Ohne meinen Vorredner (oder besser Vorschreiber?) näher zu kennen, muss ich seine Beiträge doch als wenig neutral brandmarken. Konkret: Weder "neokonservativ" noch "neoliberal" sind heute nach gängigem Stand der deutschen Politikwissenschaft anerkannte Fachbegriffe. Neokonservatismus ist in Deutschland vielmehr eine zu vernachlässigende Minderheit, in deren Tradition weder Guttenberg noch irgend ein anderer Politiker in der BRD steht. Die Neocons bilden vielmehr eine Gruppe innerhalb der amerikanischen republikanischen Partei, welche aber Positionen besetzen, die in Deutschland garantiert keine Partei einnimmt. Auch CDU/CSU sind den US-Demokraten viel näher als den Republikanern.
Für Interessierte: Neokonservatismus und amerikanische Außenpolitik Ideen, Krieg und Strategie von Ronald Reagan bis George W. Bush Keller, Patrick Paderborn: Schöningh, 2008
Noch schlimmer ist der Begriff "Neoliberalismus": Diesem fehlt leider jegliche wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz, vielmehr ist er ein politisch linker Kampfbegriff, bei welchem versucht wird, unterbewusst eine sprchliche Assoziation zu anderen NEO-Begriffen zu bilden (also hauptsächlich zu den Neonazis). Wissenschaftlich betrachtet ist er ungfähr soviel wert wie Guttenbergs Dissentation.
Der_Maulwurf schrieb: Noch schlimmer ist der Begriff "Neoliberalismus": Diesem fehlt leider jegliche wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz, vielmehr ist er ein politisch linker Kampfbegriff, bei welchem versucht wird, unterbewusst eine sprchliche Assoziation zu anderen NEO-Begriffen zu bilden (also hauptsächlich zu den Neonazis). Wissenschaftlich betrachtet ist er ungfähr soviel wert wie Guttenbergs Dissentation.
Na, für die fehlende wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz des Begriffes wird aber ganz schön viel darüber wissenschaftlich diskutiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus
Darauf habe ich ja gewartet. 1. Wikipedia ist nun wirklich KEINE anerkannte Quelle im Sinne echter Wissenschaft. Eine überprüfbare Definition im wissenschaftlichen Sinne existiert nicht. 2. Lässt sich selbst aus dem Sammelsurium des Wiki-Artikel erkennen, wie unpräzise dieser Ausdruck doch ist. Ich behaupte ja auch nicht, dass der Begriff nicht existiert, ich wende mich gegen seine Verwendungsweise.
Nur zur Klarstellung: Mir geht es um die scheinwissenschaftliche Methodik, die hier angewendet wird. Zu Guttenbergs Dissertation kritisieren? Kein Problem! User mit ähnlichen Methoden beeinflussen wollen? Für mich (als Politikwissenschaftler) unredlich.
Der_Maulwurf schrieb: Darauf habe ich ja gewartet. 1. Wikipedia ist nun wirklich KEINE anerkannte Quelle im Sinne echter Wissenschaft. Eine überprüfbare Definition im wissenschaftlichen Sinne existiert nicht. 2. Lässt sich selbst aus dem Sammelsurium des Wiki-Artikel erkennen, wie unpräzise dieser Ausdruck doch ist. Ich behaupte ja auch nicht, dass der Begriff nicht existiert, ich wende mich gegen seine Verwendungsweise.
was soll die Begriffs-Haarspalterei? Guttenberg ist sicher ein Rechtskonservativer und geht in eine marktradikale Richtung, die ihn eher der FDP zuzuordnen lassen würde. das geht aber nicht wegen seinem rechtskonservativem Elternhaus.
