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Wer ist für ein Man City am Main - oder macht Geld unseren Tradition kaputt?[50+1 quasi gekippt]

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Peace@bbc schrieb:
Sobald ein Verein finanziell von einer Person abhängig ist kann es Probleme geben. Ob das ein Eigentümer ist oder einfach ein (überhöhter) Hauptsponsor spielt da keine große Rolle.


Richtig. Weshalb die Ligaverbände eigentlich solche Konstrukte verbieten müssten und die Vereine dazu zwingen müsste, dass die Einnahmen nicht überwiegend von einem Sponsor/Investor kommen. Das wäre eigentlich der richtige Weg und wenn die Vereine so gierig auf Erfolg sind, dass sie jede Vorsicht vergessen, dann müssten es eigentlich die Verbände
anordnen. Es passiert aber das genaue Gegenteil davon.
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sgevolker schrieb:

Richtig. Weshalb die Ligaverbände eigentlich solche Konstrukte verbieten müssten und die Vereine dazu zwingen müsste, dass die Einnahmen nicht überwiegend von einem Sponsor/Investor kommen. Das wäre eigentlich der richtige Weg und wenn die Vereine so gierig auf Erfolg sind, dass sie jede Vorsicht vergessen, dann müssten es eigentlich die Verbände anordnen. Es passiert aber das genaue Gegenteil davon.


Auf europäischer Ebene gibt es doch auch dieses "Financial-Fair-Play"-Statut, wonach Vereine nur das ausgeben dürfen, was sie selbst durch ihren Spielbetrieb und Spielerverkäufe erwirtschaften (inkl. Sponsorengelder, soweit hierfür eine Gegenleistung da ist).

Würde dies konsequent national und international durchgesetzt, wäre der 50+1-Wegfall halb so wild, weil dann ständigen "Finanzspritzen" ohne Gegenleistungen durch "Investoren" begrenzt würden. Somit würde ein starker Sponsor sinnvoller sein als ein "Scheich" o.ä. . Vorausgesetzt, derartige Regelungen würden überprüft und Verstöße sanktioniert....

Kind kann verbleichen, die Fraport pleite gehen.

Wobei Fraport wohl den längeren Atem haben dürfte....
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sgevolker schrieb:

Richtig. Weshalb die Ligaverbände eigentlich solche Konstrukte verbieten müssten und die Vereine dazu zwingen müsste, dass die Einnahmen nicht überwiegend von einem Sponsor/Investor kommen. Das wäre eigentlich der richtige Weg und wenn die Vereine so gierig auf Erfolg sind, dass sie jede Vorsicht vergessen, dann müssten es eigentlich die Verbände
anordnen. Es passiert aber das genaue Gegenteil davon.


Weil die Verbände wahrscheinlich genauso das Dollarzeichen in den Augen haben und der Meinung sind, dass sie ebenfalls davon partizipieren können.
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adler67 schrieb:
sgevolker schrieb:

Richtig. Weshalb die Ligaverbände eigentlich solche Konstrukte verbieten müssten und die Vereine dazu zwingen müsste, dass die Einnahmen nicht überwiegend von einem Sponsor/Investor kommen. Das wäre eigentlich der richtige Weg und wenn die Vereine so gierig auf Erfolg sind, dass sie jede Vorsicht vergessen, dann müssten es eigentlich die Verbände
anordnen. Es passiert aber das genaue Gegenteil davon.


Weil die Verbände wahrscheinlich genauso das Dollarzeichen in den Augen haben und der Meinung sind, dass sie ebenfalls davon partizipieren können.

Man muss sich doch nur die FIFA angucken, da geht es nur noch ums Geld, das Sportliche und erst Recht die Fans sind dabei völlig uninteressant, siehe WM in Katar.
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Peace@bbc schrieb:
Vielleicht sollte man sich auch mal mahnende Beispiele anschauen aus dem näheren Umfeld.
Man bräuchte nur mal neben das FSV-Stadion schauen, wo man im Winter die Runden drehen kann.
Der Haupteigentümer der Lions ist damals (leider) mit 49 verstorben. Durch das zurückgehende Engagement auch im Sponsorenbereich musste man mittelfristig Insolvenz anmelden.

