist und nur eine unterschaetzung des extremsfalles ist.

Xaver, das behauptet auch niemand. Vieles spricht sogar dafür, dass man es wesentlich besser hätte machen können.

Mir missfällt lediglich, dass man das Grundthema vollkommen verdrängt, indem man hier einen Nebenkriegsschauplatz aufmacht. Und dabei so tut, als wäre man wissentlich im Stich gelassen worden. Ich mag es auch grundsätzlich nicht, dass oftmals die erste Reaktion auf irgendwelche Krisen die Suche nach den "Schuldigen" ist. Ob Abstieg aus der Bundesliga, unregistrierte Flüchtlinge, ein Amok laufender Somalier oder eine Naturkatastrophe - irgendeiner muss immer seinen Kopf hinhalten. Dann gibt man Ruhe.

Die wahren Gründe für die Krisen treten dann beiseite. Zum Beispiel der Grund, dass nun mal zwei Vereine aus der Bundesliga absteigen müssen. Selbst wenn niemand einen Fehler gemacht hat.

Man könnte auch ganz nüchtern konstatieren, dass der Katastrophenschutz noch viel Luft nach oben hat, dass man dieses Problem schnell angehen, sich aber vor allem umgehend um die eigentlichen Ursachen des Unglücks kümmern werde. Punkt.
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Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65

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Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65

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Motoguzzi999 schrieb:

Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65


Das ganze lässt sich halt wegen des Datenschutzes schwer umsetzen. Da liegt doch im Grunde das Problem.
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Motoguzzi999 schrieb:

Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65


Das ganze lässt sich halt wegen des Datenschutzes schwer umsetzen. Da liegt doch im Grunde das Problem.
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Du wirst lachen, "Aber der Datenschutz!" ist keineswegs die Antwort auf alle Fragen.

Aber erklär doch mal, welche datenschutzrechtlichen Aspekte Du hier als kritisch ansiehst.
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Du wirst lachen, "Aber der Datenschutz!" ist keineswegs die Antwort auf alle Fragen.

Aber erklär doch mal, welche datenschutzrechtlichen Aspekte Du hier als kritisch ansiehst.
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Misanthrop schrieb:

Du wirst lachen, "Aber der Datenschutz!" ist keineswegs die Antwort auf alle Fragen.

Aber erklär doch mal, welche datenschutzrechtlichen Aspekte Du hier als kritisch ansiehst.


Zugriff ohne Erlaubnis auf dein Gerät z.B. Mag lächerlich klingen, aber ohne Zustimmung geht das legal nicht. Es gibt da genug Freaks die bei sowas vor Gericht gehen. Und da der Staat doch gerne sowas Wasserfest haben will wird das ewig dauern und am Ende verworfen.
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Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65

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Motoguzzi999 schrieb:

Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65

Das kann ein sehr effizientes Mittel sein.
Dennoch frage ich mich, inwiefern eine solche Alarmierung wirklich Leben gerettet hätte. Es ist doch tatsächlich so, dass sich niemand vorstellen konnte, dass man im eigenen Haus nicht mehr sicher ist.

Kaum jemand hätte die betroffenen Orte verlassen, selbst wenn es drastische Warnungen gegeben hätte. Inwiefern die Tragweite vorhersehbar war und ob mit den bekannten Fakten Evakuierungen hätten durchgeführt werden können, wurde hier ja bereits die letzten Tage fundiert diskutiert.

Aus meiner Sicht müssen jetzt breit angelegte Untersuchungen erfolgen. Es muss herausgearbeitet werden, warum und wie es zu der Katastrophe kommen konnte und welche Maßnahmen zur Verhinderung notwendig und möglich gewesen wären. Dann muss analysiert werden, inwiefern und mit welchem Vorlauf eine Vorhersage der Geschehnisse hätte erfolgen können.
Auf Basis dieser Erkenntnisse gilt es Notfallpläne für zukünftige Szenarien zu erstellen.
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Misanthrop schrieb:

Du wirst lachen, "Aber der Datenschutz!" ist keineswegs die Antwort auf alle Fragen.