Dieser Rechtskonservatismuss zeigt in Guttenberg aber nicht seine gewöhnlich angestaubte, hässliche Fratze, sondern kommt in modernem Gewand daher.... Dazu noch ein hauch von Adel für die Royalisten und fertig ist Bild`s Kanzler
Der_Maulwurf schrieb: Ohne meinen Vorredner (oder besser Vorschreiber?) näher zu kennen, muss ich seine Beiträge doch als wenig neutral brandmarken. Konkret: Weder "neokonservativ" noch "neoliberal" sind heute nach gängigem Stand der deutschen Politikwissenschaft anerkannte Fachbegriffe. Neokonservatismus ist in Deutschland vielmehr eine zu vernachlässigende Minderheit, in deren Tradition weder Guttenberg noch irgend ein anderer Politiker in der BRD steht. Die Neocons bilden vielmehr eine Gruppe innerhalb der amerikanischen republikanischen Partei, welche aber Positionen besetzen, die in Deutschland garantiert keine Partei einnimmt. Auch CDU/CSU sind den US-Demokraten viel näher als den Republikanern.
Für Interessierte: Neokonservatismus und amerikanische Außenpolitik Ideen, Krieg und Strategie von Ronald Reagan bis George W. Bush Keller, Patrick Paderborn: Schöningh, 2008
Noch schlimmer ist der Begriff "Neoliberalismus": Diesem fehlt leider jegliche wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz, vielmehr ist er ein politisch linker Kampfbegriff, bei welchem versucht wird, unterbewusst eine sprchliche Assoziation zu anderen NEO-Begriffen zu bilden (also hauptsächlich zu den Neonazis). Wissenschaftlich betrachtet ist er ungfähr soviel wert wie Guttenbergs Dissentation.
Das ist eine falsche und vernebelnde Darstellung Guttenbergs. Es geht nicht um eine Diskussion, ob Neokonservatismus ein zulässiger Begriff ist (eine Verneinung ist in meinen Augen Bullshit, vgl. nur http://de.wikipedia.org/wiki/Neokonservatismus oder http://www.google.de/search?tbm=bks&tbo=1&q=neoconservatism&oq=neoco), sondern um die Umsetzung gewisser politischer Interessen, denen sich Guttenberg als offensichtlicher Exponent einiger amerikanischer Think Tanks zuordnen lässt.
"Bekennende" Neocons gibt es so in Deutschland nicht, Guttenberg ist jedoch mit einigen ihren Wirkorte assoziiert (u.a. dem CFR mit zusätzlichen Interessen sui generis) - wie andere deutsche Politiker auch. Sichtbar z.B. auf der Website des PNAC als Mitunterzeichner eines Briefs, http://www.newamericancentury.org/russia-20040928.htm Aktuell sind sie als direkt handelnde Akteure von der Schaubühne verschwunden, seitens des Brooking-Instituts heisst es jedoch:
Sehr informativ zB auch das Spiegel-Interview von Jutta Ditfurth (zu den Grünen und Özdemir - ebenfalls ein Unterzeichner des PNAC-Briefs:
...Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum - darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten - ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: "Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!" Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt - "gute Freunde" wie Otto Schily und Lukas Beckmann. ... Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg - und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943-2,00.html
Die oben genannte "Kausalität des Südens" ergibt - wie man bei Friederike Beck (http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html) sehr gut nachlesen kann - folgendes:
...Das ungenierte, sorgfältige Heranzüchten von deutschen „Führern“ und „Meinungsmachern“ im Sinne US-amerikanischer neoliberaler und neokonservativer Interessen wäre an sich völlig unproblematisch, wenn es denn von den Medien transparent gemacht und in der Öffentlichkeit diskutiert würde. ... Ein solches Zeitgeistphänomen ist der sog. „Kampf gegen den Internationalen Terrorismus“. Es ist vielleicht das hervorstechendste, aber keineswegs das einzige. Ähnlich wichtige Zeitgeistphänomene, sind z. B. die „Globalisierung“ oder die „Liberalisierung der Weltmärkte“. ... Terminus „War on Terror“ als ein politisches Konzept begriffen, als eine Idee eben, mit der man konkrete politische Ziele erreichen kann. … Aus dem Pool sorgfältig ausgebildeter Nachwuchsdarsteller für die Bühne der (Außen-)Politik entsendet der CFR seine Favoriten immer wieder direkt in die amerikanische Politik. http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html
Leider wollen diese Think Tanks ihre Ziele mit der Öffentlichkeit nicht diskutieren, sondern lieber mit Lügen ("Kampf gegen Terror") operieren. Das ist antidemokratisch und entspricht Zeitaltern, in denen eine informierte Elite unmündige Bürger kontrollierte - ohne Diskussionen z.B. über die Kriegsgründe in Afghanistan (Ressourcenkrieg) zuzulassen, d.h. ohne Alternativen diskutieren zu wollen.