Es sind nicht immer Spielzeuge von Scheichs, die die Lust daran verlieren. Manchmal geht ein Eigentümer auch so "verloren".
Ich habe hier (Hannover) gestern schon mit Kollegen diskutiert, was hier passieren würde, wenn Herr Kind verscheidet und sein Sohn kein Geld mehr investieren will. Zitat: "Dann gehen hier die Lichter aus."

Sobald ein Verein finanziell von einer Person abhängig ist kann es Probleme geben. Ob das ein Eigentümer ist oder einfach ein (überhöhter) Hauptsponsor spielt da keine große Rolle.


Das mögliche zukünftige Ausscheiden eines Investors als Begründung dafür zu nehmen, lieber gar nicht mit Investoren zusammenzuarbeiten, ist doch nicht stichhaltig. Nach dieser Logik müsste man ja auch auf jegliche Freundin/Frau verzichten, weil die sich zukünftig ja auch mal anderweitig orientieren könnte.

Im Normalfall kann man, wenn der Investor wegfällt, immer noch die Mannschaft abspecken und wieder auf HBs Sparpolitik zurückgehen.
Dass z.B. die Lions keine Lizenz mehr erhalten haben, liegt nur an einer Verkettung unglücklicher Umstände:
a)Ausstieg des Hauptsponsors aufgrund der Finanzkriese zum ungünstigsten Zeitpunkt kurz vor den Lizenzierungsverfahren
b)Unfähigkeit der ach so tollen Sportstadt Frankfurt vorrübergehend die Hallenmiete zu stunden.

Und schliesslich haben wir es ja auch ganz ohne den Wegfall eines Investoren in die Niederungen der 2. Liga geschafft!
Was hätte man also zu verlieren?
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Sepp_Herberger schrieb:

Und schliesslich haben wir es ja auch ganz ohne den Wegfall eines Investoren in die Niederungen der 2. Liga geschafft!
Was hätte man also zu verlieren?


Alles, was ich mit meinem Fandasein verbinde:

"Eintracht Frankfurt"
Unser Vereinswappen
Atmosphäre im Stadion
Fans, die vielleicht nicht mehr erwünscht sind
Ein Fussballspiel ohne Eventcharakter
Identifikationsfiguren
"Schwarz, Weiß wie Schnee" von Tankard
Ehre
Respekt
Tradition
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Oh je! Ihr habt das nicht gelesen oder? Kind hat sein Ziel erreicht, denn er und Andere sponsoren H96 seit 1996! Es gab für WOB und B04 eine Ausnahme, da die per Stichtag 01.08.1999 schon 20 Jahre reingebuttert haben!

Kind profitiert von seinem Sponsormodell ab 2016 und wenn ein Sponsor bei Eintracht heute einsteigt, dann können wir bei der jetzigen Regelung bis 2031 warten!

Kind ist mehrfacher Millionär und sein Vermögen wird unterschätzt.

Wir haben dazu noch ein anderes Problem, andere Vereine drücken jedes Jahr Millionen für IHR Stadion ab und bald gehört es den Vereinen! Die Eintracht zahlt Millionen an Miete und der Eintracht gehört nie das Stadion.

Schalke verdient bei Events und tauscht halt den Rasen auf eigene Kosten aus! Eintracht ist Mieter und spielt auf einem miesen Rasen und zahlt brav Miete aber Mieter haben auch Rechte, vll. sollte man die Miete kürzen, wenn der Rasen nicht in Ordnung ist und das hat ja selbst FSV-Trainer Boysen bestätigt. Für einen Aufstiegsfavorieten mit hohem Etat ist das ein Manko aber die richtigen Probleme liegen eher bei dem Modell 50+1 und vor allem beim Thema ewige Miete!

MfG.

Stolzer_Adler
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Sepp_Herberger schrieb:
Peace@bbc schrieb:
Vielleicht sollte man sich auch mal mahnende Beispiele anschauen aus dem näheren Umfeld.
Man bräuchte nur mal neben das FSV-Stadion schauen, wo man im Winter die Runden drehen kann.
Der Haupteigentümer der Lions ist damals (leider) mit 49 verstorben. Durch das zurückgehende Engagement auch im Sponsorenbereich musste man mittelfristig Insolvenz anmelden.