Aber erklär doch mal, welche datenschutzrechtlichen Aspekte Du hier als kritisch ansiehst.


Zugriff ohne Erlaubnis auf dein Gerät z.B. Mag lächerlich klingen, aber ohne Zustimmung geht das legal nicht. Es gibt da genug Freaks die bei sowas vor Gericht gehen. Und da der Staat doch gerne sowas Wasserfest haben will wird das ewig dauern und am Ende verworfen.
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planscher08 schrieb:

Misanthrop schrieb:

Du wirst lachen, "Aber der Datenschutz!" ist keineswegs die Antwort auf alle Fragen.

Aber erklär doch mal, welche datenschutzrechtlichen Aspekte Du hier als kritisch ansiehst.


Zugriff ohne Erlaubnis auf dein Gerät z.B. Mag lächerlich klingen, aber ohne Zustimmung geht das legal nicht. Es gibt da genug Freaks die bei sowas vor Gericht gehen. Und da der Staat doch gerne sowas Wasserfest haben will wird das ewig dauern und am Ende verworfen.

Cell Broadcast benötigt nicht einmal Rufummern der Empfänger. Das ist ja der Clou an der Sache und sichert die maximale Reichweite. Lies Dir doch das mal bitte durch:

https://www.golem.de/news/hochwasser-in-deutschland-keine-datenschutzbedenken-bei-cell-broadcast-2107-158303.html
Keine Datenschutzbedenken bei Cell Broadcast
>>Ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten sagte demnach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), es gebe keine grundsätzlichen datenschutzrechtlichen Bedenken gegen Cell Broadcast. Und weiter heißt es: "Tatsächlich wäre diese Lösung sogar sehr datenschutzfreundlich, weil sie keine Daten sammelt, sondern nur wie ein Radiosender Informationen verschickt."


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Xaver08 schrieb:

es ist mir einfach zu frueh, um beurteilen zu koennen, dass das alles glatt gelaufen ist und nur eine unterschaetzung des extremsfalles ist.
       


Umgekehrt doch genauso. Während ich hier etwas den Verteidigungsmodus angeworfen habe und Argumente sammele, warum jemand es vllt. nicht so bedrohlich gesehen hat, wie es dann geschehen ist, sammelst Du vermehrt Argumente, die die gegenteilige Richtung ausdrücken. Vllt. liegt am Ende die Wahrheit ja in der Mitte.
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aber da habe ich in fast jedem beitrag dazugeschrieben, so wie ich dazu geschrieben habe, dass es zu frueh ist die politik freizusprechen
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Xaver08 schrieb:

es ist mir einfach zu frueh, um beurteilen zu koennen, dass das alles glatt gelaufen ist und nur eine unterschaetzung des extremsfalles ist.

Xaver, das behauptet auch niemand. Vieles spricht sogar dafür, dass man es wesentlich besser hätte machen können.

Mir missfällt lediglich, dass man das Grundthema vollkommen verdrängt, indem man hier einen Nebenkriegsschauplatz aufmacht. Und dabei so tut, als wäre man wissentlich im Stich gelassen worden. Ich mag es auch grundsätzlich nicht, dass oftmals die erste Reaktion auf irgendwelche Krisen die Suche nach den "Schuldigen" ist. Ob Abstieg aus der Bundesliga, unregistrierte Flüchtlinge, ein Amok laufender Somalier oder eine Naturkatastrophe - irgendeiner muss immer seinen Kopf hinhalten. Dann gibt man Ruhe.

Die wahren Gründe für die Krisen treten dann beiseite. Zum Beispiel der Grund, dass nun mal zwei Vereine aus der Bundesliga absteigen müssen. Selbst wenn niemand einen Fehler gemacht hat.