Einige der beteiligten Professoren sind CSU-Funktionäre (der Dekan der Uni Bayreuth, der Zweitgutachter Streinz):
...Wie nah stehen die beteiligten Professoren der CSU?
Der Dekan hieß bei Guttenbergs Promotionszulassung Karl-Georg Loritz. Dem Bericht nach war Loritz in den siebziger Jahren Vorsitzender der Jungen Union in der CSU-Vorstandschaft der bayerischen Kreisstadt Schwandorf; … Zweitgutachter Streinz ist der Partei von Guttenberg ebenfalls sehr verbunden. Für die CSU saß er im Stadtrat in Landshut. Jetzt ist er Vertrauensdozent für die Stipendiaten der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,748189,00.html
Nur zur Klarstellung: Mir geht es um die scheinwissenschaftliche Methodik, die hier angewendet wird. Zu Guttenbergs Dissertation kritisieren? Kein Problem! User mit ähnlichen Methoden beeinflussen wollen? Für mich (als Politikwissenschaftler) unredlich.
Ich würde mich sehr wundern, wenn deine Berufsangabe zuträfe. Allerdings: Manchmal wundert mich gar nichts mehr.
Der_Maulwurf schrieb: Darauf habe ich ja gewartet. 1. Wikipedia ist nun wirklich KEINE anerkannte Quelle im Sinne echter Wissenschaft.
Es gibt echte Wissenschaft und demnach wohl auch unechte Wissenschaft? Man lernt einfach nicht aus.
Eine überprüfbare Definition im wissenschaftlichen Sinne existiert nicht.
Eine Definition ist überprüfbar? In der Politikwissenschaft? Das wäre ja der Tod sämtlicher politologischer Fachliteratur.
2. Lässt sich selbst aus dem Sammelsurium des Wiki-Artikel erkennen, wie unpräzise dieser Ausdruck doch ist.
Und damit dem wissenschaftlichen Diskurs unzugänglich?
Ich behaupte ja auch nicht, dass der Begriff nicht existiert, ich wende mich gegen seine Verwendungsweise.
Tu das. Füll ihn mit (wissenschaftlichem) Leben. Ach, übrigens: Was wäre das denn dann, wenn Du eine andere "Verwendungsweise" propagieren würdest? Doch nicht etwa - im Umkehrschluss - eine weitere "Definition"?
FAZ-nahe Guttenberg Biographie bei der SZ rezensiert.
"Als die Plagiatsaffäre losging, war das Buch längst geschrieben. Demaskiert wird der Verteidigungsminister trotzdem. [...] Erhellend sind die Studien über Guttenberg als Wirtschaftsminister - ein skurriles Kapitel seiner Karriere, denn wenn man den Autoren glauben darf, hatte Guttenberg denkbar wenig Ahnung von seinem Metier. Seine Referenz, im eigenen Familienbetrieb Erfahrung gesammelt zu haben, erweist sich als Windei. Das Familienvermögen verwaltet heute der jüngere Bruder - damit erübrigt sich die deutsche Erbschaftssteuer - in einer österreichischen Stiftung. Renommierte Unionspolitiker raufen sich in dem Kapitel die Haare ob der mit Naivität gepaarten Chuzpe des aufstrebenden Einzelgängers, der schnell die Beliebtheitsrankings dominiert. Der Wirtschaftsminister erscheint wie ein Geck mit aufgeblasener Vita."