Es sind nicht immer Spielzeuge von Scheichs, die die Lust daran verlieren. Manchmal geht ein Eigentümer auch so "verloren".
Ich habe hier (Hannover) gestern schon mit Kollegen diskutiert, was hier passieren würde, wenn Herr Kind verscheidet und sein Sohn kein Geld mehr investieren will. Zitat: "Dann gehen hier die Lichter aus."

Sobald ein Verein finanziell von einer Person abhängig ist kann es Probleme geben. Ob das ein Eigentümer ist oder einfach ein (überhöhter) Hauptsponsor spielt da keine große Rolle.


Das mögliche zukünftige Ausscheiden eines Investors als Begründung dafür zu nehmen, lieber gar nicht mit Investoren zusammenzuarbeiten, ist doch nicht stichhaltig. Nach dieser Logik müsste man ja auch auf jegliche Freundin/Frau verzichten, weil die sich zukünftig ja auch mal anderweitig orientieren könnte.

Im Normalfall kann man, wenn der Investor wegfällt, immer noch die Mannschaft abspecken und wieder auf HBs Sparpolitik zurückgehen.
Dass z.B. die Lions keine Lizenz mehr erhalten haben, liegt nur an einer Verkettung unglücklicher Umstände:
a)Ausstieg des Hauptsponsors aufgrund der Finanzkriese zum ungünstigsten Zeitpunkt kurz vor den Lizenzierungsverfahren
b)Unfähigkeit der ach so tollen Sportstadt Frankfurt vorrübergehend die Hallenmiete zu stunden.

Und schliesslich haben wir es ja auch ganz ohne den Wegfall eines Investoren in die Niederungen der 2. Liga geschafft!
Was hätte man also zu verlieren?


Da hast Du mich falsch verstanden. Ich wollte nur auch einmal aufzeigen, dass es nicht immer der Scheich sein muss, der auf einmal keine Lust mehr hat, sondern, dass es "normale" Gründe gibt, warum ein Investor "aussteigt".
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Stolzer_Adler schrieb:
... Probleme liegen eher bei dem Modell 50+1 und vor allem beim Thema ewige Miete!
Stolzer_Adler



Ich denke nicht, dass das 50+1 Modell in sich ein Problem darstellt. Es liegt ja weiterhin in der Hand der Vereine, sich dem Investor zu ergeben oder eben nicht
Bayern hat zwei Investoren: Adidas und Audi, aber die haben für jeweils 10% an einem profitablen Unternehmen soviel hingeblättert (je 200 Mios glaub ich), wie die Eintracht in 30 Jahren nicht von ihren Sponsoren bekommen hat.
Von einer negativen, fan-abgewandten Beeinflussung der Geschäfts- und Vereinspolitik durch die beiden Anteilseigner merkt man ehrlich gesagt bei den Roten nichts.
Es scheint also auch Wege zu geben, Investoren schmerzlos einzubinden.

Bei Bayer und dem VfL liegt das sicher anders. Bayer war von Beginn an eine Werksmannschaft, der Vfl hat sich schleichend integrieren lassen, aber auch schon vor langer Zeit. Bei Hörgeräte96 sieht das natürlich im Augenblick anders aus, aber wenn Kind bis 2016 durchhält, dann werden die halt auch zur Werksmannschaft.
So und jetzt zählen wir mal die Deutschen Meisterschaften der "Investoren"-Clubs durch. Fällt euch was auf? Auch das ist keine Garantie für garnichts.

Der Club muss gut und selbstbewusst geführt werden, dann wird was draus. Nur wenn die sportliche und betriebliche Geschäftsführung stimmt, klappt auch was. Wenn nicht, helfen auch keine Investor-Millionen.
VWFußball lernt gerade dazu, bei B04 wird seit langer Zeit exzellente Jugend- und Scouting-Arbeit gemacht und die Transferbilanz sieht über die Jahre eher positiv  aus - und das ist es, was B04 da oben hält. Denn bei Bayer muss jede Abteilung wirtschaftlich sein, sonst wird sie dicht gemacht (erinnert Ihr euch noch an Bayer05 Uerdingen?).