Man könnte auch ganz nüchtern konstatieren, dass der Katastrophenschutz noch viel Luft nach oben hat, dass man dieses Problem schnell angehen, sich aber vor allem umgehend um die eigentlichen Ursachen des Unglücks kümmern werde. Punkt.
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ich sehe ehrlich gesagt nicht den eindruck, dass in der oeffentlichkeit das thema klimawandel durch diese diskussion zurueckgedraengt wird.

im gegenteil, wir haben aktuell eine sehr intensive diskussion zum thema.

und egal wie man es dreht und wendet, ich finde zwar die einstellung, wir muessen damit leben lernen scheisse, denn es soll ja eigentlich bedeuten, dass wir besser nix unternehmen, sondern uns anpassen, mir ist aber bewusst, dass wir beides machen muessen. deutlich mehr gegen den klimawandel unternehmen und massnahmen ergreifen, dass wir mit den folgen die jetzt bereits zu beobachten sind und die noch in der pipeline sind leben koennen.

dazu kommt, dass z.b. im ahrtal andere sachen dazu kommen, im riffreporter gab es ein sehr lehrreiches interview zum thema der fehler der letzten jahrzehnte, die im ahrtal gemacht wurden:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/hochwasser-ueberschwemmung-ahr-tal-ursachen
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Motoguzzi999 schrieb:

Das finde ich in diesem Zusammenhang interessant. Aber für die einfachen, naheliegender Dinge hat man sich ja hier noch nie so interessiert.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/cell-broadcast-deutschlands-buerokratische-verhoehnung-des-21-jahrhunderts-kolumne-a-6fd98f51-201e-4d43-897a-feed75b18f65

Das kann ein sehr effizientes Mittel sein.
Dennoch frage ich mich, inwiefern eine solche Alarmierung wirklich Leben gerettet hätte. Es ist doch tatsächlich so, dass sich niemand vorstellen konnte, dass man im eigenen Haus nicht mehr sicher ist.

Kaum jemand hätte die betroffenen Orte verlassen, selbst wenn es drastische Warnungen gegeben hätte. Inwiefern die Tragweite vorhersehbar war und ob mit den bekannten Fakten Evakuierungen hätten durchgeführt werden können, wurde hier ja bereits die letzten Tage fundiert diskutiert.

Aus meiner Sicht müssen jetzt breit angelegte Untersuchungen erfolgen. Es muss herausgearbeitet werden, warum und wie es zu der Katastrophe kommen konnte und welche Maßnahmen zur Verhinderung notwendig und möglich gewesen wären. Dann muss analysiert werden, inwiefern und mit welchem Vorlauf eine Vorhersage der Geschehnisse hätte erfolgen können.
Auf Basis dieser Erkenntnisse gilt es Notfallpläne für zukünftige Szenarien zu erstellen.
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evakuierung ist die eine sache, aber es haette ja vielleicht bereits gereicht sich nicht im keller oder im eg aufzuhalten.

ich denke da nur an die einrichtung fuer lernbehinderte wo 12 menschen im eg ertrunken sind oder die tatsache, dass leute im keller schutz gesucht haben.

ein cell broadcast mit dem hinweis von flutwellen und hochgelegene stockwerke aufzusuchen haette doch durchaus helfen koennen.

sicher haette das nicht alles verhindert, natuerlich nicht, aber es haette geholfen.

ich kenne das aus den usa, das ist ein maechtiges instrument, auch wenn es eigenartig ist, wenn im supermarkt auf einmal alle telefone schrill piepsen.
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ich sehe ehrlich gesagt nicht den eindruck, dass in der oeffentlichkeit das thema klimawandel durch diese diskussion zurueckgedraengt wird.

im gegenteil, wir haben aktuell eine sehr intensive diskussion zum thema.

und egal wie man es dreht und wendet, ich finde zwar die einstellung, wir muessen damit leben lernen scheisse, denn es soll ja eigentlich bedeuten, dass wir besser nix unternehmen, sondern uns anpassen, mir ist aber bewusst, dass wir beides machen muessen. deutlich mehr gegen den klimawandel unternehmen und massnahmen ergreifen, dass wir mit den folgen die jetzt bereits zu beobachten sind und die noch in der pipeline sind leben koennen.