Nur zur Klarstellung: Mir geht es um die scheinwissenschaftliche Methodik, die hier angewendet wird. Zu Guttenbergs Dissertation kritisieren? Kein Problem! User mit ähnlichen Methoden beeinflussen wollen? Für mich (als Politikwissenschaftler) unredlich.
Da möchte ich dann doch mal ganz klar Stellung beziehen.
Das Wikipedia keine wissenschaftliche Basis darstellt, steht völlig außer Frage. Ich habe mich auch auf keines der dort dargestellten Argumente bezogen. Wie ich wörtlich schrieb, wollte ich lediglich deutlich machen, dass eine wissenschaftliche Diskussion über den seit den 40er Jahren entwickelten Begriff "Neoliberalismus" existiert. Mich der wissenschaftlichen Unredlichkeit zu zeihen, betrachte ich als Unverschämtheit, die ich mir verbitte.
3zu7 schrieb: So, der Druck wächst und wächst. Er wird nicht mehr lange zu halten sein. Trotz Bild, Kanzlerin und Facebook.
das Lustige ist ja mittlerweile, wenn man parteipolitsich denkt und den Konservativen böses will, muss man hoffen Guttenberg eiert noch ein wenig rum - das schadet mehr als dass es nutzt.. Das weiss wohl mittlerweile auch Merkel, aber sie kann sich jetzt nicht hinstellen und sagen ich hab mich von Bild Umfragen übertölpeln lassen. Sie hat die Wahl zwischen Pest und Cholera ....
Trotzdem amüsierts mich. Hätte er das mal vor ner Woche gemacht und gesagt, er möchte sich auf Bayern konzentrieren, wäre das viel schonender für sein Image gewesen.
Wiebei allem seinem Tun in dieser Sache: Zu spät um das Gesicht auch nur halbwegs zu wahren. Ein selbstverliebter, ahnungsloser Schaumschläger ohne Moral und Tugenden in der Politik weniger. Verbleiben noch...zuviele andere. :neutral-face
Für Interessierte:
Neokonservatismus und amerikanische Außenpolitik
Ideen, Krieg und Strategie von Ronald Reagan bis George W. Bush
Keller, Patrick
Paderborn: Schöningh, 2008
Der amerikanische Neokonservatismus
Entstehung - Ideen - Intentionen
Volkert, Bernd
Berlin: LIT, 2006
Noch schlimmer ist der Begriff "Neoliberalismus": Diesem fehlt leider jegliche wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz, vielmehr ist er ein politisch linker Kampfbegriff, bei welchem versucht wird, unterbewusst eine sprchliche Assoziation zu anderen NEO-Begriffen zu bilden (also hauptsächlich zu den Neonazis). Wissenschaftlich betrachtet ist er ungfähr soviel wert wie Guttenbergs Dissentation.
Na, für die fehlende wissenschaftlich-inhaltliche Kohärenz des Begriffes wird aber ganz schön viel darüber wissenschaftlich diskutiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus
1. Wikipedia ist nun wirklich KEINE anerkannte Quelle im Sinne echter Wissenschaft. Eine überprüfbare Definition im wissenschaftlichen Sinne existiert nicht.
2. Lässt sich selbst aus dem Sammelsurium des Wiki-Artikel erkennen, wie unpräzise dieser Ausdruck doch ist. Ich behaupte ja auch nicht, dass der Begriff nicht existiert, ich wende mich gegen seine Verwendungsweise.
Nur zur Klarstellung:
Mir geht es um die scheinwissenschaftliche Methodik, die hier angewendet wird. Zu Guttenbergs Dissertation kritisieren? Kein Problem! User mit ähnlichen Methoden beeinflussen wollen? Für mich (als Politikwissenschaftler) unredlich.
was soll die Begriffs-Haarspalterei? Guttenberg ist sicher ein Rechtskonservativer und geht in eine marktradikale Richtung, die ihn eher der FDP zuzuordnen lassen würde. das geht aber nicht wegen seinem rechtskonservativem Elternhaus.