Die Eintracht hat leider in den letzten 40 Jahren immer dann gepennt, wenn es mit der Professionalisierung wieder ein Stück voranging. Als Hoeneß in München anfing betriebswirtschaftliche Strukturen aufzubauen, waren wir finanziell noch gleichauf, als wir Anfang der 90er um Meisterschaften spielten, hatten die Münchner vielleicht knapp den doppelten Etat. Sie haben den dauerhaften Sprung in CL geschafft, bei uns haben Ohms und Heynkes alles auseinander gebrochen.
Als Bayern sich die Arena gebaut hat, haben wir dank dem Spitzenmanager eRLeben angefangen noch mehr Miete zu zahlen. Wenn die AllianzArena abbezahlt ist, springt Bayern wieder um 15Mio pro jahr näher an Manu, Madrid und Barca ran. Und die Eintracht füttert den städtischen Kropf StadionbetriebsGmbH.

Das Verhältnis im Etatvergleich zur Eintracht beträgt dann cirka 10:1.
Da wurde hart gearbeitet, hier wurde sehr oft nur geträumt. Launische Diva halt, vor allem in der Vereinsführung. Hellmann und Bruchhagen haben in dem Bereich soviel Gutes getan, da tut es doppelt weh, dass die ganze Aufbauarbeit unter dem Abstieg leidet. Das wirft uns um Jahre zurück - und das in einer Zeit, wo HB eigentlich damit gerechnet hat, dass sich die Finanzierungsmodelle anderer Vereine so langsam in Luft auflösen und die Uefa mit Financial FairPlay auch international für mehr Gerechtigkeit sorgen will. Das ist bitter.

Also erst einmal Wiederaufstieg, da springt der Umsatz wieder auf 55 Mios hoch. Das müssen Veh und die Mannschaft einfach schaffen.
In der Zwischenzeit müssen Aufsichtsrat und Verein darauf drängen, das BH und HB endlich professionellere Strukturen aufbauen: Jugendarbeit, Ausbildung, Scouting, Transfererlöse. Das muss besser gehen!

Dann darf auch das Stadionthema kein Tabu sein. Notfalls halt in Bad Homburg oder Isenburg, denn die Stadt - bei aller Unterstützung, die wir von ihr auch schon erfahren haben - wird sich in dieser wesentlichen Frage nicht erweichen lassen. Wenn HB da mal mit einem Kaufangebot an Frau Roth heranträte, nimmt die sich erstmal einen Lachanfall.

Mit dem Aufstieg wird sich das Gesicht der Mannschaft wieder deutlich verändern, und ja, es wird trotzdem erstmal wieder im Fahrstuhlbereich rumgekickt - solange bis vor allem das sportliche Management europaligareif wird.

Ob ich einen Investor will? Ich will viele!
10% Nike, 10% Fraport (Achtung: könnte ja in 11 Jahren 50%+ übernehmen), 10% Google oder Facebook, 10% ein fußballverrückter und leidensfähiger Miiliardär oder halt die Bank of China - aber erst wenn man die Anteile auch für je 100 Mios verkaufen kann. Zum jetzigen Wert sollte man nichts veräußern.

Ob ich glaube, dass sich ein Investor für uns interessiert? Naja, das achteckexperiment hat gezeigt, dass die Eintracht nicht reif für solche Geschäftsbeziehungen ist, und es gibt ja die berühmte goldene Regel für Investoren: ein Investment muss Rendite abwerfen. Davon sind wir sehr weit entfernt.
Bleiben wohlgesonnene Gönner - also wir Fans und die "Freunde der Eintracht", ohne die ja hier schon die Lichter ausgegangen wären.

Ob die DFL richtig entschieden hat? Ich glaube, es ist egal. Auch wenn die EU noch geneigt scheint, einige Sonderregeln im Sport zuzulassen, irgendwann müssen die Profi GmbHs und AGs rechtlich allen anderen Unternehmen gleichgestellt werden. Da führt juristisch kein Weg drumrum.

Was wird passieren? Hopp unterstützt Hoffenheim übrigens seit 18 oder 19 Jahren, da könnte es bald soweit sein. Mercedes ist auch schon länger als 20 Jahre beim VfB involviert, da könnte es sofort passieren, oder?
Letztlich wird sich eine europäische Elite von 20 Mannschaften ausbilden, die G14 und ein paar rohstoffbefeuerte Ostblockteams, die eine einsame Spitze bilden.
Da wird es auch mit Geld kein rankommen mehr geben. Also entspannt Euch -Und Neid ist eh ein saublödes Gefühl.