dazu kommt, dass z.b. im ahrtal andere sachen dazu kommen, im riffreporter gab es ein sehr lehrreiches interview zum thema der fehler der letzten jahrzehnte, die im ahrtal gemacht wurden:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/hochwasser-ueberschwemmung-ahr-tal-ursachen
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Xaver08 schrieb:

dazu kommt, dass z.b. im ahrtal andere sachen dazu kommen, im riffreporter gab es ein sehr lehrreiches interview zum thema der fehler der letzten jahrzehnte, die im ahrtal gemacht wurden:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/hochwasser-ueberschwemmung-ahr-tal-ursachen

Sehr interessant.
Seit Jahrzehnten lese ich immer wieder von den gravierenden Folgen von Flusslaufbegradigungen, Abholzungen, Monokulturen und exakt allen Fehlern, die auch im Ahrtal gemacht wurden.
Es gibt ja teils wirklich ein Umdenken, aber die Umsetzung (z.B. Renaturierung von Gewässern) scheint mir doch äußerst schleppend zu verlaufen.
Wie viel schöner das nebenbei aussieht, kann man an einigen Stellen an der Nidda im Frankfurter Stadtgebiet beobachten.
Negativer Nebeneffekt: Insbesondere an einer Stelle der Nidda zwischen Rödelheim und Griesheim/Nied toben sich die Massen am Wochenende bei gutem Wetter aus ->völlig überfüllt plus massenhaft Müll...
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evakuierung ist die eine sache, aber es haette ja vielleicht bereits gereicht sich nicht im keller oder im eg aufzuhalten.

ich denke da nur an die einrichtung fuer lernbehinderte wo 12 menschen im eg ertrunken sind oder die tatsache, dass leute im keller schutz gesucht haben.

ein cell broadcast mit dem hinweis von flutwellen und hochgelegene stockwerke aufzusuchen haette doch durchaus helfen koennen.

sicher haette das nicht alles verhindert, natuerlich nicht, aber es haette geholfen.

ich kenne das aus den usa, das ist ein maechtiges instrument, auch wenn es eigenartig ist, wenn im supermarkt auf einmal alle telefone schrill piepsen.
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Xaver08 schrieb:

oder die tatsache, dass leute im keller schutz gesucht haben.



Da muss man aber ehrlich gesagt auch einfach mal sagen, dass die Leute dann den Darwin-Award verdient haben, wenn sie da auch noch Schutz suchen, wenn die Flut kommt.

Die Einrichtung war übrigens m.W. nach nicht für "Lernbehinderte" , das waren gb/schwer, also geistig schwer behinderte Personen, denen zB Orientierungsfähigkeit etc. fehlt. Lernbehinderung ist da nur ein ganz kleiner Aspekt. Und ich kenne einige solcher Einrichtungen bei uns in BaWü und da liegen auch einige nicht weit entfernt von Flüssen. Das hätte auch hier passieren können. Vor allem ist da eben auch nur eine Nachtwache für über 30 Leute verantwortlich gewesen. Ich will nicht wissen, wie diese Nachtwache sich gerade fühlt. Das ist einfach eine Tragödie.

Übrigens wurde in Sinzig noch eindrücklich gewarnt am Tag zuvor, dass es am nächsten Tag mindestens vollgelaufene Keller und eine Rekordflut geben wird. Ich weiß nicht, ob wirklich die Leute die Hinweise und Warnungen überhaupt ernstgenommen hätten. Ging ja bisher immer gut. Das meinte ich ja mit Katastrophengedächtnis / -phantasie. Die nächsten 20-30 Jahre wird beim Thema Starkregen immer der Gedanke an die Ahr etc. da sein und die Leute werden sensibler agieren auf die Berichte und die Warnungen werden auch eindringlicher sein.
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Xaver08 schrieb:

dazu kommt, dass z.b. im ahrtal andere sachen dazu kommen, im riffreporter gab es ein sehr lehrreiches interview zum thema der fehler der letzten jahrzehnte, die im ahrtal gemacht wurden:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/hochwasser-ueberschwemmung-ahr-tal-ursachen