Dieser Rechtskonservatismuss zeigt in Guttenberg aber nicht seine gewöhnlich angestaubte, hässliche Fratze, sondern kommt in modernem Gewand daher.... Dazu noch ein hauch von Adel für die Royalisten und fertig ist Bild`s Kanzler
Das ist eine falsche und vernebelnde Darstellung Guttenbergs. Es geht nicht um eine Diskussion, ob Neokonservatismus ein zulässiger Begriff ist (eine Verneinung ist in meinen Augen Bullshit, vgl. nur http://de.wikipedia.org/wiki/Neokonservatismus oder
http://www.google.de/search?tbm=bks&tbo=1&q=neoconservatism&oq=neoco), sondern um die Umsetzung gewisser politischer Interessen, denen sich Guttenberg als offensichtlicher Exponent einiger amerikanischer Think Tanks zuordnen lässt.
"Bekennende" Neocons gibt es so in Deutschland nicht, Guttenberg ist jedoch mit einigen ihren Wirkorte assoziiert (u.a. dem CFR mit zusätzlichen Interessen sui generis) - wie andere deutsche Politiker auch. Sichtbar z.B. auf der Website des PNAC als Mitunterzeichner eines Briefs,
http://www.newamericancentury.org/russia-20040928.htm
Aktuell sind sie als direkt handelnde Akteure von der Schaubühne verschwunden, seitens des Brooking-Instituts heisst es jedoch:
...es ist schwer vorstellbar, dass sie in der zukünftigen amerikanischen Aussenpolitik nicht eine signifikante Rolle spielen werden...
http://www.brookings.edu/papers/2010/05_neoconservatism_vaisse.aspx
Sehr informativ zB auch das Spiegel-Interview von Jutta Ditfurth (zu den Grünen und Özdemir - ebenfalls ein Unterzeichner des PNAC-Briefs:
...Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum - darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten - ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: "Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!" Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt - "gute Freunde" wie Otto Schily und Lukas Beckmann.
...
Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg - und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943-2,00.html
Die oben genannte "Kausalität des Südens" ergibt - wie man bei Friederike Beck (http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html) sehr gut nachlesen kann - folgendes:
...Das ungenierte, sorgfältige Heranzüchten von deutschen „Führern“ und „Meinungsmachern“ im Sinne US-amerikanischer neoliberaler und neokonservativer Interessen wäre an sich völlig unproblematisch, wenn es denn von den Medien transparent gemacht und in der Öffentlichkeit diskutiert würde.
...
Ein solches Zeitgeistphänomen ist der sog. „Kampf gegen den Internationalen Terrorismus“. Es ist vielleicht das hervorstechendste, aber keineswegs das einzige. Ähnlich wichtige Zeitgeistphänomene, sind z. B. die „Globalisierung“ oder die „Liberalisierung der Weltmärkte“.
...
Terminus „War on Terror“ als ein politisches Konzept begriffen, als eine Idee eben, mit der man konkrete politische Ziele erreichen kann.
…
Aus dem Pool sorgfältig ausgebildeter Nachwuchsdarsteller für die Bühne der (Außen-)Politik entsendet der CFR seine Favoriten immer wieder direkt in die amerikanische Politik.
http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html
Leider wollen diese Think Tanks ihre Ziele mit der Öffentlichkeit nicht diskutieren, sondern lieber mit Lügen ("Kampf gegen Terror") operieren. Das ist antidemokratisch und entspricht Zeitaltern, in denen eine informierte Elite unmündige Bürger kontrollierte - ohne Diskussionen z.B. über die Kriegsgründe in Afghanistan (Ressourcenkrieg) zuzulassen, d.h. ohne Alternativen diskutieren zu wollen.