Ob Geld Traditionen zerstört? Vielleicht schafft das Geld in Zukunft die Traditionen - wir werden sehen. Heute singen die Kinder ja auch Werbemusiken nach statt die gutem alten Rocknrollsongs, die noch echt Inhalt hatten. Es wird also schlimm werden  

Eins weiß ich für mich: auch wenn die Eintracht irgendwann über den Status einer ambitionierten Fahrstuhlmannschaft nicht mehr hinauskommt. Ich werde trotzdem immer Eintrachtfan sein und jede Saison mitfiebern, hoffen das wir auf dem Platz gewinnen, von mir aus mit den schlechtesten Spielern weit und breit, und ich werde bei jeder Pokalauslosung hoffen, dass die "kleine" Eintracht großes Losglück hat oder eben die Großen einfach schlägt.
Das ist so Tradition bei mir!
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adlerkahouse schrieb:
Stolzer_Adler schrieb:
... Probleme liegen eher bei dem Modell 50+1 und vor allem beim Thema ewige Miete!
Stolzer_Adler



Ich denke nicht, dass das 50+1 Modell in sich ein Problem darstellt. Es liegt ja weiterhin in der Hand der Vereine, sich dem Investor zu ergeben oder eben nicht
Bayern hat zwei Investoren: Adidas und Audi, aber die haben für jeweils 10% an einem profitablen Unternehmen soviel hingeblättert (je 200 Mios glaub ich), wie die Eintracht in 30 Jahren nicht von ihren Sponsoren bekommen hat.
Von einer negativen, fan-abgewandten Beeinflussung der Geschäfts- und Vereinspolitik durch die beiden Anteilseigner merkt man ehrlich gesagt bei den Roten nichts.
Es scheint also auch Wege zu geben, Investoren schmerzlos einzubinden.

Bei Bayer und dem VfL liegt das sicher anders. Bayer war von Beginn an eine Werksmannschaft, der Vfl hat sich schleichend integrieren lassen, aber auch schon vor langer Zeit. Bei Hörgeräte96 sieht das natürlich im Augenblick anders aus, aber wenn Kind bis 2016 durchhält, dann werden die halt auch zur Werksmannschaft.
So und jetzt zählen wir mal die Deutschen Meisterschaften der "Investoren"-Clubs durch. Fällt euch was auf? Auch das ist keine Garantie für garnichts.

Der Club muss gut und selbstbewusst geführt werden, dann wird was draus. Nur wenn die sportliche und betriebliche Geschäftsführung stimmt, klappt auch was. Wenn nicht, helfen auch keine Investor-Millionen.
VWFußball lernt gerade dazu, bei B04 wird seit langer Zeit exzellente Jugend- und Scouting-Arbeit gemacht und die Transferbilanz sieht über die Jahre eher positiv  aus - und das ist es, was B04 da oben hält. Denn bei Bayer muss jede Abteilung wirtschaftlich sein, sonst wird sie dicht gemacht (erinnert Ihr euch noch an Bayer05 Uerdingen?).

Die Eintracht hat leider in den letzten 40 Jahren immer dann gepennt, wenn es mit der Professionalisierung wieder ein Stück voranging. Als Hoeneß in München anfing betriebswirtschaftliche Strukturen aufzubauen, waren wir finanziell noch gleichauf, als wir Anfang der 90er um Meisterschaften spielten, hatten die Münchner vielleicht knapp den doppelten Etat. Sie haben den dauerhaften Sprung in CL geschafft, bei uns haben Ohms und Heynkes alles auseinander gebrochen.
Als Bayern sich die Arena gebaut hat, haben wir dank dem Spitzenmanager eRLeben angefangen noch mehr Miete zu zahlen. Wenn die AllianzArena abbezahlt ist, springt Bayern wieder um 15Mio pro jahr näher an Manu, Madrid und Barca ran. Und die Eintracht füttert den städtischen Kropf StadionbetriebsGmbH.