Sehr interessant.
Seit Jahrzehnten lese ich immer wieder von den gravierenden Folgen von Flusslaufbegradigungen, Abholzungen, Monokulturen und exakt allen Fehlern, die auch im Ahrtal gemacht wurden.
Es gibt ja teils wirklich ein Umdenken, aber die Umsetzung (z.B. Renaturierung von Gewässern) scheint mir doch äußerst schleppend zu verlaufen.
Wie viel schöner das nebenbei aussieht, kann man an einigen Stellen an der Nidda im Frankfurter Stadtgebiet beobachten.
Negativer Nebeneffekt: Insbesondere an einer Stelle der Nidda zwischen Rödelheim und Griesheim/Nied toben sich die Massen am Wochenende bei gutem Wetter aus ->völlig überfüllt plus massenhaft Müll...
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reggaetyp schrieb:

Es gibt ja teils wirklich ein Umdenken, aber die Umsetzung (z.B. Renaturierung von Gewässern) scheint mir doch äußerst schleppend zu verlaufen.

Das muss vernünftig geplant werden, dazu braucht man die richtigen Fachleute. Bei der Nidda hat das meines Wissens auch einiges an Planungsarbeit gebraucht um es vernünftig zu machen.
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reggaetyp schrieb:

Es gibt ja teils wirklich ein Umdenken, aber die Umsetzung (z.B. Renaturierung von Gewässern) scheint mir doch äußerst schleppend zu verlaufen.

Das muss vernünftig geplant werden, dazu braucht man die richtigen Fachleute. Bei der Nidda hat das meines Wissens auch einiges an Planungsarbeit gebraucht um es vernünftig zu machen.
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propain schrieb:

reggaetyp schrieb:

Es gibt ja teils wirklich ein Umdenken, aber die Umsetzung (z.B. Renaturierung von Gewässern) scheint mir doch äußerst schleppend zu verlaufen.

Das muss vernünftig geplant werden, dazu braucht man die richtigen Fachleute. Bei der Nidda hat das meines Wissens auch einiges an Planungsarbeit gebraucht um es vernünftig zu machen.

Ja, das stimmt wohl.
Bin aber auch kein Experte auf diesem Gebiet...
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ich sehe ehrlich gesagt nicht den eindruck, dass in der oeffentlichkeit das thema klimawandel durch diese diskussion zurueckgedraengt wird.

im gegenteil, wir haben aktuell eine sehr intensive diskussion zum thema.

und egal wie man es dreht und wendet, ich finde zwar die einstellung, wir muessen damit leben lernen scheisse, denn es soll ja eigentlich bedeuten, dass wir besser nix unternehmen, sondern uns anpassen, mir ist aber bewusst, dass wir beides machen muessen. deutlich mehr gegen den klimawandel unternehmen und massnahmen ergreifen, dass wir mit den folgen die jetzt bereits zu beobachten sind und die noch in der pipeline sind leben koennen.

dazu kommt, dass z.b. im ahrtal andere sachen dazu kommen, im riffreporter gab es ein sehr lehrreiches interview zum thema der fehler der letzten jahrzehnte, die im ahrtal gemacht wurden:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/hochwasser-ueberschwemmung-ahr-tal-ursachen
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Xaver08 schrieb:

und egal wie man es dreht und wendet, ich finde zwar die einstellung, wir muessen damit leben lernen scheisse, denn es soll ja eigentlich bedeuten, dass wir besser nix unternehmen, sondern uns anpassen, mir ist aber bewusst, dass wir beides machen muessen. deutlich mehr gegen den klimawandel unternehmen und massnahmen ergreifen, dass wir mit den folgen die jetzt bereits zu beobachten sind und die noch in der pipeline sind leben koennen.

Vollkommen d'accord. Wenn wir jetzt nicht sofort und drastisch gegensteuern, war die Eifel nur ein kleiner Nieselregen gegen das, was noch kommen wird.
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Xaver08 schrieb:

oder die tatsache, dass leute im keller schutz gesucht haben.