...Wie nah stehen die beteiligten Professoren der CSU?
Der Dekan hieß bei Guttenbergs Promotionszulassung Karl-Georg Loritz. Dem Bericht nach war Loritz in den siebziger Jahren Vorsitzender der Jungen Union in der CSU-Vorstandschaft der bayerischen Kreisstadt Schwandorf;
…
Zweitgutachter Streinz ist der Partei von Guttenberg ebenfalls sehr verbunden. Für die CSU saß er im Stadtrat in Landshut. Jetzt ist er Vertrauensdozent für die Stipendiaten der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,748189,00.html
Ich würde mich sehr wundern, wenn deine Berufsangabe zuträfe.
Allerdings: Manchmal wundert mich gar nichts mehr.
Es gibt echte Wissenschaft und demnach wohl auch unechte Wissenschaft?
Man lernt einfach nicht aus.
Eine Definition ist überprüfbar?
In der Politikwissenschaft? Das wäre ja der Tod sämtlicher politologischer Fachliteratur.
Und damit dem wissenschaftlichen Diskurs unzugänglich?
Tu das. Füll ihn mit (wissenschaftlichem) Leben.
Ach, übrigens: Was wäre das denn dann, wenn Du eine andere "Verwendungsweise" propagieren würdest? Doch nicht etwa - im Umkehrschluss - eine weitere "Definition"?
"Als die Plagiatsaffäre losging, war das Buch längst geschrieben. Demaskiert wird der Verteidigungsminister trotzdem. [...] Erhellend sind die Studien über Guttenberg als Wirtschaftsminister - ein skurriles Kapitel seiner Karriere, denn wenn man den Autoren glauben darf, hatte Guttenberg denkbar wenig Ahnung von seinem Metier. Seine Referenz, im eigenen Familienbetrieb Erfahrung gesammelt zu haben, erweist sich als Windei. Das Familienvermögen verwaltet heute der jüngere Bruder - damit erübrigt sich die deutsche Erbschaftssteuer - in einer österreichischen Stiftung. Renommierte Unionspolitiker raufen sich in dem Kapitel die Haare ob der mit Naivität gepaarten Chuzpe des aufstrebenden Einzelgängers, der schnell die Beliebtheitsrankings dominiert. Der Wirtschaftsminister erscheint wie ein Geck mit aufgeblasener Vita."
Da möchte ich dann doch mal ganz klar Stellung beziehen.
Das Wikipedia keine wissenschaftliche Basis darstellt, steht völlig außer Frage. Ich habe mich auch auf keines der dort dargestellten Argumente bezogen. Wie ich wörtlich schrieb, wollte ich lediglich deutlich machen, dass eine wissenschaftliche Diskussion über den seit den 40er Jahren entwickelten Begriff "Neoliberalismus" existiert.
Mich der wissenschaftlichen Unredlichkeit zu zeihen, betrachte ich als Unverschämtheit, die ich mir verbitte.
das Lustige ist ja mittlerweile, wenn man parteipolitsich denkt und den Konservativen böses will, muss man hoffen Guttenberg eiert noch ein wenig rum - das schadet mehr als dass es nutzt.. Das weiss wohl mittlerweile auch Merkel, aber sie kann sich jetzt nicht hinstellen und sagen ich hab mich von Bild Umfragen übertölpeln lassen. Sie hat die Wahl zwischen Pest und Cholera ....
http://www.bild.de/BILD/politik/2011/03/01/verteidigungsminister-guttenberg/tritt-zurueck.html
Guttenberg tritt zurück!!!!
Um 11.15 Uhr soll es eine Erklärung für die Presse geben.
Kai Diekmann wird heute vermutlich gedeckte Farben tragen.
Ein selbstverliebter, ahnungsloser Schaumschläger ohne Moral und Tugenden in der Politik weniger. Verbleiben noch...zuviele andere. :neutral-face
Ist sein übliches Sarrazinsches braun nicht gedeckt genug?