Das Verhältnis im Etatvergleich zur Eintracht beträgt dann cirka 10:1.
Da wurde hart gearbeitet, hier wurde sehr oft nur geträumt. Launische Diva halt, vor allem in der Vereinsführung. Hellmann und Bruchhagen haben in dem Bereich soviel Gutes getan, da tut es doppelt weh, dass die ganze Aufbauarbeit unter dem Abstieg leidet. Das wirft uns um Jahre zurück - und das in einer Zeit, wo HB eigentlich damit gerechnet hat, dass sich die Finanzierungsmodelle anderer Vereine so langsam in Luft auflösen und die Uefa mit Financial FairPlay auch international für mehr Gerechtigkeit sorgen will. Das ist bitter.

Also erst einmal Wiederaufstieg, da springt der Umsatz wieder auf 55 Mios hoch. Das müssen Veh und die Mannschaft einfach schaffen.
In der Zwischenzeit müssen Aufsichtsrat und Verein darauf drängen, das BH und HB endlich professionellere Strukturen aufbauen: Jugendarbeit, Ausbildung, Scouting, Transfererlöse. Das muss besser gehen!
Dann darf auch das Stadionthema kein Tabu sein. Notfalls halt in Bad Homburg oder Isenburg, denn die Stadt - bei aller Unterstützung, die wir von ihr auch schon erfahren haben - wird sich in dieser wesentlichen Frage nicht erweichen lassen. Wenn HB da mal mit einem Kaufangebot an Frau Roth heranträte, nimmt die sich erstmal einen Lachanfall.

Mit dem Aufstieg wird sich das Gesicht der Mannschaft wieder deutlich verändern, und ja, es wird trotzdem erstmal wieder im Fahrstuhlbereich rumgekickt - solange bis vor allem das sportliche Management europaligareif wird.

Ob ich einen Investor will? Ich will viele!
10% Nike, 10% Fraport (Achtung: könnte ja in 11 Jahren 50%+ übernehmen), 10% Google oder Facebook, 10% ein fußballverrückter und leidensfähiger Miiliardär oder halt die Bank of China - aber erst wenn man die Anteile auch für je 100 Mios verkaufen kann. Zum jetzigen Wert sollte man nichts veräußern.

Ob ich glaube, dass sich ein Investor für uns interessiert? Naja, das achteckexperiment hat gezeigt, dass die Eintracht nicht reif für solche Geschäftsbeziehungen ist, und es gibt ja die berühmte goldene Regel für Investoren: ein Investment muss Rendite abwerfen. Davon sind wir sehr weit entfernt.
Bleiben wohlgesonnene Gönner - also wir Fans und die "Freunde der Eintracht", ohne die ja hier schon die Lichter ausgegangen wären.

Ob die DFL richtig entschieden hat? Ich glaube, es ist egal. Auch wenn die EU noch geneigt scheint, einige Sonderregeln im Sport zuzulassen, irgendwann müssen die Profi GmbHs und AGs rechtlich allen anderen Unternehmen gleichgestellt werden. Da führt juristisch kein Weg drumrum.

Was wird passieren? Hopp unterstützt Hoffenheim übrigens seit 18 oder 19 Jahren, da könnte es bald soweit sein. Mercedes ist auch schon länger als 20 Jahre beim VfB involviert, da könnte es sofort passieren, oder?
Letztlich wird sich eine europäische Elite von 20 Mannschaften ausbilden, die G14 und ein paar rohstoffbefeuerte Ostblockteams, die eine einsame Spitze bilden.
Da wird es auch mit Geld kein rankommen mehr geben. Also entspannt Euch -Und Neid ist eh ein saublödes Gefühl.

Ob Geld Traditionen zerstört? Vielleicht schafft das Geld in Zukunft die Traditionen - wir werden sehen. Heute singen die Kinder ja auch Werbemusiken nach statt die gutem alten Rocknrollsongs, die noch echt Inhalt hatten. Es wird also schlimm werden  

Eins weiß ich für mich: auch wenn die Eintracht irgendwann über den Status einer ambitionierten Fahrstuhlmannschaft nicht mehr hinauskommt. Ich werde trotzdem immer Eintrachtfan sein und jede Saison mitfiebern, hoffen das wir auf dem Platz gewinnen, von mir aus mit den schlechtesten Spielern weit und breit, und ich werde bei jeder Pokalauslosung hoffen, dass die "kleine" Eintracht großes Losglück hat oder eben die Großen einfach schlägt.
Das ist so Tradition bei mir!