Da muss man aber ehrlich gesagt auch einfach mal sagen, dass die Leute dann den Darwin-Award verdient haben, wenn sie da auch noch Schutz suchen, wenn die Flut kommt.

Die Einrichtung war übrigens m.W. nach nicht für "Lernbehinderte" , das waren gb/schwer, also geistig schwer behinderte Personen, denen zB Orientierungsfähigkeit etc. fehlt. Lernbehinderung ist da nur ein ganz kleiner Aspekt. Und ich kenne einige solcher Einrichtungen bei uns in BaWü und da liegen auch einige nicht weit entfernt von Flüssen. Das hätte auch hier passieren können. Vor allem ist da eben auch nur eine Nachtwache für über 30 Leute verantwortlich gewesen. Ich will nicht wissen, wie diese Nachtwache sich gerade fühlt. Das ist einfach eine Tragödie.

Übrigens wurde in Sinzig noch eindrücklich gewarnt am Tag zuvor, dass es am nächsten Tag mindestens vollgelaufene Keller und eine Rekordflut geben wird. Ich weiß nicht, ob wirklich die Leute die Hinweise und Warnungen überhaupt ernstgenommen hätten. Ging ja bisher immer gut. Das meinte ich ja mit Katastrophengedächtnis / -phantasie. Die nächsten 20-30 Jahre wird beim Thema Starkregen immer der Gedanke an die Ahr etc. da sein und die Leute werden sensibler agieren auf die Berichte und die Warnungen werden auch eindringlicher sein.
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Ich finde das victim-blaming völlig unangemessen.
Warum machst du dir dieses vom unsäglichen Reul verbreitete Narrativ zu eigen, dass nur dazu dient, den Kopf nochmal aus der Schlinge zu ziehen?
https://twitter.com/KnutMue/status/1417441949150326784

Was wir hier vorliegen haben, ist ein eklatantes politisches Versagen!
Der DWD hat Tage vorher gewarnt und die Ergebnisse von EFAS zusammen mit den eigenen Unwetterwarnung an das LANUV geschickt. Die haben diese Warnung (der höchsten Stufe - 50jähriges Ereignis) direkt an die Bezirksregierungen, die Städte und das Umweltministerium als Oberbehörde weitergleitet, Tage vorher!
Wenige haben dann richtig reagiert, so wie Düsseldorf zum Beispiel, wo rechtzeitig evakuiert wurde. Viele haben aber geschlafen, vor allem die Landesregierung, die es nicht für nötig hielt, einen Krisenstab einzurichten, weil ja die Sonne geschienen hat:
https://twitter.com/visevic/status/1416412936747225092

Dabei war jedem Meteorologen, egal ob im DWD oder bei Kachelmann Tage vorher die Dimension der Katastrophe völlig klar und auch vielen Anwohnern!
https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-41739.html
Die Talsperren in NRW laufen voll. Die Unwetter-Warnung müsste laut Lanuv inzwischen in allen Kommunen angekommen sein. Erste Flüsse treten über die Ufer. Die Anwohner, die die genauen Wetterdaten schon kennen, sind besorgt: "Gemeldet sind 160 Liter für unser Gebiet. Unglaublich. Gar nicht auszudenken. Ich hab wirklich große, große Angst."

Man hat diese Menschen im Stich gelassen, es war ja wichtiger Wahlkampf zu machen.

SGE_Werner schrieb:
Ich weiß nicht, ob wirklich die Leute die Hinweise und Warnungen überhaupt ernstgenommen hätten.
Genau, der Zweijährige, den man an der Ahr in einer Baumkrone gefunden hat, der hat die Warnung einfach nicht ernst genommen. Selber schuld, der Depp ...

Und zu deinem Vorwurf an die Meteorologen, nichts zu den zu erwartenden Pegelständen gesagt zu haben:
Das ist nicht deren Aufgabe! Dafür gibt es Hydrologen. Es ist äußerst heikel, wenn Meteorologen hier zu konkret werden und sich in den Aufgabenbereich anderer Behörden einmischen. Ich denke, DWD und Kachelmann sind in den Vorhersagen und Warnungen an die Grenzen des Möglichen gegangen und haben ihren Spielraum vollständig ausgenutzt.
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Ich finde das victim-blaming völlig unangemessen.
Warum machst du dir dieses vom unsäglichen Reul verbreitete Narrativ zu eigen, dass nur dazu dient, den Kopf nochmal aus der Schlinge zu ziehen?
https://twitter.com/KnutMue/status/1417441949150326784

Was wir hier vorliegen haben, ist ein eklatantes politisches Versagen!
Der DWD hat Tage vorher gewarnt und die Ergebnisse von EFAS zusammen mit den eigenen Unwetterwarnung an das LANUV geschickt. Die haben diese Warnung (der höchsten Stufe - 50jähriges Ereignis) direkt an die Bezirksregierungen, die Städte und das Umweltministerium als Oberbehörde weitergleitet, Tage vorher!
Wenige haben dann richtig reagiert, so wie Düsseldorf zum Beispiel, wo rechtzeitig evakuiert wurde. Viele haben aber geschlafen, vor allem die Landesregierung, die es nicht für nötig hielt, einen Krisenstab einzurichten, weil ja die Sonne geschienen hat:
https://twitter.com/visevic/status/1416412936747225092

Dabei war jedem Meteorologen, egal ob im DWD oder bei Kachelmann Tage vorher die Dimension der Katastrophe völlig klar und auch vielen Anwohnern!
https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-41739.html
Die Talsperren in NRW laufen voll. Die Unwetter-Warnung müsste laut Lanuv inzwischen in allen Kommunen angekommen sein. Erste Flüsse treten über die Ufer. Die Anwohner, die die genauen Wetterdaten schon kennen, sind besorgt: "Gemeldet sind 160 Liter für unser Gebiet. Unglaublich. Gar nicht auszudenken. Ich hab wirklich große, große Angst."

Man hat diese Menschen im Stich gelassen, es war ja wichtiger Wahlkampf zu machen.

SGE_Werner schrieb:
Ich weiß nicht, ob wirklich die Leute die Hinweise und Warnungen überhaupt ernstgenommen hätten.
Genau, der Zweijährige, den man an der Ahr in einer Baumkrone gefunden hat, der hat die Warnung einfach nicht ernst genommen. Selber schuld, der Depp ...

Und zu deinem Vorwurf an die Meteorologen, nichts zu den zu erwartenden Pegelständen gesagt zu haben:
Das ist nicht deren Aufgabe! Dafür gibt es Hydrologen. Es ist äußerst heikel, wenn Meteorologen hier zu konkret werden und sich in den Aufgabenbereich anderer Behörden einmischen. Ich denke, DWD und Kachelmann sind in den Vorhersagen und Warnungen an die Grenzen des Möglichen gegangen und haben ihren Spielraum vollständig ausgenutzt.
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LDKler_neu schrieb:

Genau, der Zweijährige, den man an der Ahr in einer Baumkrone gefunden hat, der hat die Warnung einfach nicht ernst genommen. Selber schuld, der Depp ..


Spätestens da habe ich aufgehört. Schade, wenn man gute Einwände an den Mann bringen will und am Ende doch nur sich wie ein Elefant im Porzellanladen aufführt und sie mit einem abartig persönlichen und schlechten Niveau entwertet.

Übrigens gab es in RP auch Tote. Sogar mehr als in NRW.
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LDKler_neu schrieb:

Genau, der Zweijährige, den man an der Ahr in einer Baumkrone gefunden hat, der hat die Warnung einfach nicht ernst genommen. Selber schuld, der Depp ..


Spätestens da habe ich aufgehört. Schade, wenn man gute Einwände an den Mann bringen will und am Ende doch nur sich wie ein Elefant im Porzellanladen aufführt und sie mit einem abartig persönlichen und schlechten Niveau entwertet.