Genau dieser Punkt ist für unsere weitere Entwicklung
sehr wichtig.. In diesen Punkten haben wir aber noch
großen Nachholbedarf. Da sind uns andere Vereine
leider schon fast Lichtjahre vorraus.. Aus der
Jugend muss in absehbarer Zeit einfach mehr kommen..
Um uns nicht als von irgendwelchen Resterampen anderer
Bundesligisten zu "ernähren"..

Nochmal, einen Investor will ich hier nicht sehen.!!

Wir müssen sehen, dass wir weiter einen Sponsorenpool
von mehreren Unternehmen haben, die uns unterstützen
und uns nicht von einem Investor abhängig machen..
Dazu müssen wir, wie o. schon erwähnt, einfach besser
in die Jugendarbeit, Scouting usw. investieren.. Dann
könnte man auch wieder erfolgreich sein und dann
kommen auch vielleicht mal wieder Gelder rein..

Aber mit diesem unnötigsten Abstieg aller Zeiten,
haben wir uns wieder vieles was wir uns in den
letzten Jahren aufgebaut hatten, komplett kaputt
gemacht..  
#
adlerkahouse schrieb:
(...) Ob ich einen Investor will? Ich will viele!
10% Nike, 10% Fraport (Achtung: könnte ja in 11 Jahren 50%+ übernehmen), 10% Google oder Facebook, 10% ein fußballverrückter und leidensfähiger Miiliardär oder halt die Bank of China - aber erst wenn man die Anteile auch für je 100 Mios verkaufen kann. Zum jetzigen Wert sollte man nichts veräußern(....).


Sehr guter Beitrag!

Also nicht verrückt machen lassen und erstemal andere Baustellen bearbeiten [Mehr Sponsorengelder, besseres Scouting, Jugendarbeit, Stadion (-miete) etc.].

So bleibt auch die Seele des Vereins erhalten. Ein Anteileverkauf in kleineren %-Happen an unterschiedliche Investoren (Risikostreuung!) erst dann, wenn diese was wert sind und keinesfalls insgesamt mehr als 50 % !

Fazit:

Der Wegfall 50+1 sollte nicht zu Schnellschüssen verführen, das passt nicht zu uns. Es gibt auch Perspektiven ohne die Verramschung von mehr als 50 % der Anteile an einen einzigen Investor.
Und auch wenn diese Perspektiven einen langen Atem benötigen - wer ist hierfür besser gewappnet als der langjährige SGE-Fan?

Ein Anbieten von Anteilen an Investoren sollte nur am Ende und nicht am Anfang der Entwicklung stehen, auch dann nie mehr als 49,5 % !

Mal sehen, wie's kommt....
#
noch eine kleine sache nebenbei, weil hier einer erwähnt hat
von wegen Real Madrid musste sein trainingsgelände veräußern:

Schuldenstand kurz vor Verkauf knapp 500 Mios Miese
Verkauf des Trainingsgeländes vor den Toren Madrids, etwa 40.000m2 mit ein paar zweistöckigen Gebäuden aus den 70ern und 80ern
Kaufpreis durch Stadt Madrid uns Land Spanien: 850 Mios
also ungefähr zwei mal die Allianz Arena oder 5-6 mal Coba-Arena
Davon tilgte Real erstmal 180 Mio Steuerschulden -  
Mit dem Überschuss wurde erstmal Zidane und ein paar andere gekauft

Financial Fairplay?
Uli Hoeness sprach in dem Zusammenhang mal die EU-Kommission an, wie es denn sein könne, dass VW für das Werk im Osten 200 Mios Subvention zurückzahlen müsse, die Vorgänge um Real aber nicht mal untersucht werden

Tja, so geht's halt leider auch - Stadt und Land investieren in ihre werbemarke Real, soweit die offizielle Begründung, warum 850 Mio Steuergelder für ein Gelände von max 20 Mio Gegenwert gekauft wurden
und 180 Mio waren ja faktisch ein Steuererlass
Damaliger Chef von Real Madrid: Gil y Gil, einst Baulöwe und Bürgermeister von Marbella, der sich selbst Baugenehmigungen erteilte und dafür wenigstens in den Knast gegangen ist
Dagegen war sogar unser aller Ohms nur ein Hütchenspieler  

Ich bin froh, dass wir diese Zeiten bei der Eintracht hinter uns haben
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sgevolker schrieb:
Peace@bbc schrieb:
Sobald ein Verein finanziell von einer Person abhängig ist kann es Probleme geben. Ob das ein Eigentümer ist oder einfach ein (überhöhter) Hauptsponsor spielt da keine große Rolle.