Übrigens gab es in RP auch Tote. Sogar mehr als in NRW.
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Richtig, mir ist aber nicht bekannt, dass RLP eine vergleichbar bösartige und widerwärtige victim-blaming-Kampagne betreiben würde, wie die NRW-CDU-Regierung, nur um vom eigenen Totalversagen abzulenken.

Werner, wenn ich solche Meldungen wie die des Zweijährigen lese und dann solche Aussagen von Reul und Laschet, dann packt mich einfach die Wut. Sorry, dass du als Blitzableiter dienen musstest, dafür möchte ich mich ausdrücklich bei dir entschuldigen!
Nichts zu entschuldigen ist aber das unsägliche Verhalten der NRW-Regierung vor, während und nach der Krise.
Unfassbar, dass die nicht umgehend zurücktreten.
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Angenommen, mir ging es übrigens wirklich nicht ums generelle Victim Blaming, aber es gab und gibt schon Menschen, die sich unglaublich fahrlässig verhalten und auch Warnungen ignoriert haben. Oder in den Keller gehen, während der gerade schnell vollläuft. Das ist eine Facette, warum wir am Ende vllt. 200 statt 100 Todesopfer haben.

Das ändert aber ja nichts an den grundsätzlichen Problemen vor, während und nach der Flut und natürlich kann und darf man jetzt nicht mit einem "Aber die haben auch Mist gebaut" bewusst ablenken. Richtig ist, dass ich bei zB Dreyer immer das Gefühl habe, dass sie Empathie zeigt, während Laschet und seine Regierung sich rauswinden wollen aus der Sache. Ich glaub, Hannelore Kraft hätte da ein ganz anderes Gesicht gezeigt als ihr Nachfolger.
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Und noch was zu Laschets: "Daskonntemanvorherjanichtwissen"

Es war alles genau bekannt! Es gab detaillierte Planungen zum Hochwasserrisiko.
Hier mal ein Beispiel für das abgesoffene Erftstadt-Blessem:
https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/hwrm_nrw_steckbrief_erftstadt.pdf

Diese Planungen plus die Lanuv-Warnungen haben zusammengenommen ganz genau vorhersagen können, was passiert. Man hätte nur 1 und 1 zusammenzählen müssen.
Und dann hätten die Evakuierungspläne greifen müssen, die ebenfalls in den Schubladen gelegen haben.
So gibt es seit 2018 in NRW die s. g. RE Evakuierung:
https://www.drk-lano.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/HelFuehLeit/Download_GF_2_Betreuung/MIK_Rahmenempfehlung_Evakuierungsmassnahmen.pdf

Warum man sich daran nicht gehalten hat, muss aufgeklärt werden!

Ein unfassbares Versagen!

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Und noch was zu Laschets: "Daskonntemanvorherjanichtwissen"

Es war alles genau bekannt! Es gab detaillierte Planungen zum Hochwasserrisiko.
Hier mal ein Beispiel für das abgesoffene Erftstadt-Blessem:
https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/hwrm_nrw_steckbrief_erftstadt.pdf

Diese Planungen plus die Lanuv-Warnungen haben zusammengenommen ganz genau vorhersagen können, was passiert. Man hätte nur 1 und 1 zusammenzählen müssen.
Und dann hätten die Evakuierungspläne greifen müssen, die ebenfalls in den Schubladen gelegen haben.
So gibt es seit 2018 in NRW die s. g. RE Evakuierung:
https://www.drk-lano.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/HelFuehLeit/Download_GF_2_Betreuung/MIK_Rahmenempfehlung_Evakuierungsmassnahmen.pdf

Warum man sich daran nicht gehalten hat, muss aufgeklärt werden!

Ein unfassbares Versagen!

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LDKler_neu schrieb:

Warum man sich daran nicht gehalten hat, muss aufgeklärt werden!


Da haben vermutlich einige gedacht: Es ist bisher noch immer gut gegangen.


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