Richtig. Weshalb die Ligaverbände eigentlich solche Konstrukte verbieten müssten und die Vereine dazu zwingen müsste, dass die Einnahmen nicht überwiegend von einem Sponsor/Investor kommen. Das wäre eigentlich der richtige Weg und wenn die Vereine so gierig auf Erfolg sind, dass sie jede Vorsicht vergessen, dann müssten es eigentlich die Verbände
anordnen. Es passiert aber das genaue Gegenteil davon.


du hast Recht!
wenn es doch bei den Ausgaben auch funktioniert siehe Obergrenze 50% für den Spieleretat, warum nicht auch eine Diversifikation bei den Einnahmen und Einlagen vorschreiben
Da können Zwanziger und Platini mal zeigen, was sie drauf haben
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Die Regelung ist schon lange untergraben worden.

Man sollte auch so handeln, als wäre sie nicht da.
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Darauf könnten wir uns jedenfalls in Manfurt schonmal einstellen - Unterhaltungswert ist garantiert ...
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,783879,00.html
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Auf jeden Fall darf die Eintracht nicht dauerhaft das Modell fahren, gestandene Spieler von anderen Vereinen aufzukaufen, denn das ist es vom Preis-Leistungsverhältnis bei den aktuellen Einkäufen nicht so wirklich wert. Ziel muss es sein, junge, günstige und talentierte Spieler dauerhaft in die Mannschaft zu integrieren. Dies gelingt zwar auch immer wieder, etwa mit Rode oder Jung, aber schön wäre es, wenn auch Kittel, Dudda oder Özer in ein paar Jahren Bundesligastammplätze hätten und sich die Anzahl erfolgreich integrierter Talente insgesamt steigerte.
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@ adlerkahouse: gute Beiträge, nur deine Ausführungen zu Real Madrid sind so erschreckend, das ich an dem Wahrheitsgehalt der restlichen Fakten zweifle.  
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Hab die zahlen damals aus einer spanischen Zeitung, wo man sich über die Verwendung von Steuermitteln mockierte, das mit dem Subventionsvergleich aus einem Postgame -Interview von U.Hoeness kurz nach dem Deal - aber ich gebe nach kurzen Durchsicht der Marca zu, beim Kaufpreis hab ich aus der Erinnerung aufgerundet, es waren 835 Mios, nicht 850
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Rimas schrieb:
@ adlerkahouse: gute Beiträge, nur deine Ausführungen zu Real Madrid sind so erschreckend, das ich an dem Wahrheitsgehalt der restlichen Fakten zweifle.  


Und ja, ich finde das ja auch erschreckend, aber in Spanien, Italien und Türkei geht's halt deutlich anders zu als bei uns. In Italien zB haben die Vereine der ersten beiden Ligen offiziell 2 Milliarden Steuerschulden, hinter vorgehaltenem Berlusconi sollen es sogar noch mehr sein. eigentlich sind beide Ligen nach deutscher Betrachtung insolvent.
Als es jetzt um die "Reichensteuer" ging, sollten laut Forderung und Streikandrohung der Spieler die Vereine diese bezahlen. Als man sich untereinander darauf geeinigt hat, hat Berlusconi die ganze Steuer gekippt; er weiß ja, dass von den Vereinen nichts zu erwarten ist  
Und ausserdem war der gefaehrdete Ligastart ein tolles Argument, die Wohlhabenden nicht zusätzlich zu besteuern
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Und noch was zu Spanien:
Gesamtschuldenstand der Primiera Division.nach Steuerjahr 2009: 3,5 Milliarden
Das sind meist Bankschulden. Die Fußball AGs wurde vor 5 Jahren mit einem eigenen Insolvenzrecht ausgestattet. Seitdem machen die Schulden um die Wette. real Madrid steht aktuell schon wieder bei 600 Mios Miese.  
Googlen unter Real Madrid Schulden

Ich hoffe, dass stellt meine Glaubwürdigkeit wieder her


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